Freitag, 25. Oktober 2024

Auch wenn ich es gar nicht mag, ...

 ... dass man dem Copiloten eine weibliche Stimme verliehen hat und ich diese auch mit seiner Hilfe nicht verändern kann, liebe ich das Ding zunehmend, wobei ich eh den schriftlichen Austausch mit ihm vorziehe.

Eben suchte ich verzweifelt nach einem Ausdruck, den ich kürzlich in einem Artikel las, den ich mir blöderweise nicht abspeicherte.

"Postindustriell" war es nicht, sondern spezifierte den Zustand unserer Gesellschaft noch etwas genauer, beinhaltete die unweigerlich einsetzende Dekadenz, wenn die materiellen Bedürfnisse scheinbar größtenteils erfüllt sind, im Grunde also eine Übersättigung eintritt, aus der heraus man sich dann auf die vermeintlich zu geringe Beachtung von Minderheiten stürzt und für immer mehr "political correctness", "Vielfältigkeit" und "Diversität" eintritt, was die Bevölkerung aber immer mehr spaltet und sie letztlich unregierbar macht.

Geil, wie KI funktioniert, ich diskutierte eine Weile mit ihr herum und gemeinsam tasteten wir uns an das heran, was ich suchte, nämlich den "Postmaterialismus".

Dieses Wort hätte ich Olaf Scholz gerne zugerufen, als ich ihn gestern bei Maybrit Illner labern hörte, mit völlig undefinierbarem Gesichtsausdruck wie immer, und nach einer halben Stunde hielt ich es nicht mehr aus, musste wegschalten, weil überhaupt nix Brauchbares kam von diesem Kanzler, den ich als so konturlos und vage empfinde wie noch keinen seiner Vorgänger. 

Fakt ist aber, dass dieses Land wie fast alle westlichen Nationen immer unregierbarer werden dürfte, kein Wunder, wenn man so weit "diversifiziert", bis es keine (vernünftigen) Mehrheiten mehr gibt.

Zumindest im Moment nicht, was sich aber infolge der Zuwanderung irgendwann ändern könnte ...

Und über noch etwas denke ich nach, seit ich vorgestern im TV erfuhr, dass die Kosten für Folgeerscheinungen von Adipositas hierzulande mit einem Drittel höher zu Buche schlagen als die für Alkoholismus und Rauchen zusammen.

Als ich mich gestern aufmachte zum Einkaufen, ging ein junges Mädel vor mir her mit einem kleinen Hund, der an der langen Flexileine machen durfte, was er wollte, während die junge Dame mit ihrem Handy beschäftigt war.

Weil sie mich immer wieder zum Anhalten zwang, blieb mir genug Zeit, mir ihre Kehrseite anzusehen, die durch ihre enormen Ausmaße ins Auge stach und in eine knallenge Leggins gequetscht war.

Drunter trug sie nur einen Tangaslip, dessen Formen weit oben an den fetten Arschbacken gut erkennbar waren, der Rest schwabbelte bei jedem Schritt fast bedrohlich vor sich hin und natürlich erfordert es der Zeitgeist, dass man so etwas inzwischen schön finden oder zumindest akzeptieren muss.

Was mich sehr zwiespaltet - auf der einen Seite weiß ich es selber von früher, wie es sich anfühlt, wenn man deutlich zu viele Kilos mit sich herumschleppt, und natürlich ist es nicht angenehm, wenn man deshalb von anderen schief angesehen, womöglich sogar beleidigt wird, wozu auch keiner das Recht hat, aber andererseits bin ich mir nicht so sicher, ob ein gewisser gesellschaftlicher Druck nicht vielleicht dabei helfen kann, sich endlich beim Essen und Trinken mehr zusammenzureißen, denn gesund ist das auf lange Sicht absolut nicht, abgesehen von den erwähnten enormen Kosten, die dann alle tragen müssen.

Bei Aldi stellte ich dann fest, dass es auch hier inzwischen diese Markierungen auf dem Boden gibt, damit der dumme Kunde blickt, wohin er mit seinem Einkaufswagen soll, wenn er sich in den nun so engen Raum vor den an die Kassen angebauten Fächer begibt.

Was mich mit meinem Trolley wieder in Bedrängnis brachte, den ich ja immer vorn an den Wagen hänge, und besonders rückenfreundlich ist das Ganze auch nicht.

Beim Bezahlen muss ich mich weit nach vorne beugen (eine Bewegung, die ich aufgrund der Schmerzen zu vermeiden suche) und hinterher geht die Bückerei weiter, denn der einzig verbliebene Packtisch war besetzt, also musste ich das, was ich zuvor woanders eingekauft hatte, vom Trolley auf den Boden und später wieder hineinpacken. 

Für Leute, die für zwei Teile mit dem Auto vorfahren, gar nicht erst einen Einkaufswagen nehmen und mit Karte bezahlen, sicher prima, für mich eher lästig, wobei ich gestern übrigens extra mal zählte: Insgesamt waren es genau 38 Teile, die ich aus dem Fach herausklauben musste ... 🙄

Aber das war eh alles nur Kleinkram gegenüber dem, was mich daheim dann erwartete.

Der Gasmann hatte sich ab halb zwei angekündigt und während ich auspackte und noch allerhand in der Küche zu erledigen hatte, fiel mir ein, dass wir ja noch gar nicht versucht hatten, das neue Mobilgerät zu laden.

Also ran an den Speck, ich pumpte eine ganze Weile, übergab dann an F., der sich sicher auch noch mal eine Viertelstunde lang daran zu schaffen machte, mit dem Ergebnis, dass die Kofferwage (über eine andere Anzeige verfügt das Ding nicht), nur drei Millimeter Grün anzeigte, es war also kaum etwas an Sauerstoff hineingelangt.

Zwischendurch palaverte Rex, er wollte ins Freie und als ich dann noch schnell Handgewaschenes auf die Leine hängen wollte, bekam ich auf einmal mit, dass er sich an einer Stelle unter dem Badfenster wie wild gebärdete, genau dort, wo ich einige Säcke mit Blumenerde abgestellt habe.

Was hatte er denn nur, er wurde ja immer jecker?

Und dann sah ich es, eine Ratte kam hinter den Säcken hervorgeschossen, mitten am hellichten Tag! 😲😲😲

Mir fiel das Herz in die Hose, ich war vollkommen erschüttert, wollte es erst Rex gleichtun und sie ebenfalls jagen, aber zum Glück fiel mir gerade noch rechtzeitig ein, dass die Tür ja sperrangelweit offenstand.

Also rein ins Haus und dann klatschte ich sie einfach zu, überließ Rex alles Weitere, dem es immerhin gelang, das Biest zu verjagen, wie ich merkte, als ich mich wieder nach draußen traute, wo ich dann einige mit Essig-Essenz gefüllte Schalen aufstellte, ein Geruch, den die Mistviecher angeblich gar nicht mögen.

So ein Scheiß, auf der einen Seite ist da immer noch das Baumaterial, das F. unter der Pergola angesammelt hat, vermutlich nie mehr anrühren wird und das so herrliche Verstecke bietet, und auf der anderen Seite hinter der Pergola die Nachbarin, die so emsig die Vögel füttert und damit  nicht nur Eichhörnchen, sondern auch diese Ekeltiere anlockt.

Und dazwischen ich, die gar nix anstellt, aber alles ausbaden muss ... 🥵

Und hektisch ging es weiter, denn auf einmal meldete sich der Gasmann, er sei schon nebenan beim Heim, müsse nur noch um die Ecke fahren.

Verdammt, etwas mehr Zeit benötige ich ja eigentlich schon, um Rex einzufangen, aber immerhin war er grad im Garten, so dass ich ihn dann einfach aussperrte, um dem Mann vorne die Tür öffnen zu können.

Gleich klagte ich ihm mein Leid bezüglich des Mobilgerätes, er meinte, er wolle es mal selber ausprobieren, stand dann tatsächlich eine Viertelstunde lang neben dem großen Tank, um den blöden Hebel festzuhalten, und guckte blöd, als ich ihm sagte, was meine Tante neulich erzählte, dass nämlich ihr Mann seines seitlich am großen Tank in Windeseile und ohne etwas festhalten zu müssen, aufladen konnte.

Jaa, kam es dann zögerlich, davon habe er auch schon mal gehört, dann hätten wir offenbar den falschen Tank ...

Hm, und wer ist da nun zuständig? Ich weiß ja nicht einmal, wer genau diese Firma überhaupt beauftragte, denn nach dem Krankenhaus meldete die sich von allein bei uns. 

Am Ende war das Mobilgerät voll und F. hängte sich dran, bis es nach viereinhalb Stunden leer war.

Der Sauerstoff kam nur aus einem der beiden Löcher, das ganze Ding vereiste bis oben hin und tropfte derartig, dass man so wirklich nirgendwohin damit gehen kann.

Man müsste es vielleicht in einem Eimer transportieren, der dann allerdings vor lauter Eis daran festkleben würde. 

Im Grunde überhaupt nicht brauchbar. Wer denkt sich so etwas aus? 


Der Abend verlief immerhin friedlich, nur unterbrochen von eine Telefonanruf.

Die Neurologin war es, sie teilte mir mit, dass auch hier alle Laborergebnisse einwandfrei waren, einerseits gut, andererseits bestätigt das, was sie mir eh schon sagte, dass sich nämlich keine Ursache für den Tremor finden lassen wird.

Von daher hätte ich  mir die ganze Arztrennerei echt ersparen können. 🙄

Und nun stehe ich schon wieder in den Startlöchern, der Freitagseinkauf will erledigt werden.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉




 

 


2 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Wie immer bringst du viele interessante Punkte zur Sprache.
    Über Postmaterialismus sollte ich erstmal mehr lesen, bevor ich mich dazu wirklich äußere und das die gesellschaftlichen herausforderungen immer größer werden, bekommen wir und in deinem Blog ist das gut nachzulesen mehr und mehr alle zu spüren.

    Herr Scholz hat für mich in den letzten Wochen an Profil gewonnen.
    Das was da mit den Indern passiert, wirkt sehr vernünftig und durchdacht?

    Rex ist ein Held und hat die alte böse Ratte in die Flucht geschlagen. Gut, das du ihn hattest. Hoffen wir, dass die Essigbarriese nun die fiesen Viecher fernhält.



    Liebe – danke für die tollen Einblicke und habe ebenfalls einen schönen Tag – Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Hallo lieber lifeminder,
      um dieses Freihandelsabkommen, um das es hauptsächlich geht, wird bereits seit 2007 gerungen, es hat also nichts damit zu tun, dass Scholz auf einmal Profil entwickeln würde.
      Wobei ich aber eh nicht einzelne Aktionen meinte, sondern ihn im Ganzen. Wenn es um Wirtschaftsverbrechen geht, neigt er zu heftigen Gedächtnisverlusten, er ist mir schlicht zu glatt, windet sich wie ein Aal aus allem heraus, selbst sein Gesichtsausdruck ist meist völlig undefinierbar. Lieber sphinxhaft grinsen, als irgendwelche Ecken und Kanten zu zeigen und eindeutig Stellung zu beziehen.
      Da menschelt bei mir gar nix, er wäre mir schon als Nachbar nicht unbedingt angenehm und als Regierungschef, na ja, darüber schweige ich jetzt mal besser. ;-)
      Mit diesem Postmaterialismus sollte man sich dringend mehr beschäftigen, denn da sie keine wirklich handfesten Probleme mehr erkennen können, stürzen sich die "moralisch Höherstehenden", die sich für besonders intellektuell halten, dann auf Dinge, die dazu geeignet sind, Gesellschaften in den direkten Abstieg zu katapultieren, wobei sie psychologische und wirtschaftliche Aspekte links liegen lassen und davon ausgehen, alles habe doch gefälligst nach ihren Idealvorstellungen zu laufen, nur weil sie es gerne so hätten.
      Nicht umsonst gibt es fast in der gesamten westlichen Welt diesen gefährlichen Rechtsruck, der eine direkte Folge davon ist.
      Und Rex, lach, trotz seiner nun einmal vorhandenen Macken ist er schon auch ein Kumpel, auf den man sich in einigen Situationen verlassen kann, auch was das Sicherheitsgefühl angeht. :-)

      Liebe Einblicks-Grüße zurück! :-))

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