Dienstag, 31. Dezember 2024

Wie hieß er denn bloß richtig?

 Gerade versuchen F. und ich uns daran zu erinnern, wie der richtige Name vom "Doc" denn wohl lautete, wobei ich mir aber gar nicht sicher bin, ob wir den jemals wussten, weil alle Welt ihn nur "Doc" nannte, denn im Hauptberuf war er Rettungssanitäter.

Nebenher kellnerte er in unserer urgemütlichen Stammkneipe und noch nebenherer war er stockschwul. 😁

Als ich die Tage mit meinem Bruder telefonierte, kamen wir auf dieses Thema zu sprechen - er sieht es wie ich, dass wir nämlich in den Siebzigern und Achtzigern so viel weiter waren als die heutige Gesellschaft.

Das Wort "queer" war noch nicht erfunden und Regenbogenfahnen wurden in erster Linie von Schwulen- oder Lesbenkneipen benutzt, um sich  nach außen hin auf den ersten Blick kenntlich zu machen. 

Mehr war gar nicht nötig, keiner musste uns ständig erklären, dass Homosexualität etwas "völlig Normales" oder sogar Erstrebenswertes sein, wie es meine Nichten in der Schule vermittelt bekamen, und niemand forderte von uns, unsere Sprache zu ändern, damit sich auch wirklich jeder Einzelne in seinen speziellen Eigenarten mit angesprochen fühlte. Für uns standen Geschlecht und Sexualität bei Weitem nicht so im Mittelpunkt, wie man das heute gerne hätte, sondern wir sahen in erster Linie den Menschen und seinen Charakter.

War beides in Ordnung, war es uns piepegal, wem seine Vorlieben beim Vögeln galten. 😁

Für mich war es in mancher Hinsicht von Vorteil, dass ich die 12. Klasse freiwillig wiederholte, denn nicht nur kam ich dadurch in den Genuss, mit dem Russischkurs zweimal auf Studienreise in die UDSSR gehen zu dürfen, sondern ich konnte auch zweimal ein Berufspraktikum machen.

Als ich im letzten Jahr beim Schuljubiläum war, staunten die nicht schlecht, dass wir damals Praktikum bei der Kripo machen konnten - heute wohl schon aus Sicherheitsgründen undenkbar, aber ich hatte gleich zwei Mal das Vergnügen, und das war es wirklich.

Besonders beim zweiten, denn A. und ich - wir waren unzertrennlich und machten in dieser Zeit wirklich alles zusammen - rissen zwar zwei Wochen lang brav unseren Tagesdienst im Polizeipräsidium ab, aber wir hatten dort auch die jungen Beamten einer Soko kennen (und teilweise auch lieben) gelernt, die nachts durch Bars und Diskos zogen, immer Serientätern auf der Spur.

Kurzerhand ließen sie uns mitmachen, d.h. nach der Tagschicht stiegen wir in ihren Wagen und klapperten die diversen Etablissements ab - hihi, heute müsste man das "divers" wohl wörtlich nehmen, denn dadurch lernte ich die einschlägigen Homosexuellen-Läden in der Innenstadt kennen.

Was dazu führte, dass ich sogar an meinem 20. Geburtstag in einem davon landete. Ich hatte mich gerade von meinem Freud getrennt, irgendwie ergab es sich, dass ich ganz alleine unterwegs war und schließlich endete meine Tour dort, wo ich den Bruder eines guten Freundes hinter der Theke wusste, in Frauenklamotten natürlich. 😁

Ein grandioser Restabend wurde es und auch später hatte ich mit dem "Doc" immer sehr viel Spaß.

Bei "Let's Dance" muss ich mitunter grinsen, wenn sie sich bemühen besonders politisch korrekt zu erscheinen und deshalb heute vielleicht gewagt wirkenden Geschlechtskombinationen zusammenstellen, denn bereits 1986 schwebte ich auf größeren Veranstaltungen mit dem Doc, der ehemaliger Turniertänzer war, übers Parkett, ich ganz normal als ich, also als Frau, die ich ja nun einmal bin, und er als aufgetakelte Tussi, was sein heftiges Schielen und die Schrägstellung seiner Zähne kein bisschen abmildern konnte.

Sah das seltsam aus? 

Vermutlich schon, aber ... mir war es völlig wurscht, und den anderen um uns herum offenbar auch, denn kein Hahn krähte danach und wenn wir die Blicke auf uns zogen, dann wohl nur, weil er wirklich hervorragend tanzte und ich zu der Zeit auch nicht ganz schlecht war in dieser Materie. 😀

Dass ich gerade so viel an ihn denken muss, liegt an Silvester, denn wenn wir diesen Abend mal in Stuttgart und damit in unserer Stammkneipe statt bei meinen Eltern verbrachten, gehörte seine Travestieshow unbedingt dazu.

Unser "Stüble" wurde zu mindestens 99% von Heteros besucht, aber alle vergnügten sie sich vortrefflich mit "Docs" Auftritten - so war es damals, und das ganz ohne Gendern und Sprachverstümmelungen. 😊

Und nach diesem kleinen Ausflug in eine meist sehr umtriebige Vergangenheit muss ich nun zurück in die deutlich tristere Realität, auf die mich gestern auch meine Lieblingskassiererin bei TEDI stupste, als sie mich fragte, ob Weihnachten für uns toll und mit viel Familie verlaufen sei.

"Eher nicht", sagte ich, "mein Mann ist pflegebedürftig und außer uns beiden war keiner da", und nun sah sie mich verstehend an.

Es ist die, die vor einiger Zeit anfing mich einfach zu duzen, nachdem wir immer mal wieder einige persönliche Sätze austauschten. Sie tägt Kopftuch und endlich erkundigte ich mich nun, woher sie denn eigentlich stammt.

"Aus Palästina", erwiderte sie und erzählte, dass sie und ihr Mann ebenfalls ganz alleine sind, seit sie vor fünf Jahren herkamen.

Ohhhh, dabei musste ich an eine Begebenheit zurückdenken, die sicherlich 30 Jahre zurückliegt. F. war zum Zertrümmern von Nierensteinen im KH und teilte sich das Zimmer mit einem sehr jungen Mann.

Ihm hatte ich die gleiche Frage gestellt, auch er antwortete mit "Palästina" und ich, politisch unbedarft, wie ich damals noch war, gab ziemlich unbedacht zurück: "Ach so, dann also aus Israel?"

Heute würde ich das so nicht mehr sagen, denn es ist wohl eine Frage des Standpunktes, ob man Palästina als Staat als existent betrachtet oder nicht, und gerade jetzt könnte man sich sehr den Mund verbrennen mit einer solchen Äußerung.

Für sie muss es sehr schwer sein, über die Medien mitzubekommen, was in ihrer Heimat abgeht, und was mir auffällt, ist, um wie viel besser sie bereits Deutsch sprich als A., obwohl diese schon länger hier ist.

Als ich sie darauf ansprach, meinte sie, ja, sie habe von Anfang an gearbeitet, nur dort würde man die Sprache wirklich lernen, denn die Kurse hätten nicht viel gebracht.

Genau die Erfahrung mache ich mit A. ja auch, der gravierende Unterschied liegt im Arbeiten und natürlich darin, dass die türkische Community hier derartig groß ist, dass sie so gut wie gar nicht in Kontakt zu Deutschen kommt.

So, jetzt will ich mal sehen, wie ich meinen Mann geschrubbt bekomme. Ob es heute vielleicht klappen wird, dass er über den Rand der Badewanne bis auf den Hocker steigen kann?

Und dann mal sehen, wie mein "Schlesischer Kartoffelsalat" bei ihm ankommt, der nun über Nacht durchgezogen hat.

Gestern gab ich ihm ein erstes Häppchen zum Probieren, zunächst ging ein Strahlen über sein Gesicht, ja, der käme aber wirklich nahe ran, aber dann - natürlich, wie denn auch sonst? 🙄 - suchte und fand er doch noch etwas zum Mäkeln, denn der Salat bei ihm daheim sei doch irgendwie trockener und dadurch würziger gewesen. 

Tzäääääää... 😏

Der Abend, seufz, viel anderes als Musikprogramme sehe ich in der TV-Zeitschrift nicht, und ausgerechnet darauf habe ich wenig Lust. Was soll ich mir denn ansehen, wie andere lustig feiern, während wir hier zu zweit herumhocken? 

Na ja, irgendwas wird sich schon finden lassen und morgen ist der Spuk ja zum Glück vorüber.


Rutscht gut in eine friedliches Neues Jahr und ... bleibt bitte gesund! 😉





Montag, 30. Dezember 2024

Wieder einmal stellt ...

 ... der viele Sport in den öffentlich-rechtlichen Sendern für uns zurzeit ein großes Ärgernis dar und ich kann mir das nur damit erklären, dass es rund um die Übertragungsrechte um sehr, sehr viel Kohle geht und man sich, um diese Ausgaben zu rechtfertigen, einem gnadenlosen Kampf um die Einschaltquoten aussetzt.

Wenn es nämlich um das Wohl der Zuschauer ginge, ja, dann könnte man solche Sendungen doch z.B. auf 3Sat oder einem noch zu gründenden gemeinsamen Sportkanal übertragen, oder nicht?

Die Sportbegeisterten könnten ihrer Lust rund um die Uhr frönen und alle anderen würden sich dadurch nicht belästigt fühlen und könnten ihr normales Programm schauen.

So einfach könnte es sein, aber da, wo wirklich mal Verbesserungen nötig wären, da findet sich offenbar keiner dafür ... 🙄

Uns blieb gestern tatsächlich nichts anderes übrig, als immer wieder durch die Programme zu zappen, weil wir einfach nichts finden konnten, was uns beide ansprach, bis wir dann abends zufällig bei "Cast away - verschollen" landeten, dem Film mit Tom Hanks, den wir natürlich schon mal gesehen hatten.

Trotzdem und obwohl schon ziemlich weit fortgeschritten fing er uns sofort wieder ein. Es liegt an Tom Hanks, diesem Schauspieler, der eigentlich noch nicht einmal etwas sagen muss. Ein Blick von ihm genügt und schon möchte man ihn in den Arm nehmen, beschützen, am liebsten gleich adoptieren und nie mehr loslassen.

Geht euch das auch so?

Nur ganz wenige Schauspieler fallen mir ein, die die gleiche Wirkung auf mich haben, Whoopi Goldberg z.B., Heinz Rühmann, Rudolph Platte gehörte dazu (falls den noch jemand kennt), Marianne Sägebrecht, in manchen Rollen auch Morgan Freeman und Hugh Grant ... sie rühren mich einfach an und öffnen mir das kleine, geschundene Herzken für einen Moment ganz weit. 🥰

Was ich zurzeit und besonders gestern recht nötig hatte, denn leider war mein Roter Heringssalat kein großer Erfolg.

Was nicht am Salat selber lag, denn der ist wirklich lecker, sondern an F. und dem Motto "Watt der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht ..." 🙄

Dabei hätte ich es wissen müssen, denn schon neulich, als ich das Thema erwähnte und sagte, dass ich das gerne mal ausprobieren würde, hatte er die Augen verdreht, obwohl er den fertig gekauften sogar sehr gerne zum abendlichen Brot isst.

Verraten hatte ich vorher gar nichts, womit ich mich in der Küche beschäftigte, sondern servierte ihm gestern kurzerhand dies hier:


 ... ohne durchlagenden Erfolg, mein lieber Mann nörgelte herum, ohne dass er wirklich was hätte sagen können, was ihm daran nicht genehm war, zumal ich ausschließlich Zutaten verwendet hatte, die er gerne isst. 🙄

Bleibt zu hoffen, dass es mit dem Schlesischen Kartoffelsalat besser laufen wird, für den sich das Familienrezept tatsächlich nicht auftreiben lässt.

Nachdem meine Schwägerin mir auf meine Frage hin bis jetzt keine Antwort schickte, hakte F. selber noch mal bei ihr nach und erfuhr, dass sie danach gesucht, aber nichts gefunden habe. Sie würden regelmäßig alles nicht mehr Benötigte wegwerfen, da man ja alles in Internet fände und nach ihnen sich keiner mehr dafür interessieren würde.

Haha, ich bin ziemlich überzeugt davon, dass es dafür nie ein schriftliches Rezept gab. Dieser Salat wurde aufgrund von mündlicher Überlieferung angefertigt, aber offenbar soll er ein Familiengeheimnis bleiben ... *schulternzuck*

Und dann war da noch Rexibubi, der mich heute früh schon zum Lachen brachte, weil es mir vorkam, als wolle er F. für die mir zugefügte Salat-Schmach bestrafen. 😁

An sich erstaunt er mich ja immer wieder damit, wie gut er mit der veränderten Situation zurechtkommt.

Liegt er wie üblich mitten im Weg und F. meldet einen Toilettengang an, dreht dieser sich zunächst mit seinem TV-Sessel so, dass die Beine in Richtung Durchgang zum Esszimmer zeigen.

Ich lege dann schon den Sauerstoffschlauch bereit und fahre den Rollator möglichst nah an ihn heran, so dass die Karawane sich dann in Bewegung setzen könnte, würde Rex nicht noch da liegen.

Meist spannt er es nun schon von selber, was ansteht, und falls er es einmal nicht mitkriegt, genügt ein "Geh mal an die Seite, Büble", schon steht er auf und macht Platz.

Auch nachts bzw. am frühen Morgen benimmt er sich so, wie ich es von ihm niemals erwartet hätte. Er bleibt ja zum Schlafen nun ebenfalls unten, will in unserer Nähe sein und scheint es aufgegeben zu haben, mitten in der Nacht oder zu sehr früher Stunde Gassi geführt zu werden und Frühstück zu bekommen.

Heute musste ich gegen halb fünf mal selber ins Bad, beschloss, dass ich noch sehr müde wäre, und legte mich noch mal auf meiner Pritsche ab. Schon war er heran, stand direkt neben mir, schaute mir auffordernd in die Augen, doch als ich sagte, "Geh noch mal schlafen", verkrümelte er sich anstandslos und nachdem auch F. Ruhe gab, hätten wir ohne Weiteres bis achte liegen können, wenn mich nicht um viertel nach sechs derartige Hüft- und Rückenschmerzen geplagt hätten, dass mir nichts anderes mehr übrigblieb, als aufzustehen. 🙄

Der normale Ablauf ist inzwischen so, dass ich mich dann zunächst ums Büble kümmere, dann nach F. schauen gehe und wenn er Bedarf anmeldet, macht sich die Karawane etappenweise auf den Weg.

Habe ich F. abgeliefert, bereite ich sein Frühstück vor, d.h. ich mache ihm zwei Scheiben Toast mit Marmelade und Honig zurecht, setze das Teewasser auf und außerdem bekommt er immer noch ein gekauftes Schmankerl, ein Schokohörnchen oder so und heute waren es zwei Frischei-Waffeln.

Das fertige Brett trug ich schon mal rüber, packte ihm die heutige Pillenration dazu, räumte auf, baute das Sofa um und ging noch ein paar andere Dinge erledigen.

Als ich zurückkam, fand ich Rex verdächtig nahe am Couchtisch vor. Er würde doch nicht ...?

Aber nein, Süßes hat ihn noch nie interessiert, doch sicherheitshalber schaute ich noch mal genauer hin und ... siehe da, eine der beiden Waffeln fehlte. 😲😡🤣

F. ist trotzdem nicht verhungert und ich bin um eine Erfahrung reicher, die besagt, dass ich auch Frühstück, das ich im Wohnzimmer serviere, besser erst mal auf dem Schrank in Sicherheit bringen sollte, wenn sich niemand im Raum befindet. 😂

Nun muss ich schnell losspringen zu Rossmann, dann werde ich mich an den Kartoffelsalat machen, damit er dann bis morgen durchziehen kann.

Schaun mer mal ...

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


 


Sonntag, 29. Dezember 2024

"Es flutscht ja wieder, ...

 ... wie geil, dass Sie den blöden Zipfel weggeklappt haben, nun ist es genau wie früher", sagte ich gestern zur Aldi-Kassierin, die das neuerdings an die Kasse angebaute Teil mit den Fächern, in die die Waren rutschen sollen, einfach nach hinten weggedreht hatte. 😁

Sie sah das genau wie ich, denn vielleicht mag diese Neuerung für Kunden, die zwei, drei Teile kaufen und diese dann auch noch mit Karte bezahlen, okay sein, aber für jemanden, der seinen gesamten Wocheineinkauf erledigt und die Waren in sinnvoller Reihenfolge aufs Band packt, nämlich so, dass man sie in eben dieser Folge wieder runternimmt und im Einkaufswagen zwischenlagert, dass es hinterher auch mit dem Verpacken möglichst schnell geht, ist das völlig kontraproduktiv und hält den ganzen Verkehr auf, davon abgesehen, dass dieser eh ausgebremst wird durch das Geknubbele, das im nun viel zu engen Raum vor den Kassen unweigerlich entsteht.

Das kommt dabei heraus, wenn man junge Leute an die Planung setzt, die zwar an der Uni alles über Ablauforganisation lernten, aber von der Praxis vor Ort keinen Schimmer haben, und das Gleiche gilt für die Herrschaften bei der städtischen Verkehrsgesellschaft, die verdammt noch mal ihre Busfahrer befragen sollten, bevor sie sich zu den nächsten Verschlimmbesserungen hinreißen lassen. 🙄

Und was Planung angeht, kam ich auch ins Stutzen, als ich auf dem Rückweg wieder am Neubau vorbeikam, den man auf dem Gelände errichtete, auf dem sich bis vor Kurzem das Haus meines ehemaligen Wahlleiters befand sowie eine winzige Grünanlage. (Den darauf befindlichen Spielplatz hatte man eh schon lange weggemacht, da Bänke und Geräte immer wieder mutwillig zerstört wurden.)


 So sah die Ecke aus, nachdem man die wunderbaren alten Bäume schon getötet hatte, und ich muss beim nächsten Mal daran denken, ein aktuelles Foto zu machen.

Den Bau mit den zwei Fenstern mit seinen Nebengebäuden hat man abgerissen, stattdessen steht dort nun ein Komplex mit drei Reihenhäusern, mit der Vorderseite zur linken Straße hin. Dreigeschossig, denn die Grundfläche jedes einzelen ist naturgemäß nicht groß, zumal man ins Erdgeschoss auch noch jeweils eine Garage einbaute.

Die ganze Zeit schon fragte ich mich, wie das wohl mit den Gärten würde, die schräg zur rechten Straße hin verlaufen müssten und ebenfalls ziemlich klein ausfallen würden, vor allem der des ersten Hauses an der Ecke.

Umso größer gestern mein Erschrecken, als ich feststellte, dass die überhaupt keine Gärten bekommen, denn dort, wo sie hätten sein sollen, also etwa in Höhe der Absperrung, hat man einen weiteren Komplex hingesetzt, und zwar mit etlichen Garagen.

Heißt, diese drei Häuser haben, wie bei Reihenhäusern so üblich, vom Wohnzimmer aus eine Glastür, die zur bescheidenen Terrasse von nur wenigen Quadratmetern führt, und danach ist Schluss - nicht mal ein Meter folgt dort noch, dann schließen schon die Wände der neuen Garagen an und ich frage mich: Wer um alles in der Welt will denn so wohnen??? *koppkratz*

Mal abgesehen davon, dass es unerträglich ist, mitzubekommen, wie sie aus lauter Profitgier wirklich jeden nur erdenklichen Meter zubetonieren.

Alle Welt redet von Klima-"Katastrophe" und man bemüht sich redlich, uns das Leben in jeder Hinsicht unbezahlbar zu machen, um "sie abzuwenden", aber wenn es um so einfache Dinge wie Hochwasserschutz geht, dann zählt das alles auf einmal gar nicht mehr? 😡

Mit der Knallerei lief es wie erwartet, noch ist für heute Ruhe, aber gestern verging keine Minute, in der man die Scheißböller nicht aus irgendeiner Richtung gehört hätte. 

Das ist halt der Nachteil, wenn man in einem Ballungsgebiet lebt, man ist von Durchgeknallten - hihi, im wahrsten Sinne des Wortes 😁 - großflächig umgeben. 🙄

Und dann war da noch mein Roter Heringssalat, den ich in Eingedenk an Tante Änne gestern zum ersten Mal in meinem Leben selber anfertigte:


 

Beim ersten Abschmecken schmeckte er mir gut, bleibt abzuwarten, wie er sich nach einer Nacht des Durchziehens zu Bratkartoffeln präsentieren wird. und ... was F. dazu sagt, der noch gar nichts davon weiß, was ihn nachher erwartet. 😅

Bissl Schonzeit habe ich noch, bevor ich mich seinem Urteil stellen muss, und die werde ich nutzen, um mit Herrn Hoover eine Runde durchs Haus zu drehen, denn bei Rex geht der Fellwechsel schon los, dementsprechend oft werde ich den Sauger zwischendurch leeren müssen.


Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Samstag, 28. Dezember 2024

Ach du je

 Während der letzten Tage registrierte ich immer wieder dankbar, wie ruhig es draußen blieb, obwohl ich doch überall schon Werbung für Feuerwerk gesehen hatte.

Sollte wirklich allmählich Einsicht einkehren, wie unsinnig und teuer es ist, weit vor der Zeit Mitmenschen und vor allem Tiere ständig zu erschrecken und mit völlig unnötigem Lärm zu plagen?

Zu schön, um wahr zu sein, wie ich eben feststellte, als ich die Meldung eines örtlichen Radiosenders las, dass der Feuerwerksverkauf erst heute startet. Zu früh gefreut, denn nun wird es erst mal vorbei sein mit der Ruhe.

Abwarten, was Rexibubi dazu sagen wird, der übrigens mit der veränderten Situation hervorragend zurechtkommt. Wie wir hat er es aufgegeben, oben schlafen zu wollen, sondern bleibt unten bei uns und auch mit dem sich ewig mitten im Weg kringelnden Sauerstoffschlauch hat er sich bestens arrangiert.

Feines Büble ... 🥰

Gestern beim Einkauf schlug ich ein letztes Mal mit der Deutschlandcard zu, von der sich Netto nun leider verabschiedet, weil die Mutter Edeka zu Payback wechselt.

Mehr als 40 Euro waren meine gesammelten Punkte wert und man darf gespannt sein, ob sich das neue Treueprogramm genauso lohnen wird.

Auf dem Weg zum Laden lief mir A, vor die Füße, die sich entschuldigte, am zweiten Weihnachtstag nicht wie angekündigt bei uns angeschellt zu haben, aber sie habe plötzlich Halsweh bekommen.

Ach du jeeeee ... 😲

Zur Begrüßung hatten wir uns umarmt und wärend wir redeten, stand sie sehr nah vor mir. Zu nah eigentlich, so dass ich immer wieder unmerklich zurückwich, was sie aber veranlasste, mir vermutlich unbewusst zu folgen.

Jetzt aber machte ich einen deutlichen Satz nach hinten, sagte: "Oh, ich muss so aufpassen, bei uns geht es ums Überleben und ich darf F. keinen Virus nach Hause bringen."

In diesem Falle war es mir egal, ob das womöglich etwas unhöflich wirkte und ob sie meine Beweggründe wirklich verstand, was im Grunde gar nicht der Fall sein kann, denn sonst hätte sie mich gleich vorgewarnt wegen ihrer Erkältung und selbst auf Abstand geachtet, oder?

Wieder bot mir diese liebe Menschin an, mich sofort zu melden, wenn sie uns irgendwie bzw. bei irgendetwas helfen könnten, was für ein Kontrast zu anderen Erfahrungen, die ich parallel dazu mache, denn es erschreckt mich zutiefst, welche Gefühlskälte vor allem Frauen mitunter ausstrahlen können, natürlich nur, wenn es nicht um sie selber geht.

Postitiv sehen, so trennt sich die Spreu vom Weizen, denn kalte Menschen brauche ich weder in meinem realen noch im virtuellen Umfeld. 😉

Und dann sind da noch meine Speisepläne für die nächsten Tage.

Als ich Kind war, gab es einmal im Jahr roten Heringssalat, und zwar zu Silvester im Dörfli bei Tante Änne, sogar mein Bruder erinnert sich daran, wie sie dafür stundenlang in der Küche stand.

Ob er mir schmeckte, das weiß ich gar nicht mehr, aber - vielleicht dem Umstand geschuldet, dass ich hier mehr oder weniger eingesperrt bin und dringend neue Eindrücke brauche - es reizt mich, ihn selber mal auszuprobieren.

Also habe ich mich nach Rezepten umgeschaut, mir aus den verschiedenen Varianten selber eines zusammengestellt, an dessen Umsetzung ich mich nachher machen möchte, wenn ich vom Einkaufen zurück bin.

Bis morgen soll er dann durchziehen, dann wird es Bratkartoffeln dazu geben, so zumindest der Plan, und wenn ich eh Kartoffeln kochen muss, dann dürfen es auch gleich ein paar mehr sein, denn da ist ja noch der "Schlesische Kartoffelsalat", mit dem ich noch eine Rechnung offen habe.

Bei F.s Familie - seine Mutter stammte aus Oberschlesien - gab es ihn früher zu Weihnachten, seine Schwester fertigte ihn an und machte ein Mordsgeheimnis aus dem Rezept, als ich sie einmal danach fragte.

So nach dem Motto, das sei Familiensache (zu der ich offenbar nicht dazugehöre) und ... das könne NUR sie so lecker. *schulternzuck*

Dieser Vorfall fiel mir erst jetzt wieder ein, nachdem F. die Tage mal anfing, von diesem Kartoffelsalat zu reden.

Etwas blauäugig schrieb ich seiner Schwester, bat sie um das Rezept, denn es sieht ja nicht danach aus, als könne sie ihn jemals noch mal selber für F. zubereiten.

Seitdem herrscht Schweigen auf WhatsApp, fast so, als sei meine Bitte eine tödliche Beleidigung für sie gewesen.

Etwas ratlos erzählte ich F. davon, der ihr dann seinerseits schrieb, mit dem gleichen Ergebnis, auch er bekommt keinerlei Antwort auf dieses (unverschämte?) Ansinnen.

Tja, dann halt nicht ...

Google befragt, wo sich natürlich Rezepte finden, eines davon erschien mir sehr nahe dran, ich las es F. vor und auch er war der Meinung, dass das in etwa hinkommen könnte.

Also werde ich mein Glück einfach versuchen und bin echt gespannt, ob F. in dem, was ich ihm dann an Silvester servieren werde, zumindest ansatzweise den Salat seiner Jugend wiederentdecken kann. 😁

Unnu muss ich los ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Freitag, 27. Dezember 2024

Angekündigt war der Gasmann ...

 ... für ein Zeitfenster zwischen 14:15 und 18:15 Uhr, tatsächlich rief er aber schon vor halb zwölf an, dass er in zwei bis drei Minuten hier sei.

Was für ein Glück, dass ich mir die Haare bereits gerichtet hatte, die ich nach dem Duschen immer an der Luft trocknen lasse, denn sonst wäre es eng geworden, musste ich doch auch noch Rex einfangen und in den Garten aussperren.

Schon wieder war es ein neuer junger Mann, von der Optik her tippte ich auf türkisch oder arabisch, wurde aber eines Besseren belehrt, als er mir sofort Frohe Weihnachten wünschte und sogleich nachfragte, ob wir viel Besuch gehabt hätten.

Im Nachhinein könnte ich mich sonst wohin tappen, dass ich offenherzig zugab, dass es keinerlei Besuch gab, da wir ganz alleine seien, denn natürlich könnte einer der ständig wechselnden jungen Männer auch einfach nur auf der Suche sein nach lohnenden Objekten für Einbrüche.

Dann wurde es zunächst zum Grinsen, später wurde ich allerdings erneut nachdenklich.

Ich führte ihn ins Esszimmer, wo ja der Sauerstofftank steht, er rief einen Gruß zu F., den er in seinem Sessel sitzen sah, dann begleitete ich ihn mitsamt dem Tank zur Haustür und unterwegs fragte er, ob ich nur den einen habe.

"Ähm, was genau meinen sie jetzt?", fragte ich zurück und er zeigte mit dem Finger auf den Tank.

"Ach sooo, ich dachte schon, Sie sprechen vom Mann", lachte ich, stutzte aber, wie bereitwillig er darauf einging.

"Ein zweiter Mann? Ja, manchmal wäre das sicher gut", sagte er, ich bestätigte, "ja, ein zweiter, der etwas fitter wäre, könnte nicht schaden." 😁

Doch dann fing er im weiteren Verlauf immer wieder davon an, meinte, er sei ja da, wenn ich also Bedarf hätte, er stehe gerne zur Verfügung. 

Und wieder wies er mich darauf hin, wiederholte das sogar zum Abschied noch einmal.

Wie nu? Steht der auf Ältere oder verdingt er sich nebenher als Callboy?

So ganz geheuer war mir das nicht und so kam ich zum Glück in letzter Minute immerhin noch auf die Idee, mal auf Rex hinzuweisen, von dem er ja überhaupt nix mitbekommen hatte:

"Gut, dann will ich mal meinen Hund befreien gehen - nun kann er dich ja nicht mehr auffressen."

Auf dem Du hatte er zuvor bestanden, etwas, das mir schon öfter auffiel bei dieser Firma, denn die Fahrer reden alle von "euch", wenn sie uns etwas wünschen oder so, und auch meine Mail-Kontaktfrau schrieb schon einmal "Sie/ihr", so als wolle sie mich damit auffordern, sie zu duzen.

Keine Ahnung, ob die es mit den nordischen Firmen halten und jeder jeden duzt in der Firma?

Und dann war da natürlich noch mein lieber F., der mir vorgestern fast alle meine Aufnahmen gelöscht hatte und den ich nun den ganzen Tag über nur noch mit den nötigsten Worten bedachte.

Den Fernseher rührte ich nicht an und nachdem von ihm keinerlei Kommentar dazu kam und er mich auch nicht bat ihn einzuschalten, blieb er halt aus. 

Als ich abends gegen sieben Uhr endlich so weit war, mir mein Frühstück zu servieren, schnappte ich mir dazu ein Buch und machte es mit mit beidem auf dem Sofa gemütlich.

"Willste keine Nachrichten?", fragte F. dann plötzlich und ich antwortete:

"Das ist mir egal, der Fernseher ist ja offenbar nur deiner, wenn du sie also sehen willst, müsstest du mich bitten ihn dir einzuschalten ..."

Was er nicht tat, also blieb weiter alles ruhig. 😁

Gegen 20 Uhr wurde es mir dann allerdings selber zu blöd und ich teilte ihm mit:

"Wenn du eh nix Bestimmtes sehen willst, dann können wir uns auch genauso gut jetzt schon hinlegen. Musst du noch mal aufs Klo?"

Er bestätigte, also zog die Karawane in Richtung Bad, bevor ich hier schon alles zum Schlafen umbaute und nun doch den Fernseher einschaltete.

Hinlegen und einfach schlafen, das kann ich nicht, konnte ich noch nie, ohne Lesen oder TV geht es nicht und da ich mitten im Raum natürlich über keine Nachttischlampe verfüge, musste es dann doch der Fernseher sein.

Ungerührt schaltete ich Phoenix ein, wo den ganzen Abend über Reportagen über Königs & Co liefen, und grinste mir innerlich einen weg, denn hätte F. die Wahl gehabt, wären wir vermutlich beim Traumschiff gelandet, das mich in seiner vorhersehbaren Seichtheit wieder mal dazu gebracht hätte, ständig heimlich auf die Uhr zu sehen, um herauszufinden, wie lange ich noch muss ... 🙄 😉

Was mich gerade an meine Eltern erinnert, die es gerne schauten. Besonders Muttern, die alles zu umgehen versuchte, was sie irgendwie hätte beunruhigen können, und Papa verwies dann immer auf die schönen Landschaftsbilder, hihi, so ähnlich wie die Playboyleser, die das natürlich auch "nur" wegen der interessanten Reportagen tun. 😂

Hach ja, und nun wäre Weihnachten also endlich Schnee von gestern. Ich bin froh, dass es vorbei ist, nun müssen wir noch Silvester packen, das für mich seit jeher viel mehr ein Party- denn ein Familienfest ist.

Leider fällt für uns beides flach, stattdessen müssen wir den Abend dann irgendwie herumbekommen und ich werde meine liebe Müh mit Rex haben, den die Knallerei wieder sehr ängstigen wird. 

Dann kann endlich wieder Normalität einziehen, sofern man bei uns davon noch reden mag. 

Unnu muss ich los zum Einkaufen, endlich mal wieder raus aus der Hütte ... 😀


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Donnerstag, 26. Dezember 2024

Ich sag's ja ...,

 ... es tut einfach nicht gut, wenn das Fernsehen auch noch an den Feiertagen eine Rolle spielt. 

An Heiligabend hatte ich mich fast verzweifelt bemüht, für etwas Stimmung zu sorgen, so wie ich sie früher mit diesem Tag verband.

Mit F. hatte ich kurz zuvor einen Toilettengang erledigt, also getraute ich mich, in der Küche ganz leise den Fernseher einzuschalten, während ich mich um den Kartoffelsalat kümmerte, musste ja keine Angst haben, dass ich sein Rufen dadurch überhören würde.

Auf Pippi Langstrumpf stieß ich, hach, das passte, denn einst verschlag ich ihre Bücher, während wir aufs Christkind warteten, und dann folgte der kleine Michel aus Lönneberga, mindestens genauso erfreulich, also schaltete ich ihn für F. im Wohnzimmer auch ein, um ihn auf freundliche Gedanken zu bringen.

Umsonst, denn als ich später zu ihm zurückkehrte, hatte er längst das Programm gewechselt und zog sich einen Western rein - genau das, was ich zu Weihnachten brauche, Knallerei und Mord und Totschlag. 🙄

Lass ihn, beruhigte ich mich selber, wenn er meint, es täte ihm gut, dann soll er das auch haben, doch als er dann gestern begann sich für "Top Gun" zu interessieren, lehnte ich das nachdrücklich ab, denn weder mag ich das Scientology-Bürscherl noch Kriegsfilme.

Es nützte mir nichts, er schaltete den Film trotzdem ein, und das war der Punkt, wo ich anfing sauer zu werden und Fluchtgedanken zu entwickeln.

Doch wo sollte ich hin?

Mein Bett?

Sollte ich es wagen, diesen Ort aufzusuchen, den ich seit vielen Wochen nicht mehr benutzen konnte?

Hm, F. war eigentlich gut versorgt, sollte er sich doch sein Geballere reinziehen ...

"Ich bin für ne Stunde im Bett. Wenn du kacken musst, ruf mich an, Handy habe ich dabei!", verabschiedete ich mich mit knappen Worten und weg war ich.

Nur um zu merken, dass mein Rücken und vor allem auch die Hüften von der unkomfortablen Liegerei auf meinem Notbett so lädiert sind, dass ich nun sogar im Bett von heftigen Schmerzen gepiesackt wurde.

An Schlaf war gar nicht zu denken, dachte ich zumindest. 😁

Als ich eine knappe Stunde später wieder runterkam, empfing mich ein sehr vorwurfsvoller Mann:

"I han di angerufen, aber du hast nicht reagiert und ... das Festnetz hat au noch g'schellt." 😲

Konnte das wirklich sein?

Jo, konnte es, mein Handy zeigte die entgangenen Anrufe an, offenbar bin ich derartig kaputt, dass ich - Schmerzen hin oder her - in Nullkommanichts weg war und schlief wie ein Stein, so dass ich überhaupt nichts mehr hörte, obwohl ich sonst beim leisesten Tönchen sofort da bin.

Der Anrufer war meine Tante gewesen, die mir eine Nachricht auf dem AB hinterließ, die sehr besorgt klang, weil keiner abgehoben hatte, also blieb mir nichts anderes übrig, als sie zurückzurufen, obwohl mein Plauderbedarf eigentlich schon gedeckt war, hatte sich doch vormittags mein Bruder gemeldet, mit dem ich sehr lange redete.

Unter anderem über den Vornamen Jonathan, denn seine thailändische Stieftochter hat einen kleinen Jungen dieses Namens bekommen, allerdings mit Y geschrieben.

Ihr Mann ist Israeli und nun überlegten wir, ob diese Schreibweise vielleicht auf einem Übertragungsfehler aus dem Hebräischen beruhen könnte?

(Offenbar kommt sie dem hebräischen Ursprung in dieser Form aber wohl näher als mit J, so verriet mir KI inzwischen dazu.)

Soll mal einer sagen, wir wären keine internationale Familie ... 😀

Über meinen Bruder geht der Weg nach Thailand und Israel, die Tochter meiner Schwester lebt in Argentinien mit einer Spanierin zusammen, ihr Sohn mit einer Madagassin in Deutschland, F.s Schwager ist Amerinkaner, die Frau eines Cousins stammt ebenfalls von dort und ein Teil der Familie lebt in Südafrika, wo die Töchter meiner Cousinen mit Einheimischen verheiratet sind.

Nicht auszudenken, wenn wir heutzutage noch mal ein richtig großes Familientreffen veranstalten würden, die Hälfte der Leute könnte kaum miteinander kommunizieren ... 😂

Interessant auch, wie sich die Ansichten meines Bruders im Laufe der Jahre veränderten.

Es ist noch gar nicht so lange her, wir verbrachten die Feiertage bei ihm, als am ersten Weihnachtstag auf einmal thailändische Freunde seiner Frau auftauchten.

Ziemlich angefressen war er da, meinte, Weihnachten sei doch wirklich ein Familienfest, da hätten solche Besuche eher zu unterbleiben, doch gestern erzählte er, dass später die ganze thailändisch-deutsch gemischte Klique auftauchen würde zum gemeinsamen Kaffeetrinken.

Am Abend hatte F. dann noch eine ganz besondere Überraschung für mich parat.

Wir haben ja Magenta TV, was einen Receiver mit Festplattenrecorder beinhaltet, und dort hatte ich mir in den letzten Wochen, inzwischen sogar Monaten, so manche Sendung gespeichert, die ich gerne ansehen wollte, wenn ich mal etwas mehr zur Ruhe kommen sollte.

Nichts wirklich Wichtiges, teilweise Dokumentationen und auch Reality-Formate wie z.b. Hartz und Herzlich, wo man die Teilnehmer inzwischen kennt und gerne mitbekommen möchte, wie es in ihrem Leben weitergeht.

Schon die Tage war mir bei einem flüchtigen Blick auf die Anzeige aufgefallen, dass da viel weniger gespeichert war, als es meiner Meinung nach sein müsste, aber als F. gestern Abend etwas von Konserve anschauen wollte, sah ich dann doch mal genauer hin und nun wurde mir bewusst, was da geschehen war.

Der Deibelskerle hat mir so gut wie alles gelöscht und ich verstehe nicht, warum er das tut.

An sich ist er ja von einer unheimlichen Sammelwut besessen, überall im Haus gibt es seine "Lägerle", an denen er angeblich gaaanz wichtige Dinge aufbewahrt, aber schon an seinem Handy hat er einen Knall, denn er ist eifrig bemüht, sämtliche WhatsApp-Nachrichten so zu löschen, wie sie hereinkommen, und nun hat ihn bei der Festplatte das gleiche Virus befallen.

Diemal allerdings auf meine Kosten, und das nahm und nehme ich ihm wirklich übel!

Rund um die Uhr stehe ich zur Verfügung, bringe ihn aufs Klo, hole ihn wieder ab, ziehe ihn an und aus, wasche ihn, kümmere mich um jedes noch so kleine seiner Bedürfnisse und habe mich überdies völlig von der Außenwelt isolieren müssen, was mir ganz schön zu schaffen macht.

Außer Telefon und Internet haben sich Kontakte für mich erledigt und dann nimmt er mir noch dieses harmlose kleine Vergnügen, diese Chance, wenigstens daheim etwas entspannen zu können?

Wie sagte der Prof gestern in der Feuerzangenbowle?

"Nee, Jungs, watt hab ihr für 'ne fiese Charakter ..." 😆

Und das trifft's, das war wirklich kein feiner Zug von F., und das lass ich ihn jetzt auch mal spüren, denn ein klein wenig Rücksichtnahme erwarte sogar ich! Punkt! 

Ansonsten wird heute der Gasmann kommen, zwischen viertel nach zwei und viertel nach sechs voraussichtlich. Schaun mer mal, wann er wirklich auftaucht, und bis dahin werde ich mich nun mal um meine Umfragen und noch ein paar andere Dinge wie z.B. das Mittagessen kümmern.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Mittwoch, 25. Dezember 2024

"Schöne Bescherung"


 
                                   (Geschenke auf Notbett statt unterm Tannenbaum 😁)

 Eigentlich hatte F. damit zum Ausdruck bringen wollen, dass er mit seinen Geschenken, obwohl es diesmal nur praktische Klamotten waren, überhaupt mit dem Tag sehr zufrieden war, aber man konnte es natürlich auch anders verstehen. 😁

Was ihm auch bewusst wurde, als ich nun in etwas anderem Tonfall wiederholte: "Jo, datt is wirklich alles ne schöne Bescherung ..." 🙄😂

Wir lachten beide und zumindest kurz nahm mir das mal ein wenig die Wehmut, die mich die ganze Zeit über im Griff hatte, auch wenn ich mich redlich bemühte, sie vor F. zu verbergen.

Damit, dass Heilgabend der Fernseher läuft, werde ich wohl nie zurechtkommen, auch wenn ich mich in den Jahren bei meinem Bruder schon zähneknirschend dreinfügen musste. 

Bei uns zu Hause undenkbar - am Heiligabend waren wir gut mit Essen beschäftigt und vor allem mit der Bescherung, weil sich bei uns ja nicht alle einfach auf ihre Geschenke stürzten, sondern der Reihe nach jeder immer eines öffnen und zuvor raten musste, wobei alle anderen zuschauten.

Nicht nur für die Beschenkten, sondern auch für die Schenkenden war das sehr schön so, weil jeder viel Aufmerksamkeit bekam, statt das alles in einem Konsumrausch endete, und natürlich wurde dabei auch immer viel gelacht und geredet.

Später, viel später saßen wir dann alle im überaus gemütlichen Esszimmer beisammen, das meine Mutter im Bauernlook selber bemalt hatte, und das galt auch für die Feiertage und die Zeit danach, so lange halt, wie F. und ich von Stuttgart zu Besuch bei meinen Eltern waren.

Erst im Nachhinein wird es mir so richtig bewusst, wie angenehm ich es empfand, dass keiner von uns dann jemals das Bedürfnis nach Berieselung hatte, immer hatten wir uns genug zu erzählen, außerdem saßen wir auch oft am Tisch und spielten Gesellschaftsspiele. 

Genauso hätte es auch bei meinem Bruder laufen können, aber ... leider griff meine Schwägerin sofort zur Fernsteuerung, wenn die Bescherung erledigt war, und an den restlichen Tagen war es das Gleiche.

Diese Spiel- und Redeabende von einst, das ungezwungene Beisammensein mit viel Ernsthaftikeit, aber auch genauso viel Lachen, der Trubel, der unweigerlich entsteht, wenn viele Leute durchs Haus turnen, das fehlt mir heutzutage mehr, als ich es auszudrücken in der Lage wäre, und natürlich blieb uns beiden gestern nur der Fernseher, was sollten wir auch einen ganzen Abend lang reden, wenn wir doch eh isoliert von der Außenwelt immer zusammen sind und Spiele sich von selbst verbieten? 🙄

Sehr froh war ich aber immerhin, dass ich es schon vor neun Jahren aufgab, mich WhatsApp gegenüber verschließen zu wollen, denn diese fast einzige Verbindung nach außen brachte immer wieder mal frischen Wind ins Geschehen.

Mit der jungen und der alten A. schrieb ich mir, meine Schwester schickte Fotos, wie sie sich bei ihrem Sohn und seiner madagassischen Lebensgefährtin vor dem Tannenbaum versammelten, bei meinem Bruder war eh alles festlichst geschmückt, nur das Essen erschien mir etwas gewöhnungsbedürftig: Kartoffelsalat mit Garnelen und allerhand thailändischen Köstlichkeiten.

Auch andere Bekannte und Freunde meldeten sich und irgendwann musste ich an das denken, was mir meine Tante, die Schwester meiner Mutter, neulich mal über Oma sagte:

"So kalt und biestig sie auch war, von Weihnachten verstand sie was, das machte sie wirklich immer wunderschön."

Genau das Gleiche könnte ich über meine Mutter sagen, wie so vieles hat sie auch das 1:1 von ihrer eigenen Mutter übernommen und meist klappte es, zumindest wenn sie ihre ständig schlechte Laune etwas zügeln konnte.

Heute früh wünschte mir F.s amerikanischer Schwager frohe Weihnachten und fügte diesen Satz hinzu: "I know you are having a tough time holding things together and I admire your strength If we can do anything reach out"

... was mir sehr, sehr gut tat. 🥰

 

Und nun überlege ich, ob ich mir zur Feier des Tages ein wenig Cig Köfte anfertigen sollte?

F. ist nicht besonders scharf drauf, aber ich selber esse die in diesem Falle sogar vegane Variante für mein Leben gern und zum Kartoffelsalat würden sie mir wohl auch schmecken.

Warum sollte ich meinem Bruder beim eigenwilligen Kombinieren seltsamer Dinge in irgendwas nachstehen? 😂🤣😂 


Habt einen schönen ersten Feiertag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Dienstag, 24. Dezember 2024

Ich glaube, im alten Blog ...

... hatte ich sie schon einmal gezeigt, aber das ist lange her und um diesen hier zu vervollständigen und weil sie heute sowieso auch von einem Bekannten im Radio vorgetragen wird, hier meine Weihnachtsgeschichte, die uns alle an die erinnern mag, denen es heute nicht so gut geht:

Kälte

Hmm, das roch gut! Gierig leckte er sich über die Nase und näherte sich vorsichtig dem offen stehenden Fenster. Normalerweise hätte ihm der Pawlowsche  Reflex jetzt das Wasser in dicken Tropfen zwischen die Lefzen getrieben, aber da gab es nichts mehr zu treiben. Zu ausgetrocknet war sein magerer Körper, denn es war kalt, bitter kalt, und alle Pfützen und Lachen zugefroren. Er hatte versucht, ein wenig Schnee zu schlecken, aber das hatte ihm nicht gut getan, er hatte Krämpfe davon bekommen und Durchfall.

Nun musste er unbedingt etwas Fressbares finden. Seit Tagen war sein Magen leer, abgesehen von einem abgenagten Apfelkitsch, der neben einer Mülltonne gelegen hatte. Die Stadt war sauber, zu sauber, wie sein Mensch oftmals befunden hatte, wenn er sein Geschäft in irgendeiner Ecke erledigt hatte und Benno, sein Mensch, dafür von anderen Menschen beschimpft wurde. Ihnen war es egal, dass Benno alt war, uralt, und dass er mit seinen kaputten Knochen den weiten Weg bis zum Park nicht mehr schaffte.

„Weißt du, Rex“, hatte er dann zu ihm gesagt, „man darf ihnen nicht böse sein. Sie sind jung, viel zu jung, um den Krieg und all die schrecklichen Folgen zu kennen. Sie können nicht wissen, wie es ist, lebendig, aber mit zerschundenen Knochen heimzukehren, sein Leben lang Schmerzen zu haben. Sie kennen es einfach nicht...“

Rex hatte verstanden, was er meinte, wurde er doch selbst vom Rheuma geplagt. Doch nun war Benno nicht mehr bei ihm, er war einfach nicht mehr aufgewacht, und nachdem er tagelang vor seinem Bett gelegen und ihm immer wieder das Gesicht geleckt hatte, waren sie gekommen und hatten mit lautem Krachen die Tür aufgebrochen. Am ganzen Körper bebend hatte er sich in seinem Schrecken den kürzesten Weg nach draußen gesucht – nur weg hier – und war in die dunkle Nacht eingetaucht. Sie hatten ihn gar nicht bemerkt, und auch jetzt hoffte er, unbemerkt zu bleiben, als er näher an das Fenster heranschlich. Verdammt, die dampfenden Plätzchen auf dem Fensterbrett dufteten so verführerisch, dass er sich ein sehnsüchtiges Winseln nicht verkneifen konnte. Prompt öffnete sich mit einem leisen Knarren die Hintertür des Hauses. Eine dicke Frau erschien im Lichtkegel, die ihn in ihrer Kittelschürze an Martha, seine Menschin, erinnerte. Er hätte jetzt gern mit dem Schwanz gewedelt, aber sie hatten ihm nur einen Stummel gelassen, und so wackelte ersatzweise sein ganzes Hinterteil hin und her, um die Frau zu begrüßen. Doch sie schien sich nicht über seinen Anblick zu freuen, etwas kam geflogen, traf ihn an der Pfote, dass er aufjaulte.

„Dreckiger Straßenköter, dreckiger, machst du, dass fortkommst!“ Der Schwall Eiswasser, der folgte, durchnässte sein nur noch kümmerlich vorhandenes, stumpfes Fell bis auf die Haut.

- 2 -

Das war wohl nichts. Sein instinktives Schütteln fiel so kraftlos aus, dass nur drei, vier Tropfen zur Seite spritzten, den Rest des Wassers trug er mit sich zur Straße, die Ohren hängend und das verletzte Bein ängstlich hochgezogen.

Nein, königlich war dieses Leben wahrhaftig nicht mehr. Was mussten sie ihn auch ausgerechnet Rex nennen? Als Benno ihn aus dem Tierheim geholt hatte, stellte er ihn Martha als Rex vor, und sie hatte laut gelacht.

„Benno,“ mein lieber Mann, „was soll denn das? Schau ihn dir doch einmal genau an. Das ist die wüsteste Promenadenmischung, die mir je untergekommen ist. Den kannst du Terry nennen oder Strolch, meinetwegen auch Wuffy, aber doch nicht Rex... Was sollen denn die Leute sagen?“

„Ist mir doch piepegal“, hatte Bruno geantwortet. „Rex, das heißt König, und genauso gut soll es das Tierchen von jetzt an haben. Wer weiß, was er früher erlebt hat. Und die Leute... weißt du, Martha, die Leute werden bestimmt beeindruckt sein. Stell dir doch nur einmal vor, ich bin mit dem Hund im Park, ich auf dem Weg, der Hund strolcht durch das Gebüsch, und dann will uns einer was. Ich stoße einen Pfiff aus und rufe: `Rex, fass`, und schon ist der Ganove weg...“

„Jou“, grinste Martha, „und mit ihm seine ganze Bande. Für alle Zeiten weg aus der Stadt. `Benno und Rex, die Helden`, wird es heißen.“

Sie hatten sich noch lange darüber amüsiert, doch von da an war der Name kein Thema mehr zwischen ihnen gewesen.

Was war das für ein Leben damals, bis, na ja, bis Martha sie verlassen hatte, aber auch danach war es noch schön, das Fressen vielleicht nicht mehr ganz so lecker, aber sie hatten fest zusammengehalten und alles, was kam, gemeinsam durchgestanden. Doch nun war auch Benno fort.

Was sollte er nur machen jetzt, so alleine? Vielleicht der Park? Im Sommer hatten die Menschen dort Tauben gefüttert, und wenn er sich vorwitzig eine der Brotkrumen schnappte, dann hatte Benno geschimpft.

Das war es, er musste den Park wiederfinden. Doch die Stadt war groß, fast alles roch bei der Kälte viel weniger intensiv als sonst.

Auf und ab trottete er durch die hohen, leeren Häuserschluchten, hinkte hin und humpelte her, sah dabei immer wieder sehnsüchtig zu den warm erleuchteten Fenstern hoch. Drinnen hörte er die Menschen singen: „Ihr Kinderlein, kommet“....

 

- 3 -

Da, eine Markierung. Hier teilte ein anderer Hund mit, dass er heute im Park ein Loch gebuddelt habe und dass die anderen Hunde Respekt vor seiner Leistung bezeugt hätten.

Die Richtung stimmte also. Nun aber hurtig. So schnell das auf drei Beinen möglich war, trippelte er weiter, und endlich... der Park. Ganz weit hinten, am Teich, leuchtete ein riesiger Tannenbaum und zog ihn an wie ein Magnet. Wo Licht war, musste es auch warm sein, doch au wei, auf der Bank vor dem Baum, da saß jemand, ein Mann. Vorsicht, nicht dass er wieder einen Tritt kassierte wie von dem Mann, den er heute Morgen anzubetteln versucht hatte.

Doch dieser hier schien in Ordnung zu sein, schien sich sogar zu freuen, als er ihn entdeckte.

„Na, mein Kleiner“, brummte er mit heiserer Stimme, „wo kommst du denn so plötzlich her? Will dich auch keiner mehr haben? Bist wohl auch durchs Raster gefallen, was? Wirst bestimmt Hunger haben und Durst, na komm mal her.“

Er begann, Rex erstaunlich zart den Kopf zu kraulen, und holte mit der anderen Hand ein sorgfältig in Zeitung gewickeltes Päckchen aus einer alten Plastiktüte.

„Weißt du was, min Lütten, wir beiden werden jetzt fürstlich speisen.“

Er riss ein gutes Stück von dem Brot ab, hielt es Rex vor die Nase und der verschlang es gierig. Hatte er je etwas Besseres gefressen?

Zum Runterspülen teilten sie sich eine Flasche Bier. Hui, wie die Lichter am Baum auf einmal funkelten, und wärmer wurde es auch.

„Ist das nun das Bier oder wird es wirklich wärmer? Wäre ja schön“, murmelte der Mann in seinen Zottelbart, dann öffnete er seine grob geflickte Jacke und sagte: „Na komm, mein Lütt, hüpf man rein in die gute Stube, der alte Hauke wird dich wärmen.“

Und wirklich, es war kuschelig, und er roch auch so gut, dieser Mann, fast wie Benno, bevor sie gekommen waren. Was wollte ein Hund mehr?

Rex streckte sich wohlig und gähnte schläfrig. Die ersten Schneeflocken, die sanft zu tanzen begannen und sie wie ein Mantel einhüllten, bemerkte er nicht mehr.

Am nächsten Tag verlas der Nachrichtensprecher des Lokalradios eine kurze Meldung:

"Heute, am frühen Morgen, wurden im Stadtpark die leblosen Körper eines Obdachlosen und seines Hundes entdeckt. Die beiden waren in der Heiligen Nacht erfroren. Das Wetter....“

 

 

 

 

                                                                                 Von "Rex-Mama, 19.11.2003

 

                                                 ... und bleibt bitte gesund! 😉     

 

PS: Dass ich den Hund damals Rex nannte, war ein purer Zufall, denn es sollte ja noch neun Jahre dauern, bis unser heutiger Rex überhaupt geboren wurde.
 

Montag, 23. Dezember 2024

"Im Islam ...

 ... ist das Töten einer Person so, als würde man alle Menschen töten."

So drückte sich gestern A. aus, als sie mich über WhatsApp anschrieb und sofort auf Magdeburg zu sprechen kam. Sie seien sehr traurig, schrieb sie und erst nach und nach verstand ich, dass sie offenbar von einem islamistischen Hintergrund ausgehen.

Keine Ahnung, wer da die Realität verzerrt oder nicht besser kennt, die türkischen oder die deutschen Medien ...?

Meinen Bruder dagegen schien das Ganze nicht sehr zu beeindrucken, denn er schickte mir fröhliche Bilder von einer weihnachtlich geschmückten Treckerparade, seine Familie mittendrin im Trubel.

Noch einmal ganz anders ist die Stimmung bei meiner Jugendfreundin A., die sich seit dem kürzlichen Tod des zweiten Ehemannes ihrer Mutter sehr viel um diese kümmert, kümmern muss, da sie allmählich in die Demenz abgleitet und alleine nicht mehr klarkommen kann.

So sind wir nun irgendwie beide von einer Art Lagerkoller betroffen, ich, weil ich mich so sehr von der Außenwelt isolieren muss, keine Menschen mehr treffen sollte, und sie, weil es sehr belastend für sie ist, dass sie mit ihrer Mutter nicht mehr vernünftig reden kann.

Natürlich gar nicht gut in Anbetracht ihres eigenen psychischen Zustandes, wobei sie ja gerade in einer wirklich guten Phase ist, Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe aufgenommen hat und sogar einen Termin bei einem Psychiater bekam, der letzte Woche stattfand.

Leider ist dieser ein Ausländer, was mich sofort nicht nur fatal an Magdeburg erinnerte, sondern vor allem auch an die Erfahrungen, die F. und ich die letzten Jahre mit Ärzten machten.

Ob bei mir in der Augenklinik oder jetzt bei F. im KH, immer wieder scheiterten entscheidende Dinge an Sprachschwierigkeiten und besonders jetzt hatte ich ja erheblich den Eindruck, dass wir es mit Menschen zu tun hatten, die gar nicht allzu viel vom dem verstanden, für das sie verantwortlich waren. Im KH hat es ja besonders der Oberarzt gleich zweimal selber erwähnt, dass sie für Lunge nicht wirklich kompetent seien. (Während Taleb Al-Abdulmohsen sich bei Diagnosen oder Behandlungen wohl gerne auf Google verließ, wie man jetzt lesen kann.)

A. berichtete, dass sie kaum verstehen kann, was dieser Psychiater zu ihr sagt, da möchte man fast lieber nicht wissen, wie viel von dem er wohl kapiert, was sie ihrerseits zu ihm sagt, oder?

Was mich sehr an die Augenklinik erinnert, denn dort habe ich mehreren Ärzten genau beschrieben, wo mein Problem liegt, und erst nachdem die beiden OPs erfolgt waren, schnallte ich, dass sie mich überhaupt nicht verstanden hatten und am eigentlichen Problem komplett vorbeioperiert haben.

Will sagen, die zwei Vollkarkosen hätte ich mir sparen können und der Krankenkasse die Kosten dafür, denn das war alles überflüssig wie ein Kropf und brachte mir überhaupt keine Besserung.

Wie soll das dann erst laufen, wenn es um die Psyche geht?

Bei A. und M. bekomme ich gut mit, wie schwierig es ist, in Deutschland die Zulassung zu bekommen, und auch A.s Freundin darf hier immer noch nicht als Ärztin arbeiten.

Wie schaffen andere das dann, geht da alles mit rechten Dingen zu?

Zumindest nachdenklich werden kann man schon mal, oder?

Mal abgesehen davon, dass ich aber gerade, wenn es um die Psyche geht, auch noch eine ganz andere Schwierigkeit sehe.

Ein Mensch ist ja nun mal kein Auto, bei dem man feststellt, oh, da ist eine Schraube locker. Man zieht sie an und alles läuft wieder ...

Nein, etwas komplizierter ist das schon mit unserem Innenleben und wie soll einem da jemand weiterhelfen, mit dem man nur unter erheblichen Schwierigkeiten kommunzieren kann und der auch noch einem völlig anderen Kulturkreis entstammt? Wie soll er sich in die Gefühlswelt einer deutschen Frau hineinversetzen können ...? 

Nee, verstehen tu ich das alles nicht, also lieber wieder eintauchen in die eigene kleine Welt, die heute schon darin bestand, dass ich meine 12 Schnitzel paniert und gebraten habe.

Gleich werden wir mal versuchen, F. zu baden, so halb zumindest.

Dass er sich in die Wanne hineinsetzt, da spiele ich nicht mit, denn allein würde ich ihn da nie wieder herausbekommen, also werde ich Badewasser einlassen und ihm den Hocker hineinstellen.

Auf den kann er sich setzen, hat immerhin die Füße im Wasser und den Rest muss ich dann mit der Brause erledigen.

Wird ne schöne Sauerei werden ... 😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Sonntag, 22. Dezember 2024

Habe ich es schon einmal gesagt, ...

 ... wie sehr mir die monotheistischen Religionen zum Halse heraushängen, die so vorzüglich dazu geeignet sind, Menschen auf völlig krude Abwege zu führen?

Die einen morden, weil sie ihren - natürlich einzig wahren - Gott nicht genug gewürdigt sehen, die anderen tun es, weil man ihn zu sehr hofiert, wieder andere kommen auf noch beklopptere Ideen und allen ist zu eigen, dass sie sich das Recht herausnehmen, ihren Mitmenschen Schaden zuzufügen oder sie gar zu töten, nur weil ihnen danach ist und ihre Ideologie ihnen vermeintlich den Weg dazu öffnet. 

Wie dämlich kann eine Spezies sein und wie muss der drauf sein, der sie erschuf, so es denn so jemanden wirklich gibt? 

Genug davon, denn die Menschheit ist eh nicht fähig oder willens, wirklich dazuzulernen, also widme ich mich ganz schnell wieder meiner kleinen Welt, auch wenn diese an Überschaubarkeit ebenfalls deutlich verloren hat.

Wird F. jemals noch mal Auto fahren können?

Im Moment scheint das mehr als fraglich, trotzdem steht Anfang Januar der Termin mit dem Autohaus an für große Inspektion und Tüv.

Ob die es möglich machen können, den Wagen dafür hier abzuholen und abends wieder zurückzubringen?

Darin sehe ich die einzige Chance, immerhin wäre er dann so weit fit für den Fall, dass F. sich nicht mehr bekrabbelt und der Wagen weg müsste, was ich nicht hoffe, aber nicht länger ausschließen kann. 😣

Ebenfalls Anfang des Monats hat F. den Routinetermin beim Lugenfacharzt und auch da sieht es nicht so aus, als könne er ihn wahrnehmen.

Würde es sich überhaupt lohnen? Mehr als einen Funktionstest machen die eh nicht, na ja, bis auf Blutdruckmessen, aber das kann ich auch daheim erledigen und die Werte mitnehmen, falls ich allein hingehen sollte.

Ansonsten - F. hat sich für Weihnachten Kartoffelsalat und panierte Schnitzel gewünscht und eigentlich hatte ich vorgehabt, wegen Letzterer morgen loszuziehen und zu schauen, ob ich hier irgendwo welche bekomme.

Das hat mir Netto erspart, denn am Freitag fand ich dort drei Packungen mit insgesamt 12 Stück um 30% reduziert und daran konnte ich natürlich nicht einfach vorbeigehen.

Also nahm ich sie mit, fror sie ein, um sie nun wieder herauszuholen, damit ich sie morgen braten kann. Ein Teil wird über die Feiertage gefuttert, den Rest friere ich fix und fertig ein.

Rouladen habe ich auch noch im Gefrierschrank, also wird uns zumindest essensmäßig wohl nicht fad werden, wobei es sich bei F. zurzeit sowieso auf Spatzenportiönchen beschränkt.

Um seinen Appetit anzukurbeln, habe ich gerade seinen Lieblingskuchen ins Rohr geschoben, und dann war da noch die Lichterkette an unserem Mini-Ersatztannenbäumchen, die ich, während F. noch im Krankenhaus war, schnell drangefummelt hatte, damit es hier bei seiner Heimkehr zumindest ein bisschen weihnachtlich sein würde, wo er schon auf seinen so sehr geliebten Baum verzichten muss.

Gestern Abend auf einmal Ende, nix rührte sich mehr, obwohl die Kette nagelneu gewesen war, gab sie schon den Geist auf.

Gut, dass ich damals Vorratshaltung betrieb, es handelt sich hier nämlich um ziemlich alte Exemplare noch aus der Zeit, bevor man zu LED überging. Bei Zwanzigern kein großes Problem, denn mehr als 16 Watt verbraucht so eine Kette auch nicht, doch nun musste ich schauen, was meine Schublade noch hergab und ... was für ein Glück, ich fand noch eine weitere, also durfte ich alle Lichter wieder ab- und die neuen dranfummeln, aber ... nun leuchtet das Notbäumchen wieder.

Besser als gar nix ... 😀

So, und nun gehe ich in den Kuchen pieksen, schauen, ob er durch ist, danach steht dann das Einpacken von F.s Geschenkebergen an, auch wenn es diesmal tatsächlich nichts als Klamotten gibt.


Habt einen schönen 4. Advent und ... bleibt bitte gesund! 😉


Samstag, 21. Dezember 2024

Ein Psychiater unter Drogeneinfluss also?

 So liest man es gerade im Internet und dabei musste ich sofort an diesen Artikel hier denken, auf den ich kürzlich einmal stieß, als ich mich damit befasste, wie diese Berufsgruppe meine Jugendfreundin A. "behandelt".

Wie dem auch sei, ob es nun ein Amoklauf aufgrund persönlicher Probleme war oder doch ein Terrorakt, für die Betroffenen macht es keinen Unterschied - inzwischen sind es schon vier Tote, viele weitere Menschen schweben offenbar noch in Lebensgefahr und im eh schon so gebeutelten Land dürfte damit die Lust auf Weihnachten endgültig einen Dämpfer erfahren haben.

Was ist nur los mit der Menschheit, was stimmt in den Köpfen nicht mehr?

Da hat es noch nie gestimmt, werden nun manche sagen, aber ... ich erninnere mich gut an Zeiten, wo ich nicht nur völlig angstfrei auf Weihnachtsmärkten arbeiten konnte, sondern auch an die, als ich als Teenie im Kirchenchor sang und wir zu Heiligabend auftraten. Sehr spät am Abend musste ich los, bis ich den Rückweg antrat, war es weit nach Mitternacht und trotzdem wäre keiner auf die Idee gekommen, sich zu sorgen, weil ich zu Fuß unterwegs war und sogar einen Park durchqueren musste.

Genau in dem Stadtteil übrigens, in dem sich heutzutage - nur wenige Jahrzehnte später eigentlich - die andere A. fühlt, als sei sie zurück in Istanbul, nur die vielen Afrikaner, Sinti und Roma irritieren sie ein wenig in diesem Eindruck. 

Nein, weihnachtlich ist mir wirklich nicht zumute, trotzdem habe ich heute aber das gemacht, was die brave Hausfrau vor den Feiertagen tut, nämlich gründlich gesaugt, nachdem ich in einem Anfall von Optimismus die Betten frisch bezogen hatte, ziemlich für die Katz vermutlich, denn bis jetzt sieht es noch nicht so aus, als könnten wir in absehbarer Zeit dort wieder nächtigen. 

Das Saugen wurde zu einer Etappengeschichte, weil F. sich mittendrin entschloss, nun dringend ins Bad zu müssen, also alles ausgestöpselt, Sauger weggeräumt, damit Platz für den Rollator war, Männe auf die Sprünge geholfen, dann schnell das Wohnzimmer vorgenommen, weil ausnahmsweise mal keiner im Sessel saß, der mir die Beine in den Weg stellt.

Anschließend Küche und Speisekammer, halt alle Räume, wo ich nicht Gefahr lief, den Sauerstoffschlauch zu überfahren, am Ende blieb noch das Esszimmer, um das ich mich kümmern wollte, wenn F. mitsamt Schlauch wieder im Wohnzimmer verschwunden wäre.

Pech für mich, dass er nun aber gar nicht nach dort, sondern an seinen PC wollte, der ja im Esszimmer steht. 🙄

Alles kein Drama, vor allem nicht, wenn man sieht, was um uns herum alles passiert, trotzdem kann es mich gehörig kirre machen.

Dieser ganze Hausfrauenkram muss zwar gemacht werden, aber ... er langweilt mich auch ungemein, deshalb versuche ich alles so rationell wie möglich zu erledigen, denn mehr Zeit als unbedingt nötig will ich mit diesem Mist ja nicht verdaddeln.

Deshalb habe ich genaue Abläufe, beim Saugen z.B., wo fange ich mit welcher Steckdose an? Welcher Raum folgt auf welchen - alles geht in meinem Kopf ganz automatisch, so kann ich meine Gedanken auf andere Dinge konzentrieren, während die Hände ihre Pflichten erfüllten, doch schießt man mir dann ins Knie so wie F. eben, grrrr, dann zwingt man mich damit, sogar bei diesen Tätigkeiten mein Hirn einzuschalten, sehr lästig, wenn es sich doch lieber mit anderen Dingen beschäftigen will. 😅

Nun ja, es ist vollbracht, nun kann ich die Bettwäsche aufhängen gehen und mich um F.s Mittagessen kümmern, der mir mit seiner kindlichen Lust auf Geschenke diese Fahrplanänderung überhaupt nur einbrockte, denn eigentlich sollten die Betten später drankommen, aber ... das würde mir den Wäschestau im neuen Jahr noch verstärken und so kann ich sie bis Weihnachten gerade noch trocken bekommen.

Was tut man nicht alles, um die bösen Geister fernzuhalten, und doch ... nützt es leider nix, zumal wenn man dabei übersieht, dass die wahrhaft bösen Geister nicht übersinnlich, sondern menschlich sind. (Auch wenn man ihnen gerade das am liebsten absprechen würde.) 

 

Habt einen - trotz allem - schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Freitag, 20. Dezember 2024

Weihnachtsfrau mit nassem Sack

 Als wir 1994 hierherzogen, war nicht nur unsere eigene kleine Fußgängerzone - die damals noch gar keine war - sehr gut mit Läden bestückt, sondern auch der Nachbarstadtteil, in dem man nicht nur in einer Karstadtfiliale, sondern auch in ganz vielen anderen Läden so ziemlich alles kaufen konnte, was das Herz begehrte.

Alles Schnee von gestern, hier wie dort gibt es neben unzähligen Barbershops noch Döner und islamische Damenmoden, ansonsten steht fast alles leer, Karstadt wurde von Kaufland übernommen, Deichmann gibt es, Kodi, Tedi, Kik und einen Takko, den ich mir als letzte Lösung vorgemerkt hatte, sollte ich bei Kik nicht fündig werden.

Tatsächlich machte ich nämlich Nägel mit Köpfen, nachdem der Gasmann so zeitig hier aufgeschlagen war. Es wurde mir zu blöd, noch länger auf das dämliche Ohrendings zu warten, also trotz des Nieselregens um halb zehn los in Richtung Bus, der mir prompt vor der Nase davonfuhr.

Der nächste war meiner, meine wundersame Zehnerkarte kam wieder zum Einsatz und nach einem Besuch beim dm-Markt, der ja leider die Filiale hier vor Ort geschlossen hat, zog ich weiter direkt zu Kik, wo das nächste Wunder geschah, denn ich wurde mehr als fündig.

Es ging eigentlich nur um Unter- bzw. Hausklamotten, nichts Teures, sondern Jogginghosen, Fleecejacken, -westen usw. und alsbald musste ich mir sogar einen Einkaufswagen besorgen, weil ich gar nicht mehr alles in der Hand tragen konnte, so gut war der Laden bestückt, dazu noch vieles im Preis reduziert.

Überdies schlug ich bei Hundekeksen, die ich hier bei uns nach wie vor gar nicht mehr bekomme, so richtig zu - dank der App alle um 15% günstiger und so hatte ich an der Kasse meine liebe Müh, alles in meinem Leinenbeutel unterzubringen.

Ein sehr praktischer ist das, sehr, sehr groß, dazu mit vier Henkeln versehen, zwei, um ihn in der Hand zu tragen, und zwei längere, mit denen man ihn über die Schultern hängen kann.

So verließ ich dann den Laden mit einem richtig dicken Sack, kam mir prompt vor wie die Weihnachtsfrau, die dann allerdings feststellen musste, dass nicht nur ihr Sack, sondern auch sie selbst ruckzuck komplett durchnässt zu werden drohte, weil es nun in Strömen regnete.

Zwei Bushaltestellen hatte ich zur Auswahl, wählte auf gut Glück die eine, eine gute Entscheidung, denn tatsächlich kam recht rasch einer, wenn auch leider die Linie, die mir am Ende noch ein Stück Fußmarsch bescheren würde, statt hier vor dem Haus zu halten.

Insgesamt lief es dann doch so gut, dass die Tasche zwar nass, der Inhalt aber trocken geblieben war und nun stand ich vor der Entscheidung, F. alles zeigen und gleich die Waschmaschine anwerfen, damit man die neuen Sachen zügig tragen könnte, oder ... alles geheimhalten und für Weihnachten wegpacken?

Der Einfachheit halber fragte ich ihn und wofür entschied sich mein lieber Mann bzw. das Kind in ihm?

Genau, für möglichst viele Geschenke am Heiligabend, also wurde es nichts mit meinem schönen Plan und ich habe übermorgen eine ganze Menge einzupacken, denn einen Teil Geschenke hatte ich ja eh schon liegen. 

Womit dann der Wäschestau zum neuen Jahr schon vorprogrammiert wäre, denn natürlich werde ich den alten Aberglauben nach den Erlebnissen dieses Jahres jetzt erst recht befolgen und zwischen den Feiertagen keine Wäsche waschen.

Nein, keine Sorge, ich glaube nicht wirklich daran, aber ... wenn ich mir mit solchen Kleinigkeiten auch nur den Hauch eines zuversichtlicheren Gefühles verschaffen kann, dann tue ich das natürlich, also wird die Waschmaschine in Urlaub geschickt. 😉

Und etwas besser fühlen werde ich mich hoffentlich auch morgen, wenn dieser verfluchte 20.12. endlich vorbei ist, der Todestag meines Papas, der mir seit 2008 den Advent verhagelt und auch Weihnachten für alle Zeiten mit reichlich Wermutstropfen versehen hat - nie wieder wird es so sein, wie es einst war, und für uns ja nun eh nicht mehr.

Morgen geht es dann also zurück ins Leben, so meine Hoffnung, und eine Ahnung davon gab es auch in der Früh schon, als ich nämlich laut lachen musste.

F. hatte uns mit Stöhnen recht unsanft geweckt - er musste aufs Klo, also fungierte ich schleunigst als Schlauchträger, damit er mit seinem Rollator den Weg nach dort bewältigen konnte.

Erfahrungsgemäß dauert es dort seine Zeit und da er inzwischen immerhin so selbstständig ist, dass ich ihn dann fix und fertig auf dem Rollator sitzend wieder einsammeln kann, erledigte ich zügig so einiges, bereitete sein Frühstück vor, fütterte den Hund, sprang nach hier und nach dort, kümmerte mich dann noch um die eine Umfrage, die jeden Morgen als erste ausgefüllt werden muss.

Zwischendurch war ich mal schauen gegangen, aber mein lieber Mann ließ sich Zeit, was ich nun auch tat, denn die Umfrage war recht spannend, und als ich dann endlich zurückkehrte, hockte er auf seinem Sitz und schaute mich vorwurfsvoll an:

"Gell, hattescht mi vergesse?" 🤣

"Nö, hatte ich nicht, aber ich wollte erst die Umfrage fertig haben und außerdem kannst du ruhig auch mal merken, wie es sich anfühlt, wenn man ständig auf den anderen warten muss ..." 😁

... was er einsah, wenngleich es ihm das Warten auch nicht wirklich angenehmer machte. 😅

Nun habe ich ihn gerade noch einmal ins Bad begleitet, gut so, denn wenn das erledigt ist, kann ich ziemlich beruhigt zum Freitagseinkauf starten. Nicht auszudenken, wenn ich nicht da bin und ihn sollte ein Bedürfnis packen ... 🙄😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


PS: Das Ohrendingens kam übrigens mittags an und alle Warterei hätte ich mir sparen können, denn es handelte sich nur um einen etwas dickeren Umschlag, der problemlos in den Briefkasten gepasst hatte. 🙄

Donnerstag, 19. Dezember 2024

Sie treiben es ...

 ... mit uns, wie sie wollen.

Letzte Woche kündigte sich die Sauerstofffirma für abends zwischen 18:30 und 22:30 an, diesmal zwangen sie uns schon vor fünfe aufzustehen, weil heute das Zeitfenster 7:15 bis 11:15 lautet.

Ärgerlich, denn Schlaf ist für mich seit nun schon fast zwei Monaten absolute Mangelware. Zwar erfüllt mein Notbett seine Dienste, aber wirklich erholsam ist das Liegen darauf nicht und wenn ich nachmittags mit allem und sogar mit den Umfragen fürs Erste durch bin und mir ein kurzes Nickerchen auf dem Sofa gönnen möchte, kann ich Gift drauf nehmen, dass F. ausgerechnet dann zu stöhnen beginnt, weil er das dringende Bedürfnis nach dem stillen Örtchen empfindet, das er ohne meine Hilfe immer noch nicht aufsuchen kann. 

Das blöde Ohrendingens ist gestern natürlich auch nicht angekommen, d.h. selbst wenn der Gasmann einigermaßen zeitig auftauchen sollte, bin ich weiter ans Haus gefesselt, weil man nie weiß, wann der Briefträger vorbeihuscht, so dass mein Ausflug in den Nachbarstadtteil weiter ungewiss ist, so kurz er auch nur sein darf, weil F. mich ja jederzeit brauchen könnte ... 

Ansonstgen nichts Neues hier, wie denn auch?

Nur der Film über Johann Sebastian Bach von gestern Abend beschäftigt mich noch ein wenig, wobei ich nicht einmal sicher bin, ob ich ihn gut fand oder nicht.

Was mich vielmehr bei solchen Filmen (oder auch Büchern) fasziniert, ist, wie historische Persönlichkeiten auf einmal zum Leben erwachen.

Neun Jahre lang sind mir im Lateinunterricht die Namen so vieler Römer, die vor rund 2000 Jahren eine wichtige Rolle spielten, um die Ohren geflogen und immer blieben sie blass, waren nichts als nackte Namen - dass es sich um Menschen handelte, die lebten und atmeten, so wie ich heute, darüber machte ich mir keine Gedanken.

Bis mir dann ganz zufällig ein Krimi in die Hände fiel, der im alten Rom spielte und in dem neben anderen ganz selbstverständlich auch Gaius Julius Caesar und Marcus Tullius Cicero herumturnten und sich um die Dinge kümmerten, die ihnen wichtig erschienen.

Egal, wie nah das Geschriebene der Wahrheit, die ja sowieso subjetiv ist, kam, auf einmal hatten diese Personen das nötige Fleisch auf den Rippen, genau das Quäntchen, das ich benötigte, um einen völlig neuen Zugang zu ihnen und damit einen anderen Blickwinkel auf die Vergangenheit zu bekommen, je mehr ich mich nun damit beschäftigte.

So ähnlich ging es mir gestern auch mit Bach, dessen Musik ich jetzt sicher anders hören werde als bisher.

 

Damit genug für heute, habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 


PS: Der Gasmann war tatsächlich schon da, ein junger diesmal, der vor zwei Wochen heiratete und zeitgleich ein Haus kaufte. Toll, wenn man so am Anfang von allem steht ... 🙂


Mittwoch, 18. Dezember 2024

Lagerkoller?

 Gut möglich, dass er mich langsam befällt, denn nicht nur, dass ich nun keine Freunde mehr treffen kann, sondern zusätzlich werde ich auch noch tagelang ans Haus gefesselt. 🙄

F. hatte es sich in den Kopf gesetzt, dass er einen Ohrenreiniger bräuchte, wie er ihn mal im Internet sah, und um ihm einen Gefallen zu tun, schaute ich danach und bestellte - was sonst gar nicht meine Art ist - gleich beim ersten Anbieter, wo ich ihn entdeckte, froh darüber, überhaupt herausgefunden zu haben, was genau er meinte.

In diesem Falle war es der Kaufland-Marktplatz und natürlich ... sah ich inzwischen, dass ich das Ding bei Ebay für fast die Hälfte des Preises hätte bekommen können. 😕

Wäre ich doch nur gründlicher gewesen, denn nun zahle ich nicht nur deutlich mehr, sondern sitze hier herum und warte auf das Mistding, wobei ich zugeben muss, dass ich inzwischen ziemlich verwöhnt bin, was kurze Lieferzeiten angeht, denn meist klappt das ja wirklich ratzifatzi.

Diesmal leider nicht, Dienstag oder Mittwoch war angekündigt worden und da F. alleine nicht zur Tür gehen kann, blieb ich gestern sicherheitshalber daheim, um dann am späten Nachmittag eine Mail zu bekommen, nun sei die Lieferung bei der Post abgegeben worden.

Der Nachverfolgungslink funktioniert nicht, klar, wie auch, wenn das mit der normalen Post kommt?

Die Frage ist nur, wie großzügig ist es verpackt, passt es in den Briefkasten oder muss der Bote schellen?

Womit ich dann auch heute hier angebunden bin und morgen ja sowieso wegen des Sauerstoffs.

Das sind Dinge, die man so kurz vor Weihnachten wirklich gebrauchen kann.

Auch wenn es bei uns so ganz ohne Familie natürlich kein rauschendes Fest werden wird, soll es trotzdem ein paar Geschenke geben, von denen ich das meiste eh schon habe, aber sehr gerne wäre ich vorher noch eben in den Nachbarstadtteil gefahren, denn nachdem wir nun schon zum zweiten Mal in diesem Jahr die Hälfte von F.s Klamotten, mit denen er ins KH eingeliefert wurde, nicht zurückbekamen, sollte da mal dringend wieder aufgestockt werden. 

Doch was soll ich machen, wenn man mich nicht lässt?

Ärgerlich übrigens, dass die Feiertage nächste Woche so liegen, wie ich es mir schon so oft wünschte. Als wir Weihnachten noch zu meinem Bruder fuhren, musste Rex ja immer ins Hundehotel, wo man sein Tier aber weder an Feiertagen noch an Wochenenden bringen oder abholen kann.

Meist kostete uns das mindestens einen Tag zusätzlich, diesmal hätte es perfekt gepasst, aber nun können wir es nicht mehr nutzen. 😢

Wie dem auch sei, da ich mir mit der etwas unüberlegten Bestellung selber ein Bein gestellt hatte, muss ich es nun ausbaden und marschierte deshalb direkt am Montag los, um zumindest alle anstehenden Erledigungen hier vor Ort abzuarbeiten. 

Unter anderem musste ich zur Sparkasse, mein Haushaltsgeld und Kontoauszüge holen, auf die F. allergrößten Wert legt, doch dies ließ sich schwierig an. 

Anstandslos spuckte der Bankomat meine aus, als ich jedoch F.s Karte einschob, bekam ich angezeigt, dass es dort keine gäbe, ich solle sicherheitshalber überprüfen, ob das umgestellt worden sei auf digital.

Also hoch in die Schalterhalle, war mir doch klar, welchen Zirkus F. machen würde, wenn ich ohne seine geliebten Auszüge heimkäme, doch dort oben war der Deibel los und so musste ich sehr lange in der Warteschlange ausharren, bis ich an die Reihe kam und erfuhr, dass die Dame da auch nichts machen könne. Es sei nichts umgestellt worden, es gäbe nur einfach keine neuen Kontoauszüge. 

Hm, also weiter, erst mal zur Apotheke, wo mir dann einfiel, dass ich vor lauter Gedöns das Geldabheben vergessen hatte, demzufolge wieder zurück, dann konnte ich endlich die restlichen Läden abklappern.

Daheim dann natürlich ein entsetzter Mann. Keine Kontoauszüge, das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen?

Später fiel ihm ein, dass es schon mehrmals vorkam, dass die Bank ihm diese zuschickte, obwohl das gar nicht gewünscht ist. Vielleicht war es auch jetzt so und die würden noch ankommen?

Noch später, nämlich gestern erst kam dann die entscheidende Wende.

Erstaunlicherweise schaffte F. es, ganz ohne Hilfsmittel und auch ohne mich den Weg vom Wohnzimmer zu seinem PC zurückzulegen, und bei dieser Gelegenheit warf er den ersten Blick auf die paar Kontoauszüge, die ich mitgebracht und natürlich für meine gehalten hatte.

"Ja, was isch'n des? Des sind doch meine, unten steht mein Name oder spinn i jetzt?", rief er mich herbei und nun kam ich endlich auf des Rätsels Lösung:

Ich Depp hatte nicht meine, sondern seine Karte zuerst in den Bankomaten geschoben und da die beiden sich ja verdammt ähnlich sehen, hatte ich beim zweiten Mal nicht die andere, sondern seine noch einmal reingesteckt, woraufhin natürlich die Nachricht kam, es gäbe keine Kontoauszüge, weil ich die ja schon ausgedruckt da liegen hatte. *koppklatsch* 😂

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass mein Kopf gerade ziemlich vollgepackt mit allem ist, und außerdem hatte ich genau den "Ritzenfresser" erwischt.

Vielleicht erinnert ihr euch, wie ich dort vor etlichen Monaten mal ziemlich dumm aus der Wäsche schaute?

Man hat dort im Eingangsbereich einen Block aufgebaut mit vier Automaten und rechts und links von jedem befindet sich eine schmale Ablagefläche, auf der ich damals den ersten Teil der Auszüge ablegte, um die nächsten herauszulassen und sie dann aufeinanderzulegen.

Als ich Letzteres tun wollte, genügte ein kleiner Stupser mit dem Finger, der ganze Stapel rutschte auf dem glatten Untergrund nach links und ... verschwand komplett in der eigentlich extrem schmalen Ritze zwischen Ablage und Automat.

Weg waren sie und ich stand da und guckte mehr als blöd.

Auch da ging ich hoch zum Schalter, eine nette Dame kam mit mir nach unten, nur um dann genauso dämlich wie ich zu schauen. Das hatte sie noch nie erlebt und machen konnte sie leider gar nichts, meine Auszüge waren auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Deswegen konzentrierte ich mich nun sehr darauf, die bereits liegenden Auszüge bloß nicht unvorsichtig zu berühren - wer kann da dann noch darauf achten, ob man nicht zweimal die gleiche Karte in den Schlitz steckt? 🤣

Immerhin das wäre nun also aufgeklärt und nun warten wir mal ab, was der Tag noch bringen wird und ob ich mich vielleicht doch noch aufmachen kann in den Nachbarort.


Lasst es euch gut gehen und ... bleibt bitte gesund! 😉