Dieses Wort ging mir durch den Kopf, als ich mich gestern bei meinen Umfragen wieder einmal darüber ärgerte, mit welcher Vehemenz die alles beherrschenden (Welt-)Konzerne sich auf den Umwelthype stürzen.
Frei nach dem Motto, erzeuge Panik und biete dann gleichzeitig die vermeintlichen Heilsbringer an, sprich, man schafft sich selbst einen riesigen zusätzlichen Absatzmarkt, indem man Bedarfe weckt für vegane und angeblich umweltschonende Produkte.
Und grundsätzlich gehört immer die Frage dazu: Sind Sie bereit, für klimafreundlichere Produkte höhere Preise zu bezahlen?
Genau das ist der springende Punkt, man ist dabei, sich in einem irrsinnigen Tempo einen derartig gewinnversprechenden Markt zu schaffen, dass es auch vor 10 Jahren schon nichts Neues mehr war, wie da dann gleich mafiöse Strukturen entstehen, wie hier am Beispiel Windkraftanlangen erläutert.
Natürlich etwas, worüber sich der gedanklich immer besser auf Linie gebrachte steuerzahlende Bürger kaum einen Kopf macht, lässt sich das Gewissen doch so herrlich beruhigen, wenn man antworten kann: Jawoll, ich bin gerne bereit, höhere Preise in Kauf zu nehmen, wenn es dem Wohle unserer Erde dient. 🙄
Genau das will man hören, um die nächste Runde der Preissteigerungen einzuleiten, die man dann natürlich samt und sonders Corona und dem russischen Angriffskrieg in die Schuhe schieben kann.
Wer würde schon zugeben, dass es einem nur um die goldenen Nasen geht?
So weit, so gut, das alles ist mir eh ständig bewusst, doch dann geschah heute Nacht etwas, das mich mal wieder mit Wucht auf das Hauptproblem hinwies, unter dem diese Welt ächzt, nämlich die Bevölkerungsexplosion.
Wieder einmal war ich bei laufendem Fernseher eingeschlafen - vielleicht nicht sehr umweltfreundlich, auf der anderen Seite inzwischen die einzige Möglichkeit, mich beim häufigen Aufwachen gleich wieder eindösen zu lassen, denn habe ich dann nichts, was mich sofort ablenkt, fange ich an zu grübeln und dann war's das mit weiterer Nachtruhe.
Diesmal allerdins ging der Schuss nach hinten los, denn ich schreckte hoch und vernahm das Wort Ägypten.
Oh?
Seit Jahrzehnten befasse ich mich eingehend mit der Antike, weil ich verstehen will, aus welchen Lebenswirklichkeiten heraus das entstand, was heute noch Grundlage für das Denken vieler ist, unter anderem oder sogar in erster Linie die monotheistischen Religionen, die ich vor allem als eines ansehe, nämlich als Unheil bringend.
Zuvor hatte man fast überall an eine Vielzahl von Göttern geglaubt, ein Segen für die Menschheit, wenn sie denn schon Götter benötigt, denn das schloss gegenseitige Toleranz mit ein, weil es ja nie um den einen, alleinseligmachenden Gott ging, den man gegen "Konkurrenten" meint verteidigen zu müssen.
Dann der Rückschritt, der von Anfang an dazu führte, dass Andersgläubige - je nach Mehrheitsverhältnissen - unterdrückt oder ausgeschlossen wurden. Es kam zu Religionskriegen und bis heute wird es vielfach für geboten gehalten, andere im Namen des eigenen Gottes zu töten.
Nun ja, auf jeden Fall wurde ich hellhörig, dachte, es ginge in der Sendung ums alte Ägypten, wurde aber sogleich eines Besseren belehrt, denn in Wirklichkeit drehte es sich um das dortige Bevölkerungswachstum.
Man stelle sich dieses Land mit seiner Jahtausende währenden großen Geschichte vor, mitten in der Wüste gelegen, nur ein schmaler grüner Streifen am Nil entlang ist überhaupt geeignet zum Leben und vor allem für den Anbau von Nahrungsmitteln.
Um 1800 herum gab es etwa 2,5 Millionen Einwohner, die sich diesen mehr als begrenzten Lebensraum teilten, nur 100 Jahre später waren es bereits 12,5 Millionen, die bis 1960 auf 29 Mill. angwachsen waren, inzwischen sind es rund 111 Millionen und bis zum Jahre 2100 rechnet man damit, dass sich dort 200 Millionen Menschen knubbeln werden.
Hier ein sehr lesenswerter Artikel dazu, wie dieses Bevölkerungswachstum durch die Entwicklung der letzten Jahre noch einmal an Fahrt aufgenommen hat - es ist in dieser patriarchalen Welt schlicht ein Zeichen von Macht und Stärke, wenn man möglichst viel Nachwuchs zeugt. Dass es keinerlei Möglichkeiten für Bildung oder Arbeit gibt, interessiert keinen, notfalls schickt man die "überschüssigen" jungen Leute eben los in andere Teile dieser Welt.
Dabei ist Ägypten natürlich nur ein Beispiel, denn genauso läuft es ja in anderen Entwicklungs- oder Schwellenländern auch ab und mir wird angst und bange um das kleine Europa, wenn sich diese Massen erst einmal in viel größerer Zahl in Bewegung setzen, weil ihnen irgendwann gar nichts anderes mehr übrigbleibt.
Es gibt wohl Pläne, riesige Städte mitten in die Wüste zu bauen, wobei aber noch kein Mensch weiß, wie diese mit Wasser und Energie versorgt werden könnten, von daher finde ich es wirklich löblich, wenn man zumindest in Ägypten versucht, auf die Menschen einzuwirken, allerdings zeigt es der Artikel auch klar auf, dass die Erfolgsaussichten mehr als bescheiden sind, wenn diesen jegliches Verständnis dafür abgeht.
Ich kenne diese sozialromantischen Schreibtischberechnungen, dass die Erde locker so und so viele Milliarden verkraften könnte, wenn wir nur alle aufgetürmt übereinander leben und uns von Insekten und veganen Würstchen ernähren, aber ... denkt eigentlich auch mal jemand darüber nach, wo das viele zusätzlich benötigte Palmöl angebaut werden soll, wie es überhaupt mit immer mehr Anbauflächen aussieht und wo die ungeheueren Wassermengen herkommen sollen, die man dafür braucht?
Dass die Wirtschaft sich dieses Themas nicht annehmen mag, liegt auf der Hand, bedeutet doch jedes hinzukommende Menschlein eine Steigerung des Umsatzes, aber warum zum Teufel scheinen auch Politiker einen großen Bogen um das doch so Offensichtliche zu machen?
Wo kommt diese unermessliche Arroganz unserer Spezies her, die uns denken lässt, jeder von uns sei so kostbar, dass wir dringend immer noch mehr werden müssen?
Es will doch zum Teufel noch mal keiner den bereits Lebenden etwas Böses, aber es muss doch machbar sein, dass wir aufhören uns wie die Karnickel zu vermehren?
Schulen, Aufklärung, kostenlose Verhütungsmittel, das ist das Einzige, was mir dazu einfällt ...
Und nun hab ich mich so verquatscht, dass ich die Sache mit den neuaufgetauchten Weihnachtskeksen noch mal um einen Tag verschiebe, denn nun muss ich gleich los zum Einkaufen.
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀