Dienstag, 19. August 2025

Nur ganz kurz, weil ...

 ... mir die Zeit fehlt und es mir hier am Großen auch etwas zu unbequem ist mit F.s Luxustastatur, deren Beleuchtung nix taugt, aber immerhin konnte ich meine Zugangsdaten ermitteln, so dass ich überhaupt erst mal wieder drin bin im Blog. 😄

Heute früh um zehn nach acht hatte F. Termin zum Blutabnehmen und trotz der ganzen Hektik gestern hatte ich daran gedacht, zuvor mal mit der Praxis zu telefonieren, um zu klären, ob wir die für F. sehr wichtige RSV-Impfung bekommen können.

(Traurig genug, dass man auf so etwas selber kommen muss und nicht etwa von den Ärzten darauf angesprochen wird. 🙄)

Sie wolle dem Doc einen Zettel hinlegen, damit er es kläre, versprach mir die Mitarbeiterin, doch die im Labor wusste leider nix davon, also mussten wir dann noch vom zweiten in den ersten Stock wechseln, wo es ziemlich voll war.

Übrigens alles mit Maske, denn am Telefon erfuhr ich auch, dass im Moment akuter Personalmangel herrscht wegen Urlaub und ... Corona. 🙁

Eigentlich zahlt die Kasse diese Impfung nur für Leute ab 75, es sei denn, sie haben Vorerkrankungen wie F. und dass der Doc dann nicht nur ihn, sondern auch mich für empfagswürdig hielt, erstaunte und erfreute mich, denn was ich mir nicht einfange, damit kann ich ihn ja auch nicht anstecken.

Als ich zunächst am Empfang anstand, um die Sache zu klären, konnte ich rechts ins Wartezimmer hineinschauen und war ziemlich verdutzt, dort zwei nackte Beine auf dem Boden liegen zu sehen, die unten in schicken Turnschuhen steckten.

War da einem schlecht geworden, musste ich Alarm schlagen?

Nö, die anderen Wartenden waren ganz ruhig und auch eine MTA, die mal durchlief, reagierte überhaupt nicht darauf, also war offenbar alles in Ordnung.

Genau in diesen Raum wurden wir dann zum Warten geschickt und nun sah ich auch den Rest des Mannes. 

Ziemlich jung eigentlich noch, vielleicht zwischen 35 und 40, weiter oben sah ich Cargo-Bermudas, ein T-Shirt und einen Kopf, der auch nicht der hässlichste war - alles in allem eine durchaus sportliche Erscheinung, nur dass er halt seitlich am Boden lag und damit gleich vier Stühle versperrte. 

Einer davon war von einer Frau besetzt, an deren Beinen er ganz nah dranlag - keine Ahnung, ob es seine Mutter oder doch eher die Freundin war, die dann offenbar Spaß an was Knackigem hat. Was ich gut verstehen kann ... 😁 

Bald darauf wurde er aufgerufen und während er sich hochbequemte, erfuhr dann der ganze Raum, warum er sich nicht in der Lage gesehen hatte, zu sitzen: Sein Steißbein tat ihm weh ... 

Während er sich ganz normalen Schrittes, eigentlich sogar fast forsch in Richtung Sprechzimmer bewegte, hörte ich die ältere Dame neben mir leise kichern - meinen eigenen Gesichtsausdruck sah man ja zum Glück unter der Maske nicht. 🙃 

Und nun fiel mir auch ein, dass seine Begleiterin zwischendurch mal vor zur Theke gegangen war - es würde noch etwa eine halbe Stunde dauern, hatte man ihr mitgeteilt, also war es offenbar das, was ihn zu seiner Maßnahme veranlasst hatte nach dem Motto: Watt, ihr nehmt mich nicht sofort dran, obwohl ich doch so sehr leide? Dann sollen es auch alle sehen, wie groß dieses Leid ist ... 

Echt, ich hab ja schon viel gesehen in Arztpraxen, aber so was noch nicht ... 🤷‍♀️

Kurz darauf wurde es noch mal lustig, denn nun sah ich vom Wartezimmer aus, wie ein älterer Mann mit Pflaster auf der Nase die Praxis betrat.

Er sei gestern auf die Nase gefallen, teilte er (leicht grinsend) vorn mit, und nun ... tue ihm sein Fuß weh. 

Diesmal kicherte der ganze Laden, so groß war die Verblüffung ...  😅

Dann kamen auch wir an die Reihe, der Pieks war schnell erledigt und gegen halb zehn waren wir wieder daheim.

So, und nun ist die Waschmaschine fertig und ich muss schauen, was davon ich heute draußen noch getrocknet bekomme, nur eines will ich noch kurz erwähnen, denn leider hat sich nicht nur mein Läppi von mir verabschiedet, sondern auch mein Buddhabändchen, das ich seit Anfang 2012 am Arm trug, an den es mir ein thailändischer Mönch geknotet hatte.

Mehr als dreizehneinhalb Jahre war ich keine Sekunde ohne diesen kleinen Glücksbringer und erstaunlicherweise verließ er mich genau zu N.s erstem Todestag, die Freundin, mit der ich damals fünf Wochen auf Ko Samui verbrachte und von deren plötzlichem Tod ich am Tag nach dem Traum erfuhr, der mich zum Entschluss gebracht hatte, mich endlich wieder mal bei ihr zu melden.

Zu spät ... deshalb ... carpe diem! 😉

 

Habt einen schönen Abend und ... bleibt bitte gesund! 😉 

4 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Euer Praxixbesuch war echt unterhaltsam - jetzt bleibt zu hoffen, das auch bei "F" die Ergebnise stimmen, die da herauskommen. Schön, dass du auch mal wieder mit zum Doktor hinein-durftest. Das Corona noch immer so verbreitet ist, war mir nicht bewusst. Ist einige Monate her - wo ich das Wort zuletzt bewusst wahrgenommen hatte.

    Den Trick mit dem Steißbein um ein Nickerchen in einer Praxis zu tun, werde ich mir sehr gut merken.

    Dreizehneinhalb Jahre hatte du den Glücksbringen an dir? - Darüber staune ich auch, das ausgerechnet du - an Glücksbringer glaubst. :) toll.
    Ich wette, der hat dich bestimmt auch in Geheime Kampfkünste eingeweiht? ;)

    Liebe - nun ist schon bald die Wochenmitte erreicht - Grüße
    lifeminder

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    1. Den Doktor haben wir gar nicht zu Gesicht bekommen, lieber lifeminder, und zum Impfen mussten wir nacheinander, weil das Kabüffchen wirklich winzig war, aber ansonsten bestehe ich grundsätzlich darauf, dabei zu sein, wenn F. einen Arzttermin hat.
      Corona, ja, leider geht es wohl mächtig herum und demnächst geht dann auch schon wieder die Grippezeit los.
      Sind deine Eltern auch gegen alles geimpft und frischen jedes Jahr auf?
      Glaube, Aberglaube, für mich kommt das ziemlich auf eins raus, nur dass Ersterer gesellschaftlich anerkannt ist und Letzterer belächelt wird.
      Man muss es sich ja mal vorstellen, wie das alles überhaupt entstand. Gewitter, Vulkanausbrüche, so viel Bedrohliches gab es, was sich die frühen Menschen nicht erklären konnten und was sie über die Maßen ängstigte, also mussten Götter her, irgendwer, den man mit wohlgefälligem Verhalten bestechen konnte, damit all das Schreckliche nicht mehr geschehen sollte.
      Und nebenher fand man schnell heraus, wie gut sich gemeinsame Götter zur Gruppenbildung eignen - wir und die eben und die eigenen Leute konnte man prima in Schach halten mit den Verhaltensregeln, die angeblich von Gott kamen.
      (An A. kann man es ja gut sehen, wie es funktioniert - und dreimal kann man raten, ob die Vorschrift zur Verhüllung einst wirklich von einem Gott kam oder doch eher von Männern, die nicht wollten, dass sich auch andere an der Schönheit ihres Eigentums erfreuen?) ;-)
      Das Verrückte ist, dass es hinhaut, denn auf diese Weise bekommen Menschen mehr (vermeintliche) Sicherheit, die wir alle ja dringend benötigen.
      Ich hab ja schon oft vom Schürzenzipfel meiner Mutter erzählt, der mir als Winzling die Sicherheit gab zum Laufen. Dass er nur mit einer Schleife gebunden war und ich auf der Nase gelandet wäre, hätte ich daran gezogen, das wusste ich nicht und so gab mir das Ding Selbstvertrauen.
      Hilfe zur Selbsthilfe eben, die ich natürlich genauso benötige wie jeder andere auch, nur dass ich eben nicht an Götter glaube. ;-)

      Liebe "Jawoll, da ist der Mittwoch schon wieder und heute Abend werde ich erst erfahren, wann ich morgen für den Gasmann bereitsitzen muss"-Grüße zurück! :-)

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  2. Na zumindest regeln die 10 - Gebote -egal von wem sie Stammen - ein Zusammenleben. Das sind so klare und einfach Regeln, die guttun.

    Übrigens mir gehts wie dir. ich glaube auch nicht, dass die Regeln zur Verhüllung von einem Gott kamen - sondern von Leuten, aus einer anderen Zeit, die Frauen als 2.-Klassik empfanden und als ihr persönliches Eigentum ansahen.

    Aberglaube - und Glaube. Das ist schon fast Grotesk - so richtig habe ich mir darum noch keine Gedanken gemacht. Kann jedoch sagen, Glauben ja - und Aberglauben meist - doch nicht immer - Nein!


    Liebe - hoffen wir, dass der Gasmann kam wie ausgemacht und der Tag für dich verlief wie ausgedacht - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Hm, ich denke, solche Grundregeln gab es seit jeher in Gruppen, die zusammenleben und in der Bibel wurden sie halt dann mal zu Papier gebracht.
      Glaube und Aberglaube, sag ich ja, das eine ist gesellschaftlich akzeptiert, das andere eher nicht, obwohl es unterm Strich aufs Gleiche herauskommt: Dies oder jenes wird Gutes bewirken, anderes halt das Gegenteil. ;-)
      Ich trage meine Buddhabändchen - eines habe ich jetzt noch am Arm, das mir meine Schwägerin aus dem Tempel mitbrachte und festknotete - und ich klopfe auch durchaus auf Holz, andere beten und unterm Strich läuft es doch immer darauf hinaus, dass man alles Erdenkliche dafür getan hat, dass etwas gut ausgeht. Man fühlt sich dann besser und genau diese positive Haltung kann dazu beitragen, dass es wirklich gutgeht. ;-)
      Was das Verhüllen angeht, sollte man nicht vergessen, dass die monotheistischen Religionen aus dem vorderen Orient stammen. Wüste, dort ist es normal, dass man sich verhüllt, dazu kam das Frauenbild der Antike, dass sich im Islam bis heute halten konnte, während der katholischen Kirche erst Martin Luther und dann noch die Zeit der Aufklärung dazwischenkamen.
      Es ist gar nicht so lange her, dass menstruierende Frauen keine Kirche betreten durften, bis heute sind ihnen hohe Ämter bei den Katholiken verwehrt und im Islam will man sie halt - wenn schon nicht mehr im Harem, dann doch zumindest hinter sehr viel Stoff eingesperrt wissen.
      Patriarchat halt ...
      Der Gasmann kommt erst heute, gestern wartete ich lediglich auf die Ankündigung des Zeitfensters. ;-)

      Liebe Schaun-mer-mal,-wann-er-wirklich-auftaucht-Grüße zurück! :-))

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