Samstag, 27. Juli 2024

Mit Treueprogrammen ...

 ... macht man sich gläsern, aber ... finanziell lohnt es sich schon, wie ich gestern wieder einmal feststellen konnte.

Mit 48,37 Euro schlug mein Freitagseinkauf zu Buche, bezahlt habe ich ihn komplett mit Punkten, die ich auf der Deutschlandcard angesammelt hatte, will sagen, man muss es sich leisten können, nicht an solchen Programmen teilzunehmen, zumal ja neben den Punkten auch noch etliche andere Rabatte hinzukommen. 

Und dann war da noch Rex, der mir vorgestern zu verstehen gab, dass ich wieder mehr mit ihm arbeiten muss.

Auf Gran Canaria hatte er länger als ein Jahr im Zwinger gesessen, und zwar ausgerechnet in dem, der immer als letzter mit Futter versorgt wurde. So musste er seinen Artgenossen täglich erst mal beim Fressen zuschauen, immer in der Sorge, selber nix abzukriegen, und das hat er niemals vergessen.

Neben all seinen anderen Macken kam er mit übergroßem Futterneid bei uns an, sprang sogar aus dem Stand heraus mit allen Vieren auf den Tisch, wenn ich dort Essen für uns selbst angerichtet hatte, und es war ein ordentlicher Kampf, ihm das auszutreiben.

Dabei ging ich sehr weit, denn wenn ein Hund beim Gassigehen irgendetwas aufnimmt, das gefährlich für ihn sein könnte, muss er bereit sein, dass herzugeben.

Gar nicht so einfach bei einer derartigen "Bestie", als die er sich damals präsentierte, aber ich blieb stur und gewöhnte ihn nach und nach daran, ihm das Maul öffnen zu können (es gibt da einen Griff, bei dem man Daumen und Zeigefinger jeweils oben und unten in die Lücke zwischen Schneide- und Backenzähnen legt, so dass man dann die Kiefer auseinanderziehen kann) und wenn ich ihm seinen gefüllten Napf hinstellte, musste er währenddessen in respektvoller Entfernung sitzend warten, durfte erst heran, wenn ich ihm das Kommando dazu gab.

Auch musste er lernen zu akzeptieren, dass ich ihn beim Fressen unterbreche, natürlich nicht einfach so, sondern erst nach einem deutlichen Hinweis, dass dies gleich geschehen wird, was man bei jedem Hund so halten sollte, denn sonst muss man damit rechnen, dass er spontan schnappen könnte.

Wir beide waren uns seitdem eigentlich immer einig, dass ich der Boss bin, doch ganz anders sieht das bei F. aus. Liegt Rex in seiner Nähe und knabbert an einem Knochen herum, kann es schon genügen, dass F. ihn anschaut, schon kommt von unten ein warnendes Knurren.

Was er sich bei mir niemals trauen würde, dachte ich zumindest bis vorgestern, wobei ich aber sagen muss, dass die Situation sich etwas ungünstig für mich zusammengebraut hatte.

Im Esszimmer steht ja der große Sauerstofftank und im besten Falle rollt F. den 25-m-Schlauch morgens zusammen und hängt ihn oben über das Gerät, doch nun hatte er auch tagsüber Sauerstoff gebraucht und den Schlauch am Schreibtisch hängen lassen, so dass sich sein Rest bis zum Tank über den Boden kringelte.

Nicht mitten im Raum, aber eben doch großflächig und genau in eine der Schlaufen war Rex mit einer Pfote geraten, während er genüsslich an einem größeren Leckerli herumknabberte.

Als ich hinzukam, befand sich F. in mittelschwerer Panik und versuchte Rex mit völlig falschen Ansagen da wegzubewegen, was natürlich nicht klappte, aber nun auch den Hund in gewisse Panik versetze, er hatte Schiss, F. könnte es auf sein Leckerli abgesehen haben.

Natürlich sah auch ich sofort die Gefahr, dass er aus Versehen den Schlauch beschädigen könnte, und ... ich dachte nicht genügend nach, wollte ihn spontan an die Seite schicken (den Ausdruck versteht er), kassierte mir aber dafür ebenfalls ein Knurren ein! 😲

"Freuuund!!! Sooo ja mal gar nicht! Stoppppp!!!"

Nein, es nützte nichts, F. hatte ihn zuvor so weit auf die Palme gebracht, dass auch ich nun keine Chance hatte, ihn da herunterzubekommen, also behielt ich ihn bzw. den Schlauch im Auge und bald darauf klärte sich die Situation von allein, weil er fertig war mit Futtern.

Seitdem habe ich die Zügel wieder straffer angezogen, morgens muss er wieder warten, bis er an seinen Napf herandarf, und ist er dann mitten im Fressen, unterbreche ich ihn, wieder muss er zur Seite und warten, bis ich das Futter wieder freigebe.

Ach ja, und nass wurde ich gestern auch wieder mal.

Als ich mich auf den Rückweg vom Einkaufen machte, nieselte es, nicht so heftig, dass ich mich irgendwo untergestellt hätte, aber angenehm war es nicht unbedingt.

Ich wählte extra nicht die Straße mit den hohen Lindenbäumen, denn diese verlieren ständig Zeugs und wenn dies feucht auf dem Bürgersteig herumliegt, klebt es sich in eine dicke Schicht um die Reifen meines Trolleys, so dass ich diese vor der Haustür abfegen muss, nicht gut für mein Kreuz und für den Rest von mir auch nicht, wenn es weiterregnet.

Also durch eine andere Straße, in der die Autos halb auf dem Bürgersteig parken dürfen.

Macht nix, ich passe samt Kutsche gerade so hindurch, nicht allerdings, wenn dann auch noch jemand die Autotüren öffnet.

In diesem Falle waren es drei Frauen, zwei ganz junge und eine ältere, die Türen vorn und hinten hatten sie geöffnet und verhandelten nun darüber, wer wo sitzen und das Baby auf den Arm nehmen sollte, dass sie auch noch bei sich trugen.

Mich beachteten sie gar nicht und so stand ich ziemlich dumm eine ganze Weile wartend im Regen herum, bevor die ältere dann doch noch aufmerksam auf mich wurde.

"Ohhhhh, entschuldigen Sie bitte", rief sie nun aus und ... war ich erst noch recht grummelig gewesen, musste ich nun doch lachen und antwortete: "Das macht gar nix, nass bin ich ja nun eh schon, also lassen Sie sich ruhig Zeit und sortieren Sie sich erst mal."

Gut so, muss ich im Nachhinein sagen, denn vermutlich wurde ihnen auf diese Weise ihr etwas rücksichtsloses Verhalten viel mehr bewusst, als wenn ich pampig reagiert hätte.

So lachten wir nun alle drei und ich zog vergnügt meines Weges. 😀

Und jetzt gehe ich mich an Cevapcici versuchen.

Ich habe sie schon gemacht, allerdings dabei den Fleischteig wie für normale Frikadellen angemischt, nur eben zu Würsten gedreht, doch diesmal richte ich mich nach original Balkanrezepten, die komplett auf Ei und Brötchen verzichten.

Der Teig sollte über Nacht ruhen, also machte ich mich gestern dran, schnitt zwei Zwiebeln in ganz feine Würfel, drückte fünf Knoblauchzehen durch die Presse, gab etwas Öl und Mineralwasser hinzu und würzte mit Senf, Muskatnuss, Petersielie, Pfeffer, Salz, Köftelik Baharat, Paprika und Isot, eine Mischung also aus Balkan und Türkei.

Wobei A. mir neulich erklärte, dass beide Küchen sich teilweise eh überschneiden, seit ihre Vorfahren sich auf Eroberungszüge in Richtung Europa machten.

Außerdem arbeitete ich Backpulver ein, knetete das Ganze dann ziemlich lange mit dem Handmixer und bin nun extrem gespannt, was dabei herauskommen mag, wenn ich sie gleich forme und in die Grillpfanne gebe.

Sie sind eh erst für morgen, aber ich wollte das Hackfleisch zügig verarbeitet wissen. Dazu wird es Djuvecreis geben, den wir beide über alles lieben und den ich inzwischen so gut hinbekomme, dass wir uns fast fühlen wie in unserem einstigen Lieblingsrestaurant in Stuttgart.

Deshalb nun ab in die Küche mit mir ... 😀 

Doch bevor ich gehe, hier noch ein Bild vom Guschtl, der immer zutraulicher wird.


 

Heute früh kam ich nach draußen, da saß er schon auf dem Rasen.

"Guschtl, mein Freund", rief ich richtig laut aus, "wie schön dich zu sehen, warte mal bitte kurz, ich hole rasch das Handy."

Er tat es und als ich zurückkehrte, hüfte er fast freudig auf mich zu, so nah, dass er am Ende fast meinen Fuß berührte.

Schön ist das, und da ich bei ihm ja immer an den August meiner Mutter denken muss, passte das perfekt zum heutigen Tag, an dem Muttern 84 Jahre alt geworden wäre, hätte sie ihn denn erleben dürfen. 🌻🌼🌻


Lasst es euch gutgehen und ... bleibt bitte gesund! 😉

5 Kommentare:

  1. Ich muß ehrlich sagen, daß ich das auch schon überlegt habe mit der Deutschlandcard und der Punktesammelei. Da aldi meine bevorzugte Einkaufsquelle ist dachte ich mir es würde sich für mich nicht lohnen. In jüngster Zeit kaufe ich meine Getränke (Sprudel) fast ausschließlich bei netto. Auch bei der letzten Ortschaftsratssitzung stand das Thema Nachfolge für real auf dem Plan. Doch man bekam keine Auskunft, weil sich die Parteien zu einer entsprechenden Absprache verpflichtet haben. Vielleicht bringt die Erweiterung des Gewerbegebiete Hilfe. Zum Jahresende schließt der Metzger und ein Bäcker. hier am Dorf. Djuvecreis kenne ich noch von zahlreichen Urlauben in Jugoslawien.

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    1. Ich achte schon seit Langem sehr gut darauf, was ich wo kaufe, d.h. wenn ich Artikel zum gleichen Preis auch bei Netto bekomme, hole ich sie halt dort, eben weil es Punkte bringt.
      Was übrigens auch für Rossmann gilt, wo ich mit deren App ständig 10% auf alles bekomme.
      Die Kaufland-App lohnt sich für mich weniger, früher bei Real allerdings setzte ich immer die Deutschland-Card ein.
      So kommt unterm Strich schon einiges an Ersparnis zusammen.
      Die schließenden Läden, seufz, hier in der Fußgängerzone steht inzwischen auch fast alles leer und wenn was nachkommt, dann höchstens Barber-Shops.
      Den Djuvecreis kann man wirklich gut selber machen und ich kann dir nur empfehlen, es einfach mal auszuprobieren. ;-)

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    2. Rossmann gibt es im dm - Land wenig. Wenn ich dort einkaufen möchte muß ich zunächst 15 km fahren. Hier in der Stadt gibt es 2 dm Läden. Ausserhalb kommt noch ein Laden dazu.

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  2. Hallo, liebe "Rex-Mama!"

    Meine Eltern kaufen mehr mit den Treueprogrammen ein, wie ich. Aber nach deiner Beschreibung wird es Zeit mich auch mehr darum zu kümmern und mal zu schauen, wo ich doch noch einsparen. Schaden wird es nicht. :)

    Der Umgang mit Rex imponiert mir sehr. Das fühlt sich beim Lesen richtig an, was du da machst, obwohl er wahrscheinlich wie du vermutet hast, sein Essen nur verteidigte? - Ist denn "F" nicht dazu zu bewegen, dass er mit dir in Sachen "Rex" auf einer Welle komplett schwimmt.
    Hat denn Rex schon mal nach dir geschnappt?

    Ich wusste gar nicht das "Guschtl" sich noch regelmäßig blicken lässt, toll, das ist doch nun auch schon das 2. Jahr, dass der Bursche bei dir auf dem Rasen herumturnt und singt?

    Mal sehen was "F" zu deinen Frikadellen sagt, ich würde ja auf ein "Lecker" tippen?



    Liebe - Blogtreue - Grüße
    Vom lifeminder


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    1. Am meisten lohnen sich Treueprogramme wohl bei Lebensmitteln, lieber lifeminder, aber wie ich mitbekam, kaufst du selbst doch ganz gern bei Rossmann ein?
      Von denen habe ich die App auf dem Handy und freue mich jedes Mal über die kräftige Ersparnis, die ich dadurch habe.

      Doch, mein Guschtl ist mir treu, allerdings fällt mir gerade auf, dass ich ihn vermutlich noch nie singen hörte. Er ist eher von der schweigsamen Natur, erträgt dafür aber mein Gebabbel mit bewunderswerter Ruhe. :-))
      Und Rex, ja klar wollte er sein Leckerli verteidigen, nachdem F. ihm das Gefühl gegeben hatte, es ihm möglicherweise klauen zu wollen.
      Nach mir geschnappt hat er noch nie, das sollte er besser auch nicht versuchen, aber ich muss jetzt halt wieder mehr mit ihm arbeiten.
      F. ist da gar nicht auf Linie zu bekommen, das geht schon mit den Kommandos los, die er ständig verwechselt. 🤣

      Liebe Treue-ist-etwas-ganz-Feines-Grüße zurück! :-))

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