Montag, 31. März 2025

Wie viel Freiheit verträgt der Mensch?

 Gerade mal ein paar Monate ist es her, dass ich A. zum Gottesdienst einer Freien evangelischen Gemeinde begleitet habe, die sich den Unterhalt ihres Gemeindehauses dank gestiegener Kosten und sinkender Mitgliederzahlen nicht mehr leisten konnte, wie wir an diesem Tag erfuhren.

Inzwischen ist der Verkauf an einen Moscheeverein über die Bühne gegangen und gestern konnte man in diesem Artikel (zumindest bis zur Bezahlschranke) nachlesen, wie sich das nun auf die Umgebung auswirkt: "Tausende feiern Ramadan-Ende mit Straßenparty."

Immer mehr Kirchen schließen bei uns, während die Zahl der Moscheen stetig zunimmt, die mit den Kosten offenbar kein Problem haben, zumal die Zuwanderung aus islamischen Ländern ja auch anhält und die Neuen sofort mit offenen Armen aufgenommen werden. 

Bei A.s "Bildungs"-Verein bekomme ich es immer wieder mit. Dieser oder jene seien vor so und so viel Tagen frisch angekommen, erzählt sie mir dann und schon stecken sie drin in dieser so warm erscheinenden Herzlichkeit, die letztlich aber natürlich auch Indoktrination bedeutet. 

In Punkto Religion habe ich so einiges erlebt im Laufe der Jahrzehnte, zum einen sowohl das Evangelische wie auch das Katholische kennen gelernt, da ich als Kind munter dazwischen hin und her sprang, ohne allerdings selbst daran glauben zu können, was mir dort erzählt wurde.

Im Dörfli war die evangelische Kirche sonntags meist ziemlich voll, es gehörte sich ja so. 

Hauptsache, man hatte sich dort gezeigt, dann konnte man ruhigen Gewissens nach Hause gehen, die Kinder schlagen oder das Vieh schlecht behandeln.

Natürlich lernte ich auch die kennen, die wirklich gläubig waren und versuchten sich auch privat anständig zu verhalten, aber dann war da auch der Bischof und spätere Kardinal, für dessen Besuche unser bistümliches Gymnasium immer fein gewienert wurde und dem sogar unsere gestrenge Direktorin wie ein aufmerksames Hündlein durchs Haus folgte. Zu dumm, dass später Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen ihn aufkamen, so was passt ja gar nicht ins heilige Bild. 

Und ich hatte reichlich Kontakte sowohl zu Zeugen Jehovas wie auch zu Freikirchen, ob nun im Dörfli, im Freudes- und Bekanntenkreis oder sogar in der Familie.

Ein Cousin von mir und seine Frau stehen mitten in der Nacht auf, um vor der Arbeit gemeinsam mit ihrer Gemeinde in der Bibel zu lesen, eine Freundin warf jeden Monat 10% ihres mageren Schneiderinnengehaltes in den Briefkasten ihrer Kirche und auch A. reißt sich ja sämtliche Beine aus, um ja allen Anforderungen ihres Gottes und der Gemeinde gerecht zu werden.

Egal, welche Religion, es ist immer das gleiche Prinzip, man kann die Leute nach Herzenslust gängeln, wenn man ihnen nur klarmacht, dass dies von Gott so gewollt ist.

Auf der anderen Seite bekommen sie dafür das Gefühl von gelebter Gemeinschaft und wähnen sich natürlich auf der einigermaßen sicheren Seite, wenn man ja alle Anweisungen "von oben" so brav befolgt.

In Gesellschaften, in denen man sich vom Glauben entfernt hat, gibt es zum Ersatz andere Ideologien, dann sind es eben "die Partei", "der Führer" oder wer auch immer als Leitbild herhalten muss, und unterm Strich kommt es aufs Gleiche heraus: 

Der Mensch entscheidet nicht selber, sondern lässt andere für sich denken. Schön bequem, aber eben auch unfrei.

Wie viel Freiheit vertägt unsere Spezies also tatsächlich?

Das nur mal ein paar der Gedanken, die mir so durch den Kopf gehen, während ich mich durch mein Leben wurschtele, zu dem unter anderem gehört, dass ich schon seit anderthalb Stunden versuche, bei unserem Hausarzt anzurufen.

Gestern fiel mir nämlich auf, dass die F.s nächsten Labortermin in seinem blauen Büchlein ausgerechnet auf einen Donnerstag gelegt haben.

Ich fragte ihn, ob er sich zutraut, dann mal alleine mit Rollator hinzugehen, er verneinte, also muss ich den Termin verlegen, habe ich selbst doch jeden Donnerstag Hausarrest wegen der Sauerstofflieferungen.

Ist mir wirklich ein Rätsel, warum die da nicht etwas mehr Regelmäßigkeit hineinbekommen können, sowohl bei den Uhrzeiten wie auch bei den Fahrern und ihren Routen. Alles wechselt ständig und inzwischen sieht es so aus, dass ich jeden Donnerstag zwischen 7 Uhr morgens bis 22 Uhr abends freihalten muss, weil ich ja immer erst am Vorabend eine Zeiteingrenzung von immerhin nur noch vier Stunden erfahre, die aber auch nicht bindend ist denn sehr gern kommt der Mann dann auch deutlich früher als angekündigt.

Wirklich lästig, im Grunde rauben die mir ein Siebtel meines Lebens, das ich einfach für keinerlei Planungen mehr zur Verfügung habe. 😒

So, und nun wartet Herr Hoover auf seinen Einsatz. Morgen wird die graue Tonne geleert, da will ich den aufgesaugten Dreck noch mit entsorgen, also ran an den Feind.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

 

6 Kommentare:

  1. Nun, unsere Gemeinde kann sich noch immer das Gotteshaus leisten. Wie es dagegen bei den Amtskirchen aussieht kann ich nicht sagen. Als ich noch in entsprechender Stelle wurde über die Zusammenlegung verschiedener Gemeinden diskutiert. Nun, will ich nicht unbedingt in einem Kalifat leben und werde als politisch Verfolgter in die Schweiz umziehen. Wie hat die Pfizer Lady gesagt, am muss ans Ersparte der Leute in der EU gehen. Richtig so. Wenn sein Leben lang gearbeitet hat, dann muss man eben im Alter Plastikflaschen sammeln gehen. Hauptsache allen anderen geht es besser. Migranten, Asylanten etc. Ich entscheide noch immer selber was ich tu. Ich erinnere mich noch an die Gängelung durch die Klugscheißer wie Lauterbach, Söder und ähnliche bei der Karola Zeit.
    Die ungeimpften sind an allem Schuld !!! Mein Fazit: das dümmste Volk bekommt die dümmste Regierung.. Deutschland ist -Dreh- und Angelpunkt beim 3. Weltkrieg. Geträumt von diesen Leuten, daß auch Alte in den Krieg ziehen. Wer einen Krückstock halten kann der kann auch ein Gewehr halten.

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    1. Was für einer Gemeinde gehörst du denn an, wenn sie nicht zu den Amtskirchen gehört? Auch Freie Evangelische wie mein Cousin und seine Familie?
      Was mich wundert, ist dass du nicht begeistert warst von den Corona-Beschränkungen, wo du ansonsten doch so sehr auf Autokraten zu stehen scheinst.
      Wie sollte es deiner Meinung nach eigentlich weitergehen auf der Welt?
      Putin die Ukraine schenken und ganz Europa noch dazu, weil er ja dann gelernt hat, was man sich mit Gewalt nimmt, bekommt man am Ende auch?
      Und dann kuschen wir alle unter dem russischen Großreich und dürfen den Mund nicht mehr aufmachen, weil man sonst in Sibirien landet oder gleich vergiftet wird?
      Ist das deine Idealvorstellung?

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  2. Hallo, Liebe „Rex-Mama!“

    Ein nachdenklicher Blog, der so viele Aspekte streift – dass ich ihn 3x lesen musste - bis hin zur ganz alltäglichen Unfreiheit, wenn man sich an Abläufe anpassen muss, die wenig Rücksicht auf den Einzelnen nehmen.

    Freiheit ist wohl ein schweres Gut?
    Dein Gedanke, dass Menschen immer eine Art Führung suchen, sei es religiös oder weltlich, hat was.
    Ich mag gewisse feste Strukturen glaub ich, ganz gerne?!


    Dann noch das Ärgernis mit den Sauerstofflieferungen Ich hoffe, da findet sich mal eine bessere Lösung?!
    Über den Satz das der Mensch nicht selber denkt, muss ich nochmals nachdenken. – Mal sehen was dabei herauskommt?

    Vielleicht bringt Herr Hoover wenigstens etwas Genugtuung, wenn der aufgesaugte Staub im Morgengrauen – wie ein böser Geist - in der Tonne verschwindet?



    Liebe – nachdenkliche aber freie – Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Hallo lieber lifeminder,
      nach dem vorletzten Fastenbrechen erzählte ich ja, wie gut es sich A. gemerkt hatte, als ich einmal davon sprach, dass ich im Gegensatz zu ihr alles selber denken muss.
      Sie lässt sich ja bis ins tiefste Private jede Kleinigkeit vorschreiben, muss im Gegenzug allerdings nicht wie ich darüber nachdenken, was ziehe ich an, wie mache ich meine Haare?
      Einfacher ist das schon und es bezieht sich ja auch auf eigentlich jeden anderen Bereich. Ich erlaube mir alles und jeden zu hinterfragen, muss mir stets mein eigenes Bild machen und mich mit meinem Gewissen auseinandersetzen, während ihr diese Entscheidungen abgenommen werden.
      Und das gilt natürlich für alle anderen Ideologien ganz genauso. Versuche mal mit Grünen oder Linken zu diskutieren, die haben für alles und jedes ein Argument, labern dich einfach platt - es ist ähnlich eingeübt wie bei A. und vermutlich wird das bei den Rechten auch nicht anders aussehen.
      Denken, selber schlussfolgern? Nein, warum denn, wenn doch alles so herrlich vorformuliert ist?
      Der Mensch muss sich seit jeher mit dem Tod auseinandersetzen, mit Krankheiten, mit Gefahren, das verängstigt und natürlich sucht man nach Führung, nach jemandem, der einem die Ängste zu mildern scheint, vor allem auch nach einer verbindenden Gruppenzugehörigkeit.
      Genau das macht dann letztlich ein auf Dauer friedliches Zusammenleben in Vielvölkerstaaten so schwierig. Ein Grundgesetzt als verbindendes Element reicht bei Weitem nicht aus, sondern es entstehen Parallelgesellschaften, in die ich ja nun reichlich Einblick erhalte.
      Wie das weitergehen wird, wenn man ja nun so einfach die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen kann, wird sich zeigen, denn vermutlich werden bald dann auch muslimische Parteien mitmischen wollen und es wird immer noch schwieriger werden mit dem Regieren.
      Sofern nicht der Dritte Weltkrieg schneller ist, dann werden die Karten eh ganz neu gemischt.
      Zum freien Willen: Ich halte es ja im Grunde mit dem Determinismus, denke, dass jede Kleinigkeit auf Vorangegangenem beruht, auch wenn man dies natürlich gar nicht in allen Einzelheiten kennen kann.
      Ein Beispiel: Du sitzt im Adami, hast die Wahl zwischen einem heißen Kakao und einer eiskalten Cola.
      Es ist brütend heiß draußen, also wirst du dich folgerichtig für die Cola entscheiden.
      War das dann freier Wille oder doch eher eine Folge der Umstände? ;-)

      Liebe "Irgendwie unfrei, da ich mich ständig zum Nachdenken gezwungen sehe"-Grüße zurück! :-)))

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Ich bekomme einen Extra-Bog :)! - Danke ich habe aus deiner Antwort viel mitgenommen. Nur den dritten Weltkrieg - daran will ich nicht glauben, sind wir Menschen so blöde? - Das wir das zulassen. Bei einem Krieg gibt es immer nur vermeidliche GEwinner niemals einen echten. - Was alleine der Aufbau kostet und Co - Milliarden, Biliionen.

    Ich bin sicher, Politker können im Allgemeinen einen zerquatschen. - Dennoch, auch hier habe ich nach wie vor hoffnung das die das Beste für uns wollen.

    Deine Beispiele wie du mir mit dem "Adami" zum Nachdenken bringst, wunderbar. - Ich nehme es gerne an und denke darüber nochmals nach.

    Liebe - befreite - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Natürlich sind wir so blöde, wäre es sonst zum zweiten Weltkrieg gekommen, nachdem der erste damals ja erst ein paar Jahre her war?
      Politiker sind alle darin geübt, Plattitüden zu schwingen, da geben ich dir recht, allerdings fällt mir immer wieder auf, ob nun im persönlichen Umfeld oder in den vielen Talkshows, die ich mir ansehe, dass sie einen umso mehr plattquatschen, je ideologischer sie eingefärbt sind.
      Mit Argumenten beißt man auf Granit, da kommen die Sprüche dann wie vom Fließband, einfach gut antrainiert.
      Deine Hoffnung, dass Politker alle das Beste für uns wollen, in allen Ehren, aber das hängt doch sehr von der Motivation ab, warum man sich überhaupt in diesem Feld betätigt.
      Einer ist z.B. Unternehmer, Rechtsanwalt oder was auch immer und merkt, hier liegt einiges im Argen im Lande, was dringend verbessert werden könnte. Er kommt also aus der Praxis und weiß, wovon er redet, während der andere keinen Bock hat, sein Studium zu beenden oder ihm vielleicht auch einfach nicht gewachsen ist, dann merkt er, dass er sehr gut reden kann, also geht er in die Politik, wo er sicher sein kann, dass er damit fürs ganze Leben ausgesorgt hat, wenn er sich nur weit genug nach vorn boxt.
      Will sagen, da geht es oft nur um persönliche Motive und nicht etwa um den Antrieb, "Gutes fürs Volk" tun zu wollen. ;-)

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