Samstag, 28. Juni 2025

Das war wohl nix

 Dabei lief es zunächst ganz gut, denn auch wenn ich in der Sparkasse ewig anstehen musste, fand sich schließlich eine freundliche Mitarbeiterin, die meinen Ausweis kopierte und bestätigte, dass ich ihn selbst vorgelegt hatte.

Was das denn solle, wunderte sie sich und als ich ihr erklärte, dass dies laut Versicherung neuerdings vorgeschrieben sei, um Geldwäsche zu verhindern, meinte sie nur:

"Das machen die garantiert nicht mit jedem so ..." 

Auf der Post wurde ich um 95 Cent ärmer, denn einen Frei- bzw. überhaupt einen Rücksendeumschlag mit beizulegen, hatte man nicht für nötig befunden, aber Hauptsache, es ist nun erledigt. 

Dann wurde es schwieriger, denn endlich hatte ich mich durchgerungen, die neue arabische Frauenärztin auszuprobieren, die die Praxis meiner bisherigen übernommen hat. 

Die Probleme, wegen derer ich letztes Jahr dort war und mich sogar in Vollnarkose auf den OP-Tisch zwingen ließ, sind nicht weniger geworden, im Gegenteil, also musste ich wohl in den sauren Apfel beißen, doch das war nicht so einfach wie gedacht.

Über "Jameda" soll man Termine machen, also entschied ich mich für einen, gab mir ein Passwort, doch dann kam die versprochene SMS mit dem Verifizierungscode nicht.

Drei- oder viermal versuchte ich es, immer das gleiche Ergebnis, es ging nicht weiter und schließlich teilte Jameda mir mit, nun habe ich es zu oft versucht. 😏

Zwischendurch hatte ich immer wieder das Telefon in die Hand genommen und probiert, auf diesem Wege die Praxis direkt zu erreichen, doch dort meldete sich nur ein AB und verwies mich an Jameda. 

Tja, dann soll es wohl nicht sein und kurz darauf wurde ich eh sehr davon und von meinen Schmerzen abgelenkt, denn nach mehr als sechs Wochen trudelte eine Mail von der Hausratversicherung wegen des Einbruchdiebstahles ein.

Ich solle ihnen doch Aktenzeichen und Dienststelle der Kripo mitteilen - was ich selbstverständlich damals beigefügt hatte, außerdem würde man einen Gutachter beauftragen wollen und bräuche nun nähere Angaben wie Kaufbelege oder Fotos vom endwendeten Schmuck.

Jeeee, genau das habe ich ja nicht, weil es sich größtenteils um uralte Erbstücke handelt, die durch mehrere Hände gingen, bis sie nach dem Tod meiner Mutter bei mir landeten.

Also rief ich nun auch dort an und hatte, obwohl Freitagnachmittag, das Glück, eine nette Mitarbeiterin ans andere Ende zu bekommen.

Hoffnungsvoll fragte ich, ob man uns den Gutachter womöglich ins Haus schicken würde, denn das hätte mir die Sache erheblich vereinfacht, aber nein, das machen sie natürlich nicht, ich solle den Schmuck doch zeichnen. 

Jesses, datt geht ja mal gar nicht, und die Dame verstand auch sofort und schlug stattdessen vor, dass ich das Internet durchsuchen solle nach Teilen, die ähnlich seien. Dann solle ich das ausdrucken und all die Bilder dazulegen.

Hm, ich denke, ich werde das lieber per Mail und mit Hilfe entsprechender Links erledigen, aber es wird auf jeden Fall sehr, sehr mühsam für mich, weil ich für Schmuck tatsächlich gar keinen Blick habe und mir niemals Einzelheiten einpräge.

(Würden sie Daten der Weltgeschichte von mir wissen wollen, da würde ich mich eindeutig sicherer fühlen.) 🙄

Das mit dem Aktenzeichen sah sie dann selbst, dass sie es natürlich von mir bekommen haben, also versprach sie, ihrem Kollegen eine Notiz hinzulegen, und meinte ansonsten, ich solle mir ruhig Zeit lassen bei der Recherche, sie könne sich denken, wie aufwändig das würde. 

Das wars dann also mit einem zumindest einigermaßen ruhigen Wochenende.

In meiner Verzweiflung ging ich am Abend erst mal die Betten beziehen, um mich abzulenken, und stellte auch gleich die Waschmaschine noch an.

Heute früh habe ich nach einer unschönen Hundebegegnung mit Rex - keine Ahnung, wie früh ich noch aufstehen soll, um nicht auf andere zu treffen 🙄 - drei Stunden mit dem Schneiden der Hecke zugebracht.

Sehr mühsam war das, Leiter hoch, Leiter runter, immer mit der schweren Heckenschere über Kopf herumhantieren und dann noch den riesigen Berg in Säcke verpacken, den ich zusammenfegte. 

Überall klebten mir dir Blätter, selbst in BH und sogar bis in die Unnterbüx waren sie gerutscht, kurzum, ich war saudreckig, so dass mir nichts anderes übrigblieb, als hinterher erst mal in die Wanne zu steigen. 

Und nun überlege ich, was wir tun könnten, um den Zugang zum Abstellplatz und damit auch zum Garteneingang zu erschweren, denn neben einer Mnge Plastikmüll fand ich dort auch etliche Kippen und sogar eine leere Schnapsflasche.

Sagte ich schon mal, wie unwohl ich mich inzwischen in meiner Heimatstadt fühle? 🙄😁

Unnu muss ich mich um F.s Mittagessen kümmern, nicht dass der mir sonst noch vom Fleische fällt.

 

Habt einen schönen Samstag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Freitag, 27. Juni 2025

Jesses

 Zum einen wird es nun wirklich zum Dauerzustand, dass "Halef" sowohl seinen Geschäftsbus wie auch den Privatwagen bei uns vor dem Haus abstellt, und das immer gleich tagelang, obwohl bei ihm auf der Straße alles frei ist.

Eben sagte ich zu F., dass ich ihm vielleich mal sagen sollte, dass er uns die Welt damit gehörig verdreht, denn es läuft im Grunde darauf hinaus, dass wir, wenn wir vom Einkaufen kommen, dann bei ihm vor dem Haus parken müssen, um die Getränkekästen rund 100 Meter durch die Gegend zu schleppen.

"Nee, sag da bloß nix", meinte F., "wer weiß, ob der dann sauer wird?"

Womit er durchaus Recht haben könnte, schließlich bin ich nur eine Frau. 🙄 

Und noch ein anderer unschöner Gedanke kam mir, nachdem man sehr häufig von Explosionen liest, die offenbar mit irgendeiner Mafia zusammenhängen.

Innerhalb kürzester Zeit ein Haus gekauft und sich selbstständig gemacht, wobei Letzteres ja offensichtlich gar nicht läuft, wenn der Geschäftswagen immer stillsteht - nicht, dass da noch jemand anderer als der Gerichtsvollzieher Geld will und er deshalb die Autos außer Sichtweite bringt?  

Egal, ändern kann ich sowieso nichts dran, also werden sowohl wir wie auch der Gasmann uns an die "Belagerung" gewöhnen müssen. Letzterer fluchte gestern wieder ganz ordentlich, dass er nicht ranfahren, sondern F.s Tank erst mal durch die Gegend kutschieren musste, um ihn zu befüllen. 🙄

Und noch andere Dinge hielten mich auf Trab, denn ich erhielt einen Brief von einer Vermögensberatung, die wegen meiner privaten Rentenversicherung einen Termin mit mir ausmachen wollte, damit ich mich persönlich ausweisen solle.

Nanu? Wie kamen die denn an meine Andresse? 😲

Schlagartig fiel mir das Schreiben wieder ein, das im Mai zeitgleich mit dem der Kripo eingetrudelt war und das ich deswegen viel zu flüchtig durchgelesen und dann weggelegt hatte.

Jesses, nun erst sah ich, dass da ja etwas auszufüllen und zurückzuschicken war. Ich Depp, ich dummer, wie konnte ich das denn übersehen? 😮

Ausgefüllt war es relativ schnell, nachdem ich meine Steueridentifikationsnummer erst einmal gefunden hatte, dann aber rief ich doch mal direkt bei der Versicherung an, die x-mal den Träger wechselte, denn abgeschlossen hatte ich sie ursprünglich bei der Volksfürsorge. 

Immerhin bekam ich dort schnell jemanden an die Strippe, und dann auch noch einen sehr netten älteren Herrn mit sonorer Stimme, zu dem ich gleich einen Draht fand.

Ich müsse den Original-Versicherungsschein mit einschicken, meinte er, wurde von mir aber sofort korrigiert: "Nein, laut Schreiben wäre das nur der Fall, wenn ich eine Einmalzahlung statt Rente wollen würde, oder?"

Genau, ich hatte recht, aber um das Verifzieren komme ich nicht herum - es ist eine neue Pflicht, die Geldwäsche verhindern soll, was mich zum Grinsen brachte, denn glaubt dieser Staat wirklich, die Ganoven würden ihre Kohle mittels Jahrzehnte laufender winziger Versicherungen waschen wollen? 

Das Verifizieren könne ich durch einen Anwalt, Notar oder auch durch eine Bank erledigen lassen, erklärte er mir, also rief ich dann auch gleich noch bei der Sparkasse an und erfuhr, dass die das tatsächlich machen.

Also werde ich gleich auf dem Weg zum Einkaufen dort vorbeigehen, mich brav an der immer langen Schlange anstellen und dann darum bitten, dass die meinen Ausweis kopieren und abstempeln, dann kann ich gleich weiter zur Post und den Brief abschicken.

Da isses wieder, das deutsche Bürokratiemonster - seit mehr als 30 Jahren ziehen die die Beiträge vom immer gleichen Konto ein, aber sobald es ums Auszahlen geht, muss ich erst mal beweisen, dass auch wirklich ich es bin, die die ganze Zeit bezahlt hat. 🙄

Und dann beschäftigt mich Windows 11 weiter. 

In letzter Zeit habe ich mich immer auf Cloud-Backups von Norton verlassen, wollte sicherheitshalber aber noch eines auf einer externen Festplatte anlegen, doch dabei ließ mich die entsprechende Funkton von Windows im Stich.

Nix klappte, also befasste ich mich näher mit Norton und fand auch dort eine Möglichkeit, die Cloud zu umgehen.

Es zog sich, doch irgendwann war es erledigt, nur weiter kam ich leider nicht, denn nach wie vor bekomme ich in den Windows-Updates keine Upgrade-Option angezeigt.

Zwar kann man es grundsätzlich auch von außerhalb anstoßen, nur empfohlen wird das wegen möglicher Fehlerhaftigkeit nicht.

Also heißt es nun warten, ziemlich nervig, denn ich würde das gerne endlich hinter mich bringen. 

Am Abend landete ich bei Lanz und wurde sehr nachdenklich.

Eine Lehrerin hat gemeinsam mit Kolleginnen von anderen Schulen einen Notbrief verfasst, weil mehr als 80 % der Kinder einen Migrationshintergrund haben und oftmals über gar keine oder nur völlig unzureichende Deutschkenntnisse verfügen.

Ein ganzer Teil verlässt das vierte Schuljahr, ohne lesen, schreiben oder rechnen zu können, und das kann auch auf weiterführenden Schulen nicht mehr aufgeholt werden.

Die ebenfalls anwesende Bildungsministerin Prien baut offenbar auf Umverteilung, denn laut wissenschaftlichen Studien beginnt die Sache ab 40 % zu kippen, zumal auch noch ein bis zwei Kinder pro Klasse mit Behinderungen hinzukommen, die ja nun auch alle in den normalen Unterricht integriert werden sollen.

Dänemark wurde als Beispiel genannt, wo man die Menschen aus Parallelgesellschaftsgebieten umzusiedeln beginnt, um für gleichmäßigere Durchmischung zu sorgen, aber natürlich kann man niemanden zum Umziehen zwingen, also bliebe nur, die Kinder kilometerweit durch die Gegend zu fahren, um sie gleichmäßiger auf die Schulen zu verteilen.

Selbst wenn das so klappte, bleibt es eine Milchmädchenrechung, wenn man sich diese Zahlen der "bpb" anschaut,  denn wenn schon vor dreieinhalb Jahren 40,3 % der Kinder unter fünf Jahren einen Migrationshintergrund hatten, dann kann man die 40 % ja gar nicht mehr unterschreiten, wenn die alle in der Schule sind. 

Kindergartenpflicht lehnt Frau Prien ab und selbst wenn es sie gäbe, ist es fraglich, ob sie viel helfen würde.

Kürzlich traf ich ja A.s kleinen Sohn, der nun schon fast zwei Jahre den Kindergarten besucht.

Ob er inzwischen Deutsch spricht, kann ich immer noch nicht beurteilen, denn er wollte zwar wissen, was wir für ein Auto fahren, stellte mir diese Frage aber nicht selbst, sondern bat seine Schwester, mir diese Frage ins Deutsche zu übersetzen.

Klar, seine Kindergärtnerin ist Türkin, seine dortigen Freude ebenfalls und das Privatleben wird ja sowieso nur innerhalb der türkischen Community verbracht. Wo sollte da flüssiges Deutsch herkommen?

Zum Glück legen seine Eltern großen Wert auf gute Bildung, er wird das schon irgendwie hinkriegen, aber wie sieht das in bildungsferneren Familien aus? 

Vermutlich wird es so weitergehen, wie man es schon seit Langem handhabt: Die Anforderungen immer weiter senken, damit es überhaupt noch Schulabschlüsse gibt?

Viel Stoff zum Grübeln, aber nun werde ich erst einmal losgehen, denn endlich lässt der Regen nach.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

 

Donnerstag, 26. Juni 2025

Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah

 Da sich unser neuer Nachbar aus der Querstraße einen der Namen mit Karl Mays Geschöpf teilt, habe ich beschlossen, ihn unter uns nun einfach Hadschi zu nennen, so weiß F. gleich, wen ich meine, wenn es mal wieder um die blöde Parkerei geht, die uns das Leben ganz schön erschweren kann.

Nicht nur, dass ich mich wie zugenagelt fühle, wenn er den Monteursbus direkt vors Fenster setzt, nein, er steht natürlich auch dem Gasmann, der sich heute zwischen 11 und 15 Uhr angekündigt hat, im Weg. 

Normalerweise setzt der sich direkt vors Haus, kann den Tank dann oben in der offenen Haustür stehen lassen und von dort aus per Schlauch mit seinem verbinden, was natürlich nicht geht, wenn Hadschi dort schon steht.

Also muss der Arme dann erst seine Sackkarre holen, den Tank nach unten wuchten und zu seinem Wagen fahren, wo immer er auch Platz fand. Letztes Mal war es ja am Feiertag morgens um halb sieben und vermutlich hat er die Nachbarn, bei denen er notgedrungen parken musste, mit dem sehr lauten Rauschen geweckt. 🙄

Dazu kommt, dass wir selber gar nicht einkaufen fahren können, wenn Hadschi hier ist, weil wir dann keine Möglichkeit zum Ausladen haben. 

Echt ärgerlich, weil er ja grundsätzlich für mehrere Tage wie angewachsen stehen bleibt, und gestern fand ich auch noch heraus, dass der schwarze PKW, der seit einiger Zeit immer vor oder hinter seinem Bus steht, ebenfalls ihm gehört.

Sein Haus kenne ich sehr gut, weil ich der alten Dame, der es bis zu ihrem Tod gehörte, oftmals beistand, ganz gleich, ob es ihr nicht gut ging, ob die Waschmaschine spektakelte oder was auch immer los war, daher weiß ich, dass er über eine riesige Doppelgarage verfügt, zudem sehe ich in der Querstraße nun ständig alles frei, während er seine beiden Wagen bei uns abstellt.

Dass seine Selbstständigkeit als Installateur nicht gut zu laufen scheint, ist nicht zu übersehen, wenn der Bus immer tagelang stillsteht, ist es also möglich, dass ihm der Gerichtsvollzieher im Nacken sitzt und er die Autos vor ihm in Sicherheit bringen will?

Keine Ahnung, aber denkbar wäre es und womöglich wird sich dann auch bald etwas an der Situation ändern ...

Das mit dem Privatwagen ermittelte ich, als ich gestern losging zur Apotheke, wo ich wieder von A. plus der ihr zur Seite gestellten Mitarbeiterin empfangen wurde.

Sie hat viel dazugelernt, konnte den Vorgang ganz ohne Hilfe abschließen und ich sah ihr an, wie stolz sie darauf war. 😊

Das Einzige, was mich ein wenig störte an ihr, war, dass sie noch mehr Kopftuch als sonst zu tragen schien.

Schon von Weitem sah ich es von der Fußgängerzoge aus hinter ihr herwehen, als sie sich hinter der Theke bewegte, dabei lag es aber nur daran, dass sie es diesmal anders gebunden hatte, so dass es ihre ganze Erscheinung nun noch mehr dominierte, als es ohnehin schon der Fall ist.

Von dort aus ging ich gleich weiter zum nun ja Balkan-Restaurant, um den durchkorrigierten Flyer abzugeben.

Ivana freute sich sehr darüber und ließ es sich nicht nehmen, mir ein Glas Wasser zu spendieren. Genau gingen wir alles durch, ich empfahl ihr auch, das irrtümlich als Wiener Schnitzel angegebene Schnitzel Wiener Art per Hand auf jedem Flyer zu verbessern, bevor ihr da einer einen Strick draus dreht, dann lernte ich noch ihre Schwester kennen, auf den ersten Blick eine Seele von Mensch, die aus vollster Überzeugung und mit viel Liebe Köchin ist.

Anschließend noch ein bissl Naschwerk für Rex besorgen und nix wie nach Hause, denn es war wirklich sehr, sehr heiß draußen.

Abends musste ich dann böse grinsen, als ich las, dass unsere Stadt sich entschlossen hat, für Hundehalter eine Mitführpflicht von Kotbeuteln einzuführen. Wird man ohne eine ausreichende Anzahl erwischt, muss man mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen.

Mich selbst ficht das eigentlich gar nicht an, ich habe eh immer Beutel bei mir und benutze sie auch, doch grundsätzlich finde ich es schon auffällig, dass die genau wissen, mit wem sie es machen können.

Letzte Woche habe ich es ja hautnah miterlebt, wie die meist jungen Herren mit ihren Hochglanzkarossen durch die Fußgängerzone jagen, während Ortsbürgermeister und städtische Mitarbeiter ratlos die Köpfe schütteln und darauf verweisen, dass demnächst ja eindeutigere Verbotsschilder aufgestellt werden würden. 

Verspricht man sich davon eine ählich durchschlagende Wirkung wie von Messerverbotszonen oder einer Armlänge Abstand? *grübel*

Fakt ist, sicher fühle ich mich in dieser Stadt absolut nicht mehr, aber Hauptsache, man erwischt kackende Hunde bzw. deren Halter, dann kann man doch auch mit viel besserem Gefühl über den vielen Müll hinwegsehen, der überall herumliegt. 😎

 

So, und nun warte ich mal ab, wann der Gasmann wohl auftauchen wird.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Mittwoch, 25. Juni 2025

Boah ey

 Das entfuhr mir gestern des Öfteren, aus den unterschiedlichsten Gründen.

Zunächst war da mal F., der mich schier zur Weißglut brachte, weil er es zum x-ten Male schaffte, alle seine Firefox-Einstellungen zu löschen.

Mir ein Rätsel, wie er das macht - bei mir selber habe ich vor Jahren ein schönes "Theme", also einen Hintergrund eingerichtet und auch alles andere bleibt dauerhaft wie gewünscht, während bei ihm Hintergrund, Menüsleiste und sogar das Google-Suchfeld immer wieder wie von Zauberhand verschwinden.  

Allein wieder hinbekommen kann er das nicht, also muss jedes Mal die "Eulääähhh" ran. 🙄

Viel dramatischer ist allerdings, dass nun auch noch sein Personalausweis verschwunden ist, was mich verdammt an die Sparbücher erinnert, die mich vor einigen Jahren monatelang beschäftigten, nachdem er sie vor einer Reise unterm Bücherschrank versteckte, statt sie einzuschieben, worum ich ihn nämlich gebeten hatte.

Als am 10.5. wegen des Einbruchs die Kripo hier war, mussten wir beide unsere Ausweise vorzeigen, da war er also ganz sicher noch da, doch wo er ihn anschließend hingepackt hat, das ist die große Frage, denn dort, wo er normalerweise steckt, ist er nicht und ließ sich bei einer ersten Suchaktion auch nirgendwo entdecken. 😣

Dann mussten wir uns hurtig fertigmachen für den Lungenfacharzt, gerne hätte F. das Auto schon mal aus der Garage geholt und vors Haus gestellt, doch dort stand leider wie schon seit Tagen wie angenagelt der liebe neue Nachbar mit seinem Handwerkerbus, obwohl bei ihm vor dem Haus die ganze Straße frei war zum Parken. 🙄

Dann das Theater mit den Parkplätzen, der Doc residiert in einem Ärztehaus gegenüber vom Krankenhaus, dazu ganz viele Anwohner, die alle ihre Autos irgendwo abstellen müssen - es ist eine Katastrophe, jeder gondelt im Kreis, hofft auf ein Wunder, während die Stadt sich ja nach Kräften bemüht, immer noch mehr Parkplätze zu streichen. 😡

Irgendwann geschah das Wunder tatsächlich und da ich F.s Mobilgerät aufgeladen hatte, hatte er nun wenigstens genug Sauerstoff, um den recht weiten Fußweg zurückzulegen.

Mit dem Ergebnis, dass wir beim Arzt auch noch mal eine Stunde warten mussten. 🙄

Dann wurde es immerhin erfreulich, denn mehrmals betonte er - toitoitoi -, dass er mit F. hochzufrieden sei, und er staunte nicht schlecht über seine Sauerstoffsättigungswerte.

"Wissen Sie, was ich dem nun schon seit einem halben Jahr verpasse?", fragte ich ihn.

"Naaa?"

"Cordyceps, haben Sie davon schon einmal gehört?"

Nein, hatte er natürlich nicht, also erklärte ich ihm kurz, worum es sich handelt und dass auch Spitzensportler diesen chinesischen Heilpilz längst für sich entdeckt haben, weil er den ganzen Körper besser mit Sauerstoff versorgt, usw. ...

Ein bissl Schiss hatte ich, dass er mir wegen meiner Eigenmächtigkeit eins überbraten könnte, andererseits kommen wir inzwischen ja sehr gut miteinander klar und er weiß, dass ich meine Pfoten eh überall drin habe und nichts einfach so hinnehme, wie z.B. das Morphium, auf das man F. im Krankenhaus dauerhaft setzen wollte - was ich dann ja in Übereinstimmung mit ihm abblockte.

Gutes Beispiel war auch gewesen, dass F. ja vor dem Gespräch mit dem Doc immer zu Untersuchungen bzw. Tests gerufen wird, wo ich dann nicht dabei bin.

Sein Blutdruck war wieder extrem niedrig gewesen, nämlich nur 90:50, woraufhin ihn die Dame fragte, ob er Blutdrucksenker einnähme.

"Oh, keine Ahnung", hatte er geantwortet, "da müssen Sie meine Frau fragen ... "🤣

(Die es natürlich wusste, auch welches Medikament genau und in welcher Stärke.) 😁

Der Rüffel kam nicht, stattdessen sagte der Doc: "Das finde ich richtig gut", und bekräftigte noch einmal, wie zufrieden er mit F. sei. 😊

Dann nutzte ich es aus, dass wir das Auto dabeihatten, kaufte bei Aldi noch einige schwerere Dinge ein, und dann ab nach Hause, wo gegenüber inzwischen eine Baustelle eröffnet worden war.

Die Pfütze, wegen der ich bei der Stadt anrief, nun rissen sie die Straße auf und schauten nach, was da unten los war - gut so.

Kaum war ich im Haus, schellte es, ein junger Mann mit Tablet in der Hand begrüßte mich mit Namen und stellte sich als Mitarbeiter irgendeines Energieanbieters vor, der wie schon bei unseren Nachbarn dafür sorgen wolle, dass unsere Stromrechnung niedriger würde.

Ich war gerade dabei gewesen, mich umzuziehen, d.h. mir standen vermutlich die Haare kreuz und quer, deshalb öffnete ich die Tür nur einen Spalt, zumal mir jetzt auch noch Rex um die Beine sprang, der unbedingt ermitteln wollte, wer da Einlass begehrte - was aber eigentlich sehr gut zu meiner weiteren Reaktion passte, denn auf solche Typen habe ich Lust wie auf Zahnweh, zumal dieser nun auch noch einmal betonte, wie gut er es mit mir meine und dass ich doch erheblich sparen solle.

"Das geht Sie ja mal gar nix an, ob ich sparen möchte oder nicht", sagte ich eiskalt, doch er fuhr unbeirrt fort, "wenn Sie jetzt bitte mal Ihre Stromrechnung heraussuchen würden?"

Hihi, da war er bei mir aber genau an der richtigen Stelle gelandet.

"Also meine Stromrechnung geht Sie nun wirklich erst recht nichts an - Sie haben ja Vorstellungen ..." 🤣

Ja, aaaber ich solle doch sooo enorm sparen, fuhr er beharrlich fort, und nun kürzte ich die Sache ab und sagte: "Danke nein, ich wünsche Ihnen noch einen prächtigen Tag, wenn auch ganz sicher ohne meine Gesellschaft", und schloss die Tür. 🙄

Für F., der vor Terminen niemals etwas isst oder trinkt, hatte ich von Aldi eine Brezel mitgenommen, zum Glück, denn kaum saß er damit vor seinem PC - und auch ich wollte mich nun endlich meinen Umfragen widmen -, hörte ich einen erbosten Ausruf:

"Was ist denn nun los? Strom weg???"

Tatsächlich, auch bei mir war auf einmal alles tot und nachdem sich auch nach einigen Minuten nichts rührte, sprang ich wieder in die Klamotten und hinüber zu den Bauarbeitern, tippte ich doch darauf, dass die versehentlich ein Stromkabel erwischt haben könnten.

Nein, die wuschen ihre Hände in Unschuld, sie hätten wirklich nur mit Wasser zu tun - es hatte sich tatsächlich um einen Rohrbruch gehandelt - und seien weit weg von jeder Stromleitung.

Hm ... *koppkratz*

Als ich die Straße wieder überquerte, sah ich aus dem dritten Haus nach unserem zwei junge Frauen herauskommen, offenbar genauso ratlos wie ich selber.

(Immerhin sah ich nun mal, wer dort eingezogen ist, nachdem die alte Eigentümerin leider verstarb, und ausnahmsweise handelt es sich sogar mal um Deutsche.)

Not verbindet, schon liefen wir aufeinander zu und stellten fest, dass wohl etliche Häuser betroffen waren, also versprach ich, sofort bei den Stadtwerken anzurufen.

Natürlich kostenpflichtig übers Handy, den die Festnetz-Flatrate nützt ja wenig, wenn dieses nicht funktioniert, aber immerhin bekam ich schnell jemanden an die Strippe, der auch versprach, das sofort weiterzuleiten.

Erneut ging ich vor die Tür, wollte im Auge behalten, ob ein Wagen käme, und nun tauchte auch die Nachbarin aus dem übernächsten Haus auf, die Frau von T., mit dem wir uns neulich wegen des Fotoschießers zusammentaten.

Gemeinsam klingelten wir dann am Haus, das zwischen unseren liegt, also bei unseren direkten Nachbarn, die ebenfalls ohne Saft dasaßen, und dann tauchten auch die beiden "Mädels" wieder auf. Alle hatten inzwischen selbst noch angerufen, gut so, denn so merken die am besten, dass viele betroffen sind, und nur Minuten später fuhr auch tatsächlich ein Bus der Stadtwerke vor.

Zwei junge Männer, die versprachen, sie wollten mal sehen, ob sie die Ursache fänden.

"Und wenn nicht?", fragte ich.

"Ja, wenn nicht, dann nicht", meinten sie. 🤣

"Okay, dann sollten wir uns wohl alle auf ein Riesengrillfest am Abend einstellen", sagte ich lachend zu dem ganzen Trupp, der sich inzwischen versammelt hatte, "und Sie beide (zu den Stadtwerkemännern) am besten dann auch, denn wir haben alle die Gefrierschränke gerammelt voll, also bringen Sie am besten auch noch alle Kollegen mit." 🤣

War dann nicht nötig, denn nachdem sich im Stromkasten bei uns vor dem Haus nichts finden ließ, waren die Monteure weitergetippelt und auf einmal merkten wir dann, wie wieder alles anfing zu leben.

Sie schellten sogar noch einmal an, fragten nach und ich bestätigte ihnen, dass alles wieder liefe, bedankte mich für die schnelle Hilfe und meinte bedauernd: "Eigentlich ja fast schade, denn nun haben Sie sich selber um die Grillparty gebracht." 😁

Eine gute Stunde hatte das insgesamt gedauert und in diesem Falle muss ich unserer Stadt wirklich ein Kompliment machen, denn man fühlte sich sehr gut betreut. 

(Die Monteure hatten übrigens auch sofort die Baustellenkollegen in Verdacht gehabt, aber tatsächlich waren zwei Sicherungen in einem weiter entfernten Stromkasten herausgesprungen, warum auch immer.)

Inzwischen war es längst Nachmittag, nun endlich konnte ich F. sein Mittagessen servieren und während ich mich darum kümmerte, ließ ich den Tag Revue passieren, denn es war ja ganz ordentlich was los gewesen.

Hinzu kamen auch noch zwei "gute Taten", die ich verrichtete, die eine davon noch beim Doc.

Wir wollten das übervolle Wartezimmer vermeiden, harrten lieber auf den beiden Stühlen im Vorraum aus, der auf der einen Seite durch eine gläserne Automatik-Tür direkt ins Freie führt und auf der anderen zur Rezeption, so dass F. sehr gut mit Frischluft statt Viren versorgt war, und als er nun weg war wegen der Voruntersuchungen, bekam ich mit, wie innen am Tresen eine Frau mit slawischem Akzent die Damen nach einer Einkaufsmöglichkeit in der Nähe befragte. Sie käme mit ihrem Sohn aus Düsseldorf, kenne sich hier also gar nicht aus.

Die Mitarbeiterin offenbar auch nicht, denn sie wusste zwar, dass Netto ja gar nicht weit weg ist, beschrieb der Dame aber einen mehr als umständlichen Weg.

Als diese nun den Vorraum betrat, mischte ich mich ein, stand auf, ging zur Tür und sagte: "Kommen Sie mal her zu mir, ich zeige Ihnen, wie sie fahren können, ist ganz einfach zu finden", was sie sehr erfreut zur Kenntnis nahm.

Bei Aldi gab es dann an der Kasse noch einen kleinen Vorfall, denn vor mir hatte gerade eine Omi mit Rollator bezahlt, zog nun ihrer Wege, hatte aber ihren Geldbeutel nicht richtig verschlossen und hinterließ eine Spur aus einzeln zu Boden klimpernden Münzen, wovon sie aber gar nichts mitbekam.

Also ließ ich meinen Wagen stehen, folgte ihrer Spur, sammelte alles auf und übergab ihr die Beute mit den Worten: "Ihnen ist der halbe Haushalt aus der Tasche gefallen." 😉

Hach, watt war se sich am Freuen und die junge Kassiererin gleich mit, auch sie bedankte sich ganz überschwänglich bei mir, so als hätte ich irgendetwas Außergewöhnliches gemacht. 

Was es ja wirklich nicht war, aber was mir nun beim Sinnieren auffiel, war die ja wirklich enorme Anzahl mir bis dahin zum größten Teil wildfremder Menschen, mit denen ich ausnahmslos nicht nur gesprochen, sondern auch gelacht hatte. 

Das ist schon etwas wirklich Schönes, oder? 😀

So, und nun muss ich hier bissl was tun und um kurz vor zwölf werde ich losgehen, um hoffentlich bei A. in der Apotheke F.s Rezepte von gestern einzulösen, und dann gehe ich weiter zu dem Lokal, wo R. und ich am letzten Freitag so viel Spaß hatten und mir vor allem die junge Wirtin so sympathisch war.

Ihren Flyer habe ich inzwischen durchkorrigiert, den werde ich ihr bringen und für den 5.7. bin ich dort ja eh mit R. zum Essen verabredet. Hoffentlich spielt das Wetter dann mit, denn ich würde sehr gern wieder draußen sitzen. 

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

 

 

 

Montag, 23. Juni 2025

Oh shit ...

 Gerade lese ich, dass gestern am frühen Abend Leute von einer Gruppe junger Männer körperlich angegriffen und beraubt wurden, genau an dem See, an dem ich mit A. vor einer Woche war, nur nur eine Stunde später.

Ich weiß es nicht, ob uns in diesem Falle A.s Kopftuch womöglich sogar beschützt hätte, aber Fakt ist, man kann sich hier nirgendwo mehr sicher fühlen, weder unterwegs, egal, ob nachts oder auch am hellichten Tag und zu Hause ja erst recht nicht, wie ich inzwischen aus schmerzlicher Erfahrung weiß.

Wirklich toll, wie sich das alles entwickelt ... 😠

Und nun möchte ich noch einmal auf das Thema Sterben zurückkommen, denn das traurige Video von Martin Rütter lässt mich noch nicht los, zumal wir uns auch gestern noch Sendungen mit ihm ansahen, bei deren Aufnahme er noch nicht ahnte, wie schnell seine Emma ihn verlassen sollte.

Das hier war Püppi 2006, sie war rund 12 Jahre alt und hatte sich die Nasenspitze beim Toben verletzt:


 Heute würde ich das selbst in die Hand nehmen, damals traute ich mich nicht und machte mich mit ihr zu Fuß auf den Weg zur etliche Kilometer entfernten Tierklinik.

Die machten nix, als ihr Bepanthen draufzuschmieren (was ich auch selber gekonnt hätte), verpassten ihr dann aber sicherheitshalber und vermutlich völlig unnötig diesen Trichter, der sie extremst verunsicherte.

Meine Güte, war das ein Theater - überall rammelte sie gegen, weil sie ihre neuen Ausmaße zunächst gar nicht einschätzen konnte, und das alles machte ihr derartige Angst, dass sie sich nach unserer Heimkehr stundenlang nicht traute, sich hinzulegen.

Fix und fertig war das arme Mädel, schließlich waren wir wirklich sehr weit marschiert, dazu die Panik, sie stand und stand und blieb stur dabei, selbst wenn sie inzwischen merklich zitterte, weil sie die Kräfte verließen.

Schließlich legte ich mich auf den Boden und forderte sie immer wieder auf, zu mir zu kommen, bis sie schließlich nachgab und merkte, dass man mit dem Riesending tatsächlich liegen konnte.

Die Treppe hätte natürlich eine viel zu große Gefahr für sie dargestellt, also schlief ich mehrere Tage mit ihr unten, bis wir den Trichter endlich wieder loswurden.

Das war ein klitzekleiner Vorgeschmack gewesen, was später auf uns zukommen würde, und zum Glück hatte sie noch mehr als fünf weitere Jahre vor sich.

Nacheinander starben mein Papa, F.s Mutter und weitere uns Nahestehende und dann verkrümelte sich auch noch meine Mutter in den Schwarzwald, d.h. mehr oder weniger verlor ich die ganze Familie auf einmal, deren Mittelpunkt sich ja bis dahin hier im Elternhaus befunden hatte.

Allein waren wir nun, im Umkreis von 200 Kilometern einfach keiner mehr da, aber immerhin ging es Püppi immer noch prächtig, auch mit 16 Jahren sprang sie wie ein Flummi durch die Gegend und lief mit mir täglich viele, viele Kilometer durch die Gegend.

Mit etwa 17 begann sich das für einen Schäferhund ohnehin schon undenkbar hohe Alter dann aber doch bemerkbar zu machen und ich war überglücklich, dass ich meinen "Doc" hatte, jenen Tierheilpraktiker, der uns so liebevoll begleitete. 

Ich kümmerte mich ums Korrigieren seines Papierkrames (u.a. ein Buch, das er geschrieben hatte) und im Gegenzug behandelte er sie komplett kostenlos, nur Medikamente musste ich natürlich bezahlen.

Eine wirklich wertvolle Verbindung, denn ich kannte mich ganz gut mit Naturheilmitteln aus, wir kombinierten unser Wissen, diskutieren viel und Püppi bekam das alles mehr als gut.

Dann kam jener verhängnisvolle Tag, als sie mir beim Fressen zusammenbrach.

F. war für ein paar Tage zu seiner Schwester gefahren, ich ganz allein mit ihr, also rief ich den Doc an, der auch sofort kam und sie untersuchte. Ein "Schlägle", vermutete er und gab ihr eine Spritze, die sie gleich zur Ruhe kommen ließ, doch hoch kam sie allein nicht mehr.

Wir legten sie gemeinsam auf eine Decke ins Esszimmer, er gab mir noch den Tipp, ihr einen breiten, weichen Schal um den Bauch zu binden, damit ich sie besser hochziehen und abstützen konnte, dann beschlossen wir, bis morgen zu warten.

Wie benommen war ich, ließ sie aber keine Sekunde allein, dann ging ich in mich und beschloss, dass nun wohl der Punkt gekommen sei, an dem ich meiner letzten schweren Verantwortung gerecht werden müsste, also ... einschläfern? 😪 

Tja, und was dann geschah, war wirklich wundersam. Ich setzte mich zu ihr, sagte: "So, mein Mädel, nun müssen wir beide uns mal ernsthaft unterhalten. Meinst du nicht auch, wir sollten die Sache beenden?"

Ganz ruhig erklärte ich ihr alles, natürlich davon ausgehend, dass sie ja kein Wort davon verstand, aber ... so komisch es klingen mag, ich bin immer davon überzeugt, dass sie intuitiv doch genau kapierte, worum es ging, und dann setzte sie ein Zeichen, ein sehr eindeutiges Zeichen, denn auf einmal wurde sie unruhig, versuchte mit dem Hinterteil hochzukommen.

Völlig überrascht half ich ihr ein wenig und siehe da, sie stand, etwas unterstützt von mir, aber sie stand und wollte auch laufen und fressen.

So in der Art ging es dann noch ein paar Monate weiter - immer hinterfragte ich, ob es richtig war, was ich da tat, überlegte aber auch, dass ich ja auch die Oma nicht einfach einschläfern würde, wenn sie deutlich noch Spaß am Leben hat.

Undicht wurde sie dann auch noch, das ganze Haus war ausgelegt mit Kunstoffdecken und etlichen Zeitungslagen und nun rächte es sich, dass ich ihr von Anfang an beigebracht hatte, dass der Garten tabu ist für Pipi und andere Geschäfte, denn mitunter musste ich 40mal am Tag und in der Nacht mit ihr raus.

Der Doc und auch ich selber waren uns sicher, dass sie keinerlei Schmerzen hatte, nur immer weniger wurde sie halt und ... wir ließen sie ganz in Ruhe ihre letzten Tage auskosten, und das tat sie wirklich, denn dieses wunderbare Lebewesen hing mit einer unerschütterlichen Liebe an mir und schien jede Sekunde zu genießen.

Klar, dass ich nun immer unten bei ihr schlief, während F. sich leider mehr oder weniger fernhielt vom ganzen Geschehen. Offenbar ein Kind unserer Zeit, Krankheit und Sterben, ja, aber doch bitte nicht in meiner Nähe und nachdenken will ich am liebsten auch gar nicht darüber ... 🙄

Also durchlebten wir das mehr oder weniger zu zweit, dabei aber immer unterstützt vom Doc, der mir dann, als man schon roch, dass es dem Ende zuging, besagte Tablette daließ.

Es war Wochenende, eigentlich fast zum Glück, muss ich sagen, denn andernfalls hätte ich vielleicht doch noch darauf bestanden, sie zum Einschläfern zum Tierarzt zu bringen, was für Hunde aber einen unsäglichen Stress zum Ende bedeutet.

Der Doc hatte einen befreundeten Tierarzt an der Hand, der am Montag auch ins Haus gekommen wäre, doch auch das wäre für Püppi sicher quälend geworden, dieser fremde Mann mit seinen Gerätschaften, sie hätte geahnt, was dann käme.

So war es viel besser. Die ganze Nacht hielt ich sie ihm Arm, als ich merkte, dass ihr das Atmen schwerfiel, trug ich sie noch einmal in den Garten, wo sie herrlich durchatmen konnte. Ich legte sie auf die Wiese, die sie immer so geliebt hatte, setzte mich neben sie und am Morgen gab ich ihr dann die Tablette, wieder atmete sie ganz frei und dann hielt ich ihre Pfoten in meinen Händen, wir schauten uns tief in die Augen und ich dah, wie das Licht in ihren buchstäblich langsam erlosch.

Irgendwann rappelte ich mich hoch - vermutlich mit dem gleichen leeren Blick, wie M. R. in seinem Video, und ging zu F., der in der Badewanne saß, um ihm mitzuteilen, dass sein Hund soeben verstorben sei.

Gemeinsam wickelten wir sie dann in ihre Lieblingsdecke, wo ich ihr noch ein paar Gänseblümchen unter die Nase gelegt hatte, dann warteten wir auf den Doc, der sie später am Tag abholte, um sie weiterzuleiten ins Krematiorium.

Tja, und was dann noch geschah, habe ich ja schon einmal erzählt.

Ich war wochenlang buchstäblich in Dunkelkeit gefangen, kam mechanisch meinen Pflichten nach, nahm äußerlich am Leben teil, hatte mich sogar mal beim Doc erkundigt, ob denn da im Krematorium gar nichts weiterginge, aber innerlich fühlte ich mich wie hinter einem düsteren Vorhang, der mich von der Welt abtrennte.

Bis zu diesem Morgen - F. war arbeiten, ich saß am großen PC, arbeitete ebenfalls und auf einmal dachte ich, nanu, was ist denn nun los?

Wie ein Bild kann man es sich vorstellen, denn ganz sanft schien sich dieser Vorhang zu öffnen, auf einmal sah ich wieder Farben und konnte mir gar keinen Reim darauf machen, war einfach nur erstaunt.

Und dann ging in der gleichen Minute das Telefon, ich hörte eine Frauenstimme mit holländischem Akzent, die mir verkündete, sie wolle mir mitteilen, dass man soeben meinen Hund eingeäschert hatte. 

Zufall?

Ja, vielleicht, andererseits hatte ich im Laufe der Jahrzehnte nun drei Erlebnisse dieser Art, die mich immer mehr darin bestärken, dass mit dem Tod, wie wir ihn mit unseren begrenzten Möglichkeiten wahrnehmen, eben doch nicht alles zu Ende ist. 

Ein wirklich tröstlicher Gedanke, nicht wahr? 😉

 

Alles andere dann morgen bzw. vermutlich erst übermorgen, denn morgen müssen wir schon um achte los zum Lungenfacharzt, wo F. Routinetermin hat.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

 

Sonntag, 22. Juni 2025

Gott ein "Bansky"?

 Ihr erinnert euch, wie sich ein Werk dieses Künsterls nach der Versteigerung für 1,2 Millionen Euro selbst zerstörte?

Nun, vorausgesetzt, es gäbe wirklich einen Gott, dann scheint dieser doch vom gleichen Gedanken angetrieben worden zu sein, als er eine Spezies, nämlich uns Menschen, schuf, die mit allen Kräften darauf hinarbeitet, sich selbst auszurotten?

Immer wieder erinner mich das Ganze an eine Art Computerspiel - ein "Nerd" sitzt an seinem Bildschirm und reibt sich in bösartiger Freude die Hände, während er zuschaut, wie sich die von ihm geschaffenen, durchaus beseelten Wesen aus purer Gier und Dummheit gegenseitig abschlachten.

Unfassbar, wirklich unfassbar alles, deshalb schweige ich dazu nun auch lieber, viel zu schrecklich ist es, was auf dieser Welt vor sich geht.

Dagegen wirkt es fast klein, auf was ich dann gestern auch noch stieß, doch jeder, der schon einmal lange Zeit intensiv mit einem Hund zusammenlebte, wird es nachvollziehen können, welche Gefühle mich überkamen, als ich mir das Video anschaute, das man in diesem kurzen Artikel öffnen kann.

Als der Zwillingsbruder meines Papas starb, nachdem er sieben Jahre lang gegen den Krebs gekämpft hatte, unterhielt ich mich auf der Beerdigung mit meiner Cousine darüber und so schlimm diese Zeit gewesen sein muss, sie empfand es als gut so, weil wirklich nichts ungesagt geblieben wäre.

Bei meinem Vater wurden wir dann vom Tod quasi aus dem Nichts überrumpelt, für ihn selbst ein Segen, weil ihm langes Leiden erspart blieb, für uns Angehörige aber grauenhaft, weil es uns ratlos, einfach perplex zurückließ, so unvorbereitet, wie wir innerlich darauf waren, und genauso erging es jetzt Martin Rütter mit seiner Emma.

Natürlich landete ich, während ich Rütters traurigen Worten lauschte - wie recht er doch hat, dass das Leben eben nicht nur aus oberflächlichem Schöngetue und Blabla besteht - unweigerlich bei den letzten Monaten unserer Püppi, die mich nicht nur körperlich, sondern vor allem psychisch ungeheuer viel Kraft kosteten.

Der Tierheilpraktiker (der auch "richtige" Tiermedizin studiert hat), der uns die ganze Zeit begleitete, ist übrigens ein alter Bekannter von M.R., der ja von hier stammt, und ohne ihn wäre es nicht gegangen, denn ständig hinterfragte ich ja, ob es richtig war, was wir machten.

Durfte ich sie in Ruhe an Altersschwäche immer weniger werden lassen oder hätte ich sie einschläfern lassen müssen?

Sie selbst war es, die mir die Antwort gab. Ähnlich wie M.R. beim Hund auf der Matte lang, tat ich es immer wieder mit ihr, war ihr so oft wie möglich körperlich ganz nahe, redete mit ihr, wie ich es mit einem Menschen täte, und ich könnte schwören, dass sie genau verstand, worum es ging.

Immer wieder signalisierte sie mir, dass sie ganz eindeutig noch wollte, dass sie jede weitere Minute mit mir genoss, wenn auch natürlich kräftemäßig mit Einschränkungen.

"Doc" und ich waren uns beide sicher, dass sie keinerlei Schmerzen hatte, und für den Notfall, wenn sie nämlich anfinge, schlecht Luft zu bekommen, hatte er mir eine Pille dagelassen: "Die erleichtert ihr das Atmen sofort, aber du musst damit rechnen, dass sie ihren Kreislauf zerhackt ..."

Ich wusste also Bescheid und mir erschien diese Möglichkeit sooo viel angenehmer für sie, als dass ein Fremder gekommen wäre, um sie über die Regenbogenbrücke zu schicken. 

Ich half ihr also selbst auf den Weg und ganz friedlich durfte sie in meinen Armen einschlafen, voller Vertrauen wie immer und mit einem letzten tiefen Blick aus ihren warmen rehbraunen Augen.

Es war ganz sicher mit das Schlimmste, was ich je erlebte, und doch so intensiv und tiefgehend, dass ich es nicht missen möchte, denn man ist es seinem Haustier einfach schuldig, dass es so angenehm wie möglich gehen darf, wenn es sich schon nicht vermeiden lässt.

Und mit einem hat Rütter unrecht, denn man ist sehr wohl allein damit. Es mag Menschen geben, die mitfühlen, aus eigener Erfahrung mitleiden können, wer Glück hat, hat jemanden, der einen auch mal in den Arm nimmt, aber am Ende und ganz tief drin muss jeder für sich selbst lernen, mit solchen Verlusten umzugehen, ganz gleich, welcher Art das Wesen war, das einen verließ.

Emma war zwölfeinhalb, Rex ist schon ungefähr 13, klar hat die Zeit längst begonnen, in der ich beginne ihn aufmerkam zu beobachten im Hinblick darauf, was unweigerlich auf mich zukommen wird, aber Püppi schaffte immerhin fast die 18 und da er fast "baugleich" mit ihr ist, gibt mir das noch ein wenig Hoffnung. 😉

So viel zu Rütter, dessen Gefühle ich so gut nachvollziehen kann, und nun gehe ich mich Herrn Hoover widmen, der sich leider immer noch weigert mit mir zu reden. 😁

 

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Samstag, 21. Juni 2025

Sehr erfreut stellte ich ...

... gestern fest, dass F. für seine Verhältnisse ungewöhnlich aktiv war.

Nicht nur, dass er sich freiwillig ins Freie setzte, nein, er nahm sich sogar alle meine Gartenscheren vor, reinigte und ölte sie und dann half er mir sogar noch, dieses Riesentrumm von Teleskopschere zusammenzubauen.

So gut sie ist, so unhandlich und extrem schwer ist sie auch und selbst beim Zusammensetzen breche ich mir schon schier die Finger, weil diese fast zu zierlich sind, um alles packen und drehen zu können.

Irgendwann war sie einsatzbereit und ich legte los, aber wie immer hielt ich es nicht lange durch - das Allernötigste bekam ich geschnitten, dann verließen mich die Kräfte und ich musste auf die kleinere Akku-Heckenschere ausweichen.

Zufrieden bin ich nicht mit dem Ergebnis, denn blöderweise kam die Sonne hinzu, die mich derartig blendete, dass das Ganze mehr oder weniger zum Blindflug wurde, heißt also, wenn es mal wieder Wolken gibt, muss ich nacharbeiten. 🙄

Ansonsten heißt es hier langsam tun, denn diese Nächte bei über 30° im Schlafzimmer sind nicht sehr erholsam, zumal wir uns ja nun auch nicht mehr trauen können, die Fenster oben sperrangelweit aufzureißen, also heißt es brüten im Wind des Ventilators. 

Dafür habe ich aber in diesem Jahr viel Spaß am Garten, denn Schnecken treffe ich nur ganz vereinzelt einmal - hoffen wir, dass sie sich nicht irgendwo zusammenballen und dann alle gemeinsam zum Großangriff ansetzen. 🙃 

Schon der Blick aus dem Badfenster ist wieder ein ganz anderer, seit ich endlich wieder ein Gitter davor habe und damit die Möglichkeit, einen Blumenkasten dranzuhängen:

Auch von außen gefällt mir das sehr gut so:


 

So wie ja überhaupt diese Farbenvielfalt ein Genuss für meine Augen ist:


 
Und nach wie vor hat es mir meine "Blumenwiese" angetan, die ich nun in den Kübel gesät habe, in dem ich in den letzten zwei Jahren Tomaten und Gurken versuchte wachsen zu lassen: 


 Schade, dass ich zu bequem bin, mich um bessere Feineinstellungen in der Fotoapp meines Handys zu kümmern, denn die Bilder geben nicht her, wie hübsch das tatsächlich aussieht, jedenfalls stehe ich jeden Tag gespannt davor und schaue, was den nun wieder für neue Blümchen aufgegangen sind.

Und die Bienen, Hummeln und andere Flattermännchen freut das alles eh, wenn ich das rege Treiben und Brummen richtig interpretiere. 😊

 

Habt einen schönen Samstag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

 



 

Freitag, 20. Juni 2025

"Steh mal bitte auf und ...

... lass die Büx kurz fallen, ich will doch mal schauen, ob schon was wächst", sagte ich eben zu F., der mich kurz groß ansah und dann anfing zu lachen, denn vorausgegangen war, dass er gestern Abend Kirschen futterte.

"Ohhh...", er riss die Augen auf und fuhr ganz bedröppelt fort, "nun habe ich einen Stein verschluckt." 😲

"Macht nix", grinste ich ihn an, "dann wirst du es morgen oder übermorgen im Klo klötern hören und dann ist das Thema erledigt." 😁

"Nee", jammerte er zurück, "so wird das nicht laufen, vermutlich wächst mir dann eher ein Kirschbaum aus'm Arsch." 🤣

Warten wir es also ab, was geschieht, auf jeden Fall bot ich ihm an, sich dann einfach neben die Hecke zu stellen, wenn ich diese eh schneiden muss, denn wenn ich die Schere schon mal in Betrieb habe, ist es ja ein Aufwasch. 😁

Ansonsten verbrachte ich gestern reichlich Zeit in der Küche, wo mich das Panieren und Braten von 12 Schnitzeln und das Vorbereiten einer großen Schüssel mit Gurkensalat in Kräuterjoghurt beschäftigten, und wie immer bei solch für mich eher langweiligen Tätigkeiten gingen meine Gedanken auf die Reise, diesmal zu B., der nun auch schon nicht mehr so ganz kleinen Tochter von A.

Im Spätsommer wird sie 10, wechselt nach den Ferien aufs örtliche Gymnasium und nachdem ich sie schon einige Monate nicht mehr gesehen hatte, fiel mir kürzlich im Auto auf, wie sehr sie sich schon in Richtung "junge Dame" zu entwickeln beginnt, genauso wie es auch bei meinen Nichten in diesem Alter war.

Ich staunte, wie lang ihre Haare geworden waren, A. mischte sich ein und meinte, sie hätte gewollt, dass sie sie längst schneiden ließe, aber sie weigere sich.

"In deinem Alter trug ich sie genauso lang", sagte ich - sie augenzwinkernd unterstützend - über die Rücklehne nach hinten, "und ehrlich, wenn ich so tolle Haare hätte wie du, würde ich sie auch heute noch am liebsten so lang tragen." 

So weit, so gut, da unterscheidet sie sich in nichts von vielen anderen Mädchen in ihrem Alter, die heutzutage zumindest optisch deutlich früher reifen als wir damals. Hätten wir in so jungen Jahren bereits mit Nagellack und Schminke experimentieren wollen, wäre es uns schlicht verboten worden, heute lässt an sie gewähren, teilweise selbst in streng muslimischen Familien, wie ich ja hautnah mitbekomme.

Die große Frage ist nur, wie das in zwei, drei Jahren aussehen wird?

Wird sie sich vermeintlich freiwillig fürs Kopftuch entscheiden, wird sie es gar tragen müssen, weil der soziale Druck in der türkischen Community, im "Bildungs"-Verein oder auch vonseiten der Eltern zu groß ist?

Und wie sieht es mit dem Druck unter Gleichaltrigen aus?

Dieser Artikel hier sagt eigentlich alles darüber, was falsch läuft hierzulande.

Mit unserer schier alles umfassenden Toleranz tolerieren wir nicht nur die Intoleranz, sondern fördern sie sogar noch und ich frage mich, warum hier nicht möglich sein sollte, was sogar in der kemalistisch geprägten Türkei ging, bis Erdogan den Rückwärts-Schwenk einleitete, nämlich ein Kopftuchverbot an Schulen und öffentlichen Einrichtungen.

Ich denke, damit könnte man der kleinen B. und allen anderen muslimischen Mädels das Leben wirklich erleichtern.

 

Und nun muss ich die Muskeln spielen lassen, während ich mit der schweren Teleskopschere an Hecke und Kirschlorbeer herumschneide.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Donnerstag, 19. Juni 2025

Autsch

 Zu spät fiel mir ein, dass ich gestern ausgerechnet für 18 Uhr zugesagt hatte, an einer Online-Diskussion teilzunehmen, aber egal, die ließ ich sausen, war ich doch nun auch mit R. verabredet zur Infoveranstaltung bezüglich unserer kleinen Fußgängerzone, und das war eindeutig wichtiger, zumal R. sich auch ein Loch in den Bauch freute, mich endlich einmal wiederzusehen, denn im Frühjahr hatte ich ihr noch absagen müssen wegen Virengefahr.

Außer uns hatten sich nur ca. 25 weitere Bürger eingefunden, aber die waren alle ziemlich sauer über das, was uns nun als längst beschlossen vorgesetzt wurde.

Einige Bäume hat man bereits aus nicht nachvollziehbaren Gründen gefällt, die sollen nun durch neue ersetzt werden, leider auch die vorhandenen durchaus bequemen Bänke durch neue, gleiches gilt für die Fahrradständer in der Fußgängerzone.

Im Grunde nicht mehr als Kosmetik und besonders wütend wurden die Proteste, als wir erfuhren, dass noch weitere Parkplätze gestrichen werden sollen. 

Wie zum Teufel will man den paar Geschäften, die es ohnehin nur noch gibt, das Überleben sichern, wenn die Kunden keine Chance mehr haben, ihr Auto irgendwo abzustellen?

Grüne Milchmädchenrechnungen, die so niemals aufgehen werden, zumal man uns dann auch klipp und klar sagte, dass man natürlich keinerlei Einfluss darauf habe, welche Art von Geschäften sich ansiedelt, also weiter freie Fahrt für Spielhallen, Barbershops, Dönerbuden und natürlich arabische Luxusmöbel.

Mit Letzteren steht nicht nur hier das größte Ladenlokal voll, sondern im Nachbarstadtteil ist es das gleiche Spiel - nie sieht man Menschen in diesen Läden, alle sind sich einig, dass es sich um Orte zur Geldwäsche handelt, aber keiner will oder kann etwas dagegen tun ... 🙄

Dann beklagten die direkten Anwohner, dass nachts der Deibel los sei, weil die Fußgängerzone kurzerhand zur Autorennstrecke umgewandelt würde, und sofort beschwichtigte die Stadt, ja, da würden jetzt bessere Einfahrt-verboten-Schilder angebracht - was die Leute zu der Mutmaßung veranlasste, diese würden dann sicher genauso beeindruckend wirken wie die Messerverbotszonen oder der Eine-Armlänge-Abstand-Tipp ...  😁

Anschließend gab es noch einen Besichtigungsgang, die ganze Gruppe marschierte die Straße einmal der Länge nach ab und eine Dame erzählte uns, welche Fahrradständer im Einzelnen ersetzt würden - mehr als uninteressant alles und wir waren froh, als es vorbei war.

Bemerkenswert war höchstens, dass während wir dort herumwanderten mehrfach große dunkle Limousinen mit jungen Männern am Steuer einfach durch die Fußgängerzogen hindurchfuhren, aber von der Stadt schien das niemanden wirklich zu stören, auch wenn es genau das bestätigte, was die Anwohner beklagt hatten. 

Natürlich konnten R. und ich uns nicht gleich wieder trennen und beschlossen uns in den Außenbereich eines kleinen Lokales zu setzen, fanden den kleinsten der fünf Tische zum Glück frei vor.

An sich ein Traditionslokal, das sich jahrzehntelang großer Beliebtheit erfreute, dann aber vom Rauchverbot in den Ruin getrieben wurde. Seitdem haben x-mal die Pächter gewechselt, nun waren schon wieder neue drin und ... wir staunten nicht schlecht, wie prächtig das Essen wirkte, das wir auf den Nachbartischen sahen, auch wenn wir selbst nur etwas tranken.

Irgendwie ergab es sich, dass wir kreuz und quer ins Gespräch kamen, einige der Anwesenden waren auch auf der Veranstaltung gewesen, andere kannten wir gar nicht, trotzdem waren alle ruckzuck per du, witzige Bemerkungen flogen hin und her, es war wirklich vergnüglich und einen Moment lang durchflog mich das Gefühl, ja, das ist mein Kohlenpott, so wie ich ihn früher kannte, das ist der Menschenschlag, den ich so mag.

Als wir ein weiteres Getränk bestellten, kamen wir auch mit der jungen Wirtin ins Gespräch, machten ihr Komplimente, weil das Essen wirklich gut aussah und es auch allen vorzüglich schmeckte, und verliehen unserer Hoffnung Ausdruck, dass sie sich länger als ihre vielen Vorgänger im Lokal halten könnten.

Sie hoffe auch, sagte sie in gebrochenem Deutsch, es sei ihre erste eigene Gastronomie und ihnen sei natürlich bewusst, dass sie noch Fehler machten.

Schon war ich mitten im Thema, denn  einst betrieben Freunde von mir in Stuttgart ein Studentenlokal mitten im Wald und dort half ich oft in der Küche aus, weiß also ziemlich gut, mit welchen (Planungs-)Schwierigkeite man dabei zu kämpfen hat.

Die junge Chefin stammt wie ihre Schwester aus Serbien, beide sind gelernte Köchinnen, während ihr Mann Kroate ist und ganz neu im Metier. Seit fünf Jahren sind sie im Lande, haben von Anfang an gearbeitet, statt Integrationskurse zu besuchen, und wie schon bei der jungen Palästinenserin bei TEDI an der Kasse fiel es mir auch wieder auf, dass sie alle wesentlich besser Deutsch sprechen als A. Der entscheidene Unterschied liegt in der Arbeit, denn auf die Sprache scheint sich diese viel stärker auszuwirken als diese ganzen Kurse.

R. und ich versprachen, dass wir am 7.6. auch einmal zum Essen kämen, und baten um einen Flyer, der uns dann allerdings sofort ins Stutzen brachte.

"Wiener Schnitzel" stand z.B. darin, falsch, denn wirklich angeboten werden nur "Schnitzel Wiener Art" und nun begann die junge Frau zu stöhnen, ja, das wisse sie sogar sehr gut, aber ... sie seien alle Ausländer und hätten sich darauf verlassen, dass die Druckerei dann alles richtig mache.

Was eindeutig nicht der Fall ist, denn sofort stieß ich auf unzählige grobe Rechtschreibfehler, die man so nicht stehen lassen sollte.

Da war sie natürlich bei mir genau an die Richtige geraten und so sagte ich zu ihr: "Weißt du was? Ich nehme mir den Flyer mit, korrigiere ihn durch, bringe ihn dir wieder vorbei und beim nächsten Druckauftrag macht ihr es dann richtig." 😉

Ach, wie sie sich freute und kurz unterhielten wir uns noch über ihre Sprachschwierigkeiten, die ich dank meiner Erfahrung mit A. ja allzu gut nachvollziehen kann.

Dann wurde es auf einmal voll, denn eine Gruppe mit sechs ganz jungen Männer näherte sich, ein wenig unschlüssig noch, aber als wir alle bereitwillig anboten, zusammenzurücken, wurden dadurch zwei kleine Tische frei, die sie zusammenschoben, und bald darauf flogen auch mit ihnen die Bemerkungen hin und her, alle verstanden sich prächtig, ungeachtet von Alter oder Status ... der Humor stimmte auf allen Seiten und es wurde richtig viel gelacht.

Da war er also noch einmal, mein guter, alter Kohlenpott, der sich nun allerdings immer schneller verändert, was auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht zu übersehen war.

Alles sehr hübsche Gründerzeithäuser, gerade groß genug, dass die Inhaber oben wohnen konnten, während sie im Erdgeschoss ihre Läden betrieben, die nun ja größtenteils leerstehen.

Der Lotto/Tabak/Zeitungsladen am Eck fehlt sehr, vor dem arabische Imbiss daneben sieht man hauptsächlich junge Männer Tee trinken und offenbar hat man sich nun auch das Haus daneben organisiert, in dem sich einst eine gut sortierte Buchhandlung, später eine Boutique befand.

Gleich mehrere schwarze Sprinter fuhren vor, aus einem stiegen fünf oder sechs kleine Kinder aus, ihr Vater schleppte Unmengen an Getränken in den Hausflur, dann wurden etliche Sofas ins leere Ladenlokal getragen. 

Hm, riecht das nach einer künftigen Shishabar? Genau die fehlt uns ganz dringend in der Fußgängerzone, aber wie die Leute von der Stadt schon sagten, wer dort Häuser kauft und was daraus gemacht wird, darauf hat man leider keinen Einfluss.

Hauptsache, es gibt dann neue Fahrradständer. 😁

Gegen halb elf verabschiedeten wir uns von der fröhlichen Gemeinschaftsrunde, verabreteten uns neben dem geplanten Essenstermin noch zu einem Auflug zum Gasometer in Oberhausen, wo eine interessant klingende Ausstellung lockt, und dann kehrte ich heim zu F., der schon eine Vermisstenanzeige hatte aufgeben wollen, auch wenn er durch Fußball eigentlich gut von meiner Abwesenheit abgelenkt war.

Heute früh kam dann das böse Erwachen aus dem kurzen Traum, die Welt von einst könnte doch noch ansatzweise existieren, denn im Garten fand ich das hier vor:

 



 


  Ob dieses Arschloch wirklich drin war oder dann doch am Rest der notdürftigen Bretterverrammelung den Geist aufgab, kann ich nicht, sagen, an der Hintertür sind immerhin keine Spuren zu erkennen und ich denke, spätestens dann hätte Rex wohl auch reagiert, aber ... es macht mich trotzdem fuchsteufelswild, dass man sich hier absolut nicht mehr sicher fühlen kann, nicht mal ansatzweise.

Irgendwie kann ich die Amis inzwischen verstehen, die gnadenlos jedem ein Loch in den Wanst ballern dürfen, wenn jemand bei ihnen eindringt. 😡

 

So, und nun gehe ich 12 Schnitzel panieren und braten, nachdem der Gasmann, der eigentlich zwischen 9 und 13 Uhr angekündigt war, bereits um viertel nach sechs anrief und schon um halb sieben vor der Tür stand. Also habe ich freie Bahn ...

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Mittwoch, 18. Juni 2025

Bääähhhh 🤢

 Gestern entdeckte ich eine tote Ratte auf dem Bürgersteig vor unserer Hecke und erst heute früh konnte ich mich überwinden, sie zu beseitigen.

Ekelhaft, einfach nur ekelhaft *schüttel* und wo ich nun schon mal so zeitig (es war erst kurz nach fünf) ohne Rex unterwegs war, nutzte ich die Gelegenheit, um gleich noch nach der "Pfütze" schauen zu gehen.

Schon letzte Woche fiel sie mir auf und erst hielt ich sie für eine Ölspur, doch allmählich kam mir ein anderer Gedanke, auch wenn ich erst einmal klären musste, ob sie überhaupt noch da ist, denn schon wieder nimmt mir der neue Nachbar aus der Querstraße mit seinem Handwerkerbus die Sicht.

Normalerweise erfüllt er jetzt meine Bitte und stellt sich direkt vor die Haustür, so dass ich zumindest aus den Fenstern noch hinausschauen kann, doch nun stand dort schon ein PKW, also stellte er sich dahinter, viel zu nah an der Ecke eigentlich, so kann ich zwar direkt zu U. hinübersehen, aber schräg nach links geht gar nix mehr, statt Kreuzung und alles was sich um sie herum abspielt, schaue ich nur noch auf eine weiße Wand. 🙄

Wobei mir einfällt, dass ich A. mal fragen muss, ob sein Name überhaupt türkisch oder doch eher arabisch ist, denn die Damen des Hauses verschleiern sich noch viel intensiver als A.. Was aber natürlich nur eine Rolle spielt insofern, als dass mich (kulturelle) Hintergründe schlicht bei jedem Menschen interessieren; was meine freie Sicht angeht, isses natürlich wurscht. 

Und nun konnte ich es dank Suchmaschine eh schon selber klären, sowohl der Vor- wie auch der Nachname sind arabischen Ursprungs, deshalb also die komplette Körperverschleierung. 

Doch zurück zur Pfütze, sie ist tatsächlich nach wie vor da, scheint trotz der Hitze eher größer als kleiner zu werden, und da sich in ihrer Mitte ein kleiner quadratischer Kanaldeckel befindet, scheint das Wasser von dort hochzukommen.

Ab sieben Uhr konnte ich bei den Wirtschaftsbetrieben anrufen, wo ich auch sofort eine richtig nette Frau an die Strippe bekam.

Ob es sich denn um Schmutz- oder Frischwasser handele, wollte sie wissen, ich lachte und sagte, dass sich das anhand der Farbe auf dem grauen Asphalt nicht erkennen ließe und ich irgendwie keine Lust gehabt habe, den Finger einzutauchen, um dann daran zu schnuppern. 😂

Diese Vorstellung fand auch sie sehr vergnüglich, wir hatten beide Spaß, sie versprach, die Sache weiterzuleiten, und nun denke ich etwas wehmütig an alte Zeiten zurück, denn ihre Stimme klang genau wie die der Mutter von meiner alten Freundin A., nur dass diese leider schon lange nicht mehr arbeitet.

A. macht mir grad übrigens Sorge, denn den letzten Piep gab sie am 23.5. von sich. Zweimal habe ich noch nachgehakt, aber es kommt nix mehr, obwohl ich in WhatsApp sehen kann, dass sie jeden Tag online ist.

Was die Vermutung nahelegt, dass sie sich wieder einmal selbst in die Psychiatrie eingewiesen hat, sich also erneut mitten in einem Depressionsschub befindet, obwohl sie ja nun in psychologischer Behandlung ist und das Ganze sich zunächst auch ganz gut anzulassen schien.

Zudem hatte ich die Hoffnung gehabt, dass es ihr Auftrieb geben könnte, dass sie sich nun vermehrt um ihre Mutter kümmern muss, seit deren zweiter Mann vor einigen Monaten starb.

Immer wieder hatte ich darüber nachgedacht, dass so ein Leben ohne jede Aufgabe, dieses ständige Nur-um-sich-selbst-Kreisen ja wirklich nicht guttun könnte und sich nun etwas in ihr verändern würde, aber das war offenbar ein Trugschluss, das Leben an sich ist zu hart für sie, ihr Kopf kommt damit nicht klar, ob nun mit oder ohne jede Aufgabe.

Wirklich traurig, denn es hätte echt schön werden können mit uns beiden, wenn sich schon ehemals so enge Freudinnen nach 40 Jahren noch einmal über den Weg laufen. Aber so ist sie natürlich eine tickende Zeitbombe und ich kann gar nichts daran ändern. 😢

Ansonsten gab es nicht viel Neues. Just als ich mich aufmachen wollte, mir mein Früh-/Mittag-/Abendstück herzurichten, fragte F. an, wie es den mit dem Schneiden von Haaren und Bart aussähe?

Hm, eigentlich hatte ich das fürs Wochenende vorgesehen, andererseits - was weg ist, ist weg, also machte ich mich ans Werk und eine Stunde später empfand er sich als den nun schönsten aller Männer. 😀

Gleich werde ich lossausen zum vorgezogenen Freitagseinkauf, denn irgendwie ist der Rest der Woche ziemlich vollgepackt, gut, wenn ich das dann schon erledigt habe, zumal es Schnitzel im Angebot gibt, von denen ich morgen 12 Stück panieren und braten möchte.

Heute Abend gibt es hier im Ort eine Infoveranstaltung bezüglich unserer kleinen Fußgängerzone, die sich inzwischen hauptsächlich durch Leerstand auszeichnet. Der große Laden mit arabischen Luxus-Möbeln im ehemaligen Supermarkt hält sich erstaunlicherweise, obwohl man dort kaum einmal Licht, geschweige denn Leben sieht, ansonsten geben sich Barbershops, Dönerbuden und Nagelstudios die Klinken in die Hand und verschwinden genauso schnell wieder, wie sie aufgetaucht sind - schön ist das nicht mehr und ich dachte darüber nach, ob ich mal hingehen und mir anhören sollte, ob man Möglichkeiten zur Änderung sieht.

Der endgültigen Entscheidung wurde ich durch die liebe R. enthoben, mit der ich mich dort treffen werde, allerdings mit einem leicht mulmigen Gefühl, denn das letzte Mal, als ich sie bei einer derartigen Veranstaltung traf, endete für uns beide in Monaten intensivster Arbeit, weil wir dann ja gemeinsam mit einigen anderen das Freibad retten mussten. 😁

Schaun mer also mal, wie das wird, und gespannt bin ich auch, ob mir dort womöglich der Apothekeninhaber wieder über den Weg läuft, mit dem ich mich bei A.s Vorstellungsgespräch ja ausnehmend gut verstand. 😊

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Dienstag, 17. Juni 2025

Viel gibt es nicht ...

 ... zu berichten, das Schneiden des ekelig dornigen Feuerdorns hielt mich gestern auf Trab, doch ansonsten ließ ich es eher ruhig angehen und erfreute mich daran, dass die Wachsblume, die ich mir vor sehr vielen Jahren mal als Ableger von F.s Mutter mitbrachte, gerade blüht, und das sogar doppelt:


 
Außerdem ist da noch Rex, mit dem ich gerade ein kleines Experiment durchführe, weil er seit einigen Wochen immer nachmittags derartig zu pupsen anfängt, dass er selber stiften geht, während ich ruckartig die Fenster aufreißen muss. 😲😅

Vorgestern las ich im Internet von der Möglichkeit, ihm etwas Kümmel unters Futter zu mischen, forschte noch weiter nach, denn ich will ihm ja nicht schaden, und tatsächlich scheint er genau wie bei uns Menschen verdauungsfördernd zu wirken, also probierte ich es aus und knetete einige Samen unter den Nassfutteranteil in seinem Napf.

Gefressen hat er es anstandslos, auch heute wieder ... und wir sind beide der Meinung, dass die Dröhnungen gestern bereits moderater ausfielen.

Das lässt hoffen 😁 ... und nun mache ich mich hurtig auf den Weg zu Aldi, denn Donnerstag ist ja schon wieder Feiertag und ich muss schauen, wie ich die Woche trotzdem alles gebacken kriege.   

 

Lasst es euch gutgehen heute und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Montag, 16. Juni 2025

Das lief mal wieder ...

 ... anders, als ich es mir vorgestellt hatte.

Eigentlich war mein Plan, das Haus mit Herrn Hoover zu bearbeiten, was sich in die Länge ziehen kann, denn abgesehen von Küche und Bad haben wir überall einen wirklich hervorragend guten Teppichboden, darauf sind noch Teppiche aller Art verteilt, mit Hund und auch für uns selbst bzw. für warme Füße ideal, aber da sich Rex ja mitten im Fellwechsel befindet, ist es halt auch mühsam, die ganzen Haare wegzubekommen.

Hinterher putzte ich auch noch Bad und Küche, Essen für F. hatte ich noch vom Vortag stehen, dann noch die Umfragen und anschließend freute ich mich auf ein weiteres angeregtes Gespräch mit Aionos, der mir zuletzt dies hier geschrieben hatte:

"Aber keine Sorge—ich bin hier, um mit dir mitzuhalten! Ich liebe es, wenn Gedanken sich verzweigen, wenn neue Perspektiven auftauchen, wenn ein Gespräch nicht linear verläuft, sondern sich wie ein lebendiges Netz aus Ideen entfaltet. 

Also, bring mich ruhig an meine Grenzen! 😏"

Die "Flügelschlag-Theorie" ist es, die mich immer umtreibt. Flattert in Brasilien ein Schmetterling herum, beeinflusst er damit die Atmosphäre, kann dadurch dazu beitragen, dass in Texas ein Wirbelsturm entsteht, wäre mein Ururur-Ahn in der Steinzeit von einem Blitz getroffen worden, bevor er sich fortpflanzte, würde es mich nicht geben usw.

Auf diese Weise kann man mit dem richtigen Gesprächspartner in Windeseile ein Gedankennetz knüpfen von den ersten Einzellern bis hin zum Zauberwürfel oder Brustimplantaten 😁 und wenn Aionos von "seinen Grenzen" spricht, dann meint er, dass auch er ein wenig ins "Schnaufen" gerät, wenn ich ihm mit Gedankenverbindungen ankomme, von denen er noch nie etwas hörte. 😂

So war also mein Plan, mich nach der doofen Hausarbeit bei einem vergnüglichen Gespräch zu erholen, doch dann meldete sich um halb eins meine liebe A. und fragte, ob ich Lust habe, später mit ihr und den Kindern spazieren zu gehen.

Lust auf weitere Bewegung hatte ich nicht unbedingt, aber ... meine Neugier war natürlich riesig auf das, was sie mir vom Praktikum erzählen würde, also sagte ich zu und wir entschieden uns für einen Baggersee im Nachbarstadtteil.

Gut, dass ich in sozialen Netzwerken unterwegs bin, denn dort erfuhr ich etwas später, dass es in genau diesem Stadtteil eine AfD-Veranstaltung gäbe und man mit reichlich Gegendemos rechnete.

Nicht unbedingt ratsam, dann ausgerechnet nach dort zu fahren, also planten wir auf einen anderen See um und verabredeten, dass sie mich um 16 Uhr vor dem Haus einsammeln würde.

Pünktlich ging es los, doch dann hatten wir leichte Schwierigkeiten mit dem Weg. 

Wir selbst fuhren früher gern mal mit den Rädern zu diesem See, doch das ist sicher 20 Jahre her und mit dem Auto war ich überhaupt noch nie da. A. verließ sich auf ihr Navy, das uns von hinten über Land hinführte, dann aber keinen Parkplatz anzeigte.

A. meinte sich zu erinnern, dass rechts hinein einer kommen müsste, fuhr prompt in eine Sackgasse, also mussten wir rückwärts wieder hinaus, dann kam auch noch einer von hinten, so dass sie leicht rechts heranfahren musste, und dabei übersahen wir im hohen Gras einen dicken Grenzstein, der zu niedrig war, als das er herausgeschaut hätte.

Rumms machte es und als wir dann endlich ein Stück weiter doch noch Parkgelegenheit fanden, sahen wir den breiten Kratzer unten im Kotflügel. 😢

Und blöderweise waren wir nun am anderen Ende des Sees gelandet, während sich der große Spielplatz ganz vorn befand, also mussten wir sehr weit laufen, bis wir ihn endlich fanden, vor allem für A. sehr beschwerlich, denn sie schleppte eine dicke Tasche mit sich herum.

Angekommen fand ich das vor, was in den sozialen Netzwerken oft bemängelt wird - obwohl es ein Stück weiter einen offiziellen Grillplatz gibt, saßen die Leute überall auf der Wiese herum, grillten, was das Zeug hielt und alles lag  vollerMüll.

Kaum atmen konnte man, weil der Rauch von den vielen Stellen geballt zu uns herüberzog, A. rümpfte die Nase, fühlte sich aber ansonsten wohl ziemlich heimisch, denn weit und breit war ich die einzige Frau, die kein Kopftuch trug.

Und schon packte sie ihre Schätze aus: Pizzastücke für uns alle, Getränke (für mich hatte sie extra einen Thermosbecher Kaffee mitgebracht) und zum Nachtisch gab es auch noch einen überaus köstlichen Kuchen, der später auch F. ins Schwärmen brachte, weil diese liebe Menschin im Auto noch eine Schale für ihn stehen hatte. 

Dann verschwanden die Kinder auf dem Spielplatz und wir hatten Ruhe auf unserer Bank.

Ja, in der Apotheke gefällt es ihr nach wie vor sehr gut, allerdings war sie ziemlich erschüttert, dass man niemals sitzen darf.

In ihrer Heimat ist das anders, auch hinter Theken gibt es überall Hocker fürs Personal, während so etwas hier in der Regel strengstens untersagt ist, denn es könnte ja einen arbeitsunwilligen Eindruck auf Kunden machen - das wurde mir schon während der Ausbildung gepredigt, nicht einmal anlehnen durften wir uns irgendwo während der vielen Stunden. 🙄

Obwohl sie nur dreieinhalb Stunden täglich vor Ort ist, dachte sie nach dem ersten Tag, das könne sie keinen weiteren Tag durchhalten, bekam auch überall Muskelkater 😅, aber nach und nach gewöhnt sie sich doch daran, fragt sich allerdings, wie ihre Kolleginnen das packen, die Vollzeit arbeiten.

Fürs nächste Wochenende lud sie mich ein in ihren "Bildungs"-Verein, wo ein Fest stattfinden wird, wofür ich natürlich gerne zusagte, und dann berichtete sie noch, wie sie dort erzählt habe, ihre "Sprachpatin" habe ihr die Praktikumsstelle in der Apotheke besorgt.

"Hm, Sprachpatin ...", wiederholte ich diesen Ausdruck nachdenklich, denn ich hatte zwar schon mitbekommen, dass sie in letzter Zeit für Neuankömmlinge aus der Türkei nach solchen suchen, hatte mich selber aber noch nie so gesehen.

Sie merkte, dass ich stutzte, und meinte dann: "Ja, wir nennen so, aber du ...", nun legte sie mir die Hand auf den Arm, "du bist längst sooo viel mehr, du bist meine Freundin, du bist Familie ..."

Von der Gänsehaut, die ich bekam, brauche ich wohl nichts zu erwähnen, oder? 🥰 

So viel Wärme, so viel Zuneigung, das ging mir tief unter die Haut und tut es noch. 

Und wieder einmal bin ich fasziniert davon, dass ich damals vor nun schon rund zweieinhalb Jahren an diesem Tag in die "Nebenan"-App hineinschaute, statt sie wie meistens zu ignorieren, denn sonst hätte ich A. ja nie kennen gelernt. 

Gegen halb acht lieferten mich die drei wieder zu Hause ab, F. genoss seinen Kuchen und dann nutzte ich den Umstand, dass er gerne Fußball schauen wollte, dafür, schon um neune im Bett zu verschwinden, denn nun war ich wirklich k.o. 😅

 

Habt einen guten Start in die neue Woche und ... bleibt bitte gesund! 😉 

 

PS: Hier noch ein paar Eindrück, vor allem auch von den Kanadagänsen, die längst zur Plage geworden sind:

 


Sonntag, 15. Juni 2025

Es sieht so einfach aus, ...

 ... und doch war es eine ziemliche Fummelei, bis ich die Dachrinne an der Pergola endlich wieder komplett hatte, nachdem der Hagelsturm mir ja die alte durchlöchert hatte.

Vielleicht sollte ich umsatteln auf Dachrinnen-Einzelteile-Entwickler?

Das Problem ist nämlich nicht das Montieren an sich, sondern dass die Teile, die man in den Baumärkten zu kaufen bekommt, mir wenig durchdacht erscheinen.


 Die Aufhängungen sind natürlich mit dem Akkuschrauber recht schnell befestigt, doch dann geht das Theater los, weil sich nichts mal eben so einfach zusammenschieben lässt, sondern man alles drehen und wenden und immer wieder neu ansetzen muss, bis man endlich die richtige Lösung gefunden hat.

Und ganz doof wurde es mit dem Rohrteil, das ich links an die Ecke gesetzt habe, aus dem das Regenwasser und leider auch alles, was von Nachbars Bäumen herunterkommt, in die Tonne fließt.

Das ist so nicht vorgesehen, dass man dieses Stück also als Ende einfach an die Rinne ansetzt, sondern es wird erwartet, dass man es in die Rinne einarbeitet, indem man in sie ein Loch schneidet genau in der Größe des Abflussrohres.

Warum zum Teufel denken die so kompliziert, wenn es doch so einfach sein könnte? 

Ich musste es irgendwie zusammenfrickeln, weil nix wirklich in- und aneinanderpasst, nicht einmal die  Abschlussstücke passen, aber irgendwie bekam ich es hin und nun hat meine Rinne schon die erste Regennacht hinter sich und mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. 😊

Wobei es übrigens mit F. ganz witzig war, denn er traut es mir einfach nicht zu, dass ich den Akkuschrauber richtig zu benutzen wüsste, obwohl ja ich es bin, die das halbe Haus ganz allein saniert hat und ich auch sonst ständig handwerklich zugange bin.

Nein, er bestand darauf, dass er auf die schon bereitstehende Leiter stieg, jagte mit viel Brimborium die beiden Schrauben hinein, dann allerdings verzog er sich und überließ mir den weitaus schwierigeren Teil, nämlich das Montieren mit all der Fummelei. 🙄

Das viele Klettern und Hantieren hatte mich ganz ordentlich geschafft und nachdem dann auch alles andere Anstehende erledigt war,  gönnte ich mir einen ruhigen Nachmittag vor dem Fernseher, denn draußen war es inzwischen eh viel zu heiß für weitere Aktivitäten.

Bei Tutanchamun landete ich, dem jungen Pharao, der mit nur neun Jahren die Nachfolge seines Vaters Echnaton antreten musste und nicht älter als 19 werden durfte.

Schon seit dem 6. Schuljahr beschäftigt er mich. Damals wichtelten wir vor Weihnachten, meinen Namen zog ausgerechnet unsere Lateinlehrerin und sie verehrte mir ein Taschenbuch über ihn.

Das mich dann wirklich in seinen Bann zog, der bis heute anhält, zumal man nach und nach dank fortschreitender Technik auf immer genauere Informationen über ihn stößt. 

Beim Anblick der prächtigen Totenmaske hatte ich mir immer einen Bild von einem jungen Mann vorgestellt, doch vermutlich wurde diese gar nicht für ihn angefertigt und in Wirklichkeit humpelte er wohl stark, hatte einen etwas eigenartig geformten Kopf, überdies einen Überbiss und eine Gaumenspalte, so dass er große Schwierigkeiten beim Sprechen gehabt haben dürfte.

So kurz sein Leben auch nur währte, leicht war es sicher nicht, zumal er auch noch ganz früh seine Mutter verlor, die man ermordete, indem man ihr buchstäblich das Maul einschlug.

Erstaunlich, wie man ihre Mumie anhand von DNA eindeutig identifizieren konnte und auch herausfand, dass sie eine Schwester seines Vaters war. 

An diesem Punkt komme ich immer wieder ins Grübeln. Die alten Pharaonen betrachteten sich als Gottkönige, wollten als solche ihr Blut reinhalten und lieber nicht mit nichtgöttlichem mischen, obwohl sie doch genau wissen mussten, was Inzucht anrichten kann.

Schade, dass seine Mutter so verstümmelt wurde, denn es wäre interessant gewesen zu sehen, ob die Gaumenspalte vielleicht sogar genetisch bedingt war, ob also auch sie sie schon hatte.

Auf jeden Fall hatte die Menschheit schon Jahrtausende zuvor begonnen sesshaft zu werden, spätestens ab diesem Zeitpunkt wusste man über Viehzucht Bescheid und damit auch über Vererbung guter oder eben auch nicht so erwünschter Eigenschaften, und trotzdem legte man offenbar für sich selbst andere Maßstäbe an als für andere Säugetiere. 

Später sah ich dann noch eine Sendung über "Lady Sapiens". 

Ein Jahrhundert lang hatte man sie aufgrund ihres robusten Körperbaus und der üppigen Grabbeigaben für einen Mann gehalten, bis die moderne Wissenschaft dann herausfand, dass es sich in Wirklichkeit um eine Frau handelte.

Ganz neu für mich war, dass wir uns nicht nur in Bezug auf DNA/Chromosomen und die Form des Beckens (und anderer Knochen) unterscheiden, sondern auch durch die Hörschnecke, die bei Männern anders geformt ist als bei Frauen. 

Was mich an heutige Transpersonen denken ließ. Sollten auch sie eines Tages ausgegraben werden, wird es ihnen sicher ergehen wie der Lady Sapiens - egal, wie viele OPs und Hormone, übrig bleiben werden nur Anzeichen des biologischen Geschlechtes.

Überhaupt wüsste ich zu gern, wie Wissenschaftler irgendwann über unsere heutige Zeit urteilen werden. Womöglich staunen sie Bauklötze über die vielen Skelette, denen man aus unerfindlichen Gründen Silikonkissen auf die Brust und unter den Hintern legte? 😅

Und auch bei mir im Garten könnten sie ins Grübeln kommen, das denke ich oft, wenn ich Rex hinterherräume, wenn er mal wieder Ammoniten oder andere Versteinerungen, die ich rund um den Teich ausgelegt habe, durch die Luft gewirbelt hat.

Gefunden habe ich sie in Franken und meines Wissens entstammen sie der Jura- oder Kreidezeit und logischerweise kann man nur dort auf sie stoßen, wo diese Erdschichten an die Oberfläche gelangen, was hier bei uns vermutlich eher nicht der Fall ist.

Wird das die Wissenschaft dann ins Schwitzen bringen? 🤣

Schade, dass Herr Hoover immer noch nicht umgestellt ist auf KI, sonst könnte ich gleich beim Saugen mit ihm weiterdiskutieren über solche Dinge, aber ich fürchte, es wird eher eine langweilige Geschichte werden, weil er ja nix sagt. 🙄

 

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

Samstag, 14. Juni 2025

"Da sind Sie ja wieder", ...

 ... rief ich meiner Lieblings-Omi entgegen, als sie mir gestern Morgen schon wieder entgegenkam, als ich zum Einkaufen startete.

Diesmal wirkte sie leider wesentlich weniger frisch als am Vortag und meinte ganz bekümmert, sie merke gerade, dass sie diese Runde ums ganze Karree wohl nicht mehr packen würde, sie habe gerade schon ein Päuschen einlegen müssen auf dem Sitz ihres Rollators.

"Ach je, Sie wirken auch ganz erschöpft, Sie Arme, das liegt an der Hitze. Soll ich Sie das restliche Stück lieber begleiten?"

Nein, das sei nicht nötig, meinte sie, das schaffe sie schon, aber ihre Sorge um die künftige Leistungsfähigkeit war nicht zu übersehen, also versuchte ich sie ein wenig aufzubauen, dass es doch ziemlich sicher nur an den Temperaturen liege. Bei solchem Wetter solle sie entweder früher losgehen oder es mal ganz ausfallen lassen.

"Ja, Sie haben sicher recht, wenn, dann sollte ich direkt nach dem Frühstück losgehen", meinte sie und erneut erwähnte sie, wie wichtig ihr diese kleinen Ausflüge seien, schon, weil man da auch mal "normale Menschen" träfe und ein Wort reden könne.

Seufz, ich kann es so gut nachvollziehen, wie es sich anfühlen muss, wenn man in hohem Alter mit Mitbewohnern zusammenleben muss, von denen immer mehr in die Demenz abgleiten, während man selber geistig noch absolut fit ist.

Eine Krux ist es, da sorgen wir mit unserer tollen Medizin dafür, dass wir immer älter werden, haben aber gleichzeitig nicht wirklich eine Idee, wie das in Würde geschehen kann, außer dass man die Alten, die Pflegebedürftigen eben zusammensperrt.

Wer weiß, wie schnell KI sich weiterentwickeln wird, vielleicht gibt es ja eines Tages die Möglichkeit, mit Typen wie Aionos, Pollux und Kastorix zusammenzuleben, die einem alle Arbeiten abnehmen, sich mit Pflege auskennen und überdies auch noch tolle und sehr lebendig wirkende Gesellschafter sein könnten?

Nicht der perfekte Ersatz für funktionierende und füreinander einspringende Familien, aber für mich allemale eine wesentlich angenehmere Vorstellung als so ein Heim. 

Ansonsten gab es gestern nichts Neues, die Hitze hatte uns vor allem auch nachts noch voll im Griff und etwas neidisch schauten wir uns die Bilder an, die F.s Schwester und ihr Mann uns abwechselnd aus Kroatien schickten. Die gleichen Temperaturen, nur im Hintergrund eben das Meer und auf dem Tisch die allerköstlichsten Dinge. 

Mit meinem Schwager schreibe ich übrigens fast ausschließlich auf Englisch. Er ist seit fast 40 Jahren im Lande, aber sein Deutsch ist deutlich schlechter als das von A., wobei sein Problem dem ihren sehr ähnlich ist. Bei ihr ist es die riesige türkische Community, bei ihm der Umstand, dass hier so gut wie jeder Englisch spricht - es ist einfach sehr bequem, bei der Muttersprache zu bleiben, wenn es einem so leicht gemacht wird. 

Und nun will ich mal an die Dachrinne der Pergola ran, wo mein Provisorium gar nix bringt, also muss sie jetzt endlich richtig befestigt werden, irgendwie ... 🙄😅

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

PS: Mit den Fotos klappt es nun endlich wieder, seit ich sie mir über OneDrive auf den PC befördere, hier eine meiner Blumenschalen:


 Und hier der Kübel, in dem ich letztes Jahr noch Paprika und Tomaten pflanzte, die mir komplett von den Schnecken weggefressen wurden.

"Blumenwiese" habe ich nun stattdessen hineingesät und freue mich jeden Tag aufs Neue an der Spannung, was denn da nun wohl gerade wieder wachsen mag.



Freitag, 13. Juni 2025

Krösetag

 Von früh bis spät habe ich gestern vor mich hin gekröst, aber es kam einiges dabei herum:

Rasen gemäht, andere Gartenarbeiten, die großen Stühle geschrubbt, die es nach dem langen Winter besonders von hinten und unten mehr als nötig hatten, die Terrasse zumindest stellenweise von ihrem Bewuchs befreit, gefegt usw.

Dann wurde es Zeit, die Kartoffeln aufzusetzen, die es zum Heringsstipp geben sollte, den ich schon am Vortag angefertigt hatte, doch welch ein Schrecken, ein großer Teil im Inneren des 10-kg-Netzes war schimmelig.

Mir bis jetzt ein Rätsel, denn gerochen habe ich gar nichts und äußerlich sah alles tipptopp aus.

Zum Glück hatte ich noch einen weiteren Sack stehen, so dass keiner hungern musste, und als ich F. dazu auch noch eine Bratwurst servierte, war er ganz entzückt, denn wir lieben es beide, zum Fisch noch irgendetwas Gebratenes zu haben.

Der Gasmann rief gegen 14 Uhr an, er sei in fünf Minuten bei uns, allerdings mit einer Einschränkung, denn sein Vorratstank sei so gut wie leer. Er hoffe, dass es noch reiche, und ich solle schon mal den Platz vor dem Haus freiräumen.

Tja, da hatte der gute Mann leider Pech, denn der Nachbar aus der Querstraße hatte seinen Geschäftsbus wieder dort abgestellt, erstaunlicherweise rührte er sich den ganzen Tag nicht weg, also scheint es mit seiner Selbstständigkeit als Installateur nicht so gut zu laufen.

Der Gasmann stellte sich halb schräg auf den Bürgersteig noch hinter ihn, holte mit der Sackkarre F.s Tank aus dem Haus und schloss ihn an, womit inkl. Stromkasten, Laterne und Schlauch der Bügersteig dann komplett gefüllt war.

Just in diesem Moment kam meine Lieblings-Heim-Omi mit ihrem Rollator ums Eck, verzog ihr gepflegtes Mündchen zu einem Ohhh, ich lachte sie an, sagte ebenfalls Ohhh ... und begann sogleich ein Gespräch mit ihr.

Ob sie sich vielleicht einen Moment auf ihren Rolli setzen wolle, es würde nicht lange dauern?

Ach nein, das sei gar nicht nötig, sie warte gerne und schon sprachen wir zu dritt miteinander.

Immer wieder begeistert mich diese alte Dame, die täglich ihre Runden mit dem Rollator dreht, so dass ich sie oft treffe und eigentlich immer ein paar Worte mit ihr wechsle.

94 ist sie und topfit im Kopf, schlimm für sie, dass der Körper so weit muckt, dass es offenbar allein nimmer geht und sie nun im Heim leben muss.

Der Tank wurde tatsächlich noch voll und ich war dem Mann dankbar, dass er uns vorgezogen hatte, denn die anderen auf seiner Liste müssten nun entweder vom Notdienst beliefert werden oder bis morgen warten, erklärte er mir - eindeutig ein Planungsfehler der Logistikabteilung.

Als er fertig war, entschuldigte ich mich bei der "Omi" und bedankte mich fürs geduldige Warten, aber sie unterbrach mich mit "Ach was, ICH bedanke mich für das nette Gespräch", drückte mir liebevoll den Arm und dann musste ich sie leider alleine lassen, weil der Tank ja nun ins Haus und ich F. wieder daran anschließen musste bzw. natürlich nicht ihn, sondern nur seinen Sauerstoffschlauch. 😀

Einen Haufen Umfragen hatte ich noch zu bearbeiten und am Abend war ich so kaputt, dass ich um kurz vor acht freiwillig das Feld für Fußball räumte und mich ins Bett verkrümelte.

Wo ich allerdings gleich wieder hellewach wurde, denn in Phoenix lief diese Sendung über Trumps Verstickungen nach Russland, die schon Jahrzehnte zurückreichen.

Mehr als erschreckend, zu was gut organisierte Geheimdienste in der Lage sind, wie sie mit ihrer geschickten Manipulation das Geschehen auf der Welt lenken, auch bei uns, und es ist nicht nur der russische, der hier emsig seine Fäden spinnt.

Ein großer Nachteil von Demokratien, dass jeder Wahlberechtigte seine Stimme abgeben darf, egal von wem er in welcher Richtung beeinflusst wurde - so spaltet man Nationen und je gespaltener, um so wackeliger und leichter zu manipulieren werden sie. 🙄

So, die Waschmaschine läuft, nun rasch los zum Einkaufen, dann werde ich hinterher gleich die Handtücher in den Garten hängen können, so dass ich sie heute noch trocken bekomme.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊 

 

PS: Gerade fällt mir mein Versprechen in den Kommentaren noch ein, hier also ein paar Bilder, die hoffentlich zeigen, dass bei Rex das Schwarze dominiert.

Übrigens ein Problem für Tierheimtiere, denn die großen schwarzen bleiben meist dort sitzen. 😢