Auf dem Herd köchelt ...

 ... die Maispoularde vor sich hin, also habe ich gerade noch Zeit für ein paar Zeilen, auch wenn es nicht viel zu berichten gibt.

Auf dem Heimweg vom Einkaufen kam mir gestern ein Mann entgegen, dessen loses weißes Hemd in der Sonne leuchtete und vom Wind leicht gebläht wurde.

Einen Sekundenbruchteil nahm ich dieses Bild nur in mich auf, und doch genügte das, um mich schlagartig an die Ostsee zu versetzen.

Ich sah meinen Bruder nass glänzend sich vom Wasser her nähern, hörte das Rauschen der Wellen und das Piepsen der kleinen Schwester, nahm wahr, wie Papa sich an der aus Steinen geformten Schlange zu schaffen machte, mit der wir unsere Sandburg verziert hatten, also den Wall, den wir rund um den Strandkorb aufgeschaufelt hatten, in dem Mama saß, die Tüte mit den morgens schon (von Papa) geschmierten Brötchen in der Hand. 

Die Fahnen an der Promenade knatterten im Wind und ich schwör's, ich roch sogar die Sonnenmilch, und das alles mitten auf dem kleinen staubigen Parkplatz, den ich gerade überquerte.

Hach, das wär's jetzt, noch mal so ein Sommerurlaub, wie wir ihn damals immer verbrachten an der wunderschönen Ostsee mit ihren malerischen und zu dieser Zeit noch recht ursprünglichen kleinen Orten.

Als hätte er es gerochen, schickte mir mein Bruder heute früh Fotos und ein Video vom gestrigen Auftritt der Mädels und erwähnte nebenher, dass es in fünf Wochen losgeht nach Thailand.

Alle in Urlaubslaune, nur wir nicht, denn bei uns ist ja an so etwas gar nicht mehr zu denken.

Zwar haben wir neben finanziellen Gründen auch wegen der Hunde seit Jahrzehnten eh weitgehend auf Urlaube verzichtet, aber immerhin wussten wir, grundsätzlich ginge es, was nun nicht mehr der Fall ist.

Nicht so schön, aber wie immer heißt es, das Beste daraus zu machen, deshalb werde ich gleich mal A. schreiben, wie es mit der kommenden Woche aussieht mit uns beiden.

Sonst gab es nichts Neues, die Pizza war sehr lecker und außerdem habe ich mir noch eine grüne Tomate gegönnt, also eine Pflanze meine ich.

Bin gespannt, wie die schmecken werden, sofern die Schnecken sie verschmähen sollten, von denen ich übrigens gestern im TV hörte, dass sie nicht nur bei mir so reichlich auftreten, sondern wohl auch in anderen Teilen Deutschlands in diesem Jahr zur Plage werden. 

Und nun gehe ich meinen Gockel abpulen. Das Fleisch kommt dann zurück in die Suppe, die ich mit Möhren, Porree, Sellerie, einer Zwiebel (wegen der Farbe mit Schale) und Gewürzen ansetzte.

Nachher kommt noch eine Dose Spargel mit hinein und das Ganze gibt es mit Kräutern über separat gekochtem Reis.

Morgen noch mal und übermorgen wird aus dem Rest ein Frikassee entstehen. 😀

 

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉