... und sie tragen auch Kopftuch ganz anders."
Das sagte A. vor einer Woche zu mir, als wir wieder einmal auf arabische Zuwanderer zu sprechen kamen, und tatsächlich fällt es mir inzwischen auch auf, dass es da Unterschiede in der Art der rituellen Bedeckung der Frauen gibt.
Dass die verschiedenen Gruppen allerdings gegenseitig regelrecht verächtlich aufeindander herabsehen, ist weniger gut und ein Zeichen dafür, dass wir auf dem besten Weg zu einem heillos zerstrittenen Vielvölkerstaat sind statt zu einer fröhlich-friedlichen Multikulti-Gesellschaft, wie sie wohl nur in den Augen von blauäugigen Sozialromantikern existiert.
Das ging mir durch den Kopf, als ich heute Morgen beim Gassigehen sah, dass das Haus der Klavierlehrerin zum Verkauf steht.
Eine etwas gewöhnungsbedürftige Frau, die schon, als wir herzogen, in einem der Einfamilienhäuser in der Querstraße wohnte, deren ursprüngliche Bewohner nach und nach wegsterben.
Die, die nachkommen, sind in der Regel Muslime aus arabischen Ländern, die Frauen sind strengstens verhüllt und in Windeseile werden die Zäune zwischen den Grundstücken erhöht, damit auch wirklich niemand den kleinsten Blick erhaschen kann.
Sie sind freundlich, grenzen sich aber auch deutlich ab, wollen mit uns nix zu tun haben - schade, denn einst hatten wir hier ja wirklich eine schöne und sehr offene Nachbarschaft.
Man darf also sehr gespannt sein, wer das Haus der Klavierlehrerin kaufen wird ...
Übrigens tut das frühe Hellwerden Rex und mir gut, denn nun kann ich endlich wieder mehr mit ihm üben und heute früh dankte er es mir gleich zwei Mal.
Erst lief uns trotz der frühen Stunde ein Mann mit Yorkie über den Weg. Bübi zeigte sich zwar interessiert, ließ sich aber gleich wieder beruhigen, und als sich uns kurz darauf S.s Katze mit wütend hochgewölbtem Buckel präsentierte, kam ich ebenfalls gut mit ihm klar, er sah wohl ein, dass ihm Theatermachen gar nix bringen würde. 😁
Aber zurück zu den Kopftüchern, denn gestern brachten sie mich mal wieder in die Bredouille.
Auf meinem Weg zum Einkaufen wollte ich bei F. vorbeigehen, die Türkin, die mich letzten Samstag nach Hause fuhr und mit der ich mich so gut verstand.
Mein Gedächtnis funktioniert in vielen Dingen ziemlich gut, z.B. könnte ich jede Menge geschichtlicher Daten wie aus der Pistole geschossen liefern, aber bei Gesichtern lässt es mich gern im Stich. Tatsächlich erkenne ich Menschen mitunter sogar am besten an ihren Hunden, so sie denn welche haben, und natürlich helfen mir äußere Merkmale wie Haare und Kleidungsstil gehörig weiter.
Doch "meine" Türkinnen sind ja alle mehr oder weniger uniformiert - die Köpfe bedeckt und der Rest der Kleidung ist meist sackartig, da gibt es kaum individuellen Stil, man muss sich sehr viel mehr auf die Gesichtsszüge verlassen, und gerade da hakt es bei mir.
Zum Glück hatte F. mir verraten, dass auch sie ihr Tun mit Gesichtern hat, also ging ich nun ran an den Stand, etwas unsicher, ob sie das wirklich selber war, und so standen wir uns dann gegenüber, sahen und etwas zweifelnd an, doch dann schnackelte es bei uns beiden, hocherfreut kam sie hervorgestürmt und nahm mich erst mal ganz herzlich in den Arm. 🥰
Ihre Labrador-Hündin hatte sie auch dabei, und was für ein liebes Mädchen. Ganz ruhig und ohne jegliche Leine lag sie auf ihrer Decke unter einem Tisch und ich musste beim Gedanken an Rex laut lachen, denn der hätte an ihrer Stelle sofort alles umgerissen und für Chaos auf dem Markt gesorgt, spätestens wenn ein Artgenosse aufgetaucht wäre, vermutlich aber auch wegen viel geringerer Anlässe. 🤣
Ziemlich lange quatschten wir, hatten uns wieder viel zu erzählen, dann aber musste ich weiter und als nächstes war die Post an der Reihe.
Eine nette junge Frau legte meinen Großbrief auf die Waage und fing an zu schmunzeln:
"Das gibts ja gar nicht, der hat tatsächlich genau 499 Gramm ..."
Sicherheitshalber wiederholte sie das noch einmal und kam aus dem Stauenen gar nicht mehr heraus, wie ich das hinbekommen hätte, denn nur ein Gramm mehr und ich hätte 2,90 Euro statt nur 1,80 bezahlen müssen.
Glück gehabt, muss ja auch mal sein. 😀
Die weiteren Einkäufe waren schnell erledigt und daheim las ich dann vom schweren Erdbeben in Südostasien, also fragte ich erst mal über WhatsApp bei meiner Schwägerin an, ob bei ihrer thailändischen Familie alles in Ordnung sei, was es zum Glück war.
Später fiel mir auf, dass ich vor lauter Hund, Blumen und anderen Themen ganz vergessen hatte, mich bei F. nach ihrem Kopf zu erkundigen, denn die Ärzte befürchten bei ihr ja die Möglichkeit eines Tumors.
Also noch einmal WhatsApp bemüht und dort erfuhr ich, was ich schon befürchtet hatte, sie hat große Angst, sowohl vor der Diagnose wie auch vor der Röhre, schiebt das Vereinbaren eines Termines deshalb mit tausend Ausreden vor sich her.
Wir hatten uns letzte Woche ausgiebig darüber unterhalten, deshalb trat ich ihr nun ganz sanft in den Allerwertesten, denn Aufschieben könnte die Sache nur noch gefährlicher machen, und bot ihr an, sie zum MRT zu begleiten, wofür sie sich mit ganz vielen Herzchen bedankte.
Tja, und nachdem ich irgendwann mit meiner Arbeit durch war und auch ein wohlig gefülltes Bäuchlein hatte, fiel ich am frühen Abend in ein kurzes Nickerchen, nur um dann mehr als erstaunt daraus hochzuschrecken.
Rampuppe!!!
Dieses Wort musste ich mir unbedingt merken, denn ich hatte geträumt, dass ich ein Buch mit diesem Titel geschrieben hatte und direkt nach dem Aufwachen war mir sein Inhalt sogar noch in allen Einzelheiten bekannt.
Keine Ahnung, wie das Unterbewusstsein es hinbekommt, in nur einer halben Stunde ein ganzes Buch auszuformulieren, in wachem Zustand könnte ich das nie 😁, und leider ist mir der Kontext inzwischen flöten gegangen, ich weiß nur noch, dass die Queen eine Rolle spielte.
Ganz klein und zerbrechlich wirkend kam sie auf Socken bzw. in Nylonstrümpfen daher und fragte mich verzweifelt, wie man es verhindern könne, dass sich aus diesen an dem rauhen Teppichboden Fäden ziehen oder gar Laufmaschen entstehen. 🤣
Das Wort Rampuppe beeindruckt mich nach wie vor, auch wenn ich nicht den Hauch einer Ahnung habe, wer oder was das sein könnte.
Falls also jemand eine Idee hat, immer her damit ... 😂🤣😂
So, und nun gehe ich meine Blumenkästen runterschleppen und von der Winterbestückung befreien. Nächste Woche gibt es die Geranien bei Aldi und vorausgesetzt, der Gasmann lässt mir eine Chance, diese auch kaufen zu können, sollten die Kästen dann schon vorbereitet sein.
Habt einen schönen Samstag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Die Bezeichnung Ramgruppe sagt mir überhaupt nix. Raumgruppe finde ich bei -Wikipedia schon. Das meinst du aber sicher nicht.. Ich plädiere für die völlige Abschaffung aller christlichen -Feiertage, die interessieren doch eh niemand. Einführung aller muslimischen Feiertage. Und Ramadanbeleuchtung in jeder Stadt. Wer in muslimischen Städten eine Kirche bauen will bekommt Probleme, aber von Toleranz besoffenen Deutschen genehmigen jede Moschee.
AntwortenLöschenDas wird sowieso kommen, denn die Mehrheit bestimmt nun einmal, wo es langgeht, und je jünger, desto mehr beginnt sie bereits zu kippen.
LöschenBy the way, auch die amerikanischen Ureinwohner waren mit ihrer Religion, überhaupt ihrem Leben sicher sehr zufrieden, bis dann die Europäer kamen und alles an sich rissen. So ist das nun einmal bei Massenmigration ...
Ich hoffe es gibt ein en 3. Weltkrieg. Damit sind viele Probleme gel,öst. Die werden durch die Regierung eingeflogen. Was haben wir deutsche Dorfdeppen nicht noch alles zu akzeptiern?Deutschland bekommt dann einnenneuen Namen es heiß Migrantenland
LöschenDazu fällt mir echt nichts mehr ein, außer ... dass dein Freund Putin mit Trump im Gepäck ja eh auf dem besten Weg ist, dafür zu sorgen.
LöschenOb du dann allerdings zufriedener wirst, wage ich mal ganz sachte zu bezweifeln.
Hallo, Liebe „Rex-Mama!“
AntwortenLöschenIch hätte nie gedacht, dass die verschiedenen Gruppen ihre Kopftücher so unterschiedlich tragen, dass wurde bestimmt auch schon mal erwähnt in Dokus und Reportagen, ich habe das allerdings verpasst. Ein echter Aha-Moment!
Ich würde ja fast darauf wetten, dass es in dem Buch: „Rampuppe“ um eine Königliche Wendung ging. „F“ als der unangefochtene King und du als seine (Herzen-)Queen, die schon sehr weit oben in der Thronfolge steht.
Besonders rührend fand ich den Moment, als du deiner Freundin sanft in den Allerwertesten getreten bist, um sie dazu zu bewegen, endlich in die "Röhre" zu gehen, echte Freundschaft zeigt sich eben in solchen Schritten. Das du sie begleitest find ich unglaublich stark von dir.
Rex, wird langsam etwas ruhiger? Oder zumindest fasst mehr vertrauen in seine Umwelt? Zumindest kommt es mir so vor?
Ich freue mich sehr, dass du mit „F“ möglicherweise noch eine Freundin dazu gewinnen kannst? – werdet ihr euch wieder treffen?
An Weltoffenheit hast du mir einiges (noch 😉) voraus. Menschen so mir nichts dir nichts in den Arm zu schließen ist eine famose Qualität und Eigenschaft.
Liebe – weltoffene – Grüße
Vom lifeminder
Aber ja, lieber lifeminder, denn es gibt ja nicht DEN Islam, sondern der ist aufgesplittet in die unterschiedlichsten Richtungen und alle haben unterschiedliche Vorschriften, mit denen sie hauptsächlich die Frauen in ihren Rechten beschneiden.
LöschenProblem ist, dass die sich alle nicht grün sind, wir sie aber alle im Lande haben, wozu auch die unterschiedlichen Nationalstolze noch beitragen.
Eines ist das ganz sicher nicht, gut für den sozialen Frieden ...
Als Freundin würde ich F. noch nicht bezeichnen, ich habe sie ja erst zweimal überhaupt gesehen, wobei ich gerade lachen muss, denn mein Ruf scheint mir wie Donnerhall vorauszueilen. Immer wenn A. mich jemandem vorstellt, bekomme ich zu hören, ach, du bist das also, ich habe schon sooo viel von dir gehört 🤣
Mit F. war es halt so, dass wir sofort in ein äußerst intensives Gespräch gerieten, sie sich sehr weit öffnete, so tiefgehend, dass sie auf dem Rückweg ja hier vor dem Haus noch parkte, damit wir weiterreden konnten.
Ich glaube, sie fühlte sich mit ihren Problemen einfach sehr verstanden, und das war es dann auch, was sie vorgestern auf dem Markt sagen ließ: Komm erst mal her, ich muss dich mal drücken.
Und klar werde ich sie wieder an ihrem Stand besuchen, komme ja eh jeden Freitag dort vorbei, außerdem haben sie und A. beschlossen, dass wir unbedingt mal ein Frühstück zu dritt machen sollten.
Ob ich weltoffen bin, weiß ich gar nicht, aber ich habe ganz sicher ein feines Gespür für Menschen und nehme in der Regel schnell wahr, ob sie echt sind oder etwas vorspielen, was sie gar nicht sind.
Und bei den "Echten" kann es dann passieren, dass sich zügig ein guter Draht entwickelt, während es bei den anderen über Smaltalk nicht hinausgehen wird.
Liebe Offen-is-immer-jut-Grüße zurück! :-)))