Heute früh um halb drei weckte mich mein liebes Hündchen, hatte Bedürfnis nach Gassi und Frühstück und dadurch sah ich auch gleich, dass mir F. eine halbe Stunde zuvor geschrieben hatte, ich möge doch am Morgen so früh wie möglich kommen und ihm den 10-m-Schlauch (läge neben der Stehlampe) sowie sein Notspray bringen. Außerdem müssten die wissen, welche Medikamente er daheim einnähme.
????????????
Letzteres hatte ich schon dem Notarzt mitgeteilt und auch auf der Intensivstation noch einmal angesprochen, aber die waren ja nicht mal an der CD des letzten KHs interessiert.
Vor 10 Uhr darf man nicht hinein, aber dann stand ich natürlich pünktlich auf der Matte und lief quasi mit dem ersten Gongschlag bei ihm ein.
Auf'm Klo war er schon gewesen, hatte sich dabei mit dem viel zu kurzem Schlauch und der deswegen offenen Tür abmühen müssen, und als nun eine Schwester auftauchte und meinte, er müsse doch wohl aufs stille Örtchen, war sie recht verblüfft, dass er es alleine erledigt hatte, obwohl er "das doch noch gar nicht dürfe" ...
Warum zum Teufel kommt dann nicht beizeiten einer??????????????
Thema Schlauch, jaaa, sie hätten leider nur maximal 5 Meter und auf die Frage hin, ob es noch keinem aufgefallen sei, dass das nicht bis aufs Klo reiche, kam nur ein Achselzucken. *koppschüttel*
Dann tauchte eine Frau mit einer Art Bauchladen auf ... :"So, Herr yyy, wir müssen mal Blut bei Ihnen abnehmen und nach dem Zuckerwert schauen ..."
"Hey", rief ich erbost, Herr yyy liegt da drüben (ich wies auf das Bett am Fenster), das hier ist Herr xxx!!!"
"Muss ich nun auch aufpassen, dass Sie nicht versehentlich falsche Spritzen verteilen???", schob ich erbost nach.
Etwas später erschien ein Arzt - Ausländer natürlich mit keinem besonders guten Deutsch - und wollte von mir wissen, was ich von F. halte, also im Vergleich zum Zustand vorher.
Sie wollten auf jeden Fall noch mal Laborwerte kontrollieren, dann sähe man weiter.
Mittagessen kam, Hackbraten, Kartoffeln, Soße und Erbsen, es roch nicht mal schlecht, doch als ich F. gerade den ersten Bissen in den Mund schieben wollte, vermeldete dieser, nun müsse er wieder aufs Klo.
Zum Glück hatte die Schwester inzwischen den Schlauch ausgetauscht und nachdem der Anschluss nicht passte, sogar so etwas wie einen Adapter herbeigebracht, dementsprechend angenehmer wurde es nun für F., wenn man dieses Wort denn überhaupt gebrauchen möchte, denn nach wie vor ist es eine Tortur für ihn.
Den langen Schlauch kann man immerhin bequem durch den Spalt unter der Tür hindurchführen, so dass er nun seine Ruhe im stillen Kämmerlein hat und natürlich blieb ich davor stehen, immer am Lauschen, ob er vielleicht Hilfe benötigen würde.
Just in diesem Moment kam der Oberarzt erneut an, diesmal mit dem Chefarzt im Schlepptau und da sie zuerst zu Herrn yyy wollten, baten sie mich, kurz den Raum zu verlassen.
"Mache ich gerne, allerdings ist mein Mann da drin (ich zeigte auf die Klotür) und ich muss hier aufpassen."
"Dauert nicht lange ..."
Okay, also wartete ich draußen und als ich wieder hineindurfte, war mein lieber F. schon wieder alleine ins Bett zurückgekehrt, saß nun auf der Kante.
Noch draußen nahm mich der Chef an die Seite, stellte mir die gleiche Frage bezüglich des vorherigen Zustandes und ich sagte:
"An sich nähert er sich dem wieder an, aber er ist natürlich noch sehr schwach, kein Wunder nach dem, was Sie ihm zugemutet haben."
"Ach ja", meinte Cheffe, "er war der, den man in der Notaufnahme intubierte, nicht wahr?"
"Genau", grummelte ich ihn an, "und ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob das wirklich nötig war???"
Wie schon der Oberarzt kam er auf F.s viel zu schnelles Atmen zu sprechen, das gefiele ihm nicht und ich erzählte, dass das auch die Ärzte in der letzten Klinik schon bemängelten, er das aber grundsätzlich so mache.
Man wolle die Lunge noch einmal röntgen, nicht dass da Wasser drin sei, erfuhr ich nun und hielt das natürlich für eine gute Idee, nicht aber, als er nun anfing, etwas von "diesem Stadium" zu murmeln und davon, dass eventuell die Gabe von Morphinen nötig sei.
"Moment, dass er nun Kortison inhaliert, finde ich ja gut, letztes Mal bekam er es in Tablettenform, wurde dann aber auch nach und nach wieder entwöhnt. Soll das mit dem Morphium dann genauso laufen?"
Nein, eher nicht, er denke an dauerhaft, meinte der Chef und nun schrillten die Alarmglocken endgültig in mir. Erst legen sie ihn komplett flach und dann wollen sie ihn auch noch süchtig machen???
Das gefällt mir alles nicht und nun heißt es abwarten, was bei Labor und Röntgen herauskommt, wobei bis jetzt aber noch nicht mal jemand da war zum Blutabnehmen. 🙄
So schlage ich mich nun mit diesen unerträglichen Ängsten herum und versuche mich immer wieder an den Haaren aus diesem Sumpf herauszuziehen, in den ich zwischendurch abzugleiten drohe, denn wenn F. grad eines nicht gebrauchen kann, dann eine pessimistische Frau, die mit gramverzogenen Gesicht an seinem Bett sitzt.
Schaun mer mal, was der morgige Tag bringen wird, toitoitoi ...
Habt einen schönen Abend und ... bleibt bitte gesund, etwas Wichtigeres gibt es nämlich nicht! 😉
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen