Mittwoch, 28. August 2024

Vor lauter Bettenbeziehen, ...

 ... Einkaufen und was sonst noch alles kam ich gestern gar nicht mehr dazu, auf den tollen Kommentar vom Lifeminder einzugehen, der mich wirklich zum Nachdenken brachte.

Der Einfachheit halber kopiere ich ihn mal nach hier:


Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

Ob es wohl einen Tag bisher gab in dem du dir dein Hirn nicht über viele großen und kleinere Fragen zermartert hast? - Ich würde fast darauf wetten, das die Antwort nein ist?

Doch genau das macht dich aus, oder?
Das permanente Fragenstellen und befriedigende Antworten für dich haben wollen?

Im Namen der Religion wurden viele Gräueltaten bis heute begangen. Der Ausruf von "A" bringt es auf den Punkt: "Sie verstehen Religion falsch". Die Religion als solches beinhaltet viel mehr Gutes wie böses, ermöglicht ein Zusammenleben und gibt einen moralischen Kompass für das eigene Wertesystem mit.
Auch wenn der manchmal falsch interpretierte wird von verblendeten.

Insgesamt ist Religion wertvoll. Die Kernaussage und die ist überall, ich meine überall gleich: "Liebt und wertschätzt eure Mitmenschen" .

"A" und du lebt hoffentlich eure Treffen aus. - Dass sie die Kinder nicht dabeihaben möchte, finde ich hier auch unglaublich positiv und erwähnenswert.

Das sagt auch viel über ihre Freundschaft zu dir aus, das sie diese Zeit mit dir verbringen will. - Da sind wir auch schon wieder bei der gegenseitigen Wertschätzung angelangt.

Ich hoffe, ihr lasst euch diese Treffen auch in Zukunft nicht nehmen.
Meiner Meinung fängt an sich "A" hin und wieder durchzusetzen, denn irgendjemand muss ja auf die Kinder aufpassen in der Zwischenzeit.

Vielleicht geht sogar in "M" eine kleine Änderung vor.
Der Umgang wird aus der Ferne etwas milder und leicht offener.

Wie reagiert denn "F" insgesamt auf die Freundschaft zu "A"?



Liebe - im Wort Freundschaft steckt das Wort "schafft" weil man vielleicht etwas dafür "arbeiten" muss, dass sie bestehen bleibt? - Grüße Vom lifeminder"


Wette gewonnen, mein Lieber, denn es macht mich ganz sicher aus, dass ich ständig auf der Suche bin, immer Fragen stelle und ganz viele gleichzeitig. Manchmal so profan wie, welchen Ansatz benutze ich beim neuen Staubsauger, stets geht es aber auch um die großen Dinge, ist diese Welt doch für mich wie ein riesiges Puzzlespiel, dass ich zumindest ansatzweise zu verstehen versuche, indem ich immer mehr Teilchen einfüge, die das Gesamtbild wieder ein Stückchen weiter komplettieren.

Das war bei mir schon immer so und ist wohl auch der Grund, warum ich einen so anderen Blickwinkel auf Religionen habe als du.

Meine Mutter war katholisch aufgewachsen, mein Vater evangelisch und ich selbst bekam als Kind und Jugendliche reichlich Einblick in beide Kirchen. Im Dörfli ging ich mit meiner Freundin zum evangelischen Kindergottesdienst, später, als sie im Konfirmandenunterricht war, in den für die Großen, daheim wurde ich ja auch selber konfirmiert, besuchte aber eine katholische bzw. bistümliche Schule und verbrachte meine Freizeit im Jugendheim eines katholischen Klosters.

Ich erlebte, wie die anderen Kinder ganz selbstverständlich in den Glauben der Eltern hineinwuchsen, ihn annahmen, ohne ihn auch nur im Geringsten zu hinterfragen, und ich beneidete sie darum, denn ich selbst wurde von erheblichen Zweifeln geplagt, würde aus heutiger Sicht sagen, ich fühlte mich irgendwie verarscht, ohne dass ich das damals schon so genau in Worte hätte fassen können.

Es war ein stetiges Unbehagen - äußerlich war ich dabei, nahm an allem teil, aber innerlich war ich verdammt einsam, denn reden darüber konnte ich nicht wirklich, selbst darüber nicht, wie ein Gott, den sie alle für so gut hielten, es zulassen konnte, dass meine Freundin mit nur sieben Jahren so qualvoll am Gehirntumor sterben musste.

So vieles empfand ich schlicht als unlogisch, ohne mir das wie gesagt so richtig erklären zu können, was sich erst später änderte, als ich begann, sehr tief in Geschichte, vor allem die Welt der Antike und die davor einzutauchen.

Der Mensch hatte schlicht schon immer Angst, konnte sich vieles nicht erklären, also mussten Götter her, eine ganz normale psychologische Sache.

Mir selbst wurde oft erzählt, wie ich zu laufen begann. Ich konnte es längst, hatte aber Schiss hinzufallen, also hängte ich mich hinten an den Zipfel der Schürze meiner Mutter.

Sie hatte sie nur mit einer Schleife gebunden, d.h. wäre ich gestürzt, hätte sich diese gelöst und ich wäre trotzdem auf dem Boden gelandet, aber ... das wusste ich ja nicht, und so konnte mir dieses Zipfelchen die nötige Sicherheit, letztlich das Selbstvertrauen geben, um meine Angst zu überwinden.

Das gleiche Prinzip also wie mit den Göttern, zunächst mussten welche her wie ein Vulkan- oder ein Wettergott und wenn man sie nur ordentlich bestach mit guten Gaben - notfalls opferte man auch seine Kinder - würden sie schon alles zum Guten wenden.

Und ganz schnell fanden pfiffige Köpfe heraus, wie viel Macht es ihnen verschaffte, wenn sie behaupteten, einen besonderen Draht zum jeweiligen Gott zu haben, woran sich ja bis heute nichts geändert hat - es ging von Anfang an neben der Angst eben auch um Macht, Reichtum und die Möglichkeit, seine Schäfchen zu "bündeln", sie also von anderen abzugrenzen.

Wobei Letzteres zu Zeiten der Vielgötterei noch deutlich weniger wichtig war als heute - zogen im alten Rom Menschen aus anderen Kulturen zu, dann wurden für deren Götter eben auch Tempelchen gebaut und oft war man durchaus bereit, auch diesen dann mal ein Opfer zu bringen.

Komplizierter wurde es erst mit dem Aufkommen der monotheistischen Religionen, denn wenn es nur noch einen Gott gib, natürlich den eigenen, dann sind die der anderen alles falsche Götter, ruckzuck werden ihre Anhänger zu Ungläubigen, noch heute besonders im Islam ja gang und gäbe.

Ich kann jedem nur empfehlen, sich mal Karlheinz Deschners "Abermals krähte der Hahn" zu widmen. Es ist mit 800 Seiten sehr lang und auch nicht einfach zu lesen, aber für mich war es wohl das erhellendste Buch, das ich jemals las, ganz egal, wie stark er als Kirchenkritiker (natürlich!) auch angefeindet wurde.

Ich habe mehrere Regalmeter Bücher rund um dieses ganze Thema hier stehen, die sich nicht nur auf die Geschichte des Christentumes beziehen, und ich denke, nur wenn man sich ausgiebig mit der Lebenswelt der damaligen Zeit beschäftigt hat, kann man wirklich nachvollziehen, woraus sich alles Heutige entwickelte

Es würde jetzt zu weit führen, noch näher darauf einzugehen, aber Fakt ist, dem Christentum wurden durch die Aufklärung einigermaßen die einst so überaus mächtigen Flügel gestutzt, was beim Islam leider nicht passierte, sondern es blieb bei der streng patriarchalischen Ausrichtung, die sich bis tief in das Privatleben der Menschen hineinzieht.

Wie es denen ergeht, die zumindest in Deutschland einen liberaleren Islam leben wollen, kann man hier nachlesen.

Ich bezweifle deutlich, lieber lifeminder, dass es Religionen braucht für Zusammenleben und moralischen Kompass, denn auch ohne Gott, Allah oder Buddha schlugen und schlagen sich die Leute nicht ständig die Köpfe ein - im Gegenteil, die Hinweise häufen sich, dass auch die Neandertaler schon ein hohes Maß an sozialer Fürsorge und Empathie besaßen.

Mit A. war es vorgestern wieder sehr schön, auch wenn es an dem Platz, der dank des Tisches fürs Lernen sehr geeignet gewesen wäre, leider so aussah:


 Es stank entsetzlich dort, also flüchteten wir hinunter ans Wasser und fanden dort eine andere freie Bank, wenn auch leider ohne Tisch.

Das Thema Religion klammern wir übrigens aus unseren Unterhaltungen aus, würde ja auch zu nichts führen. Sie wurde durch Familie und soziales Umfeld auf fundamentalen Glauben getrimmt und durch die Gülen-WG, in der sie während des Studiums lebte, vollends indoktriniert, was hier in Deutschland durch den "Bildungs-"Verein fortgesetzt wird.

Ich werde einen Teufel tun zu versuchen, sie irgendwie zu beeinflussen. Sollten ihr Zweifel an irgendetwas kommen, dann muss das aus ihr selbst heraus geschehen und sollte nicht von außen kommen, was mir gestern in einer Polittalkshow auch wieder sehr bewusst wurde.

Ich bin nicht mehr sicher, ob es Ahmad Mansour war (hier ein interessantes Interview mit ihm zum Thema), auf jeden Fall ging es darum, wie es laufen kann, wenn junge Muslime sich womöglich etwas geöffnet hatten gegenüber westlichen (Un-)Sitten. Auf einmal kann das nämlich nach hinten losgehen, weil sie ein schlechtes Gewissen bekommen und nun meinen, alles wiedergutmachen zu müssen, indem sie sich rasch radikalisieren. Wohin das führen kann, erleben wir inzwischen oft genug ...

Von Solingen hatte A. tatsächlich schon gehört, denn neuerdings stellt sie auf dem Weg zum Deutschkurs im Auto das deutschsprachige Radion an. 

"Schrecklich, sie verstehen Religion falsch", da war er wieder, der Satz, den ich erwartet hatte und den man allgemein ja so oft hört.

Warum es an einer Religion und ihrem Regelwerk so vieles gibt, dass man ganz offenbar falsch verstehen kann, diese Frage wird niemals gestellt und eines ist mir klar: Ginge es bei Religionen wirklich nur um Liebsein und gegenseitiges Wertschätzen, dann könnte das niemals so falsch ausgelegt werden.

Oder sehe ich da irgendwas falsch? *grübel* 😉


Und damit auch endlich genug für heute. Den Rasen habe ich zwischendurch schon gemäht, nun muss ich in die Küche, will für morgen und übermorgen einen Wurst-Gemüsesalat anfertigen, denn an beiden Tagen werde ich kaum zum Kochen kommen.


Ach ja, und schon wieder musste ich mich notgedrungen auf einem neuen Portal anmelden.

Ärgerlich, dass man fast nichts mehr per Internet erledigen kann, ohne sich zuvor einen Account zuzulegen.

Diesmal ging es um die Krankenkasse, denn gestern kam eine Rechnung von der Sauerstofffirma, es ging um 10 Euro Zuzahlung für das Mobilgerät, die die Krankenkasse haben will.

Dadurch erst kam ich auf die Idee, ob es da nicht eine Zuzahlungsgrenze gibt, die wir womöglich in diesem Jahr längst überschritten haben?

Genauso ist es, nur geht jetzt wieder der nervige Bürokram los - erst mal anmelden, dann muss ich warten, bis der Zugangscode auf dem Postweg hier eintrudelt, und erst anschließend kann es weitergehen. 🙄


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


 

 


2 Kommentare:

  1. Ich bin sehr froh, daß ich bei meiner Krankenkasse bisher noch keine Portals benutzen muß . Ich habe mich gerade schlau gemacht: auch der italienische Waschmaschinenhersteller Candy gehört in der Zwischenzeit einem Konzern aus China. Ich habe ja mal bei einem Unternehmen gearbeitet das als Zulieferer für Hausgeräte fungierte. Ich erinnere mich noch genau, als Rohrheizkörper für Waschmaschinen in Spanien produziert wurden wegen der Kosten. Bei der Dichtigkeitsprüfung im Mielewerk in Güthersloh durchgefallen sind. Ausbau erfolgte auf Kosten meiner damaligen Firma. Das Umfeld bei dem Tisch sieht nicht überragend aus. Und wenn es dann auch noch stinkt, braucht das kein Mensch. Die Muslime bekommen erst im Jenseits GUTES. 72 Jungfrauen warten auf den der sich zuvor in die Luft gesprengt hat. Auch ne Möglichkeit.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Natürlich, es geht ja überall nur um den Profit und die Globalisierung machts möglich, immer noch mehr herauszuholen.
      China macht die Welt zunehmend von sich abhängig und nicht nur die Einzelteile kommen von dort, sondern man kauft auch in riesiger Zahl Firmen und Land auf.
      Trotzdem boomt die Wirtschaft dort nach den völlig überzogenen Coronamaßnahmen nicht so, wie es die fast anderthalb Milliarden Einwohner befriedigen (und ruhigstellen) würde, und nun macht man das, was Autokratien dann eben machen: Man rüstet gewaltig auf, gaukelt den Menschen einen Feind, eine Bedrohung von außen vor, schon kuschen sie und kommen nicht mehr auf die Idee zu meutern, und dann gehts auf in den Kampf.
      Xi schaut grad aufmerksam zu, wie es Putin dabei ergeht ...

      Löschen