Sonntag, 4. August 2024

Mim Hintern im Wespennest

 Seit Tagen höre ich wieder die Motorsägen laufen, mal etwas weiter entfernt, mal klingt es recht nah und immer, wenn ich dann durch die Gegend laufe, sehe ich mit Entsetzen, dass wieder Bäume dran glauben mussten und einstige Frei- oder Grünflächen verschwinden, einfach zubetoniert werden.

Die rapide angewachsene Bevölkerung benötigt Wohnraum und immer neue Firmen bauen riesige Hallen, für die dann Arbeitskräfte aus dem Ausland kommen sollten, die natürlich auch noch Wohnraum brauchen.

Als wir gestern Morgen zum Nachbarstadtteil fuhren, wurde mir das wieder sehr bewusst, denn als wir vor 30 Jahren nach hier zogen, sah man zwischen den beiden Orten nichts als saftiges Grün - heute ist fast alles zugebaut. 

Mitten in dieser zunehmenden Steinwüste kommt mir mein kleiner Garten dann vor wie ein Refugium für zumindest einige der Tiere, die immer weniger Platz finden auf einer Erde, die von einer Art kahlgefressen wird, die sich für die Krone der Schöpfung hält.

Die Bienen, die ich jahrzehntelang vor menschlicher Panik beschützte und mit denen wir so friedlich zusammenlebten, wurden mir ja leider vom Großgrundbesitzer nebenan geraubt, doch nun haben neue Flattermänner Einzug gehalten, diesmal allerdings Wespen.

Schon vor längerer Zeit war mir das Brummen über mir aufgefallen, wenn ich sehr früh am Morgen draußen in meinem Rauchereckchen saß, doch im Licht des Bewegungsmelders hatte ich nie etwas erkennen können, was sich gestern änderte:

Das ist stark herangezoomt, in Wirklichkeit ist das Loch nicht sehr groß, aber doch groß genug für sie und nun herrscht dort ausgesprochen reges Treiben.

Leider ließ sich das Geflattere nicht auf dem Bild festhalten, aber es ist wirklich viel los.

Sehe ich da Handlungsbedarf?

Nö, ich tue ihnen nix und sie mir nicht (toitoitoi), also baue ich darauf, dass im Herbst eh Schluss sein wird, denn meines Wissens geben sie ihr Nest dann auf und beziehen es niemals ein zweites Mal.

Vor vielen Jahren hatten wir schon mal ein Nest unter der Pergola, damals gab es noch gar kein Internet, also rief ich im Insektenhaus des Zoos an und bekam diese Informationen, die ich jetzt auch so im Netz finde und die sich zumindest damals auch bestätigten.

Und nun werde ich in die Küche hopsen, will heute mal einen Nudelsalat machen, von dem ich allerdings selbst noch keine Ahnung habe, was genau darin landen wird.

Irgendwie auf Joghurtbasis mit asiatischem Anstrich, zumindest stelle ich es mir so vor. 

Schaun mer mal ... 😁


Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉


4 Kommentare:

  1. Also das mit den Bienen wußte ich zum Beispiel nicht. Siehste also bildet Bloggen auch noch. Hier hat es gerade aufgehört zu schütten und zwar sehr heftig. Wie sagte doch neulich Jemand wie gut, daß es regnet. Das Wasser sollte doch zumindest ein bisserl tiefer gehen. Als hier werden keine neuen Hallen gebaut. Im Gegenteil: Pleiten Pech und Pannen.Das bedeutet in erster Linie Insolvenzen. Und die meisten dieser Facharbeiter können weder lesen noch schreiben. Macht aber NIX. Hauptsache es sind keine Nazis. Das Jahr ist auch bald wieder vorbei. Es ging rasent schnell. Im September gibt es noch zwei Oldtimerausfahrten mit dem Polo. Darauf freue ich mich sehr.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Es sind Wespen, leider keine Bienen, aber auch die sind ja wichtig für die Natur. ;-)
      Das mit den vielen Insolvenzen ist hier nicht anders, hauptsächlich wohl verursacht durch die hohen Energiepreise und die überbordende Bürokratie im Lande.
      Was aber nicht heißt, dass nicht ständig weiter zubetoniert würde. Keine Ahnung, ob es da auch um Abschreibungen oder Geldwäsche geht oder wer die Investoren überhaupt sein mögen, auf jeden Fall tut es weh zu sehen, wie immer mehr Natur verschwindet.
      Für die Ausfahrten wünsche ich dir viel Spaß! :-)

      Löschen
  2. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Hoffen wir mal das die Wespen friedlich bleiben, wobei es auch mir so überliefert wurde, solange man denen nichts tut, greifen diese auch nicht an. Toi, toi, toi.

    Einiges an Grünflächen verschwindet, das fällt auch mir auf, dass man gerne vieles zubetoniert.
    Vielleicht sollte man jedoch auch mal an die Lebensqualität der Menschen denken, die mit dem Verschwinden des grüns auch nach und nach und spürbar natürlich abnimmt.

    Nudelsalat. Darauf hätte ich auch Lust. Bei mir wirds wahrscheinlich jedoch ein Frikadellenbrötchen werden?



    Liebe - Ein Nest das man Zuhause nennt, ist was Wunderbares - Grüße
    Vom lifeminder

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Es geht ja sogar nicht einmal nur um die Lebensqualität, lieber lifeminder, sondern um das Überleben unserer Art an sich, denn versiegelte Flächen können kein Wasser speichern und immer mehr Tier- und Pflanzenarten sterben aus, weil der Mensch sich so rapide vermehrt und ihnen den Raum zum Leben nimmt.
      Erst wenn der letzte Baum gerodet ist, werden sie merken, dass man Steine und Geld nicht essen kann ... 🙄
      Deine Bescheidenheit ehrt dich, lach, ich müsste mal ausprobieren, was F. sagt, würde ich ihm ein Frikadellenbrötchen als Mittagessen servieren. ;-)))

      Liebe Ein-gemütliches-Nest-mit-warmer-Atmosphäre-ist-das-Wichtigste-Grüße zurück! :-))

      Löschen