Montag, 3. Februar 2025

Für die TV-Nachrichten gar nicht mehr erwähnenswert?

 Am 16.1. war es ein Mann mit Messer, der im Einkaufszentrum des Nachbarstadtteiles die Menschen am hellichten Tag in Panik versetzte und zum Glück durch beherztes Eingreifen von Passanten und Security (ohne die gar nichts mehr zu gehen scheint) abgewehrt werden konnte.

Am 26.1. wurde ein Mann auf offener Straße erschossen, letzten Samstag wurde nachmittags um 15 Uhr ein Mann durch einen Messerangriff lebensgefährlich verletzt, und das sind nur drei der Vorfälle, von denen man in Polizeibericht und regionalen Medien inzwischen fast täglich liest.

Sich zumindest da noch sicher fühlen können, wo viele Menschen sind?

Nee, Fehlanzeige und leider ist das nicht nur hier im Ballungsraum so, wie mein Bruder gestern berichtete.

In Limburg, genau dort vor dem Dom, wo wir uns schon mehrfach gerne aufhielten, um die wunderschönen alten Häuser zu bewundern, und wo auch meine Nichten oftmals zu Freizeitzwecken unterwegs sind, gab es vor einigen Tagen eine Massenschlägerei zwischen rivalisierenden Migrantengruppen, wobei Schlägerei verharmlosend klingt, denn natürlich wurden auch Messer und Schlagstöcke benutzt. 

Selbst in dem einstmals recht beschaulichen Dorf, wo er mit seiner Familie lebt, ist es vorbei mit Sicherheitsgefühl, denn schon einiger Zeit gibt es dort eine Einbruchsserie, die einfach nicht abreißen will. 

So erzählte er es mir gestern während eines ausgiebigen Telefonates und schon waren wir mitten in einer Fachsimpelei darüber, wie man sein Haus sicherer machen könnte.

Bei uns ist die große Schwachstelle das immer noch fehlende Gitter am Badfenster, nachdem F. das alte ja kurzerhand abgesägt hatte, als er sich einmal aussperrte. Ansonsten haben wir zum Garten hin Gitter, vorn sind Rolläden und die oberen Fenster haben wir mit einbruchshemmender Folie versehen.

Bei meinem Bruder dagegen ist es die Außentür zum Keller, die Einbrecherbanden nicht viel entgegenzusetzen hat, und nun grübelte er, was da zu machen sei?

Bis ich von der Idee erzählte, die F. bei unserer Hintertür schon vor Jahrzehnten umsetzte:

Er jagte rechts und links davon zwei dicke, lange Schrauben in die Wand, besorgte sich eine lange Eisenstange und durchbohrte sie auf beiden Seiten, so dass sie genau auf die Schrauben passt, auf die man dann Muttern dreht, so fest, dass die Tür keinen Spielraum mehr bietet, um einen Hebel ansetzen zu können.

Ist abends und morgens ein bissl Gefummele, bis man die Muttern drauf und wieder runterhat, und wir tun es, zumindest so lange wir einen Hund haben, nur, wenn wir wegfahren, aber es lohnt sich, denn für Einbrecher ist der Zeitfaktor ganz wichtig und je mehr sie auf Widerstände stoßen, umso schneller geben sie auf.

Meine Güte, was waren das doch noch für Zeiten, als in meinem Dörfli die Häuser noch über ganz normale Türgriffe verfügten, über die man einfach so eintreten konnte. Nichts war abgeschlossen, nicht einmal die Autos auf dem Hof. 

Und was sich auch stark verändert hat, ist die "Reife" der Kinder, wenn man das überhaupt so nennen will.

Er schickte mir ein Foto, auf dem der Tisch im Esszimmer gedeckt war fürs Geburtstagsessen der Großen - er und meine Schwägerin nahmen teil sowie die Mädels mit ihrem jeweiligen Freund.

Was mir erschreckend bewusst machte, wie wenig ich in den letzten Jahren von ihrem Aufwachsen nur noch mitbekam. Besonders die Kleine - sie wird im April 16 - macht schon seit Jahren mit Jungs herum und hat bereits einige Beziehungsdramen hinter sich, so wie ich es auch von anderen Jugendlichen mitbekomme, die oft sehr viel früher dran sind als wir damals.

Wie passt das zusammen?

Die Erziehungsmethoden, die wir erfuhren, hält die seit den 70er-Jahren eher links ausgerichtete Pädagogik für grundlegend falsch, die zarten Seelchen müssen sehr viel mehr beschützt werden als einst die unsrigen, Schulnoten ab der ersten Klasse sind natürlich nicht zumutbar und auch nicht der Schulweg zu Fuß und bei jedem Wetter.

Selbst die Märchenbücher, die wir so liebten, würden enormen Schaden anrichten und so weiter und so fort ...

Watte statt Strenge, auch Pflichten sollten nicht zum Alltag gehören, wo immer sie vermeidbar sind, die Kinder sollen doch Kinder sein dürfen.

Sollten sie lernen, Autoritäten anzuerkennen, oder doch eher, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen?

Auf diese Frage stoße ich in Umfragen oft, so als würde es nur diese beiden Möglichkeiten geben und nichts dazwischen, und ... natürlich tendiert man dann fast automatisch dazu, Letzteres anzukreuzen, und erst wenn ich einen Moment darüber nachdenke, fällt mir auf, dass ich damit dann das mit den Autoritäten gleichzeitig ausschließe. 🙄

Was mich an der ganzen Sache enorm irritiert, ist, dass die Folge dieser Erziehungsmethoden vor allem in sexueller Hinsicht zu spüren sind, denn da sind sie eindeutig früher reif, wenn auch wirklich nur dort, weil man sie ja vom Übernehmen von Verantwortung so lange wie möglich bewahren will.

Hm ..., da hab ich noch viel Stoff zum Nachdenken. 

Ansonsten alles paletti hier, bis auf den Reis.

F. ist ein ausgesprochener Fan davon, allerdings muss es "parboiled" Reis sein, mit anderem brauche ich ihm gar nicht erst zu kommen, weil er sich an jedem einzelnen Körnchen erfreuen kann.

"Hach, wie locker der ist", schärmt er dann gerne, "jedes Korn spüre ich auf der Zunge."

Diesmal ging allerdings etwas schief, obwohl ich die gleiche Marke wie immer gekauft hatte.

Beim Kochen selbst fiel mir gar kein Unterschied auf, erst als ich ihn dann mit reichlich Zwiebeln und Knobi in der Pfanne zu Curryreis briet, stutzte ich zwar, weil mir die Konsistenz irgendwie anders vorkam, aber richtig wach wurde ich erst, als F. zu maulen begann:

"Was isch au des für a Reis? Parboiled isch der jedenfalls net, der klebt ja." 😠

Und tatsächlich, er hatte Recht, da gab es keine glatten Oberflächen wie sonst und da ich ihn wie immer zubereitet hatte, konnte es nur an der Ware selbst liegen.

Die müssen den falschen Reis in die Verpackung gesteckt haben - ist mir auch noch nie passiert. 


So, und heute ist endlich Herr Hoover an der Reihe, nachdem ich gestern mit seinem Kollegen in der oberen Etage mehr als gründlich zugange war.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

6 Kommentare:

  1. An meinen langen Schulweg erinnere ich mich auch noch. Zu dieser Zeit übnerquerte ich ein Bächle, das von rechter Hand kam und auf der linken Seite weiter geflössen ist. Heute ist alles unter der Straße oder sonst wo "versteckt." Reis mag ich sehr gerne nur mache ich das viel zu wenig. Ich bevorzuge hier die verschiedenen Sorten von Oryza. Gerade lese ich, daß diese Marke bei einem Test Mineralölrückstände geefunden wurden. Also in Zukunft bleibe ich mit dem Kauf außen vor.
    Die Sicherheit ist ein ganz großes Thema finde ich und die Ankündigungen aller Parteien läßt nichts Gutes hoffen. Es interssiert sich niemand der Politiker für die Belange der Menschen die hier leben. Die Kinderschänderpartei (Grüne) machen sich für Asylanten, Migranten und Ukros stark. Von denen werden sie aber nicht gewählt. Es wird eine schwarz / grüne Regierung geben. Merkel begann mit der Zerstörung des Landes.

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    1. Du magst es gern etwas teurer und bevorzugst "Marken" beim Einkaufen?
      Ich greife beim Reis wie bei fast allem zu den günstigeren Eigenmarken und bis auf diese eine Ausnahme jetzt bin ich damit auch immer gut gefahren. ;-)

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  2. Hallo, Liebe „Rex-Mama!“

    Was du schilderst, klingt wirklich beängstigend.
    Bei uns gibt es auch hin und wieder Auseinandersetzungen, aber zum Glück sind diese (meist) längst nicht so heftig wie die, von denen du berichtest.

    Ich fühle mich an den meisten Orten, an denen ich bin, noch sicher, doch es bedrückt einen schon, wenn man die zunehmende Gewalt liest und sieht. Vielleicht trifft tatsächlich zu, je größer die Stadt, desto größer die Gewalt? Wobei ich hoffe, dass das nicht so ist.

    Nur gut, dass 99% der Menschen für anderes stehen wie Gewalt und Zerstörung.

    Was die Erziehung angeht, denke ich auch, dass Kinder Autoritäten brauchen, wenn auch nicht in einem übertriebenen, übermäßigen Maße. Sie brauchen den Raum, ihre eigenen Erfahrungen zu machen, zu wachsen und ihre Entscheidungen zu treffen.
    Gleichzeitig dürfen sie jedoch nicht komplett aus der Verantwortung entlassen werden. Kleine Aufgaben im Haushalt oder auch mal Verantwortung zu übernehmen, ist durchaus etwas, was Kinder lernen sollten, ohne gleich ihre Kindheit deswegen verlieren zu müssen.

    Supernachdenklicher Blog. Über den ich sicher noch sehr lange grübeln werde, der vor allem aber anspornt es selbst besser zu machen.


    Der Reis, ich kann es mir fast bildlich vorstellen, wie "F" sich über den klebrigen Reis ärgert. Sei dir sicher, es lag bestimmt nicht an dir.



    Liebe – wie immer Gewalt- und Zerstörungsfreie – Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Jein, lieber lifeminder, die Anzahl der Menschen ist im Ballungsraum Ruhrgebiet ja seit vielen Generationen sehr hoch, es hängt eher mit der Zusammensetzung der Bevölkerung zusammen.
      Die Tage las ich einen interessanten Artikel darüber, dass Integration um so reibungsloser funktioniert, je ähnlicher sich die Kulturen sind. Deshalb klappte es auf längere Sicht auch mit den großen Einwanderungswellen aus dem polnischen Raum so gut.
      Nun aber kommen immer mehr junge Männer aus Kulturen, in denen neben der Religion auch der Ehrbegriff eine sehr große Rolle spielt, rund 30 % von ihnen, so hieß es vor zwei Tagen im TV mit ohnehin schon großen psychischen Problemen und dann knallen die verschiedenen Gruppierungen und Kulturen aufeinander, wobei die Messer leider immer lockerer sitzen.
      Wir haben uns als aufnehmende Gesellschaft überschätzt und einige tun es noch immer, so dass man nur abwarten kann, wie das ausgehen mag.
      Und damit sind wir auch gleich beim Autoritätsbewusstsein, dass wir unseren Kindern ja regelrecht abtrainieren.
      Wenn zu uns früher ein Lehrer etwas sagte, dann war das Gesetz und keiner wäre auf die Idee gekommen, ihn körperlich anzugreifen, was inzwischen leider oft der Fall ist.
      Und so setzt sich das dann der Polizei oder anderen Hilfskräften gegenüber fort, zumal die Jugendlichen mit Migrationshintergrund in ihrer Heimat bzw. der hier stattfindenden Parallelgesellschaft ganz anders sozialisiert werden, denn dort gilt nach wie vor das Patriarchat.
      Ich schaue mir öfter mal Sendungen an, wo es um junge Straftäter geht und immer wieder hört man ähnliche Aussagen: Wir lachen doch über euer System, wissen ja genau, uns passiert nicht viel, egal was wir machen.
      Man kann seine Sozialisierung nun einmal nicht einfach abstreifen wie eine getragene Unterhose, und das wird von unseren "Sozialromantikern" falsch eingeschätzt, denke ich.
      Übrigens beschäftigt mich seit Tagen die Frage, ob Demokratien nicht überhaupt zum Scheitern verurteilt sind, je heterogener ihre Gesellschafen werden, nicht nur in Bezug auf Arm und Reich, sondern auch kulturell.
      Demokratie lebt von Kompromissen, aber je unterschiedlicher die Beteiligten, umso schwerer lassen sie sich finden und am Ende hat man nur noch Unzufriedene, zumindest wenn "Brot und Spiele" nicht mehr scheinbar unbegrenzt fließen.

      Liebe Ebenfalls-sehr-nachdenkliche-Grüße zurück! ;-)

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  3. Jetzt hast ja noch einen 2. Blog geschrieben :) - Danke für diesen sehr ausführlichen Kommentar, der erneut zum Nachdenken anregt und die Frage stellt bei mir? - Wie machen wir es denn insgesamt besser, wie kriegen wir alle unter einen Hut? Wirklich Alle?

    Du wärst für jedes Grenium eine tolle Bereicherung mit deinem Wissen - und Ideen.

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  4. Danke und *lach*, mein Lieber, das mit dem Nachdenken antwortete mir gestern auch eine Online-Nachrichtenredaktion, wo ich im Leserbeirat bin und der ich auf ihre Bitte hin meine Meinung zu einem bestimmten Thema geschrieben hatte.
    Mehr als ungewöhnlich, dass sie darauf antworten, aber diesmal machten sie es - ich hatte unter anderem auf das Pendel hingewiesen, von dem ich es kürzlich ja auch hier schon hatte. ;-)
    Und ich denke, dass es immer schwerer bis eigentlich fast unmöglich wird, je mehr Menschen aus Kulturen hinzukommen, die der unseren so gar nicht ähneln.
    Hast du mal Berichte gesehen, wie Deutschstämmige in den USA oder Kanada bayrische Volksfeste feiern oder wie Deutsch auf Malle und in Thailand ihre eigene Community bilden? Ist dir aufgefallen, dass man Russlandeutsche oft an der Art ihrer sehr altbackenen Vornamen erkennt?
    Es ist uns Menschen zu eigen, dass wir beim Auswandern in der Fremde die Gepflogenheiten von daheim fortsetzen, sie oft sogar weiter ausbauen und intensivieren.
    Mit dem türischen Heizungsmonteur unterhielt ich mich die Tage ja sehr ausgiebig, er erzählte, dass in seiner Heimat die Religion längst nicht mehr den Stellenwert von einst hätte, während es hier genau andersherum ist, immer mehr muslimische Frauen tragen das Kopftuch, Kirchen werden in großer Zahl dichtgemacht, dafür entstehen immer neue islamische Moscheen/Moscheevereine.
    Gutes Beispiel ist die evangelische Freikirche, wo ich vor ein paar Monaten mit A. war. Jahrzehntelang lebten die Anwohner neben einer christilichen Einrichtung, inzwischen wurde das riesige Gebäude von einem Moscheeverein übernommen, schon ändert sich alles in der Nachbarschaft.
    Die so hochgelobte "Integration" ist möglich, solange die Zahlen überschaubar sind, aber wenn das eine das andere (noch nur gebietsweise) zu überwiegen beginnt, geht es letztlich um Verdrängung. Das war schon beim Christentum so, als es vom ehemaligen Märtyrertum zur Staatsreligion erhoben wurde, und diese Mechanismen werden immer gleich ablaufen.
    Man sieht es ja auch an A. und M., deren Leben komplett in türkischem Umfeld abläuft, selbst die Kinder haben kaum Kontakt zu Deutschen, weil diese in Kindergarten und Schule in der Unterzahl sind und es ihnen natürlich vertrauter erscheint, sich innerhalb des eigenen Kulturkreises zu bewegen.
    Ich weiß es nicht, was man da noch machen kann, außer dafür zu sorgen, dass der Zustrom in diese Parallelgesellschaften ausgebremst wird, und zwar an den Grenzen.

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