Donnerstag, 10. April 2025

"Nachtigall, ick hör dir trapsen ..."

 Dieser Spruch geistert mir seit zwei Tagen im Kopf herum und es trapst sehr laut, das kleine Vögelein ... 😉

Und nun direkt weiter zu gestern, denn da war ganz schön was los hier.

Am Vorabend hatte ich ja meine ca. 200 Ostereier zum Verschenken in die Nachbarschafts-App gesetzt und schon als ich aufstand, fand ich eine Nachricht von "Wolfgang" vor, der anfragte, ob sie noch zu haben seien.

Ich bestätigte, teilte ihm mit, dass ich zum Einkaufen müsste, er könne sie entweder vor- oder nachher abholen und er entschied sich für vorher.

Meiner Schwägerin hatte ich gleich in der Früh vorab per WhatsApp zum Geburtstag gratuliert, ging davon aus, dass wir sie später gemeinsam noch per Video-Call anrufen würden, doch da hatte ich die Rechnung ohne F. gemacht, der es gar nicht abwarten konnte, zu hören, was sie zu ihrem Fotobuch sagte.

Und nun ging alles etwas durcheinander hier, er rief einfach bei ihr an, sie war gerade unterwegs, versprach, sich gleich zurückzumelden, was sie auch tat, und so blieb mir nichts anderes übrig, als die nächsten anderthalb Stunden hinter F.s Sessel stehend zu verbringen, was sich dann allerdings als äußerst vergnüglich gestaltete.

Sie nahm den großen Umschlag in die Hand, hielt ihn vor die Kamera und machte das Auspacken so spannend, mit so niedlichen Kommentaren, dass ich nun mein Smartphone auch noch dazuholte, um mitzufilmen, was wir auf F.s Handy sahen. 😅

Als sie sich endlich bis zum Buch durchgewurschtelt hatte, folgte ein völlig überraschtes "Ohhhhhh..." und es sollten noch viele weitere folgen, während sie es durchblätterte und uns auch die Seiten, die sie gerade ansah, immer extra noch vor die Cam hielt, so dass wir genau wussten, was sie betrachtete.

Dass sie sich freuen würde, darauf hatte ich gehofft, aber wie riesig diese Freude tatsächlich war, damit hatte ich nicht gerechnet. 🥰

Das Buch hatte ich ähnlich aufgebaut wie damals für meinen Bruder, nur leider nicht ganz so ausführlich, da ich nicht genug Bildmaterial hatte.

Bei unserer eigenen Familie konnte ich schon bei den Urgroßeltern anfangen, bei F.s musste ich mich mit den Eltern begnügen, da es dank Krieg und Flucht nichts mehr gibt, worauf man noch zurückgreifen könnte, aber auch so legte ich natürlich eine chronologische Abfolge an - erst die Eltern, mit denen alles begann, dann kamen die beiden Kinder hinzu, wuchsen, schließlich tauchten auch ihre jeweiligen Partner auf usw.

Es gab Schönes, Überraschendes und leider auch Trauriges - so hatte ich beispielsweise die Bilder von der Mutter im Heim kommentiert, die trotz fast 100 Jahren und Rollstuhl aber immer noch etwas Lebensbejahendes in sich trugen, und dann fuhr ich mit fröhlichen Fotos von ihr selbst fort - irgendwann würde die Sonne trotz allem wieder scheinen, und damit hatte ich ihr voll aus dem Herzen gesprochen.

So plauderten wir uns durchs ganze Buch mitsamt den dazugehörigen Erinnerungen und Geschichten und am Ende staunte sie noch einmal, denn auf die Rückseite des Einbandes hatte ich ein Foto platziert, auf dem sie mit einem bunten Regenschirm ungeheuer vergnügt wirkt, mit einem "Singing in the Rain"-Button versehen und nun sagte sie, dass genau das das Lieblingsbild ihres Mannes sei, der dann auch noch zu unserer Runde dazustieß und verschmitzt meinte, durch die Fotos, auf denen auch er zu sehen sei, habe das Buch ja noch mal eine deutliche Aufwertung erfahren. 😂

So, und schon wieder habe ich Durcheinander hier, der Gasmann kam gegen halb zehn, danach musste ich erst mal das Bad aufheizen und nun muss ich gleich gehen, um F. dort behilflich zu sein, aber zuvor noch mal zurück zu gestern.

Wir hatten alle vier unseren Spaß, ich filmte und filmte, dabei immer nach vorn verbogen, weil ich ja möglichst alles draufhaben wollte, doch auf einmal wurde ich rüde unterbrochen.

Verdammt, der Eiermann, den hatte ich ja ganz vergessen.

Zum Glück stand der Beutel bereit, ein großer, stattlicher (so hätte Großtante Kächen ihn beschrieben 😁), schätzungsweise Mittfünfziger nahm ihn entgegen, bedankte sich und verriet mir, dass er seinen Campingplatz damit schmücken wollte, bevor ich zu unserer Videogruppe zurückkehrte und wieder mitmischte.

Als wir irgendwann doch noch mal ein Ende fanden, schickte ich mir die Videos auf den PC zum Speichern und leitete sie auch gleich an F. und seine Schwester weiter. Schöne Erinnerung an diesen Tag, denke ich. 😀

Dann wuselte ich erst mal los zum vorgezogenen Freitagseinkauf, bei meiner Heimkehr verkündete F., dass seine Schwester ihm noch einmal geschrieben hatte, wie sehr sie sich freute über ihr Buch. Auch ich selbst fand eine solche Nachricht vor und schrieb ihr dann, wie sehr es auch mich freute, dass sie sich so freute ... die Freude nahm überhaupt kein Ende mehr und etliche Herzchen-Smileys gingen hin und her. 😊

Und später bekam ich noch zusätzlich Spaß, denn nun schrieb mich "Wolfgang" noch einmal an, und zwar mit diesen Worten hier:

"Dankeschön nochmal für die Eier. Bis Du solo?" 🤣

Ich lachte so laut auf, dass F. drüben an seinem PC aufmerksam wurde:

"Was isch denn los, was lachscht du so?"

Ich berichtete, es folgte ein recht empörter Aufschrei 😁, doch als ich dann vermeldete, dass meine Antwort lautete, nö, ich sei seit 39 Jahren verheiratet, schien er beruhigt zu sein. 😂

Watt soll ich sagen?

Für die Gefühlswelt eines "alten Apfelbäumchens" ist es nicht das Verkehrteste, wenn es merkt, dass noch ein ... ähm, gewisser Marktwert vorhanden ist. 😁

Nun gehe ich mal nach F. schauen, alles etwas hektisch heute, weil ich morgen früh schon um halb acht losmuss zur Neurologin - keine Ahnung, was ich da überhaupt soll 🙄 -, anschließend noch eben durch den Nachbarstadtteil flitzen und hinterher warten 12 Schnitzel auf mich, die paniert und gebraten werden wollen, also muss ich heute bissl vorschaffen ...

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

PS: Heute früh schrieb meine Schwägerin übrigens F., dass sie schon wieder in ihrem Buch geblättert hatte und wie viel Freude sie daran habe.

Volltreffer also und ... so macht Schenken wirklich Spaß! 😀 

 

 

 

Dienstag, 8. April 2025

Zahlen

 Als ich gestern losging zum Einkaufen, nahm ich das Altglas mit und sah dann, dass jemand einen großen Beutel voller Leergut vor den Containern abgestellt hatte.

Verdammt ... 

Normalerweise sage ich ja nicht nein bei so etwas, aber ich konnte die ganzen Pullen ja schlecht mit zu Aldi schleppen, also ließ ich sie mit grummelnd stehen und zog meiner Wege.

Eine Pfingstrose und einen Enzian gönnte ich mir für jeweils nur 2,49 in der Hoffnung, dass Rex sie im Beet leben lassen würde und dass F. sich doch noch einmal aufrafft, um mir beim Anbringen der neuen Dachrinne an der Pergola zu helfen, nachdem der Hagelsturm im letzten Jahr die alte ja regelrecht perforiert hatte. (Ich benötige sie fürs Füllen der Regentonne, so denn überhaupt noch mal Regen kommen sollte.)

Wieder mal voll bis obenhin war mein Trolley, aber diesmal waren es keine schweren Sachen und so kamen mir auf dem Rückweg die Flaschen wieder in den Sinn.

Ja, sie standen tatsächlich noch dort, doch nun musste ich erst mal in mich gehen.

Auch einen leeren Eierkarton fürs Altpapiersammeln hatte ich wieder ergattert - würde ich das alles nach Hause bekommen, immerhin noch ein Fußmarsch von knapp einem Kilometer? 

Ein kurzes Experiment - jawohl, ich konnte mit der rechten Hand sowohl um den Griff des Trolleys wie auch noch in den Eingriff des Kartons packen, also hätte ich die linke ja frei und so beschloss ich es zu wagen.

Was sich dann aber doch als recht mühsam erweisen sollte, denn es handelte sich um eine feste Henkeltasche von Kaufland, die so groß war, das sie über den Boden schleifte, wenn ich den Arm nicht anhob.

Hinterher zählte ich, es waren 17 Glasflaschen, teilweise noch nicht einmal richtig entleert, und so kam einiges an Gewicht zusammen:


 Als ich endlich hier ankam, klopfte ich an die Haustür in der Hoffnung, F. würde mir den Sack abnehmen und direkt ins Doppelwaschbecken in der Speisekammer befördern, damit ich das tropfende Zeugs nicht erst abstellen musste, doch leider rührte sich gar nix.

Als ich dann - nachdem ich alles selbst erledigt hatte, nach ihm schaute, brummte er mich an:

"I hatte koi Zeit für so ebbes, siehst ja, dass i b'schäftigt bin."

Der Shredder war es, der seine volle Aufmerksamkeit gefordert hatte. 🙄

Später überlegten wir, ob das wohl der gleiche Suffkopp war, der sonst sein Leergut hier in der Grünanlage abstellt?

Möglich wäre es, denn dazwischen befinden sich Kleingärten. Falls er also einen dort hat oder vielleicht sogar ganz darin lebt, kann er zu beiden Seiten hinausgehen und seinen "Müll" abladen.

Bleibt zu hoffen, dass er öfter den Ausgang zu uns hin nimmt, denn dann muss ich mich nicht gar so weit damit abschleppen. 😁

1,36 Euro wird mein stattlicher Gewinn betragen und ... seufz, natürlich hatte ich den schon verballert, bevor ich überhaupt wusste, dass ich die Flaschen doch noch mitnehmen würde, denn auch Aldi hatte Erdbeeren im Angebot, also gab es noch einmal Törtchen. 😊

Die nächsten Zahlen sind weniger erfreulich, sie betreffen unser kleines Apfelbäumchen, das in früheren Jahren dafür sorgte, dass ich im Herbst aus dem Apfelpfannkuchen- oder Apfelkuchenbacken gar nicht mehr herauskam.

Es ist nicht zu befürchten, dass ich dafür wieder viel Zeit benötigen werde, denn mit allem Wohwollen kann ich nicht mehr als 14 Blüten zählen:

Ich kenne die Lebensdauer von Apfelbäumen nicht, aber dieser hier ist sehr alt, dürfte, als wir vor 31 Jahren herzogen, schon etliche Jahrzehnte auf dem Buckel gehabt haben.

Vielleicht hat er also einfach fertig, zumal er sich auch noch genau in der Mitte von Bubis Rennstrecke befindet?

Irgendwie sehe ich Parallelen zu uns Frauen. Irgendwann beschließt die Natur, dass es nun vorbei ist mit unserem eigentlichen "Daseinszweck", vorbei isses mit der Möglichkeit, sich zu vermehren, und so betrachte ich das arme Bäumchen nun als Leidensgenossin. 😅

Tja, und dann gibt es noch etwas, wo ich zu faul war, die tatsächliche Zahl zu ermitteln, nämlich dies hier:


 

Ein ganzer Sack voller Ostereier, mit dem ich einst unseren Garten in ein buntes Osterparadies verwandelte.

Damals machte das auch noch Sinn - wir hatten Familie und saßen oft mit alle Mann draußen, erfreuten uns an all dem Bunten, doch nun ist ja keiner mehr da, warum also sollte ich mir die Mühe des Schmückens noch machen?

Gerade habe ich in der Nachbarschafts-App eine Anzeige unter "Zu verschenken" aufgegeben.

Wäre schön, wenn sie jemand haben möchte, ansonsten fliegen sie halt raus, denn ich muss schrotten, schrotten, schrotten ...

So, und nun muss ich los, einige Besorgungen machen und schauen, dass ich das Leergut loswerde.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Montag, 7. April 2025

Familiär

Los damit ging es schon am Morgen, als mir mein Bruder dieses Bild hier schickte:


Mit der Bemerkung: "Erinnert mich voll an dich."

"Ja, warum das denn?", fragte ich zurück und er schrieb mir Folgendes:

"Wie du als strahlender Held mich im Wald beschützt hast."

Meine Antwort: "Hihi, nicht nur dort, sondern auch im Keller und vor allem vor bösen, schwarzen Männern, die aus Tümpeln steigen."

Wir plänkelten noch eine Weile nett herum, aber meine Gedanken waren längst in der Vergangenheit gelandet, bei dem Tag, auf den er sich u.a. bezog und den ich noch sehr oft aufs Butterbrot geschmiert bekam.

Wie fast immer sonntagmorgens war Papa mit uns beiden unterwegs, wir müssen etwa 3 und 5 Jahre alt gewesen sein, so wie auf diesem Foto hier:


 Wir marschierten über den Kaiserberg und als wir in die Nähe eines kleinen, algigen Tümpels kamen, wollte ich - immer im Beschützermodus -, dass Brüderlein an meine Hand kam, worauf er aber wenig Lust hatte.

Also erklärte ich ihm, dass aus dem Wasser sonst ein dunkler Mann käme, der kleine Jungens frisst. Das wirkte und im Grunde hatte ich damit schon damals das Prinzip verinnerlicht, nach dem Religionen und andere Ideologien seit jeher funktionieren: Angst machen, Heilsversprchungen abgeben, und schon hat man die Leute da, wo man sie haben will. 😁

Papa hatte das natürlich mitbekommen und ... statt dass er sich über die Klugheit seiner Tochter gefreut hätte, wurde ich dafür jahrzehntelang mit Spott belegt. 🤣

Dann widmete ich mich erst mal Herrn Hoover, etwas weniger gründlich als sonst, weil ich ja noch meine Tante anrufen und mich vorher unter die Dusche begeben wollte, aber dann fand ich endlich die Zeit und wir quatschten länger als anderthalb Stunden miteinander.

Erstaunlicherweise kam sie überhaupt nicht auf Politik zu sprechen, die ja sonst eines ihrer Lieblingsthemen ist, zu intensiv landeten wir dazu wohl gleich in der Vergangenheit.

Eines haben wir gemeinsam, denn beide waren wir unerwünscht und sollten eigentlich abgetrieben werden, hätten nicht die Umstände dagegen gesprochen.

Bei ihr waren es die Nazis, die Oma einen solchen Eingriff als zu gefährlich für sie selbst erschienen ließen, bei mir war es die Hebamme, die sich bei der ersten Begutachtung verrechnet hatte. Angeblich war Mutterns Schwangerschaft schon zu weit fortgeschritten, eine Abtreibung nicht mehr möglich - mein Glück, denn in Wirklichkeit war sie noch nicht so weit. Hätte die Dame richtig gerechnet, gäbe es mich gar nicht.

Und dann meinte meine Tante, dass uns ja noch mehr verbinden würde, nämlich eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf unsere Erzeuger.

Wobei diese bei ihr selbst allerdings komplett besteht, denn sie hat nicht den Hauch einer Ahnung, wer ihr Vater gewesen sein könnte, kannte nicht einmal Männer, die dafür in Frage kamen, und weiß auch nicht, ob sie sich den Erzeuger mit einem ihrer Geschwister teilt oder ob sie alle drei von unterschiedlichen Männer waren.

In Bezug auf ihre Schwester, also meine Mutter, meinte sie, dass sie sich damals nicht so sicher war, mit welchem der vier H-Brüder sie es gerade hatte, abgesehen vom "Alten", dem "Herrn Doktor" selber, der es dann ja auch war, der meine Mutter von der Ostsee, wo die Familie urlaubte, während Muttern als Saisonkraft malochte, nach hier holte.

So ähnlich hatte es auch bei einer meiner anderen Tanten, der späteren Frau von Papas Zwilligsbruder geklungen. Mehrmals erzählte sie mir, dass sie öfter staunten, wenn der "Opa Doktor" mit Muttern an der Hand irgenwo ums Eck kam.

Was ich sicher weiß, ist, dass sie bei Opa eine Lehre als Arzthelferin machen wollte, nebenher das Abitur nachholen und dann Medizin studieren, doch blöderweise war sie dann mit gerade mal 19 Jahren auf einmal schwanger. (Wie frech es von mir war, mich einfach in ihren Bauch zu stehlen, ließ sie mich immer spüren.)

Ich muss dringend an den Karon heran, in dem immer noch viel Zeugs aus ihrem Nachlass auf mich wartet. Viele Briefe habe ich bereits gesichtet, unter anderem einen Teil des Austausches zwischen Opa und ihrer Mutter, denn sie war ja noch nicht volljährig.

Es ging darum, dass Papa sie unbedingt heiraten sollte, was dieser aber wohl gar nicht gerne wollte, und nun erwähnte meine Tante, dass es da auch um eine mögliche Adoption gegangen sei.

Sie dachte, der Opa hätte Muttern adoptieren wollen, aber ... was hätte das bringen sollen? Oma war doch eh scharf darauf, dass die schwangere Tochter unter die (gut situierte Haube) kam, also kann es sich nicht um die fehlende Genehmigung zur Heirat gedreht haben.

Wahrscheinlicher ist es, dass Opa mich - und nicht sie - hätte adoptieren wollen, was allerdings auch nur wirklich Sinn ergibt, wenn er mein Erzeuger war und sich dadurch verantwortlich gefühlt hätte.

Nichts Genaues weiß man nicht, zumal da auch noch der Onkel H. war, der damals Jura studierte, später Richter wurde und den Mutter zeitlebens deutlich verehrte. Oft erwähnte sie, dass sie einen ganz besonderen Draht zu ihm hatte ...

Es wird wirklich Zeit, dass ich in den alten Unterlangen weiterforsche. Vielleicht finde ich ja doch noch den ein oder anderen Hinweis, obwohl es letztlich keinen Unterschied machen wird, denn Papa wird immer mein Papa bleiben, ganz gleich, ob nun er oder ein anderer mich in ihren Bauch katapultierte.

Interessant ist es natürlich trotzdem, mir vorzustellen, Papa wäre in Wirklichkeit mein Halbbruder gewesen, mein Opa mein Vater oder ... mein Onkel mein Vater und demzufolge Cousin und Cousine meine Halbgeschwister, was dann ja auch für meine beiden "richtigen" Geschwister gälte. Jesses, die wären u.U. dann nicht nur meine Halbgeschwister, sondern auch noch Halbnichte und Halbneffe ...? *grübel* 😅

(Nur für Papa täte es mir leid, wenn er so über den Tisch gezogen worden wäre, denn sein Leben hätte dann auch anders verlaufen können als mit einer ständig unzufriedenen und unglücklichen Frau. 🙄)

Auf jeden Fall war es ein richtig schönes und anregendes Gespräch, wir lachten viel und wieder einmal hatte ich große Freunde daran, wie jung und geistig absolut fit und flexibel meine Tante auch mit 82 Jahren noch wirkt.

Und nun auch genug davon, ich sollte mich auf den Weg zu Aldi machen, diese Woche ist alles etwas gedrängt, da mir neben dem Donnerstag auch der Freitag für den normalen Alltagskram abgehen wird.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


 

Sonntag, 6. April 2025

Liebevoll?

 Jawoll und weil in den Kommentaren die Sprache darauf kam, will ich kurz darauf eingehen.

Ich lernte als Kind ja beide Seiten kennen. Daheim war ich die, die immer neidisch auf die Schulbrote und das vorbereitete Obst der Klassenkameradinnen schielte, weil ich selber nix bekam, genau wie Papa. Schließlich waren wir alle ja durchaus in der Lage, uns selber darum zu kümmern, so die Ansicht meiner Mutter.

Was natürlich auch stimmte und ich finde es sogar gut und richtig, wenn Kinder früh zur Selbstständigkeit erzogen werden. Einen Frühstückstisch gab es bei uns nicht, Muttern pennte bis in die Puppen, wir mussten alle zu unterschiedlichen Zeiten los, also versorgte sich jeder selbst und vermutlich hätte ich es spätenstens mit 15, 16 Jahren gehasst, mich morgens zur Familie gesellen zu müssen, statt bis zur letzten Sekunden schlafen zu können.

So weit, so gut, was mir aber fehlte, war irgendetwas Liebevolles. Noch immer habe ich die geschälten runden Äpfel von Heidi R. vor dem inneren Auge, aus denen sogar das Kerngehäuse schon ausgestochen war.

Wenn sie die täglich neben mir auspackte, dazu  noch die verführerisch duftenden Wurstbrote, ja, dann begann mein kleines Herzchen heimlich zu jammern, obwohl ich mir so etwas natürlich selber hätte herrichten können.

Es wäre aber nicht das Gleiche gewesen ...

Und dann war da mein Paralleluniversum im Dörfli. 

Tante Kächen hatte ihr eigenes Kind mit nur sieben Jahren an den Krieg verloren und im Gegensatz zu meiner Mutter empfand sie mich nicht als lästig, als etwas, um das man sich notgedrungen kümmern muss, sondern es war ganz offensichtlich eine große Freude für sie, dass ich da war, und das ließ sie mich spüren.

Mit tausend Kleinigkeiten, ob sie sich nun die Zeit nahm, mit mir am Küchentisch Bauernskat oder Maumau zu spielen, oder eben auch kulinarisch.

Immer standen Schüsseln mit Vanille- und Schokoladenpudding bereit, aus denen ich mich nach Herzenslust bedienen konnte. Zum Frühstück bekam ich Marmorkuchen, den ich in meinen Kakao bröseln durfte (daheim undenkbar), anschließend noch Brötchen mit Kochkäse, Ahler Wurscht und Marmelade und wenn ich später als Jugendliche abends von meinen Umtrieben mit der Dorfjugend zurückkehrte, stand an meinem Bett immer ein Tellerchen mit liebevoll belegten Brotstücken, in der Mitte ein Klecks Kartoffelsalat, den sie aus dem Rest vom Mittag angefertigt hatte, und ... immer auch ein Glas mit sauren Gürkchen, weil ich die wegschnabulieren konnte wie andere Schokolade.  🥰

Ich bin nicht sicher, ob ich ihr ausreichend zeigte, wie sehr ich all das genoss, aber ich tat es über die Maßen, eben weil ich ja zu Hause das krasse Gegenteil erlebte.

Und genau das ist der Grund, warum ich F. immer wieder ein bissl zu verwöhnen versuche - ich weiß, wie schön es sich anfühlt, und so musste er nie zur Arbeit ohne von mir hergerichtete Vesperdose, oft noch mit kleinen Überraschungen versehen, und auch heute noch kann er sich Löcher in den Bauch freuen, wenn unvermittelt wieder etwas besonders Leckeres vor ihm einschwebt.

Was im Gegenzug dann auch für mich eine wirkliche Freude ist und eigentlich ist es schade für meine Mutter, dass sie sich die Chance darauf selber nahm. 

Etwas, das mir gerade auch in Bezug auf meine alte Freundin A. durch den Kopf geht, die sich ihr Leben lang um nix als sich selber kümmern musste/konnte, wie immer man es sehen will.

Wie auch bei anderen Bekannten fällt mir auf, wie schnell das in Depressionen führen kann, dieses notgedrungen nur um sich selber Kreisen. 

Nun ist der zweite Mann ihrer Mutter gestorben und da diese hochbetagt ist und erste Anzeichen von Demenz zeigt, muss sie sich kümmern, fährt fast täglich hin zu ihr.

Ob sie das nicht auch als Chance begreife, fragte ich sie mal, dieses nun so intensive Beisammensein mit der Mutter, das unmöglich war, so lange dieser Mann das Zepter führte?

Nein, sie empfindet es in allererster Linie als Belastung, kommt damit überhaupt nicht klar, geht nun wieder bei Psychiatern ein und aus und es ist richtig blöd, dass ich nun wegen Viren so aufpassen muss, denn sonst würde ich mal mit ihr hinfahren zur Mutter.

Mal sehen, vielleicht kann ich es im Sommer etwas lockerer angehen, wäre nicht schlecht, wenn ich mir mal selber ein Bild machen könnte.

So, und nun muss ich reinhauen und mir Herrn Hoover schnappen - unter der Woche wird mir keine Zeit für ihn bleiben, denn anschließend muss ich meine Tante anrufen, um ihr zum 82. Geburtstag zu gratulieren. Und das wird erfahrungsgemäß ein etwas längeres Gespräch, da sie immer die ganze akutelle Politik mit mir durchhecheln mag. 

Noch kurz erwähnen möchte ich den Glasnudelsalat, an dem ich mich gestern erstmalig versuchte.

Ich weiß nicht einmal, ob ich ihn jemals aß, aber auf einmal kam er mir ins Hirn, setzte sich dort fest und da ich keine frische Paprika im Hause hatte, ersetzte ich diese durch ein Glas Pusztasalat - alles andere gaben die Vorräte her - und das Ergebnis konnte sich nicht nur sehen lassen, sondern schmeckte auch noch gut:


 Und natürlich war da auch noch F.s Haar- und Bartschnitt, worum ich mich gestern im Garten kümmerte.

So gut ist es mir diesmal gelungen, dass er im weiteren Laufe des Tages und auch heute früh mehrmals zu mir sagte:

"Euläähh, du hast nen schönen Mann!" 🤣

Wobei er sich übrigens inzwischen ärgert, dass er mich nicht früher an seinen Bart heranließ. Bis vor Kurzem jaulte er beim Haareschneiden sofort auf, wenn ich ihm zu nahe kam, aber nun sieht er, dass ich es schöner mache, als er es selber hinbekam. 😁

 

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

Samstag, 5. April 2025

Gestern verlinkte jemand ...

 ... in einem Forum, wo ich gern mal unterwegs bin, diesen Artikel und fragte, was wir davon halten, dass Berlin einen Gedenktag gegen Islamfeindlichkeit einführen will.

Wenn sie denn schon ständig irgendwelche "Tage" einrichten müssen, dann würde ich mir einen gefallen lassen, der ganz allgemein für Toleranz und Verständnis der Religionen untereinander steht, aber so einseitig ist das eindeutig eine Steilvorlage für die AfD, wie übrigens auch das Verhalten der SPD in Bezug auf die künftige Regierung.

Noch eindeutiger hätte sie ja kaum abgewählt werden können und selbst festgefressene Ideologen müssten doch erkennen können, was "das Volk" will und was nicht?

Ich finde es schamlos, wie sie nun trotzdem die CDU vor sich hertreibt und dafür sorgen will, dass sich unterm Strich kaum etwas ändert.

Was sie damit erreichen, kann man hier kurz nachlesen, AfD und CDU liegen erstmals gleichauf. Wenn sie sich die naive Brille nicht endlich von der Nase reißen, könnte der Trend sehr schnell in die andere Richtung weitergehen und wenn die AfD erst mal die absolute Mehrheit holt, taugen die ganzen Brandmauern höchstens noch zum Hinternabwischen.

Muss es wirklich so weit kommen? *koppschüttel*

Es war übrigens schon viel wert, dass ich gestern überhaupt dazu kam, mal in dieses Forum reinzuschauen, denn irgendwie war dieser Tag extrem vollgeballert.

Bevor ich losging, hatte ich die Waschmaschine angestellt, dann erst mal zum Hausarzt, die Karten für dieses Quartal einlesen, ganz kurz zu F. an ihren Blumenstand, die wieder hervorgestürmt kam und mich überaus herzlich in die Arme riss.

Mein sanfter Popotritt hatte gewirkt, sofort zeigte sie mir einen Zettel mit verschiedenen Telefonnummern, doch wo sie es auch versucht, an einen Termin fürs MRT des Kopfes ist vor September nicht zu kommen, und das ist natürlich skandalös, wenn die Gefahr eines Hirntumores besteht.

Später suchte ich ihr dann im Internet alles über den so genannten Hausarztvermittlungsfall heraus, damit müsste es klappen und ich hoffe, dass sie dann zügig an die Reihe kommt.

Von ihr aus tippelte ich weiter zu Netto, wo ich neben einem 10-Kilo-Sack Kartoffeln auch noch zwei mit jeweils 2 kg Zwiebeln verhaftete, einige Getränkeflaschen für F. (den ich immer mit etwas Leckerem verlocken muss, damit er wenigstens ansatzweise genug trinkt) und jede Menge anderen schweren Kram.

Große Mühe hatte ich, alles nach Hause zu bekommen, diesmal war's halt nicht nur sperrig, sondern auch noch richtig schwer, aber immerhin war meine Lieblingskassierin an der Kasse gewesen und hatte, als die Kundin vor mir die Frage, ob sie bei Payback sei, verneinte, meine Karte einfach auch für deren Einkauf mit eingescannt.

Mit der Folge, dass ich insgesamt rund 5 Euro an Punkten herausholte plus weitere fünf dank kräftig reduzierter Artikel - dringend nötig, denn zu meinem Entsetzen stellte ich fest, dass die für meinen No-Name-Kaffee inzwischen 5,99 € verlangen, womit er nun fast doppelt so teuer wäre wie noch vor einigen Jahren. 🙄

Daheim machte ich mich nach dem Auspacken sofort ans Wäscheaufhängen, dann weiter in die Küche, um F.s Mittagessen zu richten.

Und weil ich nächste Woche Termin bei der Neurologin habe und mir damit inkl. des verdammten Donnerstags gleich zwei Tage fehlen, muss ich bissl vorschaffen, also machte ich mich gleich noch ans Einpflanzen der Geranien, obwohl ich damit ursprünglich noch hatte warten wollen, und schleppte sie dann nach oben. Wieder ein richtig fieser Kampf auf unserer engen, steilen Treppe, aber dann war ich froh, es erledigt zu wissen.

Vorgestern hatte F. von Erdbeeren geträumt und als ich gestern welche im Angebot sah, konnte ich nicht vorbeigehen, also nahm ich sie mit (ohne so genau hinzugucken, wo sie herkamen 😁, geputzt und leicht gezuckert hatte ich sie direkt nach dem Auspacken und nun machte ich mich daran, die letzten drei Minitörtchen, die noch in der Speisekammer herumlagen, üppig damit zu belegen und mit Tortenguss zu versehen.

Ein Nachtisch, der bei F. mehr als gut ankam:


 So, und nun gehe ich meinen lieben Mann in den Garten setzen, um ihm Haare und Bart zu schneiden, man gönnt sich ja sonst nix und fähig dazu bin ich erst, nachdem ich eine Ibu eingeworfen habe, denn so ganz einverstanden war mein Kreuz damit nicht, was ich ihm diese Woche alles zumutete. 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

Freitag, 4. April 2025

Am Dienstag ...

 ... hatte ich bei Aldi einen leeren Eierkarton ergattert, aber ich befürchte, dass das bald nicht mehr gehen wird, denn wenn Netto die Eier nun in Plastikkisten geliefert bekommt, wird Aldi sicher bald folgen.

Könnte mir eigentlich egal sein, würden sich diese großen Kartons nicht so hervorragend eignen, um Altpapier darin zu sammeln, das die Stadt bei uns einmal in der Woche abholt.

Als ich gestern unterwegs war, schaute ich mir an, wie andere Haushalte das handhaben, die meisten benutzen Kunsstoffwannen dafür - kann man natürlich machen, die Müllmänner leeren sie und knallen sie dann genau wie die Tonnen irgendwo auf den Bürgersteig, von wo man sie wieder einsammeln muss.

Problem ist aber der Wind, denn über die Kartons kann man einen Klebestreifen ziehen, so fliegt nix in der Gegend herum, was bei den Kisten aber natürlich nicht geht, weil die ja nicht mit entsorgt werden.

Hier in unserer Vielvölkerstadt gehen die Leute eh wenig achtsam mit der Umwelt um, jeder schmeißt seinen Mist in die Pampa und wenn dann noch das weggeflogene Altpapier hinzukommt, macht das die Sache nicht besser, von daher hoffe ich jetzt einfach mal, dass es mir noch länger gelingen kann, irgendwo an Kartons zu kommen, die sonst ja sowieso entsorgt würden.

Und was mir unterwegs auch wieder ins Auge sprang, waren die drei Reihenhäuser und die vielen Garagen, für die das hübsche Haus meines ehemaligen Wahlleiters sowie ein kleiner Spielplatz plattgemacht wurden:


 Eine kleine Terrasse haben sie alle, doch wo sich normalerweise bei Reihenhäusern ein Garten anschließt, bleibt hier wegen der Garagen eine Fläche, die kaum größer als eine Briefmarke ist, und immer wieder frage ich mich, wer so wohnen möchte?

Zumal wir die Tage einen Flyer im Briefkasten hatten, in dem genau diese Häuser angepriesen wurden zum stattlichen Preis von knapp 600.000 Euro pro Stück. 😲

Wer soll das kaufen?

Junge Familien mit Kindern womöglich, die genug verdienen, um jeden Monat etliche Tausende abzahlen zu können und wollen, egal, ob die Kinder Platz zum Spielen haben oder nicht? 

Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, wer dort einziehen wird, wenn überhaupt, denn was die Bevölkerung davon hält, erfuhr ich auf dem Rückweg von Aldi.

Ein Mann, den ich dank seines großen Hundes vom Sehen kenne, stand auf dem Bürgersteig und versuchte durch die Fenster, die direkt an diesen grenzen, hineinzuspickeln, so wie ich es auch schon einige Male tat.

"Mit 600.000 sind Sie dabei", sprach ich ihn von hinten an, er sah sich um, riss die Augen auf und fragte entsetzt: "Watt? Für so eine Scheiße???" 😲

Wir lachten beide und seinem Urteil schloss ich mich komplett an, empfinde das Ganze auch als äußerst schrottig, zumal auch noch der Küchen-, Ess- und Wohnbereich im Erdgeschoss ziemlich klein ist, denn aufgrund der deutschen Pingelbauvorschriften musste in diese Etage auch noch eine Garage integriert werden, deren Fläche natürlich vom Wohnraum abgeht. (Unterkellert ist auch nix.)

Hui, und nun macht mich F. gerade drauf aufmerksam, dass meine Schwägerin im WhatsApp-Status einen Film teilt von "ihrer Baustelle".

Ich hielt es für vage Zukunftsmusik, als mein Bruder mal über ein Ressort für einheimische Pilger in Thailand nachdachte, aber offenbar sind die längst am Bauen und die große Schwester erfährt es als Letzte? 🙁

So schrumpft einem die Familie schneller weg, als man gucken kann, aber ärgern bringt och nix, also starte ich jetzt zum Einkaufen.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

Donnerstag, 3. April 2025

8:45 bis 12:45 Uhr

 So lautete das Zeitfenster, das mir die Sauerstofffirma gestern Abend nach sechse mitteilte, deshalb sagte ich zu F.:

"Das lässt sich mit den Geranien hinkriegen. Wenn du das Auto um zehn vor acht vor dem Haus stehen hast, bin ich gleich da, wenn Aldi öffnet. Drei Packungen Geranien schnappen, zur Kasse und ab nach Hause. Und sollte der Gasmann mal wieder früher als angekündigt kommen wollen, ich habe ja das Handy dabei."

Ein kleiner Rest Unsicherheit blieb, denn die letzten beiden Fahrer riefen zuvor gar nicht wie üblich an, sondern standen einfach auf einmal vor der Haustür, aber dieses Risiko wollte ich in Kauf nehmen, ist Geranientag doch nur einmal im Jahr und woanders würde ich sehr viel mehr dafür bezahlen müssen.

Meist bin ich ja sehr früh wach, aber wie es der Deibel so will ..., also beschloss ich mir sicherheitshalber den Wecker zu stellen, auf viertel vor sechs, das müsste reichen.

So mein Plan und tatsächlich schliefen sowohl Rex wie auch ich noch selig, als um kurz vor fünf auf einmal F. zu stöhnen begann.

Sofort war ich da: "Was ist denn um Gottes Willen? Gehts dir nicht gut?" 😲

"Doch, aber ich dachte, du hast den Wecker überhört ..."

Hähhhh?

Der hatte ja noch längst nicht geschellt, es lag wohl eher an dieser blöden Angewohnheit, die F. sich in letzter Zeit zugelegt hat.

Früher stand er immer schon um drei Uhr in der Nacht auf, auch wenn er erst um sieben anfing zu arbeiten. Er wollte den ersten Gassigang und all seine Verrichtungen in Ruhe erledigt wissen und sich dann noch einen Moment auf dem Sofa ablegen, bevor er losmusste, und auch an den Wochenenden war er aus purer Gewohnheit meist lange vor mir auf.

Mit der Rente und vor allem durch die Krankheit änderte sich dies, nun bin ich es, die als Erste aufsteht, doch wenn ich mal verpenne bzw. es ihm einfach zu lang erscheint, dann weckt er mich nicht etwa mit Worten, sondern beginnt leise zu stöhnen, nach dem Motto, irgendwann muss die Alte doch mal in die Pötte kommen? 🙄

Was auch diesmal funktionierte.  😁

Er folgte mir bald und machte sich um halb sieben auf in die Garage, wollte das Auto schon mal rausziehen, kam dann allerdings mit langem Gesicht zurück: "Der macht keinen Mucks" 🙁

Klar, der Wagen steht ja fast nur noch rum, und wenn, dann fahren wir höchstens mal kurze Strecken. Das ist Gift für die Batterie und nun sagte F.: "Ich habe das Ladegerät angeschlossen, aaaber ..."

"Klar, das dauert zu lange", unterbrach ich ihn und knallte ihm dann, als er meinte, er könne doch nichts dafür, sauer an den Kopf:

"Komisch, wenn es um deine eigene Bequemlichkeit geht, dann gehst du einen Tag vorher gucken, ob er anspringt, aber diesmal gehts ja nur um mich, da war das wohl nicht so wichtig und man schiebt es bis zur letzten Minute auf ..." 😡

Also holte ich meinen Trolley hervor, baute die Tasche ab und überlegte, dass ich ein Sechserpack unten auf das "Brett" stellen und ein weiteres dann halt mit der Hand tragen könnte. Eigentlich hätte ich drei Pack gebraucht, aber das ließ sich beim besten Willen nicht transportieren.

Später merkte ich, dass es doch gegangen wäre, denn unten konnte ich sogar zwei nebeneinander hinstellen, also hätte ich einen Arm frei gehabt, aber ... das merkte ich erst nach dem Kauf und noch einmal zurückzugehen in den Laden, dazu fehlte mir die Zeit, also ab nach Hause und tatsächlich schaffte ich den Kilometer in zehn Minuten. Fand ich gar nicht mal so schlecht und vermutlich wäre ich mit beladener Armbeuge langsamer gewesen.

Hätte ich geahnt, dass der Gasmann erst um halb zehn kam, ja, dann hätte ich jetzt mehr Geranien zum Einpflanzen, lässt sich nicht mehr ändern und nun überlege ich, ab wann ich es überhaupt riskieren kann, denn für die kommenden Tage sind noch mal Nachtfröste angesagt.

Sonst gab es nichts Neues hier, außer dass ich gestern mitbekam, dass unser örtliches Tierheim nun mit Ikea zusammenarbeitet.

Die kamen auf die Idee, anzufragen, ob sie nicht in den ausgestellten Zimmern Bilder aufstellen dürften von Tieren, die schon ewig bei ihnen versauern, mit QR-Code natürlich, so dass sich jeder gleich näher informieren kann.

Genialer Gedanke, oder? 

So, und nun gehe ich schon mal einen Berg Zwiebeln schneiden, denn am Abend soll es Pommes geben mit einer Frikadellen-Zwiebel-Pfanne und Bohnensalat, wobei F. aber auch am Mittag schon warmes Essen bekommt, sollte er doch dringend ein oder zwei Kilo zunehmen. (Deshalb gibts zum Nachtisch dann auch noch Stachelbeertörtchen.) 😊

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

Mittwoch, 2. April 2025

Büschelschneiden statt Rasenmähen

 Darauf lief es heraus, nachdem ich zuvor meine liebe Not gehabt hatte, alle Einkäufe von Rossmann und Aldi nach Hause zu bekommen. Seit die beiden Läden sich den Parkplatz teilen, kombiniere ich das natürlich, aber wenn ich viel Sperriges habe wie z.B. ein 16er-Pack Klopapier, 4 Kilo Äpfel usw., dann wirds eng mit meinem Trolley und so musste der Sack Trockenfutter für Rex auf meinen nächsten Besuch warten. 

Nach dem Auspacken musste ich gleich im Garten weitermachen, denn wenn die Sonne erst einmal um die Koniferen herumgekommen ist, blendet sie mich derartig, dass es ein Blindflug würde, also flugs ran an den Feind.

Den Akku hatte ich morgens schon aufgeladen, in diesem Falle handelt es sich um den eines Rasentrimmers, etwas anderes haben wir gar nicht mehr.

Als wir hier einzogen, übernahmen wir einen alten mechanischen Rasenmäher, der im Keller meiner Eltern unbenutzt herumstand, seit Muttern ihren Vorgarten von einer Rasenfläche zur scheinbaren Wildwiese umgewandelt hatte, irgendwann gesellte sich ein elektrischer hinzu, den ein Freund nicht mehr benötigte, als er nach dem Tod seiner Frau den Campingplatz aufgab.

Beide Mäher sind längst Geschichte und wären auch gar nicht mehr benutzbar, seit Rex unseren Rasen in eine löchrige Buckelpiste verwandelt hat, also entschieden wir uns für einen Trimmer und F. bestellte sich vor einigen Jahren einen größeren, recht schweren, der leider einen riesigen Akku hat, der richtig was wiegt.

Dass er selbst das Ding bald darauf gar nicht mehr würde bedienen können, konnte F. nicht ahnen, aber nun bin ich es, die es an der Backe hat bzw. an der Schulter, über die ich den Gurt ziehe, während ich es ansonsten vor mir hertragen muss.

Es gibt angenehmere Tätigkeiten für den Rücken, zumal ich auch noch bei jedem Schritt aufpassen muss, dass ich nicht umknicke.

Früher machte ich mir noch die Mühe, Rex' Löcher und Scharrstellen immer wieder aufzufüllen und Grassamen einzuarbeiten, aber ... es hat echt keinen Sinn, so schnell kann ich gar nicht gucken, wie er für neue sorgt. 🙄

Wie dem auch sei, ich war gottfroh, als ich es endlich hinter mir hatte, und das Reinigen des Gerätes erledigte ich dann im Sitzen, weil mein Kreuz irgendwie keinen Bock auf gar nix mehr hatte.

Ab in die Küche, nun wurde es schon Zeit für F.s Mittagessen, danach wollte ich mich in aller Ruhe an meinen PC-Kram begeben, doch nun schoss mir F. ins Knie:

"Euuuläääähh, meine neue Tastatur funktioniert nicht mehr, aber nur bei Word, ansonsten läuft sie ...!!!" 😲😡😭

Jesses, was war das denn jetzt schon wieder?

Ich schickte ihn zum Essen, setzte mich selber ran und stellte das Gleiche fest, nix ging mehr. 

Nach ein bissl Gefummele stellte ich fest, dass es nicht etwa an der Tastatur lag, sondern schon wieder mal an "Office", das wir ja im Februar im Internet kauften, weil wir überhaupt keine Lust auf ein Abo bei Microsoft hatten.

Nun teilte man mir mit, dass die vorhandene Schlüsselnummer nur für Firmennetzwerke und öffentliche Einrichtungen gelte, nicht aber für uns, doch es gab die Option, eine andere einzugeben.

"F., ich brauche die Schlüsselnummer, wo hast du die?"

"Hähhh? Was'n für ne Schlüsselnummer?"

"Na, die, die du bekommen hast für Office."

"Ähhh..."

Dann begann die Sucherei, schließlich fand er sie auch, doch auch damit ließ sich nichts erreichen, ich konnte es nicht freischalten. Hmmm ...

"Dann muss ich der Firma schreiben, wo du das bestelltest. Wie hieß die denn?"

"Ja, ähm, keine Ahnung ..."

"Dann schau mal dein E-Mail-Konto durch, irgendwo wirst du den Schriftverkehr doch wohl abgelegt haben?"

"Ja, ähm ...."

Mann, Mann, Mann, ... F. und ich haben wirklich sehr unterschiedliche Vorstellungen von Ordnung und System, doch so sehr ich auch bohrte, ihm fiel nix ein, er fand nichts und wusste natürlich auch den Namen der Firma bzw. Webseite nicht mehr.

"Dann log dich bitte mal bei Paypal ein und schaue alle geleisteten Zahlungen durch, da müsste der Empfänger ja auf jeden Fall zu finden sein ..."

Tatsächlich, das war die zündende Idee, kurz darauf konnte er mir den Namen nennen, ich googelte, fand die Firma und schrieb denen eine kurze Nachricht in ihr Kontaktformular.

Nicht mal eine halbe Stunde später hatte ich schon Antwort. Man entschuldigte sich, so etwas solle natürlich nicht passieren, und gab mir eine Ersatz-Schlüsselnummer, mit der "es klappen sollte". 

Was auch der Fall war, nun läuft alles reibungslos und ... weil ich so begeistert war, schickte ich dieser Firma gleich noch eine Mail, in der ich mich für die schnelle Hilfe bedankte, denn das erlebt man ja heutzutage nicht mehr allzu oft.

Ende gut, alles gut und ... als mich dann am Nachmittag auch noch unvermittelt ein alter Bekannter anrief, war meine Laune nach einem wirklich fröhlichen Gespräch für den Tag vollends gerettet. 😀

So, unnu werde ich noch ein wenig im Garten herumschnipseln gehen, bevor ich ein schönes Badewässerchen anstelle.

(Immer noch eine große Freude für mich, dass wie von Zauberhand heißes Wasser aus der Leitung kommt. 😁)

 

Habt einen guten Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

Dienstag, 1. April 2025

Wenn er denn mal etwas tut ...

 ... ist es garantiert auch noch verkehrt. 

Darüber beklagte sich F. gestern, als ich laut über ihn fluchte.  😁

Vorangegangen war, dass es zwischen Telefonregal und Esszimmertür eine Ecke gibt, in der Rex' Spielzeuge liegen. Mehrere Bälle, ein Gummiknochen und ein Stofftier und bevor ich mir Herrn Hoover schnappte, räumte ich diese Sachen schon mal ein Stück zur Seite, dachte, dann brauchst dich nicht noch mal zu bücken, wenn du die Ecke saugst.

Die Rechnung hatte ich allerdings ohne F. gemacht, denn als ich dann anrückte mit meinem Sauger, lag alles wieder hübsch geordnet an seinem nach wie vor staubigen Platz. 🙄

Er rührt ja wirklich in Haus und Garten so gut wie keinen Finger mehr - kann er ja auch gar nicht, aber wenn er dann mal was macht, dann endet es so wie jetzt oder wie damals, als er stolz vermeldete, er habe Unkraut gerupft.

Was er ausgerissen hatte, waren die ersten grünen Spitzen der Tagetes, die ich aus selbstgezogenen Samen rund um eine Konifere im Topf sprießen lassen wollte. 🤣

Und dann sind da noch die nun "angebundenen" Plastikdeckel an Flaschen und Milchtüten, die mich regelmäßig ins Fluchen bringen.

Die Milch verkleckere ich oft, weil der Deckel sich im letzten Moment vor den Strahl dreht, im Gegenzug hält er aber nicht, wenn ich meine, die Tüte wieder zugeschraubt zu haben, und mein "Flirt Zero" trinke ich inzwischen nur noch aus dem Glas statt wie früher direkt aus der Pulle, denn auch dort ist das Ding ständig im Weg mit der Folge, dass ich nun fürs Spülen mehr Wasser verbrauche als früher. 🙄

Vollends bewusst wurde mir die Dämlichkeit dieser EU-Verordnung, als ich gestern im TV hörte, dass seit Einführung die Leute wieder vermehrt zu Weißblechdosen statt zu Flaschen greifen, eben weil sie genauso genervt sind wie ich.

Ob das wirklich eine sinnvolle Gängelungsmaßnahme war? 

So, und nun muss ich hurtig los mit meiner Kutsche, erst Altglas wegbringen, dann zu Aldi und Rossmann und wenn ich alles heimgeschleift und ausgepackt habe, steht das erste Rasentrimmen für dieses Jahr an.

Nicht eben ein kreuzfreunlicher Tag, aber da muss ich halt durch ... 

 

Lasst es euch gut gehen und ... bleibt bitte gesund! 😉