Donnerstag, 2. Mai 2024

Ein dickes Lob für Rex

 Grundsätzlich kam er in den letzten zweieinhalb Wochen zu kurz, nicht nur im so sehr auf den Kopf gstellten Leben, sondern sogar hier im Blog, weil meine Zeit so knapp war, dass sie nicht genügte, auch noch auf ihn einzugehen.

So lange F. im Krankenhaus war, musste ich den armen Hund mindestens 6 Stunden täglich alleine lassen, etwas, das er gar nicht gewöhnt ist und doch mit Bravour meisterte.

Wenn er morgens mitbekam, wie ich im Bad den Fön anwarf, kam er herbei, ich erklärte ihm, dass ich doch gleich zu Herrchen müsse, und er ... wandte sich traurig ab und wirkte fast resigniert, wenn er sich dann nach oben verkrümelte, um auf seinem Bett vor der Schlafzimmertür der Dinge zu harren, die geschen bzw. eben nicht geschehen würden, da ihn ja extrem langweilige Tage erwarteten.

Immer war alles tipptopp in Ordnung, wenn ich abends geschafft zurückkehrte, nichts, wirklich gar nichts hat er angestellt, hat sich so einwandfrei benommen, als wäre er tatsächlich ein wohlerzogener Hund 😁

Am Dienstag hatte mir F. geschrieben, dass der Fahrdienst nun da sei, kurz darauf teilte er mir mit, man sei gleich an der Tür, und ich fragte ziemlich dumm zurück, ob die Krankenhaustür gemeint sei, hatte ich ihm doch ans Herz gelegt, mir zu schreiben, wenn die Fahrt begonnen habe, damit ich Rex im richtigen Moment in den Garten aussperren könnte.

Nein, er meinte die Haustür, also flugs nach draußen mit dem Hund, schon waren die vor dem Haus und kurz darauf auch schon drin, mitsamt ihrer "Lieferung", von der mich die Fahrer fragten, ob ich sie überhaupt zurückhaben wolle. 😃

Und dann wurde es wirklich bitter für das kleine Kerlchen, denn als die Männer weg waren, musste F. erst mal aufs stille Örtchen, ich lieferte das notdürftig aufgeladene Mobilgerät und trug es ihm selbstverständlich auch dorthin.

Nun hockte er eine Weile herum, das Fenster stand blöderweise sperrangelweit offen, d.h. Rex hörte f. im Innern des Hauses reden, durfte aber nicht zu ihm und maulte nun recht erregt an der Hintertür herum.

Es half alles nix, da musste der Bub nun auch noch durch, aber irgendwann war F. so weit, dass ich ihn zurück in die Küche begleiten und nun endlich an den lange Schlauch der Sauerstofftonne hängen konnte.

Endlich durfte ich Rex dann die Tür öffnen und natürlich sauster er gleich zur Küche und begrüßte F, wenn es auch wie schon damals mit Püppi lief.

Schon seltsam, beide Hunde machten bzw. machen ein riesiges Freudentheater, wenn ich selbst auch nur für zehn MInuten das Haus verlassen habe, doch bei F. zeigt sich das etwas verhaltener, vermutlich, weil immer ich die erste Bezugsperson für die Hunde war.

Einmal hatte F. drei Wochen Jahresurlaub geopfert, um sich in Stuttgart um die hochbetagte Mutter zu kümmern, während seine Schwester in den Staaten weilte - er kam zurück, Püppi ging zu ihm hin, schüffelte einmal an seinem Knie, das war's.

Was F. tatsächlich ziemlich enttäuschte damals ...

Nun aber erfreut er sich immerhin daran, dass Rexibubi regelmäßig bei ihm auftaucht, um sich seine Streicheleinheiten abzuholen, wieder ein Schrittchen weiter in Richtung einigermaßener Normalität.

Gestern war ich von früh bis spät in vollem Einsatz, so vieles musste abgearbeitet oder erledigt werden, aber abends um neune wusste ich mein Pensum erfüllt, alle waren gut versorgt, zufrieden und satt, ich ließ mich kurz vor dem Fernseher nieder, um dann eine Stunde später wieder mit dem Bettenbauen zu beginnen.

Diesmal stellte ich mich nicht mehr so dämlich an, holte die ausgezogene Liegefläche nach oben, so dass sich unser Sofa fast in der Größe eines Doppelbettes präsentierte - alles auf einer Ebene 😁 -, auch wenn ich letztlich etwas zum Fußende versetzt lag, also mit dem Kopf etwa in Höhe von F.s Schultern, denn oben musste ja Platz bleiben für seinen Luftschlauch, den ich keinesfalls im Schlaf zerwurschteln durfte.

War okay so und da die kleine LED-Lichterkette leuchtete und auch der Fernseher lief, sah ich genug, um bei jedem Wachwerden überprüfen zu können, ob F. normal atmete - sehr beruhigend für mich, denn nun trage ja wieder ich die alleinige Verantwortung.

Heute früh um viere versuchte Rex sein Glück als Wecker, ließ sich aber willig noch einmal schlafen schicken, doch um sechs Uhr war Feierabend, nun verlangte er, dass der Tag beginne, so dass ich mich ein wenig ächzend von der ungewohnten Schlafstatt erhob.

Inzwischen ist der Akku der Heckenschere aufgeladen, sowohl bei Hecke wie auch beim Rasen hinke ich dank meiner eigenen Erkrankung rund 6 Wochen hinterher, von der Gartenseite her geht mir das im Moment komplett am Arsche vorbei, doch vom Bürgersteig aus muss ich ran, ohne Leiter, nur so weit, wie meine Arme es nach oben schaffen, aber doch weit genug, hoffe ich, als dass die Heimmenschen von nebenan mit ihren Rollstühlen und Rollatoren dann wieder problemlos passieren können.

Anschließend muss ich die ganzen Arztunterlagen kopieren und werde später, wenn die Lieferung der Apotheke eingetrudelt ist, für F. eine Tablettenbox gleich für eine ganze Woche fertigmachen, die ich zum Glück noch originalverpackt herumstehen hatte.

Ist im Moment etwas kompliziert, denn noch immer bekommt er Kortison, das aber täglich ein wenig reduziert werden soll, da ist es schon besser, wenn ich das in die Hand nehme. 

Übrigens war F. den ganzen gestrigen Tag über sehr gut drauf, verbrachte zwar zu viel Zeit am PC, war aber munter, setzte sich sogar eine Weile in den Garten und futterte auch alles, was ich ihm servierte, mit gutem Appetit.

Witzig dabei - seit Jahren hat es ihn so gut wie nie nach Bier oder überhaupt Alkoholischem gelüstet (die Bierflasche, die er sich für die Silvesternacht bereitstellte, steht immer noch unangerührt herum), doch auf der Intensivstation bekam er auf einmal Lust darauf. Zitronensprudel und Bier, das wär's jetzt - bei Ersterem schaffte ich gleich am nächsten Tag Abhilfe und für Letzteres hatte ich zwei "Püllekes" besorgt, die man jetzt immer in der Werbung sieht.

Die sind schön klein und sowohl vorgestern wie auch gestern trank er eines davon. 

Ach ja, und dann ist ausgerechnet jetzt unser Sonnenschirm abgebrochen. Komisch, das Ding ist höchstens 35 Jahr alt und schon war der Stiel unten durchgerostet 🙄, doofer Zeitpunkt, also muss so schnell wie möglich Ersatz her.

Und da zeigte sich, dass wir in manchen Dingen doch sehr unterschiedlich ticken.

Ich selbst suchte mir aus dem Internet etwas Fröhliches im Hawaii-Look und mit bunten Fransen heraus, während F. mir zeigte, dass er sich schon vor dem KH Gedanken darüber gemacht hatte, dass das passieren würde. Er hatte ebenfalls im Internet gesucht und zeigte mir nun das anthrazitfarbene Modell, das er favorisierte. 

Größer kann der Unterschied gar nicht sein und mir ist ziemlich klar, dass er über "meinen" das Meckern gar nicht aufhören wird, denn das ist ein Billigmodell, nur eben sehr fröhlich.

Ich selbst habe den Anblick des alten Schirmes immer genossen, weil auch der sehr freundlich anzusehen war, möchte auf diese Freude nicht verzichten, die mir beim "Trauerschirm" mit Sicherheit im Halse stecken bleibt, also habe ich nun für mich beschlossen, dass jeder sein Ding durchziehen soll.

Er kann sich den düsteren kommen lassen und schauen, ob er den Rest des abgebrochenen aus der Halterung bekommt, um diese weiterzunutzen, während ich mir Hawaii bestelle, dazu einen mit Wasser befüllbaren Fuß - so haben wir zwei Schirme, je nachdem, in welcher Konstellation wir wo draußen sitzen wollen (hatten wir früher eh, als hier noch regelmäßig große Treffen stattfanden), und jeder hat das, was ihn zufrieden macht. 

So, und nun hurtig ran an die Hecke, bevor es entweder wieder so heiß wird oder die angekündigten Unwetter eintreffen.

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

4 Kommentare:

  1. Du hast wirklich einen sehr gut erzogenen Hund !! Natürlich gelten auch für F meine besten Genesungswünsche, das ist KLAR. Heute war ich mit einem Bekannten unterwegs, der seinen Pappdeckel verloren hat. Bis 31.01.2025 . Sie haben bei ihm noch 1,6 %o Restalkohol festgestellt. Offensichtlich hat das zu einer Wende in seinem Veerhalten ausgelöst. Keine Flüssigkeiten mehr. Nicht mal eine Mon Cheri ! Morgen gibt es einen Termiin bei der Werkstatt seines Vertrauens. Er hat mir am 30.04. mein Internet eingerichtet. Jetzt kann ich was für ihn tun. Meine besten Wünsche begleiten euch.

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    1. Muss man nicht ab 1,6 zur MPU? Dann ist es eh ratsam, dass er Alkohol meidet wie die Pest, denn sonst sieht er seinen Lappen wohl nicht wieder, oder?
      Schön, dass dein PC nun wieder läuft und danke für die Wünsche, werde sie F. ausrichten.

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  2. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Tatsächlich, Rex war ein braver "Bubi". - Hatte ich es nicht schon vor einigen Tagen in den Kommentaren vermutet? ;)

    Toll zu hören, dass so ein klein wenig Alltag bei euch eingezogen ist.

    Nur dass du schon wieder mit der Heckenschere hantierst, hm. Ob du wohl etwas fitter bist, oder dich zumindest besser fühlst.

    Die zwei Sonnenschirm-Varianten finde ich interessant, wobei doch besonders bei euch es normalerweise immer eine Einigung gibt. - Aber jeder seines hat natürlich auch was.

    Wieder einmal frage ich mich, wie viel wohl so ein Tier von den Umständen um sich herum tatsächlich mitbekommt? - Wohl viel mehr wie wir alle denken?



    Liebe - "Erholsame Wochenend - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Na ja, lieber lifeminder, allzu dolle gehts mir ehrlich gesagt immer noch nicht, aber es nützt ja nix, wenn ich die Hecke nicht kurz halte, kommen sofort böse Briefe von der Stadt, also musste ich mich dazu zwingen.
      Zwei Sonnenschirme machen insofern Sinn, als dass es sich ja um keine riesigen handelt, und will man mal zu zweit draußen sitzen, kann etwas mehr Schatten schon ratsam sein.
      Und Rex, keine Ahnung, wie viel er von dem versteht, was sich hier gerade alles ändert, immerhin passt er sich aber willig allem an.

      Liebe Wochenend-Grüße zurück! :-)

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