Wie aus dem Nichts plötzlich ein ungeheuerer Lärm, das ganze Haus schien zu beben, erschreckt rannte ich zur Hintertür, riss sie auf und sah davor einen mächtigen Baggerarm. 😲
Was sollte das?
Ich musse da raus, irgendwie drunterdurchkriechen, quetschte mich zusammen, schrie: "Stopp, stopp, Ihr seid falsch hier!!!"
Vorn am Eck waren sie sogar schon dabei, meine Speisekammer einzureißen, ich musste sie bremsen, da sah ich plötzlich Menschen aus meiner Vergangenheit, von denen mir nur mein Großonkel in Erinnerung blieb.
Blass war er, fast durchscheinend und abgenommen hatte er auch.
"Al", sagte ich zu ihm, "lieber Al, tu bitte was, beschütze mich, du hast es mir doch versprochen in der Nacht, als du starbst. Bist du deswegen hier?"
Er öffnete den Mund, doch ... in diesem Augenblick wurde ich wach und werde es wohl nie erfahren, was er mir sagen wollte.
Klingt ziemlich zusammenhanglos und doch kann ich mir jede Einzelheit dieses kurzen Traumes erklären, weiß genau, was mein Unterbewusstsein da zusammenbastelte.
Zum einen habe ich vor einigen Wochen zugesehen, wie das Haus meines ehemaligen Wahlleiters einfach abgerissen wurde, nachdem er und seine Frau entweder in ein Altenheim umzogen oder vielleicht auch starben - genau weiß ich es nicht, inzwischen wachsen dort Reihenhäuser in die Höhe und ich hatte immer wieder mal darüber nachgedacht, dass unserem Häuschen nach uns mit Sicherheit das gleiche Schicksal drohen würde, und zum anderen waren da natürlich die Todesängste, die ich in den letzten Monaten um F. durchstehen musste und muss, denn natürlich geht es weiter, dass ich ihn stets aufmerksam beobachte. Atmet er normal, muss ich wieder etwas unternehmen ...?
Dazu noch ähnliche Gedanken um mich selbst, denn die Warterei auf Ergebnisse kann ganz schön zermürbend sein. Was wäre, wenn ...?
Hört man nicht immer, dass Sterbenden ihre Lieben plötzlich auftauchen ...?
Außerdem hatte ich gestern ein langes Telefonat mit einer Tante, der 86-jährigen Frau von Mutterns verstorbenem Bruder, mit der ich mich so toll verstehe, nachdem meine Mutter den Kontakt nicht mehr verhindern kann. Auch dabei war es um einige der Lieben gegangen, die uns schon verlassen haben, und ruckzuck formt sich aus vielen Bruchstücken ein Traum, eben das, was das Unterbewusstsein daraus macht - ein guter Weg der Verarbeitung, denke ich, und noch besser ist es, wenn man etwas damit anzufangen weiß, herauslesen kann, was einen tief drin wohl doch mehr beschäftigt, als man es sich in wachem Zustand vielleicht eingestehen mag.
Heute früh bin ich schon um halb fünf aufgestanden und begann ab sieben Uhr die Hecke von außen zu schneiden, wollte das erledigt wissen, bevor es zu heiß wird und die Sonne mich auf der Leiter blendet.
Um neune war ich fertig, hatte alles aufgefegt und aufgeräumt und nun gab es keine Ausrede mehr, nicht bei meiner Ärztin anzurufen wegen der Ergebnisse, auf die sie aber leider noch gar nicht geschaut hat.
Die Sprechstundenhilfe überflog sie nun selbst und ... es ist wohl ausgegangen wie das Hornberger Schießen. Die beiden Verdachtsdiagnosen haben sich nicht bestätigt, etwas Bösartiges ist es jedenfalls nicht, womit ich dann wieder an dem Punkt wäre, an dem alles anfing.
Hätte ich doch mehr auf mein Gefühl gehört, ich hätte mir die ganze Tortur der letzten Wochen ersparen können, sowohl die OP mitsamt der Vollnarkose wie auch die unsägliche Warterei und all die Gedanken, die einem dann durch den Kopf gehen.
Hinterher ist man immer schlauer und immerhin weiß ich nun, dass die Fäden sich selbst auflösen, denn sie sind weiß ... 🙄
So, und nun gehe ich vor Wut duschen, darf ich eigentlich noch nicht, mit dem Baden warte ich auch noch, aber ... den Rest nehme ich nun wieder selber in die Hand. 😋
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenUm halb fünf schlief ich noch seelenruhig. Heute ging es erst sogar um sieben aus dem Bett, weil vor 8 durfte ich ja nicht in die Halle.
Da warstdu aber Zeitig beim Heckenschneiden. Wenigstens hast das nun hinter dir, darfst hoffentlich nun heute ein bisschen zumindest mehr am Nachmittag und Abend entspannen.
Der Kontakt zu deiner Tante besteht ja jetzt auch schon länger, sie scheint auch wieder deutlich besser zu hören und Sachen aufzunehmen? - Ja, bin gespannt, ob ich in einigen Jahrzehnt auch so oder noch mehr reumütig auf die Menschen schaue, die alle schon vor mir gegangen sind? - Meine Großeltern besonders mütterlicherseits sprachen extreme viel über die Menschen, die nicht mehr hier waren. - So bleiben sie in Erinnerungen und sind teilweise sogar Bruder und mir noch ein Begriff.
Das war aber ein heftiger Traum. Dass der nachwirkt glaube ich selbst. Ich hoffe, er hat dich nicht zu sehr durchgeschüttelt?
Liebe - einmal Leben zum Mitnehmen, bitte - Grüße
Vom lifeminder
Lach, lieber lifeminder, ich habe mehrere noch lebende Tanten und zu dieser hier habe ich Kontakt, seit meine Mutter 2015 so unvermittelt starb.
LöschenDie, die mir kurz mal etwas tüddelig vorkam, war Mutterns Schwester, während diese hier die Frau ihres Bruders war, den ich leider zuletzt mit etwa 6 Jahren sah, danach unterband Muttern ja alles.
Von deren psychischen Problemen hatte sie keine Ahnung gehabt und auch nicht davon, wie biestig sie dadurch sein konnte, was sie wiederum von der Oma abekupfert hatte, wo die Tante sehr gut mitreden konnte, denn der Onkel hatte aus diesem Grund den Kontakt zu seiner Mutter frühzeitig ganz abgebrochen.
Will sagen, solche Dinge können sich über die Generationen fortsetzen, wenn sich keiner die Mühe macht, sich und alle anderen mal zu reflektieren, um den Kreis zu durchbrechen.
Liebe Besser-Leben-als-Essen-zum-Mitnehmen-Grüße zurück! :-)
Es freut mich doch sehr, daß es NICHTS bösartiges ist. Selbst auflösende Fäden ist genial. Das erlebte ich bei meiner Kropf-OP vor vielen vielen Jahren. Ja, das mit den Alten wird zu einem Problem, nicht nur wegen der Kosten.
AntwortenLöschenJa, wir Menschen sind schon ziemlich bescheuert, erst erfinden wir die tollste Medizin, damit wir so lange wie möglich leben, doch sind wir dann wirklich alt, will sich keiner mehr kümmern, es sei denn, gegen sehr viel Geld.
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