Schon wieder ein neuer Gasmann war es, der mich um kurz vor eins anrief, um mir mitzuteilen, er sei in ca. 10 Minuten da.
"In Ordnung", sagte ich, "das reicht mir, damit ich den Hund einfangen und in den Garten aussperren kann."
Wogegen Petrus aber leider etwas hatte, denn ausgerechnet jetzt verstärkte er den Dauerregen so sehr, dass mein Plan nicht umsetzbar war, also leinte ich Rex an und übergab das andere Ende an F., der es sich in seinem TV-Sessel im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatte.
Dann sah ich den Sprinter vorfahren, wunderte mich, dass er sich vor unsere und die Einfahrt des Nachbarn stellte, sprang raus und teilte dem aussteigenden Mann mit, dass seine Kollegen sich immer direkt vor die Haustür auf den Bürgersteig stellen, so dass sie den Sauerstofftank oben im Flut stehen lassen und den Schlauch einfach rüberziehen können.
"Prima", meinte der junge Monteur ganz erfreut, "dann mache ich das auch so", und kurz darauf war er wieder bei mir und folgte mir ins Esszimmer, wo ich ihn sofort mit einer Frage zum Auffüllen des Mobilgerätes bedrängen wollte.
"Ich weiß schon, worauf Sie hinauswollen", unterbrach er mich, "Sie orgeln sich dumm und dämlich damit, nicht wahr?"
Nagel auf den Kopf getroffen, denn nun haben wir endlich das leichte, handliche Gerät, aber es zu betanken stellt sich als fast unmöglich bzw. extrem langwierig heraus.
Hier seht ihr die Rückseite, also den Ort des Geschehens:
An der Unterseite befindet sich ein Ventil, das man genau auf das blaue unten in der Mitte setzen muss, und dann muss man den langen Hebel weiter oben ziehen, einige Sekunden halten, zurückfallen lassen, erneut ziehen und halten und immer so weiter.
Das ständige Loslassen ist nötig, weil bei dem ganzen Zischen und Dampfen ruckzuck alles vereist, dadurch steht man ewig lange herum, während man "pumpt" und zwischendurch kann man das ganze Ding mit einer Schlaufe an der Oberseite an den Finger hängen, um zu sehen, ob das Grün im Anzeigefeld in der Mitte gewachsen ist - Kofferwaagenprinzip.
Auch wenn man sich schon 10 Minuten die Beine in den Bauch gestanden und herumgewerkelt hat, macht die Anzeige kaum sichtbare Fortschritte, wirklich mühsam also und für die Kranken, für die das Gerät ja gedacht ist, wirklich nicht durchführbar.
"Wissen Se, woran das liegt?", erklärte mir der Fahrer nun, "der Nippel in dem blauen Ventil ist einfach zu kurz, ich habe denen in der Zentrale das schon x-mal gesagt, aber die kapieren es einfach nicht ..."
Fatal, denn an sich ist die Sache ja wirklich gut durchdacht und ich bin beeindruckt, wie gut die Krankenkassen das organisieren - man hat seinen Tank, alles nötige Zubehör und das Nachfüllen klappt abgesehen von den etwas zu großen Zeitfenstern wirklich hervorragend, und dann hängt es an solch einer Kleinigkeit.
Diesmal war es ein deutscher Fahrer, der im Gegensatz zu seinen ausländischen Kollegen keine Angst vor Hunden hatte - im Gegenteil, nachdem ich Rex ja am Telefon erwähnt hatte, erkundigte er sich nach ihm, fragte, ob er ihm mal hallo sagen dürfe, weil das Auffüllen ja eh noch eine Weile dauern würde.
"Klar, kommen Sie mal mit", sagte ich und führte ihn ins Wohnzimmer, wo er sofort in die Hocke ging und mit Rexibubi zu schmusen begann, nachdem er auch F. begrüßt hatte.
Er selbst hatte seinen Hund - ebenfalls aus dem Tierschutz und aus Spanien - vor Kurzem in hohem Alter verloren und da ich mich in diese Situation zutiefst hineinfühlen kann, waren wir bald in einem intensiven Gespräch.
Schön war das und nachdem er uns wieder verlassen hatte, setzte ich mich gleich an den PC und schrieb meiner Lieblings-Gasfrau eine Mail, wies auf den zu kurzen Nippel hin.
Ja, antwortete sie umgehend seufzend, das Problem sei bekannt, aber die Herstellerfirma käme nicht in die Pötte.
Wirklich ärgerlich - die produzieren etwas sehr Wichtiges, werden daran auch verdammt gutes Geld verdienen (diese Tanks sind schweineteuer!), doch dann sparen sie an der falschen Stelle einige Cent für etwas mehr Metall ein. 🙄
Etwas später stieß ich ganz zufällig noch auf etwas anderes, als es nämlich in einer Umfrage um Energieanbieter ging und um die Möglichkeit, Verträge dort zu bündeln.
Wie war das noch mal mit E.ON gelaufen, nachdem ich doch Anfang des Jahres derartig Palaver mit denen hatte, nachdem ich auf günstigere Verträge gewechselt war?
Zuvor hatten wir diese Bündelung, was einem pro Monat eine Erparnis von 5 Euro brachte, was sich übers Jahr gesehen dann ja durchaus rechnet. Eine der vielen Mitarbeiterinnen, mit denen ich telefonierte, hatte mir versprochen, dass das weiterhin funktionieren würde, doch überprüft hatte ich es gar nicht mehr, wie mir nun bewusst wurde.
Sofort loggte ich mich in unseren Account ein, konnte es aber nicht eindeutig ausmachen, also wieder mal ran ans Telefon, wo ich ausnahmsweise recht schnell verbunden wurde, und zwar mit einer Frau, die ich sprachmäßig eindeutig meiner Gegend zuordnen konnte, als sie nämlich nun anfing, meine Daten abzufragen, weil ich mich erst mal verifizieren müsste.
Bei den letzten vier Ziffern meiner Kontonummer wurde ich ein wenig ungehalten: "Na hörn se mal, meinen Sie, die hab ich im Kopp? 😲 Moment, die muss ich erst mal raussuchen, selber schuld, wenn Sie nun warten müssen ..." *motz* 😁
Das Meckern verlief nicht böse, sondern ziemlich humorig und bald waren wir uns einig, dass man in der Regel schnell den richtigen Draht zueinander findet, wenn man "hier aus unserer Ecke" kommt. (Auch altersmäßig passte es.)
Dann erklärte ich ihr mein Anliegen und zeigte mich erfreut, mit jemandem ohne Sprachschwierigkeiten reden zu können, sagte ganz locker: "Sonst bin ich meist irgenwo auf dem Balkan gelandet ..."
"Diesmal sind sie in Ankara", antwortete sie mir lachend - immer wieder erstaunlich, wo diese Callcenter überall sitzen, während man doch dachte, in Deutschland anzurufen.
Egal, sie stellte fest, dass der eine unserer Verträge über die Bündelung verfüge, allerdings mit einem alten kombiniert, der ja längst nicht mehr läuft, so dass uns die Ersparnis gar nicht gewährt wird, heißt, sie haben neben dem ganzen Durcheinander und entgegen aller Zusagen auch das noch verbockt! 😣
Nun bin ich gespannt, ob die versprochene Nachricht in den nächsten Tagen eingehen wird, dass man die laufenden Verträge nun ordnungsgemäß miteinander gekoppelt hat, wobei die Frage noch zu klären ist, ob das dann rückwirkend gilt, denn sonst hätten sie mich mal eben um 35 Euro betuppt.
Tja, und dann gab es abends noch ein heftiges Erschrecken.
Vor einiger Zeit hatte ich von Aldi ein Glas Stachelbeeren mitgenommen und da ich auch noch Mürbeteig-Torteletts in meiner Speisekammer wusste, beschloss ich, sie uns als kleines Leckerli zu belegen und mit Tortenguss zu überziehen - hatte richtig Appetit darauf und freute mich schon wie Bolle.
In der Küche bereitete ich alles vor, stellte schon Schüssel und Sieb bereit, um das Obst abtropfen zu lassen, doch als ich nun den Schraubverschluss des Glases öffnete, kam der Schock:
Aus dem Saft zwischen den Stackelbeeren guckte mich der Kopf eines sich heftig bewegenden Ohrenkneifers an ... 😲😲😲
Bääähhhhh ...!!! 🤬
Das war's mit meinen Gelüsten, Glas wieder zugeschraubt und ab in den Müll damit, doch eine Erklärung finde ich bis jetzt nicht dafür.
Natürlich kann einem so ein Viech mal ins Haus krabbeln, aber noch nie habe ich in meiner Speisekammer einen gesehen und das Glas war ja auch original verschlossen gewesen und der kam nicht etwa unter dem Deckelrand hervor, sondern saß mitten im Obst.
Kann so ein Tier womöglich monatelang überleben, wenn es schon beim Abfüllen im Glas gelandet war? Oder kann es, wenn es denn den Weg doch mal bis in die Speisekammer schafft, in ein verschlossenes Behältnis hineinkrabbeln?
Es ist mir ein einziges großes Rätsel und immerhin hat es letztlich meiner Figur gedient, aber ... ekelig war es trotzdem. 🙄
Unnu schaun mer mal, was der heutige Tag so bringen wird.
An sich hatte A. angekündigt, sich diese Woche noch mit mir treffen zu wollen, aber mehr kam dann nicht, die Arme ist heftig im Stress, seit sie jeden Vormittag zum Deutschunterricht muss.
Im alten Kurs wurde sie von einem Türken unterrichtet, nun ist es ein Deutscher, der ihr seine Muttersprache vermitteln will und das offenbar sehr viel intensiver, als sie es bisher erlebte.
Für die Lernfortschritte sicher sehr gut, für ihre nervlichen Kapazitäten allerdings eher belastend, denn sehr stressresistent ist sie nicht, zumal ja auch noch offen ist, wie das weitergeht.
Sollte M. die Umschulung bewilligt bekommen, muss sie womöglich den Kurs noch einmal wechseln, weil ja die Kinderbetruung sichergestellt sein sollte.
Schade, dass bei all dem im Moment so wenig Raum für uns beide bleibt, die regelmäßigen Treffen fehlen mir und ihr sicher auch.
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Liebe, das tägliche Bauchgrummeln wegen vieler kleiner Ungereimtheiten verdirbt mir ebenso häufig die Lebensfreude. Du jedoch, bist echt eine Macherin und pflegst einen gesunden Optimismus. Lass dich nicht verzagen!
AntwortenLöschenWie reagiert Re x auf die Zutraulichkeit von Fremden? Es hat mich überrascht, wie der Gasmann damit keine Zurückhaltung nötig hatte.
Besser ist es, lieber Faradei, "zu machen", denn von alleine macht sich ja nix, also immer ran, wobei man sich bei allem Ärger aber wirklich nicht die Lebensfreude von solchem Kleinkram verderben lassen sollte. Egal wie sehr man flucht, bissl Humor macht es meist erträglicher. ;-)
LöschenRex ist kein böser Hund. Als er vorletztes Weihnachten ein paar Tage in dieser neuen Pension verbrachte, sagten die beim Abholen sogar, das sei ja ein ganz Lieber.
Problem sind die üblen Erfahrungen seiner ersten beiden Jahre und etwas von dem völlig verwilderten Tier steckt noch immer in ihm, zudem eine ziemliche Unsicherheit, vor allem Artgenossen gegenüber.
Er braucht konsequente Führung , wobei F. mir oft genug ins Bein schießt und alle Erziehungserfolge wieder zunichte macht.
Will sagen, er ist deutlich schwerer einzuschätzen, als das z.B. bei Püppi war, außerdem ist er extrem neugierig.
Kommt jemand ins Haus, der Angst vor ihm hat und das auch zeigt, spornt ihn das an 🤣, während er ganz anders reagiert, wenn derjenige so selbstverständlich, locker und vor allem sicher mit ihm umgeht wie dieser junge Mann.
Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenDu hast schon wieder ein neues Genre kreiert. Nämlich den Gasmann-Thriller.
In meiner Fantasie sah ich schon, wie der Gastmann versuchte Rex zu streicheln, der ihm dann die Hand abriss. - Gut, das dem nicht so wahr.
Erstaunt bin ich dennoch. Rex ist ein Schmuser?
Bürokratie und noch mehr Bürokratie.
Deinen Mut immer gleich nachzuhaken was da Sache ist, imponiert mir sehr.
Der Käfer im Glas scheint immer mal wieder vorzukommen, offenbar können die Viecher wirklich lange, sehr lange in so einem verschlossenen Glas überleben.
Schade, schade das die Treffen mit "A" derzeit nicht regelmäßig erfolgen können, dennoch bin ich optimistisch das eurer Freundschaft und Verbindung keinen Abbruch tun wird.
Auch "A" und ihrer Familie kann man nur das Beste wünschen.
Liebe - zusammengereimte hin - und herschiebe - Grüße
Vom lifeminder
Jein, lieber lifeminder, er kommt schon und fordert seine Schmuseeinheiten ein, mag es aber eher nicht, wenn man sie ihm ungefragt aufs Auge drückt.
LöschenMit Püppi hatte ich ein Ritual, jeden Abend rief ich "komm schmusen", dann ließen wir beide uns auf dem Boden vor dem Sofa nieder und es gab eine ausgiebige Schmuserunde. So etwas ist mit Rex nicht denkbar, ihm fehlt dann schnell die Geduld - obwohl er schon 12 ist, steckt halt immer noch viel jugendlicher Übermut in ihm. ;-)
Du hast also auch schon Viecher in Konserven erlebt?
Für mich war das ganz neu und ... ziemlich ekelig. :-(
Liebe Zurückschiebe-Grüße zurück! :-))
Ich weniger, aber Mama hat mir davon berichtet.
AntwortenLöschenMeiner Erfahrungen beziehen sich zu 99 % auf gelesenes im weltweiten Web. Du hast mich zur Recherche gebracht.
Ja, das ist eklig.
Liebe - alles andere als eklige - Grüße
Vom lifeminder