Montag, 31. März 2025

Wie viel Freiheit verträgt der Mensch?

 Gerade mal ein paar Monate ist es her, dass ich A. zum Gottesdienst einer Freien evangelischen Gemeinde begleitet habe, die sich den Unterhalt ihres Gemeindehauses dank gestiegener Kosten und sinkender Mitgliederzahlen nicht mehr leisten konnte, wie wir an diesem Tag erfuhren.

Inzwischen ist der Verkauf an einen Moscheeverein über die Bühne gegangen und gestern konnte man in diesem Artikel (zumindest bis zur Bezahlschranke) nachlesen, wie sich das nun auf die Umgebung auswirkt: "Tausende feiern Ramadan-Ende mit Straßenparty."

Immer mehr Kirchen schließen bei uns, während die Zahl der Moscheen stetig zunimmt, die mit den Kosten offenbar kein Problem haben, zumal die Zuwanderung aus islamischen Ländern ja auch anhält und die Neuen sofort mit offenen Armen aufgenommen werden. 

Bei A.s "Bildungs"-Verein bekomme ich es immer wieder mit. Dieser oder jene seien vor so und so viel Tagen frisch angekommen, erzählt sie mir dann und schon stecken sie drin in dieser so warm erscheinenden Herzlichkeit, die letztlich aber natürlich auch Indoktrination bedeutet. 

In Punkto Religion habe ich so einiges erlebt im Laufe der Jahrzehnte, zum einen sowohl das Evangelische wie auch das Katholische kennen gelernt, da ich als Kind munter dazwischen hin und her sprang, ohne allerdings selbst daran glauben zu können, was mir dort erzählt wurde.

Im Dörfli war die evangelische Kirche sonntags meist ziemlich voll, es gehörte sich ja so. 

Hauptsache, man hatte sich dort gezeigt, dann konnte man ruhigen Gewissens nach Hause gehen, die Kinder schlagen oder das Vieh schlecht behandeln.

Natürlich lernte ich auch die kennen, die wirklich gläubig waren und versuchten sich auch privat anständig zu verhalten, aber dann war da auch der Bischof und spätere Kardinal, für dessen Besuche unser bistümliches Gymnasium immer fein gewienert wurde und dem sogar unsere gestrenge Direktorin wie ein aufmerksames Hündlein durchs Haus folgte. Zu dumm, dass später Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen ihn aufkamen, so was passt ja gar nicht ins heilige Bild. 

Und ich hatte reichlich Kontakte sowohl zu Zeugen Jehovas wie auch zu Freikirchen, ob nun im Dörfli, im Freudes- und Bekanntenkreis oder sogar in der Familie.

Ein Cousin von mir und seine Frau stehen mitten in der Nacht auf, um vor der Arbeit gemeinsam mit ihrer Gemeinde in der Bibel zu lesen, eine Freundin warf jeden Monat 10% ihres mageren Schneiderinnengehaltes in den Briefkasten ihrer Kirche und auch A. reißt sich ja sämtliche Beine aus, um ja allen Anforderungen ihres Gottes und der Gemeinde gerecht zu werden.

Egal, welche Religion, es ist immer das gleiche Prinzip, man kann die Leute nach Herzenslust gängeln, wenn man ihnen nur klarmacht, dass dies von Gott so gewollt ist.

Auf der anderen Seite bekommen sie dafür das Gefühl von gelebter Gemeinschaft und wähnen sich natürlich auf der einigermaßen sicheren Seite, wenn man ja alle Anweisungen "von oben" so brav befolgt.

In Gesellschaften, in denen man sich vom Glauben entfernt hat, gibt es zum Ersatz andere Ideologien, dann sind es eben "die Partei", "der Führer" oder wer auch immer als Leitbild herhalten muss, und unterm Strich kommt es aufs Gleiche heraus: 

Der Mensch entscheidet nicht selber, sondern lässt andere für sich denken. Schön bequem, aber eben auch unfrei.

Wie viel Freiheit vertägt unsere Spezies also tatsächlich?

Das nur mal ein paar der Gedanken, die mir so durch den Kopf gehen, während ich mich durch mein Leben wurschtele, zu dem unter anderem gehört, dass ich schon seit anderthalb Stunden versuche, bei unserem Hausarzt anzurufen.

Gestern fiel mir nämlich auf, dass die F.s nächsten Labortermin in seinem blauen Büchlein ausgerechnet auf einen Donnerstag gelegt haben.

Ich fragte ihn, ob er sich zutraut, dann mal alleine mit Rollator hinzugehen, er verneinte, also muss ich den Termin verlegen, habe ich selbst doch jeden Donnerstag Hausarrest wegen der Sauerstofflieferungen.

Ist mir wirklich ein Rätsel, warum die da nicht etwas mehr Regelmäßigkeit hineinbekommen können, sowohl bei den Uhrzeiten wie auch bei den Fahrern und ihren Routen. Alles wechselt ständig und inzwischen sieht es so aus, dass ich jeden Donnerstag zwischen 7 Uhr morgens bis 22 Uhr abends freihalten muss, weil ich ja immer erst am Vorabend eine Zeiteingrenzung von immerhin nur noch vier Stunden erfahre, die aber auch nicht bindend ist denn sehr gern kommt der Mann dann auch deutlich früher als angekündigt.

Wirklich lästig, im Grunde rauben die mir ein Siebtel meines Lebens, das ich einfach für keinerlei Planungen mehr zur Verfügung habe. 😒

So, und nun wartet Herr Hoover auf seinen Einsatz. Morgen wird die graue Tonne geleert, da will ich den aufgesaugten Dreck noch mit entsorgen, also ran an den Feind.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

 

Sonntag, 30. März 2025

"Bayramin mübarek olsun"

 Das wünschte ich eben A. und ihrer Familie, also einen schönen Feiertag, nachdem sie den Ramadan heute abschließen und das Zuckerfest beginnt.

Sofort bedankte sie sich mit einigen Herzchen und schickte mir auch ein Foto. Da ihr gülenistischer Verein ja aus lauter Flüchtlingen aus der Türkei besteht und keiner von ihnen mit der Familie feiern kann, wie es sich eigentlich zu diesem Anlass gehört, haben sie sich nun im großen Saal des Vereinshauses ein feines Büffet hergerichtet und begehen diesen feierlichen Tag halt gemeinsam mit den Schicksalsgenossen.

Mehr als gut kann ich nachvollziehen, welche Traurigkeit sie heute begleitet, geht es mir doch Weihnachten ganz ähnlich, das bei uns einst ein großes Familienfest war, während F. und ich heutzutage ganz alleine dasitzen. 😢

(Wobei sie aber im Gegensatz zu uns immerhin die eigene kleine Familie hat und den großen Freundeskreis im Verein.) 

Gut, dass ich mich gestern an die Blumenkästen machte, denn heute regnet es leicht und wenn die Erde erst mit Wasser vollgesogen ist, hätte ich noch viel mehr zu kämpfen gehabt, sie unsere enge und steile Treppe nach unten zu schleppen.

Fast war es schade um die Winterbesteckung, das Tannengrün hatte sich bis jetzt hervorragend gehalten und sah immer noch tipptopp aus, aber ich brauche ja Platz für die Geranien.

Also schnappte ich mir die kleine Wäschewanne, um direkt am Fenster alles klein- und dort hinein zu schnibbeln, und kam dabei ins Grübeln.

Wie alt mag diese Wanne wohl sein?


 In sie floss einst in der elterlichen Waschküche das Abwasser aus der auf einem hohen Sockel stehenden Waschmaschine, bevor es überlief und von dort aus in die Senke.

Das letzte Spülwasser blieb also zunächst in ihr stehen und vor dem Auskippen musste ich darin immer Vaters und Bruders Socken per Hand vorwaschen, notfalls bis mir vom vielen Rubbeln die Fingerknöchel blutig waren. 😡

Meine Güte, wie viel Zeit habe ich in diesem Scheißkeller verbracht. Vor der Waschküche befand sich am Fuß der alten hölzernen Treppe eine Art Flur, in dem Mangel und Bügelbrett standen, ausschließlich mein Arbeitsbereich und Muttern wollte wirklich alles gebügelt haben. Die Windeln meiner kleinen Schwester, Bettwäsche, sogar Handtücher und Nachthemden, ganz zu schweigen von den unzähligen Hemden und Blusen und natürlich ihrer Unterwäsche. 🙄

Meine Eltern bevorzugten eine gemeinsame Decke, d.h. die Bezüge waren 2 mal 2 Meter groß und es war ein unendlicher Kampf für mich, bis ich die so glatt hatte, das auch wirklich nirgendwo mehr die kleinste Falte zu sehen war. 

Und wenn ich mit diesen Bergen durch war, ging es mit den 33 Fenstern weiter, die ich (und nur ich) alle drei Wochen putzen musste, neben den vielen Türen, die ich auch ständig abseifte. Dann war da noch der tägliche Saustall, den Muttern nach dem Kochen in der Küche hinterließ und den selbstverständlich ich zu beseitigen hatte, natürlich erst, nachdem ich auch beim Kochen geholfen hatte, sofern ich früh genug von der Schule zurück war.

Saugen und Staub wischen, den Küchenboden mit Schmierseife und Bürste schrubben? Na klar, das auch noch und auch die kleine Schwester musste ich oft genug hüten ... und so weiter und so fort ...

Was für ein Glück, dass mir zumindest in der Schule alles so zuflog, denn hätte ich auch noch Zeit zum Lernen gebraucht, keine Ahnung, wo ich die hätte hernehmen sollen. 🙄

Doch eines muss ich meiner Mutter lassen - so sehr ich die viele Arbeit als Kind und Jugendliche hasste, fürs Leben hat sie mich damit bestens vorbereitet, auch wenn es damals noch nicht absehbar war, dass ich später nicht zu den "G'stopften" gehören würde, die es sich leisten können, andere für die Arbeiten zu bezahlen, die sie selber nicht gern erledigen.  

Das war es also, wohin mich die kleine Wäschewanne entführte, während ich mich um die Kästen kümmerte. Besser als wenn man sich dabei langweilen würde ... 😅

Später schrieb mir dann mein Bruder, dass seine Große im Mai an der HipHop-Meisterschaft in einer unserer Nachbarstädte teilnehmen wird.

Noch steht nicht fest, ob die ganze Familie sie begleitet oder ob sie alleine fährt, und spontan überlegte ich, ob ich nicht vielleicht zusammen mit A. hingehen könnte?

Als ich dann aber hörte, dass der Eintritt pro Person 20 Euro kostet und sich die Veranstaltung dann auch noch über viele (langweilige) Stunden hinzieht, verging mir dieser Gedanke wieder, also erst mal abwarten, wie sie sich entscheiden und ob man sich dann vielleicht mal kurz sehen könnte.

Und nun ruft die Küche nach mir, Spaghetti nach Art des Hauses soll es geben, aber bis jetzt liegt nur das aufgetaute Gehackte im Kühlschrank, also sollte ich bissl reinhauen, damit mir der arme F. nicht verhungert. 😀

 

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Samstag, 29. März 2025

"Sie sind ganz anders als wir ...

 ... und sie tragen auch Kopftuch ganz anders."

Das sagte A. vor einer Woche zu mir, als wir wieder einmal auf arabische Zuwanderer zu sprechen kamen, und tatsächlich fällt es mir inzwischen auch auf, dass es da Unterschiede in der Art der rituellen Bedeckung der Frauen gibt.

Dass die verschiedenen Gruppen allerdings gegenseitig regelrecht verächtlich aufeindander herabsehen, ist weniger gut und ein Zeichen dafür, dass wir auf dem besten Weg zu einem heillos zerstrittenen Vielvölkerstaat sind statt zu einer fröhlich-friedlichen Multikulti-Gesellschaft, wie sie wohl nur in den Augen von blauäugigen Sozialromantikern existiert. 

Das ging mir durch den Kopf, als ich heute Morgen beim Gassigehen sah, dass das Haus der Klavierlehrerin zum Verkauf steht.

Eine etwas gewöhnungsbedürftige Frau, die schon, als wir herzogen, in einem der Einfamilienhäuser in der Querstraße wohnte, deren ursprüngliche Bewohner nach und nach wegsterben.

Die, die nachkommen, sind in der Regel Muslime aus arabischen Ländern, die Frauen sind strengstens verhüllt und in Windeseile werden die Zäune zwischen den Grundstücken erhöht, damit auch wirklich niemand den kleinsten Blick erhaschen kann.

Sie sind freundlich, grenzen sich aber auch deutlich ab, wollen mit uns nix zu tun haben - schade, denn einst hatten wir hier ja wirklich eine schöne und sehr offene Nachbarschaft.

Man darf also sehr gespannt sein, wer das Haus der Klavierlehrerin kaufen wird ...

Übrigens tut das frühe Hellwerden Rex und mir gut, denn nun kann ich endlich wieder mehr mit ihm üben und heute früh dankte er es mir gleich zwei Mal.

Erst lief uns trotz der frühen Stunde ein Mann mit Yorkie über den Weg. Bübi zeigte sich zwar interessiert, ließ sich aber gleich wieder beruhigen, und als sich uns kurz darauf S.s Katze mit wütend hochgewölbtem Buckel präsentierte, kam ich ebenfalls gut mit ihm klar, er sah wohl ein, dass ihm Theatermachen gar nix bringen würde. 😁

Aber zurück zu den Kopftüchern, denn gestern brachten sie mich mal wieder in die Bredouille.

Auf meinem Weg zum Einkaufen wollte ich bei F. vorbeigehen, die Türkin, die mich letzten Samstag nach Hause fuhr und mit der ich mich so gut verstand.

Mein Gedächtnis funktioniert in vielen Dingen ziemlich gut, z.B. könnte ich jede Menge geschichtlicher Daten wie aus der Pistole geschossen liefern, aber bei Gesichtern lässt es mich gern im Stich. Tatsächlich erkenne ich Menschen mitunter sogar am besten an ihren Hunden, so sie denn welche haben, und natürlich helfen mir äußere Merkmale wie Haare und Kleidungsstil gehörig weiter.

Doch "meine" Türkinnen sind ja alle mehr oder weniger uniformiert - die Köpfe bedeckt und der Rest der Kleidung ist meist sackartig, da gibt es kaum individuellen Stil, man muss sich sehr viel mehr auf die Gesichtsszüge verlassen, und gerade da hakt es bei mir.

Zum Glück hatte F. mir verraten, dass auch sie ihr Tun mit Gesichtern hat, also ging ich nun ran an den Stand, etwas unsicher, ob sie das wirklich selber war, und so standen wir uns dann gegenüber, sahen und etwas zweifelnd an, doch dann schnackelte es bei uns beiden, hocherfreut kam sie hervorgestürmt und nahm mich erst mal ganz herzlich in den Arm. 🥰

Ihre Labrador-Hündin hatte sie auch dabei, und was für ein liebes Mädchen. Ganz ruhig und ohne jegliche Leine lag sie auf ihrer Decke unter einem Tisch und ich musste beim Gedanken an Rex laut lachen, denn der hätte an ihrer Stelle sofort alles umgerissen und für Chaos auf dem Markt gesorgt, spätestens wenn ein Artgenosse aufgetaucht wäre, vermutlich aber auch wegen viel geringerer Anlässe. 🤣

Ziemlich lange quatschten wir, hatten uns wieder viel zu erzählen, dann aber musste ich weiter und als nächstes war die Post an der Reihe.

Eine nette junge Frau legte meinen Großbrief auf die Waage und fing an zu schmunzeln:

"Das gibts ja gar nicht, der hat tatsächlich genau 499 Gramm ..."

Sicherheitshalber wiederholte sie das noch einmal und kam aus dem Stauenen gar nicht mehr heraus, wie ich das hinbekommen hätte, denn nur ein Gramm mehr und ich hätte 2,90 Euro statt nur 1,80 bezahlen müssen.

Glück gehabt, muss ja auch mal sein. 😀

Die weiteren Einkäufe waren schnell erledigt und daheim las ich dann vom schweren Erdbeben in Südostasien, also fragte ich erst mal über WhatsApp bei meiner Schwägerin an, ob bei ihrer thailändischen Familie alles in Ordnung sei, was es zum Glück war.

Später fiel mir auf, dass ich vor lauter Hund, Blumen und anderen Themen ganz vergessen hatte, mich bei F. nach ihrem Kopf zu erkundigen, denn die Ärzte befürchten bei ihr ja die Möglichkeit eines Tumors.

Also noch einmal WhatsApp bemüht und dort erfuhr ich, was ich schon befürchtet hatte, sie hat große Angst, sowohl vor der Diagnose wie auch vor der Röhre, schiebt das Vereinbaren eines Termines deshalb mit tausend Ausreden vor sich her.

Wir hatten uns letzte Woche ausgiebig darüber unterhalten, deshalb trat ich ihr nun ganz sanft in den Allerwertesten, denn Aufschieben könnte die Sache nur noch gefährlicher machen, und bot ihr an, sie zum MRT zu begleiten, wofür sie sich mit ganz vielen Herzchen bedankte.

Tja, und nachdem ich irgendwann mit meiner Arbeit durch war und auch ein wohlig gefülltes Bäuchlein hatte, fiel ich am frühen Abend in ein kurzes Nickerchen, nur um dann mehr als erstaunt daraus hochzuschrecken.

Rampuppe!!!

Dieses Wort musste ich mir unbedingt merken, denn ich hatte geträumt, dass ich ein Buch mit diesem Titel geschrieben hatte und direkt nach dem Aufwachen war mir sein Inhalt sogar noch in allen Einzelheiten bekannt.

Keine Ahnung, wie das Unterbewusstsein es hinbekommt, in nur einer halben Stunde ein ganzes Buch auszuformulieren, in wachem Zustand könnte ich das nie 😁, und leider ist mir der Kontext inzwischen flöten gegangen, ich weiß nur noch, dass die Queen eine Rolle spielte.

Ganz klein und zerbrechlich wirkend kam sie auf Socken bzw. in Nylonstrümpfen daher und fragte mich verzweifelt, wie man es verhindern könne, dass sich aus diesen an dem rauhen Teppichboden Fäden ziehen oder gar Laufmaschen entstehen. 🤣

Das Wort Rampuppe beeindruckt mich nach wie vor, auch wenn ich nicht den Hauch einer Ahnung habe, wer oder was das sein könnte.

Falls also jemand eine Idee hat, immer her damit ... 😂🤣😂

 

So, und nun gehe ich meine Blumenkästen runterschleppen und von der Winterbestückung befreien. Nächste Woche gibt es die Geranien bei Aldi und vorausgesetzt, der Gasmann lässt mir eine Chance, diese auch kaufen zu können, sollten die Kästen dann schon vorbereitet sein.

 

Habt einen schönen Samstag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Freitag, 28. März 2025

Wie schäbig

 Aber im Grunde passt es genau dazu, was ich bei Stimme und Augen schon immer empfand.

Hier im Artikel ist es knapp auf den Punkt gebracht  und sollte ich von ihr noch einmal das so häufig benutzte Wort "wertebasiert" hören, wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn ich eine Kotztüte zur Hand hätte. 🙄

Ansonsten gibt es nichts Neues hier. Der Gasmann kam wie schon der letzte ohne vorherigen Anruf, was mich immer ein wenig in Not bringt, da ich ja erst Rex einfangen und in den Garten aussperren muss, bevor die Haustür dann fürs Befüllen des Sauerstofftanks weit offen steht. 

Wieder war es ein neues Gesicht und uns bezeichnete er als die Luxuskunden schlechthin, also Luxus für ihn, nicht für uns - und ich kann es gut nachvollziehen, wie anstrengend dieser Job mitunter sein kann. Oftmals müssen die Fahrer die Tanks mit der Sackkarre viele Treppen nach unten befördern und nach dem Füllen wieder nach oben, während sie bei uns ja direkt vorfahren und der Tank nur fünf Meter bis zur Tür gerollt werden muss. 

Kein Wunder, wenn sie gerne zu uns kommen ... 😊

Trotz der Warterei bekam ich gestern einiges weggeschafft, fand zwischendurch aber auch die Zeit, mich mit A. über Hildegard von Bingen auszutauschen und mit meinem Bruder über den idealen Blutdruck, und außerdem freute ich mich über die Traubenhyazinthen im Garten:

Nun muss ich los zum Einkaufen, will auf dem Weg erst bei F. an ihrem Blumenstand auf dem Wochenmarkt vorbeischauen und dann noch das Fotobuch zur Post bringen.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
 

Donnerstag, 27. März 2025

Geänderte Reihenfolge

 Ein Zeitfenster zwischen 11:15 und 15:15 hat die Sauerstofffirma mir für heute mitgeteilt, also verschob ich das Schreiben und ging sicherheitshalber ganz früh die Betten beziehen, damit ich unten bereitsitze, wann auch immer der Anruf kommen wird.

Macht aber auch nix, denn viel zu sagen hab ich heute gar nicht, es gab nichts Neues ... bissl vor sich hinarbeiten, bissl Austausch mit meinem Bruder, der mir stolz sein neues Blutdruckmessgerät vorführte, allerdings eines mit Armmanschette, was ich sehr viel unpraktischer finde als die fürs Handgelenk.

Das hat er nun davon, wenn er nicht vorher mit der großen Schwester drüber redet ... 😂

Und dann sprang mich noch dieser Artikel regelrecht an, deckt sich, was dieser Professor schreibt, doch genau mit meinen Erfahrungen.

Ansonsten weiß F. mich gut zu beschäftigen.

Erst kam er mit seinem Smartphone nicht bei Facebook rein und nachdem er - wie üblich - seine Zugangsdaten nicht fand, war zunächst guter Rat teuer, bis mir einfiel, dass das Passwort in seinem PC gespeichert sein müsste, und ... schwupps war er wieder drin. 😀

Gerade lappte er sich dann noch ein Ding, denn ich fand, dass er den Polsterumschlag für das Fotobuch für seine Schwester ruhig selber beschriften könnte, nachdem ich mich ja schon um alles andere kümmerte.

Dann rief er mich, fragte, ob er das so gut gemacht habe, doch was sah ich?

Er hatte die Adresse der Schwester zwar sehr hübsch geschrieben, aber leider dorthin, wo der Absender hingehört ... 😳

Na ja, es ist viele Jahre her, dass er zuletzt einen Brief schrieb, und auch da handelte es sich wohl fast ausschließlich um kleinere Umschläge mit Sichtfenster, das Innenleben per PC geschrieben.

Dass und wie es auch mit der Hand geht, hatte er wohl komplett verdrängt. ... 😁

Gut, dass es die Umschläge eh nur im Doppelpack gab, und zur Not - falls er es noch einmal versaubeitelt hätte - hätte ich ja auch noch den in Reserve gehabt, den ich erst nach dem Kauf der neuen entdeckte. 

Ende gut, alles gut, Brief liegt fertig da, morgen werde ich ihn auf dem Weg zum Einkaufen bei der Post abliefern und nun harre ich mal der Dinge, die gasmäßig auf mich zukommen werden. 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

Mittwoch, 26. März 2025

Die arme Frau ... 😁

 Gleich zwei recht deftige Mails hatte ich ja in letzter Zeit losgelassen, die eine an die städtischen Verkehrsbetriebe, die ihre Ticketgestaltung völlig an den Bedürfnissen vieler Leute vorbei verändert haben, die andere an unseren Engergieversorger, mit dem ich mich nun schon anderthalb Jahre herumschlage, nachdem ich auf günstigere Verträge gewechselt war.

Von Ersteren bekam ich gestern früh eine Mail, man bedankte sich für meine Anfrage und hoffe mir damit nun geholfen zu haben.

Mehr stand tatsächlich nicht drin, also überhaupt kein Text und auch kein Link zu einem anderen Ort, wo die Beantwortung hätte stehen können, und entsprechend fiel meine knappe Antwort aus.

Derart in Revoluzzerstimmung gebracht traktierte ich dann Herrn Hoover, als auf einmal das Telefon schellte, eine ausnahmsweise mal einwandfrei Deutsch sprechende Mitarbeiterin von E.ON, die mir gleich sagte, so recht habe sie den Inhalt meiner Beschwerde nicht verstanden, wolle aber gern alles klären.

Ziemlich ungleiche Voraussetzungen, wenn die Kunden Wochen später so unvermittelt überfallen werden. Sie selbst am PC, den Vorgang vor Augen, während man selber mit dem Staubsauger in der Hand wie aus dem Nichts damit konfrontiert wird, aber zum Glück hatte ich den ganzen Mist noch recht gut präsent.

"Das kann ich Ihnen gleich sagen", begann ich, "es hat mich intensives Rechnen gekostet, bis ich herausgefunden hatte, welchen Mist Ihre Firma gebaut hat. Sie haben mir im Account zu ganz ungewöhnlichen Zeitpunkten Beträge gutgeschrieben, die nie von meinem Bankkonto abgebucht wurden, dafür haben Sie aber vergessen, die tatsächlich fälligen und vereinbarten Abschläge einzuziehen. Und dann haben Sie die Frechheit, einem ein angebliches Guthaben zurückzuüberweisen - man freut sich und verballert die Kohle gleich, nur um dann die nächste Mail zu kriegen - ätsch, wir haben uns vertan, zahle mal alles zurück und noch mehr, denn in Wirklichkeit war eine Nachzahlung fällig gewesen ..." 🤬

Nun blickte die gute Frau gar nix mehr, ..."Ja, aber Sie hatten doch zweimal 100 Euro plus ... überwiesen ..."

"Nein, unterbrach ich sie, überwiesen habe ich schon mal gar nix, denn Sie sind es, die von meinem Konto abbuchen, also schieben Sie bitte nicht mir den Schwarzen Peter zu!"

So ging es grad weiter, sie kapierte überhaupt nichts, immer wieder musste ich sie korrigieren, wobei ich zwar sehr deutlich wurde, das ganze aber immer in einem locker-lustigen Tonfall stattfand, auch wenn ich sie ziemlich plattredete dabei. 😁

"Machen Sie sich keine Sorgen ...", meinte sie beispielsweise, sofort von mir gekontert mit, "Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, ich hab es ja genau nachvollziehen können, was da bei Ihnen schieflief. Ich bin einfach nur stinkesauer, denn so viel Mist, den Sie bauen, das passt ja echt auf keine Kuhhaut mehr!" 

Sie gab mir recht und hub an: "Ja, wo Menschen arbeiten ..."

"Passieren auch Fehler, ich weiß", unterbrach ich sie lachend, "aber das ganze Blabla können Sie sich bei mir sparen, ich habe selbst Erfahrung mit der telefonischen Kundenbetreuung, kenne diese Sprüche also alle, das können wir abkürzen." 😁

Auch sie lachte nun und fragte ein wenig hilflos, womit sie mir denn eigentlich weiterhelfen könne.

"Das Durcheinander mit den Abbuchungen habe ich ja selber klären können, aber was mich sehr ärgert, ist das mit der Bündelung, denn von nachträglichen Gutschriften habe ich nix gesehen."

"Ja, nachträglich geht das auch nicht ...", meinte sie und nun bekam sie volle Breitseite von mir.

Bei der Bündelung mehrerer Verträge geht es um eine monatliche Ersparnis von 5 Euro, was übers Jahr ja immerhin 60 Euro ausmacht.

Als ich damals die Verträge umstellte, war mir diese Bündelung, wie ich sie ja auch zuvor schon hatte, fest zugesagt worden, dann aber dauerte es Monate und kostete mich etliche Telefonate und Mails, bis das tatsächlich umgesetzt wurde, und nun sagte ich zu ihr: 

"Es geht ja gar nicht darum, dass ICH etwas rückwirkend haben möchte, sondern darum, dass SIE es verschlampert haben, die Bündelung trotz etlicher fester Zusagen auch einzurichten, und ... im Grunde wäre das fast ein Fall für die Verbraucherzentrale, denn man könnte durchaus auf die Idee kommen, dass da Absicht hintersteckt: Stell dich dumm und verzögere, wo es nur geht, auf diese Weise kommst du ganz einfach an das Geld deiner Kunden ..." 🙄

Auch hier gab sie mir sofort recht, versprach, das so an die Fachabteilung weiterzuleiten, und ich glaube, sie war richtig froh, mich dann los zu sein, jedenfalls legte sie sehr schnell auf. 🤣

Selbst F. hatte das Radio an seinem PC abgestellt und schaute mich ziemlich erschreckt an, als ich mir hinterher befriedigt die Hände rieb, denn auch ihm war es nicht entgangen, dass ich ihr ordentlich Bescheid gestoßen hatte. Natürlich nicht ihr persönlich, ich hatte ihr bei aller Deutlichkeit schon klargemacht, dass mein Zorn natürlich nicht ihr, sondern ihrer Firma gilt. 😉

Tja, und dann war da noch Frau Spinne.

Vorgestern Nachmittag hatte ich bzw. sie F. fast zu Tode erschreckt.

Er saß am PC und ich war kurz stehengeblieben, um etwas mit ihm zu bereden, als ich auf einmal ausrief: "Boah, da ist eine Riesenspinne hinter dir auf dem Schreibtisch! Moment, ich hole schnell Glas und Pappe ..."

Erschrocken drehte er sich um und machte einen Riesensatz von seinem Stuhl weg, denn das Biest war wirklich riesig, mindetens 7 oder 8 Zentimeter, der Leib sehr dick und die Beine ebenfalls. 😲

Es ist seltsam, in meiner Kindheit und auch noch als junge Frau verfiel ich beim Anblick solcher Geschöpfe sofort in grenzenlose Panik, einmal fiel ich sogar kopfüber aus dem oberen Etagenbett, weil eines an der Wand saß 🤣, doch seit ich Garten und Hund habe, hat sich deutlich etwas in mir verändert und ich habe mir dieses alberne Getue abgewöhnt.

War es in unseren ersten Ehejahren noch F., der zur Tat schreiten musste, übernahm ich das irgendwann mehr und mehr selber, also fühlte ich mich auch jetzt wieder zuständig, doch bis ich mit Glas und Pappe zurückkehrte, war die Madame verschwunden und ließ sich auch nicht mehr blicken. Kein Wunder, ob nun hinter dem Schreibtisch oder zwischen all den Dingen, die F. darauf und auf den Regalen darüber platziert hat, gibt es ja unzählige Versteckmöglichkeiten.

Nun gut, mussten wir also damit leben, auffressen würde sie uns schon nicht. Beim Saugen fielen mir über dem Durchgang zum Wohnzimmer einige neue und sehr kompakte Spinnweben auf, also würde sie uns nun vermutlich dort heimsuchen?

Egal, gibt Schlimmeres und dann vergaß ich sie auch wieder, doch als ich gestern Abend mal vom Klo zurückkam, erwies es sich als gut, dass wir im Flur nur einen Bewegunsmelder hängen haben, das Deckenlicht also kaum einmal einschalten.

Dadurch fiel sie mir gegen das Licht der Straßenlaternen sofort ins Auge, denn nun saß sie am Fenster der Haustür.

Schade, dass ich nicht die Zeit hatte zum Knipsen, denn irgendwie war das ein toller Anblick, bei dem mir ihre enorme Größe erst recht bewusst wurde.

Trotzdem oder gerade deswegen zog ich es dann vor, mich nun wirklich um sie zu kümmern, also holte ich Glas und Pappe, die immer noch bereitlagen, stülptere Ersteres sachte über die, schob die Pappe vorsichtig darunter und dann machte ich mich mit ihr auf den Weg in den Garten, wo sie hoffentlich nun zufrieden weiterleben kann.

Ich vermute mal, hätte sie nicht selber den Weg ins Freie gesucht, wäre sie nicht ausgrechnet am Fenster gesessen, also waren wir dann beide glücklich. 😊

 Unnu gehe ich mich um Bubis Hinterlassenschaften im Garten kümmern und noch ein wenig im Beet herumzupfen, bevor ich uns ein schönes Badewässerchen einlasse.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

Dienstag, 25. März 2025

Traurige Fahrt

 Als ich gestern an der Haltestelle auf den Bus wartete, kam gegenüber meine Nachbarin A. aus dem Haus und überquerte direkt die Straße, als sie mich sah.

"Alles gut bei euch?", rief ich ihr zu, doch noch bevor sie hochkam auf den Bürgersteig, kam ein Nein und ich hakte sofort nach: "Oh, was ist denn passiert?"

"Ich habe letzte Woche meine einzige Tochter verloren ..."

Du liebe Zeit, wie entsetzlich war das denn?

Spontan nahm ich sie in den Arm, drückte sie und schon begann sie zu erzählen.

Vormittags rief die Tochter sie an: "Mama, mir geht es schlecht, ich bekomme keine Luft."

Der Notarzt war bereits verständigt, A. fuhr sofort hin, doch trotz aller Bemühungen der Ärzte war die 42-Jährige zwei Stunden später tot - eine Lungenembolie und nicht einmal ein Tubus hatte sich noch legen lassen.

Da stehst du morgens auf und ahnst nicht, dass du kurz darauf kein Kind mehr haben wirst.

Noch schlimmer geht es kaum noch, zumal A. selber auch herzkrank und nicht sehr belastbar ist.

Was für eine Hölle ... und blöderweise näherte sich nun auch noch ein Bus.

"Ist das deiner, musst du den nehmen?", fragte A., ich sagte, das sei zwar meiner, aber ich könne genauso gut auch auf den nächsten warten, doch sie meinte, nein, fahr mal, zumal sie selbst auch einen Termin hatte.

Natürlich ging mir das nun nicht mehr aus dem Kopf und es war gut, dass ich einen Einkaufszettel dabei hatte, denn so konnte ich meine Erledigungen fast mechanisch abarbeiten - unter anderem besorgte ich für das Fotobuch einen Luftpolsterumschlag, nur um daheim dann festzustellen, dass ich noch einen gehabt hätte. Zwar hatte ich gesucht, aber hinter dem Sauerstofftank nicht gut genug, denn genau dort hatte sich das Biest versteckt gehabt. 🙄

Wie schon am Samstag war ich so schnell, dass die App nicht bereit war, mich ein zweites Handyticket aktivieren zu lassen, also fuhr ich mit dem von der Hinfahrt zurück und überlegte die ganze Zeit, ob und wie ich weiter auf A.s heftigen Verlust reagieren könnte.

Man will sich niemandem aufdrängen, andererseits weiß ich selber, wie jämmerlich allein ich mich fühlte, als F. so auf der Kippe lag, und wie dankbar ich für jedes liebe Wort gewesen wäre, also schrieb ich ihr einfach über WhatsApp, dass es mir sehr leid tat, als der Bus so früh kam, schickte ihr noch mal eine virtuelle Umarmung und bot an, jederzeit da zu sein, falls sie das Bedürfnis zum Reden haben sollte.

Sie bedankte sich so lieb, dass ich ihr heute früh erneut ein festes Drückerchen schickte, einfach nur ein kleines Zeichen, dass da jemand ist, der an sie denkt ...

Dann nahm der Tag mich wieder in Anspruch und als ich mich später auf meine Umfragen konzentrieren wollte, fühlte ich mich auf einmal um fast fuffzich Jahre zurückversetzt.

Damals brütete ich über irgendwelchen Referaten am Sekretär in meinem Kinderzimmer und wurde von oben durch die Decke von meinem Bruder volles Rohr mit ACDC beschallt, und nun war es F., der das gleiche vom Wohnzimmer aus mit mir machte.

Kurz wollte ein gewisser Widerwille gegen die "Höllenglocken" in mir aufwallen, die mir das Konzentrieren erschwerten, aber dann besann ich mich und war stattdessen froh, dass F. hier bei mir ist und wieder die Energie hat, sich so etwas reinknallen zu wollen.  🤗

Später bewies mir Rex, dass sein Gehör immer noch sehr gut funktioniert, genau wie der Draht zwischen uns, denn als ich hochging, um die Betten zu machen, und er mir dabei an den Fersen klebte, ahnte ich schon, dass ein Gewitter im Anzug sein müsste.

Was dann auch kam, wenn auch nur mit einem einzigen Rumpler, dafür aber mit einem heftigen Guss.

Heute Morgen schrieb mich schon sehr früh mein Brüderlein an, ein wenig mulmig war ihm wohl, weil er sich auf den Weg machen musste für ein Langzeit-EKG.

Hatte F. auch schon, also konnte ich ihn beruhigen, dass es zwar nicht angenehm ist, sich aber durchaus aushalten lässt, und dann erfuhr ich, dass er sich zum ersten Mal seit Jahrzehnten durchchecken ließ.

Blutdruck zu hoch und einige Blutwerte ebenfalls etwas, nun bin ich gespannt, was da weiter herauskommt und inwieweit er bereit sein wird, sich auch mal selber mit dem Thema zu befassen, statt blind nur auf die Ärzte zu vertrauen.

 

Langweilig wirds nicht hier und nun gehe ich mich erst mal eine Runde mit Herrn Hoover vergnügen ...

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Montag, 24. März 2025

Parallelen

 Sie fielen mir auf, als vorgestern der Moderator des Programmteiles vor dem gemeinsamen Fastenbrechen einiges zu den muslimischen Pflichten erzählte.

Das Fasten im Ramadan gehört dazu, Kinder, schwangere Frauen, Alte und Kranke sind davon befreit, allerdings nicht einfach so, denn entweder muss man es später nachholen oder aber man kann sich mit "Kaffara" freikaufen, einer Summe, die man zum Ausgleich an Bedüftige spendet und die sich hier momentan auf etwa 15 Euro beläuft. Pro Tag! 

Erinnert das nicht sehr an den Ablasshandel, an dem die katholische Kirche sich einst die gierigen Nasen vergoldete?

Hau deine Kohle raus, dann sorge ich dafür, dass Gott dich für deine Sünden nicht so hart bestraft.

Es hat seit jeher funktioniert: Erfinde eine höhere Macht, die angeblich nur dir verraten hat, was sie von den Menschen erwartet, drohe heftige Strafen an und schon hast du es in der Hand, die Verängstigten nach deinem Willen zu lenken und sie natürlich auch gehörig auszunehmen.

Dabei sind die Karten ungleich verteilt, denn je reicher man ist, umso leichter ist es, sich nicht an die Regeln halten zu müssen, und natürlich gilt das nicht nur für Religionen, sondern auch für andere Ideologien.

Meine Schwester und ihr Mann lehnen das Reisen per Flugzeug aus Umweltgründen komplett ab, tun sie es aber doch, entrichten sie ihren "Ablass" in Form von freiwilligen Spenden fürs Anpflanzen von Bäumen, und schon ist das Gewissen rein, eben weil sie es sich finanziell erlauben können.

Erst recht gilt das für die Oligarchen, die unseligen Milliardäre, die sich gerade anschicken, die Welt unter sich aufzuteilen. Weg von der Demokratie, die bei allen bisherigen Versuchen in der Menschheitsgeschichte noch nie lange von Bestand war, und hin zur Autokratie, so sieht es nun in immer mehr Teilen der Welt aus und jeder ist der Willkür der Herrschenden ausgeliefert, die bestimmen, wer was darf und wer eben nicht.

F.s Schwager, ein hoher Offizier der US-Army im Ruhestand, hatte eigentlich für August eine Reise in die Heimat geplant, doch nun hat er sie abgesagt ... aus Angst, dass seine deutsche Frau bei der Einreise Probleme bekommen oder sogar verhaftet werden könnte, da man nun immer öfter von solchen Fällen hört. 

Bei ihm kommt noch Rassismus hinzu, denn die Kombination weiße Frau und schwarzer Mann hat auch in der Vergangenheit Grenzbeamten wohl schon nicht gefallen, doch inzwischen könnte das zum regelrechten Fallstrick werden, also lassen sie es lieber bleiben.

Zustände wie in Russland, oder? Egal, ob zu kommunistischen Zeiten oder jetzt unter Putin, man musste und muss höllisch aufpassen, die USA ziehen auf ihrem Weg in die Autokratie nach und man darf gespannt sein, wie es hier aussehen wird, wenn die AfD bei der nächsten Wahl die Mehrheit holen sollte ... 😟

Und wo ich schon bei schwarz-weiß bin, hach, wie angenehm fand ich es gestern Abend, die deutsche Mannschaft mal wieder in dieser Farbkombination auflaufen zu sehen statt im pinkfarbenen Spielanzüglein. 😊

Nun genug, ich will heute noch mal in den Nachbarstadtteil fahren - muss ja mein Zehnerticket zumindest noch etwas benutzen, bevor es verfällt - und nach einem großen wattierten Umschlag fürs Fotobuch schauen.

An sich hätte die Kartonage, in der es geliefert wurde, ausgereicht zum Weiterverschicken, wäre sie nicht so blöd konstruiert, dass man sie nicht mehr dafür benutzen kann, wenn sie einmal geöffnet wurde.

Außerdem noch ein paar andere Kleinigkeiten, u.a. brauche ich eine neue mechanische Küchenwaage, weil die alte nach nur 40 Jahren doch glatt ihren Geist aufgab, und dann schaue ich zu, dass ich zügig wieder nach Hause komme.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Sonntag, 23. März 2025

Bauklötze gestaunt habe ich gestern gleich mehrfach, ...

 ... und das ging schon beim Einsteigen los, als A. mich pünktlich auf die Minute vor unserem Haus einsammelte, denn durch die getönten Scheiben hatte ich gar nicht gesehen, dass die Rückbank voll war, nämlich mit ihren Kindern und einer Frau, die sie mir dann als ihre Nachbarin vorstellte.

Eine Aserbaidschanerin, die mit ihrem türkischen Ehemann 17 Jahre lang in der Ukraine lebte, mit ihrer Familie nach hier flüchtete und noch so gut wie kein Wort Deutsch spricht.

Auf dem Gelände des gülenistischen "Bildungs-"Vereines wurde ich sofort aufs Herzlichste von einigen Damen begrüßt, die ich trotz ihrer streng muslimischen Kleidung inzwischen ganz gut auseinanderzuhalten lerne.

Den großen Saal kenne ich schon von anderen Veranstaltungen, wieder waren Tischgruppen für jeweils acht Leute feierlich hergerichtet, sogar ganz neue weiße Stuhlhussen gab es und dann fiel mein Blick direkt auf C., vor allem, weil man sie gar nicht überhören kann.

C. hatten wir vor zwei Wochen bei dieser anderen Iftarveranstaltung kennengelernt und ich hatte sie zunächst für eine der weltlich gekleideten Nonnen gehalten, an deren Tisch man uns platzierte, weil sie so wirkte, als wisse sie über alles Bescheid, gehöre also vermutlich mit zu den Veranstaltern.

Dann stutzte ich allerdings, als ich mitbekam, wie sie jemandem erzählte, sie beziehe wegen psychischer Probleme schon seit 12 Jahren Erwerbsunfähigkeitsrente, das hatte ich im Zusammenhang mit Kloster so noch nie gehört und spätestens, als sie etwas von ihrem Mann sagte, fiel der Groschen dann. Die war ja gar keine, tat nur so, als würde sie zum festen Stamm gehören ...

Ich kann es gar nicht so richtig in Worte fassen, aber irgendetwas an dieser Frau behagte mir von Anfang an nicht, dann war ich abgelenkt, merkte aber etwas später, dass es zwischen ihr und A. um "Sprachpatenschaft" ging.

Das Wort hatte ich noch nie zuvor gehört, stutzte so vor mich hin und begriff erst auf dem Rückweg im Auto, dass C. sich offenbar als solche anbot und A. dann dachte, sie könne sie für ihre Freundin G. klarmachen, die junge Ärztin, die ich ja auch schon recht gut kenne.

A. sagte, dass sie große Mühe hatte, C.s Deutsch zu verstehen und anscheinend beruhte das auf Gegenseitigkeit, denn C. schien der Meinung zu sein, nun A.s Sprachpatin zu sein. 

Als wir gestern den Saal betraten, war es wieder so wie beim letzten Mal - die letzten Vorbereitungen fürs Büffet liefen noch, C. stand mit türkischen Frauen an einem Tisch, faltete Servietten und hätte ich nicht gewusst, dass sie vor einigen Minuten dort als völlig Fremde aufgekreuzt war, ich hätte geschworen, sie sei fester Bestandteil des Vereines.

Als sie A. erblickte, stürmte sie auf sie zu und riss sie in die Arme, als würden sie sich schon ewig kennen und seien innigst verbunden und kurz darauf brachte sie ihren Mann zu uns an den Tisch, sie selbst hätte noch etwas zu "arbeiten".

Er begann sofort ein Gespräch und als sie sich dann dazugesellte, sie nahmen nun die Tischseite im rechten Winkel zu mir ein, versuchte ich unmerklich meinen Stuhl etwas weiter zu A. zu rücken, weil sie nicht nur aufgrund ihrer Staturen irgendwie sehr wuchtig auf mich wirkten, beide etwas too much vom allem, überjovial irgendwie, ohne dass der kleinste Hauch von Wärme spürbar war.

Und nun ging es kreuz und quer mit den Gesprächsfetzen, war es doch aufgrund der allgemeinen Lautstärke gar nicht so einfach, alles mitzubekommen, und prompt stöhnte C. auf, dieses Klirren würde sie verrückt machen. (Ich selber empfand es gar nicht als störend, denn man war halt schon zugange, die Start-Linsensuppe in die Teller zu schöpfen.)

Mit A.s Nachbarin gestaltete sich die Kommunikation naturgemäß schwierig, sie nahm immer wieder eine Übersetzungs-App zur Hilfe und als dort dann ein Satz kam, sie habe Angst, gab C. sofort die Psychologin, Angst sei kein guter Begleiter, ob es dabei um ihren Mann an der Front ginge?

Meine Güte, hatte sie vor lauter Bemühen, möglichst empathisch und zupackend zu wirken, gar nicht mitbekommen, worum es der Frau wirklich ging?

Sie ist fremd hier, spricht Aserbeidschanisch, Russisch, Ukrainisch und Türkisch, aber weder Deutsch noch Englisch. Kultur, Lebensbedingungen, alles ist neu für sie und natürlich fühlt man sich wie amputiert, wenn man sich nirgendwo wirklich verständlich machen kann.

Darum ging es ihr, einfach Angst vor dem täglichen Leben, was ich C. dann auch erklärte, und als ich zu der, um die es ging, dann ein Wort auf Russich sagte, wurde C.s Mann hellhörig.

Wie, ich spräche Russisch? Wo ich das denn gelernt habe? Er selbst sei gebürtiger Pole und in der Schule damit traktiert worden.

Nein, sprechen könne ich es nicht wirklich, antwortete ich, hätte es halt ein paar Jahre lang in der Schule gehabt, doch viel sei davon nicht mehr übrig.

Und nun kam von C. die Frage nach meiner Schule, denn sie ahnte es schon, dass wir das gleiche Gymnasium besucht hatten, weil in unserer Stadt nur dort dank "Papa Seifert" diese Sprache unterrichtet wurde.

Zwei Jahre jünger als ich ist sie, hat drei Jahre nach mit das Abi gemacht und natürlich gab es einiges zu erzählen von damals, auch wenn mir dabei erneut auffiel, wie anders wir die Dinge und Menschen wahrgenommen und bewertet hatten.

Ihr Mann unterhielt sich inzwischen mit dem Türken, der im rechten Winkel zu ihm, damit mir direkt gegenüber saß und mir schon durch seinen Humor aufgefallen war, und nun bekam ich mit, dass dieser berichtete, der habe die AfD gewählt, weil ... , der Rest entging mir zunächst, dann aber erklärte er, er fühle sich nun mal als "deutscher Jung", besonders als Kind dieser Stadt und nun riss C. die Sache wieder regelrecht an sich, begann auf ihn einzureden, ja, das hätten sich die Juden in den Dreißigerjahren auch so gedacht. Dann folgte ein Sermon, was alles zu geschehen hätte im Lande zu Schutz der Zugezogenen und in Gedanken sah ich C. bei den "Omas gegen rechts" vor mir, wenn sie auf die Straße gehen, weil wieder mal ein islamistischer Anschlag stattfand.

Zum Glück lenkte mich A. ab, die mich unbedingt einigen ihrer Freundinnen vorstellen wollte und mich auch fragte, ob es mir recht sei, später mit einer von ihnen heimzufahren, denn sie habe gebetsmäßig noch einiges vor und es würde sehr spät werden bei ihr.

Na klar, warum denn nicht?

Aus dem Augenwinkel bekam ich noch mit, wie C. sich die Aserbeidschanderin krallte und fortan heftig auf sie einredete, doch bei mir selbst wurde es dann immer spaßiger.

Zum einen war da S., eine Deutsche, die mit einem Türken verheiratet ist, und bei der der Funke sofort übersprang.

Erneut ging es um das Thema Sprachpaten, denn sie hatte dafür extra Kurse belegt.

Hui, da staunte ich aber, denn bei A. und mir hatte sich das alles ja nur dank einer Anzeige in der Nachbarschafts-App entwickelt, ohne dass irgendwelche offiziellen Stellen oder gar NGOs involviert gewesen wären.

Was es alles gibt ... 

Dann kamen zwei weitere Türkinnen hinzu, die eine mit, die andere ohne Kopftuch, Erstere war die, die mich später mitnehmen sollte und die mir aus A.s Erzählungen schon bekannt war, war es doch die mit dem Schnittblumenstand auf dem Wochenmarkt.

Den Magen habe sie sich verkleinern lassen, erzählte sie und schon waren wir mittendrin im Thema, bei dem ich ja auch mitreden kann. Wirklich lustig wurde es, weil beide meinen Humor teilten und wir gehörig über uns selbst lachen konnten, nicht alles so verkniffen ernst sahen.

Auch F., so heißt sie, hat einen Hund, also hatten wir schon das nächste Thema und so ging es doch glatt weiter.

Ach ja, zwischendurch hatten wir natürlich auch noch gegessen, uns am wieder sehr reichhaltigen Büffet bedient und obwohl ich schon pappsatt war, schleppte A. dann auch noch einen Teller mit süßen türkischen Köstlichkeiten zum Nachtisch für mich an, die ich irgendwie auch noch komplett in mich hineingestopft bekam.

Dann erst folgten diese ganzen Gespräche, es war ein Kommen und Gehen um uns herum, irgendwann kam auch A. mal wieder vorbei, unterhielt sich kurz mit F. - offenbar ging es noch einmal ums Mitnehmen, dann bat mich F., ob ich wohl noch etwas Zeit hätte, sie habe noch was zu erledigen.

Wieder sprachen sie Türkisch, dann erklärten mir beide, A. habe ihr eben verraten, dass auch ich Raucherin sei, denn genau darum ging es, um eine Zigarette auf dem Hof, der ich mich natürlich gerne anschloss. 😁

Zu dritt standen wir draußen, wieder gings ums Abnehmen und wieder hatten wir sehr viel Spaß miteinander - beide sprachen hervorragend Deutsch - und dann zeigte die Uhr schon 22 an und es wurde Zeit für die Heimfahrt.

Wieder ein ziemliches Herumgewusele, Umarmungen zum Abschied (ich selber immer mit Maske 🙄), dann marschierten wir über den stockdunklen Parkplatz zu ihrem Auto, das mich mehr als verblüffte.

Ein dicker SUV, so viel hatte ich erkennen können, doch als sie nun von außen die Beleuchtung einschaltete und mir die Beifahrertür öffnete, bekam ich den Mund fast nicht mehr zu.

"Fliegen wir etwa nach Hause? Das sieht ja eher nach Flugzeug-Cockpit denn nach Auto aus." 😲

Überall Lichter, Bildschirme und als ich mich wunderte, wie sicher sie in dieser Düsternis ausparkte, lachte sie, nein, das würde das Auto ja ganz alleine für sie erledigen. 😲

"Wie heißt das Ding denn? Ich muss davon meinem Mann gleich doch erzählen", fragte ich breit grinsend und erfuhr, dass es sich um einen vollelektrischen Audi Q7 handelte. 

Sie selber habe so eine Luxuskarosse wahrlich nicht gebraucht, meinte sie, aber ihr Mann ... 🙄

Jo, kennt man ja, wir lachten beide und unterwegs wurden unsere Gespräche dann noch sehr viel tiefgehender.

Einige schwere Schicksalsschläge hat sie hinter sich, die Mutter verstorben, der jüngste Sohn ist abgehauen und nun stellte man auch noch fest, dass sich in ihrem Kopf etwas befindet, was da nicht hingehört. Es müsse noch abgeklärt werden, ob es sich um einen Tumor handelt.

"Mein Gott ... ", sagte ich, legte ihr kurz die Hand auf den Arm - wir standen gerade an einer Ampel - und fragte sofort nach, ob sie wenigstens jemanden hat, mit dem sie über diese Ängste reden kann?

"Nein, nicht wirklich", lautete ihre Antwort, "du glaubst gar nicht, wie gut mir gerade deine kleine Geste tat. Ich habe einfach gemerkt, dass du dich sofort in mich hineinfühlen konntest, deshalb kann man dann auch leichter darüber reden."

Und noch über andere Dinge sprachen wir, so intensiv, dass sie bei uns gegenüber kurzerhand noch auf den Bürgersteig fuhr, damit es weitergehen konnte.

Schon bevor wir starteten, hatten A. und sie beschlossen, dass wir unbedingt mal ein Frühstück zu dritt machen sollten, nun kam sie noch einmal darauf zurück, sie freue sich sehr, mich dann bald wiederzusehen, woraufhin ich zurückgab, auch ich habe mich gefreut, sie kennen zu lernen, nachdem A. ja schon öfter von ihr erzählt hatte.

Oh ja, das ginge ihr auch so, denn im Gegenzug hätte A. ihr schon häufig von mir erzählt und immer wieder erwähnt, wie gut ich als "Lehrerin" sei, zumal ich sie auch durchaus korrigieren würde.

"Na klar mache ich das", sagte ich lachend, "sie bemüht sich ja so sehr um korrekte Grammatik, also muss ich ihr wohl oder übel sagen, wo sie Böcke schießt."

Noch eine ganze Weile quasselten wir weiter, ich merkte deutlich den übergroßen Druck auf ihrer Seele und wir waren uns einig, wie wichtig es ist, Dinge zu formulieren, einfach mal raus aus'm Kopf zu kriegen, bis ich dann schließlich zu ihr sagte:

"Weißte was? Wenn du was loswerden magst, lass dir doch einfach von A. meine Nummer geben wegen WhatsApp ..."

"Ach was, dafür brauchen wir gar keine A.", meinte sie nun und schaltete wieder die pompöse Innenbeleuchtung ein. Schon hatten wir die Nummern ausgetauscht und ganz sicher werde ich am Freitag auf dem Weg zum Einkaufen mal an ihrem Marktstand vorbeischauen.

Auch S., die Deutsche mit dem türkischen Mann, hatte zum Abschied zu mir gesagt, sie würde sich sehr freuen, wenn wir uns bald mal wieder über den Weg liefen, so dass ich als erstes Fazit aus dem Abend mal Folgendes sagen kann: 

Ich fühlte mich wieder ungeheuer gut aufgehoben, umgeben von und aufgenommen  mit sehr viel herzlicher Wärme, aber das ist es nicht allein, sondern auch diese schlichte Offenheit, mit der diese Frauen miteinander umgehen, packt mich einfach.

Wirklich angenehm, mit Ausnahme von dieser C. halt, die dagegen irgendwie unecht wirkt.

Ich will nicht vorschnell "urteilen", könnte mir aber denken, dass bei ihr wie bei meiner alten Freundin A. eine bipolare Störung vorliegt. Als sich sich über das Klirren so unverhältnismäßig aufregte, hatte ich das Gefühl, sie könnte gleich durchdrehen, ganz kurz nur, dann stürzte sie sich regelrecht auf die nächste Aktivität, so als wolle sie ihre psychischen Probleme mit übermäßigem Aktivismus überdecken, und auch als der Moderator nach dem Programmteil mit seinem Mikro herumging, um Kommentare zum Abend zu erfragen, meldete sie sich schon von sich aus und irgendwie erschien mir auch das, was sie zu sagen hatte, an den Haaren herbeigezogen.

Es ging um die musikalische Einlage, genauso grottenschlecht wie vor zwei Wochen, diesmal war es eine Frau, die einer Flöte sehr viele schiefe Töne entlockte.

Der Moderator sagte hinterher fast entschuldigend, dieses Instrument sei wirklich sehr schwer zu spielen, er habe es selber einmal versucht, sei kläglich gescheitert und auch den anderen Anwesenden sah man an, dass sie eigentlich alle froh waren, als die "künstlerische Darbietung" vorbei war, doch C. monierte nun, ihr haben unbedingt nähere Erklärungen gefehlt, um was für Stücke es sich bei dieser "wunderbaren Musik" gehandelt habe.

Da war es wieder, dieses "too much", und ich fress nen Besen mitsamt allen Borsten daran, wenn sie das wirklich ernsthaft interessierte und nicht nur der Demonstration dienen sollte, wie tiefgründig sie in das islamische Leben einzutauchen bereit ist.

Abwarten, sicher wird sie mir nun noch öfter begegnen. Vielleicht lerne ich sie dann ja doch noch mit anderen Augen zu sehen. 😉

Noch kurz zu gestern früh, als ich ja das Fotobuch abholte, das ziemlich gut geworden ist, auch wenn es mich stört, dass die die erste Fotoseite nun direkt innen auf den Einband drucken. Hinten das Gleiche und so wirkt das Ganze dann am Ende wie ein Bilderbuch für Kinder.

Außerdem verblüffte mich mein nun schon in den letzten Zügen liegendes Zehnerticket sehr, das ja am 1.4. seine Gültigkeit verliert.

Als F. ins Krankenhaus kam, hatte ich es übers Internet gekauft, entwerten ließen sich die vielen Fahrten kaum einmal, also hatte ich immer noch 7 Fahrten zur Verfügung.

Auf dem Hinweg entwertete ich korrekt, doch als ich nach nicht mal einer Stunde den Rückweg antrat, ging es nicht, weil das erste ja noch gültig war.

Also fuhr ich mit dem gleichen Ticket gezwungenermaßen auch wieder zurück und habe jetzt immer noch 6 offene Fahrten. 🙄

So, das war's für heute, nun muss ich den gestrigen Abend erst mal so richtig sacken lassen ...

 

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

 

 

Samstag, 22. März 2025

Ob das der Umwelt dient?

 Bei uns sammelt die Stadt an den Müllabfuhrterminen auch Altpapier ein, das viele in Wäschewannen vors Haus stellen.

Ich selber ziehe Kartons vor, nahm mir zu diesem Zweck immer von Netto die großen mit, in denen die Eier direkt ins Regal geschoben wurden, doch gestern sah ich zu meinem Entsetzen, dass man sie stattdessen nun in Kunststoffkisten geliefert bekommt.

Daraufhin habe ich im Laden mal die Augen offen gehalten, fand aber keine anderen Kartons, die diesen größenmäßig gewachsen wären, also fällt das in Zukunft flach und ich werde wohl auch auf Plastik umsteigen müssen. 🙄

Des Weiteren beschäftigte ich mich gestern noch einmal mit dem nun für Wenigfahrer und Nicht-Handybezahler so drastisch eingestampften Ticketangebot für die Öffis.

Vierertickets gibt es nicht mehr bei den Fahrern, sondern nur noch an Vorverkaufsstellen, die man mit der Lupe suchen und für die man oft erst mal sehr weit laufen muss, die noch kostengünstigeren (sofern man davon bei diesen Wucherpreisen überhaupt noch reden kann) Zehnerkarten hat man ganz gestrichen und wie ich nun feststellte, die Kurzstrecke ebenfalls, d.h. für nur zwei Haltestellen muss man genauso viel löhnen, als würde man quer durch die ganze Stadt fahren.

Die wollen einen mit Macht zum Eezy NRW zwingen und damit dazu, sich Fahrten im Nachhinein vom Konto abbuchen zu lassen, was ich komplett ablehne und wozu viele ältere Leute gar nicht in der Lage sein dürften.

Frecher gehts nimmer. Deutschland ist eine Digitalisierungswüste - Ämter können sich nicht vernetzen, verschleudern Unsummen an Sozialgeldern, weil sie keine Ahnung haben, ob die nicht vorhandenen Kinder nicht auch in anderen Städten schon abkassieren, aber ... dem "kleinen Bürger" will man die Digitalisierung mit Gewalt aufs Auge drücken?

Das ist so dreist, dass ich den Verkehrsbetrieben gestern eine deftige Mail schrieb. Leider ist der Platz im Formular auf 500 Zeichen begrenzt, also konnte ich nur Stichpunkte anführen, musste auf Höflichkeitsfloskeln verzichten und endete stattdessen raumsparend mit "Pfui!!". 😁

Dann gab es noch Neues zu dem Unfall bei uns vor dem Haus. Wir hatten uns ja gewundert, dass der Vordere, ein dicker schwarzer BMW, auf einmal verschwunden war, noch bevor die Polizei eintraf, aber nun las ich in einem sozialen Netzwerk die Erklärung dafür.

Das Mädel war so umsichtig gewesen, diesen Wagen zu knipsen, jetzt zeigte sie dieses Bild mitsamt dem ordnungsgemäß angebrachten Kennzeichen, das die Polizei später als nicht existent bewertete, und bat um Hinweise, falls jemand dazu etwas sagen könne.

Vermutlich gehörte der ältere, dickbäuchige Fahrer also einer Diebesbande an, kein Wunder, dass er es vorzog, Fahrerflucht zu begehen. 

Ich schrieb ihr eine PN, musste mich aber erst mal vorstellen, denn tatsächlich kennen wir uns gar nicht. Ihre Familie ist kosovo-albanischen Ursprungs und umgibt sich genau wie A. hauptsächlich mit Menschen der eigenen Herkuft. So weit ich weiß, waren es zwei Schwestern mit ihren Männern, die vor Jahrzehnten dieses Haus kauften. Die eine starb sehr früh, ich sah immer viele Kinder herumspringen, aber wie die nun als Erwachsene aussehen - keine Ahnung, man kam mit den Eltern über ein freundliches Zunicken nie hinaus.

Also sagte ich ihr, wer ich bin und dass wir den Crash natürlich gehört und daraufhin aus dem Fenster geschaut hatten.

Den Fahrer hatten sie schon sehr gut beschrieben, mehr konnte ich dazu auch nicht beitragen, aber ... sie hatte dessen Wagen nur von hinten im Blick gehabt, während wir ihn ja von der Seite sahen und dadurch auch, dass seine Motorhaube nach dem Crash ein Stück in die Luft stand.

Zwar ist nicht anzunehmen, dass er den Schaden in einer offiziellen Werkstatt beheben lässt - diese Verbrecherkreise sind ja sehr gut organisiert und haben ihre eigenen Klitschen, aber eine geringe Chance besteht vielleicht doch, deshalb hielt ich das für erwähnenswert und wünschte ihr ansonsten alles Gute, zumal ich den Mann, wenn nötig, vermutlich auch wiedererkennen könnte.

Ihre Reaktion war richtig süß: 

"Huhu, ja das ist ein super Tipp. Vielen Dank für deine Nachricht❤️ liebe Grüße zurück" 😊

So, und nun muss ich mich hurtig auf den Weg in den Nachbarort machen, denn dm teilte mir gestern Abend mit, dass das Fotobuch in der Filiale bereitliegt.

Eigentlich hätte ich das gern mit einem Einkaufsbummel verknüpft, aber ich möchte heute Abend zum Iftar nicht zu kaputt erscheinen, also teile ich das auf, heute dm und Wochenmarkt und nächste Woche erledige ich dann den Rest, muss ja eh schauen, dass ich zumindest einen Teil meines Zehnertickets noch verbrauche, das am 1.4. seine Gültigkeit verliert. 🙄

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

 

Freitag, 21. März 2025

An den Iden des März ...

 ... haben nicht nur F. und ich geheiratet, sondern es wurde auch Gaius Julius Caesar ermordet, unter anderem von seinem möglicherweise sogar leiblichen Sohn Brutus, der wie seine Mordkumpane große Angst davor hatte, dass Caesar sich zum dauerhaften Diktator machen wollte und damit die Errungenschaften der römischen Republik zunichte machen würde. 

Das kommt einem sehr bekannt vor, nicht wahr, nun wo ähnliche Bestrebungen fast überall auf der Welt ablaufen?

So, und nun habe ich mir selber den roten Faden genommen, denn rund anderthalb Stunden lang habe ich mit dem Copiloten diskutiert, auf sehr angenehme Art und Weise, obwohl ich eigentlich nur mit der Frage startete, inwieweit er mir zustimmen würde, dass man die altrömische Republik als frühe Form der Demokratie bezeichnen könnte. 

Vom Höcksken aufs Stöckken kamen wir, zogen Vergleiche zu Aktuellem und der Bogen spannte sich schließlich über Dekadenz und den Nachteilen monotheistischer Religionen bis hin zu Paralleluniversen, wobei wir noch lange nicht am Ende sind, nur fehlte mir grad die Zeit weiterzumachen.

Echt geil ist das, über solchen Themen und Gedanken kann ich eigentlich mit niemandem reden, merke ja auch hier im Blog, dass ich damit auf wenig Gegenliebe stoße 😅, aber KI springt mehr als willig darauf an, wirkt sogar ihrerseits richtig fasziniert davon, mit bei meinen scheinbar absurden Gedankensprüngen zu folgen, zumal das Ding natürlich auch sofort weiß, wovon ich rede, wenn ich z.B. "Volkstribune" ins Spiel bringe. 

Wenn ich es recht überlege, hätte ich absolut nichts gegen einen Roboter als Hausgenossen einzuwenden, ein hübsches kleines Kerlchen vielleicht, das mir bei den körperlichen Arbeiten hilft und darüber hinaus jederzeit für solchen Austausch zur Verfügung steht. 

Sollte also noch jemand nach einem Geschenk für mich suchen, das wäre es ... 🤣

Und da ich mir nun selber so viel Zeit geraubt habe und gleich losmuss zum Einkaufen, nur noch ganz kurz zu gestern.

Auf einmal krachte es gewaltig vor dem Haus - schon wieder ein Unfall.

Dass niemand verletzt war und Hilfe brauchte, war gleich ersichtlich, dann aber versuchten wir zunächst vergeblich uns zusammenzureimen, was überhaupt passiert war.

Vorn stand ein dicker BMW mit angehobener Motorhaube und hinter ihm ein Kleinwagen, vor dem mehrere junge Frauen standen, die mit dem älteren BMW-Fahrer redeten.

Wie konnte der vorn kaputt sein, wenn die Unfallgegenerin doch hinter ihm stand?

Sehr seltsam, zumal der Vordere dann auch einfach wegfuhr, während die Mädels auf die Polizei warteten. 

Auf des Rätsels Lösung kam F. kurz darauf, als nämlich der Nachbar von ganz schräg gegenüber plötzlich auftauchte - es war seine Tochter (die wir gar nicht erkannt hatten), die den Unfall verursacht hatte, als sie nämlich aus dem Parkstreifen gegenüber ausparken wollte. 

Armes Mädel, der Schock wird sicher tief sitzen ...

Ansonsten gabs nur noch das Sauerkraut, das F. und auch mir später sehr gut schmeckte:


 Unnu ab mit mir in die Sonne ... 😊

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

PS: Um noch mal auf den Anfang zurückzukommen. Brutus & Co nützte der Mord an Caesar überhaupt nichts, denn dann kam ja dessen Großneffe Octavian als Alleinherrscher an die Macht, dem später der Beiname "Augustus" (der Erhabene) verliehen wurde und der damit das Kaiserreich für etliche Jahrhunderte begründete.

Will sagen, Attentate sind kein gutes Mittel, um Autokratie zu verhindern. 

Donnerstag, 20. März 2025

So begeistert war ich gestern ...

 ... von meiner gelungenen Knöchel-"OP", dass ich ganz vergaß zu erwähnen, dass ich auch Rex sehr glücklich gemacht hatte, denn als ich bei Aldi in den Kaufrausch verfiel und mir entgegen besseren Wissens die Schuhe mitnahm, schlug ich auch fürs Büble noch zu, weil es Stuhlauflagen für nur 7,99 Euro gab.

Die alte, die den fast schon kunstvoll zusammengebauten Liegeplatz im Esszimmer krönte, hatte sicher schon 10 Jahre auf dem Buckel und das letzte Waschen hatte sie mir ziemlich übelgenommen.

Kaum war ich wieder daheim, baute ich um, entsorgte die alte Matte, legte die neue hin und war nun sehr gespannt, was Rex dazu sagen würde:


 Na ja, zunächst hielt sich die Freude in Grenzen. Ich rief ihn aus dem Garten, er kam an, besah sich das, schnüffelte einmal, wandte gelangweilt den Kopf an, trottete von dannen und da ich mich dann anderen Dingen widmen musste, bekam ich gar nicht mehr mit, wie es weiterging.

Als ich später aber doch mal wieder genauer hinschaute, fand ich dieses Bild hier vor:


 Er wusste es offenbar zu schätzen, dass sie so schön dick ist, was ihn allerdings nicht daran hinderte, das Ding im hohen Bogen durch die Luft zu werfen, als das Mittagessen nicht früh genug serviert wurde. 🤣

Und nun wurde ich gerade unterbrochen. Die Gasfirma hatte uns ein Zeitfenster zwischen 8:30 und 12:30 mitgeteilt, doch schon um viertel vor neun klingelte es, und es war der Fahrer.

"Nanu, habe ich Ihren Anruf verpennt?", fragte ich erstaunt.

"Nein, ich hab gar nicht angerufen. Ich muss nebenan zum Heim und dachte mir, schell doch vorher schon bei denen an."

Was ich für eine hervorragende Idee hielt, doch zunächst musste ich ihm die Tür noch einmal vor der Nase zuschlagen, um Rex in den Garten auszusperren, doch dann war die Sache zügig erledigt und eine Erfolgsmeldung konnte ich ihm auch noch mit auf den Weg geben, denn gestern Abend haben wir erstmalig versucht, das neue Mobilgerät am ebenfalls neuen Tank aufzuladen.

Es kostete mich rund zehn Minuten, dann aber war das Teil tatsächlich voll und F. konnte genau 5 Stunden lang seinen Sauerstoff von dort beziehen.

Sehr schön und nun noch einmal zurück zu Aldi.

Seit Jahrzehnten kaufe ich dort im Frühjahr die Geranien für die oberen Fenster, im letzten Jahr bekam ich den Termin nicht mit wegen F.s Krankenhausaufenthalt und hatte meine liebe Mühe, noch irgendwo Ersatz zum annehmbaren Preis herzubekommen.

Dieses Jahr sollte mir das nicht wieder passieren, also schaute ich im Internet die Aldiprospekte für die nächsten drei Wochen an und tatsächlich, für den 3.4. sind die Geranien angekündigt.

Doof, dass die immer früher damit werden, denn Mai würde wahrlich ausreichen, also muss ich sie sicherheitshalber noch für einige Zeit in der Badewanne zwischenlagern und jeden Morgen ins Freie tragen, d.h. sofern ich sie überhaupt bekomme, denn nun kommt das große Aber.

Den Termin habe ich mir notiert, blöderweise fällt er aber auf einen Donnerstag und was ist bei uns donnerstags angesagt? Genau, der Gasmann. 🙄

Erst am Vorabend gegen sechse werde ich das Zeitfenster erfahren - sollte es später liegen, habe ich Glück, doch muss ich auch zwischen acht und neun Uhr schon bereitsitzen, kann die Sache in die Hose gehen, denn die Geranien sind meist sehr schnell weg. 

Schaun mer mal ...

Unnu gehe ich Zwiebeln und Kartoffeln sortieren und mit Letzteren gleich einen großen Topf füllen, denn zum bereits vorgekochten Sauerkraut (mit Kasseler und ordentlich Äpfeln und Zwiebeln) soll es natürlich welche geben, und das nicht nur heute, sondern bis einschließlich Samstag, weil ich dann in A.s "Bildungs"-Verein zum Iftar eingeladen bin und nicht genug Zeit für aufwändige Kocherei habe.

Und da ich ja immer möglichst rationell und sparsam zu planen versuche, habe ich bei der Wahl der Topfgröße auch schon Sonntag und Montag mit eingerechnet, dann fertige ich aus dem Rest Bratkartoffeln an und dazu gibt es Wurst-Gemüse-Salat. 

Ab mit mir in die Küche ...

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

 

Mittwoch, 19. März 2025

Knöchelvulkan im Fadenkreuz

 Schon seit Monaten piesackte mich der äußere Knöchel meines rechten Fußes.

Kleinere Blessuren habe ich eigentlich ständig, hier mal ein blauer Fleck, da ein Riss vom Heckeschneiden, ein Schnitt in den Finger - Opfer müssen gebracht werden 😁 und so nehme ich solche Dinge meist nur am Rande wahr, die heilen ja auch wieder. 

Schwach entsinne ich mich, dass es im Stiefel mitunter stach, wenn ich zu F. ins Krankenhaus fuhr, aber da hatte ich so viel Wichtigeres im Koppe, achtete also gar nicht darauf, doch dann begann das Stechen auch im Bett. Sobald ich mich auf die rechte Seite drehte und der Knöchel auf dem Laken auflag, ging es los und anstatt es dann doch mal näher zu untersuchen, suchte ich einfach nach einer anderen Postition.

Irgendwann merkte ich dann, dass der Knöchel sehr viel spitzer geworden war, wie ein kleiner Vulkan sah er aus, mit tiefroter Spitze, auf der ein kleines weißes Mini-Zipfelchen saß.

Immer wieder versuchte ich, besonders in der Wanne, dies zu entfernen, aber eher halbherzig, doch immerhin begann ich dann, diese insgesamt etwa groschengroße Stelle einzusalben. Immer schön im Wechsel zu Schwedenkräutern - irgendwas müsste doch mal wirken und die Schwellung zurückgehen lassen?

Problem waren eigentlich die Temperaturen, denn wenn ich barfuß bin, erledige ich alles fußmäßige auf der Stufe der Hintertür, weil ich so bequem drankomme und vor allem Tageslicht habe, was aber natürlich in den kalten Monaten nicht sehr angenehm gewesen wäre, also schob ich das vor mir her, vielleicht auch deswegen, weil es sich um den vier Mal operierten Fuß handelte, bei dem ich dank Spinalanästhesie sogar zuschaute, wie sie mir genau diesen Knöchel absägten.

Dann kam im Januar der Termin bei der Neurologin, zu der ich einen guten Draht habe, und als wir uns im vergnüglichen Gespräch gegenübersaßen, sagte ich zu ihr:

"Ach, wenn ich schon mal einen Arzt zu fassen kriege, könnten Sie nicht bitte mal kurz einen Blick auf meinen Knöchel werfen? Vielleicht haben Sie ja eine Idee, was das sein könnte und ob Handlungsbedarf besteht?"

Sofort kam sie mit der Lupe um den Schreibtisch herum, schaute und ... war genauso ratlos wie ich:

"Die helle Spitze sieht wie ein Eiterpünktchen aus", sie drückte leicht, machte aber die gleiche Erfahrung wie ich, da kam nix raus.

Okay, also würde ich es weiter beobachten und salben, wobei sie mir aber ans Herz legte, sofort einen Arzt aufzusuchen, sollte das schlimmer werden.

Vor einiger Zeit gab es bei Aldi Sneaker, eigentlich genau die, auf die ich schon so lange wartete, ich schlupfte im Laden sogar hinein, stellte aber fest, dass der Rand genau über den Knöchel ging und es grauslich piekste, also ließ ich die Finger davon.

Letzte Woch das gleiche Spiel mit einem schwarzen Freizeitschuh, ich machte einen Bogen drum, doch als ich ihn gestern dann zum reduzierten Preis sah - ein einziges Paar gab es noch, und das genau in meiner Größe, nämlich 38, konnte ich es nicht lassen und probierte ihn an.

Natürlich stach es wieder, doch irgendwie fühlte ich mich nun herausgefordert. Das musste doch mal ein Ende haben, ich kann mich ja nicht immer weiter von so nem blöden Knöchel quälen lassen. 

Also packte ich die Schuhe ein und machte zu Hause endlich Nägel mit Köpfen, zumal das Wetter bestens war.

Ab auf die Hinterstufe, diesmal sogar mit Brille, runter mit der Socke und nun machte ich mich über den "Vulkan" her. Nee, da kam nach wie vor nichts raus, also kein Eiter oder so, doch auf einmal sah ich einen blauen Punkt.

Häh, bin ich nun auf einmal adelig, habe blaues Blut? *koppkratz*

Der Punkt wurde beim Drücken etwas größer, doch nicht lang genug, als dass ich das mit den Fingernägeln hätte packen können, also holte ich eine Pinzette, desinfizierte sie und machte mich ans "Ausgraben".

Nach kurzem Fummeln gelang es mir tatsächlich, das "Ding" zu packen, und ihr werdet es nicht glauben, was ich dann aus meinem Knöchel zog, nämlich dies hier:


 Ein Stückchen Plastik, ein wenig erinnerte es mich an diese Strippen, an denen nun die Deckel von Milchtüten hängen, auch wenn die natürlich nicht blau sind.

Und nun ist die große Frage, was kann das sein und wie gelangte es unter meine Haut???

Wie gesagt habe ich keinerlei Erinnerung, mir den Köchel mal so angeschlagen zu haben, dass da eine offene Wunde entstand, was aber nichts heißen muss, da solch kleine Blessuren bei mir unter ferner liefen laufen.

Doch selbst wenn es der Fall gewesen wäre, wie kann dann so ein Stückchen Plastik da hineingelangen und einwachsen, ohne dass ich davon etwas mitbekomme?

Kann so was überhaupt geschehen?

Bei einem Dorn, einem Splitter ist es klar, so etwas drückt sich tief hinein, aber das konnte hier ja so nicht geschehen sein, dazu war das gar nicht steif und spitz genug.

Oder besteht die Möglichkeit, dass die damals bei der OP oder beim ambulanten Herausnehmen des Materials schlampig gearbeitet haben und das Ding dabei in den Knöchel geriet?

Im Prinzip denkbar, aber ... würde sich so ein Fremdkörper dann auf den Weg machen und sage und schreibe 34 Jahre benötigen, bis er sich so weit hochgeschafft hat, dass er reif ist, das Licht der Welt wiederzuerblicken?

Ehrlich, ich bin völlig ratlos, aber in erster Linie natürlich froh, dass die Sache ausgestanden ist.

Der "Vulkan" ist inzwischen deutlich geschrumpft und die Nacht war wunderbar, so ganz ohne Stechen da unten. 😊

Weniger erfreulich wurde es dann am Nachmittag, denn ich schaute mal auf meinem Handy nach, ob das Zeherticket, zu dem man mich ja zwang, damit ich zu F. ins KH fahren konnte, noch Guthaben aufweist.

Tut es, nachdem das mit dem Entwerten ja erst gar nicht funktionierte, habe ich sogar noch 7 Fahrten zur Verfügung, was mir nur leider nichts mehr bringt, da sie ab dem 1. April ungültig werden.

Das allein ist schon ärgerlich genug, aber was mich dann vollends auf die Palme brachte, war, dass es auch diese Zehnertickets nun nicht mehr gibt, kaum dass ich mich zähneknirschend daran gewöhnt hatte.

Nicht nur, dass man uns keine Mehrfahrtenkarten mehr bei den Fahrern kaufen lässt und es keine Automaten gibt, nein, nun nimmt man uns auch noch diese Möglichkeit zum Geldsparen.

Erbost rief ich die Hotline an, hatte noch die schwache Hoffnung, dass ich mich im Internet vielleicht einfach zu blöde anstellte, das zu finden, aber die Mitarbeiterin zog mir diesen Zahn sofort.

Vom Zehnerticket hatte sie noch nie gehört und ich solle doch bitte zum Eezy Ticket wechseln, das wäre doch etwas ganz Wunderbares.

Sie rechnete mir sogar aus, dass ich von hier aus bis zum Hauptbahnhof damit beispielweise "nur" 3,50 Euro bezahlen müsse, woraufhin ich ihr erklärte, dass mich die gleiche Strecke mit dem Zehner aber nur 2,60 kosten würde, was sie einigermaßen sprachlos machte, erst recht, als ich ihr dann erklärte: "Danke für Ihre Mühe, nun weiß ich, dass Sie die Bürger mit aller Macht zurück zum Auto bringen wollen ...!" 😡

Man stelle es sich mal vor, ich komme mit Taschen beladen aus der Stadt, es regenet, aber trotzdem muss ich alles in den Dreck stellen, um die Hände freizuhaben, denn ich muss ja vor Fahrtantritt einchecken, wobei die Gefahr nicht von der Hand zu weisen ist, dass mir jemand das Handy aus der Hand reißt.

Dann alles wieder aufsammeln, rein in den Bus und nach dem Aussteigen das Gleiche noch einmal, weil ich ja wieder auschecken muss, und zusätzlich mache ich mich komplett gläsern, weil ich meinen Standort freigeben muss, um das überhaupt nutzen zu können.

Des Weiteren zwingt man mich, mir sogar Fahrtkosten vom Konto abbuchen zu lassen, was ich absolut nicht WILL, denn so etwas bezahle ich vom Haushaltsgeld und will da kein Durcheinander.

Immerhin hätte ich prinzipiell die technischen Möglichkeite und das Know-how, da mitzuspielen, aber was machen ältere Menschen, die weder ein Smartphone noch die nötigen Kenntnisse haben?

Die werden also gezwungen, völlig überteuerte Einzeltickets beim Fahrer zu kaufen???

Eine solche Unverschämtheit ist das, dass mir echt die Worte fehlen, und wieder einmal wird mir klar, was für eine verlogene Scheiße dieses ganze Umweltgetue ist, denn wenn es wirklich darum ginge, dann würde man sich bemühen, den Bürgern das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln so einfach wie möglich zu machen, statt es immer weiter zu verteuern und mit technischen Fallstricken zu versehen!!! 😡

So, und nun gehe ich rasch das Sauerkraut für morgen vorkochen und dann ab in die Wanne mit uns.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

Dienstag, 18. März 2025

Noch mal zu Rex

 Es ist wirklich schade, dass all die vielen alten Einträge verschwunden sind, in denen ich die Erlebnisse mit ihm jeden Tag festhielt, angefangen bei der Aufregung, bevor er überhaupt erst mal per Flieger hier eintraf, denn das zog sich über einige Wochen hin, weil er auf Gran Canaria erst noch kastriert wurde und dann auch noch eine Flugpatin gefunden werden musste.


 Das hier war das Erste, was wir von ihm sahen und als wir ihn vor dem Parkhaus aus seiner Box befreiten und ich ihn zum ersten Mal an der Leine spürte, dachte ich: Mein Gott, das ist ja gar kein Hund, das ist ein Panzer ... 😲

So starr wirkte er, so unnachgiebig, so hart und dann musste er auch noch gleich mit uns in einen kleinen Aufzug und anschließend mit mir auf den Rücksitz unseres Autos.

Zum Glück wirkte da noch das Beruhigungsmittel ein wenig nach, das man ihm vor dem Flug verpasst hatte, aber kaum startete ich dann direkt vom Aussteigen aus mit ihm zum ersten gemeinsamen Gassigang, war es damit vorbei.

Ganz offensichtlich hatte er keinerlei Leinenerfahrung, er zerrte und zog, dass ich meine liebe Mühe hatte, und dann kam ein Hund auf uns zu und er drehte völlig durch.

Wütendes, aggressives Bellen und mit seinen heftigen Sprüngen riss er mir fast den Arm aus, selbst mit beiden Händen war es ungeheuer schwer, ihn halten zu können, zumal er mir mit seinem Gespringe auch rücksichtslos immer wieder an die Beine rammelte und auf die Füße trat.

Erst nach und nach merkte ich, dass er auf fast alles so reagierte: Artgenossen, Katzen, Fahrräder, Mopeds, orangefarbene Wagen der Stadt bzw. Müllabfuhr und ganz schlimm wurde es bei LKWs.

Das Gassigehen war die reinste Hölle für mich und daheim war es auch nicht besser.

Ein halbes Jahr lang fütterte ich ihn ausschließlich mit der Hand, immer in Form von Trainigsrunden, so wie ich es hier einmal mitfilmte. 

Im Garten hatte ich einen Parcours aus Stangen gebaut, übte dort immer wieder das Bei-Fuß-Gehen usw., aber es nützte alles nichts, war kein Futter im Spiel, weigerte er sich, mich überhaupt wahrzunehmen und beim Gassi war dann eh wieder alles weg, wimmelte seine Welt doch förmlich vor lauter bösen Feinden.

Eine Zeitlang nahm ich immer eine Wasserflasche mit, bespritzte ihn, was zunächst auch half, aber bald schon trat der Gewöhnungseffekt ein und die bösen Feinde waren viel wichtiger.

Tabus jeglicher Art war er nicht bereit zu akzeptieren und meine vermeintliche Hundeerfahrung nach 15 Jahren Püppi konnte ich getrost abschreiben, nichts, absolut nichts funktionierte bei ihm wie zuvor bei ihr. 

Wir selber etwas essen?

Im Leben nicht, der Tisch war doch dazu gedacht, dass Hunde mit einem Satz draufspringen und sich über die Teller hermachen, und ein Mann, der selber im Sessel sitzen will?

Nicht mit Rex, da schmeißt man sich derart heftig in voller Länge drauf, bis das arme Herrchen das Weite sucht, und natürlich sind auch auf dem Schreibtisch stehende Tastaturen dafür da, dass Hunde drauf herumturnen.

Nachdem Püppi in hohem Alter mal unsere hühnerleiterartige Treppe hinuntergestürzt war, wollte ich dafür sorgen, dass Rex von Anfang gar nicht nach oben darf.

Pustekuchen ...

Aus räumlichen Gründen ist ein Treppengitter hier nicht möglich, also schraubten wir eine Klappleiste an die Wand, von der ein Vorhang herunterhing. Für Rex kein Hindernis, so schnell, wie er das alles abgerissen hatte, konnten wir kaum gucken und natürlich war das Sofa der bevorzugte Platz, seine Geschäfte zu erledigen.

Nachts verbarrikadierten wir den Durchgang zum Wohnzimmer mit Brettern, deckten zusätzlich alles mit Plastikdecken ab und für die Türen oben mussten wir neue Schlösser besorgen, damit wir über Schlüssel verfügten, denn selbst nach oben gedrehte Türgriffe stellten für dieses Untier kein Hindernis dar und dann druff uff die Betten ..., um sie zu markieren. 🙄

Mehr als einmal war ich froh, dass sich der Couchtisch zwischen uns befand, wenn er wieder mal mit gefletschten Zähnen davor stand und sehr wütend auf mich war, weil ich nicht so mitspielte, wie er das wollte, und ständig hatte ich komplett zerkratzte Arme und Beine, weil er so wüst an mir herumsprang und mit seinen Krallen überall zulangte.

Nein, das machte keinen Spaß und einmal fehlte der Tisch zwischen uns, er wagte sich mich anzuknurren und die Zähne bedrohlich zu fletschen, da wurde ich so sauer, dass ich ihn einfach packte und auf den Boden drückte. Wenn ich mich recht entsinne, sogar auf den Rücken.

Keine Ahnung, wie mir das überhaupt gelang, aber immerhin beeindruckte ihn das. (Und mich auch ... 🤣)

Irgendwann fuhr ein Rettungswagen mit Martinshorn am Garten vorbei, Rex begann mitzuheulen und nun tat ich endlich das, was schon bei Püppi so tolle Wirkung zeigte, ich stimmte mit ein.

Das verblüffte ihn und ... auf einmal schien er mich so richtig bewusst wahrzunehmen, schaute mich an, wir ahmten gegenseitig das Hochrecken des Kopfes nach und bestärkten uns immer wieder gegenseitig in der Heulerei.

Aha, das war es also, ich musste viel mehr auf seine Art der Kommunikation eingehen.

Eigentlich hatte ich das auch mit Püppi schon so gehalten, wir hatten uns irgendwo auf der Mitte getroffen, doch bei Rex musste ich noch weiter weg von meiner menschlichen Postition, also begann ich nun ebenfalls die Zähne zu fletschen, wenn er meinte, dies tun zu müssen, tat es dann auch, wenn er einfach nur bockig war, wobei ich mir natürlich genau angeschaut hatte, wie er das macht, erst mal leichtes Zucken der Mundwinkel, wenn das nicht reicht, weiter nach hinten damit und nach und nach die Zähne zeigen.

Jo, das kam an, wie ich deutlich an seiner Reaktion sehen konnte, denn zunehmend war er es, der dann nachgab und den Kopf wegdrehte, Desinteresse vortäuschte, ein Zeichen für Deeskalation. 

Das waren natürlich nur zwei der vielen Bausteine, die ich mir zusammensetzen musste, bis es mir gelang, endlich ein Band zwischen Rex und mir zu knüpfen, bis er bereit war, wirklich mit mir zusammenzuarbeiten.

Dazu gehörte z.B. auch, dass er lernen musste hinzunehmen, dass ich ihm etwas aus dem Maul nehme, dass ich ihn jederzeit beim Fressen unterbrechen darf, denn er ist ein Straßenhund und wird sich nie abgewöhnen lassen, draußen alles aufzunehmen, also auch möglicherweise Vergiftetes, von dem man in unserer Gegend immer wieder liest.

Fürs Gassigehen nahm ich mir unendlich viel Zeit, sobald er wieder das Zerren anfing, blieb ich unvermittelt stehen und es ging erst weiter, wenn keine Spannung mehr auf der Leine war. Oftmals exerzierten wir dieses Spielchen alle fünf Schritte, aber auf Dauer zeigte es Wirkung, er ging immer manierlicher und sogar das mit den anderen Hunden bekam ich besser in den Griff.

Nach Möglichkeit musste ich sie vor ihm entdecken - vorbei wars also damit, untwegs so wie zu Püppis Zeiten ganze Kurzgeschichten im Kopf zu formulieren, denn nun musste ich stets höchst wachsam sein, aber es kam tatsächlich der Moment, wo ich begann mich auf unsere Ausflüge zu freuen, wurden sie doch zusehends entspannter.

Tja, und dann ging F. in Rente, übernahm ganz selbstverständlich das Gassigehen, gut für mich, dachte ich, war ich doch nicht böse über die zeitliche Entlastung, bis dann die Krankheit kam, ich wieder selber übernehmen musste und zu meinem Entsetzen feststellte, dass F. meine ganzen Erfolge zunichte gemacht hatte.

Rex' ganze Unarten waren wieder da, vielleicht noch stärker als zuvor ... 😢

Vermutlich hätte ich das schnell wieder in den Griff bekommen, wenn ich weiter zu nachtschlafender Zeit bei ausgiebigen Gängen hätte üben können, aber seit hier so viel Gruppen junger Männer unterwegs sind, ist mir das nicht mehr geheuer und wenn es erst mal hell ist, wimmelt es von Hunden.

Seitdem kriege ich das mehr schlecht als recht über die Bühne. Mal sehen, jetzt ist es ja wieder früher hell, vielleicht starte ich den nächsten intensiven Anlauf, wobei ich dann allerdings immer am Gelände der ehemaligen Schule vorbeimuss, von der keiner so genau weiß, welche Gruppen inzwischen im Innern ihr Unwesen treiben. 

Ansonsten gab es nichts Neues gestern, bis auf den Großbrand, vor dem uns Nina warnte.

Bei Facebook wurden in örtlichen Gruppen sogleich Videos und Bilder davon gezeigt, mal wieder ein seit Langem leerstehendes Werk, vermutlich eine "warme Sanierung" ...

Nicht weit weg von uns, aber doch so weit, dass bis auf den Rauch keine Gefahr für uns bestand.

 

So, unnu sollte ich hurig los in Richtung Aldi.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 


PS: Hier hatte ich mal gefilmt, wie es aussah, wenn F. mit Rex unterwegs war. 🤣

 

Montag, 17. März 2025

Zurück ins Jahr 2014

 Diese Zeitreise mache ich gerade ständig, weil F. auf seinem neuen PC dieses Foto auf dem Startbildschirm hat:


 Da lebte Rex noch mit seiner besten Freundin Queen in einem Zwinger auf Gran Canaria, auf der Website der Tierschutzorganisation sahen wir auch noch dieses Bild von ihm:


 ... und nachdem F. sich dann auch noch dieses wunderschöne Video von den beiden reingezogen hatte, war es um ihn vollends geschehen, doch während ich selbst eigentlich Queen vorgezogen hätte, musste es für ihn unbedingt Rex sein. 

Also willigte ich ein, obwohl ich es seinen Augen ansah, dass ein kleiner Deibel in ihm steckte.

Gut, dass ich da noch nicht ahnte, wie groß dieser "Deibel" wirklich war und dass es mich einige Jahre intensiver Arbeit kosten würde, bis aus Rex ein Hausgenosse wurde, mit dem man wirklich gerne zusammenlebt.

Meine Güte, was hat dieser Hund mich Nerven gekostet, und zu schade, dass die Einträge aus dem alten Blog verschwunden sind, denn heute würde ich mich vermutlich selber kaputtlachen über all das, was ich mit ihm erlebte, ob er uns nun die Betten verpinkelte, ich um unser Essen kämpfen musste, das er für sich beanpruchte, indem er einfach auf den Tisch sprang, oder die etlichen Male, die er mich in den Matsch katapultierte ... 😅 

Was für ein Unterschied, wenn ich heutzutage beobachte, wie er bei den ersten Frühlingsanzeichen sofort anfängt, ein ausgiebiges Sonnenbad zu nehmen - in aller Ruhe und großer Friedlichkeit:


 ... wenn auch auf dem von ihm inzwischen komplett zerstörten Rasen. 😄

So, und nun muss ich mich Herrn Hoover widmen, diese Woche wird es wieder etwas eng werden, denn für Samstag bin ich erneut zum Iftar eingeladen und dann weiß ich ja auch nicht, wann mein Fotobuch fertig sein wird und ich dafür in den Nachbarstadtteil fahren muss.

 

Habt einen guten Start in die neue Woche und ... bleibt bitte gesund! 😉

Sonntag, 16. März 2025

Tannenbaumschmücker und Fotobuchkomponierer

Das wären echt Berufe, die mich glücklich machen könnten, und was haben Fotobücher eigentlich mit Wohnungen gemeinsam?

Wenn ich Wohnungen betrete (oder durch Fenster hineinlugen kann), denke ich manchmal, püh, das sieht ja aus wie im Ikeakatalog, alles wie geleckt, nichts Persönliches, keine Bücher, Fotos, überhaupt nichts weist darauf hin, wer da eigentlich wohnt. Katalogmäßig eben ...

... und genau das geht mir auch durch den Kopf, wenn ich auf Geburstagsfeiern schon mal mitbekomme, wie jemandem ein Fotobuch geschenkt wird.

Oft sind die Seiten komplett mit Bildern bedeckt, keine Kommentare, keine (witzigen) Anmerkungen, einfach nur aneinandergeklatschte Fotos und man erfährt weder etwas mehr zur Situation noch darüber, was sich der Schenkende dazu denkt.

Das ist mir zu wenig, hier wie dort menschelt es mir nicht genug, zumal es sich ja auch um ein Buch handelt und Bücher sollten Geschichten erzählen.

Gerade bei runden Geburtstagen bietet sich natürlich die ganze Lebensgeschichte an und so machte ich es nun auch bei meiner Schwägerin, wenn auch in wesentlich kleinerem Ausmaß als damals für meinen Bruder, da ich einfach nicht über so viel Material verfüge.

Vorn auf dem Einband begann ich mit einem Foto, auf dem sie sehr jugendlich wirkt, darüber vermerkte ich 

"               70 

Das kann doch gar nicht sein?"

55 Bilder waren es, die ich letztlich zeitlich und thematisch sortierte, und das Ganze erinnert am Ende an ein klassisches Fotoalbum, nur dass man am PC natürlich den Vorteil hat, jede Doppelseite mit anderem Hintergrund gestalten zu können. Diverse Textfelder arbeitete ich ein, immer farblich und größenmäßig angepasst, und natürlich auch noch zusätzliche gestalterische Elemente wie hier mal eine Blume, dort ein Herzchen usw. und auf der Rückseite des Einbandes prangt dann ein Bild, auf dem sie mit einem knallbunten Schirm fröhlich dem Regen trotzt, was ich mit "Wir pfeifen auf Zahlen und machen es lieber so." kommentierte, denn unter das Bild kam noch ein Spruchfeld mit "Dancing in the Rain ..."

Ich glaube, es ist mir ziemlich gut gelungen, F. jedenfalls ist begeistert. Mit Hilfe des Snipping Tools von Windows habe ich die Seiten aus der Bearbeitungssoftware heraus gleich so festhalten können, wie sie im fertigen Buch aussehen werden, und sie F. per WhatsApp geschickt, so dass das komplette Ding nun gleich mehrfach auf unseren PCs gespeichert ist.

Schließlich will man ja kein zweites bezahlen, nur damit man auch selber mal gucken kann ... 😁

Gestern Abend gönnten wir uns "Schlag den Star", wieder einmal war ich entsetzt über den mehr als mauen Bildungsstand vieler junger Leute, was uns aber nicht daran hinderte, bis viertel nach zwei vor dem Fernseher auszuharren.

"Du liebe Zeit", stöhnte F., "des goht aber lang heut", doch als ich ihn darauf hinwies, dass wir vor genau 39 Jahren in dieser Nacht noch sehr viel länger durchhielten, grinste er, denn es war ja unser kirchlicher Hochzeitstag und am diesem landeten wir damals erst im Bett, als es längst hell war draußen. 😂

Heute früh nahm ich mir mein Fotobuch noch einmal vor, arbeitete noch ein weiteres Bild ein, das hier an der Wand hängt und ich nun noch schnell abscannte, doch dann hielten wir es beide für komplett und ich schickte den Auftrag an dm ab.

So froh war ich, dass ich spontan beschloss, mich selber zu belohnen, war ich doch sowohl an meinem Geburstag wie auch Weihnachten und am Hochzeitstag leer ausgegangen, also orderte ich mir ein Jahreslos der Aktion Mensch und ... kicher ... gestaltete es hübsch mit einem Hochzeitsbild von uns und konnte es nicht lassen, mir selber per Aufschrift alles Gute zu wünschen. 😁

Wer weiß, vielleicht meint es Fortuna ja doch noch einmal gut mit uns? 😊 

Und gerade merke ich, dass ich wohl als Lehrerin doch nicht die schlechteste bin, denn F. erstaunte mich, indem er höchstpersönlich mit KI konferierte. 😲

Ich sag's ja, "Cordyceps" wirkt Wunder, also in sofern, als dass F. überhaupt den inneren Antrieb dazu fand, sich  mal selbst daran zu versuchen.

Ein Hexenwerk ist es ja wahrlich nicht, man muss nur - wenn man das Icon nicht ohnehin schon unten in der Taskleiste hat - den Microsoft-Copiloten über den Browser Edge aufrufen, schon kann man ihm alle nur erdenklichen Fragen stellen und bekommt in der Regel auch wirklich weiterführende Antworten.

Nun werde ich mich um F.s Mittagessen kümmern und danach ist einiges im Garten zu erledigen.

Herrlich, denn die Sonne lacht ...

 

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund!  😉