Freitag, 6. Dezember 2024

Zurück zum alten Rhythmus?

 Ich hoffe es sehr, dass es dabei bleibt, dass F. heute nach Hause darf, und so kann ich jetzt nur abwarten, was der Tag bringen wird und wie es mit dem Sauerstoff aussieht, nachdem mir die App gerade schon wieder andere Zeiten mitteilt als gestern Abend.

Vorbereitet ist alles und während ich nun nur noch herumsitzen kann, gehen mir so einige Gedanken durch den Kopf.

Was mich nach wie vor sehr beschäftigt, ist das Thema ausländische Ärzte.

Es ist mir piepegal, woher jemand kommt, aber wenn es um Gesundheit und Leben geht, ist es wirklich dramatisch, wenn Deutsch weder ausreichend gesprochen noch verstanden wird.

Schon in der Augenklinik machte mir das große Probleme, denn wenn ich es richtig sehe, waren meine beiden Katarakt-OPs völlig überflüssig, und das nur, weil die nicht in der Lage waren zu verstehen, wo meine Schwierigkeiten beim Sehen lagen und immer noch liegen.

Gut, das betraf "nur" die Augen, aber bei F. geht's ums Überleben, und dann wird es fahrlässig, finde ich.

Morphine bei COPD einzusetzen, dazu gibt es hier einen Artikel aus der ApothekerZeitung, der mir ziemlich klar aufzeigt, dass das überhaupt noch nicht ausreichend erforscht ist und keiner weiß, ob man damit nicht letztlich sogar Schaden anrichtet. 

Es war eindeutig das falsche Krankenhaus und ich bin mehr als gespannt, wie unser Hausarzt das am Montag beurteilen wird. Eines ist klar, ich will F. nicht als Versuchskaninchen sehen und hoffe, der Doc schließt sich dem an!

Und dann ging es thematisch gleich so weiter, als ich am Abend in einem sozialen Netzwerk las, dass meine Frauenärztin leider in den Ruhestand geht. Ihre Praxis übergibt sie an eine Frau mit arabisch klingenden Namen.

Mehr weiß ich noch nicht über sie, also nicht, ob sie ein Kopftuch oder noch mehr Verhüllungen trägt, vor allem nicht, wie es mit ihren Deutschkenntnissen aussieht, trotzdem muss ich zugeben, dass mich das im Moment ein wenig verunsichert.

Dorthin zu gehen, ist für mich eh immer eine hochnotpeinliche Situation, würde sie mir noch zusätzlich erschwert, wenn mein Gegenüber einem völlig anderen Kulturkreis entstammt, oder spielt das am Ende gar keine Rolle?

Keine Ahnung, aber eine Alternative gibt es weit und breit nicht, also werde ich trotz meiner nicht unerheblichen Beschwerden wohl abwarten, bis ich die ersten Bewertungen zu ihr im Internet finde. Mal sehen, wie lange das gut geht ... 🙄

Und dann geht es mir nicht aus dem Kopf, was meine Schwester erzählte.

Ihre 84-jährige Schwiegermutter würde hier in der Stadt gerne umziehen, etwas näher zu ihrer Tochter, weil sie inzwischen ab und zu eben doch einmal Hilfe braucht, doch in diesen Zeiten eine bezahlbare Wohnung zu finden, ist natürlich fast aussichtslos, erst recht für Rentner.

Trotzdem tat sich eine Möglichkeit auf, und zwar in einem neugebauten Komplex mit altengerechten Wohnungen, nur liegt die kleine Wohnung trotz ihrer wenigen Quadratmeter leider 300 Euro über dem Budget der Schwiegermutter.

Schwester und Schwager verdienen als Lehrer zum Glück gut und können, obwohl sie auch noch meinen Neffen finanziell unterstützen müssen, das fehlende Geld drauflegen, doch ... was machen alte Menschen, die keine zahlungskräftigen Kinder haben?

Genau, sie gucken in die Röhre ...🙁

Ach ja, und dann ist da noch mein "Notbett", das ich gestern Abend endlich mal schaffte aufzubauen, also die "Sonnenliege", die ich mir letzte Woche bestellte:


 Es sieht bequemer aus, als es ist, denn diese dünne Polsterauflage befindet sich auf knallhart gespanntem Tuch, aber wer weiß, womöglich tut es meinem lädierten Kreuz ja sogar richtig gut? 😂

Schaun mer mal, wie die Welt heute Abend bzw. morgen früh aussehen wird, erst mal muss nun F. zu Hause sein und vor allem auch der Sauerstofftank gefüllt.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


4 Kommentare:

  1. Also das Bett sieht von hier aus bequem aus. WIE iés sich in Wirtklichkeit darstellt, steht auf einem anderen Blatt. Ich hoffe, daß ihr damit klar kommt. alles Gute für euch.

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    1. Das steht auf einem anderen Blatt, genau, es ist nämlich sehr hart. 🙄

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  2. Hallo, liebe „Rex-Mama“,

    Ich kann so gut verstehen, wie du dich mit der Frauenärztin fühlst. Diese Unsicherheit vor einem Wechsel, gerade bei einer ohnehin sensiblen Situation, ist absolut nachvollziehbar.

    Ich hoffe sehr, dass sich deine Bedenken schon bald als unbegründt herausstellen und du dich dort demnächst gut aufgehoben fühlst.

    Für F. drücke ich ganz fest die Daumen, dass er bald sicher zu Hause ist . Und dass der Sauerstofftank reibungslos gefüllt wird, denn allein diese Logistik klingt belastend.

    Was die Schwiegermutter deiner Schwester betrifft, macht es mich traurig zu lesen, wie schwierig es gerade für ältere Menschen ist, in Würde wohnen zu können.
    Dass ihre Kinder helfen können, ist ein Geschenk, aber es zeigt auch, wie andere zurückbleiben müssen.

    Halte durch, liebe Rex-Mama ; F. hat großes Glück, dich an seiner Seite zu wissen.



    Liebe - Rhythmus wo man mit muss - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Genau, lieber lifeminder, das bleibt abzuwarten und vorläufig wird sich hier jetzt eh erst mal alles um F. drehen.
      Und mit Alter und Würde hast du natürlich auch recht, wer im Berufsleben nicht wirklich zu den Gutverdienern zählte, der rutscht später bei dem jämmerlichen Rentenniveau in Deutschland unweigerlich in die Altersarmut ab.
      Dann heißt es Schlange stehen an den Tafeln, statt eine warme und bezahlbare Wohnung zu haben.

      Liebe Rhythmus-kann-sehr-gut-tun-Grüße zurück! ;-)

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