... hatte F. gesagt, wie der Weihnachtsmann im allerschönsten Kitschfilm und durchaus mit lautem Nachdruck, wobei ich mir nicht sicher war, wie viel Grinsen da enthalten war.
Geschehen war das an Silvester, als er mich nämlich fragte, ob ich jetzt schon gewaschen habe.
"Biste verrückt? Doch erst morgen, denn keinesfalls dürfen sich die bösen Geister zwischen den Feiertagen in der zum Trocknen hängenden Wäsche verfangen und zornig werden."
"Hohoo ...!!!", das gab also offenbar auch ihm zu denken. 😁
"Wobei ich aber bezweifle, dass Wäscheständer überhaupt schon erfunden waren, als dieser Brauch aufkam", sagte ich nun selber ebenfalls grinsend und erklärte ihm, dass es ursprünglich wohl nur darum ging, dass keine großen weißen Leintücher im Freien hängen sollten, weil diese dann von Werwölfen, Dämonen, den Geistern verstorbener Kinder usw., die alle mit Frau Holle übers Land rasten, aus Wut mitgenommen und als Leichentuch zurückgebracht würden. 😲
Eigentlich gehen diese "gefährlichen" Rauhnächte sogar bis zum 6.1. und irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass Frauen hinter diesem Aberglauben stecken könnten, die zumindest zwei Wochen lang mal Ruhe haben wollten vor der damals noch sehr mühsamen Wascherei. 😀
Wie dem auch sei, ich gönne mir diese Pause seit einigen Jahren nun ebenfalls und natürlich war gestern meine erste Amtshandlung fürs neue Jahr, die Waschmaschine anzuwerfen. 😁
Da ich gut geplant und vorgeschafft hatte, war ein wirklicher Wäschestau ausgeblieben, der eh nur zu befürchten gewesen wäre, weil meine Trockenmöglichkeiten im Winter begrenzt sind, vor allem jetzt, wo auch noch der Rollator im Esszimmer herumsteht und es unmöglich macht, dort einen zweiten Ständer zu platzieren.
Immerhin kann ich die Heizkörper mit einspannen, denn nun, wo es F. so schlecht geht, kommt unsere übliche Friererei natürlich nicht in Frage, d.h. zumindest Ess- und Wohnzimmer müssen ständig warm sein. (Das dicke Ende kommt dann bei der Jahresabrechnung. 🙄)
Gestern dann meinte F. auf einmal: "Boah, müd bin i, die lange Nacht hat mir net so guat getan, i glaub, i leg mi noch mol bissle hin."
"Wie, willste mich jetzt von Sofa und Läppi verjagen?"
"Noi, i dacht, i leg mi mol uff deine Liege."
Na, das konnte er haben. Wie jeder, der das Ding, egal ob auf Fotos oder real sah, war er darauf hereingefallen, dass es optisch einen recht behaglichen Eindruck macht:
Doch kaum lag er, änderte er seine Meinung, denn obwohl ich über die Auflage noch eine doppelte Steppdecke packte, bleibt der Untergrund doch im Grunde so hart wie ein Brett, da gibt nichts nach, da federt nix, es ist und bleibt eine Art Pritsche, für ein Sonnenbad hervorragend geeignet, um wochenlang darauf zu nächtigen, eher nicht.
Zwei Stunden hielt er es aus, dann zog er es vor, doch lieber wieder in seinen Sessel zu wechseln, was er sogar ganz ohne meine Hilfe schaffte. 😊
Heimlich hatte ich ja darauf gehofft, er würde es auf dem Ding supergemütlich finden und vorschlagen, dass wir ab jetzt nachts die "Betten" tauschen, aber das war wohl nix, ein Grund mehr, ihn emsig zu päppeln, damit er irgendwann die Treppe wieder schafft.
Tja, und dann war mehr oder weniger der Gasmann daran schuld, dass ich mich zum Traumschiff durchrang.
Wenn's denn schon ein Film sein muss, hätte ich den in RTL2 vorgezogen, aber der ging bis kurz vor Mitternacht, und das war mir eindeutig zu spät, denn in der App hatte ich ein Zeitfenster von 9:15 bis 13:15 vorgefunden und da die ja kommen, wie sie lustig sind, war es besser, früh aufzustehen, was ich aber (nicht nur wegen Rex) sowieso mache, denn irgendwann geht es mit dem Liegen auf dem Ding beim besten Willen nimmer.
Also musste was Kürzeres her, auf Tatort hatten wir beide keine Lust, es kam, was ich befürchtet hatte, F. schlug das Traumschiff vor und mit schon deutlichem Bauchgrummeln willigte ich ein.
Tatsächlich wurde es dann noch viel schlimmer, als ich es ohnehin ahnte, denn an sich wichtige Themen wie Freundschaft, Trauer oder auch Phobien mit derartig blassen "Chrakteren" in einer kaum zu überbietenden Oberflächlichkeit und mit teilweise dämlichsten Dialogen abzuhandeln, das könnte man fast schon zu einer eigenen "Kunst"-Form ernennen.
Was die Drehbuchschreiber sich da erlauben, dem Publikum vorzusetzen, dagegen sind sogar Drei-Groschen-Romane noch echte Literatur. 😁
... und wenn man vermeintliche Quotenbringer wie Fußballspieler oder in diesem Falle Llambi für sinnbefreite Kurzauftritte engagiert, dann ist mir das doch wirklich allzu durchsichtig. *schulternzuck*
So, und nun ist das heutige Wunder längst geschehen, der Gasmann kam schon um kurz nach acht und zeigte mir auch mal seinen Terminplan, der wirklich von Deppen zusammengestellt zu werden scheint.
Wie schon neulich, als man einen Fahrer x-mal hintereinander hin und her zwischen zwei weiter entfernten Städten schickte, statt erst die eine und dann die andere abzuhandeln, war es auch bei diesem so, dass er zunächst an unserem Haus vorbeigefahren war zu einem anderen Termin, um dann nach hier zurück und anschließend wieder in die Gegenrichtung zu müssen.
Und im Gegensatz zu dem, was mir die App, die heute früh gar nicht mehr anzeigte, gestern gesagt hatte, waren wir auf seinem Plan zwischen zehn und zwölf eingetragen.
Gekommen ist er wie gesagt aber schon um achte ... 🙄
Auf jeden Fall schön, dass er so zeitig dran war, so konnte ich hinterher gleich in den Garten verschwinden, um all das zusammenzuschneiden, was der Sturm mir gestern von Büschen und Bäumen riss, nun ist die nächste Maschine fertig und wartet aufs Aufhängen, bevor ich mich um F.s Mittagessen kümmern gehe.
Das neue Jahr ist also bereits in vollem Gange und bescherte mir eben auch noch einen kleinen Wermutstropfen:
Eine liebe Bekannte schickte mir gute Wünsche und schlug für demnächst ein Treffen vor, was ich aber leider auf die Zeit verschieben musste, wenn man wieder im Freien sitzen kann, denn alles andere ist ja wegen F. zu riskant.
Was würde ich nur ohne Internet machen?
Hätte ich nicht wenigstens diesen Zugang zur Welt, ich würde ruckzuck komplett vereinsamen. 😶
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Dein Eintrag erinnert mich an die Waschtage aus den Zeiten meiner Kindheit. In einem großen Kessel wurde Kochwäsche gewaschen. In einer Waschmaschine, Farbzusammenstellung weiß/rot, wurde eine andere Wäscheart gewaschen. Und dann gab es noch eine kleine Schleuder, die nur begrenzt Wäsche zum Schleudern aufnehmen konnte. So war der Vorraum zum Bad ausreichend belegt. Und für den Waschtag war ein ganzer Tag eingeplant.
AntwortenLöschenFrüher gab es ein Wäschetrockner den man im Garten installieren konnte. Da konnte viele Wäschestücke aufhängen.
Ja, das Leben bringt nicht immer gute Zeiten / Tage. Der Cousine meiner Mutter geht es nach einer größeren OP nicht gut. Sie ist zwei Jahre älter als ich. Ich hoffe, daß sie wieder fit wird.
Ja, das war mehr als mühsam früher ...
LöschenDer Cousine deiner Mutter kann man nur die Daumen drücken, dass sie sich gut erholt.
Hallo, Liebe „Rex-Mama!“
AntwortenLöschen„F“ findet wohl nicht wohl langsam zu Stärke zurück, sondern auch seinen Humor verstärkt wieder? Der Aberglaube mit der Wäsche, irgendwie hat das doch auch was Magisches, besonders in der Kombination mit den Geistern und Werwölfen!
Was den „Traumschiff“-Abend angeht, ich kann deinen Bauchgrummeln nachvollziehen. Die Folge war sicher nicht ganz so gelungen wie die am 2. Weihnachtstag, aber du hast es ja trotzdem mit Humor genommen. Wobei ich auch staunte, was der „Lambi“ da sollte.
Trotzdem hat das auch irgendwie zu einem guten Abend bei uns dazugehört. Ich wünsche dir, dass das neue Jahr für euch entspannter wird, deine Kontakte dir nicht verloren geht. 2025 fühlt sich irgendwie „wuselig“ an.
Lieben – traumhafte erste Jahrestage – Grüße
Vom lifeminder
Ich finde es sehr spannend, lieber lifeminder, mich in die Denke der Menschen von einst hineinzuversetzen, wobei wir uns ja an sich überhaupt nicht verändert haben.
LöschenSchon immer schufen wir uns Götter/Geister für die Dinge, die wir uns nicht erklären konnten, die uns ängstigten, und waren bereit, deren vermeintlichen Willen zu erfüllen, ob es nun Menschenopfer z.B. bei den Inkas waren, später der Ablasshandel, der der katholischen Kirche Unsummen in die Kassen spülte, ob ich nun - immerhin grinsend - keine Wäsche wasche oder ob A. sich auch im Hochsommer in Tücher verhüllt, damit ihr Gott zufrieden mit ihr ist.
Und immer dient es dem gleichen Zweck, dass wir uns nämlich etwas zuversichtlicher und sicherer fühlen können, ob nun vor hunderten von Jahren oder heute. ;-))
"Nicht ganz so gelungen", hihi das hast du aber wirklich nett gesagt, denn in meinen Augen war es kompletter Schrott.
Zwar habe ich es noch nie geschafft, ein komplettes Drehbuch fertigzubekommen, nur ein halbes muss hier irgendwo noch herumliegen, aber grundsätzlich weiß ich ja, wie es geht, und sehe so etwas dann aus Sicht der Schreibenden.
Beim Traumschiff sind es meines Wissens immer ganze Teams, d.h. verschiedene Leute entwerfen die einzelnen Erzählstränge, die dann irgendwie zusammengesetzt werden müssen, und meiner Meinung nach war es nicht zu übersehen, wie sie sich abmühten, die erforderlichen Minutenzahlen zu liefern, egal wie lieblos, egal wie platt, Hauptsache, man hatte am Ende die 90 Minuten voll.
Für mich war der Abend in dem Moment gelungen, wo ich es am Ende schaffte zu verhindern, dass F. auch die daran anschließende Folge noch laufen ließ. 😅
Was aber nicht heißen soll, dass ich euch eure Familientradition nicht von Herzen gönne, bei mir liegt es halt einfach am anderen Blickwinkel. ;-)
Liebe Wusel-wusel-Grüße zurück! :-))