Noch zu Lebzeiten meiner Mutter hatte ich gar kein Problem damit, denn sonst würde ich mich erinnern, mit ihr darüber geredet zu haben, also muss es nach 2015 gewesen sein, dass es losging, und inzwischen kennen die gar keine Hemmungen mehr, fressen mir alles kahl.
Im letzten Jahr hatte ich noch ganz naiv tierlieben Einträgen in Suchmaschinen vertraut, in denen man verkündete, die eigentlich Bösen seien nur die Nacktschnecken, die mit Haus seien weniger gefräßig, sondern sogar eher nützlich.
Pustekuchen, heute früh war ich beizeiten auf und erwischte sie auf frischer Tat, sammelte sie ab, während sie sich die Bäuche vollschlugen, aber es war zu spät, meine frisch gepflazten und vorgestern noch hübsch bunten Blumen sahen nun so aus:
Immerhin Petunien verschmähen die Biester, also hab ich direkt nach meinem Besuch bei A. noch ein ganzes Körbchen von ihnen besorgt, gleich eingesatzt und hoffe nun, dass die gerade anrollenden Unwetter mir nicht wieder alles kaputtmachen.
Bei A. war es wunderbar, viel zu lange hatten uns beiden unsere Treffen gefehlt und natürlich gab es dementsprechend viel zu erzählen.
Im Deutschkurs hatten sie nach ewig langen Pillepalle-Themen zuletzt Politik durchgenommen, seitdem beschäftigt sie sich mit dem Dritten Reich und auch der DDR, von beidem hatte sie bisher so gut wie nichts gewusst, Grund genug für mich, in meinen Geschichtskenntnissen zu kramen, um ihr noch einiges dazu zu erklären.
So ging die Zeit wie im Fluge dahin, nebenher naschten wir frisch gebackene Crepes, während sie mir von den Muffins für F. einpackte, und dann bestand sie darauf, uns morgen zur Radiologie zu fahren, die gute Seele! 🥰
Weil ich wegen des Termins morgen früh im Stress sein werde, schreibe ich das schon am Nachmittag auf, werde es aber erst morgen freischalten, denn wer weiß, was sich bis dahin noch ereignen wird. 😉
Ich hatte mich übrigens lange mit F. darüber ausgetauscht, ob man A.s Angebot annehmen solle. Ich selbst versuche ja immer alles alleine hinzukriegen, wenn es nur irgenwie geht, aber es war nicht zu übersehen, wie dankbar er dafür war, also soll es so sein und ich verstehe es auch, denn der Totalzusammenbruch ist ja noch nicht allzu lange her und es wird Zeit brauchen, bis er sich wieder etwas kräftiger fühlt.
Eigentlich hatte ich gedacht, sie würde uns dort absetzten und den Rückweg würden wir mit Rollator und Bus bewältigen, aber damit war sie nicht einverstanden, sondern zeigte mir das Buch, das sie mitnehmen will. Sie sucht sich irgendwo einen Parkplatz und kommt uns dann wieder abholen, wenn ich ihr Nachricht gebe.
So viel selbstlose Hilfsbereitschaft berührt mich zutiefst und da wir uns auch übers Alleinsein unterhielten - ihr fehlt ihre Familie sehr - habe ich zusammen mit den Petunien noch einen Strauß hübscher lachsfarbener Nelken besorgt und ein Schildchen drangehängt mit "Du bist nicht allein, danke für alles!", natürlich farbig gestaltet und mit etlichen Herzchen verziert.
Nicht viel, aber sie wird sicher verstehen, wie es gemeint ist ...
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
... und wie ich es mir dachte, gibt es noch etwas mehr zu berichten, denn sämtliche neue Pflanzen von gestern fielen erneut den Schnecken zum Opfer.
Dass sie Petunien nicht mögen, ist ein Internetmärchen, nur um Eisgebonien und Geranien machen sie bisher noch einen Bogen, wobei ich eben allerdings eine erwischte, die sich schon an der Pergola hochgearbeitet hatte bis hin zur dort hängenden Geranienampel:
Überall sind sie:
Spaß macht das nicht mehr ... 😥
Liebe, mein herzliches Beileid mit deinen Blumen und dir. Wenn die Schnecken solch ideale Feuchtgebiete haben ist der Hunger unermesslich.
AntwortenLöschenIn den letzten Tagen ließ google mal wieder keine Kommentare durch, vielleicht hast du mir für diese Fälle eine mail.addi (kurz temporär hier)
Ich selbst kann oft auch auf Kommentare antworten, wenn ich den Browser wechsele, d.h. unter Firefox klappt es oft nicht, dann wechsele ich zu Edge, wo ich noch nie Probleme hatte.
AntwortenLöschenFunktioniert denn eigentlich das Kontaktformular auch nicht?
Falls nicht, schreib ich gleich noch einen zusätzlichen mit der Addy.
Bitte sag Bescheid, wenn du ihn gelesen hast, dann kann ich ihn wieder löschen. ;-)
Gut, ich habs notiert, kannst sie löschen. Hab auch gleich mal eine mail losgelassen.
AntwortenLöschenHallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenDa bin ich aber froh, dass ihr so nahtlos da weitergemacht habt, wo ihr aufgrund einiger Lebensverrücktheiten aufhören musstet.
Du hattest bei A sofort den richtigen Riecher.
Der hat sich sofort bestätigt. Sie ist wohl wirklich eine Seele von Mensch und ich finde es so lieb und stark, dass sie überhaupt das Angebot gemacht hat, dass man ihr selbst auf die Schulter klopfen möchte und einfach sagen: "Gute gemacht."
Auch "F" macht alles richtig, dass er sich schon. Erstmal langsam macht nach dem Zusammenbruch. - Das zeugt auch von Lebenserfahrung.
Deine Blümchen, oh oh oh. - Das tut einem im Herzen weh, gerade wo sie dir so viel Freude gemacht haben, sind sie schon wieder fast Geschichte. - Was machst du eigentlich mit den eingesammelten Schnecken?
Liebe - Schneckenschleim freie - Grüße
Vom lifeminder
Nun überlege ich gerade, lieber lifeminder, ob ich bei A. anfänglich überhaupt einen Riecher hatte.
LöschenSie hielt sich ja damals schüchtern im Hintergrund, servierte M. und mir das Essen und zog sich selbst in die Küche zurück oder maximal in die allerletzte Sofaecke.
Deutsch sprach sie noch gar nicht und nur an ihren Augen bemerkte ich, dass sie unseren Gesprächen trotzdem teilweise folgen konnten, bei bestimmten Themen blitzten sie sogar höchstinteressiert auf.
Immer wieder hakte ich nach, warum sie nicht mit uns am Tisch sitze, M. brachte Ausreden wie, sie habe schon vorher gegessen, aber sie merkten wohl, wie sich alles in mir in dieses klassisch islamische Rollenverteilung sträubte und irgendwann begann sie sich dann zu uns zu setzen.
Es war ein langer Prozess und inzwischen habe ich den Verdacht, dass sich M. genau aus diesem Grunde zurückzog (ich habe ihn schon fast ein Jahr nicht mehr gesehen), weil es unter seiner männlichen Würde ist, sich mit uns Frauen gemein zu machen.
F. kann im Moment gar nicht anders, als sich zu schonen, ihm fehlt es nicht nur an Atem, sondern auch an Kraft, die hoffentlich ein wenig zurückkehren wird.
Die Schnecken, seufz, früher hätte ich sie vermutlich vorsichtig eingesammelt und irgendwohin weiter weg getragen, aber es sind ja solche Massen, die mir wirklich alles kahlfressen, dass ich sie ... einfach über die Hecke werfe. Im hohen Bogen, so dass die gegenüber im Grünen landen, wo sie hoffentlich zumindest den Vögeln noch zunutze sind.
Liebe Schleimig-mag-ich-weder-bei-Schnecken,-noch-sonstwo-Grüße zurück! ;-))
Meiner Meinung hast du - durch genau Beobachtungen - sofort das Potenzial von "A" erkannt. - Auch wenn sie sich Anfangs stark zurückhielt, hast du doch bemerkt, sie ist interessiert.
AntwortenLöschenDer Rest ist mittlerweile Geschichte. ...
Natürlich hat "A" mit ihrem Lernwillen und Fleiß dazu beigetragen, dass sie nun schon so gut unsere Sprache spricht, meiner Meinung hast du aber für sie so viel mehr getan, als ihr nur die Sprache vermittelt.
Du hast dich nicht nur um die Sprache, sondern um die Frau gekümmert.
Die Rex-Mama darf sich ruhig auch mal auf das Schulternklopfen und sich mit einem "gut gemacht" loben. - Ansonsten tue ich es eben.
"Gut gemacht", sogar "sehr gut gemacht", liebe "Rex-Mama" :)
Danke schön, lieber lifeminder! 😊
LöschenDu hast insofern recht, als dass ich wirklich sehr schnell erkannte, wie interessiert sie an allem ist, und ich denke, im Gegensatz zu ihrem Mann ist sie durchaus fähig zu kritischem Denken, auch in Bezug auf Religion und Traditionen, weil ihr Frauenrechte wirklich am Herzen liegen.
Ich bin die erste nichtmuslimische Frau, zu der sie näheren Kontakt hat, und ich sage ihr immer wieder sehr deutlich, dass ich mir von niemandem Vorschriften machen lasse, wie und was ich zu denken habe oder gar, was ich anziehen darf.
Am Dienstag sprachen wir u.a. auch über den Iran, sie zeigte auf ihr Kopftuch und meinte, dort sterben sie, weil sie das hier nicht tragen wollen.
Ich bestätigte und war dann ziemlich verblüfft, als sie feststellte, dass solche Vorschriften nur die Frauen betreffen, während die Männer tragen dürfen, was sie wollen.
"Na, warum denn wohl?", fragte ich draufhin, "überleg mal, von wem Religionen und ihre Regeln gemacht wurden? Waren das Frauen oder vielleicht doch die Männer, die den Daumen draufhalten wollten?"