Dienstag, 31. Januar 2023

Der Krake

 Dieses Wort ging mir durch den Kopf, als ich mich gestern bei meinen Umfragen wieder einmal darüber ärgerte, mit welcher Vehemenz die alles beherrschenden (Welt-)Konzerne sich auf den Umwelthype stürzen.

Frei nach dem Motto, erzeuge Panik und biete dann gleichzeitig die vermeintlichen Heilsbringer an, sprich, man schafft sich selbst einen riesigen zusätzlichen Absatzmarkt, indem man Bedarfe weckt für vegane und angeblich umweltschonende Produkte.

Und grundsätzlich gehört immer die Frage dazu: Sind Sie bereit, für klimafreundlichere Produkte höhere Preise zu bezahlen?

Genau das ist der springende Punkt, man ist dabei, sich in einem irrsinnigen Tempo einen derartig gewinnversprechenden Markt zu schaffen, dass es auch vor 10 Jahren schon nichts Neues mehr war, wie da dann gleich mafiöse Strukturen entstehen, wie hier am Beispiel Windkraftanlangen erläutert.

Natürlich etwas, worüber sich der gedanklich immer besser auf Linie gebrachte steuerzahlende Bürger kaum einen Kopf macht, lässt sich das Gewissen doch so herrlich beruhigen, wenn man antworten kann: Jawoll, ich bin gerne bereit, höhere Preise in Kauf zu nehmen, wenn es dem Wohle unserer Erde dient. 🙄

Genau das will man hören, um die nächste Runde der Preissteigerungen einzuleiten, die man dann natürlich samt und sonders Corona und dem russischen Angriffskrieg in die Schuhe schieben kann.

Wer würde schon zugeben, dass es einem nur um die goldenen Nasen geht?

So weit, so gut, das alles ist mir eh ständig bewusst, doch dann geschah heute Nacht etwas, das mich mal wieder mit Wucht auf das Hauptproblem hinwies, unter dem diese Welt ächzt, nämlich die Bevölkerungsexplosion.

Wieder einmal war ich bei laufendem Fernseher eingeschlafen - vielleicht nicht sehr umweltfreundlich, auf der anderen Seite inzwischen die einzige Möglichkeit, mich beim häufigen Aufwachen gleich wieder eindösen zu lassen, denn habe ich dann nichts, was mich sofort ablenkt, fange ich an zu grübeln und dann war's das mit weiterer Nachtruhe.

Diesmal allerdins ging der Schuss nach hinten los, denn ich schreckte hoch und vernahm das Wort Ägypten.

Oh?

Seit Jahrzehnten befasse ich mich eingehend mit der Antike, weil ich verstehen will, aus welchen Lebenswirklichkeiten heraus das entstand, was heute noch Grundlage für das Denken vieler ist, unter anderem oder sogar in erster Linie die monotheistischen Religionen, die ich vor allem als eines ansehe, nämlich als Unheil bringend.

Zuvor hatte man fast überall an eine Vielzahl von Göttern geglaubt, ein Segen für die Menschheit, wenn sie denn schon Götter benötigt, denn das schloss gegenseitige Toleranz mit ein, weil es ja nie um den einen, alleinseligmachenden Gott ging, den man gegen "Konkurrenten" meint verteidigen zu müssen.

Dann der Rückschritt, der von Anfang an dazu führte, dass Andersgläubige - je nach Mehrheitsverhältnissen - unterdrückt oder ausgeschlossen wurden. Es kam zu Religionskriegen und bis heute wird es vielfach für geboten gehalten, andere im Namen des eigenen Gottes zu töten. 

Nun ja, auf jeden Fall wurde ich hellhörig, dachte, es ginge in der Sendung ums alte Ägypten, wurde aber sogleich eines Besseren belehrt, denn in Wirklichkeit drehte es sich um das dortige Bevölkerungswachstum.

Man stelle sich dieses Land mit seiner Jahtausende währenden großen Geschichte vor, mitten in der Wüste gelegen, nur ein schmaler grüner Streifen am Nil entlang ist überhaupt geeignet zum Leben und vor allem für den Anbau von Nahrungsmitteln.

Um 1800 herum gab es etwa 2,5 Millionen Einwohner, die sich diesen mehr als begrenzten Lebensraum teilten, nur 100 Jahre später waren es bereits 12,5 Millionen, die bis 1960 auf 29 Mill. angwachsen waren, inzwischen sind es rund 111 Millionen und bis zum Jahre 2100 rechnet man damit, dass sich dort 200 Millionen Menschen knubbeln werden.

Hier ein sehr lesenswerter Artikel dazu, wie dieses Bevölkerungswachstum durch die Entwicklung der letzten Jahre noch einmal an Fahrt aufgenommen hat - es ist in dieser patriarchalen Welt schlicht ein Zeichen von Macht und Stärke, wenn man möglichst viel Nachwuchs zeugt. Dass es keinerlei Möglichkeiten für Bildung oder Arbeit gibt, interessiert keinen, notfalls schickt man die "überschüssigen" jungen Leute eben los in andere Teile dieser Welt.

Dabei ist Ägypten natürlich nur ein Beispiel, denn genauso läuft es ja in anderen Entwicklungs- oder Schwellenländern auch ab und mir wird angst und bange um das kleine Europa, wenn sich diese Massen erst einmal in viel größerer Zahl in Bewegung setzen, weil ihnen irgendwann gar nichts anderes mehr übrigbleibt.

Es gibt wohl Pläne, riesige Städte mitten in die Wüste zu bauen, wobei aber noch kein Mensch weiß, wie diese mit Wasser und Energie versorgt werden könnten, von daher finde ich es wirklich löblich, wenn man zumindest in Ägypten versucht, auf die Menschen einzuwirken, allerdings zeigt es der Artikel auch klar auf, dass die Erfolgsaussichten mehr als bescheiden sind, wenn diesen jegliches Verständnis dafür abgeht.

Ich kenne diese sozialromantischen Schreibtischberechnungen, dass die Erde locker so und so viele Milliarden verkraften könnte, wenn wir nur alle aufgetürmt übereinander leben und uns von Insekten und veganen Würstchen ernähren, aber ... denkt eigentlich auch mal jemand darüber nach, wo das viele zusätzlich benötigte Palmöl angebaut werden soll, wie es überhaupt mit immer mehr Anbauflächen aussieht und wo die ungeheueren Wassermengen herkommen sollen, die man dafür braucht?

Dass die Wirtschaft sich dieses Themas nicht annehmen mag, liegt auf der Hand, bedeutet doch jedes hinzukommende Menschlein eine Steigerung des Umsatzes, aber warum zum Teufel scheinen auch Politiker einen großen Bogen um das doch so Offensichtliche zu machen?

Wo kommt diese unermessliche Arroganz unserer Spezies her, die uns denken lässt, jeder von uns sei so kostbar, dass wir dringend immer noch mehr werden müssen?

Es will doch zum Teufel noch mal keiner den bereits Lebenden etwas Böses, aber es muss doch machbar sein, dass wir aufhören uns wie die Karnickel zu vermehren? 

Schulen, Aufklärung, kostenlose Verhütungsmittel, das ist das Einzige, was mir dazu einfällt ...

Und nun hab ich mich so verquatscht, dass ich die Sache mit den neuaufgetauchten Weihnachtskeksen noch mal um einen Tag verschiebe, denn nun muss ich gleich los zum Einkaufen.

 Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀

 


Montag, 30. Januar 2023

Watt'n komisch Hündken ...

 Wirklich ärgerlich, dass myblog.de nun alle meine Aufzeichnungen über Rex vernichtet hat, denn auch für mich waren besonders die der ersten Zeit mit ihm mehr als lesenswert und manchmal musste ich beim Blättern im Nachhinein selber lachen, wenn ich es dabei noch einmal vor mir sah, wie sehr er mich oft zum Affen machte.

Wie oft schmiss er mich beim Gassigehen unvermittelt in den Dreck, viel viele Kratzer wiesen meine Arme und Beine ständig auf von seinen scharfen Krallen und wie viele Kämpfe hatte ich mit ihm durchzustehen, bei denen ich mir nicht immer sicher war, ob ich es sein würde, die die Oberhand behielt ...

All mein Wissen, das ich glaubte über Hunde zu haben, konnte ich getrost über Bord werfen, musste noch tiefer als bei Null ganz von vorne anfangen, war oft nah dran, mit dem Kopf gegen die Wand oder einfach ganz wegzurennen, und doch blieb ich bei der Sache, überlegte mir ständig neue Kniffe und Möglichkeiten, überhaupt an ihn heranzukommen, gebärdete er sich doch wie ein Wildtier, das überhaupt nicht fähig war, fähig sein wollte, eine Bindung zu Menschen einzugehen.

Stunde um Stunde intensiven Trainings, ganz viel Liebe, mindestens genauso viel Geduld und unbedingte Konsequenz waren notwendig, dass ich ihn so hinbekam, wie er heute ist.

Noch immer hat er seinen eigenen Kopf, den ich ja auch nie zerbrechen, sondern nur lenken wollte, noch immer ist er weit davon entfernt, ein Bilderbuchhund zu sein, der sich immer so verhält, wie man es gerne hätte, trotzdem ist er im großen Ganzen längst ein liebenswerter Hausgenosse, abgesehen von kleinen Ausreißern, zu denen auch seine Meckerphasen gehören.

Feste Rituale sind ganz wichtig für ihn, sehr viel mehr als seinerzeit für Püppi, die auf Veränderungen sehr viel flexibler zu reagieren in der Lage war, während er sie offenbar für sein Sicherheitsempfinden benötigt.

Bei den Essenszeiten spuckt mir dann die zweimal jährlich stattfindende Zeitumstellung in die Suppe, die mir selber nicht die Bohne ausmachen, Rex dagegen sehr wohl durcheinanderbringen, weil seine eigene innere Uhr ihm etwas anderes sagt.

Etwa ab 16 Uhr nachmittags beginnt er zu nörgeln und vor einiger Zeit stellte ich eine seltsame Verbindung zu meinem Nickerchen fest, zu dem ich mich, so ich es denn überhaupt schaffe, meist zwischen zwei und drei Uhr zurückziehe.

In der Regel bekommt er sehr gut mit, wann es so weit ist, geht dann schon vor mir nach oben, erwartet mich (fast freudestrahlend) auf seiner Decke und liegt dort seelenruhig, bis ich meine Tür wieder öffne - vorausgesetzt, ich halte den zeitlichen Rahmen, den er sich vorstellt, in etwa ein. 😂

Bin ich zu spät dran mit dem Hochgehen, mault er mich an, so als wolle er sagen, ey, nu komm aber, es wird Zeit für uns, und lasse ich es einmal ganz ausfallen, führt das dazu, dass er schon sehr viel früher anfängt, nach dem Abendbrot zu verlangen.

Und anschließend wird es dann eh noch einmal kompliziert, denn zwar wartet er geduldig und ohne zu betteln, bis wir unser Essen verspeist haben, um dann mit mir zusammen in den Garten zu gehen, doch danach erwartet er seinen Snackball, den er auch wohlgefüllt bekommt.

Eine Weile ist er damit gut beschäftigt, doch dann geht es weiter - er nörgelt, ich stehe auf, öffne ihm die Hintertür, der spaziert kurz ins Freie, um dann sofort wieder ins Haus zu kommen und vor der Küchentür stehen zu bleiben, in gespannter Erwartung, ob es nun denn auch die Belohnung gibt fürs Reinkommen. 

Ein Luder isser halt, ich hab es ihm so beigebracht, dass es dafür etwas gibt, also führt er die Situation selber herbei, um belohnt zu werden. Doof isser wirklich nicht ... 😂🤣😂

Meist kommt er von selber zur Ruhe, wenn wir das Spielchen zwei-, dreimal wiederholt haben, und wenn nicht, lasse ich mir etwas anderes einfallen, um ihn zu beschäftigen, was natürlich nur nie so wirken darf, als sei es der Lohn fürs Meckern, und selbstverständlich habe ich die Zusatzleckerlis bei der Gesamtfuttermenge für den Tag eingeplant und an anderer Stelle zuvor abgezogen, damit er mir nicht aus'm Leim geht.

So weit, so gut, doch nun gab es zweieinhalb Wochen lang eine Veränderung, die ihm gehörig auf den Keks ging, wobei aber F. es war, der die richtige Verbindung überhaupt herstellte.

Der Dschungel ist schuld, dass wir nun auf einmal abends so lange aufblieben, vor Mitternacht war ans Bett nicht zu denken und nahm Rex das zunächst noch ganz gelassen hin, wurde er in dem letzten Tagen dann aber doch immer nörgeliger, so ab 23 Uhr etwa.

"Meine Güte", fluchte ich dann los, "was ist denn nun wieder? Willst du jetzt tatsächlich noch mal raus?"

Fehlanzeige, er machte nicht mal einen Schritt mit mir in Richtung Gartentür, sondern blieb vor der Küche stehen und ... bekam zähneknirschend ein Minibröckchen, denn wäre ich hart geblieben, hätte ich keine Chance gehabt, von der Sendung noch etwas mitzubekommen, weil er dann laut wird.

Während ich grübelnd zurückkehrte, warum um alles in der Welt er um diese späte Uhrzeit noch Hunger bekommen könne, kam F. auf einmal die richtige Idee:

"Der isch sauer, weil wir noch hier unten sind, des stellt seine Ordnung uff'n Kopf, der will, dass wir ins Bett gehe ..." 

Tatsächlich war das der Knackpunkt, wie ich nun über mehrere Tage beobachten konnte. Er macht es genauso wie mittags: Los jetzt, ich will, dass wir unsere gemeinsame Nachtruhe einhalten. 🤣

Gestern war er dann überhaupt nicht mehr zu beruhigen, das Finale lief, der Erste war bereits herausgewählt worden, die Spannung stieg gewaltig an und ... genau in diesem Moment musste ich das Spektakel für mich abbrechen, denn sonst hätten wir beide nichts mehr mitbekommen.

Also wartete ich noch die Werbepause ab, ging mir die Zähne putzen und eilte nach oben, um den Rest vom Bett aus zu schauen, und ... wer lag vor der Schlafzimmertür völlig entspannt auf seinem Bett?

Richtig, mein ordnungsliebendes Hündlein war es, dessen Welt damit wieder absolut im Lot war - die ganze Nacht über machte er nicht einem Mucks mehr. 😁

Irgendwie hat er was von einem gestrengen Vater, der dafür sorgt, dass sich die Familie an die von ihm festgesetzten Ruhezeiten hält, oder? 😎🤣

Simmer also froh, dass es nun vorbei ist und hier wieder Zucht und Ordnung einkehren, genau so, wie unser gestrenger Herr Hund es sich vorstellt. 😁

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀



Sonntag, 29. Januar 2023

Wirklich schade, ...

... dass die Sparköchin mich im Ersatz-Zuhause so gar nicht besuchen mag, denn heute könnte mir ihr Back-Wissen vielleicht helfen, wobei ich natürlich aber auch für jeden anderen Tipp dankbar bin, sofern denn jemand Erfahrung mit Silikon-Backformen haben sollte. 😉

Habe ich schon einmal erwähnt, dass mich meine metallene runde Springform mitunter zur Weißglut treibt?

Das Ding ist einfach nicht dicht und wenn man auch Backpapier drunterlegen kann, um sich den Ofen nicht zu versauen, befreit einen das nicht von der mühsamen Schrubberei der Form, die ja nicht in die Spülmaschine kann.

Also kamen mir die Silikonformen sehr gelegen, die ich vor einiger Zeit bei Aldi entdeckte, und mit der flachen habe ich auch gute Ergebnisse erzielt.

Gestern wollte ich dann die hohe einweihen, als F. so starke Gelüste nach seinem geliebten Gugelhupf vermeldete.

Der Teig war schnell angerührt, eingefüllt in das wackelige Gebilde bekam ich ihn auch und selbst der Transport zum Backofen gelang mir unfallfrei, doch nun kam der Knackpunkt, denn aus Gründen der Energieersparnis hatte ich mich ja fürs Garen in der Kombi-Mikrowelle entschieden, weil der Garraum deutlich kleiner ist, also weniger Strom braucht, zumal ich dort im Gegensatz zum großen unter dem Küchenherd über Umluft verfüge.

Normalerweise bekommt der Rosinenkuchen 50 Minuten bei 180° Ober- und Unterhitze im vorgeheizten Ofen - wie sollte ich das nun umsetzen?

Ich entschied mich für die gleiche Zeit, verzichtete aufs Vorheizen und entschied mich deswegen für 170°, also nicht für die vollen 20°, die man bei Umluft normalerweise abzieht.

Blöderweise ist die Birne im Inneren des Gerätes seit ewigen Zeiten kaputt und ich kriege sie nicht ausgewechselt, da ich nicht richtig herankomme, also wurde es ein Blindflug und ich war ziemlich enttäuscht, als mein Kuchen sich dann beim Herausholen oben als deutlich zu dunkel erwies. 😗

Hm, wirklich verbrannt war er nicht, aber doch hart an der Grenze, mal schauen, wie der Rest sich präsentiert, und tatsächlich ließ er sich ganz einfach aus der Silikonform stürzen, doch dann kam das nun vollends böse Erwachen, denn  kaum hatte ich ihn auf der Platte, begann der Teig an den Innenseiten einfach so herunterzuquellen.

Potzblitz, der war innen tatsächlich noch flüssig, also zurück in die Form und noch mal ab in den Ofen.

Eine Viertelstunde bei ... hm? ... na gut, 160° wollte ich ihm gönnen, denn komplett verbrennen sollte er ja nun auch nicht.

Das Ergebnis war genauso wie zuvor - die Innenseiten waren nicht fest, also noch einmal retour in die Form und ab ins Gerät. 

Insgesamt viermal wiederholte ich dieses Spielchen, bis ich sicher sein konnte, das er wirklich durchgegart war.

Von oben sah er so aus: 


Also gar nicht mal so hässlich, doch unten war er nun wirklich tiefbraun, so dass man an jedem Stück den Rand abschneiden muss. 😥

Und was für ein Unterschied zu dem, wie er er normalerweise ausschaut:


Nicht glänzend, dafür breiter und niedriger, so bringt es die metallene Springform mit sich und nun frage ich mich, ob es an der Höhe liegt, am Silikon oder ob ich bei Temperatur und Backzeit etwas hätte anders machen sollen?

Wenn jemandem dazu etwas einfällt, immer her damit, ich bin wirklich für jeden Tipp dankbar. 😊

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂


Samstag, 28. Januar 2023

Gewissensnöte

 Und wieder ist es der verdammte Alkohol, mit dem sie zusammenhängen.

Als ich gestern zum Einkaufen ging, kam mir ein Mann entgegen, bei dem ich ins Grübeln kam, isser das nun oder isser es nicht?

Okay, meine Augen-OPs brachten nicht den gewünschten und erhofften Erfolg, ich sah es also tatsächlich schlecht, aber es lag nicht nur daran, denn er hat sich wirklich sehr verändert.

Klapperdürr und trotz seiner erst 50 Jahre sehr gebeugt kam er auf mich zu, winkte erfreut, doch gerade als wird so richtig zu reden beginnen wollten, stieß ein weiterer Nachbar hinzu, so dass das weitere Gespräch dadurch in eher seichte Bahnen gelenkt wurde, und kurz darauf verabschiedete er sich auch schon, weil er - gut sichtbar - kaum noch stehen konnte, sondern mehr oder weniger vor sich hin wackelte.

Er hat immer schon gerne und viel getrunken, immerhin nur Bier und keinen Schnaps, aber seit seiner Scheidung nimmt es gewaltige Ausmaße an, er hat die Trennung nicht verkraftet und das bisschen, dass er essen könnte, führt er sich nun auch noch in flüssiger Form zu.

Wenn ich seine Ex-Frau, ebenfalls eine liebe Bekannte von mir, darauf anspreche, kommt nur: "Was geht mich das an?", so wie sie auch früher schon sagte, es sei doch nicht ihr Problem, wenn er nicht ordentlich esse, er sei doch selber schon groß.

Das ist etwas, das mir in unserer Gesellschaft zunehmend auffällt, die Menschen fühlen sich nicht mehr füreinander verantwortlich, jeder ist sich selbst der Nächste und wenn das momentane Gegenüber nicht in der gewünschten Weise oder auch gar nicht mehr funktioniert, wird es kurzerhand ausgetauscht. 

Eine Freundin von mir drückte sich vor einiger Zeit so aus, nachdem sie sich auch räumlich endgültig von ihrem langjährigen On/Off-Lebensgefährten getrennt hatte: "Ach, der geht nun auch auf die Siebzig zu, der bringt'et einfach nicht mehr ..."

Und dann kommen die Mittrinker hinzu, so wie ich es auch schon bei meinen Eltern erlebte, die beide deutlich zu sehr dem Alkohol zusprachen, beide hochgradig abhängig waren, ohne es sich auch nur ansatzweise eingestehen zu wollen.

Hätte man den einen auf den anderen angesprochen, hätte dieser abgewiegelt, klar, sonst hätte er ja den eigenen Konsum ebenfalls hinterfragen müssen, und das war natürlich absout tabu.

Genauso verhält es sich nun mit diesem Mann. Er hat einen guten Freund, ebenfalls sehr geschätzter Nachbar, der ähnlich wie mein Papa spätestens abends seine Biere braucht und das als völlig normal empfindet.

Dass Not am Mann ist, liegt auf der Hand - ich habe genug Leute sich zu Tode saufen sehen und weiß, wie sie kurz vor dem Ende aussehen, doch was tun, wenn überhaupt?

Dieser Freund könnte wohl am ehesten Zugang zu ihm bekommen, nur da ergibt sich die gleiche Schwierigkeit wie bei meinen Eltern - er wird es rundheraus verneinen, dass da überhaupt ein Problem besteht, würde er sich doch sonst ins eigene Fleisch schneiden. 

Ich selbst habe diese unheilvolle Neigung übrigens genetisch voll abbekommen, d.h. ich weiß sehr genau, wovon ich rede, kenne das Gefühl, wenn einem der Alkohol zunächst vermeintlich manches leichter erscheinen lässt, was sich dann aber sehr schnell ins Gegenteil verkehren kann, weil man nämlich diese Grenze "Nun ist es genug" nicht in sich hat, und dann driftet das Ganze ab, das eigene "Elend" türmt sich immer mehr vor einem auf, was direkt nach noch mehr Alkohol verlangen lässt, zumal wenn dann auch noch Entzugserscheinungen hinzukommen.

Ein Teufelskreis, der nicht selten zum Suizid führt, und den gilt es zu durchbrechen, wofür aber schonunglose Offenheit sich selbst gegenüber notwendig ist, und dazu sind viele nicht bereit, zumal wenn ein wirkliches Ziel fehlt, wie in diesem Falle, wenn einem die Familie, alles, was bis dahin wichtig war, weggebrochen ist.

Seufz, ratlos macht mich das im Moment. So gern würde ich etwas tun, weiß aber nicht, was und wie, zumal mir bewusst ist, dass er mir mim nackten Hintern ins Gesicht springen würde, wenn ich "null Alkohol" auch nur erwähnen würde.

Im Grunde bin ich "zu weit weg", um wirklich Einfluss nehmen zu können, aber da er mir am Herzen liegt, werde ich das im Auge behalten und schauen, ob sich nicht doch noch "zufällig" eine Gelegenheit ergibt, etwas näher an ihn heranzukommen, denn irgendetwas muss geschehen, wenn das nicht ein ganz böses Ende nehmen soll.

Und damit auch genug von diesem traurigen Thema.

Eben begann F. zu träumen ... von einem "Küchsken", womit er natürlich seinen geliebten Gugelhupf meinte.  

Kurz zögerte ich, dachte über seinen Zuckerkonsum nach, der sich ja in Grenzen halten sollte, dann aber gab ich mir einen Ruck, machte mich auf in die Küche und nun schmurgelt er bereits im kleinen Backofen der Mikrowelle (den großen versuche ich ja nach Möglichkeit so gut wie gar nicht mehr zu benutzen wegen der Stromkosten).

Dafür kassiere ich nun allerdings die Keksdose vom Küchentisch erst mal ein, da darf er erst wieder ran, wenn der Kuchen verspeist ist, und warum sie überhaupt noch einmal gefüllt wurde, nachdem Weihnachten ja Schnee von gestern ist, dazu dann morgen mehr, denn da hatte F. unverhofftes Glück. 🤣

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂



 

Freitag, 27. Januar 2023

Mogelpackungen

 Das war schon 1986 nicht anders, als Rio Reiser "Alles Lüge" ins Mikrofon schmetterte, und auch ich selbst saß offenbar einem Fake auf, als ich mich 2014 bei myblog.de anmeldete, pries es sich doch selbst als "Deutschlands größte Blog-Community" an und nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass ich all meine Aufzeichnungen vor allem über die extrem schwierige Anfangszeit mit Rex genauso gut gleich in die Mülltonne hätte werfen können, denn nun sind sie alle weg.

Das wars dann also mit dem Buch über ihn, das ich immer im Hinterstübchen hatte, genau wie ich auch zu Püppis Zeiten schon darüber nachdachte, eines zu schreiben.

Hunderte von Zettelchen hatte ich damals gesammelt, unzählige Erlebnisse und Erfahrungen stichpunktartig notiert und sogar die ersten 50 Seiten schon ausformuliert, handschriftlich noch, denn damals hatten wir noch nicht einmal Internet.

Da war ich dann stecken geblieben und weil mir das nicht noch einmal passieren sollte, wollte ich nun alles besser machen, eben mit myblog.de. 

Dumm gelaufen, aber immerhin betrifft der Verlust nur mich selbst und hat keinerlei Folgen für die Welt um mich herum, anders als bei unserer Außenministerin, die ihren Position aufgrund ihres Geschlechtes bekam und nun einen derart dummen Spruch losließ, dass mir dafür fast die Worte fehlen.

Während der Kanzler Entscheidungen und jedes seiner Worte auf die Goldwaage legt, um ein Übergreifen des Krieges auf ganz Europa zu verhindern, erklärt die Quotendame vor dem Europarat ganz locker: »Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander.«  

Muss ein Mensch wie Putin das nicht unweigerlich als Kriegserklärung verstehen, egal wie sehr das Außenministerium nun zurückrudert?

Mir wird angst und bange, wenn ich an die möglichen Folgen denke, und einmal mehr frage ich mich, ob es gut sein kann, wenn derart wichtige Posten regelrecht verschachert werden, nur um Quoten zu erfüllen.

Nebenher summt in meinem Kopf ständig eine Melodie vor sich hin, nämlich ..."Staatenlos durch die Nacht", frei abgewandelt und aus mehr als traurigem Anlass, der zwei ganz junge Menschen das Leben kostete, andere teils lebensbedrohlich verletzte, und wieder war es ein zugereister junger Mann, der das mit einem Messer anrichtete, wobei mich verschiedene Punkte zum Stutzen bringen.

Wie kann jemand überhaupt "staatenlos" sein? Jeder ist doch irgendwo geboren und sollte dementsprechend wissen, wo er herkommt.

Reicht es also, vor der Einreise nach Deutschland seine Papiere wegzuwerfen, damit man sicher sein kann, für immer und ewig hierbleiben zu können, weil keiner weiß, wohin man zurückgeschickt werden könnte?

Immer wieder hört man Politiker sagen, die Heimatländer wollten ihre Bürger oftmals nicht zurückhaben, und hier habe ich ein Verständnisproblem, denn wie mag das ablaufen?

Werden die Leute, die ihren Ausweis vernichtet (oder verloren) haben, zu ihrer Botschaft geschickt, um sich Ersatz zu besorgen, und dort sagt man dann, nee, so jemanden wie dich wollen wir auch nicht zurück, bau deinen Mist lieber dort, wo du jetzt bist?

Dann wäre das natürlich praktisch, um die eigenen Gefängnisse leerzukriegen, sollen sich doch andere damit herumschlagen, wobei dann die Frage ist, inwieweit sie das überhaupt tun.

Laut Artikel hat Ibrahim A. bereits von einem Jahr jemanden mit einem Messer "potenziell lebensgefährlich" verletzt, trotzdem wurde er aus der U-Haft entlassen, weil eine Fortdauer als "unverhältnismäßig" angesehen wurde.

Sicher ein schöner Trost für die Familien der ermordeten Teenager, zu wissen, dass hierzulande so viel Wert auf den Schutz von Typen gelegt wird, die sich nachweislich nicht scheuen, auf andere mit dem Messer einzustechen ...

Boah nee, nun muss ich schnell das Thema wechseln, sonst boxe ich vor Wut noch in den Bildschirm, was weder meinen wehen Fingern noch dem Laptop guttäte ..., also will ich lieber noch etwas Positives berichten, nämlich von dem "Rostschreck", den ich kürzlich ja beim dm-Markt erwarb, den letzten vorrätigen übrigens.

Und das Ding fasziniert mich, denn es funktioniert tatsächlich - seit ich es im Besteckkorb der Spülmaschine deponiert habe, sehen Messer, Gabeln und Löffel tipptopp aus, nicht ein einziger Rostfleck ist mehr aufgetaucht und sogar die bereits vorhandenen sind inzwischen verschwunden.

Das waren mal 6 Euro, die sich wirklich gelohnt haben. 😉

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂



Donnerstag, 26. Januar 2023

Bad bitches

Also in etwa "üble räudige Hündinnen" oder auch einfach nur "miese Schlampen", so lautet die akutelle Bezeichnng, die sich junge Frauen gern selbst verpassen und unter der sie sich gegenseitig ihrer Solidarität versichern.

Gestern sehr auffällig bei DSDS, wo eine 26-Jährige in der Jury sitzt, deren Künstlername  aus dem Tschechischen übersetzt "schöne Frau" bedeutet. 

Man kann es im Artikel nachlesen, dass sie auf einen Schulabschluss verzichtete und sich stattdessen lieber Freizügigkeit, Pornokultur und plastischer Chirurgie zuwandte, um dann als Sex-Youtuberin bekannt zu werden.

Wenn ich sie dort hinter dem Pult sitzen sehe, kann ich nicht anders, als an eine Gummipuppe aus dem Sex-Shop zu denken, zumindest stelle ich mir vor, dass die so aussehen könnten mit immer demonstrativ in den Mittelpunkt gerückten Brüsten und einem Gesicht, dass kaum noch erahnen lässt, dass es irgendwann einmal natürliche Züge hatte.

Dann kommt "Dame" Nr. 2 hinzu, nämlich ein Reality-TV-Sternchen, das zwar das Abitur machte, danach aber sogleich begann, durch die verschiedenen "Knatter"-Formate zu tingeln, um etwas Cooles zu erleben und reich und berühmt zu werden.

Für Bohlen ein gefundenes Fressen, er pult es interessiert aus ihr heraus, wie das so abläuft in diesen Dating-Shows, sie erzählt es gerne (von Mann zu Mann halt), verkündet dann sehr stolz, dass es immerhin dazu geführt habe, dass sie nun vom "Influencen" leben könne, und dann rutscht ihm diese verhängnisvolle Frage heraus, ob sie bis auf Abi und Sich-durchnudeln-Lassen nichts vorzuweisen habe. 😁

Die RTL aus der Aufzeichnung herausschnitt, die aber natürlich trotzdem die Runde machte, denn nun zeigen sich die jungen Damen zutiefst empört und verletzt, und schon geht es wieder los mit den "weißen alten Männern", die ja sooo böse sind, und "Dame" Nr.1 verkündet dazu dies hier:

"Es ist fast unmöglich, Männer über 50 zu verändern, auch wenn ich täglich dafür kämpfe."

Lernen, Bildung, Arbeit, Fleiß, alles längst überholt und höchstens noch tauglich für besagte alte weiße Männer, denn ... ""Die neue Generation wächst Gott sei Dank mit den richtigen Werten auf."

"Spätrömische Dekadenz" fällt mir dazu ein, obwohl ich fast sicher bin, dass sich die ollen Römer verwundert die Augen reiben würden über das, was nun abgeht, genau wie meine Tante übrigens, die fast ihr ganzes Leben als Prostituierte bestritt.

"Ich bin eine Hure, aber nenn mich nicht so!"

Ein solcher Satz wäre ihr nie über die Lippen gekommen, denn so etwas wie Doppelmoral ist ihr fremd, wobei sie eh einer der anständigsten Menschen ist, die ich kenne.

Viel mehr fällt mir dazu eigentlich nicht mehr ein ... außer dem Gefühl, dass da etwas sehr in die falsche Richtung läuft.

Deutlich zufriedenstellender war dagegen der Erfolg meiner gestrigen Küchentätigkeit:


 

F. war begeistert und ja, wir mögen beide sehr gerne alles auf einem Teller, wenn die Geschmäcker dort, wo sie aneinanderstoßen, sich schon leicht zu mischen beginnen, aber wer lieber alles getrennt hat, dem sei versichert, jede einzelne Komponente schmeckte auch für sich allein wirklich gut und es war eine prima Idee, einzige Steinpilze mit dem Fleisch zu schmoren. 😊

Habt einen feinen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂
 

Mittwoch, 25. Januar 2023

Was der Dschungel mit "My fair Lady" gemeinsam hat

 Lange ist es her, dass ich das Musical sah, in dem Rex Herrison als sprachforschender Professor Higgins sich daran versucht, aus einer Blumenverkäuferin eine "richige Dame" zu machen, gar nicht so einfach, entstammt sie doch der Londoner Unterschicht und spricht den dort üblichen Slang, nämlich Cockney-Englisch.

Daran muss ich gerade oft denken, wenn wir in den Dschungel schalten, wo sich unter anderem auch zwei italienische Jungs aufhalten.

Beide sind sie in Deutschlnad geboren und aufgewachsen, besuchten hier die Schule und einer von ihnen absolvierte sogar eine Ausbildung.

Trotzdem sprechen sie beide ein grottenschlechtes Deutsch, eine Art "Cockney" eben, nur dass sich das nun nicht wie damals in England nur auf eine einzige Stadt beschränkt, sondern mehr und mehr flächendeckend zur Sprache der Jugend wird, denn auch diejenigen ohne Migrationshintergrund neigen oft dazu, diesen Slang anzunehmen, was dann so klingt wie bei "Erkan und Stefan", ganz egal, ob in Stuttgart, Hamburg oder Düsseldorf.

Wobei Jugendsprache an sich ja kein neues Phänomen ist, denn wohl jede Generation versucht sich mit ihr von den Alten abzugrenzen, was mir besonders immer wieder auffällt, wenn ich meinen Bruder mit seinem alten Freund erlebe. Sind die beiden zusammen, verfallen sie automatisch in den Gossenslang, wie er damals in gewissen Kreisen angesagt war, der Unterschied zu den heutigen Generationen besteht allerdings darin, dass sie jederzeit umschalten können auf eine gepflegte Sprache.

Es würde mich wirklich interessieren, wie man hier in fünfzig Jahren wohl reden wird, denn in einem angehenden Vielvölkerstaat dürfte der Sprache als alle verbindendes Glied eine immer wichtigere Rolle zukommen.

Na ja, ich werde es wohl kaum noch miterleben, egal, wie sehr es mich ärgert, dass die Zeit einem derartig davonrast, und daher mache ich nun auch einen "voll krrrrassen" Themenwechsel, nämlich zu meinen malträtierten Fingern.

Weil wir schon mal dort waren, ließ ich den Doc vorgestern auch gleich mal einen Blick darauf werfen, doch er reagierte so, wie ich es erwartet hatte, empfahl mir sie immer gut warmzuhalten, etwas anderes könne man da leider nicht machen.

Pech, wenn mir gerade das in diesem Land zunehmend verwehrt wird, wo Heizen zum Luxusgut wird, zumindest für die, die die Kosten selber tragen müssen ... 🤨

Also bleibt mir nur weiter die Zähne zusammenzubeißen, besonders jetzt gleich, weil die Handschuhe nun fallen müssen, denn in der Küche kann ich sie überhaupt nicht gebrauchen.

Zwei Putenrollbraten warten auf mich, die ich zum verfallsdatumsbedingt reduzierten Preis mitnahm und einfror. Nun sind sie fällig, d.h. ich werde sie gleich kräftig anbraten und in einen Topf umpacken.

Dann folgt eine große Ladung Zwiebeln in die Pfanne, die zusammen mit etwas Wurzelgemüse kräftig Farbe annehmen dürfen, bevor alles zusammen ca. anderthalb Stunden auf dem Herd vor sich hin schmoren soll, und vielleicht werde ich auch noch von den selbstgesammelten Steinpilzen zugeben, die meine Schwägerin mir Weihnachten gefroren einpackte.

Dazu wird es Schwarzwurzelgemüse geben in einem Bechamelsößchen, Chinakohlsalat und, hm, Kartoffeln oder Nudeln, mal sehen.

Also munter ran ans Werk ...

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊


Dienstag, 24. Januar 2023

Die Rechnung ging auf

 Zumindest insofern, als dass wir tatsächlich beim Arzt relativ lange warten mussten, doch war ich davon ausgegangen, dass wir diese Zeit nutzen könnten, um uns mal bissl durchzuwärmen, war das ein Schuss in den Ofen, buchstäblich sozusagen, denn sämliche Heizkörper in den Praxisräumen waren abgedreht und im Sprechzimmer standen sogar die Fenster auf Kipp, aber das sollten wir erst später feststellen, weil wir zunächst einmal in den Wartebereich verfrachtet wurden, der zum Empfang hin offen ist, so dass ich alles mitbekam, was sich dort abspielte, und gleichzeitig auch F. im Blick hatte, der diagonal gegenüber vor mir auf einem Stuhl saß.

Ähnlich wie wenn Rex den Kopf schräglegt und die Ohren spitzt, schien auch F. interessiert zu sein, was sich hinter seinem Rücken abspielte, wo eine Frau recht lautstark mit den Damen an der Theke herumdiskutierte.

Es nützte ihr nichts, auch sie musste noch warten und so kam sie mit ihrem pink leuchtenden Rollator hereingewackelt und ich sah, wie sich Fs Augen weiteten.

Das war aber auch ein Anblick - vielleicht Mitte 70 mochte sie sein, das lange graue Haar zu einem mädchenhaften Zopf gebunden, die Augen von einer überdimensionalen Sonnenbrille bedeckt, hatte sie sich in einen weiten Flokatimantel gehüllt, der offenstand und den Blick freigab auf eine Vielzahl von Mustern und Farben.

Einen so bunten Pullover sah ich selten, die Hose war nicht minder bunt, nur hier waren die Muster kleiner und noch wirrer, und nach unten hin wurde das Ganze abgerundet von einem Paar extrem klobiger, viel zu groß wirkender Boots mit dicken Plateausohlen, die alle Leuchtfarben dieser Welt in sich aufgesogen zu haben schienen.

Durchaus beeindruckend, diese Dame, die mir wie ein spätes Hippiemädchen vorkam, das irgendwie gar nicht mitbekommen hatte, dass die Zeit weitergelaufen war. 💃

Außer einem "Guten Morgen" wechselten wir kein Wort mit ihr, zumal sie auch die ganze Zeit damit beschäftigt war, in ihrer großen - bunten 😁 - Tasche herumzukramen, trotzdem stimmte uns ihre Anwesenheit beide fröhlich und als sie dann vor uns aufgerufen wurde, bekam ich mit, wie F.s Augen ihr über der Maske fassungslos, aber sehr belustigt hinterherschauten. 😎😁

Als es dann auch für uns so weit war und wir im (sehr kalten) Sprechzimmer auf den Arzt warteten, sagte er - immer noch grinsend - zu mir:

"Na, des war ja amol a Muscht'r, so ebbes han i au no net g'sehe ..." 🤣

Auf dem Schreibtisch lagen Papiere und ich beugte mich vor in der Hoffnung, kopfüber etwas entziffern zu können ... "Goh doch glei ganz rum", meinte F., "dann kannsch des bess'r lese", und ich antwortete: "Jau, doof wäre das nicht, dann könnte ich auch direkt in den PC gucken ...", war ich doch extrem neugierig auf die Ergebnisse der Schilddrüsenuntersuchung.

Natürlich unterdrückte ich diese Gelüste, stand nicht auf, sondern konzentrierte mich stattdessen nun auf die hohe Kübelpflanze, die den gesamten Erker ausfüllt und deren Äste bis weit über den Schreibtischstuhl hängen.

"Vielleicht hat der Doc deshalb eine Glatze, weil die Blätter immer an seinem Kopf herumschrubbeln?", mutmaßte ich, brachte F. damit vollends zum Lachen und so waren wir bestens gelaunt, als sich der Arzt dann zu uns gesellte.

"Was kann ich für Sie tun?"

Was für eine Frage ...

"Na, wir wollten das Ergebnis der Szintigraphie erfahren", sagte ich - fast ein wenig vorwurfsvoll, obwohl mir natürlich klar ist, dass die von Sprechzimmer zu Sprechzimmer hetzen, von Patient zu Patient.

"Ach so, ja, Moment bitte", nun vertiefte er sich in seinen Bildschirm und meinte dann:

"Oh, der Kollege ist sehr zufrieden mit Ihnen, abgesehen von einer ganz leichten Unterfunktion ist alles in bester Ordnung.

Die Einnahme von niedrig dosiertem L-Thyroxin hält er trotzdem für angebracht, um einer künftigen Vergrößerung der Schilddrüse vorzubeugen - okay, damit kann F. leben.

Dann leitete er den Abschied ein, wollte uns wohl schnell wieder loswerden, doch nun sagte ich:

"Moment, wie siehts denn eigentlich mit den Ergebnissen der Blutabnahme vom Freitag aus? Wenn ich das richtig interpretiere im Diabetes-Büchle, dann hat sich da doch etwas verbessert?"

"Oh, gut, dass Sie mich daran erinnern, ja, auch ich bin sehr zufrieden, das schaut alles gut aus ..."

"Jawoll, und einige Kilos weniger bringt er inzwischen ja auch schon auf die Waage", unterbrach ich ihn und hatte ihn damit vollends.

"Wow, ja, ich sehe es gerade, das ist ja prima!"

"Klar", grinste ich, "ich hab ja nun den Daumen auch heftig drauf auf dem Süßkram." 😁

"Hören Sie bloß weiter auf Ihre Frau, die hat da einen guten Überblick und alles im Griff", grinste er nun seinerseits F. an und so waren wir alle drei wirklich fröhlich, als wir uns dann wirklich trennten.

Zurück beim Empfang war F. wohl einmal mehr mehr als froh, dass ich dabei war, denn er hatte den Überblick längst verloren, was es dort noch zu regeln gab, und da ich schneller als der Computer war, reklamierte ich das noch gar nicht veranlasste Rezept und einen Moment später standen wir mit dem Zettel sowie einem weiteren mit einem Termin für die nächste Kontrolle wieder auf der Straße.

F. schickte ich heim, ging selber noch rasch zur Apotheke, wo das Gewünsche auch vorrätig war, doch zu Hause machte F. mich dann stutzig:

"Hasch du net g'sagt, da sollten 100 Tabletten drin sein? Guck amol, da steht ja nur 50." 😲

Potzblitz, sollten die mich betuppt haben, 100 Stück abrechnen, aber nur fuffzich rausrücken? 😧

Nein, hatten sie nicht, aber das war tatsächlich schwer zu erkennen, und zwar, weil die deutsche Rechtschreibung grad mächtig den Bach rungergeht.

'50 Milligramm Tabletten' lautet die Aufschrift auf der Packung und auch ich saß F.s Irrtum zunächst auf, sah dann aber, dass weiter unten die korrekten 100 angegeben sind.

Der springende Punkt sind die fehlenden Bindestriche, die die deutsche Rechtschreibung zwingend vorsieht, die nichtsdestotrotz aber immer mehr aus der Mode kommen, obwohl sie auch in diesem Falle das Missverständnis vermieden hätten.

Schuld daran ist, dass wir uns viel zu viel am Englischen ortientieren, und dann natürlich die Werbewirtschaft, die es wohl einfach schick findet, auf Regeln zu pfeifen.

Hier ein kurzer Artikel dazu,  der gut erklärt, wie bescheuert es ist, wenn man Rechtschreibregeln der Mode unterwirft, wobei das unsägliche Gendern unsere Sprache nun natürlich noch vollends verhunzt.

Neben dem, dass ich es von der Idee her für absolut kontraproduktiv halte, ist es das ganz sicher, was mich bei der Genderei so erheblich abstößt - ich bin ein ziemlicher Fan von Sprache und hasse es, wenn man sie mutwillig immer unlogischer und unverständlicher macht. 🙄

Und damit genug für heute, denn nun will ich losflitzen zum Einkaufen, weil morgen ein größerer Küchentag ansteht. 

Lasst es euch gutgehen und ... bleibt bitte gesund! 🙂




Montag, 23. Januar 2023

Siehste!

 Genau darauf hatte ich gewartet, nachdem sich F. gestern überraschend fürsorglich zeigte.

Eine kuschlig-bequeme Haushose fand ich neulich in meinem Schrank - irgendwann als Schnäppchen gekauft und dann vergessen, ohne sie jemals getragen zu haben.

Umso größer war die Freude nun, trägt sie sich doch wirklich angenehm, zumal der Gummizug am Bauch meinen Bedürfnissen sehr entgegenkommt.

Was ich in meiner Euphorie übersehen hatte, war der zusätzliche Bändel, der an den Enden nicht mit Knoten versehen war, und flutsch, war die eine Seite im Inneren verschwunden.

Egal, dachte ich, den brauche ich gar nicht, Gummi reicht doch, also zog ich das Ding vollends heraus und legte es im Bad auf ein Schränkchen, wo es wiederum rasch von F. entdeckt wurde, der gleich wissen wollte, was es damit auf sich habe.

Thema abgehakt, dachte ich, bis F. gestern mitbekam, dass ich mir genau diese Hose für "nach'm Baden" bereitgelegt hatte.

"Bring mir die mal", meinte er, "ich zieh dir den Bändel neu ein."

"Oh, das ist lieb, aber ich glaube, der ist eh bissl zu kurz, als dass er für dicke Sicherheitsknoten plus Schleife reichen würde."

"Koi Problem, da han i ebbes anderes für di, lass mi mol mache ..."

Und nun geschah das, was ich schon so oft erlebte: Ständig meckere ich, wenn F. überall seine 'wichtigen Sächle' herumliegen hat, aber ... wenn man denn wirklich mal etwas benötigt, kann er damit natürlich dienen.

In diesem Falle war es ein langer, kräftiger Schuhbändel aus einem seiner ehemaligen Arbeitsstiefel - hervorragend geeignet für diesen Zweck und natürlich kam dann das, womit ich (fast ein wenig zerknirscht wegen meinem Gemeckere) gerechnet hatte:

"Sieeeehste!!!" 🙄😂🤣😂

Als weniger schön empfinde ich die Temperaturen, denn in der Küche sieht das Thermometer im Moment so aus:

Hier im Wohnzimmer herrschen im Moment immerhin 11,5°, dem Umstand geschuldet, dass gestern Abend die Heizung für vier Stunden lief, und die meiste Zeit des Tages renne ich mit abgeschnittenen Handschuhen herum, so dass meine empfindlichen Hände wenigstens notdürftig geschützt sind, aber sobald ich in der Küche herumwerkle, müssen die natürlich fallen (also die Handschuhe meine ich 😁) und wenn ich mich dann bei nur 6.5° noch zusätzlich mit kalten Dingen beschäftigen muss, wie gestern mit dem Schälen vieler Kartoffeln, dann kommt dies hier dabei heraus:

Jedes Jahr hoffe ich, dass meine Hände die Tortur der Weihnachtsmärkte endlich verkraftet haben und die Finger auch im Winter so schlank und wohlgeformt bleiben, wie sie von Natur aus eigentlich sind, aber immer wieder folgt dann die Ernüchterung, sie werden zu dicken Wurstfingern, die einzelnen Glieder auch von der Innenseite her prall aufgebläht wie reife Weintrauben, und das sieht nicht nur scheiße aus, sondern es tut auch fies weh. 😣

Und dann kommen sie natürlich, die Gedanken, was wäre, wenn ...?

Wenn du in deinem Leben alles anders gemacht hättest, auf einem Studium bestanden und nun den Arsch voller Geld hättest?

Hach ja, dann wärst du längst energiemäßig autark, auf dem (sanierten) Dach die modernste Solaranlage oder was auch immer - du könntest mit strahlender Laune auf den Klimahype-Zug aufspringen, die Grünen wählen, ab und zu an einem Bio-Steak allererster Qualität knabbern und den Kopf schütteln über die, die so gar nicht in Panik geraten wollen, dass die Welt kurz vor ihrem Untergang steht.

Und auch das andere Modell wäre denkbar - den Hintern nie hochgekriegt, könnte man nun in einer vom Staat und damit von der Allgemeinheit (also solchen Deppen wie uns) finanzierten Mietwohnung sitzen, mollig warm, denn über die Heizkosten müsste man sich ja mit Hartz IV keine Gedanken machen ...

Tja, blöderweise trifft beides nicht zu, also zurück in die Realität, bibbern wir halt weiter und ... hihi, hoffen mal darauf, dass wir nachher beim Arzt eine Weile warten müssen, auch nicht das Verkehrteste zum Aufwärmen. 😁

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂

Sonntag, 22. Januar 2023

Kontraste

 Gestern bekam ich Fotos von meinem Bruder und seiner Frau, beide sind begeistert von dem, was sie gerade erleben, und doch könnte es unterschiedlicher kaum sein.

Die eine erfreut sich in Thailand bei Temperaturen von 25° an einem üppigen Blütenmeer:


 Und der andere ist hocherfreut, weil seine Welt im Schnee versinkt:


Gute achteinhalbtausend Kilometer liegen zwischen diesen Aufnahmen, früher eine Strecke, für die man sicher einige Monate unterwegs gewesen wäre, heute steigt man mal eben in den Flieger und nur 12 Stunden später muss unser Körper mit einem Temperatursturz von 30° zurechtkommen.

Ob sich die Evolution das so dachte - wenn sie denn denken könnte? 

Keine Ahnung, jedenfalls setzen wir zunehmend alles Natürliche außer Kraft, was mir auch in der momentanen Trashguck-Phase auffällt, die wir uns gerade gönnen. 😀

Da hat sich eine Frau in den Dschungel begeben, gar nicht mal sehr viel jünger als ich, ihr Verhalten und das, was sie so von sich gibt, lassen auf jede Menge innerer Schönheit schließen, doch was hat sie bloß mit ihrem Äußeren gemacht?

Die Nase zum narbigen Ministups kaputtoperiert und die Lippen derartig aufgebläht, dass sogar ein Entenschnabel dagegen wir ein einladendes Kussmündchen wirkt.

Die moderne Technik macht es möglich, es lässt sich ungeheuer viel Geld damit verdienen und die Leute springen auf den Zug auf, hecheln vermeintlichen Idealen hinterher und gucken am Ende (im wahrsten Sinne) dumm aus der Wäsche, wenn die gewünschte Lebensverbesserung ausblieb, sie dafür nun aber kagge aussehen. 

Gepusht wird das Ganze noch enorm durch "Influencer" und "Influencerinnen", die sich die Fakenase damit teilweise wohl erheblich vergolden können und über deren Einfluss ich mich immer mehr wundere, denn ich selbst käme nie auf die Idee, ihnen im Internet zu folgen.

Unter anderem gehört dazu auch eine üppige junge Dame, auf die ich nur durchs Dschungelcamp aufmerksam wurde.

Geboren wurde sie als Junge, lässt ihre Follower an der Geschlechtsumwandlung teilhaben, in deren Folge sie der "neue" Sex ziemlich ernüchterte, wie sie erzählte.

Gerade schaue ich mir Vorher/Nachher-Fotos von ihr an und, hm, tja, irgendwie schade um den gut gebauten jungen Mann, der sie bis vor kurzem war, denn so manch einer wäre vermutlich ziemlich glücklich, so aussehen zu dürfen.

Als Frau sieht sie nicht ininder hübsch aus, aber viel wichtiger finde ich ihr angenehmes Wesen, das vor der Umwandlung ja vermutlich doch das gleiche gewesen sein dürfte, wie natürlich auch ihre Gene, die man ja eh nicht verändern kann, und das lässt in mir wieder einmal die Frage aufkommen, ob man durch Operationen wirklich das Glück finden kann, das man vorher vergebens suchte?

Auch das kann ich nicht wirklich beurteilen, denn ich selbst habe in jungen Jahren zwar oft mit meinem Inneren gehadert, aber den Körper nahm ich immer als gegeben hin, abgesehen vom üblichen Selbstgemeckere, du bist zu fett oder so ... 😅

Fakt ist aber, die Verführung ist heute größer denn je, sich auf Äußerlichkeiten zu konzentrieren, und im Umkehrschluss wissen die jungen Damen dann bestens Bescheid, wie viel Gramm Brustimplantat auf jeder Seite gerade angesagt sind, nur beim Wort Quersumme müssen sie passen - wo sollte man von so etwas denn auch schon mal gehört haben? 😲😎

Wobei dieses Herumspielen mit den Geschlechtern ja eh nicht neu ist, denn nun muss ich daran denken, wie ich schon in den frühen Achtzigerjahren bei "Mary und Gordy" bei einer Veranstaltung in Leonberg war, vermutlich etwa zu der Zeit, in der das Video entstand.

Klasse waren die beiden und was mich am meisten beeindruckte, war, wie Georg Preuße am Ende alle Maskerade fallen ließ, sich Stück für Stück in einen Mann zurückverwandelte, bis hin zum ehrlichen, weil nun abgeschminkten Gesicht.

Das ist etwas, das ich mir auch von Oliver Knöbel viel öfter wünschen würde, der in der Regel nur in seiner Rolle als Olivia Jones unterwegs ist.

Was er zu sagen hat, finde ich durchaus interessant, aber viel lieber würde ich es von ihm statt von der Kunstfigur hören, die derartig zugekleistert ist, dass man die echten Augen drunter nur erahnen kann ... 

Wie dem auch sei, nun bin ich eh aus'm Konzept, weil ich nebenher mit meiner Freundin whatsappe, hihi, so spielts Läbbe ebbe, also wünsche ich euch jetzt einfach nur einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂


PS: Wie isses bei euch mit dem Schnee?

Bei uns bis jetzt zum Glück zur etwas Puderzucker und mehr brauche ich auch nicht, denn schön fand ich ihn nur so lange, bis ich selbst verantwortlich wurde fürs Schippen. 😁



Samstag, 21. Januar 2023

Der neunte Tag ...

 ... ist es nun schon, an dem myblog.de nicht mehr funktioniert, und ich kann mich nicht erinnern, dass einer der vielen Ausfälle jemals derartig lange anhielt.

Gut möglich also, dass es das endgültige Ende ist, zumal auch die Mail an die dritte Adresse, die ich noch aufgetan hatte, inzwischen als unzustellbar zurückkam. 

Grundsätzlich kann man es hier natürlich auch aushalten, drei Dinge sond sogar positiv, denn man muss z.B. nicht ständig Angst haben, dass soeben Geschriebenes vor dem Absenden auf einmal verschwinden könnte, dann geht es hier mit dem Hochladen von Bildern sehr viel einfacher und natürlich ist der Platz in den Kommentaren nicht begrenzt wie drüben.

Auf der anderen Seite sind die Blogeinstellungen hier arg kompliziert in der Anwendung, um nicht zu sagen, man tut sich wirklich schwer, da durchzublicken, und was mir am meisten fehlt, ist die Community, war es doch sehr schön, eine Liste der Mitblogger zu sehen, an ihrem Leben teilhaben  und gegenseitig kommentieren zu können, denn gerade diese Gemeinschaft machte es für mich aus - ein sehr viel wärmeres Gefühl, als wenn jeder alleine vor sich hin schreibt. 

Schade auch, dass nur so Wenige von drüben den Weg zu mir nach hier gefunden haben bzw. evenutell gar nicht finden wollten, was mich wieder einmal über ein altbekanntes Phänomen nachdenken lässt, über das ich schon öfter schrieb.

Ob Geburtstag, Weihnachten oder was auch immer, da wird akribisch mitgezählt, wer in welcher Form an einen dachte, und wer nicht, tja, der bekommt dann eben auch keinen Gruß.

Genau dies fiel mir "drüben" auch schon öfter auf, vergaß mal jemand, den Eintrag eines anderen zu kommentieren, fehlte der Gegenkommentar am nächsten Tag prompt dann auch, ähnlich wie damals in der Grundschule: Wenn du in mein Poesiealbum schreibst, dann mache ich das bei dir auch, aber nur dann, sonst kriegste nix von mir. 😁

So isse halt, diese Welt, deshalb an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die, die mir auch im neuen Zuhause die Treue halten ... und (im besten Falle) auch mal einen Piep von sich geben. 😉

Heute wollten wir eigentlich zur schon letzten Samstag ausgefallenen kleinen Einkaufstour starten, doch es ist so kalt, dass sich F. den Hintern abfrieren würde, wenn er im Auto auf mich warten muss, während ich zum Markt und duch einige Läden eile, deshalb haben wir das noch mal verschoben und stattdessen werde ich mich nun mit dem Handy nach oben begeben, wo ich wieder einige Dinge aussortiert habe, die ich gerne verkaufen möchte, und dafür brauchts natürlich Fotos.

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊

 


Freitag, 20. Januar 2023

84,3 Millionen Einwohner

Mindestens, , denn so genau weiß es offenbar keiner, nur eines ist klar, es leben so viele Menschen in Deutschland wie niemals zuvor, Tendenz steigend, denn immer mehr suchen und finden ihren Weg zu uns.

Es genügt aber nicht, sondern muss noch sehr viel mehr werden, verlangt die Wirtschaft, und obwohl alle über den Klimawandel jammern - woran sich ganz nebenher auch sehr viel Geld verdienen lässt, scheint sich keiner Gedanken über die weitere Versiegelung von Flächen zu machen, die für immer mehr Wohnraum benötigt werden.

Das ist das eine, das andere ist, dass ich immer wieder lese, wie sehr es im "Vielvölker"-Gebiet Balkan brodelt, wo unterschiedliche Ethnien und Religionen große Schwierigkeiten haben, miteinander klarzukommen.

Wird genau das dann hier in Zukunft nicht auch drohen?

Ist nur so ein Gedanke und auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Beispiele, wie sich die verschiedenen Gruppen vortrefflich vermischen können, denn unsere Familie hat gerade israelisch-thailändischen Zuwachs erhalten, wie mir meine Schwägerin eben am Telefon berichtete.

Sie ist zurzeit in ihrer Heimat, wo genau an Silvester ein kleiner Jonathan geboren wurde, kerngesund und quicklebendig, der Kleine, und wie sehr mich der Neid überfiel, als ich die Fotos von blühenden Bäumen und Menschen in T-Shirts sah, davon schweige ich jetzt lieber. 😅

Vergnüglich ging es auch gestern zu, als ich in einem Nachrichtenportal auf einen Beitrag über künstliche Intelligenz stieß.

Man hatte versucht, einen Chat-Robot zu überlisten mittels eines Logikrätsels, blöd nur, dass keiner mitbekam, dass dieses Rätsel eben gar nicht logisch, sondern vom Denkansatz her fehlerhaft war.

Hihi, da waren sie bei mir genau an der richtigen Adresse, liebe ich doch Denksportaufgaben, also schrieb ich eine kurze Mail und wies augenzwinkernd darauf hin, dass in diesem Falle sowohl KI (künstliche Intelligenz) wie auch der Mensch irrten, Erstere allerdings nur, weil Zweiterer ihr etwas Falsches vorgegeben hatte. 

Recht schnell bekam ich Antwort, man schloss sich meinem Grinsen an und ... meinte den Fehler nun behoben zu haben.

Hatte man auch, dafür aber nun einen neuen eingebaut, so dass ich denen schließlich kichernd mitteilte, dass das ganze Ding jetzt wirklich völlig vermurkst sei. 😂🤣😂

Der Knackpunkt hatte darin bestanden, dass es jemand zu gut meinte und zwei Rätsel zu einem verwob, was aber nicht funktionieren konnte, da es einen Widerspruch darin gab, der nicht auflösbar war.

Ich dröselte ihnen die beiden einzig möglichen Fragestellungen auf und - grins, bin gespannt, ob sie es nun im Originaltext noch einmal verändert haben, nachdem die erste Verbesserung ja in die Hose gegangen war. 😁

Und nun will ich schnell los zum Einkaufen, denn schon die ganze Nacht fuhren hier gelb blinkende Streufahrzeuge durch die Gegend - völlig sinnbefreit, denn bis jetzt ist es trocken und viel zu warm für Schnee.

Trotzdem ist er für später angekündigt, also sollte ich schauen, dass ich bis dahin mit meinem Trolley wieder daheim bin. 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂

Donnerstag, 19. Januar 2023

Allmählich beschleicht mich ein ziemlich ungutes Gefühl, ...

... was unser "Zuhause" bei myblog.de angeht, denn zum einen hat sich die Fehleranzeige beim vergeblichen Aufrufen der Website verändert, statt von einem nicht verlängerten Sicherheitszertifikat ist nun nur noch die Rede davon, dass die Netzwerkzeit überschritten wurde - so als puffe der Versuch einfach nur ins Leere - und zum anderen sind die beiden Support-Adressen, die mir bekannt waren, nicht mehr existent.

Mails kommen als unzustellbar zurück und in der Kombination erscheint mir das ein bissl viel, so dass mich langsam, aber sicher die Hoffnung zu verlassen droht, es könnte doch noch einmal weitergehen. 

Gemein wäre das, ich selbst habe dort fast genau 9 Jahre lang so gut wie jeden Tag festgehalten, u.a. all die vielen Erlebnisse mit Rex, andere waren sogar noch deutlich länger dort, d.h. man hat viel Herzblut ins Schreiben gesteckt und es wäre fatal, wenn auf einmal alles weg wäre.

So weit ich es im Internet nachvollziehen kann und sofern mich meine Recherche nicht trügt, hat einer der beiden Gründer, die damals wohl noch sehr jung waren, inzwischen einen fetten Job bei der F.A.Z. in Frankfurt und es ist nachvollziehbar, wenn dann Interesse und Zeit fürs einstige "Baby" nach und nach abhanden kommen.

So weit, so gut, so ist das Leben nun einmal, die Prioritäten ändern sich, doch fände ich es ziemlich schäbig, die Leute, die einst begeistert auf den startenden bzw. schon fahrenden Zug aufsprangen, dann einfach im Regen stehen zu lassen.

Das kommt mir dann so vor, als würde der Lokführer irgendwo in der Pampa beschließen, keine Lust mehr zu haben. Er lässt sich einen Hubschrauber kommen, fliegt davon, und die Passagiere müssen sich notgedrungen in alle Winde verteilen, ohne die Chance, ihr Gepäck mitzunehmen oder mit den Mitreisenden in der Gruppe bleiben zu können.

Während man dann einsam in der Wüste zurückbleibt, kommt es einem so vor, als würde der Lokführer oben aus der geöffneten Hubschraubertür noch kurz den Stinkefinger heraushalten, so nach dem Motto, selber schuld, wenn du darauf gebaut hast, dass die Reise weitergeht.

Mein Ziel ist nun ein völlig anderes, guck doch selber, wie du deines erreichst, und das mit dem vielen Gepäck ist Pech, man sollte sich halt vorher überlegen, wem man es anvertraut. 😳

Sollte drüben also wirklich Feierabend sein, dann wäre es schon anständig gewesen, die User vorzuwarnen, und ... wenn man denn schon vom Fach ist, hätte man doch vielleicht auch ein Tool bereitstellen können, mit dem man seine Einträge schnell noch und vor allem ingesamt statt alle einzeln hätte abspeichern können?

Heute früh habe ich noch eine weitere Mail-Adresse aufgetan, an die ich nun ebenfalls noch schrieb.

Bisher kam zumindest keine Unzustellbarmeldung, also kann man nur abwarten, aber unterm Strich bin ich doch sehr froh, dass ich mir dieses Ausweichquartier geschaffen habe, auch wenn hier deutlich die Community fehlt, wie wir sie bei myblog hatten.

Meine Freundin A. hat für heute abgesagt, eines ihrer Zahnimplantate hat angefangen zu wackeln, deshalb hat sie heute Dringenderes zu tun, als mit mir Kaffee zu trinken. Schade nur, dass sie sich nicht zwei Stunden früher meldete, dann hätte ich mir die Vorbereitungen ersparen können. 🙄 

F. ist auch schon unterwegs, und zwar zum Doc, um sich pieksen zu lassen.

Bin gespannt, was der gute Mann uns dann am Montag erzählen wird, auch in Bezug auf die Schilddrüsenszintigraphie - toitoitoi, aber immerhin hat sich der Grummelmoment von halb sechs vorläufig in Luft aufgelöst, denn als ich die Gartentür öffnete, bot sich mir dieses Bild:


Ach du je, soll ich nun auch noch Schnee schippen, war meine erste Befürchtung, die sich aber wie gesagt schnell wieder erledigte, denn inzwischen ist vor dem Haus fast alles weggetaut.

Schön auch für F., denn dem langt das mühsame Schnaufen, da muss er nicht auch noch durch die Gegend rutschen und ich selbst hoffe nun einfach mal, dass nicht noch mehr kommt, denn so richtig viel Lust habe ich nicht auf den Schieber. 

Und nun muss ich grad noch daran zurückdenken, wie Rex den ersten Schnee seines Lebens sah. 🤣

Völlig verwirrt blieb er damals auf der Stufe stehen und erst nachdem ich vor ihm ins Freie ging, dabei laut jubelnd hin und her stapfte, um ihm zu zeigen, wiiie schön das sei, traute er sich, machte zwei, drei zögerliche Schritte, drängte sich dabei ganz eng an die Hauswand und nur einen Moment später erfolgte die Flucht, die dann gerne mal so aussieht:

😂🤣😂

Und damit genug für heute, denn nun kommt F. schon wieder zur Tür herein, also mal hören, was er erlebt hat in der großen weiten Welt. 😁

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂



Mittwoch, 18. Januar 2023

Interessant und gut gemacht fand ich ...

 ... gestern diese Sendung im ZDF: "Hitlers Macht - der Aufsteiger".

Interessant, aber auch sehr erschreckend, wie viele Parallelen sich da zu heute auftun, auch wenn Armut und Verunsicherung der Menschen nach dem ersten Weltkrieg noch gravierender waren als jetzt.

Auch damals kursierten Verschwörungstheorien über das globalisierte Großkapital oder wen auch immer, die Deutschland von innen und außen "kaputtmachen" wollten, "rechts" und "links" konkurrierten heftig miteinander, scheuten auch vor gegenseitigen (körperlichen) Angriffen und Randale nicht zurück und als sich dann eine neue Partei formierte, die Rettung von allem Übel versprach und sich paradoxerweise auch noch einen (pseudo-)sozialistischen Anstrich im Namen verlieh, da waren die Weichen sehr schnell in eine fatale Richtung gestellt.

Hier eine schwächelnde Demokratie, dort ein vermeintlich heilsbringender starker Mann, dessen Partei natürlich empört jede Verdächtigung von sich wies, weit rechts zu sein - tja, das Ergebnis ist bekannt, von daher kann man immer wieder nur vor Extremen warnen, denn diese haben noch nie gutgetan. Man sollte einfach öfter in die Geschichtsbücher schauen ...

Und nun zu dem, was mich gestern ärgerte, denn diesmal hatten sie es beim Einkaufen wirklich auf mich abgesehen.

O, wie schön, es gibt Thaisüppchen im Angebot, dachte ich bei Aldi, als ich mich den Sonderflächen in der Ladenmitte näherte.

Zwar bemühe ich mich, immer alles frisch zu kochen, aber so ein schnelles Süppchen am Abend darf es ab und zu doch mal sein, zumal die sich mit ordentlich Zwiebeln, etwas Brühe und anderem Beiwerk noch herrlich strecken lassen.

Erfreut steuerte ich das Regal an, doch in dieser Sekunde blieb genau davor eine Frau stehen und begann die Waren in ihrem Einkaufswagen umzuschichten.

Musste sie das ausgerechnet dort machen? 🙄

Aber okay, ich hatte ja Zeit, also blieb ich zwei Meter entfernt von ihr stehen, lehnte mich auf meinen eigenen Wagen und schaute ihr beim "Aufräumen" zu, so dass sie es durchaus mitbekommen musste, dass ich auf sie wartete, um selber ans Regal heranzukönnen.

Eine ganze Palette sah ich dort im Aufsteller - keine Ahung, vielleicht 30 Dosen oder so?

Darauf standen noch ein paar einzelne, die sie sich nun griff, und ich atmete auf, könnte ich doch dann gleich auch loslegen ...

Pustekuchen, nachdem sie die ersten eingepackt hatte, schnappte sie sich dann noch die ganze Palette und das war's, nicht eine einzige Dose ließ sie für mich zurück, was mich zu einem mehr als überraschten Ausruf veranlasste. 

Mitbekommen hatte sie das, denn ich sah sie die Schultern zucken, aber sie schaute sich nicht einmal um, sondern zog sofort weiter in Richtung Kasse, wohin ich ihr dann folgte.

"Haben Sie irgendwo noch Vorrat von den Thaisuppen?", rief ich der Kassierin zu und merkte erst dann, dass ich da ausgerechnet meine Lieblingsmitarbeiterin erwischt hatte, denn sie hat eine derartig schrille Stimme, dass die mir durch Mark und Bein geht.

Etwa so, als würde die Kreide auf der Schultafel kratzen und gleichzeitig noch ein Diebstahlpiepser losschrillen. Brrrr ... 🥴

Nein, es gäbe nur noch das, was im Regal stehe, quietschte sie mir zu und ich antwortete:

"Dort herrscht leider gähnende Leere, der gesamte Regalinhalt befindet sich bei Ihnen auf dem Kassenband!"

Wie war das noch mit diesen Schildern "Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen"?

In diesem Falle gar nix, denn der Mitarbeiterin war es piepegal und die gierige Käuferin grinste mich nur frech an und zuckte erneut mit den Schultern, nach dem Motto, ätsch, Pech gehabt.  😳

Eine Viertelstunde später dann beim dm-Markt die nächste Enttäuschung.

10% auf alles, zusätzlich zehnfache Punktzahl, das hatte ich für den ganzen Monat freigeschaltet und dachte nun ganz clever, prima, dann nehme ich einige Dinge jetzt schon mit, die eigentlich auch noch zwei Wochen Zeit gehabt hätten.

Aber auch hier bekam ich eine lange Nase gedreht, denn für die 10%-Ersparnis hätte ich App statt Karte scannen müssen, wie mir die Kassierin fast vorwurfsvoll erklärte.

"Dass das für Sie auf der Hand liegt, mag ja sein, für mich als Kundin war es nicht ersichtlich, und das finde ich schon ziemlich dreist, wenn man auf diese Weise zu Mehrkäufen verlockt werden soll!", gab ich zurück und ärgerte mich, dass ich aufgrund der blöden Kassensituation sofort alles hatte einpacken müssen und erst anschließend den Bon kontrollieren und feststellen konnte, dass die Prozente nicht abgezogen wurden. 

Wäre es nicht zu lästig gewesen, meinen Trolley noch einmal zu entladen, hätte ich eine Stornierung das ganzen Einkaufs verlangt und ihn stattdessen bei Rossmann erledigt, wo es die 10% nämlich immer gibt.

Immerhin konnte ich meine Wut aber zum Ausdruck bringen, als ich später per Mail wie immer um eine Bewertung meines Einkaufes gebeten wurde.

Da habe ich mich dann ausgetobt und ... das tat richtig gut! 😂

So, und nun werde ich mich mal dem Haus widmen, denn morgen wird A. mich besuchen - erschien mir angebrachter als ein gemeinsamer Besuch im veganen und politsch korrekten Café 😄 ... und nun muss ich mal überlegen, wo wir überhaupt Kaffee trinken, denn in der Küche ist es im Moment zu kalt zum Sitzen. 

Im Wohnzimmer eigentlich auch, es sei denn, man steckt in so vielen Klamottenlagen wie F. und ich, aber da ich das einem Gast wohl kaum zumuten kann, wird dann morgen ausnahmsweis auch tagsüber schon geheizt, wenn auch nur in Wohnzimmer und Bad.

Man muss es ja schließlich nicht gleich übertreiben ... 😁

Lasst es euch gutgehen und ... bleibt bitte gesund! 😊


Dienstag, 17. Januar 2023

Selbstbedienungsmentalität

Sie ist eines der wenigen Dinge, die in der deutschen Politik nach wie vor bestens funktionieren, und es macht mich richtig wütend zu sehen, wie großzügig jemand wie Christine Lambrecht versorgt wird, die sich vor allem durch Nicht-Leistung hervortat.

Es genügt also, sich vier Jahre lang irgendwie als Minister oder Parlamentarischer Staatssekretär durchzuschlängeln, schon hat man - abgesehen von in ihrem Falle einem Übergangsgeld von insgesamt 227.000 Euro - Anrecht auf eine Pension von 4.660 Euro monatlich, weit mehr als das Vierfache von dem, womit so mancher, der 45 Jahre lang hart arbeitete, klarkommen muss ... irgendwie, denn inzwischen reicht es ja hinten und vorn nicht mehr, zumal von dieser Hungerrente ja auch noch Beiträge für Krankenkasse und Pflegeversicherung zu entrichten sind.

Natürlich braucht es so jemanden kaum zu jucken, wenn sich die Gaspreise - wie ich gestern vernahm - künftig wohl auf dem Doppelten wie vor Putins Krieg einpendeln werden, denn das kann Frau Lambrecht locker aus der Portokasse bezahlen, während es für die am anderen Ende bedeutet, sich auf dauerhaftes Frieren einstellen zu müssen.

Zur Doppelmoral, im eigenen Land Fracking empört abzulehnen, so gefördertes Gas dann aber von auswärts zu irre teuren Preisen einzuführen, und das auch noch mit umweltverseuchenden Riesenschiffen, dazu will ich mal gar nichts sagen, auch nicht dazu, dass der Endverbraucher Spielball der Börsen ist, denn sonst geht mir der Hut endgültig hoch, und das wäre ja doof, wo es am Koppe eh grad schon so kalt ist. 😆

Deshalb erzähle ich lieber noch von meinem gestrigen Spontaneinfall.

Letzte Woche war es, dass zur Abendbrotzeit eine Quizsendung im TV lief, in der Bernhard Hoecker von einem Reissalat mit Thunfisch und Kapern schwärmte.

Ohhhh...?

Das klang interessant, denn mich überfiel sofort das Gefühl, dass beides tatsächlich vortrefflich zusammenpassen könnte, aber leider verriet der gute Mann nichts über weitere Zutaten.

Seitdem dachte ich immer wieder mal daran und gestern Mittag, als ich mich eigentlich nur für ein Stündchen nach oben verkrümeln wollte, packte es mich endgültig und ich überschlug, was meine Speisekammer hergab und ob daraus wohl etwas Brauchbares entstehen könnte.

Schon fielen mir die drei Beutel Kochbeutelreis ein, den ich sonst meist nur verwende, wenn ich für den Hund koche, denn F. zieht die Parboiled-Version vor. Na gut, damit wäre schon mal für den Grundstock gesorgt, Kapern und Thunfisch habe ich eh immer im Haus und von der Salatsoße, die ich seit einiger Zeit gerne auf Vorrat koche, nachdem ich das Originalrezept gehörig entfettet habe, wusste ich auch noch anderthalb Flaschen im Kühlschrank.

Zack, war ich raus aus'm Bett und kurz darauf kochte schon der Reis in Wasser, das ich mit Salz und Curry gewürzt hatte. (Nächstes Mal werde ich noch etwas Brühe beigeben.)

Was genau ich machte, habe ich mir so notiert:

Reissalat

 

3 Beutel Langkornreis, Curry, Salz

2 Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe, 2 Scheiben Ingwer, Sojasoße und ein Schuss Currysoße

1 kl. Dose Mais

1 Glas Kapern

1 Dose Thunfisch im eigenen Saft

Mixed Pickles o.ä.  (fein gewürfelt)

Salatsoße

 

Zwiebeln, Knobi und Ingwer fein schneiden und vorsalzen, mit dem in Salz- u. Currywasser gekochten Reis mischen, die anderen Zutaten unterheben, mit Salatsoße übergießen, mischen und bei Bedarf noch mit Curry (Pulver und Soße) und Sojasoße nachwürzen.

Das Ergebnis sah so aus:


 Es schmeckte tatsächlich richtig gut. Der zunächst sehr überraschte F. war so angetan, dass er viel später am Abend noch einmal davon anfing und meinte, das sei aber wirklich eine gute Idee gewesen.

Als ich nun die Vermutung äußerte, dass die meisten vermutlich Mayonnaise hineingeben würden, lehnte er dies kategorisch ab, nee, mit so nem Fettzeugs bräuchte ich ihm gar nicht zu kommen, das sei so viel besser.

Na ja, Luft nach oben gibt es immer, es war ja nur ein allererster Versuch und ich könnte mir denken, dass z.B. Lauchzwiebeln und frische Paprika das noch fein abrunden würden, aber grundsätzlich haben mich Gefühl und Küchenerfahrung nicht getrogen, das passt alles sehr gut zusammen und schöner Nebeneffekt, es schmeckt sowohl kalt wie auch warm.

Nicht schlecht, wenn man auch nach fuffzig Jahren am Herd immer noch Neues entwickeln kann, oder? 😀

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉