... Stadtteil meiner Kindheit und Jugend wird zunehmend zur No-go-Area, jetzt sogar schon für Straßenbahnen.
Gerade lese ich, dass man die einzig dort fahrende Linie über andere Stadtteile umleiten musste, weil sie mehrfach angegriffen worden war, und ein User beschrieb, wie er nun zur Arbeit laufen musste, ausgerechnet mitten hindurch.
Vor der Kirche, in der Brüderlein und ich einst konfirmiert wurden und die mir inzwischen vorkommt wie ein etwas verlorener Überrest aus christlichen Zeiten, standen wohl etliche Polizeiwagen, was die mindestens 150 jungen Herren aber nicht hinderte, strahlend gute Laune zu haben und sich an der Haltestelle zu erfreuen, die sie zuvor zerlegt hatten.
So lautete seine Beschreibung, ich kann es mir lebhaft vorstellen, was dort ablief, befindet sich doch der hiesige soziale Brennpunkt nur 7 km entfernt davon, auch hier geht es gerne mal rund und ich kann auch nachvollziehen, dass jemand schreibt, er bibbere jeden Tag, ob sein Vater heile nach Hause komme, weil sein Job als Busfahrer zunehmend gefährlicher würde.
Wie gut, dass nun seit gestern jeder ein Mal im Jahr sein Geschlecht und auch den Vornamen ändern kann, da simmer doch wirklich einen wichtigen Schritt weitergekommen und für Recht und Ordnung im Lande ist gesorgt. 😊
Und ebenfalls gut, dass auch RTL so sorgsam auf Moral bedacht ist und nun offenbar Pietro Lombardi rausschmeißen will, nachdem dieser einen so heftigen Krach mit seiner Liebsten hatte, dass diese die Polizei rief.
Vielleicht etwas vorschnell? Beide beteuern jedenfalls, dass er zwar mit Dingen um sich geworfen habe, es aber nicht zu körperlichen Handgreiflichkeiten gekommen sei.
Keine Ahnung, ich war ja nicht dabei, vor allem aber geht es nur die beiden etwas an, wenn es zu keiner Straftat kam.
Sollte man zumindest meinen, oder?
RTL sieht es anders, richtet, wo es gar nix zu richten gibt, und will den in Ungnade Gefallenen offenbar durch Bushido ersetzen, ausgerechnet den Rapper, der sich durch heftige mafiöse Verstrickungen hervortat und nun ein Luxusleben in Dubai führt.
Für so ungeheuer zivilisiert halten wir uns, haben wir doch sogar den seit dem 13. Jahrhundert üblichen Pranger offiziell abgeschafft, doch dass heute mehr denn jemals zuvor angeprangert wird, das übersehen wir allzu gerne.
Wie angenehm muss es zu Goethes Zeiten noch gewesen sein, prominent zu sein, heute dagegen lauern überall Handykameras, ein Wort, eine Handlung, die irgendwem nicht genehm ist, schon geht es wie ein Lauffeuer durch die Medien und das Aus desjenigen ist oftmals besiegelt.
Viel zu viele Richter gibt es, jeder erdreistet sich, über jeden richten zu dürfen, allen voran die Medien, nur dort, wo Richter tatsächlich nötig wären, da fehlen sie oder sprechen Recht so, dass sie dafür von den Betroffenen ziemlich ausgelacht und gar nicht ernstgenommen werden. 🙄
Und sonst so?
Na ja, mit meiner Trocknerei geht es nur zögerlich vorwärts, ist halt blöd, wenn man den Garten dafür gar nicht benutzen kann.
Seit Tagen geht ununterbrochen feiner Nieselregen herunter, immerhin nicht heftiger, denn die Grundwasserspeicher sind in unserer Gegend bis zum Überlaufen gefüllt. Kein Wunder nach diesem ausgefallenen Sommer ...
Eine neue Stuhlauflage war natürlich um diese Jahreszeit nicht zu bekommen und auch sonst schaute ich bei Tedox ziemlich in die Röhre mit dem, was ich außerdem noch benötigt hätte.
Nur mein geliebtes Eiskonfekt hatten sie um 50 Cent günstiger als TEDI. 😁
Und im Getränkemarkt kam ich einer ziemlichen Frechheit auf die Schliche.
Mir schwebte vor, dass ich für den sauren Sprudel immer 2,99 Euro pro Kasten bezahle, deshalb stutzte ich, als über dem Gang nun ein fettes Schild auf ein Sonderangebot hinwies, drei Kästen für "nur" 10 Euro.
Nanu?
Ach, guck an, der Preis für den einzelnen Kasten war mit 3,99 angegeben, also haben die den um 25% verteuert, um nun ein Sonderangebot zu haben?
Ich ging erst mal weiter, schaute mir den Rest an, und siehe da, weiter hinten im gleichen Gang fand ich unseren Sprudel ebenfalls, nur dort kostete er wie eh und je 2,99.
Hurtig hüpfte ich noch mal zurück, tatsächlich, ich hatte mich nicht vertan, es handelte sich um die tupfengleichen Kästen, hier für den Normalpreis, dort verteuert und dann zum angeblichen Schäppchenpreis, wenn man gleich drei Stück nimmt.
Wobei ich dann aber immer noch drei Cent mehr bezahlt hätte als bei dem Stapel weiter hinten.
Das ist schon sehr dreist, oder? 😡
Unnu will ich mich mal aufmachen in die Küche, denn ich höre F.s Magen fast bis hierher knurren. 😅
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenDas liest sich sehr bedrückend, wenn sich vertraute Ort in so kurzer Zeit verändern zu Brennpunkten werden.
Blöde Pragerkultur. Man hat das Gefühl, die Medien urteilen schneller als jeder Richter. – Irgendwie machen Medien noch wir Menschen in die Richtung wirklich Fortschritte. Das schlimme ist, ab und an kann ich mich da überhaupt nicht ausnehmen.
Im Getränkemarkt zeigt das überall selbst im Alltag Täuschungen lauern. Da heißt es wohl „Immer wachsam bleiben.
Ich hoffe, der gute „F“ ist nicht verhungert? 😉
Liebe Küchen-Erfolgsgrüße
Vom lifeminder
Es geht ja gar nicht darum, lieber lifeminder, dass man irgendwas oder irgendwen nicht einfach scheiße finden dürfte, denn dieses Recht nehme ich mir auch allzu gerne heraus und finde das auch berechtigt.
LöschenWas mir so auf den Senkel geht, ist dieses Moralisieren, diese Arroganz, mit der Menschen, die nicht in die favorisierte Ideologie passen, mal eben in den Dreck getreten werden.
Man prangert sie öffentlich an, bis ihre wirtschaftliche Zukunft zerstört ist, von den psychischen Folgen mal ganz zu schweigen.
Und ja, natürlich ist es bedrückend, wenn man in seiner Heimat selbst zur Fremden wird, weil die Kultur inzwischen eine andere ist.
Diesen Stadtteil bezeichnet A. genau wie Marxloh kurzerhand als "Istanbul", auch wenn ihr manches inzwischen "zu arabisch" wird, und interessant war, was sie neulich zu mir sagte:
"Komisch, sie sind hier ja auch, aber wo sind sie alle? Man sieht sie nicht ..."
Was sie damit meinte, war, dass auch unser Stadtteil zunehmend von Muslimen bewohnt wird, und ich verstehe sogar, was sie ausdrücken wollte, denn in meiner unmittelbaren Nachbarschaft sind es inzwischen fünf Häuser, deren Bewohnerinnen den Hijab tragen, aber man sieht sie so gut wie nie. Höchstens, dass sie mal zum Auto huschen ...
Das mit den vermeintlichen Sonderangeboten, seufz, auch ein Discounter geriet ja kürzlich in die Schlagzeilen, weil er sich ähnlicher böser Tricks bediente.
Was aber eh nicht neu ist, sondern schon in meiner Weiterbildungszeit gang und gäbe war. :-(
Und nein, der gute F. ist nicht verhungert, er war hinterher so satt, dass er sich wohlig übers gutgefüllte Bäuchlein strich und alsbald in ein Nickerchen wegdöste. :-))
Liebe "Küche bedeutet für mich viel Arbeit, dann darf sie ruhig auch von Erfolg gekrönt sein"-Grüße zurück! :-))))