Dienstag, 21. Mai 2024

Ziemlich beschissen

 Zum einen erschreckte es mich gewaltig, als ich gestern früh las, was sich am Vorabend gegen neun Uhr in unserer Stadt mal wieder zutrug.

Erneut eine Messerstecherei zwischen zwei Gruppen ganz junger Männer, und das genau um die Uhrzeit und an der Stelle, wo ich nur einen Abend zuvor auf den Bus gewartet hatte.

Ergebnis: Mehrere Schwerverletzte, anschließend versammelten sich die Familien vor Polizei und Krankenhaus und man befürchtete gegenseitige Racheakte.

Genau das also, wovor ich Muffe hatte, als auf der Intensivstation, wo F. lag, ein frisch Abgestochener eingeliefert wurde. Auch dort traf ich täglich im Warteraum auf die Familie und das war mir alles andere als geheuer.

Als im letzten Jahr ein mutmaßlicher IS-Terrorist erst einen Mann in der Fußgängerzone tötete und einige Tage später in einem Fitnessstudio mit seinem Messer für einige Schwerverletzte sorgte, war ich auch genau einen Tag später in genau dieser Ecke unterwegs und ich entsinne mich sehr gut, wie viel Bammel ich auch da hatte, denn noch war ja nicht klar, ob es Mittäter gab.

Nein, selbst wenn die Busse führen, wie sie sollen, es macht keinen Spaß mehr, in dieser Stadt noch unterwegs sein zu wollen, egal um welche Tageszeit, das Sicherheitsgefühl ist endgültig dahin, zu viele Messer gibt es in den Taschen und viel zu locker sitzen sie.

Und dann gab es noch etwas anderes Beschissenes, diesmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes, denn meinen hohen, schrägstehenden Flurspiegel im ersten Stock zierte ein relativ kleiner, aber doch deutlich sichtbarer Vogelschiss, der auch noch schön nach unten gelaufen war.

Da muss das Bürschchen unten zur Gartentür hereingekommen sein, hat einen Ausflug nach oben gemacht, seine Hinterlassenschaften angebracht, um dann wieder still und leise abzuhauen, und selbst Rex hat offenbar nichts davon mitbekommen.

Sachen gibt's ... 😁

Und nun mache ich mich fertig, denn um zehn Uhr bin ich mit A. verabredet und hoffe sehr darauf, dass das Sohnemännchen nicht wieder kränkelnd zu Hause ist, denn dann müsste ich mich gleich wieder verabschieden, fürchte ich. Ist einfach zu gefährlich für F. ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


PS: Und natürlich gab es auch wie angekündigt Wurst-Gemüse-Salat mit Bratkartoffeln:



4 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Die lernen einfach nicht dazu! - Was ist denn da los, das sich jeder abmurksen will und viele Gruppen untereinander. <
    Dass dein Sicherheitsgefühl dahin ist - derzeit - verstehe ich gut.
    Bleibt zu hoffen, dass da aufgeräumt wird, sich die Lage beruhigt.
    Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich einen Menschen mit einer Stichwaffe bedrohen könnte, selbst wenn ich wollte?

    Ob denen klar ist, dass das Menschen sind, lebendige Personen in denen ein Herz schlägt? - Wie sehr muss da der Kopf ausgeschaltet sein?

    Der Vogelschiss tut einem leid.
    Gewöhnlich so einmal im Jahr haben wir hier mit einem "Flattermann" zu tun, der sich bei uns verirrt. Meist fängt ihn Vater, im Zweifelsfall auch mal ich mit Handschuhen ein.

    Bleibt zu hoffen, dass er nicht alles vollgesaut hat.

    Ich wünsche dir mehr denn je, dass du ein vortreffliches und wunderschönes Treffen mit A. hattest und ihr dort anknüpfen konntet, wo ihr beim letzten Aufeinandertreffen aufgehört habt.

    Bratkartoffeln :) - wer liebt sie nicht?






    Liebe - Mackie ohne Messer - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Man sollte nicht den Fehler machen, lieber lifeminder, alles vom eigenen Standpunkt und aus dem eigenen Kulturverständnis heraus beurteilen zu wollen.
      In diesem Falle waren es Libanesen gegen Syrer, die oftmals traditionelle Feindschaften aus der Heimat mit nach hier bringen oder neue aufbauen.
      Das ist es, was ich meine, wenn ich öfter mal das Wort Sozialromantik benutze, denn es ist mehr als blauäugig, zu meinen, immer mehr Menschen, die ganz unterschiedlich sozialisiert wurden, würden nun alle friede-, freude-, eierkuchenmäßig zusammenleben können oder wollen, nur weil sie die deutsche Grenze überschritten haben.
      Auf viel zu engem Raum entsteht hier ein Hexenkessel und lass den Palästinakonflikt weiter eskalieren, dann werden wir womöglich auch hier unser blaues Wunder erleben.

      Liebe Leider-werden-es-immer-mehr-Messer-Grüße zurück! 😉

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  2. Liebe, wenn du bedenkst wie oft du täglich oben an einer Treppe stehst und relativ leicht in den Tod stürzen könntest, solltest du dir wegen dieser Halunken keinen Angstast wachsen lassen. Denk dir das Schöne, es tut so gut wie tiefes ein- und ausatmen. Du kennst doch die Macht der Gedanken.

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    1. Genau, gute Gedanken helfen sicher ebenso gut wie eine Armlänge Abstand! 😂

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