Mit dem Bett ist es ...

 ... wie mit der Heizung oder fließend warmem Wasser, wenn man nur lange genug darauf verzichten musste, weiß man diese Dinge als ausgesprochenen Luxus zu schätzen. 😁

Die zweiten Nacht im Kuschelkörbchen und noch immer bin ich verblüfft, dass ich mich nach Herzenslust räkeln kann und auch mal einen Arm ausstrecken, ohne dass er abstürzt, was mir auf der "Pritsche" immer wieder passierte und mich unsanft weckte.

Herrlich ... und wie weich es ist im Bett, wirklich unfassbar weich und gemütlich. 😊

Und dann ist da noch meine Spaghettisoße, die ich wie immer für einige Tage kochte und die mich irgendwie zum Grinsen bringt.

Ist es das, was ich mein inneres "Feng Shui" nenne, und das auch nur, weil mir keine passendere Bezeichnung dafür einfällt?

Gut möglich, dass es mit der Synästhesie zu tun hat, also dem Umstand, dass sich mehrere Sinnesreize verknüpfen, was bei mir ja schon mit 3 Jahren bewusst losging, als mir auffiel, dass die Zahl 3 für mich ockergelb war, woran sich bis heute nichts geändert hat.

Irgendwie hat es immer mit Ausgewogenheit zu tun, ob optisch, akustisch oder auch geruchsmäßig und habe ich das Gefühl, irgendetwas passt nicht zusammen, dann kann das bei mir das Empfinden schrillster Kakophonien auslösen, und das nicht nur gefühlt gehört, sondern eben auch  vor meinem inneren Auge.

Beim Anblick fremder Wohnungen kann ich gar nicht anders, sofort stelle ich innerlich die Möbel um, ordne die Deko anders an, wovon die Bewohner natürlich nie etwas mitbekommen, ihnen gefällt es ja eh, wie es ist, es liegt nur an meinem eigenen, offenbar sehr anderen Empfinden.

Kürzlich las ich irgendwo die begeisterte Beschreibung, wie man gemeinsam mit der Familie den Tannenbaum geschmückt hatte. Huiiii, da stellen sich mir sofort alle Härchen auf - wir taten es bei meinem Bruder auch oft, jeder hängte irgendwas dorthin, wo es ihm gerade passte, und für mich war das Ergebnis schauderhaft. Natürlich konnte ich mich trotzdem dran erfreuen, war es doch ein Familienwerk, nur befriedigen konnte mich dieser Anblick nie, weil es hinten und vorn nicht "stimmte", weder farblich noch von den Formen her ausgewogen war.

Während ich mich mit unserem im Vergleich dazu nur winzigen Tannenbaum mehrere Stunden abgeben kann, bis jedes Teil genau dort hängt, wo es perfekt zum Gesamtbild passt. 😁

Schlimm ist es für mich auch, wenn ich Damen im "Kleinen Schwarzen" sehe und sie dazu eine blickdichte schwarze Strumpfhose tragen.

Das kann mich ganz verrückt machen, weil oben ja das helle Gesicht leuchtet und mir unten dann der farbliche Gegenpol dazu fehlt, den nur eine durchscheinende Beinbekleidung liefern könnte ... 🙄😅

Beim Kochen ist es mit der Ausgewogenheit das gleiche Spiel und da kommen dann Formen ins Spiel. Eine aufeinander abgestimmte Mahlzeit, bei der keine Zutat, kein Gewürz übermäßig hervorsticht, ist für mich rund, während sie "eckig" wird, wenn nichts zusammenpasst.

Bei A. z.B. oft der Fall. Sie setzt Dinge auf den Tisch, die für sich allein alle gut schmecken, aber zusammen überhaupt keinen Sinn ergeben, wie z.B. zum Frühstück ein winziges Schälchen selbstgekochter Marmelade für jeden, dazu Pommes, Gurkenscheiben und Kekse oder Schokoladenkuchen.

Eckig halt ... 😁

Und so lief es nun auch mit der Spaghettisoße. Lecker war sie ja durchaus, aber da war sofort das Gefühl, irgendetwas stimmt nicht, und dann fiel mir auf, dass ich ja die Paprika im Gefrierschrank vergessen hatte. 

Komischerweise habe ich F. damit angesteckt. Auch er war zunächst sehr angetan, aber nachdem ich meinen Patzer gebeichtet hatte, meinte auch er auf einmal: "Irgendwas stimmt nicht damit ..." 🤣

Dafür stimmte gestern aber einiges anderes. Der Schnee verschwand so schnell wieder, wie er gekommen war, denn schon am frühen Morgen begann es zu regnen und hörte den ganzen Tag nicht mehr auf.

Bissl lästig, weil ich die große gelbe Tonne für die heutige Leerung durchs Haus und nach draußen schaffen musste, aber was soll's, so lange mir das Schippen erspart bleibt, nehme ich das doch locker auf mich. 

Und auch dass ich ein weiteres Mal nass wurde, nahm ich hin, als ich nämlich schnell mal nach nebenan zu der Autowerkstatt marschierte, um mich zu vergewissern, dass dort wirklich ein Dekraschild an der Tür hängt.

Jawoll, tut es, und so konnte ich F. dann davon überzeugen, dass es Sinn macht, den Termin für Donnerstag beim Autohaus abzusagen und zunächst mal nur hier vor Ort den Tüv machen zu lassen. Die Inspektion kann dann immer noch erledigt werden, wenn er wieder mehr bei Kräften ist ...

Außerdem war da noch "Der Gesang der Flusskrebse", den wir uns gestern Abend als Film ansahen, nachdem ich das Buch ja freundlicherweise von Hermine geschickt bekommen hatte. 

Es passiert mir selten, dass ich mit Buchverfilmungen etwas anfangen kann, aber in diesem Falle muss ich sagen, es ist mehr als gelungen, dieser Film steht dem Buch in nichts nach und auch F., der zuvor noch nie davon gehört hatte, war von der ersten bis zur letzten Sekunde voll drin im Geschehen. 🙂

Unnu muss ich schauen, was ich mit dem Rest des Tages anfange, denn draußen will der Dauerregen gar nicht mehr aufhören.

Erst mal muss die "Pritsche" hier weg, damit wir wieder Platz im Wohnzimmer bekommen, dann werde ich weitersehen.

Lasst es euch gutgehen heute und ... bleibt bitte gesund! 😉