... und doch war es eine ziemliche Fummelei, bis ich die Dachrinne an der Pergola endlich wieder komplett hatte, nachdem der Hagelsturm mir ja die alte durchlöchert hatte.
Vielleicht sollte ich umsatteln auf Dachrinnen-Einzelteile-Entwickler?
Das Problem ist nämlich nicht das Montieren an sich, sondern dass die Teile, die man in den Baumärkten zu kaufen bekommt, mir wenig durchdacht erscheinen.
Die Aufhängungen sind natürlich mit dem Akkuschrauber recht schnell befestigt, doch dann geht das Theater los, weil sich nichts mal eben so einfach zusammenschieben lässt, sondern man alles drehen und wenden und immer wieder neu ansetzen muss, bis man endlich die richtige Lösung gefunden hat.
Und ganz doof wurde es mit dem Rohrteil, das ich links an die Ecke gesetzt habe, aus dem das Regenwasser und leider auch alles, was von Nachbars Bäumen herunterkommt, in die Tonne fließt.
Das ist so nicht vorgesehen, dass man dieses Stück also als Ende einfach an die Rinne ansetzt, sondern es wird erwartet, dass man es in die Rinne einarbeitet, indem man in sie ein Loch schneidet genau in der Größe des Abflussrohres.
Warum zum Teufel denken die so kompliziert, wenn es doch so einfach sein könnte?
Ich musste es irgendwie zusammenfrickeln, weil nix wirklich in- und aneinanderpasst, nicht einmal die Abschlussstücke passen, aber irgendwie bekam ich es hin und nun hat meine Rinne schon die erste Regennacht hinter sich und mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. 😊
Wobei es übrigens mit F. ganz witzig war, denn er traut es mir einfach nicht zu, dass ich den Akkuschrauber richtig zu benutzen wüsste, obwohl ja ich es bin, die das halbe Haus ganz allein saniert hat und ich auch sonst ständig handwerklich zugange bin.
Nein, er bestand darauf, dass er auf die schon bereitstehende Leiter stieg, jagte mit viel Brimborium die beiden Schrauben hinein, dann allerdings verzog er sich und überließ mir den weitaus schwierigeren Teil, nämlich das Montieren mit all der Fummelei. 🙄
Das viele Klettern und Hantieren hatte mich ganz ordentlich geschafft und nachdem dann auch alles andere Anstehende erledigt war, gönnte ich mir einen ruhigen Nachmittag vor dem Fernseher, denn draußen war es inzwischen eh viel zu heiß für weitere Aktivitäten.
Bei Tutanchamun landete ich, dem jungen Pharao, der mit nur neun Jahren die Nachfolge seines Vaters Echnaton antreten musste und nicht älter als 19 werden durfte.
Schon seit dem 6. Schuljahr beschäftigt er mich. Damals wichtelten wir vor Weihnachten, meinen Namen zog ausgerechnet unsere Lateinlehrerin und sie verehrte mir ein Taschenbuch über ihn.
Das mich dann wirklich in seinen Bann zog, der bis heute anhält, zumal man nach und nach dank fortschreitender Technik auf immer genauere Informationen über ihn stößt.
Beim Anblick der prächtigen Totenmaske hatte ich mir immer einen Bild von einem jungen Mann vorgestellt, doch vermutlich wurde diese gar nicht für ihn angefertigt und in Wirklichkeit humpelte er wohl stark, hatte einen etwas eigenartig geformten Kopf, überdies einen Überbiss und eine Gaumenspalte, so dass er große Schwierigkeiten beim Sprechen gehabt haben dürfte.
So kurz sein Leben auch nur währte, leicht war es sicher nicht, zumal er auch noch ganz früh seine Mutter verlor, die man ermordete, indem man ihr buchstäblich das Maul einschlug.
Erstaunlich, wie man ihre Mumie anhand von DNA eindeutig identifizieren konnte und auch herausfand, dass sie eine Schwester seines Vaters war.
An diesem Punkt komme ich immer wieder ins Grübeln. Die alten Pharaonen betrachteten sich als Gottkönige, wollten als solche ihr Blut reinhalten und lieber nicht mit nichtgöttlichem mischen, obwohl sie doch genau wissen mussten, was Inzucht anrichten kann.
Schade, dass seine Mutter so verstümmelt wurde, denn es wäre interessant gewesen zu sehen, ob die Gaumenspalte vielleicht sogar genetisch bedingt war, ob also auch sie sie schon hatte.
Auf jeden Fall hatte die Menschheit schon Jahrtausende zuvor begonnen sesshaft zu werden, spätestens ab diesem Zeitpunkt wusste man über Viehzucht Bescheid und damit auch über Vererbung guter oder eben auch nicht so erwünschter Eigenschaften, und trotzdem legte man offenbar für sich selbst andere Maßstäbe an als für andere Säugetiere.
Später sah ich dann noch eine Sendung über "Lady Sapiens".
Ein Jahrhundert lang hatte man sie aufgrund ihres robusten Körperbaus und der üppigen Grabbeigaben für einen Mann gehalten, bis die moderne Wissenschaft dann herausfand, dass es sich in Wirklichkeit um eine Frau handelte.
Ganz neu für mich war, dass wir uns nicht nur in Bezug auf DNA/Chromosomen und die Form des Beckens (und anderer Knochen) unterscheiden, sondern auch durch die Hörschnecke, die bei Männern anders geformt ist als bei Frauen.
Was mich an heutige Transpersonen denken ließ. Sollten auch sie eines Tages ausgegraben werden, wird es ihnen sicher ergehen wie der Lady Sapiens - egal, wie viele OPs und Hormone, übrig bleiben werden nur Anzeichen des biologischen Geschlechtes.
Überhaupt wüsste ich zu gern, wie Wissenschaftler irgendwann über unsere heutige Zeit urteilen werden. Womöglich staunen sie Bauklötze über die vielen Skelette, denen man aus unerfindlichen Gründen Silikonkissen auf die Brust und unter den Hintern legte? 😅
Und auch bei mir im Garten könnten sie ins Grübeln kommen, das denke ich oft, wenn ich Rex hinterherräume, wenn er mal wieder Ammoniten oder andere Versteinerungen, die ich rund um den Teich ausgelegt habe, durch die Luft gewirbelt hat.
Gefunden habe ich sie in Franken und meines Wissens entstammen sie der Jura- oder Kreidezeit und logischerweise kann man nur dort auf sie stoßen, wo diese Erdschichten an die Oberfläche gelangen, was hier bei uns vermutlich eher nicht der Fall ist.
Wird das die Wissenschaft dann ins Schwitzen bringen? 🤣
Schade, dass Herr Hoover immer noch nicht umgestellt ist auf KI, sonst könnte ich gleich beim Saugen mit ihm weiterdiskutieren über solche Dinge, aber ich fürchte, es wird eher eine langweilige Geschichte werden, weil er ja nix sagt. 🙄
Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Also ich erinnere mich an den Besuch eines Steinbruches im Frankenland wo man Versteinerungen los klopfen konnte oder sonst wie sich zu eigen machte. Leider weis ich nimmer wo das war. Aber es war höchst interessant. Ich gestehe offen und ehrlich, daß ich mich noch nie mit Dachrinnen zu beschäftigen brauchte. Ich erinnere mich allerdings noch sehr genau wie mein Patenonkel seine Wohnung vergrößert hat. Er und seine Helfer waren sehr genau. Trotzdem, so wurde mir berichtet hätte sich im Schlafzimmer einmal die Deckenlampe selbstständig gemacht. Das bedeutet, daß sie da auf das Bett gefallen ist. Kann nicht sagen ob es in der Nacht war und ob da Jemand im Bett gelegen hat. Auf jeden Fall wurde Vieles so pi mal Daumen gemacht. Mein Cousin und seine Schwester haben das Haus mit sehr großem Grund verkauft. Für mich war das mit Wehmut verbunden, schließlich bin ich da aufgewachsen.
AntwortenLöschenDas glaube ich gern, dass diese Gefühle nicht angenehm waren, wenn du dort aufgewachsen warst.
LöschenIn Steinbrüchen klopften wir seinerzeit auf der Schwäbischen Alb herum auf der Suche nach Fossilien. In Franken braucht man eigentlich nur über abgeerntete Äcker zu spazieren, dort liegen sie einfach so herum. :-)
Hallo, Liebe „Rex-Mama!“
AntwortenLöschen„Rex-Mama“ immer arbeiten, „F“ immer Fleißig. Nach zwei Schrauben macht sich „F“ vom Acker. So ein Schlawiner.
Dein Gedanke zu Tutanchamun hat mich gepackt. Wie einem so eine Wichtel-Gabe aus der Schulzeit ein ganzes Leben lang nachhängen kann – im besten Sinne.
Vielleicht bist nicht nur in der Geschichte, sondern auch mit mancher Meinung deiner Zeit einfach ein kleines Stück voraus.
I
ch hoffe, Rex bringt dir die Ammoniten künftig wohlbehalten zurück. Möglicherweise hat ja auch „Rex“ was Fränkisches in sich, 😉
Liebe -jetztzeit – Grüße
Vom lifeminder
Hihi, lieber lifeminder, da müsste F. vermutlich selber auch lachen, wenn du ihn als fleißig bezeichnest. 😂
LöschenDieses Taschenbuch war fast, als hätte die gute Frau L. in die Zukunft sehen können, obwohl sie eigentlich kaum ahnen konnte, dass ich eines Tages so großes Interesse entwickeln würde an allem Vergangenem, vor allem für die Antike und die damals gelegten Grundsteine für alles, was jetzt ist.
Rex, grins, wenn ich denn seine "Mama" bin, dann hätte er immerhin eine fränkische "Oma" gehabt, denn meine Mutter stammte ja von dort. ;-))
Liebe Jetzt-und-immer-Grüße zurück! :-)