So liest man es gerade im Internet und dabei musste ich sofort an diesen Artikel hier denken, auf den ich kürzlich einmal stieß, als ich mich damit befasste, wie diese Berufsgruppe meine Jugendfreundin A. "behandelt".
Wie dem auch sei, ob es nun ein Amoklauf aufgrund persönlicher Probleme war oder doch ein Terrorakt, für die Betroffenen macht es keinen Unterschied - inzwischen sind es schon vier Tote, viele weitere Menschen schweben offenbar noch in Lebensgefahr und im eh schon so gebeutelten Land dürfte damit die Lust auf Weihnachten endgültig einen Dämpfer erfahren haben.
Was ist nur los mit der Menschheit, was stimmt in den Köpfen nicht mehr?
Da hat es noch nie gestimmt, werden nun manche sagen, aber ... ich erninnere mich gut an Zeiten, wo ich nicht nur völlig angstfrei auf Weihnachtsmärkten arbeiten konnte, sondern auch an die, als ich als Teenie im Kirchenchor sang und wir zu Heiligabend auftraten. Sehr spät am Abend musste ich los, bis ich den Rückweg antrat, war es weit nach Mitternacht und trotzdem wäre keiner auf die Idee gekommen, sich zu sorgen, weil ich zu Fuß unterwegs war und sogar einen Park durchqueren musste.
Genau in dem Stadtteil übrigens, in dem sich heutzutage - nur wenige Jahrzehnte später eigentlich - die andere A. fühlt, als sei sie zurück in Istanbul, nur die vielen Afrikaner, Sinti und Roma irritieren sie ein wenig in diesem Eindruck.
Nein, weihnachtlich ist mir wirklich nicht zumute, trotzdem habe ich heute aber das gemacht, was die brave Hausfrau vor den Feiertagen tut, nämlich gründlich gesaugt, nachdem ich in einem Anfall von Optimismus die Betten frisch bezogen hatte, ziemlich für die Katz vermutlich, denn bis jetzt sieht es noch nicht so aus, als könnten wir in absehbarer Zeit dort wieder nächtigen.
Das Saugen wurde zu einer Etappengeschichte, weil F. sich mittendrin entschloss, nun dringend ins Bad zu müssen, also alles ausgestöpselt, Sauger weggeräumt, damit Platz für den Rollator war, Männe auf die Sprünge geholfen, dann schnell das Wohnzimmer vorgenommen, weil ausnahmsweise mal keiner im Sessel saß, der mir die Beine in den Weg stellt.
Anschließend Küche und Speisekammer, halt alle Räume, wo ich nicht Gefahr lief, den Sauerstoffschlauch zu überfahren, am Ende blieb noch das Esszimmer, um das ich mich kümmern wollte, wenn F. mitsamt Schlauch wieder im Wohnzimmer verschwunden wäre.
Pech für mich, dass er nun aber gar nicht nach dort, sondern an seinen PC wollte, der ja im Esszimmer steht. 🙄
Alles kein Drama, vor allem nicht, wenn man sieht, was um uns herum alles passiert, trotzdem kann es mich gehörig kirre machen.
Dieser ganze Hausfrauenkram muss zwar gemacht werden, aber ... er langweilt mich auch ungemein, deshalb versuche ich alles so rationell wie möglich zu erledigen, denn mehr Zeit als unbedingt nötig will ich mit diesem Mist ja nicht verdaddeln.
Deshalb habe ich genaue Abläufe, beim Saugen z.B., wo fange ich mit welcher Steckdose an? Welcher Raum folgt auf welchen - alles geht in meinem Kopf ganz automatisch, so kann ich meine Gedanken auf andere Dinge konzentrieren, während die Hände ihre Pflichten erfüllten, doch schießt man mir dann ins Knie so wie F. eben, grrrr, dann zwingt man mich damit, sogar bei diesen Tätigkeiten mein Hirn einzuschalten, sehr lästig, wenn es sich doch lieber mit anderen Dingen beschäftigen will. 😅
Nun ja, es ist vollbracht, nun kann ich die Bettwäsche aufhängen gehen und mich um F.s Mittagessen kümmern, der mir mit seiner kindlichen Lust auf Geschenke diese Fahrplanänderung überhaupt nur einbrockte, denn eigentlich sollten die Betten später drankommen, aber ... das würde mir den Wäschestau im neuen Jahr noch verstärken und so kann ich sie bis Weihnachten gerade noch trocken bekommen.
Was tut man nicht alles, um die bösen Geister fernzuhalten, und doch ... nützt es leider nix, zumal wenn man dabei übersieht, dass die wahrhaft bösen Geister nicht übersinnlich, sondern menschlich sind. (Auch wenn man ihnen gerade das am liebsten absprechen würde.)
Habt einen - trotz allem - schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
„Hallo, Liebe „Rex-Mama!“
AntwortenLöschenEs stimmt, dass die Welt sich verändert hat, aber ob sie wirklich schlechter geworden ist? Früher gab es auch schon Menschen, die uns an der Menschlichkeit zweifeln ließen, nur kam vieles davon nicht so geballt bei uns an. Wir leben in einer Zeit, in der alles sofort sichtbar und oft auch hörbar ist. Das macht es uns oft schwerer, das Gute nicht aus den Augen zu verlieren.
Bei „F“ und deinen Lösungen um alle Hindernisse zu beseitigen musste ich einmal mehr sehr schmunzeln. Ich finde bei euch geht es sehr menschlich (manchmal natürlich auch tierisch) vor allem aber lebendig zu.
Vielleicht hilft es ja, sich gerade in diesen Zeiten auch auf die kleinen Momente der Normalität zu konzentrieren, so wie du es tust, während du die Bettwäsche aufhängst und dein ganz eigenes Chaos managst.
Übrigens der Plan mit dem exakt strukturierten putzen und saugen find ich auch gut.
Liebe - (wie immer) Drogenfreie - Grüße
Vom lifeminder
Lach, lieber lifeminder, dieses meistgebrauchte Argument hatte ich eigentlich gleich selbst dazuschreiben wollen, um es zu entkräften, aber ich hab's schlicht vergessen. ;-)
LöschenEs hat ganz sicher nichts mit der neuen Infoflut zu tun, dass man Weihnachtsmärkte früher nicht mit Pollern gegen Attentäter absichern musste, und auch nicht, dass sich A. im Stadtteil meiner Jugend wie in ihrer Heimat fühlt - im Gegensatz zu mir selber, die ohne Kopftuch dort nicht mehr gut angesehen ist.
Seit 1970 hat sich die Weltbevölkerung mehr als verdoppelt und dort, wo diese viel zu vielen Menschen produziert werden, fliehen sie entweder vor Kriegen oder vor Armut und gehen natürlich dorthin, wo es am verlockendsten erscheint.
Kultur und Sitten nimmt man mit und es ist nur eine Frage von Mehrheiten, was sich am Ende dann durchsetzt.
So funktionieren wir Menschen seit jeher, nur macht die Globalisierung das Wandern jetzt viel einfacher und der wichtigste Umstand ist sicher, dass der medizinische Fortschritt die einst so hohe Kindersterblichkeit rapide gesenkt hat, die Leute aber ihr Verhalten in Bezug aufs Nachwuchsproduzieren nicht verändert haben.
So werden wir mehr und mehr und wo sich immer mehr Lebewesen auf naturgemäß begrenztem Raum knubbeln, sind Konflikte vorprogrammiert.
F., jo, ich muss ihm ja alle Hindernisse aus dem Weg räumen, weil er es selber nicht mehr kann, und menscheln und hündeln tut es hier ständig. ;-))
Liebe Ebenfalls-drogenfrei-Grüße zurück! :-))
PS: Bei mir ist tatsächlich so viel wie möglich gut durchstrukturiert, also alle Aufgaben, die ich als lästig betrachte, ob nun Kochen, Putzen, Saugen oder was auch immer.
Ich wäre ja doof, wenn ich es mir aufwändiger machte, als es sein muss. ;-)))
Ich mag deine "Lifehacks" wie das ja heutzutage modisch genannt wird, sehr, sehr gerne!
AntwortenLöschenNun musste ich tatsächlich erst mal googel, was man sich unter einem lifehack vorstellen kann.
LöschenIrre, dass wir immer weniger in der Lage sind, uns auf Deutsch auszudrücken, oder? ;-)))