Während der letzten Tage registrierte ich immer wieder dankbar, wie ruhig es draußen blieb, obwohl ich doch überall schon Werbung für Feuerwerk gesehen hatte.
Sollte wirklich allmählich Einsicht einkehren, wie unsinnig und teuer es ist, weit vor der Zeit Mitmenschen und vor allem Tiere ständig zu erschrecken und mit völlig unnötigem Lärm zu plagen?
Zu schön, um wahr zu sein, wie ich eben feststellte, als ich die Meldung eines örtlichen Radiosenders las, dass der Feuerwerksverkauf erst heute startet. Zu früh gefreut, denn nun wird es erst mal vorbei sein mit der Ruhe.
Abwarten, was Rexibubi dazu sagen wird, der übrigens mit der veränderten Situation hervorragend zurechtkommt. Wie wir hat er es aufgegeben, oben schlafen zu wollen, sondern bleibt unten bei uns und auch mit dem sich ewig mitten im Weg kringelnden Sauerstoffschlauch hat er sich bestens arrangiert.
Feines Büble ... 🥰
Gestern beim Einkauf schlug ich ein letztes Mal mit der Deutschlandcard zu, von der sich Netto nun leider verabschiedet, weil die Mutter Edeka zu Payback wechselt.
Mehr als 40 Euro waren meine gesammelten Punkte wert und man darf gespannt sein, ob sich das neue Treueprogramm genauso lohnen wird.
Auf dem Weg zum Laden lief mir A, vor die Füße, die sich entschuldigte, am zweiten Weihnachtstag nicht wie angekündigt bei uns angeschellt zu haben, aber sie habe plötzlich Halsweh bekommen.
Ach du jeeeee ... 😲
Zur Begrüßung hatten wir uns umarmt und wärend wir redeten, stand sie sehr nah vor mir. Zu nah eigentlich, so dass ich immer wieder unmerklich zurückwich, was sie aber veranlasste, mir vermutlich unbewusst zu folgen.
Jetzt aber machte ich einen deutlichen Satz nach hinten, sagte: "Oh, ich muss so aufpassen, bei uns geht es ums Überleben und ich darf F. keinen Virus nach Hause bringen."
In diesem Falle war es mir egal, ob das womöglich etwas unhöflich wirkte und ob sie meine Beweggründe wirklich verstand, was im Grunde gar nicht der Fall sein kann, denn sonst hätte sie mich gleich vorgewarnt wegen ihrer Erkältung und selbst auf Abstand geachtet, oder?
Wieder bot mir diese liebe Menschin an, mich sofort zu melden, wenn sie uns irgendwie bzw. bei irgendetwas helfen könnten, was für ein Kontrast zu anderen Erfahrungen, die ich parallel dazu mache, denn es erschreckt mich zutiefst, welche Gefühlskälte vor allem Frauen mitunter ausstrahlen können, natürlich nur, wenn es nicht um sie selber geht.
Postitiv sehen, so trennt sich die Spreu vom Weizen, denn kalte Menschen brauche ich weder in meinem realen noch im virtuellen Umfeld. 😉
Und dann sind da noch meine Speisepläne für die nächsten Tage.
Als ich Kind war, gab es einmal im Jahr roten Heringssalat, und zwar zu Silvester im Dörfli bei Tante Änne, sogar mein Bruder erinnert sich daran, wie sie dafür stundenlang in der Küche stand.
Ob er mir schmeckte, das weiß ich gar nicht mehr, aber - vielleicht dem Umstand geschuldet, dass ich hier mehr oder weniger eingesperrt bin und dringend neue Eindrücke brauche - es reizt mich, ihn selber mal auszuprobieren.
Also habe ich mich nach Rezepten umgeschaut, mir aus den verschiedenen Varianten selber eines zusammengestellt, an dessen Umsetzung ich mich nachher machen möchte, wenn ich vom Einkaufen zurück bin.
Bis morgen soll er dann durchziehen, dann wird es Bratkartoffeln dazu geben, so zumindest der Plan, und wenn ich eh Kartoffeln kochen muss, dann dürfen es auch gleich ein paar mehr sein, denn da ist ja noch der "Schlesische Kartoffelsalat", mit dem ich noch eine Rechnung offen habe.
Bei F.s Familie - seine Mutter stammte aus Oberschlesien - gab es ihn früher zu Weihnachten, seine Schwester fertigte ihn an und machte ein Mordsgeheimnis aus dem Rezept, als ich sie einmal danach fragte.
So nach dem Motto, das sei Familiensache (zu der ich offenbar nicht dazugehöre) und ... das könne NUR sie so lecker. *schulternzuck*
Dieser Vorfall fiel mir erst jetzt wieder ein, nachdem F. die Tage mal anfing, von diesem Kartoffelsalat zu reden.
Etwas blauäugig schrieb ich seiner Schwester, bat sie um das Rezept, denn es sieht ja nicht danach aus, als könne sie ihn jemals noch mal selber für F. zubereiten.
Seitdem herrscht Schweigen auf WhatsApp, fast so, als sei meine Bitte eine tödliche Beleidigung für sie gewesen.
Etwas ratlos erzählte ich F. davon, der ihr dann seinerseits schrieb, mit dem gleichen Ergebnis, auch er bekommt keinerlei Antwort auf dieses (unverschämte?) Ansinnen.
Tja, dann halt nicht ...
Google befragt, wo sich natürlich Rezepte finden, eines davon erschien mir sehr nahe dran, ich las es F. vor und auch er war der Meinung, dass das in etwa hinkommen könnte.
Also werde ich mein Glück einfach versuchen und bin echt gespannt, ob F. in dem, was ich ihm dann an Silvester servieren werde, zumindest ansatzweise den Salat seiner Jugend wiederentdecken kann. 😁
Unnu muss ich los ...
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Hallo, Liebe „Rex-Mama!“
AntwortenLöschenDass Rex sich inzwischen so gut an die veränderte Schlafsituation gewöhnt hat, zeigt, was für ein schlaues Bübchen er ist!
Die Geschichte mit der erkälteten „A“ und deinem entschlossenen Rückzug war ebenso nachvollziehbar. Ich denke, "A" hat das sehr gut Verstanden worum es dir ging.
Die Episode um den schlesischen Kartoffelsalat hat mir gefallen. Offenbar hast du „F“ verziehen, weil du schon wieder überlegst, wie du ihm eine Freude machen kannst.
Deine Hartnäckigkeit, das Rezept trotzdem nachzuahmen, finde ich bewundernswert. I
ch drücke dir die Daumen, dass F. den Geschmack seiner Kindheit wiedererkennt – und ich bin bereits überzeugt, dass deine Variante sogar besser schmeckt!
Liebe – leckere – Grüße
Vom lifeminder
Seufz, lieber lifeminder, ich fürchte, A. ist der Ernst der Lage und die Gefahr, die für F. von jedem Virus ausgeht, nicht wirklich bewusst, denn beide Male, als ich dieses Jahr einen Infekt anschleppte, der für F. im KH endete, war ein Treffen mit ihr vorausgegangen, bei dem ich völlig davon überrascht wurde, dass der kleine Sohn wider Erwarten zu Hause war.
LöschenEr ist nun einmal ständig krank und so gerne ich ihn mag, es ist einfach riskant, ihn zu treffen - es zerreißt mir das Herz, aber ich muss es vermeiden. 😢
Das Verzeihen, oh ja, lieber lifeminder, ich bin in Bezug darauf ja ein arg gebranntes Kind, weil meine Mutter wie schon ihre eigene Mutter eine absolut unversöhnliche Seite hatte. Ob nun wirklich etwas vorgefallen war, sie etwas missverstand oder es sich einfach so zurechtlegte, sie quälte die ganze Familie mit ihrem ständigen Beleidigtsein und manche Menschen schloss sie für nix und wieder nix für immer aus ihrem Leben und dem der anderen Familienmitglieder aus.
So z.B. den Zwillingsbruder meines Vaters, den dieser nur heimlich besuchen durfte, obwohl er schwer an Krebs erkrankt war und nicht mehr lange hatte. Als sie dahinter kam, dass er ihn heimlich getroffen hatte, war der Teufel los und sie wollte sich prompt zur Strafe mal wieder umbringen.
Um nichts in der Welt möchte ich so sein wie sie und ... ich merke es immer wieder, wie viel besser es einem tut, wenn man etwas selbstloser ist, statt nur ums eigene Ego herumzubiestern. ;-)
Von daher, die Sache mit den gelöschten Aufnahmen ist nicht vergessen und ich bin ziemlich sicher, dass F. so etwas nicht mehr machen wird, aber ihn nun ewig darunter leiden lassen, dass er mich damit sauer gemacht hatte, nein, das muss nicht sein. ;-)
Liebe Lecker-Grüße zurück! :-)