Sonntag, 11. August 2024

Momentaufnahmen

 Gerade eben ..., ich sitze in meinem Rauchereckchen, genieße die sonntägliche Ruhe, als die Birke auf der anderen Straßenseite anfängt zu wackeln.

Ach, da isses ja wieder, mein Eichhörnchen. Es turnt in der Birke herum, macht dann einen Riesensatz nach nebenan in die Linde, turnt auf und nieder in deren gewaltiger Krone und ... zack, überwindet es auch den Abstand zur Nebenlinde, um dort sein munteres Treiben fortzusetzen.

Ob da ein Gibbon mit in der Ahnenreihe steckt ...? 😁

Heute früh um sechse hatte es mit der Stille noch anders ausgesehen und wieder einmal merkte ich, wie sehr meine Reichweite beim Gassigehen inzwischen eingeschränkt ist.

Direkt neben uns schließt sich ja der eine Großgrundbesitzer, sprich der Heimbetreiber an, der nach und nach immer mehr Häuser bzw. Grundstücke aufkauft und sich ständig erweitert, und vorn auf der Parallelstraße verhält sich eine Großfamilie ganz ähnlich.

Wird ein Haus frei, wird es gekauft und vor allem hat man einstige Freigelände mit Beschlag belegt und sich dort eine Spedition aufgebaut.

Die vielen LKWs brauchen Platz, deshalb wird den anderen Anwohnern das Parken schlicht verboten, was besonders einen älteren Mann sehr hart traf.

Manchmal unterhielt ich mich mit ihm, weil er ein großer Hundefreund war, meist allerdings sah ich ihn in seinem Auto herumsitzen, gerne mal ein Fläschchen Alkohol in der Hand.

Er flüchte sich vor seiner herrischen Frau nach dort, munkelte man und offenbar betrachtete er seinen Wagen als persönlichen Schutzraum, der ihm aber genommen wurde, als diese Familie herzog, die an sich natürlich keinerlei Recht hat, irgendwem das Parken auf öffentlichen Straßen zu verbieten.

Trotzdem tun sie es und wehren kann man sich kaum dagegen, es sind zu viele und der Rechtsweg verbietet sich von selbst.

Was genau vorfiel, weiß ich nicht, nur, dass dieser Mann dann tot in seinem Wagen gefunden wurde - hoffentlich hat er nun wenigstens seine Ruhe.

Dort, wo ich einst mit Püppi und auch mit Rex noch durch die Natur streifte, hat diese Familie inzwischen das ganze große Areal blickdicht eingezäunt, nur beim Blick obendrüber konnte ich erkennen, dass man mehrere kleine, flache Bauten errichtete.

Sicher Werkzeugräume oder Büros, dachte ich, doch heute früh wurde ich vom Geschrei überrascht, das dort herrschte.

Männer, Frauen, alle riefen und brüllten durcheinander, in welcher Sprache, konnte ich nicht ausmachen, aber es klang nicht wirklich friedlich und mir scheint, diese Bauten sind längst dauerhaft bewohnt, denn schon häufiger hörte ich bis in die tiefe Nacht dieses Geschrei, ging aber immer davon aus, in den Kleingärten auf der anderen Seite würden Partys gefeiert. (Man kann sich mit der Richtung leicht vertun, weil Geräusche durch die umliegenden Häuser stark verzerrt werden.)

Allzu gern wäre ich mit Rex zum See gegangen, aber sollte ich mich dort vorbeitrauen?

So ganz geheuer war mir den Gedanke nicht, zumal ich auch nicht weiß, was die Afrikaner im einst so prächtigen, nun aber immer mehr verfallenden Schulgebäude treiben, die das Tor immer zuketten, um dann mit ihren Sprintern so vor dem Portal zu halten, dass man von außen nicht sehen kann, wen oder was die dort ausladen.  

Dann fiel mir auch noch die Jungherrengruppe von vorgestern ein und ich beschloss, dass Rex sicher viel mehr Lust auf Frühstück als auf einen richtig langen Gang haben würde. 😁

Also gabs nur eine kleine Runde, zu deren Abschluss uns auch noch der ältere Herr mit seinem Yorkie entgegenkam, wegen dem ich mich vor einigen Monaten vor unserem Haus auf die Fresse legte, als F. mir die Tür öffnete und nicht auf den Bub achtete, der sofort ins Freie stürmte, weil er einen "bösen Feind" witterte. 🙄

Eine weitere Momentaufnahme stammt von vor drei Tagen, als ein Sternschnuppenregen angekündigt war, den ich mir natürlich nicht entgehen lassen wollte.

Gegen 23 Uhr saß ich im Garten, regungslos, damit der Bewegungsmelder nicht ansprang, so hatte ich einen recht guten Blick in den Himmel, doch immer wenn ich meinte, endlich eine Sternschnuppe entdeckt zu haben, entpuppte sich diese bei näherem Hinsehen als Flugzeug.

Gleich etliche Male hintereinander passierte mir das und ich stellte fest, dass ich es normalerweise gar nicht mitbekomme, wie voll die Welt mit uns Menschen inzwischen nicht nur unten auf der Erde ist, sondern sogar oben am Himmel. 😥

Dann noch ein kleiner WhatsApp-Austausch mit meiner Dörflifreundin, die sich gerade im Kurzurlaub in Thüringen befindet, nachdem sie ja Anfang des Jahres mehrere Monate mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs waren.

Ihr Mann, genau drei Tage älter als F., hat vor Kurzem eine neue Herzklappe bekommen und muss nun schon wieder operiert werden - ein Tomor an der Niere. 😒

Wir stellten fest, dass wir unbedingt mal telefonieren sollten, was wir tun werden, wenn sie wieder zu Hause sind.

Im Moment bin ich mal wieder auf FlightAware eingeloggt, um den Flug von F.s Schwester und Mann zu verfolgen.

Auch die beiden ständig unterwegs, nach einem vielwöchigen Aufenthalt in Kroatien waren sie in Garmisch und am Bodensee und wollen heute nach Dänemark.

Natürlich mit dem Flugzeug und weil es auf direktem Wege nicht geht, fliegt man zuerst in die Schweiz und dann von dort aus nach Dänemark.

(Ob man in dieser Zeit nicht auch mit dem Auto dort wäre ...? *grübel*)

Und dann war da noch der Guschtl.

Gestern früh war mir die Arbeit gut von der Hand gegangen, ich schaffte sowohl die Hecke komplett zu schneiden (wenn man am Ball bleibt, ist es nicht so viel auf einmal) und mir auch noch den Rasen vorzunehmen, was den kleinen Amselmann über die Maßen zu erfreuen schien, konnte er doch nun die Würmchen viel leichter entdecken. 


Schade, dass die Farben so grau wirken, aber die Handycam war überfordert, weil sich auf dem Rasen eine scharfe Trennlinie gebildet hatte zwischen knallender Sonne und dem Schatten, den unser Haus warf.

Egal, Spaß haben wir beide trotzdem täglich miteinander. 🥰


Und nun ruft F., der im Moment ungewohnten Tatendrang zeigt - zumindest für seine Verhältnisse 😁 -, er möchte, dass wir das nächste Stück der Dachrinne vom Moos befreien, also ran an den Speck, bevor ich in die Küche muss, um frische Salatsoße auf Vorrat zu kochen.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


2 Kommentare:

  1. Das miit dem alten Mann finde ich sehr tragisch. Nun ja, die dämlichen Deutschen werden einmal nix mehr im eigenen Land nix mehr zu sagen haben. Und die sogenannten Volksvertreter tun ja alles noch dazu, daß es so bleibt. Ein Mörder bekam in Bayern Freigang für eine Kino-Vorstellung und floh dann. Begleitet wurde er von einer Praktikantin und einer Frau. Schubeck der Steuern hinterzugen hat bekommt kein Freigang. Es doch ein schlimmeres Verbrechen als ein Mord.
    Heute war ich unterwegs auf dem Gelande einer alten Mühle. Ja, ein funktionierendes Mühlrad gibt es auch. Konnte nicht so gut fotografieren.

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    1. Ich las mal, dass unser Strafsystem größtenteils noch aus Feudalzeiten stamme.
      Ging es um Hab und Gut der Reichen, reagierten sie sehr empfindlich, wenn es ihnen jemand wegnehmen wollte, während es ihnen eher egal war, wenn "die da unten" körperlich aufeinander losgingen.
      Ob es so stimmt, weiß ich nicht, aber es wäre zumindest eine einleuchtende Erklärung dafür, warum einen die Höhen der Strafmaße bzw. die Bewertung von Straftaten mitunter ins Grübeln bringen können.
      Solche alten Mühlen mag ich auch, wie ja überhaupt alles mit Geschichte. ;-)

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