Donnerstag, 26. Juni 2025

Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah

 Da sich unser neuer Nachbar aus der Querstraße einen der Namen mit Karl Mays Geschöpf teilt, habe ich beschlossen, ihn unter uns nun einfach Hadschi zu nennen, so weiß F. gleich, wen ich meine, wenn es mal wieder um die blöde Parkerei geht, die uns das Leben ganz schön erschweren kann.

Nicht nur, dass ich mich wie zugenagelt fühle, wenn er den Monteursbus direkt vors Fenster setzt, nein, er steht natürlich auch dem Gasmann, der sich heute zwischen 11 und 15 Uhr angekündigt hat, im Weg. 

Normalerweise setzt der sich direkt vors Haus, kann den Tank dann oben in der offenen Haustür stehen lassen und von dort aus per Schlauch mit seinem verbinden, was natürlich nicht geht, wenn Hadschi dort schon steht.

Also muss der Arme dann erst seine Sackkarre holen, den Tank nach unten wuchten und zu seinem Wagen fahren, wo immer er auch Platz fand. Letztes Mal war es ja am Feiertag morgens um halb sieben und vermutlich hat er die Nachbarn, bei denen er notgedrungen parken musste, mit dem sehr lauten Rauschen geweckt. 🙄

Dazu kommt, dass wir selber gar nicht einkaufen fahren können, wenn Hadschi hier ist, weil wir dann keine Möglichkeit zum Ausladen haben. 

Echt ärgerlich, weil er ja grundsätzlich für mehrere Tage wie angewachsen stehen bleibt, und gestern fand ich auch noch heraus, dass der schwarze PKW, der seit einiger Zeit immer vor oder hinter seinem Bus steht, ebenfalls ihm gehört.

Sein Haus kenne ich sehr gut, weil ich der alten Dame, der es bis zu ihrem Tod gehörte, oftmals beistand, ganz gleich, ob es ihr nicht gut ging, ob die Waschmaschine spektakelte oder was auch immer los war, daher weiß ich, dass er über eine riesige Doppelgarage verfügt, zudem sehe ich in der Querstraße nun ständig alles frei, während er seine beiden Wagen bei uns abstellt.

Dass seine Selbstständigkeit als Installateur nicht gut zu laufen scheint, ist nicht zu übersehen, wenn der Bus immer tagelang stillsteht, ist es also möglich, dass ihm der Gerichtsvollzieher im Nacken sitzt und er die Autos vor ihm in Sicherheit bringen will?

Keine Ahnung, aber denkbar wäre es und womöglich wird sich dann auch bald etwas an der Situation ändern ...

Das mit dem Privatwagen ermittelte ich, als ich gestern losging zur Apotheke, wo ich wieder von A. plus der ihr zur Seite gestellten Mitarbeiterin empfangen wurde.

Sie hat viel dazugelernt, konnte den Vorgang ganz ohne Hilfe abschließen und ich sah ihr an, wie stolz sie darauf war. 😊

Das Einzige, was mich ein wenig störte an ihr, war, dass sie noch mehr Kopftuch als sonst zu tragen schien.

Schon von Weitem sah ich es von der Fußgängerzoge aus hinter ihr herwehen, als sie sich hinter der Theke bewegte, dabei lag es aber nur daran, dass sie es diesmal anders gebunden hatte, so dass es ihre ganze Erscheinung nun noch mehr dominierte, als es ohnehin schon der Fall ist.

Von dort aus ging ich gleich weiter zum nun ja Balkan-Restaurant, um den durchkorrigierten Flyer abzugeben.

Ivana freute sich sehr darüber und ließ es sich nicht nehmen, mir ein Glas Wasser zu spendieren. Genau gingen wir alles durch, ich empfahl ihr auch, das irrtümlich als Wiener Schnitzel angegebene Schnitzel Wiener Art per Hand auf jedem Flyer zu verbessern, bevor ihr da einer einen Strick draus dreht, dann lernte ich noch ihre Schwester kennen, auf den ersten Blick eine Seele von Mensch, die aus vollster Überzeugung und mit viel Liebe Köchin ist.

Anschließend noch ein bissl Naschwerk für Rex besorgen und nix wie nach Hause, denn es war wirklich sehr, sehr heiß draußen.

Abends musste ich dann böse grinsen, als ich las, dass unsere Stadt sich entschlossen hat, für Hundehalter eine Mitführpflicht von Kotbeuteln einzuführen. Wird man ohne eine ausreichende Anzahl erwischt, muss man mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen.

Mich selbst ficht das eigentlich gar nicht an, ich habe eh immer Beutel bei mir und benutze sie auch, doch grundsätzlich finde ich es schon auffällig, dass die genau wissen, mit wem sie es machen können.

Letzte Woche habe ich es ja hautnah miterlebt, wie die meist jungen Herren mit ihren Hochglanzkarossen durch die Fußgängerzone jagen, während Ortsbürgermeister und städtische Mitarbeiter ratlos die Köpfe schütteln und darauf verweisen, dass demnächst ja eindeutigere Verbotsschilder aufgestellt werden würden. 

Verspricht man sich davon eine ählich durchschlagende Wirkung wie von Messerverbotszonen oder einer Armlänge Abstand? *grübel*

Fakt ist, sicher fühle ich mich in dieser Stadt absolut nicht mehr, aber Hauptsache, man erwischt kackende Hunde bzw. deren Halter, dann kann man doch auch mit viel besserem Gefühl über den vielen Müll hinwegsehen, der überall herumliegt. 😎

 

So, und nun warte ich mal ab, wann der Gasmann wohl auftauchen wird.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

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