Donnerstag, 6. November 2025

Das Wichtigste vorweg

 F. geht's nicht gut, schon gestern merkte ich, wie seine Lunge rasselte, die Nacht war sehr unruhig und als ich um fünfe aufwachte, bekam ich einen Mordsschrecken, dass er nicht neben mir lag.

Nur mal uffs Klo gegangen?

Nein, der Sauerstoffschlauch fehlte auch, also war er bereits aufgestanden und unten fand ich ihn dann im TV-Sessel vor, gar nicht mal schlechter Dinge, aber eben nach wie vor pfeifend und rasselnd.

Nun versuche ich alles, was geht, um ihm das Abhusten zu erleichtern, und hoffe inständig, dass es funktionieren wird und eine Besserung eintritt.

Zu gestern - erst einmal musste ich grinsen, denn offenbar scheint alles an mir zu schrumpfen, sogar die Füße. 😁

Seit ich ausgewachsen bin, hatte ich Schuhgröße 38, wobei das Theater mit den Größen aber auch vor Schuhen nicht haltmacht, es kommt immer darauf an, wie sie ausfallen, also gab es auch mal Ausweicher zu 37 oder 39, doch schon seit Längerem fällt mir auf, dass es bei mir nun so gut wie immer nach unten abweicht, und als ich gestern überlegte, was ich zum Impfgang anziehen sollte, fiel mir ein Paar leichte Boots in die Finger, von dem ich spontan dachte, na, die kannste wohl auch mal schrotten.

Es ist schon viele Jahre her, M. und A., ein älteres Pärchen, waren gerade erst in die Nachbarschaft gezogen und auf dem Weg zum Einkaufen traf ich A.

Ich bin ja ein faules Luder und meine Füße extrem freiheitsliebend, was dazu führt, dass ich feste Schuhe fast immer zu vermeiden suche - im Sommer sind es offene Sandalen, Schläppkes oder was auch immer und im Winter bevorzuge ich zu nicht offiziellen Anlässen meist die Crocs. Mit zwei Paar Kuschelsocken eigentlich sogar wärmer als Stiefel.

Genau das muss A. sofort ins Auge gestochen sein, keine Ahnung, ob sie dachte, ich könnte mir keine g'scheiten Schuhe leisten, jedenfalls fragte sie mich auf einer Party dann mal nach meiner Schuhgröße, sie habe nämlich noch ein nagelneues Paar ihrer Mutter herumstehen, nie getragen und zum Wegwerfen viel zu schade.

Sie passten mir tatsächlich, doch beim ersten längeren Tragen merkte ich dann, dass sie sich doch ziemlich eng anfühlten, also landeten sie ganz weit hinten im Schuhschrank.

Von wo ich sie nun hervorzog - bevor ich mich ganz trennte, wollte ich doch noch mal hineinschlüpfen und staunte nicht schlecht, denn auf einmal sind sie sogar ziemlich groß, ich hatte noch jede Menge  Platz, um mit den Zehen zu wackeln, was nur einen Schluss zulässt: Ich schrumpfe! 😮

Für festes Schuhwerk war also ausnahmsweise mal gesorgt, Rex hatte ich nach dem morgendlichen Gassigang sein Geschirr gleich angelassen, damit er sich gar nicht erst ereifern sollte, wenn es dann zu ungewohnter Zeit erneut losginge.

Ich sagte ihm nix, sondern zog mich an, als würde ich ganz woandershin wollen, öffnete kurz die Haustür, schaute nach rechts und links, nein, keine Hunde in Sicht, also rief ich das Büble nun, hakte die Leine ein und schon ging es los.

Erst mal in die Grünanlage, alles sollte so normal wie möglich wirken, die Panik vor dem Doc würde dann noch früh genug einsetzen, er erleichtere sich, über einen Schleichweg/Trampelpfad zogen wir weiter zur Querstraße, doch dort kam uns ein alter Mann mit Rollator entgegen, der meinte, damit unbedingt über diesen wirklich schmalen und teilweise mit Brombeeren überwucherten Pfad zu müssen, und nein, er konnte nicht eine Sekunde warten, bis ich mit Rex raus war und die Straße überquert hätte, sondern zwang mich mit ihm ins Gebüsch. 😏

Der Rest des Weges verlief dann aber ganz gut, abgesehen davon, dass Bubi an Bürgersteigelaufen nur bedingt gewöhnt ist.

Ich gehöre nicht zu denen, die ihre Hunde einfach an Häuser, Mauern oder Zäune pinkeln lassen, von daher war es recht mühsam, denn es war eng, rechts die halb auf dem Bürgersteig geparkten Autos und links die Vorgärten, fürs Büble extrem ungewohnt, dass er knapp an meiner Seite laufen muss, statt auf beiden Seiten schnüffeln und pullern zu dürfen, aber da mussten wir nun durch.

Als wir dann endlich auf der Hauptstraße anlangten, sehr stark befahren, keine parkenden Wagen, dafür der Bürgersteig relativ schmal, sah ich von der anderen Straßenseite eine ältere Frau mit dickem kleinen Hund herüberkommen, seufz, die wollte auch zum Tierarzt.

Ich wartete ab, bis sie drin war, öffnete dann vorsichtig die Tür zum winzigen Innenhof, von dem dann erst die Tür zur Praxis abgeht, und sah innen schon zwei weitere Hunde warten.

Also blieben wir besser draußen, obwohl das direkt neben dem tosenden Verkehr keine Freude war und auch nicht lange anhielt, denn schon sah ich den nächsten Hundehalter sich nähern.

Also hinein, mit einem ganz kurz gefassten Rex, mit dem ich mich in eine Ecke drückte, so gut es eben ging.

Blöderweise ließen die anderen Halter ihre Tiere an der langen Leine, sie kamen zum Schnüffeln und es ging gut. Rex hatte längst kapiert, was die Stunde schlug, und war wohl viel zu schisserig, um hier noch den dicken Maxe markieren zu können. 😅

Nach und nach traten wir dann ein, wurden vom Empfang direkt weitergeschickt ins dankenswerterweise wirklich große Wartezimmer, wo ich keine Probleme hatte, Abstand zu halten.  

Ich unterhielt mich mit Rex, versuchte ihm so viel Normalität wie möglich zu vermitteln, was diesmal besser klappte als zuletzt, denn er marschierte ziemlich anstandslos mit ins Sprechzimmer, als wir aufgerufen wurden.

Zwei Helfer, der Tierarzt selbst in der Raumecke, sofort versuchte er Rex mit einem Leckerli zu locken, schon wollte ich den Mund aufmachen und sagen, dass er es erfahrungsgemäß verweigern würde, als ich dann von Leberwurst hörte.

"Ohhh, die wird er nehmen, damit haben Sie ihn sofort", lachte ich und ... ja, ich kenne mein Büble doch ziemlich gut, so war es dann auch, begierig lutschte er an der Tube herum. 😁

Was er nur kurz unterbrechen musste, als der Doc seine Zähne kontrollierte.

"Na, hinten kommt allmählich doch etwas Zahnstein ..."

"Er geht immerhin schon auf die 14 zu", sagte ich, darauf er: "Ohhhn, ja, dann darf das so aussehen."

Mehr als zufrieden war er mit dem ganzen Burschen, das Herz schlägt tipptopp, das Fell glänzt wunderbar und als ich dann meinte, "na, dann scheine ich ja einiges richtig zu machen", bestätigte er, "das können Sie aber laut sagen." 😊 

Spannend wurde es dann noch bei der Frage, ob ich auch mit den Mengen bei der Futterumstellung gut liege, aber die Waage zeigte, dass es eindeutig der Fall ist, also kann ich dabei bleiben.

Beim Bezahlen staunte ich nicht schlecht, als mich der Mitarbeiter hinterm Tresen fragte, ob ich es direkt oder per Überweisung erledigen wolle, denn etwas anderes als Barzahlung habe ich beim Tierarzt noch nie erlebt, aber ... die ist nun gar nicht mehr möglich.

Stattdessen legte er mir ein Gerät für Kartenzahlung vor die Nase, angeblich gäbe es jetzt solch heftige Bestimmungen für den Umgang mit Bargeld, dass sie davon Abstand genommen hätten.

Ob das so stimmt, keine Ahung, auf jeden Fall betreibt man jetzt selbst in einer so kleinen Praxis dieses schreckliche Outsourcing, d.h. die kümmern sich nicht mehr selbst um die Kohle, sondern haben das an eine andere Firma ausgelagert, was natürlich Geld kostet, das letztlich die Patienten aufbringen müssen, genau wie die Gebühren fürs Überweisen. 😟

Der Heimweg verlief gut, trotzdem machte ich drei Kreuze, als ich es hinter mir hatte, und ... die Rechnung kam nur Minuten später per E-Mail:


Für tierärztliche Leistungen und Medikamente erlauben wir uns zu berechnen:
GOT EUR
Tier: Rex Schäferhund Mischling 18.04.2012
05.11.2025
1 x Konsultation, Hund, Katze, Frettchen 16 30.00
1 x Ablesen einer Kennzeichnung 240 8.10
1 x Injektion, subkutan, intrakutan, intramuskulär, Hund, Katze, Frettchen 221 15.70
1 x Impfbescheinigung 87 8.80
1 ID Versican® Plus DHPPi/L4 17.21
1 Tuch Verbrauchsmaterial Behandlung pauschal 4.20
Endsumme netto 19% (Leistungen) 62.60
Endsumme netto 19% (Angewandte Medikamente) 21.41
19% Umsatzsteuer (Leistungen) 11.89
19% Umsatzsteuer (Angewandte Medikamente) 4.07
Rechnungsbetrag in EUR 99.97 

 

Schon beim letzten Mal hatte ich ein bissl gemeckert, wie teuer das geworden ist, denn zu Püppis Zeiten waren wir mit unter 50 DM, später bei Rex mit unter 50 Euro dabei, und man hatte mir erklärt, die Impfstoffe seien im Preis derartig angezogen, aber hier sieht man es ja schwarz auf weiß, inkl. Mehrwertsteuer schlägt das Medikament nur mit 21,41 zu Buche, vom angeblich benutzten Verbrauchsmaterial, nämlich einem Tuch, habe ich nix gesehen und dass sie allein dafür, dass sie ihren Scanner kurz an Rex' Hals halten, netto 8,10 berechnen, finde ich wirklich happig. 😡

Aber wenigstens haben wir es nun hinter uns. 😊

Später meldete sich dann F., die Freundin von A., bei der wir im Sommer gemeinsam im Garten saßen, und fragte, ob wir uns morgen (also heute) treffen könnten.

Uiuiui, im Sommer hatte ich mich wirklich darauf gefreut, sie hier zu empfangen, so war es eigentlich auch ausgemacht gewesen. Wir hätten schön im Garten sitzen können, F. hätte davon gar nix mitbekommen, aber nun ist es mir einfach zu gefährlich. Sie und ihr Mann kommen zusammen auf acht Kinder, haben auch schon Enkel, außerdem springt sie wie A. ständig zwischen den vielen Landsleuten im Gülenistenverein herum, da gibt es jede Menge Ansteckungsmöglichkeiten, das darf ich nicht riskieren, zumal sich zu dieser Jahreszeit näherer Kontakt mit F. auch gar nicht vermeiden ließe, da der Garten ja zum Ausweichen wegfällt.

Schweren Herzens schrieb ich ihr das, erkundigte mich auch gleich, wie das MRT verlaufen sei, auf das sie so lange warten musste, und sie antwortete, sie würde mich dann heute mal anrufen.

Da bin ich wirklich gespannt ...

So, der Gasmann war zwischen halb neun und hab eins angekündigt, war aber inzwischen schon hier, sehr erfreulich, denn nun kann ich in Ruhe für Rex kochen und sollte mich auch ums Abschneiden der Geranien in den Blumenkästen kümmern, denn allmählich wird es Zeit für den Winterlook.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Mittwoch, 5. November 2025

Etwas richtig Gutes ...

... gab es, denn die Gasabrechnung  ist da und wir bekommen 131 Euro zurück! 😊

Nachrechnen muss ich es allerdings noch, weil E.ON hat sich ja schon mehrmals gewaltig vertan hat bei uns, und dann heißt es abwarten, wie die Endabrechnung für Strom ausfällt, von der es mich wundert, dass sie noch nicht da ist, denn abgelesen wurden die Zähler ja gleichzeitig.  

Ansonsten gab es gestern kaum etwas Erwähnenswertes, der Tag verging mit den üblichen Tätigkeiten und nebenher versuchte ich mich erstmals im Einlegen von sauren Gurken, nachdem das mit Zwiebeln und Paprika ja so prima klappte: 


 Schaun mer mal, wie sie schmecken ...

Und nun muss ich mich allmählich innerlich wie äußerlich auf den Gang zum Tierarzt mit Rex vorbereiten, vor dem mir gehörig gruselt, denn ausnahmsweise muss ich heute meckern, weil Petrus so gutes Wetter liefert.

Gestern war es auch schon so, das lockt die Leute mit ihren Hunden auf die Straße und genau um die Uhrzeit, zu der ich heute losmuss, hörte ich gleich mehrere von ihnen sich aus verschiedenen Richtungen ankeifen. 🙄

Wenn es nachher auch so wimmelt da draußen, dann könnte das ein ganz heftiger Kampf für mich werden, abgesehen von dem Umstand, dass ich leider keinen Termin zu Beginn oder Ende der Sprechstundenzeiten bekommen konnte, das hätte die Sache vielleicht zumindest ein wenig vereinfacht.

Ich muss also erst mal heile hinkommen zu Fuß, dann die hinter einem Tor verborgene Einfahrt sowie den Eingangsbereich der Praxis und das Wartezimmer überleben, den sich mit Sicherheit wieder mit allen Vieren sträubenden Rex hineinbekommen ins Sprechzimmer, ihn dort irgendwie auf die Waage kriegen und hinterher auch noch die Rezeption überstehen, wo ich eigentlich beide Hände zum Bezahlen bräuchte, während sie gleichzeitig genauso dringend für die Leine benötigt würden, denn wenn dort dann auch noch andere Hunde sind, was eigentlich immer so ist, seuuufz, dann habe ich richtig Chaos.

Anschließend der Heimweg, an sich gar nicht weit, schätze, es ist nicht mal ein Kilometer, aber ... ich muss um etliche Ecken herum, und hinter jeder könnte unvermittelt ein Artgenosse von Bubi auftauchen ... 😮😟

Sagen wir es mal so, ich werde verdammt froh sein, wenn ich das hinter mir habe, und träume heimlich von alten Zeiten, als die hiesigen Tierärzte samstags noch offen hatten und F. mich begleiten konnte, denn manchmal sind vier Hände echt besser als nur zwei ... 

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Dienstag, 4. November 2025

Wie am Schnürchen ...

 ... lief es gestern, denn meinen Aldi-Einkauf bekam ich so zügig erledigt, dass ich hinterher noch die Kraft fand, den Rasen zu mähen, zumal Petrus wunderbar mitspielte.

Es ist sicher eine Folge meiner Kindheit und Jugend, dass ich es derartig hasse, Arbeiten vor mir her zu schieben, verstand sich meine Mutter doch allzu gut darauf, mir immer ganze Berge davon zu servieren.

Alle drei Wochen wollte sie sämtliche 33 Altbaufenster geputzt wissen und da mich das neben all den anderen  anfallenden Dingen ordentlich auf Trab hielt, sammelte sich dann immer eine gewaltige Menge Bügelwäsche an, für die ich oft mehrere Nachmittage im Keller verbringen musste.

Abgesehen vom täglichen Küchenchaos, das ich jeden Mittag beseitigen durfte. Sie kochte wirklich lecker, hinterließ aber eine Wüste - alle Abfälle lagen noch auf dem Tisch, sämtliche benutzte Gerätschaften standen herum, inzwischen schön eingetrocknet, und der Herd, seuuufz, was war das oft für eine Plackerei, bis er wieder glänzte wie ein Affenarsch und auch die Platten frisch geschwärzt waren. 🙄

Immerhin war das aber sehr lehrreich für mich, denn bei mir steht nach dem Kochen gar nichts mehr herum, das wird alles nebenher schon gereinigt - aber, hihi, wer weiß, wie es wäre, wenn ich auch so einen Deppen für die unschönen Arbeiten hätte? 🤣

Der Rasen ist also erledigt, sicher das letzte Mal für dieses Jahr, und nun könnte ich recht zufrieden sein, wenn ich nicht morgen das Impfen vor der Nase hätte.

10:40 - eine ganz ungute Uhrzeit, zumal blöderweise auch noch prima Wetter angesagt ist, d.h. vermutlich werden alle Hundehalter dieser Gegend, und das sind sehr, sehr viele, genau dann auf die Idee kommen, Gassi zu gehen, von der Praxis selbst einmal ganz zu schweigen, auch dort könnte es von Bubis Artgenossen wimmeln, und auf keinen von ihnen ist er gut zu sprechen. 

Könnte ein ordentlicher Kampf für mich werden und ich mache ganz sicher drei Kreuze, wenn nicht noch viel mehr, wenn ich das hinter mir habe. 

Ach ja, und dann war da noch die Eisenbahn. Kürzlich bei TEDI sah ich einen großen Karton mit einer Spielzeugeisenbahn und sofort sah ich F. vor mir, wie er vermutlich grinsend damit spielen würde in Erinnerung an seine einstigen Märklin-Schätze.

Natürlich nahm ich das Ding nicht mit, aber wie es der Deibel will, fing F. selber gestern Abend von dem Thema an, fragte mich zunächst, wann ich denn endlich den Tannenbaum aufbaue - das tut er schon seit Monaten 🤣-, und begann dann zu träumen:

"Boah, Pübbi, woischt, wenn mei Mutt'r nicht meine ganzen Eisenbahnteile einfach irgendwann verkauft hätte, wie schee wär des jetzt, wenn i die oben im Zimmer aufbauen und spielen könnte ..." 

Und ich kann es mir tatsächlich vorstellen, dass er da immer noch Spaß dran hätte. Die Frage ist nur, wie lange ... 😀

So, und nun muss ich mal schauen gehen, was mein Spielkind in der Badewanne treibt, und mich außerdem ums Einlegen von kleinen Gurken kümmern, denn irgendwie habe ich Blut geleckt und experimentiere immer weiter mit meinen Sauergemüsen. 

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Montag, 3. November 2025

"Gegenkulturelles Milieu"

 Erst jetzt wird es mir richtig klar, dass ich den "Geist der 68er" ja eigentlich fast von Anfang an gründlich mitbekam, der dann die Grünen prägte, auch wenn das den heutigen jungen Berufspolitikern vermutlich kaum noch bewusst sein dürfte.

Das Eschhaus - hier der Wikipedia-Eintrag dazu -, ein riesiger Bau, in dem es immer nach Räucherstäbchen und Haschisch roch. Hier feierte ich meinen 18. Geburtstag, denn man konnte für ganz kleines Geld einen Raum mieten und dort dann treiben, was immer man wollte. 🥳

Oh, wie gern würde ich meinem damaligen Ich mal begegnen und Klartext mit ihm reden, mit diesem Mädel, dass durch den Einfluss seiner Mutter so gar kein Selbstwertgefüh hatte, dies aber auch nicht zeigen durfte, um sich nicht den letzten Rest an Würde zu nehmen. 

Alle erschienen sie mir so überaus schlau, wussten genau, dass Mao und die DDR toll waren, Che Guevara nicht zu vergessen, von dem überall Bilder hingen und von dem ich absolut nix wusste, außer Kuba und dass er klasse aussah. 

Bei uns im Elternhaus war Politik ein absolutes Tabu, denn das Thema hätte Muttern aufgeregt, leider, und in der Schule erfuhren wir auch nichts darüber, also blieb mir nur das Staunen darüber, wie "gebildet" die anderen alle waren - im Gegensatz zu mir. 😢

All die Hippies, die Jungs mit langen Haaren und Zottelbärten, die Mädels in langen Röcken und Jesuslatschen, immer umweht von süßlichen Düften und ... natürlich passte ich mich optisch an, nähte mir unter viel Schweiß auf der alten Singer die entsprechenden Röcke, nachdem ich mir das Geld für den Baumwollstoff mit Nachhilfegeben und  Zeitungenaustragen verdient hatte. Das Gleiche galt für den olivfarbenen Parka und die Boots, die einfach dazugehörten, genau wie die zottelige Flokatiweste und vor allem die unvermeidliche "Wrangler", bei deren Kauf wir uns im Jeanssalon der Länge nach auf den Boden legten, damit wir auch wirklich die engstmögliche Größe erwischten.

Und weil das noch nicht genügte, nähten wir sie von den Knien bis zum Schritt noch ab, denn sie mussten wirklich hauteng sein und unten der Schlag möglichst groß.

Spießertum ging gar nicht, eigentlich ein Witz, denn die angeblich doch so Weltoffenen, Vorurteilsfreien verachteten nichts so sehr wie Spießer. 🙄

Mittendrin ich, meist mit A. im Schlepptau, immer dabei, wo etwas los war, sei es nun im Eschhaus, im Stadtpark, auf dessen großer Wiese man immer Leute fand, die man kannte - wir wechselten die Milieus wie andere die Unterhosen, pendelten zwischen "Gegenkulturellem", Kirchlichem, der Tanzschule, Discos und Kneipen, später kam dann das wirklich knallharte Rockermilieu dazu.

Bezeichnend für mich war, dass ich äußerlich überall dazuzugehören schien, innerlich aber allein blieb, denn bei allem plagten mich erhebliche Zweifel, die ich als Makel meinerseits empfand - warum zum Teufel konnte ich denn nur nicht so sein wie die anderen? 

Und immer die Bewunderung für diese anderen, die alle so viel mehr zu wissen schienen als ich ... 😮

Tja, bis ich mich dann vor einigen Jahren mal mit einem Bekannten aus der damaligen Zeit traf - auch ihn hatte ich immer sehr bewundert und heimlich etwas angehimmelt. Griiins, nun erst gab er zu, dass auch er damals im Grunde von nix eine Ahnung hatte, was er aber immerhin bestens zu verbergen verstand. 🤣

Und das ist der springende Punkt, denn ich denke, grundsätzlich hat sich nicht viel verändert, zum einen funktioniert die Propaganda aus dem einstigen Ostblock nach wie vor, zum anderen werden Ideologien genauso emsig verbreitet wie damals, und diejenigen verstehen sich bestens darauf, alles um sie herum schlicht totzulabern, jedes Argument mit irgendwelchen Keulen kurzerhand vom Tisch zu wischen, und was dabei herauskommt, wenn sich Ideologien etablieren und in Unis, Medien und Politik Einzug halten,  das sehen wir ja ...

Hach, nun könnte ich noch seitenlang weiterschreiben, aber ... Aldi ruft, also höre ich nun mal lieber auf , habe aber immerhin noch ein Foto zu bieten, denn schon seit zwei Tagen sieht es vor U.s Haus so aus: 


 Überall stehen sie mitten im Weg herum, diese Scheißroller, und in diesem Falle wurden gleich drei von ihnen einfach dort stehengelassen. Jemand mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen wäre da nicht mehr durchgekommen, aber das juckt halt keinen in unserer Ich-Gesellschaft, womit dann der Bogen geschlagen wäre zu Obigem, denn wo mag sie herkommen, diese Rücksichtslosigkeit? 😉

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊 

 

 

 

Sonntag, 2. November 2025

So ein Käse

 Diesen g'schenkten Gaul hatte ich ja nun hier herumliegen:


 Was lag also näher, als den Beutel gestern Abend gleich mal zu knacken?

Oh weh, es kam genauso, wie ich es befürchtet hatte, schon nach dem ersten Kosten rief F. erbost, "Iiiihhhh, des schmeckt ja wie eingeschlafene Füße", und ich konnte es ihm nachempfinden, denn auch mir war das viel zu käsig. Paprikachips, Salzstangen, Brezeln, so etwas mögen wir, aber Käse gehört bei uns eigentlich nur aufs Brot oder die Pizza, im Knabberkram oder überhaupt im Essen hat er in für unsere Geschmacksnerven nix verloren.

Ich selber bin ja ziemlich hart im Nehmen, esse so gut wie alles, selbst wenn es mir nicht schmeckt, und so knabberte ich tapfer vor mich hin, wollte den Beutel dann verschließen und zur Seite stellen, bis mir bewusst wurde, dass ich mich am nächsten Tag sicher nicht noch einmal so weit würde überwinden können, um das Zeugs erneut in Angriff zu nehmen, also blieb mir nichts anderes übrig, als ... es komplett aufzufuttern, denn Wegwerfen geht ja gar nicht. 🤣

Was aber auch dem extrem langem Abend  geschuldet war. Wir schauten uns "Schlag den Star" an, Bastian Bielendorfer und sein Kumpel Özcan Kosar, die ich beide unheimlich gerne mag, gegen ein Team der "Heute-Show", wirklich kurzweilig und fast fünf Stunden lang führten Erstere, während Letztere noch nicht ein einziges Spiel gewonnen hatten.

Wir gingen fest davon aus, noch ein Spiel, dann könnten wir ganz sicher ins Bett, doch Pustekuchen, auf einmal wendete sich das Blatt und am Ende gewann doch tatsächlich noch die Heute-Show. 

Völlig unerwartet, aber sehr spannend und ... nebenher war es glatt schon zwei Uhr geworden - ohne dass uns auch nur eine einzige Sekunde lang langweilig geworden wäre, von den vielen Werbeunterbrechungen mal abgesehen.

Wunder Nr. 1 war, dass auch F. putzmunter  alles bis zum Schluss verfolgte, und das zweite Wunder geschah heute früh, denn Rex ließ uns anstandslos schlafen.

D.h. bis acht Uhr machte er keinen Mucks, dann kam er an mein Bett, nörgelte mich an, ließ sich aber tatsächlich noch einmal auf seine Decke schicken, bis ich es dann um halb neun selber nicht mehr aushielt, aufstand und mir wirklich verblüfft die Augen rieb.

So lange habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gepennt, es  tat gut, bringt mich aber nun auch dementsprechend in Verdruckung mit meinem Tagesablauf, von dem ich normalerweise um diese Zeit schon einiges weggeschafft habe.

Da trifft es sich gut, dass ich neben den fiesen Käsedingern auch noch eine Packung geriebenen Gouda per Gratis-Coupon erhielt, denn was liegt näher, als ihn für ein Blech Pizza zu verwenden?

Schon wieder Käse ... 😮🤣, aber egal, da muss ich durch und das Feine dabei ist, dass F. sich heute Mittag mit einem belegten Brot zufrieden geben wird, weil es spätnachmittags ja dann die Pizza gibt, so werde ich trotz des verkürzten Tages wohl doch noch alles gebacken kriegen.

Was bedeutet, dass ich jetzt hurtig, die Tomatensoße für den Aufstrich anfertigen und mich dann Herrn Hoover widmen sollte. 

 

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Samstag, 1. November 2025

So richtig in den Kopf ...

 ... will mir das nicht: Da schlage ich mich mit den heftigsten PC-Problemen herum und bekomme sie - toitoitoi - meist auch gelöst, aber ... das mit den Feiertagen kriege ich einfach nicht gebacken. 🤬

Spätestens seit ich las, dass sich offenbar etliche Bus- und Straßenbahnfahrer krankgemeldet hatten aus Angst vor Halloween-Randale, hatte ich mich darum gesorgt, was in dieser Nacht womöglich hier wieder abgehen könnte, aber daran, dass am Tag darauf ja unweigerlich Allerheiligen folgt, hatte ich keinen Gedanken verschwendet. 🙄

Seit keiner von uns mehr im Berufsleben steht, haben Feiertage ihre Wichtigkeit verloren, aber trotzdem sind sie noch relevant für mich, wenn sie mir nämlich gehörig in meine Wochenplanung funken, der ja eh dank der Sauerstofffirma ein ganzer Tag fehlt. 

Vorgestern, als der Gasmann so viel früher als angekündigt kam, hätte ich durchaus noch die Zeit gehabt fürs dringend nötige Rasenmähen, aber ich zog es vor, mich um den Drucker zu kümmern, vertagte den Rasen auf den Samstag und erst gestern kam mir das mit Allerheiligen. 

Grrr, und nun?

An sich wäre es mir ziemlich wurscht, wie die Wiese aussieht, denn nichts "verachte" ich mehr als langweiligen "englischen Rasen", aber da ist halt Rex mit seinen Tretminen. Je höher das Gras ist, umso schlechter sehe ich sie und ... ständig hineinzutreten, nein, darauf habe ich nun auch keinen Bock.

Meine Finger leiden bereits jetzt schon heftig unter den Temperaturen, schwellen wieder schmerzhaft an und das Mähen wird immer schwieriger für mich, wenn es noch kälter wird, also ist Tempo angesagt, doch wann soll ich es dazwischenquetschen, wo doch die nächste Woche auch schon wieder komplett verplant ist?

Blöderweise hatte ich auch noch per Internet einen Impftermin fürs Bübchen für Mittwoch gebucht, also entschied ich mich - Feiertag hin oder her - das Mähen heute zu erledigen, zumal das Gerät auch nicht wirklich laut ist. Nicht einmal F. hört mich damit, wenn er an seinem PC sitzt.

Trotzdem begann er mich sofort zu rügen, als ich von meiner Absicht berichtete: "Des kannscht doch net mache, isch doch Feiertag ...!"

"Ha, ich musste mir nun tagelang und auch heute Nacht noch die Böllerei auf den Straßen anhören und darf selber nicht mal einen recht leisen Trimmer bedienen? Ja, wo simmer denn eigentlich?", gab ich zurück, beschloss aber doch, zumindest bis halb zehn zu warten.

Der Akku war längst aufgeladen, Rex Hinterlassenschaften hatte ich eingesammelt, es war also alles vorbereitet, doch just als ich beginnen wollte, fing es an zu regnen, grrrr ..... 😡

Also muss ich es weiter vor mir herschieben und bin ... ganz queenlike ... gar nicht amused. 😟

Abgesehen vom wüsten Lärm der Böller, über den in den sozialen Netzwerken aus allen Stadtteilen erheblich geklagt wurde, scheint es übrigens zu keinen gravierenden Vorfällen gekommen zu sein, also hat das massive Aufgebot der Polizei wohl doch was bewirkt. Gut so! (Wenn auch vermutlich sehr teuer.)

Und dann war da ja noch die gestrige Einkauferei, für die ich in der Netto-App so einige Coupons freigeschaltet hatte, unter anderem gab es Gratiscoupons für Reibekäse und diese Dinger hier: 

Ob die schmecken, keine Ahnung, an sich stehen wir bei Knabberkram nicht so auf käsig, aber g'schenktem Gaul soll man ja nicht ins Maul schauen, also packte ich sie in meinen Wagen und stellte nach dem Bezahlen fest, dass sie mir mit sage und schreibe 2,79 Euro berechnet worden waren trotz des Gratis-Coupons.

Ich bekam mein Geld anstandslos von der Kassiererin, muss aber wieder einmal feststellen, wie wichtig es ist, dass man seinen Kassenbon immer gleich vor Ort kontrolliert, denn allzu oft schleichen sich solche "versehentlichen" Fehler ein. 

Außerdem hatte ich an einem Sonderangebot für rote Paprikaschoten nicht vorbeigehen können, nahm sie mit und legte sie später sauer ein, bin schon sehr gespannt, wie das schmecken wird. 


 

Gestern räumten sie übrigens auch endlich die Baustellenschilder vor dem Haus weg, und was ist die Folge?

Dies hier, schon parkt wieder einer dieser unsäglichen Busse bei mir vor dem Küchenfenster und es fühlt sich an, als hätte man mir ein buntes Brett davorgenagelt:


 Und nun habe ich gerade mal nachgeforscht, wer sich hinter der Firmenbezeichnung auf dem Wagen verbirgt, und stieß auf einen türkischen Namen, also ist es gut möglich, dass ich mit meinem ersten Gedanken richtig  lag, denn es könnte "Hadschi" sein, der immer noch relativ neue Nachbar, der sich vor einiger Zeit selbstständig machte und so gern seinen Bus vor unser Fenster setzte, während bei ihm vor dem Haus alles frei war.

Mir fiel seit geraumer Zeit auf, dass der Wagen auch an Werktagen gar nicht bewegt wurde, also ist es gut möglich, dass es mit der Firma nicht lief und er sich nun wieder eine Anstellung gesucht hat.

Mal abwarten - ich gönne ihm sein Auskommen ja von Herzen, nur dieses Zunageln geht mir gewaltig auf die Nerven und wie es aussieht, bleibt das nun das ganze Wochenende so. 😟

So, wie meistens habe ich hier in Etappen geschrieben, zwischendurch das ein oder andere erledigt, meine Buben mit Mittagessen versorgt und auch mit meiner Tante habe ich telefoniert.

Gott sei Dank, sie erholt sich immer besser vom letzten Krankenhausaufenthalt, klang allerdings etwas niedergedrückt, weil sie gestern mit meinem  Cousin bei ihrer 90-jährigen Schwester im Altenheim  war, wo diese offenbar dem Ende entgegengeht.

Natürlich ein gesegnetes Alter, trotzdem schlimm für meine Tante, wo sie doch vor einigen Monaten erst eine ihrer Töchter an den Krebs verlor.

 

So ist das Leben, sagte sie, besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können, nur erfreulicher wird es dadurch leider auch nicht. 😉

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊

 

PS: Da Petrus mir die Suppe so verhagelte, hätte ich mir gerne zumindest die nächste Woche etwas entlastet und hätte meinen Aldi-Besuch auf heute vorgezogen, aber ... ist ja Feiertag, wie ich inzwischen immerhin kapiert habe. 😅