Montag, 3. März 2025

Nicht viel los gestern

 Ich hatte nicht weniger zu tun als an jedem anderen Wochentag, aber immerhin standen keine größeren Sache an und so konnte ich mich in Ruhe den beiden Putenrollbraten widmen, von denen sich dann zwei Scheiben auf F.s teller gemeinsam mit Kartoffeln, Soße und Gemüse so präsentierten:

Lecker war das, das fand ich selber auch, als ich viel später das Gleiche als Früh-/Mittag-/Abedstück bekam, und nachdem ich dann mit wohlig gefülltem Bäuchlein auf dem Sofa lag, kam ich ins Grübeln, denn kurz zuvor war noch eine weitere Einladung von A. eingetrudelt.

Wie schon im letzten Jahr ging es um eine Veranstaltung zum Weltfrauentag und erneut fragte ich  mich, was genau sich strenggläubige Musliminnen wohl unter Frauenrechten vorstellen mögen.

Letztes Mal hatte ich augenzwinkernd zu A. gesagt: "Na, dann bin ich ja mal gespannt, wie das Thema mit eurer Verhüllung zusammenpasst", doch hatte ich irgendwelche interessanten Diskussionen erwartet, wurde ich enttäuscht, denn es ging nur darum, dass christliche und islamische Verbände auf der Bühne ihre Aktivitäten vorstellten und entsprechend geehrt wurden.

So gut wie alles, nein, eigentlich jeder Aspekt ihres Lebens hängt mit Religion zusammen und immer wieder tut es mir unsäglich leid, dass sie es nie erleben wird, wie der Wind in ihren Haaren spielt, wie er zart über ihre Arme streicht. So viel von dem, was für mich Leben, Lebendigkeit  ausmacht, entgeht ihr, weil sie sich mehr oder weniger freiwillig unter die Knute der Frauenverachtung begibt.

Seit ich auf der Welt bin, wäre ich nie auf die Idee gekommen, mich aufgrund meines Geschlechtes in meinen Rechten beschnitten zu sehen - abgesehen von den teilweise ungleichen Gehältern natürlich -, denn vor mir hatten ja längst andere dafür gekämpft, mehr war nicht mehr nötig, dachte ich zumindest, aber nun stellt sich mir allmählich die Frage, ob nicht doch wieder Handlungsbedarf sehe, denn immer mehr Frauen in meiner Umgebung verhüllen sich.

Nur ... ob solche Bestrebungen dann auch bei denen ankämen, für die sie gedacht sind?

Ich wage es zu bezweifeln und als hätte sie Mäuschen gespielt, meldet sich gerade auch A. und fragt, ob sie uns beide nun anmelden soll für diese Veranstaltung.

In welche Gewissensnöte ich damit gerate, das ist ihr nach wie vor nicht klar, denn dann habe ich gleich zwei Fastenbrech-Veranstaltungen an direkt aufeinanderfolgenden Tagen und ich werde trotz Maske Blut und Wasser schwitzen vor lauter Virenangst, zumal ich sie ja zum Essen auch abnehmen muss.

Ist es richtig, dass ich zusage?

Eigentlich nicht, aber auf der anderen Seite wäre es auch nicht gut, immer mehr zu vereinsamen, zumal Freundschaften gepflegt werden wollen.

Hm, was hatte ich mir da denn für einen Quatsch notiert? 

Der Weltfrauentag ist ja schon am 8.3. und diese erste "Party" bereits am kommenden Sonntag, keine Ahnung, wie ich auf den 21. gekommen war.

Egal, heute ist eh Durcheinander hier, gerade habe ich F. aus der Wanne befreit. Morgen hat er Termin beim Lungen-Doc, da kann es ja zumindest nicht schaden, wenn er nicht müffelt 😁, nebenher hat mich Windows mit Updates auf Trab gehalten, weil alles festhing.

Alles nur Kleinigkeiten, denn soeben meldet der WDR, dass es schon wieder einen Anschlag gab, diesmal in Mannheim.
 

Was ist nur los auf dieser Welt? 

 

Ich verkneife mir jetzt weitere Kommentare und wünsche euch einfach, dass ihr gesund bleibt ... 

4 Kommentare:

  1. Dein Essen sieht auf jeden Fall sehr sehr lecker aus. Kartoffeln gab es bei mir heute auch. Angebratene plus Rote Rüben und Ziegenkäse in Streifen. Täusche ich mich da oder ist das kein Sauerkraut? Der Rutenrollbraten wäre auch nach meinem Geschmack.
    Gehen wir doch mal mit einem Sondervermögen einkaufen, wie viel wir dafür ausgeben können. Es ist doch gut, wenn man den Schulden einen neuen Namen geben kann.

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    1. Es ist Weißkohlgemüse, zunächst in Brühe gekocht, dann in Bechamelsoße angerichtet.

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  2. Hallo, Liebe „Rex-Mama!“
    Putenrollbraten könnte ich auch als Früh-Mittag und Abendessen genießen.
    Diese innere Zerrissenheit zwischen dem Wunsch nach sozialen Kontakten und dem Unbehagen, sich in eine Umgebung zu begeben, die sich so fremd anfühlt, kann ich schon ziemlich gut nachvollziehen.
    Manchmal ist es schwer, eine Balance zu finden zwischen Offenheit und dem Gefühl, dass bestimmte Überzeugungen einfach nicht zusammenpassen.
    Manchmal kann man sich einfach nur fragen: „Was ist bloß los?“


    Liebe – Auf los geht’s los – Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Unbehagen trifft es sehr gut, lieber lifeminder, denn ich begreife es nicht, wie an sich doch sehr intelligente Menschen sich derart ideologisieren lassen können, egal ob politisch oder religiös, und es ärgert mich, wenn ich nicht einfach raushauen kann, was ich wirklich denke.

      Liebe Die-Frage-ist-immer-,was-genau-losgeht-Grüße zurück! :-)

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