Eine Stunde, bevor wir loswollten, kam es zu diesem kleinen WhatsApp-Austausch mit A.:
"Sie: xxx, hast du kleine glasdose,die nicht benutzt werden
Dazu zeigte sie mir das Bild eines Marmeladenglases, dann weiter ...
Sie: Wie ähnliche.leer
Ich werde sose machen am Wochenende ☺️
Wenn ich große Benutzt,werden sose kaputt
Ich: Solche habe ich noch im Altglas.
Ich bringe sie dir mit.
Sie: Ja genug danke ♥️"
Scheinbar eine Kleinigkeit, und doch war es für mich sehr viel mehr, eigentlich Freude pur, zeigte es mir doch, wie sehr wir inzwischen gegenseitig im Leben des anderen angekommen sind, dass man sich auch mal traut, eine Frage zu stellen, eine Bitte zu äußern, so wie man das eben ganz selbstverständlich unter Freunden macht.
Wenn ich daran denke, wie unsicher, wie zögerlich sie mir am Anfang gegenübertrat, völlig verkrampft und immer bemüht, bloß keinen Fehler zu machen, nein, damals wäre so etwas undenkbar gewesen.
Umso schöner, dass es nun so locker zwischen uns läuft, dass wir so gut ernsthaft reden und arbeiten, aber eben auch scherzen und lachen können und solche praktischen Dinge ebenfalls dazugehören.
Gleich weichte ich die Gläser ein, spülte sie, bekam auch die Etiketten noch abgefummelt und schaffte es dennoch, etwa fünf Minuten zu früh das Haus zu verlassen, wo ich sofort von U. eingefangen wurde, die gegenüber auf ihrem Hof saß und mich sah. Schon hing sie mit dem Kopf über dem Gartentor und wir hielten ein kurzes, fröhliches Pläuschchen, bis ich dann A. sich mit dem Auto nähern sah, pünktlich auf die Minute.
Anderthalb Mal umrundeten wir den See, zum Glück nicht öfter, denn es gab doch mehrere feiernde Jungherrengruppen, denen ich nicht öfter als nötig begegnen wollte, außerdem war ich ja seit fünf Uhr in der Früh auf den Beinen und eigentlich auch ohne weitere Fußmärsche schon ziemlich kaputt, denn der Tag war recht anstrengend gewesen, unter anderem durch "Bürokram".
Nach einem Austausch mit der AOK fiel mir unser Engergieanbieter wieder ein. Vor einiger Zeit hatte mir eine Mitarbeiterin am Telefon ja fest versprochen, dass unsere Verträge nun endlich wieder gebündelt würden, damit wir in den Genuss der Ersparnis kämen, doch als ich nun nachschaute, sah ich, dass auch das schon wieder nur leeres Gerede gewesen war, denn geschehen war nichts.
Kurz überlegte ich, erneut anzurufen oder es per Livechat zu versuchen, aber ich wartete ja auch auf den Gasmann, also knallte ich denen dann per E-Mail eins vor den Latz, damit ich nicht am PC oder Telefon festhinge, wenn der Sauerstoff käme ... 🙄
Abgesehen von den lärmenden jungen Männern war die Abendstimmung am See wunderbar und ich dachte kurz daran, wie oft ich sie bei meinen vielen Gängen mit Püppi so wahrnahm. Was sich mit Rex leider von selbst verbietet, denn so viele Hunde wie gestern sind mir dort noch nie begegnet ...
Wir steuerten unsere Lieblingsbank vor der Fischerhütte und direkt am Wasser an, doch sie war noch voll von der Sonne beschienen. Mir hätte das gar nichts ausgemacht, weil sie jetzt um diese Zeit doch schon sehr tief steht, aber A. war es zu warm - kein Wunder, denn natürlich war sie wieder sorgfältig eingepackt, auch wenn sie ausnahmsweise immerhin keinen Manteil trug, sondern eine Schlabberhose mit dazu passendem lang wallenden Oberteil, beides in Hellblau, und - natürlich - das unvermeidliche Kopftuch.
Für jeden von uns hatte sie einen Thermosbecher mit glühend heißem Tee mitgebracht - sie selber kann ihn so trinken, ich allerdings verbrannte mir gehörig den Mund daran. 😲🤣
Sie ist froh, wenn nächste Woche die Sommerferien endlich vorbei sind, denn, so sagte sie, die Kinder gehen abends nie vor Mitternacht ins Bett, so dass sie selber dadurch auch viel zu wenig Schlaf bekommt.
"Ja, warum lasst ihr sie das denn selbst entscheiden?", fragte ich und sie zuckte ratlos mit den Schultern.
Mal wieder, denn wir haben uns über dieses Thema schon öfter unterhalten.
Als ich mich erkundigte, wie das in ihrer Kindheit abgelaufen sei, erzählte sie von Zwang, den sie ihren Kindern ersparen wollte. So weit absolut nachvollziehbar, doch sollte man natürlich eine Alternative dazu finden, statt dass die Kinder nun machen dürfen, was sie wollen, ohne jede Grenze.
Wären es meine, würde ich um achte mit ihnen im Zimmer verschwinden, sie in die Betten packen, ein gemütliches Licht anmachen und dann Märchen oder andere spannende Geschichten vorlesen, bis sie eingeschlafen sind, aber das ... dürfte schon am gemütlichen Licht scheitern, denn bei ihnen gibt es ja nur neonfarbene Beleuchtung, bei der ich auch nicht pennen könnte.
Merkwürdig ist das, wobei mir genau das ja auch in unserer Querstraße auffällt. Beide Häuser, die in letzter Zeit verkauft wurden, gingen an ausländische, streng religiöse Familien und auch dort strahlen die Fenster die Freundlichkeit und Wärme von Operationssälen aus.
Ob das mit der Religion zusammenhängen kann ...? *grübel*
Nun ja, wir hatten auch noch viele andere Themen zu bequasseln und wieder einmal träumte sie davon, wie schön es wäre, könnte sie eines Tages mit mir in die Türkei reisen und mir ihre Heimat, vor allem auch die antiken Stätten zeigen.
Was mir ganz sicher auch gut gefallen würde ... 🥰
Zwei Stunden später machten wir uns auf den Heimweg und ... hihi, wen wunderts ... gegen halb elf hatte ich dann auch endgültig fertig und wollte nur noch in mein Bett. 😂
Und nun muss ich los, noch einmal zur Sparkasse und dann den Freitagseinkauf erledigen.
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
PS: Das neue Überzieherli kam auch an und nun überlege ich, ob es den vom Hagel ordentlich zerlegten Garten irgendwie verschönert? 😂🤣😂
AntwortenLöschenHallo, Liebe "Rex-Mama!"
Was für ein ereignisreicher Tag.
Schön, das "A" so ein Vertrauen zeigt, welche Soße sie wohl in die Gläser abfüllen möchte?
Auf mich macht "A" auch alleine beim Lesen deinen Blogs einen freieren Eindruck. - Das ihr jetzt auch einen Lieblingsort habt, um alles zu bequasseln toll.
Auch wie ihr euch "kümmert" umeinander macht Freude.
Wirken diese Jungeherrengruppen denn auf dich gefährlich?
Genau wie du mit den Kindern umgehen würdest, würde ich es auch tun. 100 % genau so. Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, die zwei sind ja Kindergarten und Grundschule was machen die denn bis Mitternacht? Schlafen, die denn über den gesamten Morgen?
Ihr Ehemann lässt auch die Kids gewähren?
Ich mag "A" mittlerweile fast genauso gerne wie "F" und "Rex" hier im Blog und man wartet als Leser fast darauf, neues auch von ihr zu erfahren.
Ich hoffe, du konntest dich ausschlafen und bist einigermaßen erholt?
Liebe - viele heitere Stunden wünsche ich dir - Grüße
Vom lifeminder
PS: Die Fantasie von der "Rex-Mama" als Hotelrezeptionistin hat sich in mir verfestigt :)
Das möchte ich lieber nicht genauer herausfinden, lieber lifeminder. Unsere Stadt ist ja inzwischen überzogen von sozialen Brennpunkten, einer davon befindet sich sehr nah bei uns, es ist der, wo sich nicht mal mehr DHL hintraut, und vielleicht erinnerst du dich, wie ich vor einigen Jahren in Kontakt war mit der Kripo wegen einer dieser Gruppen, die gern Leute überfielen und beraubten?
LöschenEs ist fast witzig, mit A. an meiner Seite fühle ich mich durchaus etwas sicherer, weil ich die Hoffnung habe, dass sie ihr Kopftuch respektieren, dafür fühlt sie sich durch mich vor den vielen Hunden beschützt. ;-)
Übrigens war es ja auch erst kürzlich, dass dort, wo ich einen Tag zuvor nach dem Klassentreffen auf den Bus gewartet hatte, um die gleiche Uhrzeit mit Messern aufeinander eingestochen wurde, und im Krankenhaus war es auch nicht sehr angenehm, als sie auf die Intensivstation einen frisch Abgestochenen einlieferten und ich fortan immer der ganzen großen Familie dort begegnete.
Man fürchtete einen Racheakt der Gegnerfamilie und wir zwischendrin, da konnte einem schon mulmig werden.
Von daher ist mir Abstand wirklich am liebsten ...
Bei der Soße handelt es sich um einen Paprika-Tomaten-Dip, den A. sehr lecker auf Vorrat kocht, aber nur für uns beide, da ihre Familie ihn gar nicht mag.
Und was die Kindererziehung angeht, blicke ich noch nicht so richtig durch, denn auf der einen Seite stecken sie die beiden mehrmals wöchentlich in den Islamunterricht im "Bildungs-"Verein, wo vermutlich besonders das Mädel auf Linie gebürstet wird, andererseits lassen sie sie aber einfach gewähren und setzen ihnen keinerlei Grenzen, was ich beides nicht für gut halte.
Und ja, die Kinder, sofern sie zu Hause sind, schlafen tagsüber viel, kein Wunder, wenn sie die halbe Nacht herumturnen dürfen.
Liebe "Vielleicht könnte ich mich ja mal als Ferienjob an eine Hotelrezeption stellen"-Grüße zurück! 🤣
Ja, ich habe zwei Bonne Mammon Gläser mit Schraubverschluß gehabt . Meiner Bekannten die Einkocht habe ich sie geschickt - gut verpackt. Leider hat ein Glas den Transport nicht überlebt. Auch bei der Hitze tut warmer Tee gut. Ich kann mir allerdings vorstellen, daß der Tee extrem heiß ist. Also bei uns hat das früher nicht gegeben, daß wir unser Bettzeit frei wählen konnten. Um 10 Uhr am Abend war Schluß mit lustig. Ein Land bereisen zu können mit einer Einheimischen ist eine ganz andere Möglichkeit. Heute bin ich zum ersten Mal nach dem Hochwasser durch den Ort gelaufen. Überall stapelte sich der Müll. Manche Straßen sind noch immer gesperrt.
AntwortenLöschenEin Bekannter wird sich meinen Bautrockner ausleihen. Seine Frau sagte mir, das Wasser stand etwa 1,75 m im Keller. Strom ist nicht vorhanden.
Nun musste ich erst mal per Suchmaschine herausfinden, was Bonne Maman ist. 😅
LöschenSolche Gläser zu verschicken, halte ich auch für riskant und eigentlich reicht es doch, wenn deine Bekannte ihre Nachbarn bittet, leere Marmeladen- oder Gemüsegläser mit Schraubverschluss nicht ins Altglas zu tragen, sondern ihr zu geben, so wie A. und ich es jetzt auch machten.
Bei uns war damals schon um 20 Uhr Schluss mit lustig, vor der Tagesschau hatten wir im Bett zu sein. Später wurde auf 21 Uhr verlängert und bis zehne durften wir dann noch Licht anhaben und lesen. (Alles Weitere geschah heimlich mit Taschenlampe unter der Bettdecke.) 🤣
Schrecklich mit dem Hochwasser ...
Ach was, das mit der Taschenlampe und unter der Bettdecke kommt mir irgendwie bekannt vor !!! Grins !!!
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