Samstag, 25. Mai 2024

Spräche nicht die Entfernung dagegen, ...

 ... hätte ich mit meiner Wette auf Gabriel Kelly als Sieger bei "Let's Dance" ein Eis gewonnen. 😀

Seit der ersten Show tippte ich auf ihn, sagte damals zu F.: "Der hat des richtige Ärschle dafür, das seh ich schon an seiner Körperhaltung, dass er das Zeug zum Tanzen hat."

Zum Glück ahnten wir damals nicht, was wir in den drei Monaten bis zum Ende der Staffel an Schlimmem erleben würden, aber immerhin schafften wir es, uns den Schluss dann doch wieder gemeinsam anzuschauen.

Verdient gewonnen, muss ich sagen, denn neben den hervorragenden körperlichen Voraussetzungen brachte Gabriel natürlich auch die Musikalität mit, die in seiner Familie dazugehört und die für perfektes Tanzen Grundvoraussetzung ist, doch was mich am meisten beeindruckt hat, ist die Stimmung, in die mich dieser junge Bursche zu versetzen in der Lage ist.

Seit frühester Kindheit bin ich mit einer gewissen Hochsensibilität geschlagen, womit ich nicht meine, dass ich nun besonders mimosenhaft wäre, sondern es geht darum, dass ich ja sehr feine Antennen entwickeln musste, um die oft so schlechte Laune meiner Mutter richtig deuten zu können, immer im Bestreben, das Schlimmste zu verhindern.

Ob nun schriftlich, am Telefon, persönlich von Angesicht zu Angesicht oder eben auch im TV, in der Regel habe ich gute Sensoren für Stimmungen und registriere auch feine Untertöne.

Die Kellys faszinieren mich seit vielen Jahren, diese riesige Familie mit ihrer ungewöhnlichen Art zu leben ...

Wenn ich es recht in Erinnerung habe, erkrankte die Mutter an Brustkrebs, während sie mit dem jüngsten Kind, nämlich Angelo, Gabriels Vater, schwanger war.

Dem Baby zuliebe verzichtete sie auf Chemotherapie, starb in der Folge, aber Angelo durfte gesund zur Welt kommen und leben.

Oft schon fragte ich mich, wie sich das wohl anfühlen mag. Wie wäre es für mich, wenn meine Mutter ihr Leben für meines geopfert hätte?

Hätten mich die Geschwister und der Vater dafür gehasst, hätte ich mir selbst Schuldgefühle eingeredet?

Keine Ahnung, zum Glück war ich nie in dieser Situation, aber bei Angelo kommt es mir so vor, als habe er diesen, hm, "gütigen Geist" einfach so mitbekommen.

Mehrfach gab es in den letzten Jahren Sendungen im TV, in denen er sich und seine Familie von der Kamera hatte begleiten lassen, nachdem sie zunächst wie schon mit dem Vater herumgereist waren und dann eine Bruchbude irgendwo im Nirgendwo in Irland kauften und mit eigenen Händen liebevoll renovierten.

Beim Anschauen geschah jedes Mal das Gleiche: Ich wurde in eine so freundlich-gelassene, ungeheuer positive Stimmung versetzt, die auch am nächsten Tag noch anhielt, und immer wieder fragte ich mich, woran das lag.

Angelo hat sich schon als Junge in ein etwas älteres Mädchen verliebt, das zunächst überhaupt nicht interessiert war, ihn später aber doch heiratete und mit ihm fünf Kinder bekam.

Die ganze Familie strahlt etwas aus, das sich nur schwer in Worte fassen lässt, und auch wenn man alles natürlich nur im TV mitbekommt, wirkt es auf mich ungeheuer authentisch. 

Echt und einfach nur gut, ohne auch nur im Geringsten langweilig dabei zu sein, und genau das, dieses tiefe In-sich-selbst-Ruhen scheint mir Gabriel von den Eltern mitbekommen zu haben.

Für mich ein Hochgenuss, solchen Menschen wenigstens ab und zu mal zusehen zu dürfen, und allzu gerne wäre ich mal real dabei, wenn es Folk-Sessions in einem Pub oder sonst wo gibt, wie zum Beispiel in diesem Video..

In dem übrigens ein noch sehr junger Gabriel mitsingt. 😉

Irish Folk mochte ich immer schon gerne, aber besonders geweckt wurde meine Freude daran erst durch "Fairing", ein Ehepaar aus Irland, das mehrmals auf unserer städtischen Kleinkunstbühne auftrat, als ich noch aktiv in der Szene war und dann immer für Kasse und Künstler zuständig.

Bei ihren Auftritten musizierten sie nicht nur, sondern erzählten auch amüsante Anekdoten vom Landleben in Irland, besonders gerne auch von den Pubs incl. Sessions.

Viele Stunden habe ich mit den beiden verquatscht, eine Zeitlang schrieben wir uns auch noch und ... mit ihnen war es ähnlich wie mit Angelo, auch sie versetzen mich immer in diese wunderbar gelassene Stimmung.

Vielleicht sollte ich den Kontakt mal wieder aufleben lassen? 


Darüber werde ich nachdenken, wenn ich gleich das Küchenfenster putze. Abgeräumt habe ich es gestern Abend schon, also wird es hoffentlich schnell gehen und nächste Woche steht dann nur noch das Esszimmer an.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉




4 Kommentare:

  1. Liebe, bei all der Trübsal welche einst und aktuell die Menschheit gefangen hält, freut mich für dich deine Gabe sensibel magische Augenblicke zu erkennen und einwirken zu lassen. Genieße!
    Zu gerne würde ich in A's Gehirn Mäuschen sein, als sie jüngst dein Domizil beehrte..

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    1. Hihi, mein Lieber, ich auch und ich fürchte, der Schock war groß.
      Oft bemängelt sie, wenn sie von irgendwo erzählt, da sei es nicht so ganz sauber auf den Böden gewesen. Bei ihr muss alles irgendwie klinisch steril wirken, zumindest der Teil ihrer Wohnung, den ich sah, hat den Charme eines OPs, alles weiß, nichts an den kahlen Wänden, es steht auch nichts herum und durch die dichten bodenlangen Gardinen kann man kaum einen Blick nach draußen erhaschen, wobei die Fenster in der Regel auch höchstens mal gekippt sind.
      Hat den Vorteil, dass man sehr einfach alles sauberhalten kann, während ich hier in meiner Museumsbude rennen kann, wie ich will. Nach hinten ist immer alles offen, bin ich auf der einen Seite durch mit den Spinnweben, sind auf der anderen längst wieder frische da und mit dem Staubwischen bin ich auch selten akutell, da ich verdammt noch mal noch viel anderes zu erledigen habe, als nur zu putzen.
      Ihre Reaktion werde ich sehen, womöglich bin ich nun auch sehr gesunken in ihrer Achtung, aber dann ist das eben so ...

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  2. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Dieses heimelige und urgemütliche, das die Kellys ausstrahlen, nehme ich erst verstärkt seit einigen Jahren wahr.

    Wie du die "Lets´ Dance Jury" bestochen hast, dass Gabriel und nicht Jana gewinnt, ist mir noch ein Rätsel? ;)

    Nur Spaß, dennoch sah ich die beiden gleichauf.
    Auch wenn der Herr Kelly, nimmt man alle Shows zusammen, verdient gewonnen hat,

    Die Fragen über Leben und leben lassen sind sehr interessant? - Zu so einer totalen Selbstaufopferung sind wohl nur Eltern fähig? - Man kann nur hoffen, selbst nie so eine Wahl treffen zu müssen.

    Schon wieder ein Kontakt aus der Vergangenheit, den du möglicherweise belebst? - Großartig. - Ich freue mich bereits jetzt über die tollen Geschichten. :)



    Liebe - vergiss dir nicht dein Eis zu gönnen - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Mich haben sie schon in den Neunzigern fasziniert, lieber lifeminder, dieser offenbar recht bärbeißige Vater, der irgendwann beschloss, dass sich die große Familie fortan von Straßenmusik ernähren sollte, und seinen vielen Kindern damit ein ziemlich hartes Leben aufzwang.
      Die zweite Frau und Mutter der meisten Kinder starb sehr früh, die noch sehr junge Kathy musste die Verantwortung für ihre (Halb-)Geschwister übernehmen, dann wurde der Vater krank und alle mussten schauen, wie sie den Laden am Laufen hielten.
      Dieses Leben im Doppeldeckerbus in verschiedenen Ländern, dann das Schiff, später das Schloss - verrückt alles und sooo anders als alles, was man sonst so kannte. Das fand ich wirklich spannend, vor allem auch, was dann aus jedem von ihnen wurde.
      Jana hat sich tänzerisch wirklich toll entwickelt im Laufe der Staffel, aber sie hat natürlich nicht diese hohe Musikalität wie Gabriel, der jeden Ton irgendwie auch zu leben scheint, und auch ausstrahlungsmäßig kann sie meiner Meinung nach mit ihm nicht mithalten.
      Mag aber sein, dass er bei mir einen gewissen Bonus hat, weil ich ihn ja schon in seiner Kindheit im TV sah.
      Wobei das mit der Ausstrahlung übrigens bei Weitem nicht für alle Kellys gilt. Mit Patricia und Maite weiß ich z.B. nicht viel anzufangen, mit Paddy auch nicht sehr und Joey, hm, hast du kürzlich diesen Roadtrip im TV gesehen, den er mit seiner Familie von Alaska bis Feuerland im Wohnmobil machte?
      Das war nett, aber dieses Gefühl, was ich nach den Sendungen mit Angelos Familie habe, überkam mich nicht, während mich Kathy dagegen auch immer wieder zu berühren vermag.

      Liebe "Tzääää, das mit dem Eis war eigentlich anders geplant, als dass ich es mir selbst gönnen muss"-Grüße zurück! 🤣

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