Sonntag, 8. September 2024

Natürlich denke ich ...

 ... noch immer viel an N. und bin dem ... was immer das auch war mit dem Traum ... äußerst dankbar, denn hätte ich ohne dieses "Erlebnis" von ihrem Tod erfahren, wäre mir sicher für immer das ungute Gefühl geblieben, dass da noch etwas offen war und für alle Zeiten ungeklärt bleiben würde.

So aber ist da einfach nur eine tiefe Wärme und wie ich schon in meiner Antwort auf den letzten Kommentar erwähnte, war das ja nun das dritte Mal in meinem Leben, dass mir so etwas passierte.

Der Großonkel war schon lange krank, seit Jahren hatte ich ihn nur bettlägerig erlebt und verschwendete ehrlich gesagt keinen Gedanken daran, dass er eines Tages sterben könnte, waren doch andere Sorgen gerade viel präsenter für mich.

Z.B. dass mir A., während ich ja selbst für fast zwei Monate im Krankenhaus gefangen war, K. wegschnappen könnte, auf den wir beide mehr als nur ein Auge geworfen hatten und der nun auch schon seit 12 Jahren nicht mehr unter uns weilt.

Ich lag auf der Privatstation, hatte ein Zweibettzimmer für mich ganz allein und es mir gemütlich hergerichtet mit kleinem Fernseher, Cassettenrecorder, Kerzen usw.. Rauchen durfte man damals noch in den Zimmern und so hatte ich viel Besuch, wir feierten regelrechte Partys, sogar die Oberschwester kam abends gern noch mit einem Döschen Bier zu mir, bevor sie ihr Zimmer im Schwesternheim aufsuchte.

Ehrlich, ich war mit allem Möglichen beschäftigt, nur nicht mit meinem Onkel, es gab also keinerlei Anlass für diesen Traum, in dem er über mir schwebte und sagte: "xxx, du musst nicht denken, dass ich nun nichts mehr mitbekäme. Ich sehe alles, was du machst, und bin immer bei dir."

Am Nachmittag darauf kam Papa zu Besuch und sagte: "Ich muss es dir leider sagen, dass der Al letzte Nacht gestorben ist ..." 

Und bei Püppi hatte ich ja keinerlei Ahnung, wann man sie in Holland verbrennen würde. der Doc hatte sie mitgenommen, in eine Decke gewickelt und vor ihr Schnütchen hatte ich ihr noch einige Gänseblümchen gelegt, weil sie die wie alle Pflanzen liebte.

Zurück blieb ich in tiefster Düsternis, äußerlich erledigte ich alles Anfallende wie immer, aber innen war einfach ein schwarzes Loch, in dem ich gefangen war, fühlte es sich doch an, als wäre eine Hälfte von mir einfach nicht mehr da.

F. war bei der Arbeit, ich also ganz alleine im Haus und wie so oft hörte ich mir am PC "Geboren um zu leben" an, dieses Lied, das für mich bis heute noch ganz fest mit ihr verbunden ist.

Dann auf einmal dieses tiefe Wissen, jetzt ist alles gut, ganz unvermittelt und aus dem Nichts heraus.

Ich weiß es noch genau, wie verblüfft ich war, mich fragte, was war das denn jetzt?

Als ob ein Vorhang sich geöffnet hätte, die Düsternis war schlagartig verschwunden, die Welt wieder farbig und dann schellte das Telefon und eine Dame mit holländischem Akzent teilte mir mit, dass man meinen Hund soeben eingeäschert habe.

Übrigens war es N., die mir am Tag von Püppis Tod gleich mit einem Telefonanruf kam.

Ich hatte die anderen im Forum - wir kannten uns ja längst alle persönlich, hatten mal ein großes Treffen in Bautzen veranstaltet - auf dem Laufenden gehalten und nachdem sie an diesem Sonntagmorgen in meinen Armen starb, nachdem ich ihr bewusst die Pille gegeben hatte, die mir der Doc am Abend zuvor dafür hierließ - informierte ich kurz darüber, dass es nun zu Ende sei.

Danach wollte ich eigentlich nur noch meine Ruhe haben, musste ja erst mal selber kapieren, was da gerade geschehen war, doch schon schellte das Telefon und auch jetzt, so viele Jahre danach, würde ich mir noch wünschen, N. hätte mich zuvor über Skype gefragt, ob mir nach Reden sei, denn das war es nicht ...

So war sie, ungeheuer lieb, doch mitunter schoss sie dabei ein wenig übers Ziel hinaus.

An meinem 50. Geburtstag staunte ich nicht schlecht, als sie auf einmal vor meinem Weihnachtsmarktstand stand. Sie hatte im Forum gesammelt und brachte mir die Geschenke, zuckersüß, zumal es ja für mich noch sehr frisch war, dass hier keinerlei Familie mehr existierte für zumindest ein gemeinsames Kaffeetrinken.

Ich freute mir also ein Loch in den Bauch über die gelungene Überraschung, nichtsdestotrotz war es eine gehörige Mehrbelastung, denn in diesen Wochen lebt man wirklich extrem auf den Markt fokussiert, alles drumherum muss durchorganisiert laufen wie am Schnürchen, sonst packt man das nicht.

Das Gästezimmer war beispielsweise dekoriert mit den verschiedenen Outfits, die ich wechselweise trug, unter neun Lagen übereinander ging ja gar nichts und auch essensmäßig hatte ich genug damit zu tun, dass F. und Püppi immer versorgt waren, doch nun musste ich in Windeseile alles auf den Kopf stellen, denn natürlich blieb sie einige Tage.

Hihi, und ich muss nur das Wort "Fischmaultaschen" erwähnen, schon verdreht F. die Augen.

N. war eine excellente Köchin, im Gegensatz zu mir aber eher haute-cuisine-mäßig drauf und irgendwie wollte sie sich immer beteiligen, wenn sie wieder für einige Tage hier war, und das in der Regel in Form dieser Fischmaultaschen.

Entweder brachte sie sie schon fertig in einer Kühlbox mit oder sie belagerte meine Küche, um sie hier anzufertigen.

Ich selbst fand sie nicht schlecht, aber sie rissen mich auch nicht vom Hocker, doch F. aß sie gar nicht gerne, wie er mir dann hinterher immer verriet:

"Gell, nächschtes Mol kochscht du lieber wied' selber?" 😅

Und auch F.s Schwester und ihr Mann kamen ungefragt in diesen Genuss, denn als wir damals dort waren und ich N.s Messie-Haus kennen lernen sollte, hatten wir vereinbart, dass sie mich bei U. abholen käme.

"I bring au a Überraschung mit", hatte sie zuvor zu mir gesagt, und diese bestand nun darin, dass sie mit einem großen Topf in der Hand aufkreuzte, gefüllt ... natürlich ... mit Fischmaultaschen, die sie in der Küche aufwärmen wollte.

Ohgottohgott, und das in U.s Küche? 😲

U. ist so ein Typ, der sofort mit einem Lappen hinterherwienert, wenn man sich nur gewagt hat, den Wasserhahn in der Küche aufzudrehen, extrem etepetete also, und dann das ... 🙄🤣🤣

Die Aktion kam bei ihr nicht wirklich gut an, hinterher entschuldigte ich mich bei ihr, erklärte, dass ich wirklich von nichts gewusst hatte ... 😅

Ruhe in Friede, meine liebe N., sicher werden mir im Laufe der Zeit immer wieder mal kleine Erlebnisse mit dir einfallen. 🥰

Und wo ich schon mal beim Essen bin: Gestern brutschelte ich 26 Frikadellen und war selber so richtig begeistert vom Ergebnis, außen knusprig, innen wunderbar locker und perfekt gewürzt mit Brötchen, etwas Paniermehl, vorgesalzenen Zwiebeln, durchgedrücktem Knoblauch, Petersilie, Pfeffer, Salz, Muskat, Senf, Sojasoße und der türkischen Gewürzmischung Köftelik Baharat.

Auch F. war nach dem ersten Probieren so hin und weg, dass er mich abends fast anbettelte, ob ich nicht noch mal eine rausrücken könnte ... 🤣

Was ich mir dann allerdings überlegte, war, ob das Ganze nicht auch mit Bulgur statt Gehacktem schmecken könnte?

An sich bin ich ja absolut kein Freund von veganer bzw. vegetarischer Küche, aber nachdem man die Köfte ja ursprünglich auch mit Fleisch macht, sie mir aber mit Bulgur so phantastisch schmeckt, kam mir der Gedanke, das vielleicht auch mal mit der gleichen Würzung wie bei den Frikos auszuprobieren und dann ebenfalls zu braten.

Einen Versuch ist es wert, oder? 

Muss ja gucken, dass wir unser Fleisch auf den Rippen behalten, denn eines steht mal fest, mit weihnachtlichem Sonderspeck wird es diesmal nichts werden.

Als ich Freitag einkaufen war, sah ich die Regale bereits gefüllt mit weihnachtlichem Naschwerk, so weit, so gut, doch dass sie die Preise derartig erhöht haben, gefällt mir gar nicht.

Damit haben sie eine Grenze überschritten, die ich nicht mehr bereit bin, mitzutragen, heißt also, sie werden ihren Kram in diesem Jahr weitestgehend für sich behalten können, nix wirds mit Marzipanbroten und Christstollen ... 🙄


Und nun muss ich hurtig in die Küche, wo 7 1/2 Kilo gekochte Kartoffeln auf die Weiterverarbeitung zu Salat warten.

Anschließend noch F.s Geburtstagskuchen backen, denn morgen lässt man mir dafür ja keine Zeit, der Sonntag wird also auf keinen Fall von Langeweile begleitet werden ... 😀


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉



2 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Das mit den Traumbotschaften ist misteriös. Spricht aber auch dafür das du ein sehr empathischer Mensch bist.

    Hab ich das noch recht im Ohr noch, dass Püppis Asche in einer Wanduhr steht? - Oder verwechsele ich da etwas.

    "N" gefällt mir von ihrer Begeisterung. Einfach auf dem Weihnachtsmarkt aufzutauchen und Geschenke zu überreichen toll. - Auch wenn sie vielleicht manchmal über das Ziel dabei hinausschoss?
    Menschlich war sie wohl jemand, denn man sofort mochte und ins Herz schloss?

    "F" kann ich schon verstehen was die Fischmaultaschen betrifft, alleine wie das klingt: "Fischmaultaschen". - Echt gruselig.

    Apropos "F" was für ein Geburtstagskuchen wird es wohl werden?
    Er liest ja sicher nicht hier mit, oder?
    Genießt morgen den Tag trotz der Termine. Lass ihn euch durch nichts verderben. Ich freue mich bereits jetzt auf "F"´s "Ahs" und "Ohs" hier im Blog zu lesen.



    Liebe - manchmal verschiebt sich der Sonntag auf Montag - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Unten in der antiken Standuhr steht sie, lieber lifeminder, das hast du dir gut gemerkt und N. war immerhin fast 500 km gefahren, um mich so zu überraschen.
      Als ich F. fragte, ob und was für einen Geburtstagskuchen er sich wünsche, kam sofort der Guglhupf. Dieser doch recht einfache Rosinenkuchen ist sein absoluter Liebling, dafür würde er jede Torte stehen lassen.
      Mein Glück, denn er macht die wenigste Arbeit ... 😊
      Und stimmt, er liest hier in der Regel nicht mit, dazu isser zu bequem. 😅

      Liebe "Wenn-morgen-verschobener-Sonntag-wäre,-müsste-ich-nicht-in-die-Röhre-Grüße zurück! 😀

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