Montag, 21. April 2025

Garten-Küchen-Tag

 So war das gestern und wieder einmal brachte mich diese saudämliche Plastikdeckel-Verordnung der EU gewaltig ins Fluchen, zumal sie bei mir ja genau das Gegenteil von Umweltfreundlichkeit bewirkt.

Trank ich mein "Flirt Zero" früher bewusst aus der Pulle, weil ich so mehr Kohlensäure abbekomme, habe ich nun den Deckel an der Backe kleben oder - wenn ich ihn abreiße - sticht mich der verbleibende Rest böse in die Lippen, also nehme ich Gläser, die ich natürlich täglich spülen muss.

Und die Milchtüten, seufz, die machen mich ganz kirre. Oft genügt der "Schnibbel" nicht, um sie zudrehen zu können, also drücke ich den Deckel mit Gewalt drauf, und das x-mal im Laufe des Vormittages, so lange halt, bis die Kaffeekanne leer ist.

Da bei mir immer alles schnell, schnell gehen muss, bin ich dabei manchmal nicht sorgfältig genug mit der Folge, dass mir in der warmen Jahreszeit dann Viecher in die Milch fliegen, also ... schütte ich sie weg. Wirklich umweltbewusst ... 🙄

Und gestern beim Backen dann der Oberhammer. Ich hatte einige Äpfel geschält, gewürfelt, mit Mandeln, wenig Zucker, Rosinen und Zitrone vermischt und musste nun die Schüssel etwas nach hinten schieben, um Platz für die zu haben, in der ich den Teig machen wollte. Dabei stieß ich versehentlich an die Milch, die prompt umfiel und ... wieder einmal hatte der Deckel nicht richtig geschlossen.

Ergebnis: Ich hatte genau den Wasserkocher getroffen, die Suppe ergoss sich auf ihn, dahinter, darunter und vor allem auch zwischen Elektrounterteil und Pott - eine unbeschreibliche Sauerei und ich hatte erst mal ordentlich zu kämpfen, alles wieder trockenzulegen.

Die Worte, die ich dabei erbost ausstieß, will ich hier mal lieber schamhaft verschweigen, und genau das ist es, was ich nicht verstehe, denn es sind ja nicht nur die Deckel, sondern so viele vermeintliche Kleinigkeiten, in die sich bis ins Privateste eingemischt wird von Sesselpupsern, die vermutlich meinen, dadurch eine Daseinsberechtigung zu erlangen. Und es bin sicher nicht nur ich, die sich darüber aufregt, sondern Millionen von Menschen wird es genauso ergehen.

Diese Welt ist zurzeit ein Pulverfass, der Zusammenhalt der EU wichtiger denn je, und trotzdem scheint man alles tun zu wollen, um sich bei den Bürgern mit solch absolut überflüssigem Mist unbeliebt zu machen.  

Wäre da nicht mal schleunigst ein gründliches Umdenken angesagt? 

Als der Kuchen endlich im Rohr war, stellte ich fest, dass ich noch Zeit hatte, bis ich mich um F.s Mittagessen kümmern müsste, also ging ich in den Garten, um endlich die letzten 18 Eisbegonien einzupflanzen. Sooo ärgerlich, dass ich mich im Moment an nix anderes rantraue, denn ich liebe ja bunte Vielfalt, aber die Angst vor den Schnecken sitzt noch zu tief drin. 🙄

Später sah ich dann im Internet, dass für unsere Gegend für den Abend Unwetter vorhergesagt wurden mit Starkregen und Hagel - ach je, das war dann ja das perfekte Timing gewesen mit dem Pflanzen, denn nun konnte ich nichts mehr in Sicherheit bringen. Grrrr... 

Und gleich noch mal grrrr, denn ich kann fegen, wie ich will, jeden Tag sieht es dank Nachbars Bäumen erneut so aus:


 Und leider landen die Würste auch ständig in Töpfen, in denen ich gerade frisch etwas gesät habe:


 Natürlich zusätzlich zu dem Flaum, der ja auch noch überall herumfliegt, selbst auf meiner Unnerbüx, die ich im Bad gerade vom Wäscheständer genommen habe. 😲

Dann musste ich zurück in die Küche, später an den PC und noch später fiel mir auf, dass das, was ich einfach für sehr üppigen Kletterrosenwuchs gehalten hatte, daran lag, dass mein Rosenbogen im Umkippen begriffen war.

Hui, da konnte ich aber in die Pötte kommen, denn wenn mit Sturzbächen zu rechnen war, würde er das sicher so halblebig nicht überstehen und am nächsten Morgen hätte ich den ganzen Kladderadatsch auf der Wiese liegen, also machte ich mich hurtig daran, alles kräftig zurückzuschneiden und das Ganze dann mit Drähten neu am Rupfhuhn "anzuketten". Wenigstens einen sinnvollen Zweck erfüllt diese scheußliche und inzwischen viel zu große Konifere damit dann doch noch, die ich ja ansonsten einfach nur noch loswerden möchte. 

Der Kuchen ... 

... war inzwischen abekühlt, so dass ich F. gleich ein Stück zum Kaffee servieren konnte:


 ... was ihn - mit dicken Backen 😁 - ziemlich ins Schwärmen brachte, und neben all dem Gewusele bemerkte ich dann, dass die liebe A. mir auf WhatsApp Frohe Ostern wünschte.

Schon viele solcher bunter Bildchen hatte ich den Tag über bekommen, aber ihres freute mich doch ganz besonders und nun merkte ich auch, wie sehr ihr der Tod der Oma weiter zu schaffen macht, wobei es wohl hauptsächlich der Umstand ist, dass sie nicht bei ihrer Familie sein kann.

Und nun musste ich an den Austausch im Nachbarblog denken, in dem wir schon öfter über Kondolenzbesuche sprachen, die ich so gar nicht kenne und bei denen ich mir auch nicht sicher bin, ob ich das für einen Brauch halte, der mir zusagt.

In der Türkei ist es wohl üblich, dass die Gäste uneingeladen in großer Zahl ins Haus strömen, immerhin bringen sie alle Essen mit, aber kümmern muss sich A.s Mutter ja trotzdem und vor allem auch mit allen reden.

Dabei ist die Frau einfach nur noch müde und möchte nichts als ihre Ruhe.

Was mich genau in meiner Skepsis bestätigt - ich glaube, ich halte diesen Brauch für ziemlich rücksichtslos den Trauernden gegenüber ... 

Oh, und nun kommt gerade im Radio, dass der Papst gestorben ist.

Meine Güte, was hat sich dieser alte Mann gequält - ich kann es so gut nachvollziehen, wie heftig es für ihn im Krankenhaus mit der Lungenentzündung gewesen sein muss, und anstatt dass er sich dann Ruhe hätte gönnen können, ist er gestern mit der allerletzten Kraft noch öffentlich in Erscheinung getreten.

Allein das mühsame Sich-anziehen-Lassen muss sooo schwer für ihn gewesen sein.

Möge er nun in Frieden ruhen ...

 

Bleibt bitte gesund ...! 



5 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe „Rex-Mama!“

    Diese Deckel-Debatte ist wirklich ein Paradebeispiel dafür, wie gut gemeint völlig an der Lebensrealität vorbeigehen kann. Dieser Verschlüsse sind so oft extreme nervig. Dass dabei noch mehr Müll und Ärger entsteht, ist die bittere Pointe.

    Deine Schilderung mit der Milch und dem Wasserkocher, ich habe es bildlich vor Augen, aber ehrlich, lachen und gleichzeitig mitleiden ist selten so nah beieinander.
    Ich kann es dir echt nachfühlen mit dieser Sauerei.

    Ich finde deine Gedanken zu diesen Kondolenzbesuchen nachvollziehbar – manchmal ist das, was gut gemeint ist, eben auch eine Zumutung für die, die gerade kaum atmen können.
    Am Ende dann dieser leise Abschied vom Papst, das hatte ich auch in meinem Blog, das hat dem Tag auf seine Weise doch noch einen Moment der Stille gegeben.


    Ruhig manchmal laut fluchen, das kann helfen 😉



    Liebe – nun sind die Ostern fast vorbei – Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Na klar, lieber lifeminder, du musstest die Sauerei ja auch nicht wegmachen ... 🤣
      Was ich so widersinnig daran finde, ist, dass letztlich der Umwelt durch diesen Mist Schaden zugefügt wird, statt dass ihr das irgendwie helfen würde.
      Und der Schaden, den die Zustimmung zur EU durch die Bürger durch solche dämlichen Aktionen nimmt, ist natürlich noch viel gravierender. Ob es damals die Gurken waren, deren Krümmung eine bestimmte Gradzahl nicht überschreiten durfte, oder nun dieser Quatsch - es ist einfach nur hirnlos!
      Diese Kondolenzbesuche erinnern mich immer an die Generation meines Großonkels. Er und sein Bruder rückten sich regelmäßig mitsamt ihren Anhängen auf die Pelle, keiner hatte wirklich Bock darauf, zumal man auch immer noch ein Geschenk mitbringen musste - damals war es in der Regel ein Pfund Kaffee -, aber alle taten es zähneknirschend, weil sie es für ihre Pflicht hielten und davon ausgingen, dass die Gegenseite es erwarte.
      Schon als Kind empfand ich das irgendwie als "verlogene Scheiße", denn ich bekam es ja sehr gut mit, wie die Tante im Vorfeld und überhaupt über "die" herumschimpfte, aber wenn sie dann aufeinandertrafen, taten alle auf einmal sooo nett.
      Mir ist echte Herzlichkeit eindeutig lieber, will sagen, wenn mir jemand so nahesteht, dass ich wirklich Anteil nehme an seinem Leben, dann werde ich wissen, ob er nach einem Schicksalsschlag meine Nähe braucht, ansonsten halte ich mich doch lieber im Hintergrund und biete höchstens telefonisch oder per Beileidkarte an, immer da zu sein, wenn Bedarf nach Reden besteht.
      Ich finde, so wie bei A.s Mutter wird viel zu oft auf den Gefühlen anderer herumgetrampelt, nur weil man der Meinung ist, es gehöre sich so ...

      Liebe "Oh ja, Fluchen kann ungeheuer befreiend wirken"-Grüße zurück! :-))

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  2. @Helmut: Dir war klar, dass ich das so nicht stehen lassen konnte, oder?
    Ich habe echt keine Lust, womöglich dafür geradestehen zu müssen, wenn in meinem Blog Menschen beleidigt werden oder man ihnen gar Betrug unterstellt.

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  3. Du bist die Chefin deines Blogs. Und es gibt eben Leute, die die Wahrheit nicht vertragen. So geschehen mit einer Kandidatin, die irgendwann mal den Mailverkehr mit mir ein. Und auf welchem Wahlzettel stand denn diese Frau zur Wahl? Es scheint völlig problemlos für dich zu sein, wenn diese Frau bei Pfizer Impfstoffe bestellt, die nachher weg geworfen werden müssen, weil ihr Datum überschritten ist!

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    1. Eben, und ich bin auch die, die unter Umständen dafür geradestehen muss, wenn du meinen Blog benutzt, um deiner woraus auch immer entstandenen Wut Ausdruck zu verleihen und hier Menschen beleidigst und diffamierst.
      Was die Impfstoffe angeht, bin ich verdammt froh, dass es sie gibt, und es ist mir ein Rätsel, warum du es nicht auch bist.
      Soll ich dir mal in allen Einzelheiten erzählen, wie es ist, wenn ein älterer Mensch mit Vorerkrankungen, wie du es ja auch bist, von einem Virus erwischt, dann ins künstliche Koma gelegt und beatmet wird?
      Möchtest du genau wissen, wie mühsam es ist, zurück ins Leben zu finden?
      Diese Fälle gab es mit Corona sooo oft und viele von ihnen hätten mit der Impfung vermieden werden können, doch so entstand ungeheuer viel vermeidbares Leid und am Ende musste die Allgemeinheit die immensen Kosten tragen.
      Nebenher - ich schätze, dass deutlich mehr Leute durch Autounfälle als durch Nebenwirkungen von Impfstoffen ums Leben kommen, doch ... habe ich dich jemals gegen Autos wettern hören?

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