Ein wenig hektisch ging es ...

 ... gestern früh zu, bis ich F. komplett angezogen und mitsamt seinem Rollator vor dem Haus hatte, und erst nachdem wir schon 20 Meter weit waren, merkte ich, dass ich mich selber dabei mal wieder völlig vergessen hatte.

Das heißt, nicht mich, aber meine Mütze, an sich kein Problem, denn ich bin kein solches Weichei, dass ich es nicht auch mit kalten Öhrkes aushalten könnte, aber ... meine Haare benötigen dringend einen neuen Schnitt, für den ich erst mal die Zeit finden muss, und dementsprechenden Stylingbedarf haben sie gerade, bevor ich irgendwohin gehen mag.

Sprich, außer nach dem Aufstehen mal durchgekämmt zu werden, hatten sie noch keinerlei Hinwendung von mir erfahren und so mochte ich beim besten Willen nicht rumrennen, also zurück, ich würde F. schon wieder einholen.

Was dann aber schwieriger wurde als gedacht, denn der Bursche hatte einen richtigen Affenzahn drauf. 😅

Überhaupt lief er prima, keine einzige Pause war nötig, schon gar kein Hinsetzen, er marschierte in einem Rutsch durch, zwar schnaufend, aber auszuhalten war es offenbar.

Dann kam die Überraschung, als vor dem Blutabnehmen sein Blutdruck gemessen wurde.

"Huch, der ist aber niedrig", staunte die Dame, "nur 91:62."

Und das, obwohl F. sich ja gerade für seine Verhältnisse so sehr angestrengt hatte? 

Später versuchte sie es noch einmal, mit dem gleichen Ergebnis, so dass ich mich vorsorglich bei ihm erkundigte, ob er überhaupt noch lebe. 😁

Nachdem ich ihn wohlbehalten nach Hause geschafft hatte, marschierte ich wieder los, diesmal zu Netto, den Rest meines Leergutfundes abgeben und einkaufen.

Dabei stach mir ein winziger Weißkohlkopf von nur 1292 g ins Auge. Der war ja niedlich und da Bratkartoffeln eh schon fertig standen, genau wie die letzten Frikadellen, die nun wegmussten, überlegte ich, dass ich daraus ein Gemüse machen könnte, so wie meine Mutter es früher tat.

Was mir dann aber noch mehr Küchenkram einbrachte, als ich ohnehin eingeplant hatte.

Zunächst achtelte ich das Köpflein, befreite es von den äußeren Blättern und schnitt es dann in ganz feine Streifen, die ich in kochende Brühe gab.

Okay, die würden ziemlich lange brauchen, also hatte ich nun genügend Zeit, das Suppengemüse, das ich schon für die serbische Bohnensuppe mitbrachte, zu putzen, kleinzuschnipseln und einzufrieren.

Da für heute eine Fahrt zum Getränkemarkt ansteht, war mir klar, dass mir auch nun die Zeit zum Kochen wieder knapp werden würde, also machte ich mich gleich noch an den Wurst-Gemüse-Salat, den es dann heute zum Rest Bratkartoffeln geben wird, und bis ich mit der ganzen Schnibbelei fertig war, war mehr als eine Stunde vergangen.

Nicht dramatisch, denn dem Kohl hatte die lange Kochzeit sehr gutgetan. Immer noch bissfest war er, aber doch so weich, dass man ihn gut würde essen können.

Also stellte ich die große Flamme aus und fertigte auf der daneben in einem weiteren Topf eine kleine Mehlschwitze an, goss mit Milch und dem Kochsud des Kohles auf, würzte mit Peffer, Salz, Muskat, ließ das Ganze kurz aufwallen und hob dann das Gemüse unter:

Hach, war das später eine Freude, es schmeckte wirklich wie bei Muttern oder auch schon bei Oma. F. war ebenfalls begeistert und ich beschloss, dass ich das nun wieder öfter machen werde. 😊

Und nun fahren wir los zum Getränkemarkt, nicht ohne dass ich ein bissl sauer auf U.s Sohnemann wäre, denn anstatt seinen eigenen Parkplatz zu benutzen, hat er seinen Daimler bei uns vors Haus gestellt, so dass ich die schweren Sprudelkästen bis zum Auto weiter schleppen muss, als es nötig wäre, könnten wir selber direkt vor der Haustür parken. 🙄

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉