Freitag, 18. Oktober 2024

Wenn Männer gleichzeigig kommen

 Hihi, eine etwas neue Perspektive für mich, aber gestern durchaus zutreffend, irgendwie zumindest, ähm ... 😂

Schon vor elfe war ich von meiner Erledigungstour zurück, gut so, denn ich wartete ja auf gleich zwei Männer.

Der eine war von DHL, ich hatte einige Medikamente bei DocMorris bestellt und verfolgte die Sendung schon seit dem frühen Morgen im Internet, während sich der Gasmann ja für zwischen viertel vor eins und vier Uhr angekündigt hatte.

Halb zwölf war es, die Website vermeldete noch 9 Zustellstopps, als Letzterer überraschenderweise schon anrief, er sei im Anflug und würde noch ca. 10 Minuten brauchen.

Rex?

Ach, wie blöd, nun hatte er sich ausgerechnet nach oben verkrümelt und von dort ist er erfahrungsgemäß schwierig wegzulocken, zumindest, wenn er gerade keinen Bock darauf hat und einfach nur seine Ruhe will.

"Bubi? Büüübchen ...!"

Nüschte, ich sah die Spitzen seiner Ohren von meinem Standort unterhalb der Treppe - er lauschte also, hatte aber tatsächlich überhaupt keinen Bock.

"Leckerliiii ...!!!" 😁

Normalerweise springt er dann erfreut sofort auf, diesmal aber nicht, also marschierte ich in die Speisekammer, um eines zu holen, und siehe da, er hatte sich doch bequemt aufzustehen und kam nun angetippelt, wenn auch nicht besonders enthusiastisch.

F. hatte ich schon ins Wohnzimmer verfrachtet und sagte nun zum Hund: "Nein, nicht hier, geh mal erst zu Herrchen, geh Herrchen!"

Der Bursche versteht ja tatsächlich jedes Wort - wenn er denn will 😁 - nun wollte er, nur übertrieb er es gleich, rannte ins Zimmer und warf sich in ganzer Länge über den im Sessel lehnenden F, womit er dann mit seinem Kopf weit über den seinen hinausragte. 🤣

F. zappelte etwas hilflos unter ihm herum, wusste sich gar nicht zu erwehren, also schritt ich lachend ein, tat den Hund runter von im und hieß ihn auch gleich Sitz machen, denn sonst hätte es kein Leckerli gegeben, aber erregt war er trotzdem.

Diese ganze Situation ist immer etwas heikel. Das Anleinen verbindet Rex natürlich mit Gassigehen, üblicherweise findet es an der Haustür statt, ich lege ihm sein Geschirr um, steige selber in meine Gassi-Clogs, ziehe die Jacke über, und er wartet so lange sitzend, bis ich die Leine einklicke, doch wenn es dann gar nicht nach draußen, sondern nur ins Wohnzimmer gehen soll, irritiert ihn das natürlich erheblich, d.h. er wird dann ziemlich sauer und wild - für F. in seinem Zustand nur schwer zu händeln.

Von daher versuche ich den Burschen im Wohnzimmer zur Ruhe zu bekommen, um dann, wenn ich den Sprinter vorfahren sehe, möglichst unauffällig mit der Leine ins Zimmer zu gehen und sie so belanglos wie möglich an ihm festzumachen.

So der Plan, ich redete also beruhigend auf ihn ein und F. begann ausgiebig mit ihm zu schmusen, so dass ich mich leise entfernen und am Esszimmerfenster in Warteposition gehen konnte.

Wer dann erst mal nicht kam, war der Gasmann, und blöderweise konnte ich auch nicht mehr zum PC, um den Standort von DHL abzufragen, denn das hätte Rex schon wieder aufgeschreckt, und der sollte nun ja im Wohnzimmer bleiben, damit ich ihn nicht noch einmal einfangen müsste.

Zwanzig Minuten länger als angekündigt brauchte der Gasmann, schon wieder ein neuer, deshalb hatte ich ihn auch nicht vorfahren sehen, denn er hatte weiter weg auf der anderen Straßenseite geparkt und schellte nun an, etwas, das ich ja eigentlich wegen Bübi hatte vermeiden wollen. 🙄

"Warum ziehen Sie Ihren Wagen nicht direkt vor die Haustür?", begrüßte ich ihn, "dann brauchen Sie den Tank doch gar nicht auf die Straße zu wuchten, sondern können ihn oben stehen lassen."

Was ihm einleuchtete, doch zunächst wollte er den Tank schon mal zur Tür ziehen. 

Womit er Rex natürlich gleich ans Zerren und F. ein wenig in Not brachte, bei der ich ihm aber nicht zur Hilfe eilen konnte, weil ich ja die offene Tür hüten musste.

Er parkte den Sprinter halb auf dem Gehweg, zog seinen Schlauch hervor, verband ihn mit dem Tank und sogleich begann es laut zu rauschen  und eine mächtige Dampfwolke hüllte alles zischend ein, in der nun wie von Zauberhand eine zweite Gestalt erschien, nämlich der Paketmann, der etwas ängstlich wirkte, weil die ganze Situation tatsächlich immer einen etwas gefährlichen Eindruck vermittelt. 😂

Durch den Lärm hindurch brüllte ich dem Gasmann, der den anderen überhaupt nicht bemerkt hatte, zu, er möge ihm doch bitte das Päckchen abnehmen und an mich weiterreichen, was er auch tat, während der andere auf die sonst übliche Unterschrift meinerseits lieber verzichtete und sich schnell verkrümelte. 😂🤣😂

So ist das halt, wenn zwei Männer gleichzeitig kommen, kann es schon mal etwas kuddelmuddelich werden, aber irgendwann war alles geschafft, der Tank wieder voll und das neue Mobilgerät hatte er auch mitgebracht.

Und wieder einmal fiel mir auf, wie unterschiedlich es mit Rex läuft, je nachdem, ob ein muslimischer oder nicht-muslimischer Mann kommt. Im Islam gelten Hunde ja als unrein, und egal ob Heizungsmonteure, andere Handwerker oder nun auch die Gasmänner, bisher machte sich jeder von ihnen vor ihm schier inne Büx, während die meisten deutschen Männer (kürzlich auch der ukrainische) ganz locker damit umgehen, mitunter sogar zu locker, finde ich.

Auch dieser hatte natürlich mitbekommen, dass Rex im Nebenraum Palaver machte, und meinte zum Abschluss, nun wolle er den Hund doch auch mal begrüßen gehen.

Schon war er nebenan und hatte zum Glück überhaupt kein Problem damit, dass Bübi sofort begeistert an ihm hochsprang. 😁

Böse ist er ja wirklich nicht, nur eben etwas wild und an sich sollte keiner so sorglos auf einen ohnehin schon hochgradig erregten Hund zustürmen. 

Na ja, mal abwarten, wie das weitergeht, wir haben das Vergnügen nun ja jeden Donnerstag und sicher würde es etwas einfacher werden, wenn nicht jedes Mal andere Männer kämen, was natürlich einen Gewöhnungseffekt verhindert.

Keine Ahnung, wie viele Mitarbeiter die Sauerstofffirma wohl haben mag, aber es müssen schon sehr viele sein ...

 

Unnu muss ich hurtig los zum Freitagseinkauf

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉




3 Kommentare:


  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Nie käme ich auf die Idee, wenn ich wüsste, da wohnt ein Schäferhund, dass zu locker zu nehmen. - Umso mehr frage ich mich, ob das Mut ist oder sogar ein wenig Leichtsinn so einfach auf "Rex" zuzugehen. Auch wenn der Bursche ein lieber ist und höchstens etwas wild.

    Ansonsten merkt man doch das "Rex" ein Bub ist. Der hört wirklich nur, wenn er Lust hat. - Ich überlege gerade, ob ich, das vorher schon mal gelesen habe, das Rex und "F" so verschmust miteinander. - Schön.

    "F" scheint sich notgedrungen schon gut auf den Sauerstoff eingestellt zu haben. - Muss man oder besser gefragt sollte man, denn auch eigenständig einige Stunden am Tag atmen.
    Meine Oma hatte ja auch so ein Gerät, ich weiß nur leider nicht mehr wie es da war, ich meinte aber, bei ihr war es so, dass da gar nichts mehr ohne Sauerstoff - eigenständig - ging.

    Hast du denn nicht mal überlegt an einigen Tagen etwas später aufzustehen? - Oder hält es dich nicht mehr im Bett?
    Was wäre denn, wenn du alles zwei Stunden an normalen Tagen nach hinten verschiebst. - Würde das der "Rex-Mama" guttun?
    Ich bin mir nicht sicher, wenn ich da so deinen Blogs lese, ob du selbst genug zur Ruhe kommst.



    Liebe - ich bin die Ruhe selbst, außer ich rege mich auf, dann nicht - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Doch, lieber lifeminder, die beiden sind irgendwie wie Brüder, sie zanken sich, können aber auch ganz lieb miteinander sein. :-)´)
      F. atmet übrigens eigenständig, er hat nur diesen kleinen durchsichtigen Schlauch unter der Nase, wird also nicht etwa mit Maske beatmet wie auf der Intensivstation.
      Er hängt sich zwischendurch auch durchaus mal für eine Stunde ab, aber grundsätzlich ist es wohl besser für den ganzen Körper, wenn die Atemluft zusätzlich mit Sauerstoff angereichert ist.
      Man muss es so nehmen, wie es ist, gar nicht so leicht, weil sich ja gemeinsame aushäusige Aktivitäten für alle Zeit weitgehend erledigt haben.
      Und nein, wenn ich länger schlafe bedeutet das nur Hektik für mich. Heute war es 6:12, kürzlich sogar mal 7 Uhr und dann komme ich mächtig ins Rotieren, weil es ja so einige Eckpunkte in meinem Tagesablauf gibt, die in einem bestimmten Zeitfenster erledigt sein sollten.
      Die erste Runde inkl. Gassi, Frühstück für meine Männer machen usw. kostet mich rund anderthalb Stunden, dann kommen die ersten beiden Pfichtumfragen, die mal in einer Viertelstunde erledigt sind, aber durchaus auch mehr als eine Stunde dauern können.
      Danach kommt mein persönlicher Entspann-Moment, d.h. ich schaue in die Nachrichten und dann in die Blogs, kommentiere, antworte und fasse dann den Vortag zusammen - was fast etwas Meditatives für mich hat, ich kann quasi einen Haken hinter gestern machen und nun kann heute kommen.
      Wobei ich immer die Uhr im Blick habe, denn im besten Falle habe ich Dinge wie Einkaufen, Erledigungen, Heckeschneiden, Saugen, Putzen usw. so erledigt, dass ich es schaffe, F. sein Mittagessen pünktlich um halb zwölf zu servieren. Manchmal wird es auch später, aber das bringt mich dann in Verdruckung, weil ich mich nun auf meine Umfragen konzentrieren muss, in der Regel zwei bis drei Stunden lang.
      Wenn die Küchenschlacht nicht gerade dem Sport weichen muss, nutze ich meist die Neustartfunktion von Magenta, wenn ich gegen halb drei hochgehe, schaue sie mir an und bin dann so um halb vier wieder unten, wo ich mich langsam an die Vorbereitungen fürs Abendessen mache.
      Mit dann wohlig gefülltem Bäuchlein gönne ich mir gern ein Nickerstündchen auf dem Sofa, vom Fernseher bedudelt, den F. längst eingeschaltet hat.
      Dann folgen noch mal etwa zwei Stunden Umfragen, mal mehr, mal weniger und immer nebenher, weil es ja neben mir dudelt, und wenn das Hauptabendprogramm losgeht, bin ich in der Regel durch, arbeite nebenher höchstens noch ab, was frisch reinkommt. Außer einmal in der Woche, denn da geht der Abend für die Zigaretten-Vorratsproduktion drauf.
      Alles Zusätzliche wie Arzttermine, Treffen mit A. usw. muss ich halt in diesen groben Rahmen einbauen und Fakt ist, je früher ich aus dem Bett komme, umso entspannter wird mein Tag. :-)

      Liebe "Wie sagte meine Oma immer: Ruhen kann ich noch genug, wenn ich mal unter der Erd bin"-Grüße zurück! ;-)

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  2. PS: Was mir gerade noch einfällt, der Mann wusste nicht, dass Rex ein Schäferhund ist, denn er konnte ihn zwar hören, aber nicht sehen.
    Zwischen Wohn- und Esszimmer befindet sich eine Wand, die nur an einer Seite durch einen Rundbogen durchbrochen ist, d.h. er ging einfach hinein und um die Ecke herum, um dann erst zu sehen, watt da für ein Bursche lauerte.
    Fiel mir übrigens auch beim letzten schon auf, der marschierte ebenfalls einfach rüber.
    Komisch, oder?
    Ich selbst würde niemals bei anderen Leuten einfach einen Raum betreten, wenn ich nicht dazu aufgefordert wurde.

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