Gestern entdeckte ich eine tote Ratte auf dem Bürgersteig vor unserer Hecke und erst heute früh konnte ich mich überwinden, sie zu beseitigen.
Ekelhaft, einfach nur ekelhaft *schüttel* und wo ich nun schon mal so zeitig (es war erst kurz nach fünf) ohne Rex unterwegs war, nutzte ich die Gelegenheit, um gleich noch nach der "Pfütze" schauen zu gehen.
Schon letzte Woche fiel sie mir auf und erst hielt ich sie für eine Ölspur, doch allmählich kam mir ein anderer Gedanke, auch wenn ich erst einmal klären musste, ob sie überhaupt noch da ist, denn schon wieder nimmt mir der neue Nachbar aus der Querstraße mit seinem Handwerkerbus die Sicht.
Normalerweise erfüllt er jetzt meine Bitte und stellt sich direkt vor die Haustür, so dass ich zumindest aus den Fenstern noch hinausschauen kann, doch nun stand dort schon ein PKW, also stellte er sich dahinter, viel zu nah an der Ecke eigentlich, so kann ich zwar direkt zu U. hinübersehen, aber schräg nach links geht gar nix mehr, statt Kreuzung und alles was sich um sie herum abspielt, schaue ich nur noch auf eine weiße Wand. 🙄
Wobei mir einfällt, dass ich A. mal fragen muss, ob sein Name überhaupt türkisch oder doch eher arabisch ist, denn die Damen des Hauses verschleiern sich noch viel intensiver als A.. Was aber natürlich nur eine Rolle spielt insofern, als dass mich (kulturelle) Hintergründe schlicht bei jedem Menschen interessieren; was meine freie Sicht angeht, isses natürlich wurscht.
Und nun konnte ich es dank Suchmaschine eh schon selber klären, sowohl der Vor- wie auch der Nachname sind arabischen Ursprungs, deshalb also die komplette Körperverschleierung.
Doch zurück zur Pfütze, sie ist tatsächlich nach wie vor da, scheint trotz der Hitze eher größer als kleiner zu werden, und da sich in ihrer Mitte ein kleiner quadratischer Kanaldeckel befindet, scheint das Wasser von dort hochzukommen.
Ab sieben Uhr konnte ich bei den Wirtschaftsbetrieben anrufen, wo ich auch sofort eine richtig nette Frau an die Strippe bekam.
Ob es sich denn um Schmutz- oder Frischwasser handele, wollte sie wissen, ich lachte und sagte, dass sich das anhand der Farbe auf dem grauen Asphalt nicht erkennen ließe und ich irgendwie keine Lust gehabt habe, den Finger einzutauchen, um dann daran zu schnuppern. 😂
Diese Vorstellung fand auch sie sehr vergnüglich, wir hatten beide Spaß, sie versprach, die Sache weiterzuleiten, und nun denke ich etwas wehmütig an alte Zeiten zurück, denn ihre Stimme klang genau wie die der Mutter von meiner alten Freundin A., nur dass diese leider schon lange nicht mehr arbeitet.
A. macht mir grad übrigens Sorge, denn den letzten Piep gab sie am 23.5. von sich. Zweimal habe ich noch nachgehakt, aber es kommt nix mehr, obwohl ich in WhatsApp sehen kann, dass sie jeden Tag online ist.
Was die Vermutung nahelegt, dass sie sich wieder einmal selbst in die Psychiatrie eingewiesen hat, sich also erneut mitten in einem Depressionsschub befindet, obwohl sie ja nun in psychologischer Behandlung ist und das Ganze sich zunächst auch ganz gut anzulassen schien.
Zudem hatte ich die Hoffnung gehabt, dass es ihr Auftrieb geben könnte, dass sie sich nun vermehrt um ihre Mutter kümmern muss, seit deren zweiter Mann vor einigen Monaten starb.
Immer wieder hatte ich darüber nachgedacht, dass so ein Leben ohne jede Aufgabe, dieses ständige Nur-um-sich-selbst-Kreisen ja wirklich nicht guttun könnte und sich nun etwas in ihr verändern würde, aber das war offenbar ein Trugschluss, das Leben an sich ist zu hart für sie, ihr Kopf kommt damit nicht klar, ob nun mit oder ohne jede Aufgabe.
Wirklich traurig, denn es hätte echt schön werden können mit uns beiden, wenn sich schon ehemals so enge Freudinnen nach 40 Jahren noch einmal über den Weg laufen. Aber so ist sie natürlich eine tickende Zeitbombe und ich kann gar nichts daran ändern. 😢
Ansonsten gab es nicht viel Neues. Just als ich mich aufmachen wollte, mir mein Früh-/Mittag-/Abendstück herzurichten, fragte F. an, wie es den mit dem Schneiden von Haaren und Bart aussähe?
Hm, eigentlich hatte ich das fürs Wochenende vorgesehen, andererseits - was weg ist, ist weg, also machte ich mich ans Werk und eine Stunde später empfand er sich als den nun schönsten aller Männer. 😀
Gleich werde ich lossausen zum vorgezogenen Freitagseinkauf, denn irgendwie ist der Rest der Woche ziemlich vollgepackt, gut, wenn ich das dann schon erledigt habe, zumal es Schnitzel im Angebot gibt, von denen ich morgen 12 Stück panieren und braten möchte.
Heute Abend gibt es hier im Ort eine Infoveranstaltung bezüglich unserer kleinen Fußgängerzone, die sich inzwischen hauptsächlich durch Leerstand auszeichnet. Der große Laden mit arabischen Luxus-Möbeln im ehemaligen Supermarkt hält sich erstaunlicherweise, obwohl man dort kaum einmal Licht, geschweige denn Leben sieht, ansonsten geben sich Barbershops, Dönerbuden und Nagelstudios die Klinken in die Hand und verschwinden genauso schnell wieder, wie sie aufgetaucht sind - schön ist das nicht mehr und ich dachte darüber nach, ob ich mal hingehen und mir anhören sollte, ob man Möglichkeiten zur Änderung sieht.
Der endgültigen Entscheidung wurde ich durch die liebe R. enthoben, mit der ich mich dort treffen werde, allerdings mit einem leicht mulmigen Gefühl, denn das letzte Mal, als ich sie bei einer derartigen Veranstaltung traf, endete für uns beide in Monaten intensivster Arbeit, weil wir dann ja gemeinsam mit einigen anderen das Freibad retten mussten. 😁
Schaun mer also mal, wie das wird, und gespannt bin ich auch, ob mir dort womöglich der Apothekeninhaber wieder über den Weg läuft, mit dem ich mich bei A.s Vorstellungsgespräch ja ausnehmend gut verstand. 😊
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Das was du da schreibst hinsichtlich der Depri ist NICHT an mir spurlos vorbei gegangen. Vor der Rente. Ich war ein paar Wochen zu Hause entsprechende Medikamente sorgten nicht für eine wirkliche Besserung.
AntwortenLöschenBarber Shops wachsen auch hier aus dem Boden. Dazu Döner - Läden. Ich erinnere mich noch an meine Fahrschul - Prüfung. Wir saßen in einem Lokal und warteten. Ich war glaube ich der Vorletzte Prüfling. Heute ist das ein Döner Laden. Und dort wo früher die B3 durch die Stadt verlief ist heute die Fußgängerzone.
Auch hier gibt es immer wieder Änderungen. Die Depot Filiale wird irgendwann mal schließen, denn die Muttergesellschaft ist insolvent.
Ja, das erlebe ich bei A. ja auch, dass die Medikamente höchstens ruhigstellen, aber im Grunde nicht wirklich helfen. Auf Dauer können wohl eher intensive Gespräche mit Fachleuten zum Aufarbeiten helfen, wenn überhaupt.
LöschenEine Depotfiliale habe ich noch nie irgendwo gesehen, weiß aber immerhin von der Insolvenz.
Hallo, Liebe „Rex-Mama!“
AntwortenLöschenZu deinem Blog fällt mir ein Wort ein, dass ich erst heute so richtig in meinen Sprachschatz aufgenommen habe: „Parforceritt“. Das klingt auch ganz passend.
Schon wieder Ratten. Schon wieder, wieder. – Das hört nicht auf. Es tut mir sehr leid für Euch, dass die Viecher euch so hartnäckig verfolgen. – Wie reagiert den Rex auf „Ratten“. Gab es da schon mal richtige Konfrontationen?
Über deinen Anruf bei den Wirtschaftsbetrieben, habe ich, trotz des wenig komischen Grundes für deinen Anruf, sehr gelacht.
Die Stille rund um „die andere A“ tut einem auch beim Lesen weh.
Dir scheint sie sehr viel zu bedeuten, wobei ich mich frage, ob sie dich immer verdient hat. Manchmal habe ich das Gefühl, sie brauchte dich vor allem als "Kummerkasten-Tante".
Ich wünsche ihr auch das Beste und das sie sich und alle Überforderungen, die ihr die Welt so madig machen doch noch in den Griff bekommt.
Mein Opa sagte immer frotzelnd zu meiner Oma nach dem Frisör: „Jetzt bischt wieder ein paar Pfennig mehr wert“ .
Bleibt zu hoffen, dass du mit keiner neuen Rettungsmission nachhause kommst, wobei bei der „Rex-Mama“ sollte man nie, nie sagen. 😉
Liebe – fröhliche feiertags – Grüße
Vom lifeminder
Leider sind es nicht nur die tierischen Ratten, lieber lifeminder, die uns behelligen, aber dazu gleich mehr im Eintrag.
LöschenRex kann die Biester übrigens auch nicht leiden. Immer wenn er morgens den ganzen Garten sehr intensiv abschnüffelt, kann ich mir schon denken, was da nachts los war. 🙄
A., hm, nein, sie spielt eigentlich keine wichtige Rolle in meinem Leben, es sind ja hauptsächlich die Erinnerungen, die uns verbinden, aber ich denke natürlich viel darüber nach, was in ihrem Kopf nicht stimmt.
Wobei ich gar nicht weiß, ob bei so einer bipolaren Störung irgendwelche Synapsen falsch geschaltet sind, ob also irgendwie organische Ursachen vorliegen (vermutlich genetisch bedingt) oder in wie weit auch seit jeher erlerntes Verhalten eine Rolle spielt.
Ihr Vater machte es ihr vor, wie einfach man aus dem Leben in den Alkohol flüchten kann - wir alle tranken damals zu viel, aber sie machte es ihm dauerhaft nach und dann folgten als Ersatzfluchtpunkt die Depressionen, mit offenbar ganz ähnlichem Suchtcharakter.
Zur "neuen Rettungsmission" gleich noch mehr. ;-)))
Liebe Paforceritt-musste-ich-erst-mal-googeln-Grüße zurück! :-)