Hätte mein alter Läppi nicht seinen Geist aufgegeben, wäre ich nicht gezwungen gewesen, auf der externen Festplatte die ganz alten Backups durchzusehen, so aber tat ich es und fand dadurch endlich die Bilder wieder, die ich damals im Zoo schoss, als mein Bruder mit den noch kleinen Mädels für einige Tage bei uns zu Besuch war.
Ob Delphine, Löwen, Tiger, Erdmännchen, Elefanten usw., alle hielt ich sie fest, ganz eindeutig hatte ich am meisten Spaß an dem Bild. auf dem die Giraffe so dämlich guckt und gestern konnte ich es dann auch richtig sinnvoll verwerten.
Mein Bruder hatte F. in einem sozialen Netzwerk dieses Bild geschickt, als dieser mich darauf aufmerksam machte, sagte ich, warte mal bitte einen kurzen Moment, ich liefere dir gleich die Antwort.
Dann suchte ich allerdings erst mal nach einer Möglichkeit, wo man eigene Fotos mit Text versehen kann, und stieß drauf, dass das unter Windows 11 ganz einfach im Fotoprogramm möglich ist.
Und schon war die Antwort fürs Brüderlein fertig. 😁
Nach diesem Vergnüglichen wurde es dann leider ernster, denn nun schrieb mich U.s Exmann an, dessen Geschichte eine ganz traurige ist, leider eng mit zu viel Alkohol verknüpft.
Ihm war die tolle Zeit zu verdanken, die wir mit der gesamten Nachbarschaft hatten, denn er, der handwerkliche Allrounder, hatte die Partyhütte mit seinen eigenen Händen gebaut und uns dort nach und nach alle versammelt.
Dann kam die Trennung, er zog eine Ecke weiter in die Einliegerwohnung eines Hauses, das einst ebenfalls ihm gehörte, der Alkoholkonsum stieg noch mehr an und als ich ihn kürzlich mit seinem besten Freud auf dem Flohmarkt traf, das ganze Gesicht voller roter Flecken, hatte er mir gesagt, dass "seine Leber im Arsch" sei.
Zu seinem Geburtstag im Juli gratulierte ich im per WhatsApp, fragte, wie es ihm ginge, und erfuhr, dass er mit Wasser in den Beinen kämpfe, woraufhin ich schrieb, dass man das bei F. mit Pillen gut in den Griff bekommen habe.
Am Samstag kam dann die Frage, um welches Medikament es sich handele, ich teilte es ihm mit und gestern schrieb er mir, welches er nun von seinem Arzt verschrieben bekommen habe.
Bei kurzer Recherche stellte ich fest, dass es sich um den gleichen Wirkstoff handelt, also besteht zumindest eine kleine Hoffnung, dass es bei ihm auch wirken könnte, auch wenn er mir nun offenbarte, dass bei ihm die Leberzirrhose eindeutig feststeht. 🙁
Mit kaputter Leber habe ich ja reichlich Erfahrung, vor mehr als 20 Jahren gaben mir die Ärzte noch maximal anderthalb Jahre, dann könne nur noch ein Spenderorgan helfen.
Mit Bärlapptee und einigen anderen selbstverordneten Maßnahmen bekam ich das zum großen Staunen meines Hausarztes selber in den Griff und nun erzählte ich ihm natürlich davon, nachdem ich mich bisher damit nicht hatte aufdrängen wollen.
Interessant fand er das nun schon, aber ... das Ganze wird am Alkohol scheitern, denn er kann die Finger auch weiter nicht davon lassen.
Was sagt man so jemandem?
Schon bei meiner Mutter musste ich hilflos zuschauen, wie sie sich zu Tode trank, auch bei ihm wird es genauso enden, denn wenn jemand weder Mut noch den Willen aufbringt, sich sich selbst und seinem Leben ohne die Flucht in Betäubung zu stellen, dann sind Hopfen und Malz buchstäblich verloren.
Dementsprechend fand ich dann ziemlich klare Worte, kann nur abwarten, wie es weitergeht, bin aber selbstverständlich immer gern da, wenn es ihm nach Reden sein sollte.
Mehr kann man tatsächlich nicht tun und nun überschlagen sich hier gerade die Ereignisse ein wenig.
Heute früh um sieben hatte mir mein Cousin geschrieben, dass seine Mutter schon wieder im Krankenhaus sei, und er fragte, ob er mich am späten Nachmittag mal anrufen könne, was ich natürlich gerne bejahte.
Ich kenne ihn ja gar nicht, nachdem meine Mutter den Kontakt zu ihrer Familie immer auf ihre eigene Person beschränkte, aber nach ihrem Tod hat sich zwischen meiner Tante und mir ein richtig inniges, wenn auch aufs Telefon beschränkte Verhältnis aufgebaut - sie erzählt H., also ihrem Sohn bzw. meinem Cousin oft davon, kürzlich hörten wir uns eh einmal alle drei, nun habe ich ihn auch auf WhatsApp und die paar Kontakte, die wir bisher hatten, lassen mich vermuten, dass es zwischen uns einfach gut passt.
Schön finde ich das, auch wenn mich der neuerliche Krankenhausaufenthalt natürlich sehr beunruhigt.
Für den Gasmann war mir ein Zeitfenster von 10 bis 14 Uhr mitgeteilt worden, bereits um viertel vor 10 rief er an, einige Minuten später fuhr er vor, so ist zumindest das schon mal erledigt und nun gehe ich gleich noch rasch den Rasen schneiden, denn auch wenn am Morgen einige Tropfen kamen, ist Petrus nun ruhig und dank des starken Windes dürfte das Gras längst wieder trocken sein.
Und gerade eben geschah das Schönste, denn mein Handy bimmelte schon wieder und diesmal war es meine Tante selbst, die mich vom KH aus anrief.
Zwei Liter haben sie bereits raus aus ihr und ihre Medikation nun umgestellt, so dass sich hoffentlich nicht so schnell wieder Wasser in der Lunge ansammeln wird.
Ich drücke ihr alle Daumen, dass sie vielleicht Anfang der Woche wieder nach Hause darf, und dann brachte ich sie sogar noch zum Lachen.
Sie erkundigte sich nämlich, wie es bei uns liefe, ich erzählte von F.s Geburtstag und als sie nach seinem Alter fragte, schimpfte ich gespielt böse los: "73 - alter Knacker halt, eine Frechheit ist das, sooo ein junges, knackiges Kerlchen hab ich geheiratet und nun hab ich so 'nen alten Sack da sitzen ..."😡
Sie prustete los, erst recht, als ich noch hinzufügte, dass F. sich vermutlich das Gleiche über mich denkt 😁, so hatten wir richtig Spaß miteinander und ich denke, das ist etwas, das ihr im Moment nur guttun kann.
Unnu geh isch Rasen ... (um mal zu unterstreichen, wie gut ich mich aufgrund meines zarten Alters noch mit der Jugendsprache auskenne) ... 😅
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
PS: Gerade schepperten hier Handys und Tablet los und draußen die Sirenen, ein unbeschreiblicher Lärm. Wie lief es denn bei euch mit dem Probealarm?

Was du schreibst berührt mich sehr. Ich bin sehr dankbar, daß das Wasser aus meinen Beinen verschwunden ist. Es kommt zu Problemen, wenn man nichts tut. Wasser am Herzen ist das Ende der Fahnenstange. Meine Bekannte hatte Jemanden der an seiner Alkoholsucht verstarb. Leberzirrhose im Stadium C war am Ende die Diagnose bei ihm. Trotz mahnender Hinweise aus seinem Freundeskreis konnte er nicht aufhören. Auch sein Hausarzt machte ihm klar wohin das für ihn führte. Doch er hörte nicht auf die guten Ratschläge. Ich bin dankbar dafür, daß ich nicht mit einer Sucht aus meinen damaligen Problemen heraus gekommen bin.
AntwortenLöschenGenau das ist das Problem, wenn der Wille fehlt, ist wirklich nichts zu machen. :-(
LöschenHallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenDie Zoo-Bilder sind wirklich toll. - Das war wohl eine tolle Zeit - als du deine Nichten noch öfters gesehen und gehört hast wie heutzutage.
Zum Alkohol kann ich nicht viel sagen, außer das ich mehrere Drogenseminare besuchte in meiner Funktion als - Kursgänger und Übungsleiter und uns immer eingetrichtert wurde: "Wer Hilfe will, muss die auch zulassen". - Alles andere bringt null und aufdrängen gleich null.
In den Großstädten zumindest schein es mit den Drogenkonsum leider Bergauf zu gehen. Ich sah in "Stern TV" ein Bericht über Köln, der echt gruselig war. - Wo die Menschen ohne Scheu am Tage Drogen konsumierten.
Ich finde es toll, wie du versuchst mit Ratschlag anderen zur Seite zu stehen. Große Klasse!
Schön, dass du deinen Cousin zumindest etwas besser kennen-lernst. - Das auch sonst einige Menschen innerhalb des Familiekosmos noch um die herumschwirren.
Ich hoffe, du hast es mit der Arbeit nicht übertrieben?
- Ach was frage ich, die Antwort ist ja doch: "Ja" ;)
Der Alarm riss mich aus der konzentration und ich war froh als das Geheule fertig war - als Probe nervt es - und doch, doch hoffe ich so sehr, das wir nie real so einen Alarm beachten müssen. - Ich sags immer wieder und wieder: "Manchmal sind eben nicht alle guten Dinge 3"
Jetzt bleibt zu hoffen, das Tantchen schnell wieder aus dem Krankenhaus zurückkehrt!
Liebe - 0 Uhr 43 - Grüße
Vom lifeminder
Nur die Giraffe stammte ja von mir, lieber lifeminder, woher mein Bruder sein Glückwunschbild hatte, keine Ahnung, wir kommunizieren ja leider im Moment kaum einmal miteinander.
LöschenMit den Drogen ist es leider fatal, selbst auf Spielplätzen findet man gebrauchte Spritzen und Sucht ist eine Krankheit, gegen die es keine Pillen gibt. Was helfen kann, ist wenn die Betroffenen sich selbst mal gründlich auf den Kopf stellen und im besten Falle einen neuen Zugang zu sich finden, wieder einen Sinn in ihrem Leben auch abseits der Sucht entdecken können, aber das ist schwer und ohne ihre Bereitschaft dazu ist wirklich nichts zu machen.
Gell, diese Alarme schrillen einem durch Mark und Bein und man kann wirklich nur inständig darauf hoffen, dass man so etwas niemals im Ernstfall erleben muss.
Liebe 9:21-Grüße zurück, nachdem mich die Telekom den ganzen Morgen kostete