Und zwar mit meinem Laptop, das befürchtete ich gestern Abend, als ich beschlossen hatte, Norton mal einen kompletten Virencheck durchführen zu lassen.
Erst erschien der Wartekringel, ich dachte noch, hm, macht er noch was anderes im Hintergrund, dann war auf einmal alles vorbei, es kam ein blauer Bildschirm, und zwar das Asus Bios-Dienstprogramm, wie ich inzwischen ermittelt habe, und natürlich alles auf Englisch. 😲
Nach dem ersten Schreckmoment - F. schrie sofort von gegenüber, nun sei alles vorbei, mein Gerät und alles auf ihm Gespeicherte unrettbar verloren, und schon prasselten Vorwürfe auf mich nieder, dass ich nicht oft genug Backups durchführe - vertiefte ich mich in das, was ich sah, und fand den richtigen F-Knopf, um Bewegung in die Sache zu bringen, hatte aber riesige Muffe, dass ich damit resettet haben könnte und ich außer den Werkseinstellungen nichts mehr vorfinden würde.
Der Neustart nahm ziemlich viel Zeit in Anspruch und ich ging in meiner Aufregung und um vor F.s Unkerei zu fliehen, erst mal eine rauchen, doch dann geschah das Wunder, er fuhr ganz normal hoch, alles war da, sogar die vielen Tabs, die ich auf zwei Browsern gleichzeitig immer nebeneinander geöffnet habe, erschienen anstandslos wieder, da habe ich wirklich Glück gehabt. 😊
Eigentlich passend zu dem, was vormittags gegen halb elf geschah.
Ich hatte die Geranien abgesäbelt - mit großer Überwindung, weil sie wirklich noch sehr prächtig waren - und war nun dabei, das Chinagras im Garten zu schneiden, was ich eigentlich schon erledigt geglaubt hatte, doch da war ich zu früh dran gewesen und es war noch mal kräftig nachgewachsen, als auf einmal F. anfing zu brüllen: "Eulääähhh ...!!!"
"Was ist denn, was willst du?"
Sofort schrillten die Alarmglocken, denn natürlich habe ich ständig Angst, es könnte ihm nicht gut gehen, aber dann die Entwarnung, denn als ich mich endlich umsah, erkannte ich, dass er das Telefon in der Hand hatte.
"Ein Anruf ..."
"Wer isses denn?"
"Keine Ahung", und dann etwas leiser ..."klingt wie eine alte Frau ..."
Ach so, nun ahnte bzw. hoffte ich schon, dass es meine Tante sein könnte, die Schwägerin meiner Mutter, die mich kürzlich aus der Reha anrief, wobei wir dann leider unterbrochen wurden.
Vorgestern hatte ich noch zu F. gesagt: "Lass mich dran denken, dass ich sie mal anrufe, sie müsste eigentlich inzwischen wieder daheim sein", und nun kam sie mir zuvor.
Wie schön sie zu hören, vor allem erfreute es mich, wie sie klang, nämlich wie neugeboren.
Und genauso fühlt sie sich auch, nachdem man ihr vier Liter Wasser aus der Lunge entfernte, von denen keiner weiß, wie und warum sie hineinkamen, aber sie ist halt auch schon 86.
Dass sie mich aus der Reha angerufen hatte, daran musste ich sie erst erinnern und die SMS, die ich ihr nach dem Abbruch sandte, hatte sie gar nicht lesen können, denn zwar hat sie ein Handy, kann damit aber nicht mehr als telefonieren.
Inzwischen ist sie wieder so fit, dass der Arzt ihr sogar Grünes Licht fürs Autofahren gab, was sie ungeheuer glücklich macht, kann sie nun doch auch endlich wieder zum Sport.
Und dabei muss ich nun an das denken, worüber wir gerade im Nachbarblog reden.
Würde sie nicht auf dem Land leben, wo eh kaum öffentliche Verkehrsmittel fahren, wäre sie sicher jemand, der das 49-Euro-Ticket gebrauchen könnte, nur möglich wäre es ihr nicht, da sie nicht mal ein Smartphone hat, geschweige denn, dass sie mit einem umzugehen wüsste.
Wie war das noch mal mit einer Gesellschaft, in der die postmaterielle "Elite" so großen Wert legt auf Inklusion und diskriminierungsfreie Verhältnisse?
Schönheit und Verständlichkeit der Sprache opfert man, ohne mit der Wimper zu zucken, aber wenn es darum geht, die, die keine Lobby haben und nach einem arbeitsreichen Leben mit einer viel zu kleinen Rente klarkommen müssen, teilhaben zu lassen, dann interessiert das keine Sau ... 😣
So, unnu muss ich mich Herrn Hoover widmen.
Habt einen guten Start in die neue Woche und ... bleibt bitte gesund! 😉
Na, das sind doch mal erfreuliche Nachrichten. Eine alte Frau bekommt vom Arzt grünes Licht für's autofahren. Nun ich mache mir keine Gedanken darüber wie es mal sein wird, wenn ich einmal nicht mehr autofahren kann.
AntwortenLöschenJa, beonders wenn man auf dem Land wohnt, muss man echt darauf hoffen, dass man sehr lange mit dem Auto fahren kann, sonst ist man zunehmend aufgeschmissen, zumal wenn man auch nicht über die Kenntnisse verfügt, fast alles Nötige online abwickeln zu können.
LöschenHallo, Liebe „Rex-Mama!“
AntwortenLöschenWas für eine Achterbahnfahrt, Liebe Rex-Mama!
Ein Schreck nach dem anderen, und doch löst sich am Ende – gottseidank – alles in Wohlgefallen auf.
Der Laptop funktioniert, die Tante ruft aus heiterem Himmel an, und das unverhoffte Wiedersehen bringt so viel Freude. Man(n) freut sich einfach mit.
Dein Beitrag berührt dabei auch wichtige Fragen zur gesellschaftlichen Teilhabe, nicht nur für Digital-Natives, sondern auch für jene Generationen, die oft benachteiligt werden, da sie einfach mit dieser Technik überhaupt nichts meist am Hut haben.
Das 49-Euro-Ticket könnte so vielen helfen, wenn der Zugang nicht so oft an der Technik scheitern würde. Offenbar ist das ja nicht nur bei mir so.
Aber Gerade für Menschen wie deine Tante wäre ein einfach zugängliches Ticket ohne technische Hürden ein echter Gewinn. Hoffen wir, dass alle die Versprechen zur Inklusion bald auch mal in der Realität ankommen!
Liebe – einwandfreie von der Technik weitergeleitete Grüße vom Nachbarblog in deinen – Grüße
Lifeminder
Ich fürchte, lieber lifeminder, dass es bei dieser "Inklusion" hauptsächlich um Behinderungen geht, um ethnische Zugehörigkeit und um Geschlechter - an Menschen, die technisch nicht versiert sind oder von einer lächerlichen Rente oder anderem geringen Einkommen leben müssen, denkt eher keiner.
LöschenEine Bekannte von mir hat ihr Leben lang schwer gearbeitet, wird nun mit gut 900 Euro Rente abgespeist, muss davon 600 Euro fürs Wohnen ausgeben und konnte ihr Auto natürlich nicht halten.
Das 49-Euro-Ticket kann sie sich aber auch nicht erlauben, erst recht nicht, wenn es nun noch teurer wird, d.h. man hat sie mehr oder weniger von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen.
F. ergeht es mit seiner Rente nicht viel besser, so dass man sich auch jedes Einzelticket seht gut überlegen muss, weil es einfach zu teuer ist.
Mal eben zu zweit in die Stadt fahren, dafür sind demnächst mehr als 13 Euro fällig (26 Mark!) - dafür kann ich einige Tage kochen und so ergeht es vielen alten Menschen, die dann immer mehr vereinsamen.
Für Rentner unterhalb einer gewissen Einkommensgrenze auch weiter das 9-Euro-Ticket, das wär's gewesen und unterm Strich hätte man damit mehr verdient, als wenn sie nun zwangsweise ganz zu Hause bleiben müssen.
Und ja, dass ich den Läppi wieder hinbekam, darüber bin ich sehr, sehr froh, sollte mich aber wohl bald mal um mehr Backups bemühen. ;-)
Liebe Von-Blog-zu-Blog-und-auch-sonst-so-Grüße zurück! ;-)))
Hier würde eine Seniorin wie deine Tante, die geistig noch fit ist, in die Sprechstunde von DigiFit gehen bzw. dort anrufen, liebe Rex-Mama. DigiFit macht, wie der Name schon vermuten lässt, digital fit: erklärt und zeigt wie man googelt bzw. sich generell im Internet schlau macht, hilft bei technischen Problemen, hilft beim Installieren von Apps und im Umgang mit den digitalen Medien usw.
AntwortenLöschenIch weiß, dass ein Seniorenbeirat keine Erfindung unseres Städtchens ist, den gibt es auch in der Nähe von Buxtehude :-)
Lieben Gruß :-)
Hihi, liebe Hermine, sie wohnt tatsächlich in der Nähe von Buxtehude, aber warum sollte jemand mit 86 anfangen wollen, sich in eine für ihn völlig neue Materie einzuarbeiten, die ihn kein bisschen interessiert?
LöschenEs geht doch auch anders, wie beim 9-Euro-Ticket ja deutlich bewiesen wurde, also ist es mehr oder weniger Willkür (genau wie die Sache mit den Vierertickets bei uns, die man nun nicht mehr im Bus kaufen kann) und in meinen Augen nichts als ein weiterer Beleg für die Servicewüste Deutschland.
Ehrlich, ich fühle mich schon ziemlich verarscht, wenn mir, um noch mal auf das Viererticket zurückzukommen, jemand erzählen will, man wolle den Busfahrern Aufwand ersparen, denn es kann ja nicht weniger Arbeit sein, vier Mal ein Einzelticket zu verkaufen als ein einziges Mal eines mit vier Fahrten drauf, oder? ;-)
Und abgesehen davon ist mir die Sache mit dem Handy ja selber auch unangenehm, wenn auch nicht, weil ich technisch nicht versiert genug wäre.
Damals lud ich mir das 9€-Ticket drauf mit der Folge, dass ich das Smartphone natürlich an jeder Haltestelle in die Hand nehmen musste, um die App schon zu öffnen und sie dem Fahrer dann vorzeigen zu können.
Als ich im Frühjahr täglich zu F. ins Krankenhaus fahren musste, dachte ich oft daran zurück, denn ich musste immer am Hauptbahnhof umsteigen, an den der Busbahnhof anschließt.
Die vielen Buslinien nähern sich durch eine lange Unterführung, die unter allen 13 Gleisen durchgeht, dann geht es zu wie im Taubenschlag und natürlich knubbeln sich dort die Wartenden, bei denen man auch nicht unbedingt erahnen kann, ob sie wirklich auf den Bus warten oder etwas ganz anderes im Sinn haben.
Einmal beobachtete ich, wie direkt nebendran ein Polizei-Großaufgebot die Mitglieder einer Jugendbande hochnahm, und das ganz sicher nicht, weil sie zuvor so hilfsbereit waren, den Reisenden ihre Koffer zu tragen. *g*
Will sagen, ich habe es sogar nach Möglichkeit vermieden, F. zwischendurch mal zu schreiben, wie lange ich noch brauchen würde, weil es mir einfach zu riskant erschien, mein Smartphone gut sichtbar herauszuholen, und auch kostbaren Schmuck würde ich in der Stadt nicht mehr tragen wollen - es ist einfach zu gefährlich, immer wieder liest man, dass besonders älteren Frauen ihre Ketten einfach abgerissen werden.
Bei meiner Tante in "Buxtehude" sähe das natürlich ganz anders aus, aber selbst wenn sie wollte und mit 86 noch bei Null anfinge, was bringt es, wenn nur zwei Mal am Tag ein Bus fährt? 😅
Lieben Gruß zurück! :-)