Samstag, 31. Mai 2025

Die wundersame Einkaufsfamilie

 Wir wohnen nun seit 31 Jahren hier und wenn ich mich recht entsinne, begegnete mir diese Familie seit den Anfangszeiten, als Netto noch Plus war.

Keine Ahnung, der wie vielte Generationenwechsel da bereits stattfand, aber sie treten immer in der gleichen Konstellation auf - Kind, Mutter und Oma. Seit jeher alle drei deutlich zu dick, die beiden Erwachsenen die Haare immer dunkelrot gefärbt und keine von ihnen möchte man wirklich anfassen.

Meist schiebt die Mutter den Einkaufswagen, Tochter und Oma sind irgendwo im Laden unterwegs, dann treffen sie wieder zusammen und ständig tauschen sie sich laut aus, notfalls auch über die Gänge hinweg.

"Geh ma nach die Omma, die zeicht dich datt", kann man beispielsweise hören oder "sach ma, war die Knack-Wuast nich letzte Woche noch billiger? Sommer lieba die ause Dose nehmen?"

Der Lärm, den sie veranstalten, ist wirklich enorm und natürlich versperren sie ständig im Dreierpulk die Gänge, so dass man nicht vorwärtskommt.

Hach, wie ich es liebe, wenn ganze Familien zusammen einkaufen gehen ... 😁

Gestern kam noch ein älteres Pärchen hinzu, das ich hier noch nie gesehen habe. So richtig alt waren die beiden eigentlich noch gar nicht, benahmen sich aber so, schoben zu zweit durch den Laden und blieben vor so gut wie jedem Regal stehen, um einzelne Artikel herauszunehmen, genau zu betrachten, um sie dann wieder zurückzustellen und die nächsten zu schnappen. 

Ich wollte nur eben an den Joghurt heran, war aber nicht möglich, da sie nicht nur selber mit ihrem nicht unbeträchtlichen Umfang davorstanden, sondern auch noch den Wagen der Länge nach vors Regal gestellt hatten, so dass gar nichts mehr ging, weder kam ich an die Kühltheke heran noch weiter, denn dort stand ein Pfeiler im Weg, es war also alles blockiert.

Geduldig baute ich mich hinter ihnen auf, wartete und ... wartete, denn die kamen aus ihren Betrachtungen gar nicht mehr heraus, kriegten aber gleichzeitig auch absolut nichts von dem mit, was um sie herum geschah. 

Ansprechen wollte ich sie nicht, also schob ich meinen Wagen an eine wenig frequentierte Stelle, quetschte mich dann hinter dem Pfeilder hindurch, suchte erst mal meinen Kram aus anderen Gängen zusammen und als ich zurückkehrte, kam ich tatsächlich an den Joghurt heran.

Doch kaum ging ich ums nächste Eck, standen sie wieder vor mir und so zog es sich durch meinen ganzen Einkauf hindurch, überall waren sie und hielten mit ihrem umständlichen Getue den ganzen Verkehr auf. 🙄

Ich komme dann immer ins Grübeln, sind solche Leute einfach alt und unsicher oder ... waren sie womöglich schon ihr ganzes Leben lang so?

Egal, es ändert ja eh nix und auf jeden Fall wird das Einkaufen so nie langweilig. 😉

Wieder daheim stellte ich fest, dass F. immerhin seine Tabletten eingenommen, aber nichts gegessen hatte.

Na gut, mir sollte es recht sein, mittags bekam er von mir auch nichts, stattdessen verkrümelte ich mich zu einem Päuschen nach oben, als ich mit meiner Arbeit durch war.

Später richtete ich mir ungerührt mein Früh-/Mittag-/Abendstück her und als er merkte, dass er wieder leer ausging, marschierte er in die Küche, schöpfte sich Linsensuppe auf einen Teller, erwärmte sie in der Mikrowelle und speiste dann allein drüben. Der Hunger trieb es also irgendwann dann doch noch rein ... 😁

Heute früh unternahm ich mit Rex einen wirklich wunderschönen und sehr langen Gang durch die Morgenruhe, anschließend ging ich zumindest versorgungstechnisch wieder zur Tagesordnung über, denn mich selbst nervt die Streikerei am meisten, weil meine Routine dann durcheinandergerät, und nun werde ich mal den Wetterbericht studieren, um zu sehen, ob ich es riskieren kann, Lampenschirme und Deckchen zu waschen, die ich draußen trocknen möchte, um sie nach dem Bügeln gleich wieder ihren Bestimmungsorten zuzuführen.

Außerdem bedarf das Bad einer Reinigung und so weiter und so fort.

Ach ja, eines fällt mir gerade noch ein, denn ich glaube, ich hatte vergessen zu erwähnen, wie toll Rex mir zur Seite stand, als dieser Fotomensch kürzlich seine Nase über unser Gartentor hängte.

Der arme fehlgeleitete Mann hatte ja schon von mir einen ersten Segen abbekommen, aber nur Sekunden später war auch Bubi an meiner Seite und ... sprang zu meinen Erstaunen sofort hoch, donnerte gegen die Bretter und begann drohend zu bellen.

Der Typ machte einen erschreckten Satz nach hinten, ich war wirklich stolz auf mein Büble und nun frage ich mich, ob ich ihm bezüglich des Einbruches womöglich unrecht tue, wenn ich davon ausgehe, dass er gar nichts mitbekam?

Gut möglich, dass er sehr wohl etwas hörte und sich auch bei F. meldete, dieser es aber nicht richtig zu interpretieren wusste und daher nur dachte, boah, was nervt dieser Hund mich denn so?

Keine Ahnung, aber ... im Zweifel für den Angeklagten. 😊

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

 

 

Freitag, 30. Mai 2025

Ein saublöder Tag

 Eigentlich hätte alles recht geruhsam werden können, einen großen Topf Suppe wollte ich kochen, irgendwann würde der Gasmann kommen, nebenher Umfragen, ein bissl Hausarbeit, nichts Weltbewegendes also.

Dann allerdings fing mein Läppi wieder an zu spinnen bzw. es trat wieder das gleiche Problem auf, mit dem ich mich ja nun schon einige Wochen herumschlage, nämlich dass Windows mit dem Abspeichern von Fotos im JPEG-Format nicht mehr klarkam und mir nur noch Grafiken statt Bilder anzeigte.

Natürlich habe ich die Suchmaschinen befragt und mein Verdacht erhärtete sich, dass es mit einem der letzten Updates zusammenhängen könnte, also schaute ich mal hinein, fand alles auf dem neuesten Stand, allerdings gab es ein optionales, das ich beschloss herunterzuladen. Vielleicht würde sich das Problem dadurch ja von alleine lösen, wobei mir klar ist, dass ich demnächst umsteigen muss auf Windows 11.

So weit, so gut, doch nun beging ich den Fehler, F. davon zu erzählen, der mir gegenüber faul am Couchtisch herumsaß.

In der Vorschau sähe ich nur noch Grafiken, keine Fotos mehr und öffnen ließe sich erst recht nichts ... prompt bekam ich zu hören: 

"Des gibts doch nette, do hasch irgendebbes falsch g'macht."

"Na hör mal, seit gefühlten tausend Jahren speichere ich mir Fotos vom Handy ab, bearbeite sie u.U., speichere sie erneut, und nun meinst du, auf einmal sei ich zu dämlich dazu? Es liegt an Windows, nur den Fehler konnte ich halt noch nicht ausmachen ..."

Nein, das ließ er nicht gelten, ich sei es, die alles verbocke, und nun wollte er selber nach dem Rechten sehen.

Na gut, von mir aus, ich musste eh in die Küche, mich weiter um die Suppe kümmern.

Und damit bekam ich ihn nicht mehr weg von meinem Platz und meinem PC, er fuhrwerkte und fuhrwerkte und wenn ich zwischendurch mal gucken kam, merkte ich schon, dass er dabei war, bei mir die gleiche Unordnung in die Dateien zu bringen, wie sie an seinem eigenen PC herrscht.

Sehr ungewöhnliche Umwege ging er, um Bilder abzuspeichern - klar, warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Ändern am eigentlichen Problem tat es eh nix, aber dessen Vorhandensein leugnete er sowieso, schob mir nach wie vor die Schuld in die Schuhe, ich habe eben keine Ahnung usw.

Ein Wort gab das andere, es wurde immer lauter hier und allmählich riss mir der Geduldsfaden, die Suppe war fertig, ich hätte mich nun gerne um Umfragen gekümmert, aber F. saß immer noch wie festgenagelt auf meinem Platz.

Ob ich dann vielleicht mal meine Schwester anrufen sollte?

Am Vortag hatte ich es unterlassen und ihr nur per WhatsApp gratuliert, weil ich weiß, dass ihre Festtage immer recht rummelig ablaufen, aber nun müsste es doch gehen?

Ach nein, ging ja nicht, schließlich wartete ich auf den Anruf des Gasmannes.

Der dann um kurz vor eins kam und die schlechte Stimmung hier kurz unterbrach.

Leider ging es danach und nachdem ich meine Männer abgefüttert hatte, aber weiter, F. bestand darauf, dass ich zu blöde wäre, das sagte er mehrmals wörtlich und war mit vernüftigen Argumenten gar nicht mehr zu erreichen, zumal er immer wieder selber herumwurschteln wollte.

Irgendwann verkrümelte ich mich, rief dann doch noch bei meiner Schwester an, aber für mehr als ein kurzes Gespräch reichte es nicht, denn sie hatten immer noch Gäste da, hatten am Vorabend auspropiert, wie es in der neuen Wohnung, die ja deutlich kleiner ist als ihr Haus, denn mit vielen Leuten überhaupt funktionieren würde.

Erstaunlich, fast 30 Menschen waren sie und als ich fragte, ob die dann auf dem Boden gesessen hätten, meinte sie, nö, sie hätten mehrere Stehtische aufgestellt.

Jesses, eine Stehparty, was für ein Glück, dass ich eh nicht eingeladen war ... 🤣

Erschreckend dabei, dass die Kleine, die ich jahrelang auf meinen Hüften durch die Gegend tragen musste, nun auch schon 55 ist, auch wenn man es ihr nicht wirklich ansieht.

Wo ist nur die Zeit geblieben? 

Wir verblieben so, dass sie sich am Wochenende bei mir melden wird, wenn sie mehr Ruhe für ein ausgiebiges Pläuschchen hat, und damit blieb mir nichts anderes mehr übrig, als mich wieder meinem Läppi und F. zuzuwenden.

Der es nun allerdings vorzog, das Feld zu räumen, denn im Hintergrund lief ja immer noch dieses große Update und er hatte es übertrieben, nun ging gar nichts mehr, Internet funktionierte nicht mehr und nach und nach verschwanden erst die Taskleiste und dann auch alles andere vom Bildschirm, bis ich nur noch auf eine lila Wand starrte. 😲

Mehr rührte sich nicht mehr, auch warten brachte nichts, also musste ich das Gerät irgendwann abwürgen, bibberte dem Neustart entgegen, kriegte dann mühsam wieder alles auf die Reihe - WhatsApp z.B. wollte erst überhaupt nicht mehr - und am frühen Abend war dann endlich auch das Update abgeschlossen.

Der Krach ging dabei immer weiter, F. gab keine Ruhe, bezeichnete mich immer wieder als zu blöd, bis es mir reichte.

"Stopp, mein Freund! Deine Grenze ist nun erreicht, bis hierhin und nicht weiter. Noch ein weiteres Wort von dir, dann packe ich meine Sachen und verschwinde, dann kannste mal gucken, wie du alleine klarkommst!!!"

"Dann geh ich au!!!", lautete die Antwort und ich äffte nur noch nach: "Duuu mich ahauuuch, ähääätsch ... Sind wir also vollends im Kindergarten angekommen ...?"

Um kurz vor acht verschwand ich ins Bett, wollte eigentlich oben fernsehen, doch zu meinem Erstaunen war ich gleich weg, blieb bis morgens um sechse dort und verbrachte tatsächlich die meiste Zeit schlafend.

Gegen zwei lief auch F. ein, das bekam ich nur am Rande mit und obwohl ich ja gar nichts von diesen Beleidigtspielchen halte, habe ich nun beschlossen, in den Generalstreik zu treten, denn wenn er nicht merkt, dass sein Verhalten direkte Folgen hat, wird er auch nichts daran ändern.

Hihi, innerlich musste ich grinsen, denn als er so gegen sieben unten ankam, lagen ja nicht wie sonst Pillen usw. auf dem Tisch bereit und es war auch kein Frühstück vorbereitet.

Ich stand auf und vermutlich ging er davon aus, dass ich gleich darauf mit Letzterem zurückkehren würde, doch weit gefehlt, ich ging nur eine rauchen, kam wortlos und mit leeren Händen zurück und nun bin ich gespannt, ob er auf Essen, Trinken und vor allem die Medikamente verzichtet oder ob er doch selber in die Hufe kommt.

Schaun mer mal, gleich gehe ich einkaufen, werde ja hinterher sehen, ob er irgendwie tätig wurde. 😅

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

 

PS: Nun habe ich übrigens den Beweis, dass lange Ruhephasen mir alles andere als guttun, denn vom langen Liegen habe ich heftigere Kreuzschmerzen, als sie sonst schon mal nach schwereren Arbeiten auftreten. 🙄 

Donnerstag, 29. Mai 2025

Achterbahn mit ganz viel oben

Mit A. war es anstrengend, aber schön wie immer. Ein Medikament gegen Herzinsuffizienz nahmen wir uns vor, besprachen alle Hintergründe, mögliche Neben- oder Wechselwirkungen und spielten Kundengespräche durch mitsamt Fragen, die auftauchen könnten.

Dann stellte sie mir eine Frage, von der sie aber wohl vorher schon ahnte, wie meine Antwort ausfallen würde. Es ging um das islamische Opferfest, das in diesem Jahr am Abend des 5. Juni beginnt und vier Tage dauert, ihre Kinder - was ich bisher nicht wusste - dürfen dann der Schule fernbleiben und nun wollte sie wissen, wie es denn wohl mit dem Praktikum aussähe.

"Nein", sagte ich rigoros, "das kannste nicht bringen, gerade mal eine Woche da und dann schon wegen der Religion eine Sonderrolle beanspruchen. Ich fürchte, da musst du nun durch, wenn du ernsthaft interessiert bist!"

Sie sah es am Ende genauso wie ich und die Kinder werden sich halt auch fügen müssen und trotz der hohen muslimischen Feiertage in Schule und Kindergarten gehen.

Auf dem Rückweg sprang ich noch wegen Hundeleckerlis bei TEDI hinein und stellte wieder einmal fest, dass man in diesem Laden mitunter wirklich gute Qualität zum niedrigen Preis bekommen kann.

Ein Küchenmesser guckte mich fast vorwurfsvoll an, wollte unbedingt von mir mitgenommen werden und als ich es später ausprobierte, war ich hellauf begeistert, so gut liegt es in der Hand und so gut schneidet es vor allem. Wahrlich zwei gut investierte Euros.

F. hatte gerade sein Mittagessen beendet, das für ihn in der Mikrowelle bereitgestanden hatte, also musste ich mich nur noch um Rex' Bäuchlein kümmern, dann hatte ich einen Moment Zeit für mich selbst, zog mich um und setzte mich auf meinen Stuhl im Garten, um in Ruhe eine zu rauchen.

Zufällig ging mein Blick an der Badwand entlang, an die sich der Zugang zum Garten anschließt, der dank immer noch ausstehender Montage des neuen Tores nur provisorisch mit Brettern verrammelt ist.

Verdammt, was war das denn?

Eine Nase tauchte auf, dann ein ganzes Gesicht und davor ein Handy, von zwei Händen gehalten.

Ich sprang auf, sauste nach vorn und erwischte einen mittelalten Mann just, wie er Fotos von unserem Garten machen wollte.

"Was soll das denn?", donnerte ich ihn an, "was fällt Ihnen ein, bei uns zu knipsen???"

Ja, ähm, eierte er herum, die Häuser Nr. xxx bis xxx seinen von der Bank finanziert und in deren Auftrag solle er nun Bilder machen, man wolle wissen, wie es hier um alles stehe ...

Hähhhhh???

"Was für eine Unverschämtheit!!! Erstens ist hier die Nummer xxx, unser Haus steht also gar nicht auf Ihrer Liste, zweitens ist hier gar nichts finanziert und selbst wenn, wüsste ich nicht, was Sie das anginge, also lassen Sie das gefälligst!!!"

Er murmelte irgendetwas vor sich hin, zog sich aber zurück, verließ unseren Abstellplatz, verschwand um die Hausecke nach vorn und natürlich wollte ich wissen, was der hier weiter trieb, also flitzte ich durchs Haus, öffnete vorn die Tür und sah ihn nun vielleicht schon 30 Meter entfernt auf der gegenüberliegenden Straßenseite, das Handy wieder vor dem Gesicht.

"Heyyy!!!", rief ich laut und wackelte verbietend mit dem Zeigefinger, er gestikulierte, wollte mir zu verstehen geben, dass er nur die Nachbarhäuser fotografierte, was natürlich genauso wenig in Ordnung war.

Schnell schnappte ich mir den Schlüssel, zog die Haustür zu und ging nebenan schellen.

Seltsamerweise sind das die einzigen Nachbarn, mit denen ich immer noch per Sie bin, obwohl wir schon über 30 Jahre nebeneinander wohnen, aber egal, "Sie" öffnete die Tür und ich zeigte ihr in wenigen Worten auf, was hier abging.

Sie war genauso empört wie ich und während wir beobachteten, wie dieser Mann auf der anderen Straßenseite weitertippelte, war auch T., ihr direkter Nachbar zur anderen Seite (unser Häuschen ist das einzige freistehende hier, alle anderen hängen aneinander), aufmerksam geworden und gesellte sich zu uns.

Von dem Einbruch bei uns hatte er schon gehört und nun beschloss er, die Polizei anzurufen, die auch versprach, einen Streifenwagen vorbeizuschicken.

Inzwischen tauchte der Mann wieder auf, näherte sich einem Auto mit Mainzer Kennzeichen und ich bat Frau N., doch schnell einen Zettel zu holen, ich würde ihr die komplette Autonummer ansagen, damit wir irgendetwas in der Hand hätten.

T. stieß einen Pfiff aus, forderte den Mann mittels Handzeichen auf zu uns zu kommen, was dieser auch tatsächlich tat, nur um T. zu bitten, ob er sein Haus auch mal von innen fotografieren dürfe ... 😲

Er käme von der xxx-Bank in Berlin, diese wolle mehr über den Zustand unserer Häuser erfahren ... und nun erlebte der arme Mann ein wahres Gewitter und wurde immer kleinlauter, als wir ihm sagten, dass die Polizei im Anmarsch sei.

Dann brachte uns Frau N. des Rätsels Lösung ein gewaltiges Stück näher, als sie ihn nämlich fragte, ob er hier denn überhaupt richtig sei, zu welcher Postleitzahl er eigentlich wolle?

Dass ich da nicht selber drauf gekommen war ... *koppklatsch*

Durch die Eingemeindungen in den Siebzigerjahren gibt es in unserer Stadt einige Straßennamen mehrfach und wer die Postleitzahl nicht mit ins Navy eingibt, landet zu einem hohen Prozentsatz im falschen Stadtteil, wenn auch der Straßenname zu stimmen scheint.

So war es hier nun auch, der Mann wollte ganz woanders hin, nun löschte er vor unseren Augen die gemachten Fotos und wir gerieten alle vier noch ein nettes Gespräch, während T. die Polizei verständigte, dass kein Einsatz mehr nötig war.

Ein reales Gewitter unterbrach uns, sonst hätten wir sicher noch länger gequasselt, so aber verzog sich jeder rasch in seine vier Wände bzw. ins Auto.

Uff, viel Aufregung um letztlich gar nichts, aber Frau N. bedankte sich mehrfach bei mir, dass ich bei ihr klingelte, und wir waren uns einig, wie wichtig es gerade in diesen Zeiten ist, dass wir aufeinander aufpassen.

Der Rest des Tages verlief ganz friedlich, ich konnte mich in aller Ruhe allen noch anstehenden Aufgaben widmen, doch um 20:13 gab es dann noch eine wunderbare Überraschung.

WhatsApp piepte und eine mir unbekannte Nummer schrieb mir: Hallo, liebe xxx, hier ist das langersehnte Bild von meiner Mama 😊, dreimal darfst du raten, wer es dir wohl geschickt hat. 😉

Hihi ...

Mit einem lachenden Smiley schrieb ich zurück: Hallo xxx, das freut mich jetzt aber so richtig, dich kennen zu lernen, denn das konnte ja nur mein Cousin sein.

Sogleich entschuldigte er sich, dass ihm das nicht selber eingefallen sei, vor allem, als das Telefon seiner Mutter so lange kaputt war und ich mir solche Sorgen machte, aber den Zahn zog ich ihm gleich, meinte, die Hauptsache wäre doch, dass wir es nun hinbekommen hätten.

Ein richtig nettes Gespräch entstand, er erzählte, Mama stehe neben ihm und er habe zu ihr gesagt, jetzt versuchen wir das mal zusammen.

Sofort suchte ich Fotos von uns dreien heraus, nachdem ich die beiden ja nun auch erstmalig gesehen hatte, und seine Antwort lautete: Jetzt hast du Mama aber glücklich gemacht, sie hat Tränen in den Augen. 

Dazu ein Umarmsmiley und dieser hier: 😘

Hach, ich war hin und weg, wie locker und vor allem auch herzlich es zwischen uns von der ersten Sekunden an lief, zumal er wie auch seine Mutter mir auf den Fotos ungeheuer sympathisch erschienen. Er schickte gleich noch ein Selfie von sich und Mama hinterher und dann schoss er den Vogel ab, indem er nämlich einfach durchklingelte, und so hörten wir uns zum allerersten Mal im Leben, denn ich lernte als Kind nur seine beiden älteren Geschwister kennen, danach brach sein Vater mit unserer Oma, aus gutem Grund, wie ich inzwischen weiß.

Er hatte sein Telefon auf laut gestellt, also plauderten wir fröhlich zu dritt und einmal sagte er das, was ich mir auch schon die ganze Zeit dachte: Mein Gott, da hat man sooo nette Verwandte und ahnte jahrzehntelang nix davon, weil "höhere Mächte" es verhinderten.

Warum bloß, frage er, ich antwortete, dass es von unserer Seite her an meiner Mutter lag, die uns irgendwie versuchte, sowohl vom väterlichen wie auch von ihrem Teil der Familie fernzuhalten.

Dann kam etwas, das uns sicher noch Gesprächsstoff bieten wird, denn er meinte, das hätte genauso gut von seinem Vater kommen können.

Sie waren halt beide Kinder von Oma, ihre unheivolle Art hat sich über die Generationen fortgesetzt und tut es teilweise ja noch heute.

Wir waren uns einig, dass es so, wie es mir ja auch schon mit seiner Mutter ergangen war, nun auch zwischen uns beiden sofort "geschnackelt" hatte, wozu übrigens auch sein norddeutscher Akzent noch beitrug, den ich ja so sehr mag.

Wir würden nun aber ganz sicher öfter voneinander hören, meinte er, und ich sah und sehe das ganz genauso, kurzum, ich hab so richtig Spaß in den Backen, freue mich dolle über den Familienzuwachs.😀

Nachher werde ich ihm mal Bilder schicken von unseren Urgroßeltern, zwar habe ich keine Ahnung, ob er sich überhaupt für die Familiengeschichte interessiert, aber ... versuchen kann ich es ja mal. 😅

Die Sauerstofffirma hat uns ein Zeitfenster zwischen 12:45 und 16:45 mitgeteilt, mal sehen, wann der Gasmann dann wirklich auftaucht. Letztlich isses aber eh wurscht, es ist ja Feiertag und ich habe gar nicht vor auszugehen, werde die Zeit nutzen, um einen großen Topf Linsensuppe bzw. -eintopf zu kochen und ansonsten nur Kleinigkeiten erledigen.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

Mittwoch, 28. Mai 2025

Nichts, aber auch wirklich ...

 ... gar nichts gibt es von gestern zu berichten, ein verregneter Tag, der mich ins Haus zwang und hier nur Kleinkram erledigen ließ.

Relativ faul also und wie immer musste ich abends feststellen, dass mich solche Trödeltage in keinster Weise zu befriedigen vermögen, irgendetwas fehlt dann am Ende.

Egal, gleich mache ich mich fertig, um zu A. zu gehen, leider wohl erst einmal unser letztes Treffen, denn schon am Montag beginnt ja ihr sechswöchiges Praktikum, auf dessen Verlauf ich gespannt bin wie ein Flitzebogen, zumal ich sicher bin, dass es ihrem Selbstwertgefühl Auftrieb geben wird.

Dieses Dasein "nur" als Mutter und Hausfrau ist so gar nicht ihr Ding und ich glaube, da wird noch viel Redebedarf bestehen, habe ich doch das Gefühl, dass dies damit zusammenhängt, wie sie meint, dass andere sie wahrnehmen.

Gestern erzählte sie von einer Hausbewohnerin, ebenfalls Türkin, für die sie mitunter Päckchen annimmt, die sie aber trotzdem von oben herab behandelt und nicht einmal grüßt.

Sie wünsche sich so sehr, sagte sie, dass diese Frau mal in der Apotheke auftauchen würde, dabei stellte sie sich ihr verblüfftes Gesicht vor, wenn sie sie, also A., hinter der Theke wahrnehmen würde.

Natürlich, sie steht völlig zwischen den Stühlen, auf der einen Seite die frauenverachtenden Traditionen und eine sehr einschränkende Religion, in die sie ganz selbstverständlich hereinwuchs, immer mit dem Beispiel ihrer unglücklichen Mutter vor Augen, und auf der anderen Seite ihr Studium und das Bestreben, ein "modernes" Leben zu führen. 

Das ist nicht einfach, auch erkennbar daran, dass sie mich fragte, was sie denn am Montag am besten anziehen könnte.

Aus der Türkei kenne sie es, dass Apotheker wie Ärzte weiße Kittel trügen, aber das sei hier ja nicht mehr der Fall, sie habe gesehen, dass die Mitarbeiter alle weinrote Sweatshirts anhatten.

Hm, A. trägt in der Regel an den Beinen recht weite Hosen, darüber nicht minder weite und vor allem lange Oberteile, damit auch ja niemand ihre Körperformen erahnen kann, was mit einem Sweatshirt natürlich gar nicht so einfach werden dürfte.

Mal sehen, ob wir nachher noch mal gemeinsam darüber nachdenken.  


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Dienstag, 27. Mai 2025

Jawoll!!! 😊

 Ein bisschen fühlte ich mich so, als habe ich selbst ein Vorstellungsgespräch, als ich mich mit A. um fünf vor halb zehn in der Fußgängerzone traf, und auch sie erzählte mir später, dass sie ziemlich aufgeregt gewesen sein und gottfroh, dass sie nicht allein hingehen musste.

Pünktlich betraten wir die Apotheke, ich erklärte einer Mitarbeiterin unser Ansinnen und erfreut meinte sie, ja, der Herr xxx (der Inhaber) sei sogar schon im Haus, einen Moment bitte, sie würde ihn anrufen.

Kurz darauf erschien er, ein schlanker, großer Mann von vielleicht 50 Jahren, und bat uns beide mit nach oben - zwei Etagen erklommen wir in einem dieser wunderschönen Altbauten, wie ich sie so sehr mag.

Bevor wir sein Büro betraten, gab er uns erst einmal die Hand, ich stellte mich vor und erklärte auf seinen fragenden Blick hin, dass A. mich gebeten hatte mitzukommen für den Fall, dass sie etwas nicht ganz richtig verstehe, dass ich mich aber selbstverständlich auch zurückziehen könne, wenn er lieber allein mit ihr sprechen wolle.

Letzteres sagte ich mit leichtem Augenzwinkern und traf damit wohl gleich den richtigen Ton, denn er ging sofort darauf ein, nein, meine Anwesenheit sei ihm sehr recht und ... er müsse sich auch für sein etwas derangiertes Aussehen entschuldigen, denn er habe in der Nacht Notdienst gehabt.

"Oh je", fragte ich nach, "war denn viel los?"

Nein, das nicht einmal, aber nun berichtete er von Deppen, die anrufen, ihn also aus dem Schlaf reißen, um sich zu erkundigen, ob er Notdienst habe. Wenn ja, dann kämen sie so in zwei Stunden mal vorbei ... 🙄

Wir waren uns einig, dass manche Menschen einfach nur rücksichtslos und dämlich sind, und dann wandte er sich A. zu, sie solle doch einmal von sich erzählen.

Sie berichtete von ihrem Studium und der Zeit in der Apotheke einer Privatklinik in Ankara, doch als er sich dann erkundigte, warum sie in Deutschland seien, wurde es etwas haarig, denn sie ließ das Wort "Gülenisten" fallen.

Ich muss ihr morgen unbedingt sagen, dass das kein guter Ausdruck ist, weil er irgendwie den Eindruck von Extremismus vermittelt (Gülen-Anhänger klingt milder, finde ich), entsprechend zuckte Herr xxx nun auch fast zusammen und ich merkte, dass ich mich einschalten musste, denn er wusste mit "Gülen" zunächst nichts anzufangen, verwechselte den Namen sogar mit "Imamoglu", dem von Erdogan eingeknasteten Bürgermeister von Istanbul.

Also klärte ich ihn auf, sagte auch ganz offen dazu, dass ich seit zweieinhalb Jahren versuche mir ein Bild zu machen, allerdings bestätigen könne, was auch A. sagte, dass man nämlich sehr viel Wert auf Bildung lege, und dass ich bei meinen Besuchen im Verein immer nur die allerbesten Erfahrungen machte.

Dann erkundigte er sich nach Mann und Kindern - bei Letzterem schaltete ich mich noch einmal ein und erzählte ihm, dass die Tochter ihr erstes deutsches Wort im Kindergarten lernte, es nichtsdestotrotz aber schaffte, in der Grundschule als Klassenbeste abzuschließen und dass sie im Sommer aufs örtliche Gymnasium wechseln würde.

Er schien wirklich beeindruckt und begann nun auch selbst zu erzählen, dass er nämlich in einer seiner drei Filialen eine aus Rumänien stammende Mitarbeiterin habe. Vor zwei Jahren war sie  bei ihm angekommen, konnte kaum Deutsch, bat um ein Praktikum und ähnlich wie nun ja auch bei A. habe er zunächst abgewinkt, verspräche sich nichts davon.

Dann habe er sich aber umbesonnen und inzwischen sei sie eine seiner besten Mitarbeiterinnen.

Für mich natürlich der perfekte Punkt einzuhaken, weil es ja nun auch um die Sprache ging, die er übrigens bei A. schon gelobt hatte. Sie beherrsche die deutsche Grammatik inzwischen besser als vermutlich die meisten Deutschen, die man so auf der Straße treffen könne, sagte ich und dass ihr halt einfach die Übung fehle, weil die türkische Community hier derart groß sei, dass sie paktisch überhaupt keinen Kontakt zu Deutschen habe.

Mit Ausnahme von mir und ... gemeinsam würden wir fleißig daran arbeiten. 

Zwischendurch bimmelte mal sein Handy, er ging dran und A. und ich nutzen die Zeit uns mal eben die Hände zu drücken und vielsagend anzuschauen, denn es klang alles sehr gut.

Nachdem er aufgelegt hatte, entschuldigte er sich, aber das sei seine Frau gewesen und es sei vorteilhaft für ihn, sich mit ihr gutzustellen.

Hihi, lachte ich, davon könne mein Mann auch ein Liedchen singen und so hatten wir alle drei immer wieder auch Spaß während des langen Gespräches, in dem ein wirklich guter Draht entstanden war.

Der damit endete, dass er, nachdem er ihre Unterlagen durchgesehen hatte, begann, den Bogen fürs Arbeitsamt auszufüllen, das heißt, sie hat den Praktikumsplatz und am nächsten Montag geht es los.

Genau sechs Wochen lang und hier muss ich mir mal selber auf die Schulter klopfen, denn ich habe mit meiner Einmischung wahrlich den perfekten Zeitpunkt, sozusagen den allerletzten Termin erwischt, weil genau sechs Wochen später die Sommerferien beginnen und dann hat A. natürlich die Kinder den ganzen Tag an der Backe.

Dann war der Papierkram erledigt und er kündigte an uns jetzt noch durchs ganze Haus führen zu wollen, sagte zu mir gewandt: "Dann lernen Sie das auch alles einmal kennen."

Wirklich ansprechend alles, in einem größeren Büro saßen mehrere Damen vor PCs, Herr xxx stellte A. gleich vor, alle begrüßten sie richtig freundlich und was mir persönlich gut gefiel, ist, dass der Chef mit allen per du ist, also nicht den dicken Maxe herauskehrt, wirklich angenehm.

Den Pausenraum sahen wir und die Tür zum "Allerheiligsten", nämlich der Maschine, die dafür sorgt, dass unten hinter der Theke die gewünschten Medikamente ausgespuckt werden, und am Ende lernte A. auch gleich noch die leitende Apothekerin kennen, ebenfalls eine sehr freundliche Frau und dann standen wir wieder in der Fußgängerzone und mussten das Erlebte erst einmal kurz sacken lassen. 

Ob wir noch im Bäckereicafé etwas trinken gehen wollten, frage A. und ... natürlich wollte ich.

Beide entschieden wir uns für einen Kakao und sie ließ es sich nicht nehmen, mich einzuladen, was ich aber gar nicht wollte

Doch, gerade heute sei ihr das ein Bedürfnis, meinte sie, also ließ ich sie gewähren und dann saßen wir an einem Tisch und hatten Raum, unsere Freude laufen zu lassen.

Nicht allen Einzelheiten hatte sie folgen können, weil Herr xxx sich weniger Mühe machte als ich, besonders deutlich zu sprechen, aber rasch konnte ich ihr alles erklären und alles Wichtige hatte sie ja sowieso mitbekommen.

Richtig vergnüglich war unser Beisammensein und als wir aufbrachen und ich sagte, dass ich noch zu Aldi wollte, merkte ich, dass sie noch gar keine Lust hatte, sich von mir zu trennen. Kurzerhand begleitete sie mich und nun rächte es sich, dass ich mir ausnahmsweise keinen Einkaufszettel eingesteckt hatte, waren es doch nur wenige Teile, die ich holen wollte

Von denen ich dann natürlich vor lauter Plauderei die Hälfte vergaß, wie ich hinterher feststellte. 🙄

Butter war in großen Mengen um 30% reduziert, ich selber kaufe nie welche, aber A. nahm ein Päckchen in die Hand, schreckte aber - ganz ein Kind der heutigen Wegwerfgesellschaft - zurück, als sie das Datum sah, das nur noch zwei Tage anzeigte.

Ja, sie wisse es ja selber, meinte sie, als ich sie darauf hinwies, was für ein Quatsch das sei, und schließlich legte sie das Päcken mit in meinen Einkaufwagen.

An der Kasse wollte sie es herausklauben, aber ich sagte, lass gut sein, leg es zu meinen Sachen, du hast ja eben den Kakao bezahlt.

Widerwillig fügte sie sich und dann schnappte sie sich meine Tüte, während ich den Wagen zurück an seinen Platz stellte.

"Gib her", forderte ich sie auf, aber nein, sie wollte sie für mich tragen und erstaunlicherweise auch über das Ende des Parkplatzes hinaus, an dem sie eigentlich in die andere Richtung hätte abbiegen müssen.

Hihi, sie wollte sich wirklich noch nicht trennen, begleitete mich bis zu unserer Haustür und als ich sie dort dann fragte: "Traust du dich?", nickte sie tatsächlich und kam mit mir hinein.

Rex leinte ich sofort an, A. begrüßte kurz F., der am PC saß, dann ging ich mit ihr in den Garten, wo im Bereich der Hintertür ja immer zwei Stühle bereitstehen, wenn auch ohne Tisch.

Hier saßen wir dann noch einmal eine halbe Stunde beisammen, sie genoss das Grün und die vielen bunten Blumen, dann aber musste sie sich doch verabschieden, um den Kleinen vom Kindergarten abzuholen.

So lief es also gestern, ein voller Erfolg, und nachdem der Apotheker sich auch meine Daten noch notiert hatte, wünschte ich mir fast, er würde sich aus irgendeinem Grunde mal melden, denn dieser Mann war mir ungeheuer sympathisch und ich habe das Gefühl, wir könnten uns noch viel zu erzählen haben, auch unabhängig von A. 

Die mich übrigens auch dringend mal einem weiteren Menschen aus ihrem Verein vorstellen möchte, offenbar ein Anwalt, ebenfalls geflüchtet.

Schaun mer mal, was noch alles so kommt, auch wenn wir unsere Treffen nun in den nächsten sechs Wochen gewaltig werden einschränken müssen.

Dafür kündigte sie aber für die Sommerferien allerhand Unternehmungen an, bei denen sie mich gern dabei hätte.

Sie hat für sich und die beiden Kinder Karten gekauft, die sie in alle möglichen Sehenswürdigkeiten oder Erlebnisstätten gratis oder zum stark ermäßigten Preis hineinkommen lassen. Ob Zoo, Hafenrundfahrten, Museen, sehr viel Verschiedenes ist dabei und ich freue mich schon dolle darauf, auch aufs Freibad, wo sie mich sozusagen zur Sicherheit benötigt, denn weder sie noch die Kinder können bisher schwimmen.

Ist es nicht erstaunlich, was sich alles darauf entwickelte, dass ich ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheit vor nun schon zweieinhalb Jahren zufällig mal in die Nachbarschafts-App hieinschaute und M.s Anzeige entdeckte? 😊

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

Montag, 26. Mai 2025

Telefontag

 Na ja, natürlich nicht nur, bissl was hatte ich ja auch zu tun, aber die Zeit reichte mir doch für ein ausgiebiges Quasselründchen mit meiner Freundin in Süddeutschland und am Nachmittag befiel mich das dringende Gefühl, es nun doch noch einmal bei meiner Tante zu versuchen, die ich ja seit Ostern nicht mehr erreichen konnte.

Ich wählte, hörte das Freizeichen, nur einige Male und dann ... nahm sie tatsächlich höchstpersönlich den Hörer ab und klang auch noch quietschvergnügt.

"Oh, wie schööööön, dass du anrufst", sagte sie, sie habe schon zu ihrem Sohn gesagt, ich hätte sie sicherlich vergessen oder wolle nichts mehr mit ihr zu tun haben, weil so gar nichts mehr käme.

"Na hör mal", antwortete ich lachend, "ich bin es, die nun gottfroh ist, dich zu hören, seit Ostern kam ja bei dir nur noch dieser blöde Spruch von Vodafone, der Teilnehmer sei nicht erreichbar, und ... ich habe mir wirklich ernsthafte Sorgen gemacht."

Des Rätsels Lösung, ihr Telefon war kaputt und bis für Ersatz gesorgt war und auch die Leitung wieder stand, hatte es sich wochenlang hingezogen und mit ihren nun 87 Jahren sei es ihr verziehen, wenn sie nicht auf den Gedanken kam, dass ich sie ja überhaupt nicht erreichen konnte.

Und auch dass sie die Nachricht auf ihrer Mailbox nicht entdeckte, kann ja mal passieren. 😀

Ansonsten ist sie aber geistig hellwach, fast zwei Stunden lang redeten wir höchst angeregt miteinander und am Ende erwähnte sie noch einmal, wie wichtig ihr dieser Kontakt mit mir inzwischen sei, das tat sooo gut zu hören, nachdem er ja nun schon zehn Jahre lang anhält, nämlich seit dem Tod meiner Mutter.

Wirklich schade, dass sie uns so krampfhaft fernhielt, sowohl von Papas wie auch von ihrer eigenen Familienseite, all die Jahrzehnte ahnte ich gar nicht, welch nette Menschen es dort gab, und zwei ihrer vier Kinder habe ich dadurch nie kennen lernen dürfen.

Bin gespannt, ob sich ihr Sohn, der neben ihr im Haupthaus wohnt, nun einmal melden wird, auf jeden Fall gab ich ihr noch einmal meine Handynummer, so dass er mich über WhatsApp anschreiben und wir mal Fotos austauschen könnten.

Abwarten und nun muss ich mich langsam fertigmachen für den Gang mit A. zur Apotheke.

Hoffentlich klappt es mit dem Praktikum dort ...

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

Sonntag, 25. Mai 2025

Rasenmähen und ...

 ... das ganze Haus mit der Tierhaarbürste von Herrn Hoover bearbeiten, beides Tätigkeiten, die ich nicht besonders gerne mache, und da ich weiß, dass mir das Herumschleppen des doch recht schweren Trimmers ordentlich in die Arme fahren kann, hätte ich gern erst das Saugen erledigt und danach dann das Mähen.

Der Wetterbericht sagte eigentlich erst für den frühen Nachmittag Regen vorher, doch eine innere Stimme flüsterte mir zu, dass darauf nicht unbedingt Verlass sein müsste, also änderte ich seufzend die Reihenfolge, sammelte hurtig Bubis Hinterlassenschaften ein und machte mich dann ans Trimmen, nachdem ich den Akku schon morgens um sechse aufgeladen hatte.

Was für eine weise Entscheidung, kaum war ich fertig, den Akku hatte ich schon herausgefummelt und auf einen Stuhl gelegt, war jetzt mit Fegen beschäftigt, als die ersten Tropfen kamen.

Besser hätte mein Timing nicht sein können, doch nun stellte ich leider fest, dass mein halbes Regenrinnenprovisorium an der Pergola vom Wind auseinandergedrückt worden war, also musste ich die große Leiter hervorholen und klettern, im nun schon ziemlich starken Regen.

Irgendwie bekam ich alles mehr oder weniger halblebig zusammen, sah aber dann leider am Abend, nachdem es kräftig geschüttet hatte, dass das so gar nix bringt, denn in der Tonne war so gut wie nichts angekommen.

Klar, so kann das auch nichts werden, erst einmal müssen die weiteren Haken an den Balken geschraubt werden, zudem beschleicht mich immer mehr der Verdacht, dass uns der Baumarktmitarbeiter damals nicht gut beriet, denn irgendwie passen die Teile nicht so richtig zusammen, so sehr man auch damit herumbastelt, um einen Halt zu bekommen. 

Mal sehen, was ich da machen kann, auf jeden Fall wird es ohne F.s Hilfe nicht gehen ... 🙄

Der Rest des Tages verlief dann verhältnismäßig ruhig, sogar für mich 😁, von meinem Bruder hörte ich nichts mehr, dafür aber von A., die mich bat, ob ich am Montag nicht mitkommen könnte zu ihrem Termin mit dem Apotheker.

Darüber nachgedacht hatte ich auch schon, hätte es ihr aber von mir aus nie angeboten, da ich nicht weiß, ob dieser Mann das nicht negativ in Bezug auf ihre Selbstständigkeit werten könnte.

Andererseits wird ihm seine Mitarbeiterin natürlich berichtet haben, wie sehr ich hinter A. stehe, so sieht er es dann auch selbst und ich habe mir überlegt, dass ich einfach zu ihm sagen werde, dass A. mich um meine Anwesenheit bat, damit sie nicht Gefahr läuft, irgendetwas falsch zu verstehen. Ich bin ja ziemlich vertraut mit der Reichweite ihrer Kenntnisse, von daher kann es nicht schaden, wenn ich ihr hinterher dann noch einmal in Ruhe erklären kann, was er sagte. Gleichzeitig werde ich ihm aber anbieten, draußen zu warten, falls er lieber mit ihr allein sein möchte.

Werde ich schon irgendwie hinkriegen ... 

Und nun gehe ich das Badewasser anstellen. Obwohl mir die Haare beim Gedanken zu Berge stehen, Ende Mai noch einmal die Heizung anzumachen, habe ich es heute doch getan, zumindest um die Räume mal eben zu überschlagen, denn es ist affenkalt und das würde F. beim und nach dem Baden nicht guttun. 

 

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Samstag, 24. Mai 2025

Manches lohnt sich eben doch

 Zunächst einmal muss ich die Firma Galaxus noch einmal lobend erwähnen, denn die haben mir die 5 Euro tatsächlich auf mein Konto überwiesen, nachdem ich es ja nicht gebacken bekam, den Gutschein gleichzeitig mit der Bestellung einzulösen, und einfach mal nachhakte, ob da nachträglich noch etwas zu machen sei.

Ich hatte damit gerechnet, dass man mir das Geld im besten Falle im Account gutschreiben würde, so dass es mit der nächsten Bestellung - falls sie denn stattfinden sollte - verrechnet werden könnte, aber wie sie dann reagierten, begeistert mich wirklich!

Genauso gelohnt hatte es sich, dass ich vorgestern meinen Einkaufswagen bei Rossmann wieder auspackte und gestern einen neuen Anlauf startete, denn unterm Strich brachte mir das eine Ersparnis von satten 9 Euro. 

Hihi, und das mit meinen Pfandflaschenfunden scheint auch kein Ende nehmen zu wollen, denn als ich Altglas wegbrachte, standen neben dem Container doch tatsächlich 8 Bierflaschen herum, die ich natürlich verhaftete und bei der zweiten Einkaufsrunde gemeinsam mit dem letzten "Schatz" in den Automaten steckte.

Was dann allerdings beinhaltete, dass ich sie vorher auch noch mit in die Apotheke schleppte, doch dazu komme ich gleich noch, denn zunächst muss ich noch von einer Enttäuschung berichten.

Vielleicht erinnert ihr euch, dass mein Bruder schon vor Wochen erwähnte, dass seine Große demnächst fast nebenan in unserer Nachbarstadt an der Hiphop-Weltmeisterschaft teilnehmen würde und wie ich überlegte, ob ich mir dann eine Eintrittskarte leisten sollte, um die Familie mal wiederzusehen?

Das letzte Zusammentreffen war Weihnachten 2022, was leider recht unschön endete, weil Brüderlein einen seiner berüchtigten Ausraster bekam, diesmal F. gegenüber.

Seitdem kamen keine Anfragen bzw. Einladungen mehr zu Weihnachten und nun hat es sich ja wegen F.s Sauerstoffbedarf eh erledigt.

Umso wichtiger wäre es mir gewesen, sich wenigstens zu diesem Anlass mal kurz zu sehen, doch da er damals noch nicht wusste, ob sie alle oder nur meine Nichte allein fahren würde, vertagten wir das. Bis gestern, als er mir spät am Abend schrieb, es gäbe eine kurze Nacht, denn um 4:45 Uhr würden sie losfahren.

Ach, fragte ich nach, ist diese WM also morgen und fahrt ihr nun doch alle?

Genau, antwortete er und dabei ließ ich es erst einmal bewenden, doch ziemlich enttäuscht, dass man auf meine Anwesenheit offenbar gar keinen Wert legte.

Heute früh schrieb ich dann: Schade, dass du mir das so spät gesagt hast.

Und seine Antwort lautete: Die sind jetzt enttäuscht, hatten voll mit dir gerechnet.

Das ist nicht nur Ironie, sondern sogar schon Zynismus und so antwortete ich knapp:

Okay, dann spielt es natürlich keine Rolle mehr, dass ich auch mal gerne jemanden aus der Familie wiedergesehen hätte.

Blut ist dicker als Wasser?

Nicht immer, scheint mir, denn die räumliche Entfernung spielt doch auch eine Rolle, zumal, wenn man eigentlich nicht mehr gebraucht wird: Die Mädels sind groß, Bruder und Frau haben inzwischen längst eine multikulturelle Klique vor Ort, da rückt die große Schwester in weite Ferne, zumal ja keine Hilfe bei der Kinderbetreuung mehr benötigt wird.

Also abhaken und deshalb lieber zurück zu meiner zweiten gestrigen Runde.

Glücklicherweise bediente mich wieder die Apothekenmitarbeiterin, mit der ich wegen A. gesprochen hatte. Nein, sagte sie, sie habe den Chef leider noch nicht gesehen, aber heute käme er ganz sicher in die Filiale, dann würde sie das gleich erledigen.

"Soll ich Ihnen vielleicht mal meine Telefonnummer dalassen?", fragte ich.

Nicht nötig, sie zückte ihr Handy und zeigte mir, dass sie sich den Zettel abfotografiert hatte, den A. ihr ausfüllte, als sie selbst vor längerer Zeit schon nachfragte wegen einer Praktikumsstelle.

Geschehen war daraufhin nichts, was sich nun aber ändern sollte.

"Wissen Sie", sagte ich zu ihr, "das kann sich ja auch sehr lohnen, denn wenn Frau xxx erst mal ihre Anerkennung hat, könnten Sie in ihr vermutlich eine tolle Mitarbeiterin für die Zukunft finden. Wirklich, eine liebere Kollegin kann ich mir kaum vorstellen ... "

Inzwischen war die diese Zweigstelle leitende Apothekerin am Nachbartresen aufmerksam geworden, "meine" schaute sie an und sagte zu ihr: "Siehste, sie sagt, eine Bessere könnten wir kaum kriegen.

Also hatte sie offenbar mit den anderen gestern noch über mich und meinen Vorstoß gesprochen und so begann ich gleich noch einmal von A. zu schwärmen, erzählte, wie ich vor nun schon zweieinhalb Jahren nur ein wenig beim Deutschlernen helfen wollte und dass sich daraus eine so liebevolle Freundschaft entwickelt hätte.

Dann unterbrach ich mich selber: "Gucken Sie mal, da krieg ich sogar Gänsehaut ... ", musste lachen und fuhr fort, "ehrlich, so kitschig rede ich sonst nicht daher, aber in diesem Falle trifft es einfach zu, und außerdem ... backen kann sie auch noch sooo lecker." 😁

Und nun bekam ich mit, wie die eine die andere vielsagend-zwinkernd anschaute, so als wolle sie sagen: Siehste, genauso ist die drauf, immer frei von der Leber weg, ich habs dir ja gesacht ... 😂

Wir verblieben so, dass sie sich gegebenenfalls bei A. melden würden, und ich verließ die Apotheke mit einem wirklich guten Gefühl.

Weiter zu TEDI und Netto, wo es wieder mal ein Problem mit der Payback-App gab, die mir nicht alle Punkte gutschrieb, die die Coupons versprochen hatten, also war da mal wieder eine Mecker-Mail fällig, dann aber teilte ich A. endlich mit, dass sie hoffentlich mit einem Anruf rechnen könne.

Nicht einmal eine Stunde später schrieb sie mir, er habe stattgefunden ... und nun hat sie am Montag um halb zehn einen Vorstellungstermin mit dem Apotheken-Inhaber.

Überglücklich war sie und nun kann man nur noch Daumen drücken, dass sie den erhofften Praktikumsplatz dort bekommt.

So, das war's zu gestern, nun will ich schnell den Rasen trimmen, bevor der angekündigte Dauerregen hier eintrifft. Anschließend steht ein ausgiebiges Beisammensein mit Herrn Hoover an, so dass ich dann morgen nur noch Bad und Küche putzen muss.

 

Habt einen schönen Samstag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

Freitag, 23. Mai 2025

Das lief mal wieder ...

 ... anders, als ich es mir vorgestellt hatte, obwohl der Gasmann durch sein frühes Erscheinen ja so wunderbar mitspielte.

A. hatte um halb neun diesen Video-Termin mit dem Arbeitsamt und es war ihr nicht möglich, den kleinen Sohn um achte im Kindergarten abzuliefern und pünktlich wieder zu Hause zu sein, deshalb behielt sie ihn da und wir verschoben dadurch unser Treffen, denn so hätten wir keine Ruhe zum Arbeiten gehabt.

Das mit dem Video klappte gar nicht, also wurde ein reines Telefonat daraus, bei dem man ihr zunächst zu unterstellen versuchte, sie hätte sich nicht genügend nach möglichen Kursen umgeschaut.

Was aber nicht der Fall war und ich muss schon sagen, irgendwie scheint mir das alles sehr schlecht organisiert zu sein, wenn Betroffene sich selbst auf die Suche machen müssen, um geeignete Angebote zu finden, die dann auch bezahlt werden.

Noch schwieriger wirds beim Praktikum, denn auch diesbezüglich machte das Amt ihr Druck, sie solle sich endlich um einen Platz kümmern.

Auch das hat sie bereits versucht, leider vergeblich, und erst als sie mich fragte, ob ich mal mit ihr gemeinsam in die Apotheke des Nachbarstadtteiles fahren könne, wurde mir bewusst, wie schwierig das für sie tatsächlich sein muss.

Da kommt eine Frau mit Kopftuch und gebrochenem Deutsch daher und fragt mitten im Verkaufsrummel die erstbeste Mitarbeiterin nach einem Praktikumsplatz, dazu noch viel zu bescheiden, sich selbst irgendwie anzupreisen.

Da stehen die Chancen von vornherhein nicht besonders gut und nun war es fast ein glücklicher Zufall, dass sie mir weiter schrieb, sie habe es auch schon bei der xxx-Apotheke versucht, die sich unten im Haus unserer Hausärzte befindet.

Diese würde aber zum 1.6. schließen, etwas, das mir völlig neu war.

Als ich nun wegen der Rezepte eh zum Doc musste, schaute ich mir das unten an, sah die entsprechenden Schilder und ging dann weiter zur nächsten Apotheke, die übrigens mit der im Nachbarstadtteil zusammengehört.

Meine Lieblingsmitarbeiterin bediente mich und erklärte mir, dass sie das eine Medikament zwar dahabe, es aber eine Zuzahlung von 5 Euro erfordere. Sie könne es mir allerdings auch von einer anderen Firma bestellen, dann sei es kostenlos, werde aber erst nachmittags da sein.

"Ja, bin ich denn blöd?", fragte ich grinsend. "Na klar nehme ich dann das kostenlose und schaue morgen auf dem Weg zum Einkaufen noch mal vorbei, um es abzuholen."  😁

Außer mir waren - ein ganz seltener Fall - gerade keine anderen Kunden im Laden, sie prustete los über meinen Spruch, die Mitarbeiterin am Nebentresen gleich mit und dann kamen wir in ein längeres Gespräch, weil ich sie auf die ein paar Häuser weiter schließende Konkurrenz ansprach.

Vom Höcksken aufs Stöcksken kamen wir und als ich schließlich sagte: "Wie schade, dann fällt ja schon wieder eine Apotheke weg für ein Praktikum", wurde sie hellhörig und hakte nach. 

Ausgiebig erzählte ich von A., schwärmte in den höchsten Tönen von ihr, davon, was für ein wirklich guter Mensch sie ist, und von ihrem absolutem Lernwillen und der Intelligenz.

Ob sie in der Nähe wohne, wollte sie wissen. Klar, sagte ich, gleich dahinten ...

Dann fragte sie nach dem Namen und ich merkte, dass sie wusste, dass A. bereits nachgefragt hatte.

Und hier kommt zum Tragen, was ich eingangs sagte, denn ich glaube nicht, dass A. sich wirklich anpries, vermutlich brachte sie nicht einmal deutlich genug rüber, dass sie Pharmazie studiert hat und in der Türkei bereits einige Jahre in einer Krankenhausapotheke arbeitete.

Also wies ich noch einmal nachdrücklich darauf hin, versuchte damit das Argument zu entkräften, dass Praktikanten natürlich Zeit kosten, und am Ende steckte ich sie mit meiner Begeisterung an und sie versprach mir noch einmal mit dem Chef zu reden.

Mein Gott, wäre das schön, wenn es doch noch klappen würde. Diese Apotheke kann A. mit ein paar Fußschritten erreichen und womöglich könnte sie dort sogar eine Festanstellung finden, wenn das mit der Anerkennung ihres Studiums erst mal über die Bühne ist.

Heute muss ich wegen des einen Medikamentes ja eh noch mal hin, dann werde ich gleich weiterbohren.

Wer nicht fragt, dem kann schließlich nicht geholfen werden. 😊

Womit ich dann heute Vormittag gleich zwei ordentliche Märsche vor mir habe.

Gestern wollte ich nach Arzt und Apotheke Aldi und Rossmann in einem Aufwasch erledigen, hatte bei Letzterem meinen Einkaufswagen auch schon vollgepackt, bis ich merkte, dass ich mein Handy vergessen hatte.

Das ging so gar nicht, denn ich hatte einige Coupons freigeschaltet, die mir eine richtig kräftige Ersparnis bringen würden, also ... legte ich alles wieder zurück in die Regale und brachte nur mein Aldizeugs nach Hause.

Heute stehen TEDI, Apotheke und Netto an, alles zusammen kriege ich nicht in den Trolley, also muss ich halt zweimal los, erst in die eine, dann in die andere Richtung, aber ... Bewegung soll ja gesund sein, und wenn ich schon unterwegs bin, kann ich gleich auch noch Altglas entsorgen und die letzten Flaschenfund-Schätze loswerden.

 

Also auf in den Kampf ...

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Donnerstag, 22. Mai 2025

Gasmann-Bingo

 A. ist es im Moment sehr wichtig, dass wir uns nach Möglichkeit zwei Mal in der Woche sehen können, die Prüfungsvorbereitungen sitzen ihr arg im Nacken, doch da sie selber auch Termine hat, blieb eigentlich nur der heutige Donnerstag und da ... habe ich ja bekanntlich das Gasmann-Problem.

Und wenn es nur für eine Stunde wäre, hatte sie gemeint und wir waren so verblieben, dass ich ihr am Mittwochabend schreibe, sobald mir die Sauerstofffirma das Zeitfenster mitgeteilt hat.

Das diesmal auf 10 bis 14 Uhr lautete - fraglich, wann er dann wirklich käme und ob es uns zumindest für ein kurzes Beisammensein reichen würde, denn am frühen Nachmittag muss sie sowohl die Tochter von der Schule wie auch den Sohnemann vom Kindergarten abholen. 

Dann kam alles ganz anders, denn schon um zwanzig vor sieben schellte das Telefon, ein Mitarbeiter der Sauerstofffirma meldet sich, ich lachte laut auf und sagte "Boahhhhh", woraufhin er sich sofort entschuldigte für die frühe Uhrzeit, aber ich erklärte ihm, das gehe bei uns völlig in Ordnung, wir seien längst auf.

Um Punkt 7 Uhr war er hier, also habe ich den Rest des Tages zu meiner freien Verfügung und teilte dies auch A. mit, die es aber noch gar nicht gesehen hat.

Sie wird im Stress sein, erst die Kinder wegbringen und jetzt um halb neun hat sie erstmalig einen Termin mit dem Arbeitsamt per Video - bin gespannt, was dabei herauskommen wird, aber das werde ich dann später sicher erfahren.

Vom Hausarzt habe ich leider noch nichts gehört, obwohl die mich eigentlich anrufen wollten wegen F.s Schilddrüsenwerten, hoffe ich doch sehr darauf, dass er die blöden L-Thyroxin-Tabletten absetzen kann, weil die absolut nicht gut für die Knochendichte sind.

Also bleibt mir nichts anderes übrig, als auf dem Weg zu A. noch in der Praxis vorbeizugehen, aber man gönnt sich ja sonst nix.

Hach ja, und dann ist da noch der Geburtstag meines Papas, 92 Jahre wäre er heute geworden, wenn er uns nicht schon vor 17 Jahren verlassen hätte.

Hoffentlich geht es ihm gut dort, wo er nun ist ... 🥰

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

PS: Während des Blogschreibens musste ich nebenher noch F.s Handy in Ordnung bringen, das ihn auf einmal nicht mehr in den Playstore ließ, und dann ist da auch noch die andere A., mit der ich schon den ganzen Morgen im Austausch stehe, denn ihre hochbetagte Mutter verlangt nach immer mehr Pflege und die Frage ist, wie lange A. das so noch leisten kann, vor allem auch im Hinblick auf ihre eigene psychische Gesundheit.  

Wie immer wird mir nicht langweilig - zum Glück! 😊

Mittwoch, 21. Mai 2025

Ufffff.....

Das war ein hartes Stück Arbeit, vor dem mir seit dem 10.5. grauste, nämlich das Schreiben für die Versicherung, aber nun habe ich es erledigt.

Nach unserem Telefonat schickte mir der Mitarbeiter die von mir auszufüllende Schadensmeldung in Papierform, aber da ich nicht nur die diversen Schreiben der Polizei, sondern auch noch Fotos anghängen und außerdem einen ausführlichen Brief schreiben wollte, entschied ich mich für eine E-Mail.

Die dann insgesamt 12 Anlagen enthielt, aber ich hoffe, ich habe so viel System in dieses Chaos gebracht, dass die dort damit klarkommen.

Erwähnt habe ich in meinem Anschreiben natürlich auch, dass F. (und vor ihm schon sein Vater) bereits länger mit all seinen Versicherungen bei der WGV ist, als die meisten Mitarbeiter überhaupt alt sind.

Kann ja nicht schaden, mal zart darauf hinzuweisen, zumal wir abgesehen von zwei Bagatellen noch keine der Versicherungen jemals in Anspruch genommen haben.

Außerdem schrieb ich auch noch dazu, dass wir an sich ja wirklich sicherheitsbewusst sind - hinten sind die Fenster nun alle wieder vergittert, die Haustür ist noch fast neu und oben sind die Fenstergriffe abschließbar, zusätzlich haben wir Riegel angebracht, die bestückt werden, wenn wir einmal wegfahren, und einbruchshemmende Folie gibt es dort auch. Plus Schäferhunde, die seit 1996 fast ununterbrochen mit uns leben.

Mehr kann man eigentlich nicht tun, oder?

Und nun heißt es abwarten, wobei ich übrigens gestern Abend noch etwas herausfand, was mich ein wenig wohler fühlen lässt, wenn wir nachts bei zumindest gekipptem Fenster schlafen.

Ich hatte ein wenig recherchiert, ob und was abschließbare Griffe überhaupt bringen, fand, dass sich der Knopf bei Kippstellung in der Regel gar nicht drücken lässt, doch als ich es ausprobierte, stellte ich fest, dass das bei unseren sehr wohl geht.

F. zu verdanken, der bei solchen Dingen ja gern etwas tiefer in die Tasche greift, was sich nun bezahlt macht, denn so traue ich mich nun auch tagsüber zu kippen.

Ohne Luft geht es nun einmal nicht ...

Ach ja, und mein Säufer hat übrigens auch schon wieder ausgemistet, wenn auch diesmal nur zwei Beutel voller leerer Bierflaschen. Genau 20 Stück waren es, die ich nach dem Gassigang noch einsammelte. Besser als nix, oder? 😀

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

PS: Hatte ich schon erwähnt, wiiiiieee froh ich bin, dass ich diesen Brief nun von der Backe habe? 😊😊😊

 

Dienstag, 20. Mai 2025

Das war wohl nix!

 Also mit TEDI und den Blumenkastenaufhängern, meine ich, denn dort gab es nichts dergleichen.

Dafür lief es aber mit A. wieder ganz wunderbar. Das Wetter ist nach wie vor sommerlich, wir saßen auf dem Balkon und da sie am Vorabend Besuch hatten, kam auch ich noch in den Genuss diverser Köstlichkeiten, die sie dafür angefertigt hatte, u.a. Cigköfte, einen Salat aus Mungobohnen, Mais, Joghurt und anderen Dingen und einen aus Pudding, Keksen und Roter Grütze geschichteten Nachtisch.

Wir arbeiteten intensiv, diesmal nahmen wir uns ein Antibiotikum speziell für die Augen vor und nebenher fanden wir noch die Zeit, uns über Küchenkram auszutauschen.

Was Backen oder Süßspeisen allgemein angeht, ist A. wirklich ein As und nun erzählte sie, dass sie das auch wirklich liebt, während sie am Kochen so gar keinen Spaß hat.

Durchaus mit Folgen für den Geschmack, was mir besonders bei Salaten schon auffiel, für die sie "Tütchen" bzw. Fertigsoßen benutzt.

Irgendwie tue ich mich schwer, die türkische Küche zu verstehen, denn immer erlebe ich nur, wie recht willkürlich zusammengestellte einzelne Speisen auf dem Tisch landen, von einer logischen Zusammenstellung, so wie ich sie kenne, keine Spur.

Oft beklagt sie sich, dass die Kinder so gar nicht essen mögen, am liebsten nur Pommes und Nutellabrote, das Gesunde, was sie gerne in ihren Bäuchen wüsste, lehnen sie ab.

Auf der anderen Seite macht sie aber auch keine Anstalten, Anregungen meinerseits mal aufzugreifen. Kürzlich zeigte ich ihr beispielsweise Fotos meiner Spaghettisoße, in der nun wirklich viel Gesundes mit drinsteckt und bei der ich noch nie erlebt habe, dass jemand sie nicht liebte, weder Erwachsene noch Kinder.

Gestern berichtete ich, dass auf F. schon Gulasch mit Nudeln in der Mikrowelle wartete und auch eine Schale mit Salat bereits fertigstand für ihn.

Was denn Gulasch sei?

Ich erzählte, sie meinte sofort, oh, das höre sie schon, dass das lecker sein müsse, und als ich ihr dann noch ein Bild auf dem Handy präsentierte, war sie vollends überzeugt.

Dann allerdings kam die Frage, ob man dazu dann Brot esse?

Häh? Auf dem Bild waren Nudeln und Salat ja gut zu sehen, wozu sollte man dann noch Brot brauchen?

Da merkt man deutlich die kulturellen bzw. traditionellen Unterschiede und wenn sie g'scheit wäre, würde sie es so halten wie meine Schwägerin und die Vorteile ihrer Heimatküche mit denen der deutschen mischen ...

Zweieinhalb Stunden später war "ihr Kopf kaputt", während meiner zuvor schon drei Stunden am PC gearbeitet hatte und sich auch noch fit genug fühlte, damit später fortzufahen - da kommt wohl meine Jugend zum Tragen 😁, also verabschiedete ich mich und tippelte gleich weiter zu Aldi.

Wo mich vor der Tür tatsächlich mehrere Container mit Pflanzen anlachten. 

Das Heimkommen wurde danach nicht ganz einfach für mich, denn über der Schulter hatte ich eine nach dem Einkauf ziemlich schwere Tasche hängen, in der rechten Hand trug ich ein 6er-Tray mit Minipetunien und in der linken einen Karton mit 6 Margeriten.

Irgendwie schaffte ich alles nach Hause, nun war nur noch die Frage, wie ich die bunte Pracht vors Badfenster bekam, das ja nun etliche Jahre ungeschmückt war, nämlich seit F. das alte Gitter abgesägte, an dem der Blumenkasten immer hing.

Kästen hatte ich noch unter der Pergola, aber ... wo waren denn bloß die alten Aufhänger geblieben?

Hm ...

F. sah ganz schwarz, war sich sicher, dass die unter der Pergola nicht sein könnten, schließlich wüsste er ganz genau, was dort alles liegt. 😎

Was für ein dummes Geschwätz, denn sie waren sehr wohl dort 😁, also machte ich mich dann flugs ans Bepflanzen.

Wunderbar sah das aus, doch als ich den Kasten endlich am Gitter hängen hatte und die Blumen wässerte, kam das böse Erwachen, denn der Zahn der Zeit hatte zugeschlagen, der Kasten hatte unten einen gewaltigen Riss, den ich zuvor nicht bemerkt hatte.

Mist, verdammter, so ging das gar nicht, denn aus diesem Riss spritzte es nun erdig braun genau auf die Hauswand. 😫

Erst überlegte ich, dass ich wohl abwarten müsste, bis die Erde wieder etwas trockener wäre, aber dann kam zum Tragen, dass ich es ja gar nicht mag, Dinge vor mir herzuschieben, also nahm ich ihn wieder ab, stellte ihn auf den Rasen und hob alle Pflanzen vorsichtig wieder heraus.

Dann schüttete ich die ganze (nasse) Erde mitsamt dem eingearbeiteten Langzeitdünger in einen anderen Kasten um, den ich vorher natürlich sorgfältig kontrolliert hatte, und nun präsentiert sich unser Badfenster so:

 Hm, das hätte ich euch jetzt wirklich gerne gezeigt, aber im Moment klappt es mit der Übertragung von Fotos von meinem Handy auf den PC nicht und ich beiße mir gerade die Zähne daran aus auf der Suche nach der möglichen Ursache.

... und nachdem wir nun gemeinsam beim Hausarzt waren, um F.s Labortermin wahrzunehmen, habe ich sie gefunden, denn auf einmal kommen die Fotos vom Handy als JPEG- statt JPG-Dateien an und da muckt Windows dann beim Öffnen.

Okay, dann muss ich sie nun immer umbenennen, aber auf diese Weise klappt es und hier nun also der Blumenkasten am neuen Gitter:


 Das mag man sich anschauen, oder? 😊

 

Schade, dass ich die Lösung so schnell fand, denn nun habe ich keinen Grund mehr, meinen Anruf bei der Kripo noch etwas zu verzögern. Aber es hilft nix, ich brauche Unterlagen für die Versicherung, die am Ende vermutlich eh keinen Cent bezahlen wird

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 


Montag, 19. Mai 2025

Als wir uns vorgestern ...

 ... wegen des Gitters so lange im Garten aufhielten, saßen wir immer wieder voll mit kleinen Schisselesfliegen, kein Wunder, trugen wir doch zufällig beide leuchten orangefarbene T-Shirts und wurden offenbar mit Blüten verwechselt.

Gestern geschah dann Folgendes: Ich war der Wanne schon entfleucht, trug nun ein knalliges Türkisblau und während F. noch planschte, fiel mir auf, dass ich ihm ein Shirt in fast der gleichen Farbe bereitgelegt hatte.

Ich dachte zurück an die Achtziger, als junge verliebte Paare durchaus mal im Parnterlook herumliefen und wie F. das immer als äußerst albern abgetan hatte.

"Ach übrigens, Schätzle", sagte ich nun lieblich lächelnd zu ihm, "ich habe beschlossen, dass wir unsere tiefe Liebe ruhig auch mal nach außen hin kundtun können. Gestern trugen wir Orange, heute wird es Türkis sein. Was wollen wir denn morgen anziehen?" 😁

Hihi, sein blödes Gesicht war herrlich, einen Moment schien er wirklich an meiner Zurechnungsfähigkeit zu zweifeln und ... sicherheitshalber zog er sich dann später gleich eine Kapuzenjacke über sein T-Shirt. 😂🤣😂

Von meiner ausgiebigen Runde mit Herrn Hoover und den üblichen Verrichtungen mal abgesehen war es gestern ansonsten ein recht ruhiger Tag.

Gleich werde ich mich aufmachen zu A. und vorher will ich noch bei TEDI schauen gehen, ob die Aufhänger für Blumenkästen haben, denn am unteren Rand meines neuen Gitters darf es nun gerne wieder hübsch bunt werden.

 

Habt einen guten Start in die neue Woche und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

 

Sonntag, 18. Mai 2025

Ein erster Kontakt

 Bislang wusste ich wenig über die Familie, die das Haus der leider vor drei Jahren verstorbenen Frau S. in der Querstraße gekauft hat, nur dass die Damen alle noch ausgiebiger verschleiert sind als A., das war nicht zu übersehen.

Der Mann arbeitete bei einer örtlichen Sanitärfirma, gut erkennbar an seinem Geschäftsbus, den er oft mit nach Hause nahm, dann machte er sich offenbar selbstständig, denn auf einmal fuhr er einen andersfarbigen Bus mit einem türkischen Namen darauf und leider parkte er diesen gern bei mir vor dem Küchenfenster.

Seit Freitag stand dort sein Privatwagen und als ich gestern früh stundenlang mit dem Anbraten von Fleisch und Zwiebeln beschäftigt war, bekam ich mit, wie er nun auch noch den Bus holte, um ihn vor das andere Auto zu setzen.

Wie gut, dass ich es mal live mitbekam, denn nun machte ich einfach Nägeln mit Köpfen, ging vor die Tür und sprach ihn an.

Was für ein netter Mensch, anders kann ich es nicht sagen!

Sofort ging er ganz freundlich auf mich ein und als ich ihm erzählte, dass ich mich in meiner Küche fühle wie zugenagelt, wenn der Bus genau vor dem Fenster steht, konnte er das sehr gut nachvollziehen.

Das habe er ja nicht geahnt, meinte er, und trotzdem habe er kürzlich sogar überlegt, ob es wohl in Ordnung gehe, wenn er hier parkt, aber ... bei ihm vor dem Haus sei halt ständig alles voll.

Klar, die Häuser haben fast alle keine Garagen, wo sollen sie dann hin mit den Autos?

Ich sagte ihm, was ich auch schon U.s neuem Freud erklärte, der ebenfalls selbstständig ist und seinen Bus allzugern vor unser Haus pflanzt: Bitte mitten vor die Haustür, da stört es mich nicht, nur direkt vor den Fenstern wird es arg unangenehm für uns.

Fein, wäre das nun auch geklärt und immerhin sind wir uns jetzt nicht mehr ganz so fremd. 

Irgendwann war ich durch mit dem Brutscheln, nun durfte das Gulasch für anderthalb bis zwei Stunden sanft vor sich hin köcheln, der Salat war schnell geputzt, die Nudeln würde ich später kochen, also hatte ich nun Zeit für F. und ... das neue Fenstergitter.

Am Vorabend hatten wir noch einmal darüber geredet und er stellte sich ziemlich blöd an, was die Planung fürs Ausmessen der Bohrstellen anging.

"Meine Güte", sagte ich, "wer ist denn hier eigentlich der gelernte Handwerker, du oder ich? Wo ist der Mann bloß hin, der mich einst so überraschte, als ich nächtens vom Autorentreff nach Hause kam und feststellte, dass er den neuen riesigen Spiegelschrank im Bad ganz allein an die Wand gebracht hatte, während ich mich sorgte, wie um alles in der Welt wir das zu zweit bloß hinbekommen könnten?"

Das war ihm offenbar nachgegangen, denn nun ergriff er von sich aus die Initiative, lud den Akkuschrauber auf und auch die große Hilti-Bohrmaschine und alles andere Benötigte lagen schon draußen bereit, als ich hinzustieß.

Einen ziemlich verzweifelten Mann fand ich vor, denn dieses Haus ist ja uralt und nichts an ihm ist wirklich gerade, selbst das Fensterloch ist leicht schräg und nun war die Frage, wonach man sich richten sollte, nach dem etwas schiefen Fenster oder doch nach der Wasserwaage?

F. hatte schon Kreuze aufgemalt, war sich aber unsicher und nun entschied ich mich kurzerhand für einen Mittelweg. Zu zweit stemmten wir das wirklich schwere Gitter hoch, F. drückte es an die Wand, ich richtete es noch ein Muckesäckele weit aus und fuhr dann mit einem Stift die Schraublöcher ab, natürlich alles begleitet von der Wasserwaage.

Dann kam der schwierige Teil, denn der arme F. musste extrem nach Atem ringen und rutschte zunächst mal mit der Bohrmaschine ab.

Also besorgte ich eine alte spitze Schraube aus der Schale mit dem Metallmüll, holte einen Hammer, und nach ein paar Schlägen fand der Hilti dann Halt.

Ich schlug vor, dass ich das Bohren übernehme, aber das kam für F. gar nicht in Frage ... einige Sekunden, dann musste er unterbrechen, runter von der Leiter und sich erst mal setzen, um wieder Luft zu bekommen, mehr als mühsam und ich überlegte laut, dass wir bei diesem Tempo wohl nicht mehr als ein Loch pro Tag schaffen würden, denn über allem stand ja die Angst, dass F. sich übernehmen könnte.

Doch dann ging es immer besser, blieb zwar mühsam, aber ich merkte, wie er mit wachsendem Erfolg richtig Auftrieb und immer mehr Selbstvertrauen bekam.

Klar, im letzten Jahr kämpfte er zweimal auf der Intensivstation ums Überleben, konnte hinterher nicht einmal mehr die einfachsten Verrichtungen allein erledigen, dazu die ständige Luftnot, das muss einen ja immer mehr an den eigenen Fähigkeiten zweifeln lassen.

Umso schöner, dass nun nach und nach der alte Kämpfer wieder zum Vorschein kam, so weit es seine kranke Lunge eben zuließ, und am Ende stand der Erfolg.

Morgens hatte das Fenster noch so ausgesehen:


 Und nun präsentierte es sich so:


 Hach, war das eine Freude und neben dem Umstand, dass das wieder ein kleines Stück Sicherheit mehr ist, tat F. dieses Erfolgserlebnis ungeheuer gut. 🥰

Um kurz nach drei war alles erledigt, das Gulasch hatte ich zwischendurch schon fertiggemacht, nun ging ich noch schnell Nudeln kochen, dann konnte ich F. dies hier servieren:

Danach fiel er erst mal in einen kurzen, aber tiefen Sesselschlaf und als ich später überlegte, ob wir uns den ESC überhaupt ansehen sollten, weil der ja bis tief in die Nacht ging, verblüffte er mich schon wieder, denn er zeigte durchaus Lust darauf, also schauten wir, bis alle Lieder gesungen waren.

Dann machte sich die Erschöpfung doch bemerkbar, wir gingen nach oben und ich schaute mir den Rest vom Bett aus an, ziemlich fassungslos über das Ergebnis, das mich irgendwie ans letzte Jahr erinnerte, und vor allem bin ich mir noch nicht schlüssig, was davon zu halten ist, dass Israel trotz aller Proteste den zweiten Platz schaffte ...

So, und nun muss ich mich hurtig Herrn Hoover widmen, denn morgen bin ich mit A. verabredet, übermorgen steht Labortermin für F. an, d.h. die Woche wird wieder ziemlich voll werden.

 

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉
 

Samstag, 17. Mai 2025

Bitter

 Gestern bekam ich ein Schreiben der privaten Rentenversicherung, in die ich seit mehr als 30 Jahren monatlich einzahlte, nicht sehr viel, aber trotzdem tat uns das mitunter ganz schön weh.

Zum 1.12.25 wird die Auszahlung beginnen, und das erschreckte mich wirklich, habe ich es nun doch schwarz auf weiß, was für eine alte Schachtel ich inzwischen bin, zumindest auf dem Papier. 🙄

Und noch etwas wurde mir dadurch schmerzhaft bewusst, nämlich, wie absehbar nun allmählich alles wird - das Ende rückt unaufhaltsam näher. (Obwohl das im Grunde natürlich schon seit dem Tag meiner Geburt so ist.)

Zu F. sagte ich: "Was meinst du, wie lange ich wohl noch leben werde? Ich hab grad mal rumgerechnet, wie es wäre, wenn ich mir den Betrag auf ein Mal auszahlen lassen würde und mir dann jeden Monat selber davon diese lächerlich kleine Rente vom Konto abhebe. Knapp 18 Jahre könnte ich das so halten. Beiße ich vorher ins Gras, macht die Versicherung Gewinn, lebe ich länger, beginne ich erst dann zu profitieren."

Wobei das Ganze eine höchst ärgerliche Nummer ist, denn es war kurz nach der "Wende", als ich den Vertrag abschloss, noch konnte keiner ahnen, wie sehr es künftig wirtschaftlich mit Deutschland bergab gehen würde, und so stellte man mir fast das Dreifache dessen in Aussicht, was ich nun tatsächlich an Rente bekommen werde, weil man von wesentlich höherer Rendite ausging.

Vollends zu Kotzen wird es, wenn ich mir vorstelle, dass der Gesamtbetrag, den ich mir auszahlen lassen könnte und für den ich so lange auf vieles verzichtete, im Endeffekt niedriger ist als das, was mir dieser Misthund von Einbrecher letzten Samstag mal eben so entwendete. 😡

Nun ja, es ist nicht mehr zu ändern, also machen wir das Beste draus und deshalb werde ich mich jetzt in die Küche begeben, um 4 Pfund Gulasch und die gleiche Menge an Zwiebeln anzubraten.

Nebenher lädt gerade der Akkuschrauber und so hoffe ich, dass das neue Gitter heute noch seinen Platz vor dem Badfenster einnehmen wird, zumindest ein winziges Stück mehr Sicherheitsgefühl.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Freitag, 16. Mai 2025

Videoüberwachung?

 Am Samstag hatte ich die beiden Kripobeamten darauf angesprochen, ob sie sie für ratsam hielten, und besonders die Dame wirkte eher zurückhaltend, schien lieber auf Licht und Alarm bauen zu wollen.

Trotzdem ist F. nun ständig im Internet unterwegs, schaut sich verschiedene Kameramodelle an und da traf es sich ganz gut, was der Gasmann gestern zu erzählen hatte, als wir zufällig auf das Thema kamen.

Bei einem Nachbarn von ihm war kürzlich ein Einbruchsversuch gescheitert, er hatte eine Kamera und die beiden jungen Täterinnen waren gut auf den Aufnahmen zu erkennen, doch die Polizei zuckte nur mit den Schultern, ja, da könnten sie nun auch nicht viel machen, denn allein das Aussehen würde ja nichts über die Identität verraten.

Und genau das ist etwas, über das ich mich regelmäßig aufrege, seit ich die örtlichen Polizeiberichte lese, denn so wertvolle Errungenschaften Datenschutz und Persönlichkeitsrechte auch sein mögen, wenn sie in erster Linie Verbrechern dienen, dann läuft etwas gründlich falsch.

Da schlägt eine Jungherren-Truppe jemanden auf der Treppe zur U-Bahn zusammen oder es wird eingebrochen, in beiden Fällen gibt es Videos, aber ... veröffentlicht werden diese aus Datenschutzgründen erst ein halbes Jahr später, wenn alle anderen Aufklärungsversuche gescheitert sind.

Das kann es doch nicht sein, oder?

Genau wie dass ich keinen Stacheldraht auf mein Vordach machen darf, denn sonst könnten sich potentielle Einbrecher ja verletzen. 🙄

Themenwechsel - wie immer im Moment froh um jede Ablenkung:

Kennt ihr die Firma Galaxus?

F. hatte im letzten Jahr sein neues Handy dort zum wirklichen Schnäppchenpreis bestellt, wir waren mehr als zufrieden und vorgestern wurde ich dort ebenfalls fündig.

Unter meinen Füßen plagen mich schon seit Ewigkeiten einige sehr schmerzhafte Dornwarzen und finanziell Bessergestellte würden damit natürlich eine medizinische Fußpflege aufsuchen.

Fällt bei mir flach, also kümmere ich mich selber, habe auch ein elektrisches Pediküreset, mit dem sich gut arbeiten lässt, Problem ist nur das kurze Stromkabel.

Überall dort, wo ich bequem sitzen könnte und ausreichend Licht zur Verfügung hätte, ist keine Steckdose in der Nähe, also ist es immer ein großer Aufwand, bis ich mir einen "Arbeitsplatz" hergerichtet habe, und als ich neulich ein batteriebetriebenes Gerät wiederfand, das ich mir irgendwann mal für ein paar Euros zugelegt hatte, war ich natürlich zunächst hocherfreut, musste dann aber feststellen, dass es überhaupt nix taugt.

An der falschen Stelle gespart, also sah ich mich nun nach Akku-Geräten um, wurde bei Galaxus fündig, beschloss, es mich bissl mehr kosten zu lassen, und freute mich natürlich, dass es für Neukunden einen 5-Euro-Gutschein gab, sofern man sich für den Newsletter anmeldet.

Was ich also tat, dann bestellte ich und suchte auf der Bezahlseite vergeblich nach meinem Gutschein.

Hm ...

Nicht schön, aber ich kam trotzdem immer noch besser weg als bei allen anderen Firmen, die das gleiche Gerät anboten, also schloss ich den Kauf ab, nur um hinterher zu bemerken, dass man mir eine Mail geschickt hatte mit dem entsprechenden Code, den ich nun natürlich nicht angegeben hatte.

Ärgerlich ... und erst viel später kam mir der Gedanke, denen doch mal zu schreiben.

Was dann kam, überraschte mich wirklich positiv, deshalb erwähne ich es hier auch, denn ein freundlicher Mesch antwortete mir fast umgehend, doch, er habe das auch im Nachhinein noch für mich regeln können und alsbald sah ich die entsprechende Gutschrift auf meinen Konto.

Klasse, oder?

Zum Schluss noch bissl was Buntes aus dem Garten:


 






Nun will ich lossausen zum Einkaufen, hinterher werden wir wohl schon mal am Badfenster ausmessen und die Schraubstellen markieren, denn das Gitter ist gestern angekommen, macht einen sehr guten Eindruck und am Wochenende wird es dann hoffentlich hängen.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

PS: F. hat gestern übrigens richtig gerackert und sich um die große Wassertonne gekümmert, nun habe ich ganz viele volle Gießkannen bereitstehen, auch wenn ihn das sehr viel Puste kostete. 😊

Donnerstag, 15. Mai 2025

Ein Hoch auf Jutta P.

Als damals der Wechsel vom vierten Schuljahr auf die weiterführende Schule anstand, war es für meine Eltern (und Lehrer) zwar selbstverständlich, dass ich das Gymnasium besuchen sollte, aber welches, ich glaube, das war ihnen relativ egal, für sie zählte vor allem, dass ich es zwar mit längerem Marsch, aber eben doch zu Fuß erreichen konnte, so dass keine Kosten entstanden.

Meine Freundin Jutta wollte aufs XXX, also wollte ich auch nach dort, zwar eine bistümliche, und damit katholische Einrichtung, aber das war mir ja völlig wurscht, Hauptsache, wir blieben beieinander und da Jutta mit Latein anfangen wollte, wollte ich dies auch, fertig.

Beim nächsten Klassentreffen muss ich es ihr unbedingt einmal sagen, wie gut und richtig es im Nachhinein für mich war, dass ich mich ihr einfach angeschloss, denn so landete ich auf einer der besten Schulen der Stadt und dort auch noch im humanistischen Zweig - sehr schade, dass dieser heutzutage so vernachlässigt wird.

Klar, in den ersten beiden Jahren fühlte es sich nicht gerade cool an, die Mädels aus den Parallelklassen oder Freundinnen, die andere Schulen besuchten, quatschten schon munter auf Englisch miteinander, während ich ja bis dahin "nur" eine vermeintlich tote Sprache lernte. (Nach und nach kamen dann Englisch, Französisch und Russisch hinzu, so glich sich das schnell wieder aus.)

Am Ende plagte ich mich dann neun Jahre lang mit Latein herum - totes Wissen?

Mitnichten, das wurde mir gestern wieder einmal sehr bewusst, denn leider hat A. trotz ihres Pharmaziestudiums diese Sprache nie gelernt, obwohl sie so wichtig für sie wäre.

So lange sie die Deutschkurse B1 und B2 besuchte, war unser gemeinsames Arbeiten recht langweilig, d.h. natürlich nicht das Beisammensein, aber eben die Themen, mit denen sie sich in der Schule beschäftigten.

Immer ging es um so aufregende Dinge wie Reklamationen, Rundmails unter den Kollegen, weil jemand Geburtstag hatte und man nach einem Geschenk suchte, und so weiter und so fort.

Immer der gleiche Mist und sie lernten dort gestelzte Sätze, die so kein Einheimischer benutzen würde, aber wir bissen uns halt durch.

Nun allerdings geht es um die Anerkennung ihres Studium, um Fachsprache und -wissen, jetzt wird es auch für mich wirklich interessant und mehr als einmal kamen mir gestern meine immer noch zumindest rudimentär vorhandenen Lateinkenntnisse zugute.

Mir fällt das Wort gerade nicht ein, auf jeden Fall ein Fremdwort und sie benutzte es im Sinne von Blockieren, was aber gar nicht korrekt sein konnte, wenn ich es auf seinen lateinischen Wortursprung zurückführte. 

So hatten wir reichlich zu basteln, Dinge zu klären und dann stutzte ich, weil sie mir mehrmals etwas um die Ohren warf, das wie Potopompomhäme klang. 

Hähhh, was um alles in der Welt sollte das denn sein?

Egal, wie sie es aussprach, ich verstand nix, bis sie es mir schließlich schriftlich zeigte, und dann musste ich laut lachen, denn gemeint war: Protonenpumpenhemmer. 🤣

Was mich sehr an meine thailändische Schwägerin erinnerte. 

Sie war noch recht frisch im Lande, konnte kaum Deutsch, hörte mit den noch ganz winzigen Mädels gerne Cassetten an und sang dann auch gemeinsam mit ihnen die Lieder.

Immer wieder begegnete uns der Ausruck "Mondsickedisu", keiner verstand ihn, bis wir dann dahinterkamen, was wirklich gemeint war, nämlich "Der Mond zwinkert dir zu." 😂

Nimmt zufällig jemand von euch etwas für den Magen ein, z.B. Pantoprazol oder Omeprazol?

Bei mir ist letzteres der Fall, schon seit rund 25 Jahren nehme ich Omeprazol und stutzte nun, als A. mir im Verlauf eines imaginären Kundengespräches erklärte, man dürfe es nicht länger als 2 Wochen lang einnehmen.

Nanu?

Nun kommen die Protonenpumpenhemmer wieder zum Einsatz, denn darum handelt es sich bei solchen Medikamenten. Sie verringern die Magensäure, die auf der anderen Seite aber notwendig ist, damit der Körper Mineralien und Vitamine aus der Nahrung aufnehmen kann.

Die Folge kann also erheblicher Mangel an beidem sein, was mir bisher nicht bewusst war und zum Glück bei mir auch nicht der Fall ist.

Aber gut zu wissen ist es trotzdem und so lerne ich bei dem, was wir in der nächsten Zeit gemeinsam bearbeiten wollen, also auch ständig hinzu.

Eine Liste von 50 Medikamenten hat sie, von denen wohl 30 in der Prüfung abgefragt werden, d.h. sie muss auf Deutsch alles erklären können über Wirkungsweise, mögliche Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten u.s.w., was aber natürlich nur einen Teil der Prüfung ausmachen wird.

Spannendes Thema für mich und wir ergänzen uns dabei prima, weil mir ständig Fragen einfallen, die ihr auch von Kunden oder eben vom Prüfer gestellt werden könnten.

Übrigens trafen wir uns gestern einige Stunden später als ursprünglich angedacht, denn ihr Mann war vom HNO am Vortag für eine Nacht ins Krankenhaus gesteckt worden, da dieser eine erhebliche Schlafapnoe bei sich befürchtete.

... die aber gar nicht existiert. 

Ich habe M. ja schon sehr lange nicht mehr zu Gesicht bekommen, aber immer mehr beschleicht mich der Verdacht, dass das Zusammenleben mit ihm sehr anstrengend sein könnte, da er ständig irgendwelche Krankheiten bei sich vermutet und sehr vieles als viel zu gefährlich betrachtet.

Z.B eine Mikrowelle darf nicht ins Haus, dabei könnte sie A. das Leben durchaus erleichtern.

Ob sie sich dabei etwas schenken, weiß ich gar nicht, denn als ich in der Wohnungstüre die Schuhe wechselte, kam es noch zu einem kleinen Austausch, ich erzählte, dass ich noch weiterwollte zu Aldi, wo Cola im Angebot war, die F. ab und zu gerne mal trinkt.

"Ohhhh, xxx", sagte A., "Cola ist seeehr gefährlich, du weißt?" 

Dann gab sie zu, dass M. sie auch sehr gerne trinkt, und da ich weiß, wie gerne er sich auch sein Essen mit Ketchup zumatscht, musste ich unterwegs noch darüber schmunzeln: Sich munter mit einem Cocktail aus Zucker und Phosphaten zudröhnen, dann aber Angst bekommen, dass die Laborwerte nicht stimmen könnten ... 😁

So sind wir halt, wir Menschen, irgendwie hat jeder von uns seine kleinen Macken, oder? 

Nun gehe ich mich mal einigen Putzarbeiten widmen, der Gasmann hat sich zwischen 11 und 15 Uhr angekündigt und wenn er weg ist, will ich F. noch im Garten den Bart stutzen, denn nächste Woche ist Labortermin, da kann es ja nicht schaden, wenn er bissl ordentlich aussieht. 😀

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

Mittwoch, 14. Mai 2025

Wieder einmal versuchte ich ...

 ... es mit einem genauen Plan, wie der Tag ablaufen sollte.

Unter anderem gehörte die Badewanne dazu, aber zunächst wollte ich einige Dinge abarbeiten, vor allem die, die Schweiß oder Dreck bescheren.

Die Regentonne an der Pergola, die jetzt zumindest schon wieder über eine halbe Rinne verfügt, die sie füllen könnte, wenn es denn mal regnen würde, ist so gut wie leer, aber ich habe ja noch die große, die aus anderen Quellen gespeist wird, allerdings auch immer mit sehr viel Moos, das vom Dach in die Rinnen und dann in sie hineinrutscht.

Abgesehen davon, dass ich sie dank Rex' angelegter Löcher etwas schwierig erreichen kann, ist sie mal wieder verstopft und normalerweise ist es F., der sich eine Stochertechnik zugelegt hat, mit der er den Hahn wieder einigermaßen frei bekommt.

Seit Tagen sagte ich es ihm, dass ich das Wasser aus ihr brauche, immer wieder versprach er, sich zu kümmern, doch gerührt hat sich noch nix, also beschloss ich es selber zu versuchen, fand aber tatsächlich keinen geeigneten Draht, den ich dafür hätte benutzen können.

Also blieb mir nichts anderes übrig, als die Kannen mit teurem Leitungswasser zu füllen, und nachdem ich mich auch durch alles andere Anstehende durchgewurschtelt hatte, stellte ich das Badewasser an und verkündete F., gleich hieinsteigen zu wollen, so dass er sich darauf einstellen konnte, nach mir ins Bad zu gehen.

Pustekuchen, ausgerechnet jetzt - obwohl er seit dem frühen Morgen von meinem Plan wusste - beschäftigte er sich mit dem Gitter, das unbedingt ans Badfenster muss, weil er das ursprüngliche ja abgesägt hatte, als er sich vor Jahren mal aussperrte.

Immer wieder hatte ich ihn deswegen angenörgelt, doch geschehen war nie etwas, bis er jetzt durch den Einbruch wach wurde und die Dringlichkeit einsah.

An seinem PC leuchtete mir eines entgegen, doch ausgemessen hatte er das Fenster noch gar nicht, also stellte ich das Wasser ab und erledigte das selber - zu zweit schauten wir uns das an und überlegten, ob das mit dem Lochabstand so passen müsste.

Jo, würde wohl klargehen, das Gitter machte für rund 180 Euro einen guten Eindruck, gefiel mir auch optisch, also machte er sich ans Bestellen und stellte sich dabei an wie der erste Mensch.  🙄

Ich übernahm, trug alles ein und als ich bei PayPal anlangte, sagte ich:

"So, den Rest kannste ja nun wohl selber, dann gehe ich jetzt in die Wanne, bevor das Wasser vollends kalt ist."

Es sollte das Alptraumbad meines Lebens werden, denn kaum saß ich drin und hatte mir gerade Shampoo in die Hand geträufelt, hörte ich durch die geschlossene Tür hysterische Schreie:

"Euuuulääähhhh....!!!!"

"Verdammt, was ist denn, ich sitze in der Wanne", brüllte ich zurück, doch offenbar wurde ich gar nicht gehört, denn die Schreie wurden immer noch hysterischer, seine Stimme überschlug sich dabei, so als würde grad die Welt vor seinen Augen untergehen.

"Euläääähhhhhhhhhhhhhhh, da isch was", hörte ich immer wieder, "kommmmmmmmmm!!!"

So laut versuchte ich zurückzuschreien, dass ich einen Hustenanfall bekam und fast noch abgesoffen wäre, aber ... er schien mich gar nicht wahrzunehmen.

Meine Güte, was konnte denn da passiert sein? Hatte er das Ding versehentlich 10 Mal bestellt oder gar Tausende von Euros abbuchen lassen? 😲

Allmählich geriet ich auch in eine gewisse Panik, wusch mir das Shampoo so wieder ab, wie ich es mir auf den Kopf geworfen hatte, seifte mich in Windeseile ein, duschte alles runter, verzichtete auf alles, was ich mir sonst in der Wanne gönne, kletterte stattdessen hinaus und so nass in nur die allernötigsten Klamotten.

Dann die Tür aufgerissen, zu F. ins Esszimmer, stehe schließlich zitternd vor ihm und ... was sehe ich?

Er hing an einem dieser blöden Sicherheitsdinger fest, die einen inzwischen fast überall zur Weißglut bringen können, Bilder sollte er zuordnen und immer wieder klappte es nicht.

Das war alles und statt einfach einen Moment zu warten, bis ich fertig wäre, hatte er ein derartiges Theater veranstaltet. 👺

"Sag mal, gehts eigentlich noch? Glaubst du wirklich, nur weil dir irgendwo ein kleines Fürzchen quersitzt, müsste jedes Mal die ganze Welt für dich stillstehen??? Ehrlich, hätte ich das geahnt, ich hätte mir lieber zehn Kinder zugelegt als einen einzigen Mann ..." 😡

So ein Mist, so ein verdammter! 

Wieder übernahm ich und schnell war alles geregelt, nun ist das Gitter bestellt, wird hoffentlich vor dem Wochenende noch ankommen und ich hoffe inständig, dass es beim Montieren nicht wieder zu hysterischen Anfällen kommen wird, zu denen mein lieber Mann nun einmal neigt. 🙄

Dann scheuchte ich ihn in die Wanne, widmete mich meiner Arbeit am PC und tauschte mich nebenher mit meiner alten Freundin A. aus, der ich vom Tod "meines Kriminalers" erzählt hatte und die davon genauso betroffen ist wie ich, erlebten wir dieses Praktikum bei der Kripo doch wie eigentlich alles damals gemeinsam.

Nun ging es um "Naddel", die viel zu früh an ihrem Alkoholkonsum starb, ein Thema, das auch A. sehr vertraut ist, und sie schrieb mir, wie ihr Ex-On/Off, den auch wir inzwischen ja kennen, weil er sie öfter von Bayern aus besuchen kommt, damit so gar nichts anzufangen wusste. Immer wieder habe er sie aufgefordert, doch mal was mitzutrinken, ein Bier ab und zu könne doch nicht schaden.

Das ist natürlich ganz fatal, wenn Betroffene nicht nur gegen die vorhandene und nicht abstellbare Sucht, sondern auch gegen ihre Umwelt kämpfen müssen und ständig das Gefühl bekommen, sich fürs Nichttrinkenwollen rechtfertigen zu müssen.

Womit ich dann wieder beim gestrigen Thema wäre, nämlich den Schuldgefühlen, und ich schätze, auch die arme "Naddel" wird damit heftig zu kämpfen gehabt haben, bis die Sucht dann doch gewann. 😢

F. hatte ich mittags mit einem belegten Brot abgespeist, sollte es doch nachmittags Gemüse-Wurst-Salat geben mit warmen Brötchen, für die ich natürlich nicht zweimal den Backofen anwerfen wollte.

Just als es dann so weit war, die Teller beladen und die Brötchen so gut wie fertig, klingelte das Telefon, die Kripo war es, und zwar der Mann, der den Fall nun auf dem Schreibtisch hatte.

Wieder ein ungeheuer netter Mensch, der sich von Anfang an sehr einfühlsam zeigte. Er fragte nach der Schadensmeldung, ich antwortete, dass diese schon eingetütet vor mir läge und ich sie heute zur Post bringen würde. (Wie doof, dass man uns die örtliche Polizeiwache wegrationalisierte, sonst hätte ich sie einfach dort abgeben können.)

Als er sich nach der Versicherung erkundigte, wurde es interessant, den ich erklärte, dass wir sehr wohl eine haben, die sich aber wohl weigern würde zu zahlen, da sie es wegen des offenen Fensters nur als Diebstahl wertet. Ganz empört war er, nein, bei ihnen sei es als Einbruch festgestellt und wie schon seine Kollegen sah er es so, dass es ja wahrlich nicht einfach sei, dort hoch in den ersten Stock zu gelangen. 

Er würde das auch genauso an die Staatsanwaltschaft weitergeben, was man dort daraus mache, könne er natürlich nicht sagen, aber ich solle der Versicherung auf jeden Fall das Aktenzeichen mitteilen.

Als ich vom Ehering meiner Uroma erzählte, schluckte er deutlich hörbar, auch ihm scheint es sehr unter die Haut zu gehen, dass diese Verbrecher so etwas einfach einschmelzen ohne jede Rücksicht auf historischen Wert.

Ich erzählte von meinem Traum und wie ich dort diese Typen kräftig vermöbelt hatte. 

Das hätten die alle mehr als verdient, meinte er, und ich hörte den Frust heraus, der sich vermutlich in den meisten Polizisten über kurz oder lang aufbauen muss, wenn man Täter teilweise sogar zu packen kriegt, dann aber sieht, dass ihnen in unserem Rechtssystem vergleichsweise wenig geschieht. 

Außerdem kündigte er an, dass sich demnächst noch jemand von der Sicherheitsabteilung bei uns melden würde, um, wenn wir das möchten, einen Hausbesuch zu vereinbaren.

Klar möchte ich das, der soll sich ruhig mal anschauen, ob es noch irgendwelche Schwachstellen gibt und was wir verbessern könnten.

So enttäuscht ich von dem bin, was unsere diversen Regierungen in den letzten Jahren anrichteten, eines muss ich sagen, von unserer Polizei bin ich mehr als begeistert.

Gar nicht lange ist es her, dass die mir bezüglich der Schulden, die jemand bei mir hatte, so toll halfen, und auch jetzt fühle ich mich supergut betreut.

Seinen beiden Kollegen hatte ich es am Samstag schon gesagt, die Dame freute sich so, dass sie mich zum Abschluss sogar leicht in den Arm nahm, und auch ihm gegenüber wiederholte ich jetzt noch einmal, wie gut mir das alles tut, nachdem das Kind ja nun einmal so schmerzlich in den Brunnen gefallen ist.

Das war's also von gestern, nun gehe ich Wäsche in den Garten hängen und mache mich dann langsam fertig für meinen Besuch bei A.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉