Anders kann ich es nicht bezeichnen, was mir gestern begegnete, als ich mich zum ersten Mal seit etlichen Jahren wieder mit einer Bachelorarbeit auseinandersetzte.
Gendern ist Pflicht, sonst gibt es Punktabzug, also verwendete U. in ihrer Arbeit genderneutrale Sprache, was das Zeug hielt, und mitunter wurde mir fast schwindelig, weil ich zwischen den ganzen männlichen und weiblichen Bezeichnungen große Mühe hatte, herauszufinden, was überhaupt ausgesagt werden sollte.
Hier mal ein Schmankerl daraus:
"Die Kommunikation wird als wichtig angesehen, nicht nur zwischen Palliativmedizinern oder Palliativmedizinerinnen und Hausärzten oder Hausärztinnen, sondern vor allem zwischen Ärzten oder Ärztinnen und Patienten oder Patientinnen." 😲 🤣
Versteht ihr nun, was ich meine? 😂🤣😂
Besonders nett fand ich auch, dass die begleitende Professorin im Überschriftbereich als "Frau Dr.in Prof.in ..." bezeichnet wurde, denn da kam ich gleich ins Trudeln, weil ich intuitiv erwartete, dass gleich erläutert würde, IN welchem Bereich die Dame ihren Doktor gemacht hat, während die beiden "ins" natürlich in Wirklichkeit nur darauf hinweisen sollten, dass eine Frau eine Frau ist. 🙄
Und vollends lächerlich wurde es, als sogar von Mitgliedern und Mitgliederinnen gesprochen wurde, so dass ich einen guten Teil der vier Stunden, die ich benötigte, mit Kopfschütteln verbrachte und mich am Ende tatsächlich fragen musste, worum genau es überhaupt gegangen war, weil diese aufgeblähte Art der Formulierungen es erschwerte, den Kern der Aussagen dazwischen zu erkennen.
Andererseits muss ich sagen, so viel Spaß hatte ich selten beim Korrigieren, denn immer wieder lachte ich laut auf über so viel Unsinn, der aber immerhin für die Studenten den Vorteil mit sich bringt, dass sie deutlich weniger "echten" Text schreiben müssen, um die geforderte Seitenzahl zusammenzubekommen.
Ich schätze, dass von U.s 40 Seiten ohne das Gendern locker 10 bis 15 wegfallen würden, da hätte sie noch ganz schön Arbeit gehabt, diese zu füllen. 😂
Tja, das war es also, was mich gestern neben dem ganzen üblichen Kram beschäftigte, und U. hatte ziemliches Glück, dass ich meinen Freitagseinkauf wegen des Maishähnchens verschob, zu dem ich aber nun gleich starten werde, damit ich später pünktlich zum Friseur komme.
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Meio, da wird mir's aber ganz ganz schwindlich, ich so einen Dreck lese. Eine Minderheit bestimmt über eine Mehrheit. Aber das paßt
AntwortenLöschenins Irrenhaus Deutschland. Lass mich noch eine Anmerkung machen wegen meiner Bekannten: Ja, als Privatpatientin hätte sie keine so lange Wartezeit gehabt. Sie hatte schon einmal Brustkrebs.
Hat sie das bei der Terminvereinbarung denn dazugesagt?
LöschenHallo, Liebe „Sparköchin!“
AntwortenLöschenMan fragt man sich wirklich, ob die eigentliche Aussage eines Textes noch eine Chance hat, zwischen all den Wortkaskaden durchzublitzen.
Wobei ich wahrscheinlich den Tex hätte auch lesen können, aber ob ich davon auch nur irgendetwas verstanden hätte? – Wohl eher nicht.
Aber immerhin hattest du so beim Korrigieren zumindest kurzfristig deinen Spaß.
Und während du dich durch sprachliche Schlangenlinien kämpfst, wartet das Maishähnchen. Ich hoffe, es war den Einkaufsaufschub wert!
Friseurtermine sind ja auch immer so eine Sache. Geht man raus und fühlt sich wie neugeboren oder eher wie ein gerupftes Huhn?
Ich hoffe für dich es ist ersteres.
Liebe – gerupfte Maishähnchen – Grüße
Vom lifeminder
Es heißt auch weiterhin natürlich hier: "Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenObwohl du auch eine Sparköchin irgendwie für mich bist. Weil du immer - so find ich - sehr pfiffig und klug einkaufst.
Das stimmt, lieber lifeminder, ich versuche Kosten, Ressourcen und auch Zeit zu sparen, wo immer es geht, also nicht nur in der Küche. ;-)
LöschenUnd solche studentischen Arbeiten sind naturgemäß nie leicht zu lesen, zum einen, weil sie von Fachausdrücken wimmeln, zum anderen, weil die jungen Herrschaften sich oft mit Wortreichtum bzw. einer Unzahl von Zitaten darum herumzudrücken versuchen, dass sie in Grunde oftmals nicht sehr viel Ahnung von der Materie haben, aber wenn dann noch dieses unsägliche Gendern hinzukommt, wird es nur noch zum Haareraufen.
Liebe Das-Maishähnchen-ist-sicher-genießbarer-als-ich-mitunter-Grüße zurück! :-))