Sonntag, 29. Dezember 2024

"Es flutscht ja wieder, ...

 ... wie geil, dass Sie den blöden Zipfel weggeklappt haben, nun ist es genau wie früher", sagte ich gestern zur Aldi-Kassierin, die das neuerdings an die Kasse angebaute Teil mit den Fächern, in die die Waren rutschen sollen, einfach nach hinten weggedreht hatte. 😁

Sie sah das genau wie ich, denn vielleicht mag diese Neuerung für Kunden, die zwei, drei Teile kaufen und diese dann auch noch mit Karte bezahlen, okay sein, aber für jemanden, der seinen gesamten Wocheineinkauf erledigt und die Waren in sinnvoller Reihenfolge aufs Band packt, nämlich so, dass man sie in eben dieser Folge wieder runternimmt und im Einkaufswagen zwischenlagert, dass es hinterher auch mit dem Verpacken möglichst schnell geht, ist das völlig kontraproduktiv und hält den ganzen Verkehr auf, davon abgesehen, dass dieser eh ausgebremst wird durch das Geknubbele, das im nun viel zu engen Raum vor den Kassen unweigerlich entsteht.

Das kommt dabei heraus, wenn man junge Leute an die Planung setzt, die zwar an der Uni alles über Ablauforganisation lernten, aber von der Praxis vor Ort keinen Schimmer haben, und das Gleiche gilt für die Herrschaften bei der städtischen Verkehrsgesellschaft, die verdammt noch mal ihre Busfahrer befragen sollten, bevor sie sich zu den nächsten Verschlimmbesserungen hinreißen lassen. 🙄

Und was Planung angeht, kam ich auch ins Stutzen, als ich auf dem Rückweg wieder am Neubau vorbeikam, den man auf dem Gelände errichtete, auf dem sich bis vor Kurzem das Haus meines ehemaligen Wahlleiters befand sowie eine winzige Grünanlage. (Den darauf befindlichen Spielplatz hatte man eh schon lange weggemacht, da Bänke und Geräte immer wieder mutwillig zerstört wurden.)


 So sah die Ecke aus, nachdem man die wunderbaren alten Bäume schon getötet hatte, und ich muss beim nächsten Mal daran denken, ein aktuelles Foto zu machen.

Den Bau mit den zwei Fenstern mit seinen Nebengebäuden hat man abgerissen, stattdessen steht dort nun ein Komplex mit drei Reihenhäusern, mit der Vorderseite zur linken Straße hin. Dreigeschossig, denn die Grundfläche jedes einzelen ist naturgemäß nicht groß, zumal man ins Erdgeschoss auch noch jeweils eine Garage einbaute.

Die ganze Zeit schon fragte ich mich, wie das wohl mit den Gärten würde, die schräg zur rechten Straße hin verlaufen müssten und ebenfalls ziemlich klein ausfallen würden, vor allem der des ersten Hauses an der Ecke.

Umso größer gestern mein Erschrecken, als ich feststellte, dass die überhaupt keine Gärten bekommen, denn dort, wo sie hätten sein sollen, also etwa in Höhe der Absperrung, hat man einen weiteren Komplex hingesetzt, und zwar mit etlichen Garagen.

Heißt, diese drei Häuser haben, wie bei Reihenhäusern so üblich, vom Wohnzimmer aus eine Glastür, die zur bescheidenen Terrasse von nur wenigen Quadratmetern führt, und danach ist Schluss - nicht mal ein Meter folgt dort noch, dann schließen schon die Wände der neuen Garagen an und ich frage mich: Wer um alles in der Welt will denn so wohnen??? *koppkratz*

Mal abgesehen davon, dass es unerträglich ist, mitzubekommen, wie sie aus lauter Profitgier wirklich jeden nur erdenklichen Meter zubetonieren.

Alle Welt redet von Klima-"Katastrophe" und man bemüht sich redlich, uns das Leben in jeder Hinsicht unbezahlbar zu machen, um "sie abzuwenden", aber wenn es um so einfache Dinge wie Hochwasserschutz geht, dann zählt das alles auf einmal gar nicht mehr? 😡

Mit der Knallerei lief es wie erwartet, noch ist für heute Ruhe, aber gestern verging keine Minute, in der man die Scheißböller nicht aus irgendeiner Richtung gehört hätte. 

Das ist halt der Nachteil, wenn man in einem Ballungsgebiet lebt, man ist von Durchgeknallten - hihi, im wahrsten Sinne des Wortes 😁 - großflächig umgeben. 🙄

Und dann war da noch mein Roter Heringssalat, den ich in Eingedenk an Tante Änne gestern zum ersten Mal in meinem Leben selber anfertigte:


 

Beim ersten Abschmecken schmeckte er mir gut, bleibt abzuwarten, wie er sich nach einer Nacht des Durchziehens zu Bratkartoffeln präsentieren wird. und ... was F. dazu sagt, der noch gar nichts davon weiß, was ihn nachher erwartet. 😅

Bissl Schonzeit habe ich noch, bevor ich mich seinem Urteil stellen muss, und die werde ich nutzen, um mit Herrn Hoover eine Runde durchs Haus zu drehen, denn bei Rex geht der Fellwechsel schon los, dementsprechend oft werde ich den Sauger zwischendurch leeren müssen.


Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉


3 Kommentare:

  1. Schön, dich wieder zu lesen - alles Gute weiterhin für deine Gesundheit!
    Und ja, ich sehe das mit dem Knallern genauso, denn es ist nicht nur die Hölle für Haus- und Nutz, sondern auch für alle Wildtiere.

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  2. „Hallo, Liebe „Rex-Mama!“
    Wie oft denkt man sich im Alltag, dass die theoretischen Verbesserungen eigentlich nur neue Hürden aufwerfen, anstatt den Fluss zu erleichtern. Deine Beobachtungen zur städtischen Planung sind so treffend. Ja, manchmal fragt man sich wirklich, wer solche Entscheidungen trifft und ob sie je selbst vor Ort waren?
    Es scheint so bezeichnend, wie mit Profitgier alles einfach zugemauert wird, ohne auch nur im Entferntesten an die Lebensqualität der Menschen zu denken.
    Der Neubau, der keine Gärten mehr zulässt, ist wirklich ein trauriges Beispiel für diese Denkweise. … und der Spielplatz irgendwie auch.
    Der Rote Heringssalat, ich hoffe, er kommt ebenso gut bei „F“ an, wie er klingt?
    Ich folge deinen kreativen und kritischen Gedanken so gerne!


    Liebe – qualitativ hochwertige – Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Ja, lieber lifeminder, uns Menschen scheint ein Gen anzutreiben, das immer schneller immer mehr Veränderungen verlangt, ganz gleich, ob sie etwas verbessern oder an Ende nur verschlechtern.
      Im Job mag das als Daseinsberechtigung dienen, denn es wäre ja fatal, wenn die Stelle eigentlich überflüssig ist, und das Gleiche ist auch bei der EU sehr ausgeprägt, täglich ärgere ich mich über die festhängenden Deckel an Flaschen und Milchtüten.
      Das mit diesen drei Reihenhäusern ist wirklich völlig bescheuert, denn da hätte man besser in die Höhe bauen können und den Leuten statt der Terrassen mit Aussicht auf Garagenwände Balkons geben können.

      Liebe Hochwert-Grüße zurück! :-))

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