Freitag, 20. Mai 2022

Fast 140 Milliarden neue Schulden ...

 ... will die Ampelkoalition uns allen aufbrummen, so ist es nun beschlossene Sache und ich stelle fest, Schulden zu machen scheint nicht nur bei Privatleuten äußerst beliebt zu sein, sondern erst recht bei denen, die ja selber gar nicht dafür haften müssen, so wie sie von den Folgen ihrer Entscheidungen oft eh nicht viel mitbekommen, weil sie sich persönlich gut versorgt und sicher in ihren Elfenbeintürmchen wissen. 

Oh, jetzt könnte ich mich so richtig schön in Rage schreiben über Schaden anrichtende Politiker und naiv-blinde Sozialromantiker, aber ... *grins* ... keine Sorge, ich mache es nicht, schon weil mir schlicht die Zeit dafür fehlt. 😄

Und ... nein, ich rege mich auch nicht weiter darüber auf, dass myblog.de immer noch außer Betrieb ist und kein Mensch weiß, ob die Seite jemals wieder zum Leben erwacht.

Auch das ist, finde ich, ein Zeichen dafür, wie achtlos wir Menschen vielfach miteinander umgehen.

Da haben sich viele in diesem Portal eingerichtet und fühlen sich wohl in einer kleinen Gemeinschaft, mit der man Dinge teilen und wo man reden und sich austauschen kann - in diesen Zeiten, mit denen natürlich keiner der oben genannten Sozialromantiker jemals gerechnet hätte, mehr als wichtig, aber juckt das den oder die Seitenbetreiber?

Nö, nicht die Bohne, man hat das Interesse verloren oder bessere Einnahmequellen gefunden und ob es für andere eine wichtige Rolle im Leben spielt - ist doch egal, nach mir die Sintflut, womit ich dann letztlich auch wieder beim Verhalten vieler Politiker und Wirtschaftsbosse wäre. 🙄

(Und das Obergemeine dabei ist das Schweigen, nicht ein Wort erfährt man darüber, wie und ob es überhaupt weitergehen wird.)

Also tobe ich mich weiter hier aus, auch wenn gestern zum Glück  nichts Weltbewegendes geschah, zumindest nicht in unserer eigenen kleinen Welt.

Das Einkaufen hatte ich besonders pfiffig geplant, wie ich dachte, hatte ich doch im Prospekt des Softdiscounters Blumenerde gesehen, die für Kartenbesitzer nur 0,99 statt 1,79 Euro kosten sollte.

Das wollte ich mir nicht entgehen lassen, denn ich brauche ja immer viel davon, um zumindest einige von Rex Scharr-Löchern notdürftig zu stopfen, und diese 20-l-Säcke sind für mich sehr viel einfacher händelbar als die ganz großen, die mir allmählich echt zu schwer werden.

Also packte ich mir einen davon in den Einkaufswagen und  wägte sorgfältig ab, was an Masse noch hinzukommen durfte, damit ich alles im Trolley unterbringen könnte.

Immer wieder war Stau im Laden, viele ältere Menschen waren mit ihren Rollatoren unterwegs oder die Gänge waren verstopft, weil die Leute ihre Wagen allzugerne einfach in der Mitte herumstehen lassen.

Ich selbst stelle meinen oft in einer wenig frequentierten Ecke ab, sause dann hin und her, entlade meine Arme ab und zu und beteilige mich auf diese Weise nicht am Stauverursachen. 

Auf einem dieser Wege kam ich ans Konservenregal - ein Glas saure Gürkchen brauchte ich noch, als sich von der anderen Seite her eine alte Dame näherte, laut raschelnd, was sie aber gar nicht zu stören schien.

Ein Blick  nach unten - an ihrem Fuß hatte sich eine der Plastikfolien verfangen, wie sie meist 6 PET-Flaschen umgeben, und die schleifte sie nun munter durch den ganzen Laden.

"Oh, das ist gefährlich", sprach ich sie an, "Sie haben etwas am Fuß hängen. Warten Sie, ich trete drauf, dann können Sie den Fuß einfach herausziehen ..."

Ganz pragmatisch, wie das so meine Art ist, denn wozu sich bücken, wenn es auch anders geht? 😁

Tja, andere sehen das anders, denn genau in diesem Moment kam eine weitere alte Dame, schon sehr gebeugt gehend und offensichtlich noch viel älter als Dame Nr. 1, hinzugeeilt und bückte sich (im Gegensatz zu mir jungem Hüpperken 🤣)  sofort nach unten, wo der "Herausziehvorgang" gerade abgeschlossen war.

Beherzt packte sie zu, nahm die Folie in die Hand, quetschte sie zu den Bohnen ins Regal und meinte, das hätte ja nun wirklich ganz, ganz bös ausgehen können.

"Ja", sagte ich, "aus dem gleichen Grund bin ich ja auch hier, mir war es auch aufgefallen."

Worauf Omi Nr. 1 uns beide ganz verblüfft ansah und sagte: "Ich hatte das nicht mal gemerkt, so ein Mist, wenn man alt wird, fühlt man gar nix mehr." 😥

Beinahe wie eine Entschuldigung klang das, also versuchte ich sie zu trösten: "Ach, wissen Sie, es gibt sooo viele junge Leute, die auch absolut nix zu fühlen scheinen, obwohl sie eigentlich könnten. Da ist das doch bei Ihnen wirklich verzeihlich, auch wenn es mich für die Zukunft nichts Gutes erahnen lässt." 😉

Nun lachten wir alle drei und kamen noch für ein paar Minuten in ein Gespräch, aus dem ich hauptsächlich wie schon so oft das eine mitnahm, dass nämlich viele alte Menschen ungeheuer einsam sind und sehr darunter leiden.

Traurig ist das und wieder einmal geht es mir durch den Kopf, wie falsch es ist, wenn immer noch so viele Frauen sich in Punkto Internet auf ihre Männer oder Kinder verlassen und am Ende womöglich allein übrig bleiben und von nix eine Ahnung haben.

Denn sooo viel Einsamkeit müsste tatsächlich nicht sein, oder?

Irgendwann hatte ich alle Einkäufe zusammen und an der Kasse kam dann das böse Erwachen aus meinen vermeintlich so perfekten Planungsträumen, denn für die Erde knöppte man mir trotz Karte 1,79 Euro ab und dachte ich zunächst an einen der häufigen Systemfehler, musste ich mir kurz darauf an die Stirn klatschen.

Normalerweise bin ich immer freitags bei Netto, doch in dieser Woche ist ja alles verdreht und erst als ich schon das Meckern anfangen wollte, kam es mir dann doch noch, dass ja gar nicht Freitag, sondern erst Donnerstag war.

Mein Fehler also und wenn man sich schon sonst nix gönnt, warum dann nicht wenigstens mal Luxus-Erde? 😮😂

Oh ja, wenn ich mich so dusselig anstelle, dann kann ich mich so richtig ärgern über mich selbst, auch wenn es nur um 80 Cent geht, aber immerhin gabs dann auch noch eine zumindest teilweise erfreuliche Überraschung.

Einen riesigen Berg an Umfragen hatte ich noch abzuarbeiten, bevor ich mich erst gegen halb drei nach oben begab, um mir ein kurzes Nickerpäuschen zu gönnen. 

Die Unwetterwarnungen hatte ich dabei im Hinterstübchen, ließ die Schlafzimmertür sicherheitshalber offen, damit Rex nicht beim ersten Rumpeln an ihr hochspringen würde, denn es schien sich bereits zuzuziehen.

Gut gemacht, denn nur wenige Minuten später wurde es stockdunkel und ich hörte mächtig seltsame Gestäusche von draußen.

Das hatte ja überhaupt keinen Sinn, also stand ich gleich wieder auf und zog die Gardine zur Seite, gerade noch rechtzeitig, um zwei Tauben vorbeifliegen zu sehen.

Also ... klar, fliegende Tauben sind einem vertraut, aber diese beiden flogen nicht selbst, sondern sie wurden regelrecht geflogen und wikten richtig panisch auf mich, wie sie da durch die Gegend geschleudert wurden.

Ein ungeheuer starker Wind peitschte alles umher, was er zu fassen bekam, es schepperte, knallte und krachte überall, selbst die alten Linden begannen bedenklich  zu schwanken und so schnell konnte ich gar nicht gucken, wie dicke Äste abbrachen und auf den Boden klatschten.

Ui, das war mir nicht geheuer, Rex erst recht nicht, denn nun zuckten die ersten Blitze und es donnerte immer lauter.

Also rasch nach unten, mein verängstigtes Bübchen immer im Schlepptau, als auch schon der Regen einsetzte.

Ganz wenige Minuten nur und wir blieben von Hagel verschont, das war der gute Teil, dass es nur so wenig Feuchtigkeit war, war weniger gut, denn die Natur würde wesentlich mehr benötigen.

Kurz darauf war schon alles vorbei und ... erst jetzt begann Nina wie verrückt zu piepen, wollte mir Bescheid sagen, dass es ein Unwetter gäbe, und selbsamerweise nur mir, denn F. hat die App natürlich auch auf dem Handy, aber bei ihm blieb sie stumm.

Womöglich hält man ihn für weniger wegflieggefährdet als mich, weil er ja mehr wiegt? 😁

Von allen Seiten hörte man Tatütata, also hatte es andere wohl heftiger getroffen, aber bei uns gab es bis auf umeinandergeschleuderte Gießkannen und Vogeltränken keine Schäden, also alles gutgegangen und dann entdeckte ich noch etwas, was mich wirkich erfreute, nämlich dies hier:


Meine Tomatenpflanzen sind beide wunderbar angegangen, hier wachsen schon die ersten Babys und ich bin mächtig gespannt, wie groß sie wohl und wie sie schmecken werden.

Auch die Paprika ist schon schön gewachsen, allerdings sehe ich gerade, dass da über Nacht jemand an den Blättern geknabbert hat. Da sollte ich mich heute Abend wohl mal mit der Taschenlampe auf die Lauer legen.

Heute will ich dem "Zinkwannen-Beet" eine Düngung verpassen aus Kaffeesatz und zermörserten Eierschalen - mal sehen, wie das ankommt und ob die Babys überhaupt die Unwetter überleben, die für heute angekündigt sind.

Kann man nur hoffen, dass es noch einmal so glimpflich abgeht.

Und wie wars bei euch? Hoffentlich auch keine Schäden zu vermelden?

Habt einen feinen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂


4 Kommentare:

  1. Liebe Rex-Mama, ich leiste Abbitte bei dir. leider habe ich es noch immer nicht drauf, dass du einen anderen Blog hast. die demenz lässt grüßen. Hier hatten wir gestern abend ein Gewitterlein, dass sich eher als Wetterleuchten entpuppte. Deinen Ärger kann ich verstehen. Mir geht es genau so. Vor allen Dingen dieser Depp von Habeck hab ich gefressen. Ebenso die oliv-grüne Völkerrechtlerin, die für eine feministische Politik plädiert !! Das bedeutet dann Molotowcocktails im brennenden BH oder so. Wir deutsche bleiben auf der Strecke und werden fremdlinge im eigenen Land.

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  2. Das macht doch nix, Helmut, ich selber tue mich ja auch nicht gerade einfach mit der neuen bzw. zweiten Heimat.
    Ich weiche halt jetzt immer nach hier aus, wenn myblog.de streikt, ansonsten ist es mir aber lieber, dort im Vertrauten Kreis zu schreiben. ;-)

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Es gibt leider viele alte Menschen, die einsam sind.
    Bedauerlicherweise auch zu viele, die immerzu in Geschäften ignoriert werden. Ja, ich hatte auch schon, obwohl ich es besser wissen müsste, weil gerade keine Zeit war, einen alten Menschen der Hilfe hätte brauchen können stehenlassen. - Wohlgemerkt ab und zu.
    Von Rollatoren und Einkaufswagen, die in der Gegend herumstehen, könnte ich auch ein Liedchen singen. Denn das ist ein Phänomen, das bei Alt und Jung sehr beliebt ist, einfach alles in der Gegend herumstehen lassen, sich um andere Kunde so gar nicht scheren.

    Wenn eine Verschuldung, dann jetzt.
    Zumindest jetzt kann ich es mit Krieg und Co. einigermaßen nachvollziehen, warum und wieso.
    Ja, ich weiß, dass wir nicht so weit von der "schwarzen null" standen.
    Wobei ich gespannt bin, ob das jetzt wirklich kommt, die versprochenen Rentenerhöhungen und co?

    Bei uns hagelte es einige Minuten sehr stark.
    Ich hatte das Pech, gerade dann aus dem Bus zu müssen und obwohl ich nur 3 Minuten von der Haltestelle zu Hause bin, wurde ich von dicken Hagelkörner abgeschossen und war nass bis auf die Knochen.
    Reagieren den alle Hunde auf Unwetter so stark wie Rex?


    Ich wünsche dir sehr das nicht die Mäuslein und Ratten ihr Comeback auf eurem Grundstück mit der angeknabberte Paprika gefeiert haben?


    Myblog. ist ein Trauerspiel!
    Dennoch habe ich das Gefühl, dass wir die Seite bald wiedersehen.
    Es heißt ja, totgesagte leben länger!


    Liebe - wetterfeste - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Wie schön, dass auch du mich nun hier gefunden hast, lieber lifeminder, freue mich, dich zu lesen. 😍
      Ich glaube, Einsamkeit ist zu einem großen Problem in unserer Gesellschaft geworden und hier kommt dann das Internet zum Tragen.
      Die Jungen sind oft viel zu sehr davon regelrecht abhängig. Sie sind noch mobil, könnten also durchaus real leben, tun es oft aber nicht, weil sie in der virtuellen Welt nichts verpassen möchten, während die Alten, denen dieses Vernetztsein sehr über die Einsamkeit hinweghelfen könnte, es vielfach nicht nutzen können, weil sie eben nicht mit der Zeit gingen und technisch nicht versiert genug sind.
      Vermutlich könnten enorme Kosten eingespart werden, würde man hier mal ansetzen, die Leute fit dafür machen und statt immer mehr Heime zu bauen, mehr auf häusliche Unterstützung setzen.
      Für die Alten könnte das Leben so sehr viel länger angenehm sein, nur passt das leider nicht ins Konzept, weil man ja ihre Wohnungen für die benötigt, die aus dem Ausland zu uns ziehen.
      Coronapanik, Krieg, Sanktionen, Energiewende, Neuverschuldung ... seufz, ich fürchte, die Welt- und sehr auch die europäische Wirtschaft sind sehr ins Schlingern geraten, viele Menschen kommen einfach nicht mehr über die Runden und ein paar kleine Schmankerl oder winzige Rentenerhöhungen bringen dem Einzelnen nix, wenn die rasante Inflation alles eh sofort wieder auffrisst.
      Interessant finde ich Frankreichs diesbezüglichen Weg: https://www.focus.de/finanzen/boerse/konjunktur/inflation-im-laendervergleich-wie-frankreich-die-teuerung-erfolgreich-ausgebremst-hat_id_91295791.html
      Den wir uns natürlich selber verbaut haben, indem Merkel die Atomkraft hinwegfegte, obwohl wir sowieso davon umgeben sind.
      Keine Ahnung, wo das noch alles hinführen soll, gut erscheint es mir jedenfalls nicht.
      Mit dem Wetter hast du ja richtig Pech gehabt und ich hoffe, die Hagelkörner haben keinen dauerhaften Schaden bei dir angerichtet? ;-)
      F. erging es am Montag übrigens genauso, denn es gab einen ganz winzigen, dafür aber heftigen der hier inzwischen so selten gewordenen Schauer, und ausgerechnet in den geriet er, als er mit dem Auto zum Reifenwechseln war. 😁
      Angeblich soll es auch Hunde geben, die keine Angst vor Gewitter haben, ich selbst habe aber noch nie einen kennen gelernt und bin mir auch nicht so sicher, ob das nur an Blitz und Donner liegt oder womöglich auch am sich dann so drastisch verändernden Luftdruck?
      Mit Rex habe ich das ganz gut in den Griff bekommen, weil ich es ja immer wieder mit ihm trainierte. Er sucht dann meine Nähe, um sich beschützt zu fühlen, und indem ich so normal wie möglich tue, kommt er dann auch zur Ruhe, sofern F. mir nicht dazwischenfunkt.
      Er hat dann das gesteigerte Bedürfnis, den Hund zu betüddeln, so nach dem Motto "Ach, du aaaarmer Hund, komm her, ich bekrabble dich" usw.
      Das Doofe ist, dass er dann nicht aufhört, auf Rex einzusabbeln - absolut kontraproduktiv, weil er ihm so die mühsam antrainierte Ruhe gleich wieder nimmt. 🙄

      Myblog, seuuufz, ja, das ist wahrlich ein Trauerspiel und sehr nervig, wenn man jeden Tag Muffe haben muss, ob die Seite läuft oder nicht, mal abgesehen davon, dass man nie sicher sein kann, ob einem nicht alle bisherigen Einträge eines Tages ganz flöten gehen.
      Gäbe es hier bei blogspot ebenfalls eine Community und Bloglisten, dann würde ich ganz nach hier wechseln. Ist aber leider nicht der Fall, also werde ich nun beim Hin und Her bleiben, d.h. läuft myblog, dann drüben, ansonsten tobe ich mich halt hier aus.

      Liebe Wetterfest-und-sogar-rostfrei-Grüße zurück! 😃

      PS: Was mir hier übrigens auch gefällt, ist, dass man beim Kommentieren nicht auf die Länge achten muss. ;-)

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