Seltsam, ...

 ... sonst las man bei den leider ja allzu vertrauten Ausfällen von myblog.de immer von abgelaufenen Zertifikaten, diesmal allerdings wird als Fehler nur eine Netzwerküberschreitung gemeldet mit dem Hinweis, man solle seine Internetverbindung überprüfen.

Hoffentlich kein schlechtes Zeichen, denn es wäre schon fatal, sollten die Seitenbetreiber uns auf einmal komplett hängen lassen - die Tagebucheinträge von vielen Jahren wären dann einfach weg. 🤔

Wir können es nur abwarten und so schreibe ich halt erst mal hier weiter, bevor ich alles vergesse, was mich im Moment so bewegt.

Gestern stolperte ich über diesen Artikel, der mir in Bezug auf die wachsenden Probleme besonders weiblicher Lehrkräfte eigentlich gar nichts Neues sagte, die bei Kindern und Jugendlichen, die in patriarchale Strukturen hineingeboren wurden, einen ganz schweren Stand haben.

Vielleicht bräuchten wir hier ... zur Abwechslung mal ... eine Männerquote? 😎😁

Diese Statistik der "bpp" spricht eigentlich für sich, die Bevölkerung ist umso internationaler, je jünger sie ist, bereits vor einem Jahr hatten 40,3% der Unterfünfjährigen offiziell einen Migrationshintergrund, wobei sich das natürlich ungleichmäßig verteilt, so dass in den Ballungsräumen manche Schulklassen auf über 95% kommen.

Da finde ich die Hamburger Idee hervorragend, nämlich den verpflichtenden Sprachtest für Vierjährige.

Wer nur schlecht oder gar kein Deutsch spricht oder sonstige Entwicklungsdefizite hat, muss unbedingt gefördert werden, d.h. Kindergartenpflicht, aber nicht für alle, sondern abhängig vom Testergebnis, denn die Grundschulen allein können die Versäumnisse der Elternhäuser - wodurch auch immer sie bedingt sind - nicht auffangen.

Und dabei muss ich dann auch an meine eigene Kindheit zurückdenken, denn ich selbst besuchte ja nie einen Kindergarten, ohne jemals herausgefunden zu haben, warum dem so war.

Kostete das eigentlich immer schon Geld?

Das wäre dann ein Grund gewesen und der andere war vermutlich, dass ich ja eh ständig unterwegs war in Richtung Dörli, zum Glück, denn dort durfte ich bereits mit vier Jahren mit dem Großonkel Lesen, Schreiben und Rechnen üben, etwas, das meinen Neigungen vermutlich sehr viel mehr entgegenkam, als im Kindergarten vorgelesen zu bekommen und Spiele zu spielen, so wie F. es mir immer erzählt.

Eigentlich ging es damit sogar schon früher los, denn nun sehe ich mich an meinem vierten Geburtstag am großen Esstisch im Wintergarten stehen und der Familie die ersten Töne auf meiner neuen blauen Plastikflöte vorspielen. 

Hach, die gelbe Vier, endlich, so aufrecht und eckig, wie erwachsen sah sie doch aus gegenüber der runden Drei, deren Braun ich zwar als harmonisch empfunden hatte, aber eben auch als kindlicher.

Sagt euch das Thema Synästhesie überhaupt etwas?

Wen es interessiert, der kann hier einen kurzen Test machen, ob er davon betroffen ist, für mich gilt es jedenfalls schon seit frühester Kindheit, bis heute verbinde ich Buchstaben, Wörter, Zahlen, Musik, eigentlich fast alles mit Farben, die sich seit damals auch nicht großartig verändert haben, d.h. die Vier ist immer noch gelb, doch seltsamerweise ist die Drei das einzige Beispiel, bei dem ich mir sicher bin, wie die Verknüpfung mit "ihrer Farbe" in meinem Gehirn zustande kam.

Ich ging die lange Treppe hinab, unten war rechts davon die Doppeltür, die in Opas Praxis führte und geradeaus lief ich auf die Garderobe zu, an der immer einige von Opas dunklen Mänteln hinten.

Wie alles in seiner Umgebung rochen diese nach den Zigarren, die er ständig rauchte, und während ich also hinabspazierte, ging mir durch den Kopf, dass ich ja nun schon bzw. noch drei war.

Die runden Bögen der Zahl, dazu das helle Braun von Opas Mief, schon hatte ich die Verbindung und ... bis heute nahm ich die Drei nie anders als hellbraun wahr. 😀

Wobei es mir bis vor Kurzem aber tatsächlich gar nicht bewusst war, dass ich da etwas anders ticke als die meisten unter uns, denn irgendwie ging ich davon aus, dass jeder "in Farben denkt".

Hihi, nun habe ich mal die Probe aufs Exempel gemacht und F. gefragt:

"Wenn ich fünf sage, was für ne Zahl siehst du dann vor dir?"

"Ähm ... wieso soll i do ne Zahl sehe?" 😮

Er sieht gar nix vor sich, kein Hauch des tiefen Weinrots, das die Fünf für mich ausmacht - gut, dass wir das nach fast 40 Jahren nun auch endlich mal geklärt haben. 😂🤣😂

Ansonsten nicht viel Neues hier. Müd bin ich, weil mich nun der Dschungel wieder lange wachhält, aber wer Trash gucken will, muss da wohl durch und immerhin ließ mich Rexibubi heute früh bis fast sechs Uhr schlafen.

Auf der einen Seite kam mir das sehr gelegen, auf der anderen wächst aber natürlich damit auch die Gefahr, Artgenossen von ihm über den Weg zu laufen, und fast hätte das dann zu Scherben geführt.

Hach, wie nett, dachte ich, als ich beim Verlassen des Hauses sah, dass jemand eine leere Bierflasche auf den Stromkasten gelegt hat - die würde ich auf dem Rückweg natürlich einsammeln.

Unterwegs fand ich noch eine weitere Pulle, hielt die Hundeleine in der rechten Hand und versuchte nun mit der linken, die andere zusätzlich aufzuheben, gar nicht so einfach mit Handschuhen, aber machbar, doch in diesem Moment machte Rex einen Satz.

Verdammt, eine Sekunde nicht auf die Umgebung geachtet, schon kam schräg gegenüber aus der Grünanlage eine Frau mit Hund heraus und nun hatte ich einen kurzen, aber heftigen Kampf.

Wie ich es schaffte, keine Ahung, es ging ja alles blitzeschnell, auf jeden Fall reagierte Rex einigermaßen schnell auf meine Beschwichtigung und ... beide Flaschen blieben heile, netterweise, denn sonst hätte ich mich gleich wieder nach draußen begeben müssen, um die Bescherung aufzukehren.

Gut gelaufen also und nun will ich mich hurtig ins Leben stürzen.

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊