Dieser Spruch geistert mir seit zwei Tagen im Kopf herum und es trapst sehr laut, das kleine Vögelein ... 😉
Und nun direkt weiter zu gestern, denn da war ganz schön was los hier.
Am Vorabend hatte ich ja meine ca. 200 Ostereier zum Verschenken in die Nachbarschafts-App gesetzt und schon als ich aufstand, fand ich eine Nachricht von "Wolfgang" vor, der anfragte, ob sie noch zu haben seien.
Ich bestätigte, teilte ihm mit, dass ich zum Einkaufen müsste, er könne sie entweder vor- oder nachher abholen und er entschied sich für vorher.
Meiner Schwägerin hatte ich gleich in der Früh vorab per WhatsApp zum Geburtstag gratuliert, ging davon aus, dass wir sie später gemeinsam noch per Video-Call anrufen würden, doch da hatte ich die Rechnung ohne F. gemacht, der es gar nicht abwarten konnte, zu hören, was sie zu ihrem Fotobuch sagte.
Und nun ging alles etwas durcheinander hier, er rief einfach bei ihr an, sie war gerade unterwegs, versprach, sich gleich zurückzumelden, was sie auch tat, und so blieb mir nichts anderes übrig, als die nächsten anderthalb Stunden hinter F.s Sessel stehend zu verbringen, was sich dann allerdings als äußerst vergnüglich gestaltete.
Sie nahm den großen Umschlag in die Hand, hielt ihn vor die Kamera und machte das Auspacken so spannend, mit so niedlichen Kommentaren, dass ich nun mein Smartphone auch noch dazuholte, um mitzufilmen, was wir auf F.s Handy sahen. 😅
Als sie sich endlich bis zum Buch durchgewurschtelt hatte, folgte ein völlig überraschtes "Ohhhhhh..." und es sollten noch viele weitere folgen, während sie es durchblätterte und uns auch die Seiten, die sie gerade ansah, immer extra noch vor die Cam hielt, so dass wir genau wussten, was sie betrachtete.
Dass sie sich freuen würde, darauf hatte ich gehofft, aber wie riesig diese Freude tatsächlich war, damit hatte ich nicht gerechnet. 🥰
Das Buch hatte ich ähnlich aufgebaut wie damals für meinen Bruder, nur leider nicht ganz so ausführlich, da ich nicht genug Bildmaterial hatte.
Bei unserer eigenen Familie konnte ich schon bei den Urgroßeltern anfangen, bei F.s musste ich mich mit den Eltern begnügen, da es dank Krieg und Flucht nichts mehr gibt, worauf man noch zurückgreifen könnte, aber auch so legte ich natürlich eine chronologische Abfolge an - erst die Eltern, mit denen alles begann, dann kamen die beiden Kinder hinzu, wuchsen, schließlich tauchten auch ihre jeweiligen Partner auf usw.
Es gab Schönes, Überraschendes und leider auch Trauriges - so hatte ich beispielsweise die Bilder von der Mutter im Heim kommentiert, die trotz fast 100 Jahren und Rollstuhl aber immer noch etwas Lebensbejahendes in sich trugen, und dann fuhr ich mit fröhlichen Fotos von ihr selbst fort - irgendwann würde die Sonne trotz allem wieder scheinen, und damit hatte ich ihr voll aus dem Herzen gesprochen.
So plauderten wir uns durchs ganze Buch mitsamt den dazugehörigen Erinnerungen und Geschichten und am Ende staunte sie noch einmal, denn auf die Rückseite des Einbandes hatte ich ein Foto platziert, auf dem sie mit einem bunten Regenschirm ungeheuer vergnügt wirkt, mit einem "Singing in the Rain"-Button versehen und nun sagte sie, dass genau das das Lieblingsbild ihres Mannes sei, der dann auch noch zu unserer Runde dazustieß und verschmitzt meinte, durch die Fotos, auf denen auch er zu sehen sei, habe das Buch ja noch mal eine deutliche Aufwertung erfahren. 😂
So, und schon wieder habe ich Durcheinander hier, der Gasmann kam gegen halb zehn, danach musste ich erst mal das Bad aufheizen und nun muss ich gleich gehen, um F. dort behilflich zu sein, aber zuvor noch mal zurück zu gestern.
Wir hatten alle vier unseren Spaß, ich filmte und filmte, dabei immer nach vorn verbogen, weil ich ja möglichst alles draufhaben wollte, doch auf einmal wurde ich rüde unterbrochen.
Verdammt, der Eiermann, den hatte ich ja ganz vergessen.
Zum Glück stand der Beutel bereit, ein großer, stattlicher (so hätte Großtante Kächen ihn beschrieben 😁), schätzungsweise Mittfünfziger nahm ihn entgegen, bedankte sich und verriet mir, dass er seinen Campingplatz damit schmücken wollte, bevor ich zu unserer Videogruppe zurückkehrte und wieder mitmischte.
Als wir irgendwann doch noch mal ein Ende fanden, schickte ich mir die Videos auf den PC zum Speichern und leitete sie auch gleich an F. und seine Schwester weiter. Schöne Erinnerung an diesen Tag, denke ich. 😀
Dann wuselte ich erst mal los zum vorgezogenen Freitagseinkauf, bei meiner Heimkehr verkündete F., dass seine Schwester ihm noch einmal geschrieben hatte, wie sehr sie sich freute über ihr Buch. Auch ich selbst fand eine solche Nachricht vor und schrieb ihr dann, wie sehr es auch mich freute, dass sie sich so freute ... die Freude nahm überhaupt kein Ende mehr und etliche Herzchen-Smileys gingen hin und her. 😊
Und später bekam ich noch zusätzlich Spaß, denn nun schrieb mich "Wolfgang" noch einmal an, und zwar mit diesen Worten hier:
"Dankeschön nochmal für die Eier. Bis Du solo?" 🤣
Ich lachte so laut auf, dass F. drüben an seinem PC aufmerksam wurde:
"Was isch denn los, was lachscht du so?"
Ich berichtete, es folgte ein recht empörter Aufschrei 😁, doch als ich dann vermeldete, dass meine Antwort lautete, nö, ich sei seit 39 Jahren verheiratet, schien er beruhigt zu sein. 😂
Watt soll ich sagen?
Für die Gefühlswelt eines "alten Apfelbäumchens" ist es nicht das Verkehrteste, wenn es merkt, dass noch ein ... ähm, gewisser Marktwert vorhanden ist. 😁
Nun gehe ich mal nach F. schauen, alles etwas hektisch heute, weil ich morgen früh schon um halb acht losmuss zur Neurologin - keine Ahnung, was ich da überhaupt soll 🙄 -, anschließend noch eben durch den Nachbarstadtteil flitzen und hinterher warten 12 Schnitzel auf mich, die paniert und gebraten werden wollen, also muss ich heute bissl vorschaffen ...
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
PS: Heute früh schrieb meine Schwägerin übrigens F., dass sie schon wieder in ihrem Buch geblättert hatte und wie viel Freude sie daran habe.
Volltreffer also und ... so macht Schenken wirklich Spaß! 😀