Allen voran die, dass es nicht schaden könnte, wenn man sich Dinge, die man eigentlich weiß, auch mal merken würde. 🙄
Kürzlich gab es ja Djuvecreis bei uns, der auch wirklich wunderbar schmeckte, doch F. bemängelte, dass die fein gewürfelten Möhren noch ziemlich "bissfest" seien, womit er recht hatte.
Ich hatte es selbst gemerkt, denn an sich hätten rund 20 Minuten Kochzeit fürs Gemüse dicke reichen müssen, doch als ich feststellte, dass die Möhren noch hart waren, gab ich dem Ganzen noch mal eine halbe Stunde, dachte, nun müsste es doch wirklich genug sein.
Nee, war es nicht, zumindest nicht für Minderbezahnte, also forschte ich nach, nur um mich dann zu erinnern, dass ich vor längerer Zeit das gleiche Problem schon einmal hatte und dann herausfand, dass es mit den Tomaten zusammenhängt, denn deren Säure verhindert offenbar das Garen der Möhren.
Hoffentlich behalte ich es diesmal im Kopf, denn ich gehöre nicht zu denen, die meinen, manche Speisen würden erst durch stundenlanges Kochen richtig gut - wenn ich Strom sparen kann, dann mache ich es auch, also werden die Möhren nächstes Mal separat gekocht. 😁
Erkenntnis Nr. 2 war, dass es sich zumindest für mich sehr gut anfühlt, wenn ausnahmsweise mal unser eigenes Auto und nicht irgendein Sprinter oder gar LKW vor unserem Haus steht.
Für F. ist es weniger angenehm, der ist wie eine besorgte Mama immer fast in Panik, wenn er sein Baby nicht ordnungsgemäß unter Dach und Fach weiß, aber nachdem wir am Samstag den Wagen eh draußen hatten, beschloss er aus Bequemlichkeitsgründen, ihn gar nicht erst in die Garage zu stellen, weil wir ihn ja heute eh wieder brauchten.
Optisch wie gesagt ein großer Gewinn für mich. ☺️
Heute früh um zehn nach acht hatte F. Termin beim Lungenfacharzt - Erkenntnis Nr. 3, wenn man so zeitig bestellt ist, muss man nicht ganz so lange warten wie bei späteren Terminen, das werde ich mir auf jeden Fall merken.
F. hat leider nur noch 25 % Lungenkapazität, aber trotzdem war der Doc hochzufrieden, weil er diesen Wert nun schon ein Jahr lang hält, also weiter so ... ☺️
Von dort aus fuhren wir noch eben bei Aldi und Rossmann vorbei, also natürlich nicht nur vorbei, sondern ich sprang auch hinein 😁und besorgte u.a. neuen Möhrchen-Babybrei für Rex, der zum Glück wieder frisst wie ein Scheunendrescher. Toitoitoi ...
Erkenntnis Nr.4 war, dass der gute alte Gaius Julius Caesar sich für weit mehr eignet, als nur dafür, Lateinschüler mit den Gallischen Kriegen zu piesacken, denn in der Früh hatte ich F. sein mobiles Sauerstoffgerät aufgeladen. Eigentlich benutzt er es nie, aber wir wollten keinen Rüffel vom Doc riskieren 😁, also machte ich es fertig und wie immer hatten wir beide schon wieder vergessen, ob es nun auf D oder C eingestellt werden muss.
Beim einen kommt nur etwas heraus, wenn der Patient atmet, das Gerät benötigt also diesen Impuls, und bei der anderen Stellung kommt dauerhaft Sauerstoff, doch was war nun was? *koppkratz*
X-mal hatte ich mir schon versucht dafür Eselsbrücken zu bauen, doch was bringt es, wenn man dann auch die Brücke vergisst? 🙄
Also testete ich es aus, stellte fest, dass F. Stellung C benötigt, also konsistente Zufuhr und forderte ihn auf, mir ein Wort mit C zu sagen.
"Caesar", kam es wie aus der Pistole geschossen, ich sagte sofort, "genau, Caesar will Dauerhaftes, der steht nicht auf One Night Stands", und schon hatte ich eine Eselsbrücke, die mir ganz sicher bleiben wird, denn mit diesem Burschen habe ich es ja eh, mich viel mit ihm befasst und etliche Bücher über ihn hier stehen.
Und die letzte Erkenntnis war, dass neue Nachbarn so verkehrt auch nicht immer sein müssen. 😀
Als wir ums Eck kamen, sahen wir gleich, dass vor dem Haus ein PKW stand, die Motorhaube offen und unter ihr machte sich jemand zu schaffen.
"Ach, das ist der 'Türk'", meinte F. und ich fragte, welchen genau er meine, denn um uns herum wohnen inzwischen ja so einige.
"Na, die Neuen, hinter H.", lautete seine Antwort und nun wusste ich, von wem er sprach.
H. und L. bewohnen das Haus uns schräg gegenüber. Nach vorne raus haben sie einen kleinen Garten, doch wo hinten eigentlich noch ein großer sein sollte, hat irgendein Vorbesitzer ein weiteres Wohnhaus hingesetzt - vielleicht für eines seiner Kinder?
In diesem hinteren Haus lebte bis vor einigen Monaten Rex' Erzfeind, der bullige Labrador, der ihn bei einer unverhofften Begegnung sogar mal angriff - ich merkte erst spät, dass diese Leute, die eh nie zu unserer Nachbarschaftsklique gehörten, ausgezogen waren, und erfuhr dann irgendwann von L., dass die Neuen türkischer Herkunft und "unheimlich nett" seien.
Mehr wusste ich bisher nicht und da ich nie wirklich auf Autos achte und ein ziemlich schlechtes Gedächtnis für Gesichter habe, kriegte ich auch nicht mit, wer da jetzt hingehört.
Nun stellte F. den Wagen vor diesem anderen vors Haus, ich stieg aus, sofort hob der junge Mann seinen Käppi-Kopf, grüßte ganz freundlich und wollte sich wieder seinem Motor zuwenden, doch als er mitbekam, dass ich begann auszuladen und den Schlüssel ins Schloss steckte, fragte er ganz erstaunt:
"Ach, ihr wohnt da also?"
"Genau", sagte ich lachend, "wir wohnen hier und ... ihr seid die Neuen hinter H.?"
Er bestätigte und schon befanden wir uns mitten in einem richtig angeregten Gespräch, wobei wir uns ganz selbstverständlich von Anfang an gegenseitig duzten, was perfekt zur Nachbarschaft passt.
1998 ist er geboren, und zwar genau im Stadtteil meiner Kindheit und Jugend.
Wie auch der türkische Kiosk/Paketshop-Inhaber beklagt er die vielen Ausländer dort 😅, meint damit aber nicht die türkischen Bewohner, sondern die, die aus Südosteuropa, arabischen und afrikanischen Ländern dazugestoßen sind, es sei wirklich nicht mehr schön und vor allem unerträglich dreckig dort.
Natürlich hatten wir uns viel zu erzählen, denn er wuchs genau um die Ecke von meinem Elternhaus auf, sein Vater besitzt dort zwei Häuser (die nun leider dank der neuen Mitbewohner stark im Wert gesunken sind, aber das haben wir selbst ja mit dem Elternhaus meiner Großtante auch so erlebt) und nun freue ich mich auf weitere Begegnungen mit ihm und auch darauf, vielleicht mal seine Frau kennen zu lernen.
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, trägt sie kein Kopftuch, und das interessiert mich natürlich, da ich ja sonst nur mit türkischen Frauen zu tun habe, die ihren Glauben sehr konservativ ausleben.
Spannend und auf jeden Fall fühlt es sich prima an zu wissen, dass die Nachbarschaft um weitere nette Menschen gewachsen ist. ☺️
So, und nun sollte ich mich mal ums Mittagessen kümmern gehen.
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
PS: Gerade kommt mir noch die Frage, wie viel über die deutsche Landkarte wohl in unseren Schulen vermittelt wird?
Meine frühere türkische Friseurin hielt F. für einen Schweden, denn von Schwaben hatte sie noch nie gehört, und dem neuen Nachbarn war Stuttgart immerhin ein Begriff, allerdings hielt er es für eine kleine Stadt mit sehr vielen Bauern. 😮
Hallo, Liebe "Rex-Mama"!
AntwortenLöschenKann es sein, dass ich heute das erstemal im Blog gelesen habe, das "F" auch interesse an Nachbarn zeigt? - Für dich freute es mich noch mehr, es wäre toll, wenn du noch ein paar nette verlässliche Nachbarn hättest, die du magst - und das man sich gleich dutzt ist meist ein gutes Zeichen.
Praktkitsch hast du jetzt eine neue Staffel vom "Rex-Mamas-Blog" geboten, mit einer Vorschau was uns da in den nächsten Monaten erwarten könnte. - Das Drehbuch kann ja noch geändert werden. ;)
Ich werde mir jetzt zu Weihnachten vielleicht auch ein paar nette türkische Nachbarn wünschen ;).
Die Eselsbrücke ist richtig gut - Das mit Caesar der keine One Night Stands mag, kann man sicher auch anders einbauen. Stark meine Liebe "Rex-Mama".
Das die Lunge von "F" 25 % hat - sich am Wert nichts verändert hat, wunderbar - genauso, das Rex wieder wie ein Scheunendrescher frisst. - Nur dein gekochtes ode wieder alles wie zuvor?
Heute beim Bloglesen hatte mich das erstemal seit Monaten wieder die "Hotelrezeptionistin-Rex-Mama"-Fantasie beschlichen. Irgendwie komme ich von der Vorstellung nicht los.
"F" und Schwede das passt. Es heißt, die Schweden wären überaus vorsichtig mit wem sie sich anfreuden.
Wobei man das Schwäbische doch sehr im Blog herausliest auf Beste Art und Weise.
Das war wieder so ein Blog den man sich auch an die Wand hängen mag.
Liebe - Rheinhessische Grüße von einem der mal Schweden sich irgendwann in diesem Leben anschauen wird - Grüße
Vom lifeminder
Lach, lieber lifeminder, ich sehe sogar U., die ja direkt gegenüber wohnt, inzwischen mitunter monatelang nicht mehr, also ist die Chance, dass ich öfter auf den neuen Nachbarn treffe, auch nicht allzu groß und F., na klar interessiert er sich für die Nachbarschaft.
LöschenAls die Partyhütte noch in Betrieb war, ging er samstagnachmittags gern mal hinüber, um gemeinsam mit den anderen Männern Bier zu trinken und Fußball zu schauen, und mit dem Nachbarn direkt neben uns quatschte er sehr oft, wenn die beiden sich nach der Arbeit zufällig vor den Garagen trafen.
Sein PC befindet sich im Esszimmer direkt neben dem Fenster, d.h. er bekommt sehr viel mehr als ich von dem mit, was sich draußen abspielt, und da er sich auch für Autos interessiert, weiß er immer genau, wem welches gehört und so weiter.
25% sind natürlich grundsätzlich ein fataler Wert, denn er bedeutet ja, dass seine Lunge nur noch zu einem Viertel funktioniert, aber dass wir das nun schon ein Jahr lang auf diesem Stand halten konnten, ist trotzdem erfreulich, man muss halt für jeden Tag dankbar sein, der uns noch vergönnt ist.
Bei Rex wechsle ich inzwischen zwischen Gekochtem und Dosenfutter, das ich mit Reis und Möhrchenbrei anreichere - die wirklich wüste Pupserei hat sich dadurch fast ganz gegeben und wie gesagt hat er nun auch wieder richtig Appetit.
Also lag es wohl daran, dass sein Körper mit zunehmendem Alter andere Bedürfnisse entwickelt hat.
So ist das halt mit alten Männern ... 😅
Liebe "Da bin ich aber nun wirklich gespannt, wann es wohl so weit sein wird mit Schweden"-Grüße zurück! :))
Dank deines Eintrags hier werde ich morgen auch mal Djuvec Reis zum Mittagessen machen. Ajvar dürfte auch noch da sein. Tja, Gott sei dank gibt es Multi Kulti und die deutschen -Deppen haben NIX mehr zu sagen. So ein Krieg gegen Rußland ist eine wunderbare Lösung. Der sorgt dafür, daß Probleme gelöst werden, die sonst niemand lösen möchte. Ich überlege mir, ob ich dann ins neue Bundesland Ukraine fliehen soll. Wahrscheinlich ist dort die Unterstützung genau so großzügig wie hier. Wen interessiert eine deutsche Landkarte? Erdkunde hat mir immer sehr viel Freude gemacht. Erinnern kann ich mich noch an eine übergroße Landkarte, die der Lehrer in einem Holzständer befestigte, den man dann hoch fahren konnte.
AntwortenLöschenUnd nach welchem Rezept wirst du den Djuvecreis machen, eins aus dem Internet und was gibt es dazu?
LöschenIch sehe übrigens nur ein Land, das in Europa einen Angriffskrieg führt, und ein weiteres, das sich verzweifelt dagegen zu wehren versucht, dass seine Einwohner abgeschlachtet, seine Kinder entführt und die Infrastruktur großflächig zerstört wird.
Und ich sehe eine NATO, die ziemlich ratlos darüber ist, wie sie mit Putins ständigen territorialen Übergriffen umgehen soll.
Offenbar betrachten deine russischen Propagandamedien das ganz anders?