Donnerstag, 5. Dezember 2024

Ein zweiter Kopf wäre gut

 Was für ein Durcheinander alles ...

Bis gestern Abend hatte ich keine Ahnung, wie der heutige Tag verlaufen würde, da die Sauerstofffirma ja immer erst so spät mit Infos herausrückt, wann man mit der Lieferung rechnen kann, nur dass ich dringend einkaufen müsste, Sauerstoff wie auch den Schlauch entgegennehmen und nach Möglichkeit noch ins KH sollte, das war mir klar.

Just als ich F.s Schwester über den neuesten Stand informierte, spuckte die Gas-App endlich das Zeitfenster aus: 15:30 - 19:30

Jesses, was sollte ich denn damit anfangen?

Da passte ja gar nix zusammen und während ich meiner Schwägerin einen vorjammerte, meinte sie: "Und wenn du jetzt noch einkaufen gehst ...?"

"Püh, so spät habe ich das noch nie gemacht, keine Ahnung, wie lange Rossmann und Tedi überhaupt offen haben, denn zu beiden müsste ich neben Netto dringend ..."

Es war schon kurz nach sechs, also überlegte ich nicht mehr lange, legte auf, sprang erneut in die Klamotten und sauste mit meinem Trolley los, natürlich schon wieder mitten in den Regen hinein und das Wunder geschah, alle Läden erwischte ich noch offen, bekam alles, was ich brauchte (inkl. des letzten Pakets gem. Hack), sogar Rexibubis Leckerlis, nur natürlich die TV-Zeitung für die kommenden vier Wochen nicht, denn die würde ja erst heute erscheinen.

Kaputt, aber doch ziemlich befriedigt kehrte ich heim, legte mich trocken und wollte mich nun auf meine Umfragen stürzen, als das Telefon schellte. Meine Schwester, die mir an meinem Geburstag über WhatsApp angekündigt hatte, dass der Anruf dann noch folgen würde.

Geschlagene zwei Stunden quatschten wir miteinander und beschlossen, dass wir künftig etwas mehr Kontakt halten sollten, statt uns nur zu Geburtstagen mal anzurufen.

So war es schließlich fast halb zwölf, bis ich Luft hatte, mal einen Happen zu frühstücken, und anschließend plumpste ich nur noch groggy aufs Sofa.

Bis fünf Uhr, denn ich hatte noch PC-Arbeit zu erledigen und wollte so losfahren, dass ich pünktlich um 10 Uhr am KH wäre.

Was auch gelang. F. war gerade mitsamt seinem Bett vom Röntgen zurück, die Therapeutin kam und dann hatte ich ein gutes Händchen, den Oberarzt mal erwischen zu können.

Laborwerte so weit okay, die gestrigen Untersuchungen auch, aber seine Lunge sei halt schwer geschädigt, das müsse unbedingt regelmäßig von einem Facharzt kontrolliert werden, sie seinen ja nun einmal nicht auf Lunge spezialisiert.

Hallooooo?

Wie oft habe ich denen sowohl auf Intensiv wie auch Normal alles erklärt und auch den behandelnden Arzt usw. erwähnt?

Mehrfach, aber das ist halt das Ergebnis, wenn sämtliche Ärzte Ausländer sind und nur sehr mangelhaftes Deutsch sprechen.

Sie nicken, tun so, als hätten sie verstanden, dabei haben sie in Wirklichkeit nur die Hälfte mitbekommen und davon ist man dann mit seinem Leben abhängig. 🙄

Zum Thema Morphin meinte er, das müsse dann der Facharzt entscheiden ...

Um zwölfe musste ich mich notgedrungen auf den Heimweg machen, packte alles ein, was F. nicht mehr unbedigt dort braucht, legte ihm die Klamotten für morgen bereit und sauste los - mitten in einen heftigen Regenschauer hinein, der sich inzwischen zum Dauerregen entwickelt hat.

Das Umsteigen gab mir den Rest, klatschnass war ich, weil es für den Schirm zu windig war, und dann lief im Bus nicht mal die Heizung.

Immerhin hatte ich aber Glück, als ich auf Verdacht in den Orientalische-Lebensmittel-Copyshop-Irgendwas-Laden hineinschaute und fragte, ob sie Zeitschriften bzw. TV-Zeitungen führen.

Nein, tun sie nicht, bestellen nur ab und zu für Stammkunden welche und ein solcher hatte die seinige nicht abgeholt, so dass man sie mir nun verkaufte.

Uff, nun aber schnell nach Hause, wo ich im Briefkasten einen Brief für den Nachbarn vorfand und einen Zettel, man habe ein Päckchen für mich bei ihm abgegeben.

Schnell nach nebenan, Schätze ausgetauscht und dann gleich mal in den Karton geschaut.

Verdammt, das war nur ein 10-m-Schlauch, F. braucht aber 15 Meter, damit er bis ans Bett reicht, also sofort meiner lieben Verbindungsfrau bei der Gasfirma gemailt, ob ich den Karton dem Fahrer wieder mitgeben sollte?

Nein, bräuchte ich  nicht, wir könnten ihn als Ersatz behalten, sie würde veranlassen, dass der lange morgen gleich rausginge.

Inzwischen war es halb zwei, also noch zwei Stunden Zeit bis zur Lieferung und selbst wenn der etwas zu früh käme, müsste mir die Zeit doch reichen, um mal eben unter die Dusche zu springen?

Der KH-Mief musste ab von mir und auch sämtliche Klamotten gleich in die Maschine, also hielt ich mich für höchstens 10 Minuten im Bad auf, nicht wirklich lange, aber doch lange genug, als dass ich hinterher sowohl auf dem Festnetzt wie auch am Handy entgangene Anrufe der Gasfirma entdeckte. 

Erneut hingeschrieben - das solle doch wohl nicht heißen, dass sich die Lieferung damit für heute erledigt hätte?

Doch, hieß es, bei denen ist die halbe Belegschaft krank, die Logistik hätte sämtliche Lieferpläne umgeworfen, die Kunden aber kaum darüber informieren können ... 🙄

Womit das Chaos dann perfekt war, denn kaum traute ich mich, beim Hausarzt anzurufen, immer in der Angst, es könnte doch noch ein Gasanruf kommen, aber dann musste es doch kurz sein und ich bekam einen Termin für Montag um 11 Uhr, zu dem ich alleine hingehen werde, um alles Nötige zu besprechen.

Und nun sitze ich hier und frage mich, wie ich das morgen hinbekommen soll. Wenn der Tank gefüllt wird, muss F. so lange weg vom Sauerstoff, also muss ich das Mobilgerät füllen, weiß aber nicht, wann, denn das sollte man erst eine halbe Stunde vor Einsatz tun.

Herrjeeee, wäre ich doch müffelig geblieben, dann wäre zumindest das jetzt schon mal in trockenen Tüchern.

Also kann ich nur abwarten, wer zuerst hier eintreffen wird, mein F. oder sein Sauerstoff.

 

Habt einen schönen Abend und ... bleibt bitte gesund! 😉


2 Kommentare:

  1. Hallo, liebe Rex-Mama!

    Was für ein Marathon, den du da hinter dir hast. Hut ab vor deiner Energie und deinem Organisationstalent!

    Besonders schön finde ich, wie du trotz all des Chaos' den Moment des Heimkommens von F. als Fokus behältst. Diese Fürsorge und Liebe inmitten von Regenschauern, Logistikchaos und Krankenhausstress sollten und sich normal und doch einfach nur bewundernswert.

    Dass der Schlauch für F. nicht die richtige Länge hatte, war sicher ein Stressfaktor , umso beeindruckender, wie schnell du eine Lösung organisiert hast.


    Ich drücke so die Daumen, dass das morgen alles reibungslos klappt!


    Es ist klar, wie viel dir daran liegt, alles perfet vorzubereiten, damit F. sich wohlfühlen kann.
    Ich hoffe, du kannst bald ein bisschen zur Ruhe kommen, das wirst du brauchen und das hast du dir mehr als verdient!



    Liebe - statts Nikolaus kommt der "F", das find ich noch viel besser - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Danke fürs Daumendrücken, lieber lifeminder, heute muss es wirklich reibungslos klappen, irgendwie zumindest.
      Die Gas-App spinnt inzwischen völlig, denn heute früh werden mir schon wieder andere Zeiten als gestern Abend angekündigt und ich kann nur hoffen, dass die lückenlose Versorgung gewährleistet wird.

      Liebe Viel-lieber-Fikolaus-statt-Nikolaus-Grüße zurück! 😂

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