Dienstag, 11. März 2025

Die Strörenfriedin

 Ganz vergessen hatte ich sie zu erwähnen, denn mehrmals fiel sie bei der Veranstaltung vorgestern etwas unangenehm auf, besonders als nach der Gruppenarbeit die Frage an die beiden Damen auf der Bühne gerichtet wurde, warum immer mehr Jugendliche psychiatrischer Behandlung bedürfen.

Keine Ahnung, was die Fragestellerin sich dabei dachte, denn eigentlich passte das gar nicht in den Kontext, doch bevor eine der Angesprochenen überhaupt den Mund aufmachen konnte, begann eine mittelalte Frau mit sehr dicken Brillengläsern wütend herumzuschreien, ja, das sei doch kein Wunder nach dem, was man mit ihnen gemacht hätte. 

???????

Etwas später wurde mir klar, dass sie sich auf die Coronamaßnahmen bezog, man habe die Jugend damit derartig verunsichert und in Ängste getrieben, dass viele nun krank seien.

Hm, in meinem Umfeld erlebte ich eher, wie sie sich über das viele Schulfrei freuten - ihre Kontakte hatten sie ja sowieso über Social Media, auch wenn ich es auch so sehe, dass man damals so einiges überzogen hat.

Wie dem auch sei, diese Dame wirkte selber so, als habe sie psychiatrische Hilfe nötig, war offenbar auch bekannt dafür, denn nun rief sie die "Oberordensfrau", die ja bei uns am Tisch saß, zur Ordnung, mit Vornamen und per Du, also kannte sie sie näher.

Das Gleiche fand dann noch einmal statt, aber Schwester M. sorgte auch da wieder sehr schnell für Ruhe.

Zum Thema psychische Störungen hätte ich eine Menge zu sagen gewusst, tat es aber nicht, zumal auch das wie alles andere sehr oberflächlich abgehandelt wurde, und auch jetzt verkneife ich es mir, weil mir Herr Hoover und die Zeit im Nacken sitzen.

Der verdödelte Sonntag fehlt mir nun, ich muss das Liegengebliebene aufholen, zumal mir gestern auch F. noch gewaltig ins Knie schoss.

Wäre er jemals in Bezug auf Haus und das Drumherum so aufmerksam gewesen, was dringend erledigt werden sollte, hätte ich das sehr zu schätzen gewusst, doch dabei war er gern auf beiden Augen blind, anders als beim neuen PC, wo alles so perfekt wie möglich eingestellt sein sollte.

Was hatte ich für eine Mühe gehabt, bis ich dort Outlook endlich ans Laufen brachte, doch er konnte es nicht lassen, so lange mit seinen Fingern daran herumzufummeln, bis er es gestern regelrecht zum Einsturz brachte. Nix ging mehr, es kamen keine Mails mehr an und das Abschicken funktionierte ebenfalls nicht.

Zwar meinte er großzügig, ich könnte mich ja auch später darum kümmern, aber ich kenne ihn, er wird dann so unleidlich, nein, regelrecht leidend sogar, dass man es nicht mit angucken kann und doch zur Tat schreitet. 🙄

Was sich aber als höchst schwierig erwies, da wir Office nicht abonnierten, sondern sehr viel günstiger im Internet besorgten.

Sogar den Copiloten hat er irgendwie geschafft zu entfernen, was es mir nun sehr mühsam machte, denn ich musste an meinem Läppi mit ihm diskutieren, mir das Erfahrene auswenig merken und schnell nach drüben flitzen, um es dort auszuprobieren.

Genützt hat es alles nix, am Ende brachte ich das Programm dazu, E-Mails zwar wieder zu empfangen, aber mit dem Abschicken wurde es nix, was auch den Copiloten schier verzweifeln ließ, hatte er so etwas doch auch noch nie gehört. 

Eigentlich hatte ich gedacht, bis zur Küchenschlacht so weit durch zu sein mit meiner Arbeit, dass ich mir ein Päuschen gönnen könnte, aber das haute nicht hin und damit brauche ich sie die ganze Woche nicht mehr zu schauen.

Die Rezepte mit ihren meist sehr teuren Schickimicki-Zutaten und den Miniportiönchen, die in jedem Luxusrestaurant gereicht werden könnten, interessieren mich eigentlich nur am Rande, viel spannender finde ich die Kandidaten, ihre Geschichten und wie sie sich dort schlagen, aber wenn ich ihre Vorstellung am Montag verpasst habe, brauche ich den Rest dann auch nicht mehr ...

Egal, das fiel halt flach, denn dieses blöde Outlook beschäftigte mich und den Copiloten für einige Stunden, bis mir schließlich der Kragen platzte und ich zu F. sagte:

"Weißte was? Vergiss dieses Scheißprogramm, ich versteh eh nicht, warum du immer darauf beharrt hast, denn es gibt ja auch andere."

Dann lud ich im Thunderbird herunter, in kürzester Zeit war es eingerichtet, was nicht bedeutet, dass er mich nicht heute früh als Erstes wieder drangehetzt hätte, aber im großen Ganzen ist er nun zufrieden und ich werde mich hoffentlich den Rest des Tages meinem eigenen Kram widmen können.

 

Lasst es euch gutgehen und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

PS: Nachdem unsere künftige Regierung es nun schaffte, die Grünen gründlich zu vergrätzen, möchte ich mir lieber nicht vorstellen, wie deren Diplomatie aussehen wird, wenn sie erst mal auf die Großen dieser Welt losgelassen wird ... 🙄

4 Kommentare:

  1. OOOH so eine Person wie dich bräuchte ich auch. Du bist was Technik betrifft eine Kapazität. Outlook habe ich nicht auf meinem Läppi. Und ja, es gibt auch andere Programme.

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    1. Jo, F. ist auch sehr froh darüber, aber verstehen kann ich das ehrlich gesagt nicht, denn ich bin natürlich keine Kapazität, sondern mache mir halt einfach die Mühe, mich hineinzufummeln in die Materie.
      Und Google und KI können einem eigentlich so gut wie bei jeder Frage weiterhelfen.

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  2. Hallo, Liebe „Rex-Mama!“

    Da war ja einiges los wieder bei euch.
    Von lauten Störungen bis zu technischen Totalausfällen!

    Die Dame mit den dicken Brillengläsern scheint ja wirklich ausgesprochen entschlossen gewesen zu sein, sich Gehör zu verschaffen, ob es nun passte oder auch nicht. Und wenn sogar die "Oberordensfrau" einschreiten muss, dann weiß man, dass die Situation ordentlich gekracht hat.

    Irgendwie hatte das Charme wie einen ZDF Vorabendserie aus den 80er Jahren.

    Das Drama mit Outlook, F. scheint ja ein echtes Händchen dafür zu haben, funktionierende Dinge aus Prinzip ins Chaos zu stürzen. Darin ist er sogar noch besser wie ich. – Er hat nur das Glück, das er dich hat und du wie die gute Fee im Märchen wieder alles in Ordnung bringst.


    Leid tut´s mir für dich um die „Küchenschlacht“ und deine Pausen.



    Liebe – perfektionierte – Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Lach, lieber lifeminder, nun überlege ich, inwieweit sich denn die Vorabendserien damals von den heutigen unterschieden.
      Mir fällt nur ein, dass man natürlich noch nicht auf Wokeness und Buntheit achtete. ;-))
      Diese Dame war wirklich keine angenehme Person, schon vorher war mir aufgefallen, wie sie mich immer wieder anstarrte - vermutlich wegen der Maske.
      Und als sie begann so unkontrolliert herumzuschreien, da machte man sich echt Sorgen, dass sie jeden Moment völlig austicken könnte.
      F., jo, er hat eine schier unendliche Geduld, die Dinge kaputtzufummeln, aber wenns dann ans Reparieren geht, kneift er, wobei mich wundert, dass ihm jeder Ehrgeiz fehlt, das selber wieder hinzubekommen, denn die Suchmaschinen stehen ihm ja genauso zur Verfügung wie mir. 🙄
      Das mit der Küchenschlacht ist nicht wirklich ein Drama, wie gesagt interessiert mich diese Art des Kochens im Grunde gar nicht. Viel spannender fände ich Sendungen, wo ganz normales Essen produziert wird statt solcher Schickimickikram, aber es bietet sich halt an fürs Mittagspäuschen, wenn ich denn dazu komme. ;-))

      Liebe Es-muss-nicht-alles-perfekt-sein-Grüße zurück! :-)

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