... die man als Ausländer beim Erlernen der deutschen Sprache zu bewältigen hat.
Gestern fragte mich A. über WhatsApp, wie es uns ginge, und ich schrieb, dass F. mir nach wie vor große Sorge mache.
Oh, dann ist er also wieder gesund? So lautete sinngemäß ihre Reaktion und nun erst wurde mir bewusst, wie gründlich man das missverstehen kann.
Den Begriff "sorgen" kennt sie sicherlich, aber dann eher im Sinne von "für jemanden sorgen" und dass "sich um jemanden sorgen" ganz etwas anderes bedeutet, war ihr völlig neu.
Jetzt vor der Prüfung (heute und morgen) will ich ihr damit natürlich nicht das Gehirn verstopfen, aber ich sollte dran denken, demnächst mal darauf zurückzukommen, und werde es ihr anhand ihrer Familie erklären:
Du SORGST FÜR alle, kochst für sie und wäschst ihre Wäsche, kommt aber die Tochter nicht pünktlich zu Hause oder dein Mann steckt auf der Autobahn und meldet sich nicht, dann SORGST du dich UM die beiden. Du hast Angst, dass etwas passieren könnte ...
Wenigstens ein paar sinnvolle Gedanken, die mich aus dem ganzen Scheiß hier mal für ein paar Minuten herausreißen, denn nach wie vor macht das keinen Spaß so.
Gestern hatte F. eigentlich angekündigt, mit ins Bett zu wollen, was für mich eine enorme Erleichterung wäre, da ich ihn da ständig im Blick habe, und um ihm das zu versüßen, erklärte ich mich sogar dazu bereit, zuvor noch mit ihm "Die Bergretter" anzuschauen, eine Serie, vor der ich immer flüchte, zum einen wegen der seichten Geschichten, zum anderen wegen der immer leidenden oder herumzickenden Damen rund um den Hauptdarsteller.
Tapfer quälte ich mich hindurch, nur um am Ende zu erfahren, dass F. das Sofa nun doch lieber sei.
Da ich mich also auf eine unruhige Nacht einstellen musste, zog ich mich - ich glaube, erstmalig in meinem Leben - gar nicht erst aus, sondern legte mich mit meinem ganzen Klamottenberg aufs Bett, zwar sehr unbequem und überhaupt nicht mein Ding, aber es war mir zu kalt, x-mal leichtgeschürzt durchs Haus laufen zu müssen, und in der momentanen Situation muss ich ja auch immer für alle Fälle gewappnet sein.
Um elfe schickte er mir Blutdruck- und Sauerstoffwerte aufs Handy, alles tipptopp, also war ich erst mal etwas beruhigter, ging aber zwei Stunden später runter, um mich selbst zu überzeugen.
Um halb drei weckte mich Rex - der arme Bursche blickt hier allmählich gar nix mehr und verlangte nach Frühstück, was ich ihm auch gab.
Auch F. war wach, machte keinen schlechten Eindruck, was sich aber eine halbe Stunde später veränderte, als er mir etwas schrieb von Blutdruck 198 zu 168, Sauerstoff 118% und Puls 123.
Hähhh?
Das konnte ja alles überhaupt nicht sein - so schnell wie nun war ich wohl selten aus'm Bett und stürmte nach unten.
Ich konnte nicht ermitteln, was da gewesen war, jedenfalls erschien er mir geistig voll da und als wir nun gemeinsam die Werte ermitteln, war auch alles zumindest ansatzweise im Grünen Bereich.
Meine Güte, was war ich müüüde ..., also wieder hoch und den nächsten Versuch gestartet, etwas Schlaf zu bekommen.
Ging gut bis genau 4:32, da stand dann Rex wieder maulend an meinem Bett.
Kurz überlegt, hm, vor dem Schlafengehen war er noch ausgiebig draußen, hatte ein ordentliches Geschäft erledigt, eigentlich konnte es so dringlich nun noch gar nicht sein, also versuchte ich ihn zu beruhigen und zurück auf sein Bett zu schicken.
Was gelang, bis 6 Uhr, dann ging es von vorne los und als ein Blick durch die geöffnete Schlafzimmertür mir zeigte, dass von unten Licht heraufschimmerte, war mir klar, dass es das nun endgültig gewesen war, denn F. hatte sich bereits vom Sofa erhoben und belegte nun für die nächste Dreiviertelstunde das Bad.
Blöd gelaufen für mich, diese Zeit hätte ich gerne noch verpennt, denn wenn ich erst mal auf bin, dann muss ich selber auch dringlich dort hinein. 🙄
So holpert mein Leben nun weiter vor sich hin und ich träume von Zeiten, als es noch Ärzte wie meinen Opa gab, die ihre Patienten ganz selbstverständlich auch zu Hause besuchten, denn so etwas würde mir nun natürlich ein sichereres Gefühl geben, auch wenn wir so oder so von Sicherheit ganz weit entfernt sind und die Angst über allem schwebt.
Außerdem glotzt mich der dunkle Tannenbaum an.
Aufgebaut habe ich ihn schon vor Tagen, auch die Lichterketten sind dran, nur ... ich finde ums Verrecken nicht die Mehrfachsteckdose, ohne die ich sie nicht ans Leuchten kriege.
An sich etwas, um das sich F. immer kümmert, aber im Moment ist er dazu nicht in der Lage und ich lasse den Baum nun ganz bewusst so stehen, denn wenn er dann leuchtet, dann wird das ein Zeichen sein, dass es F. wieder besser geht. So viel Zeit muss sein ...
Habt einen schönen Tag und ... bleibt oder werdet bitte gesund! 😉
Deutsche Sprache, schwere Sprache, spricht sich Gaul und Pferd.
AntwortenLöschenUnd dann kommen noch die Gender-deppen. Da gleubt doch eine Minderheit, dass sie sich über eine Mehrheit hinwegsetzen kann.
OOO der Blutdruckwert ist sehr sehr heftig. Ich wünsche dir eine ruhigere Nacht und daß ihr beide gut schlafen könnt. Ich wünsche gute Besseung.
Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenIch finde es immer wieder stark, wie du die kleinen Missverständnisse und Herausforderungen des Lebens so ehrlich und humorvoll umgehst.
Gerade bei F. merkt man, wie sehr du dich kümmerst, sei es bei den nächtlichen Sorgen oder den alltäglichen Momenten. Vergiß dich ja nicht selbst.
Und die Sache mit „A“ und der Sprache – das kennt wahrscheinlich jeder, der sich in einer neuen Sprache zurechtfinden muss. Hoffentlich muss ich mich niemals mehr in meinem Leben unfreiwillig so komplett und ernsthaft umstellen.
Wie leicht es zu Missverständnissen kommen kann, zeigt wieder, wie wichtig es ist, die Feinheiten zu verstehen. Solch schöne Einblicke bekommt man nur bei „A“ und dir.
Ich hoffe, dass es F. bald besser geht und du bald den Tannenbaum, wie gewohnt, zum Strahlen bringst.
Liebe vorweihnachtliche Glücksgrüße
lifeminder
Danke euch für die guten Wünsche - leider kam es anders, ich werde gleich im Eintrag davon berichten ...
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