Donnerstag, 10. Juli 2025

"Euläähhh..."

 F. flüsterte es, ich sah hoch und er zeigte mit dem Finger neben sich auf den Boden, "Gugg amol do." 🥰

Hihi, nun sah ich es auch, Rex hatte es sich so richtig gemütlich gemacht:


So lag er mehr als fünf Minuten lang da herum, schien es sehr zu genießen, erst recht, als ich dann aufstand, um mich zu ihm herunterzubücken für ein ausgiebiges Schmuseründchen. 

Wobei ich natürlich ganz nebenher weitere lose Haarbüschel aus seinem Fell zog, so wie ich es seit Wochen tue, denn so ein Fellwechsel dauert ganz schön lange.  

Das war um kurz nach sieben heute Morgen - wir waren längst Gassi gewesen, beide Männer hatten ihr Frühstück ratzeputz weggeschleckt und nun überlegte ich, was ich mit dem verdammten Donnerstag anfangen sollte, denn die Sauerstofffirma hatte gestern Abend ein Zeitfenster zwischen 16 und 20 Uhr angekündigt.

Im Moment ist es wie vertrackt mit meinem entspannten Früh-/Mittag-/Abendstück am späten Nachmittag, denn entweder schießen mir die Sportübertragungen dabei ins Knie - gestern sogar in ARD und ZDF gleichzeitig - oder es hat jemand anderer etwas dagegen. 🙄

Und dann kam auch Windows schon wieder mit Updates, nachdem man mir den PC gestern fast den ganzen Tag damit lahmlegte, alles nicht so schön für die Stimmung, doch dann klingelte um achte auf einmal mein Handy.

Der Gasmann, er wollte hören, ob es mir recht sei, wenn er jetzt schon käme.

Aber hallo, und wie mir das recht war!

Eine knappe halbe Stunde würde er noch brauchen, meinte er, also beschloss ich um fünf vor halb, Rex schon mal in den Garten auszusperren, und nun erstaunte mich der Bursche ganz gewaltig.

Er lag ganz entspannt im Wohnzimmer herum, reagierte aber sofort, als ich sagte: "Geh mal in den Garten, mein Bübchen."

Noch vor wenigen Jahren völlig undenkbar - da hätte er sich geweigert und wäre wild geworden, nun aber stand er anstandslos auf, wanderte in den Flur, wo er stehen blieb und mich noch einmal fragend anschaute.

"Ja, geh schön Garten - ich hole dich gleich wieder."

Der Bursche versteht wirklich unheimlich viel (wenn er will 😁), brav wanderte er nach draußen und sah mir zu, wie ich mit einem letzten tröstenden Wort die Tür von innen verschloss.

Ab und zu jammerte er noch ein bissl, von mir immer wieder beruhigt, dann aber verkrümelte er sich an seinen Aussichtsplatz an der Hecke, wie ich vom Fenster aus sah.

Gut so, denn tatsächlich verspätete sich der Gasmann dann fast um eine halbe Stunde, so dass Rex recht lange allein ausharren musste, was er aber ohne Probleme überstand.

Diesen Fahrer kannte ich schon von vorherigen Besuchen und nun erzählte er mir, was sich die Logistik nun wieder für einen Mist ausgedacht hatte für ihn.

17 Kunden hatte er für heute auf seiner Liste, davon sollte er zunächst zwei in unserer Stadt abarbeiten, um dann in verschiedene andere Orte weiterzufahren, teilweise rund 50 km von uns entfernt.

Am Ende dieser völlig unsinnigen Runde sollte er noch einmal zurück in unsere Stadt und ganz spät dann eben auch noch uns besuchen.

"Wo soll da der Sinn liegen?", fragte er mich und ich konnte ihn genauso wenig erkennen wie er.

Daraufhin berichtete ich von einem Gespräch, das ich kürzlich mit einem seiner Kollegen führte, der früher bei der Konkurrenzfirma gearbeitet hatte und meinte, dass das mit den Terminen dort deutlich besser liefe, so dass ich nun darüber nachdenke, den Anbieter zu wechseln.

Währenddessen schaffte er den frisch gefüllten Tank zurück ins Esszimmer und als wir uns verabschiedeten, meinte er ganz nachdenklich-treuherzig:

"Aber machen Sie das nicht, bleiben sie bei uns." 😄 

Noch einmal kurz zurück zu Rexibubi, der mir im Moment wirklich sehr viel Freude macht.

Als ich kürzlich mit meiner Freundin aus Süddeutschland telefonierte, sprachen wir noch darüber, wie sie mich nach 25 Jahren wiederfand und dann auch besuchen kam, genau in Bubis ersten Jahr bei uns.

Im Gegenzug besuchte ich sie dann auch, wir machten gemeinsam Heidelberg unsicher und sie konnte es so gar nicht nachvollziehen, als ich damals zu ihr sagte, ich sei richtig froh, Rex mal ein paar Tage lang nicht ertragen zu müssen.

Denn so war es damals wirklich, dieser Hund war derartig wild und unbändig, dass jeder Gassigang mit ihm, eigentlich sogar jeder Tag zur Mammutaufgabe wurde. Auf nichts wollte er reagieren und alles, was ich nach 15 Jahren mit Püppi über Schäferhunde zu wissen meinte, konnte ich getrost über Bord werfen.

Inzwischen aber pflücke ich quasi die Früchte der vielen Arbeit, die ich in ihn investierte, er hängt mit unendlicher Hingabe an mir und gestern Abend war es mal wieder so weit, dass ich mir fast ein Rührungstränchen verkneifen musste.

Um kurz nach neun war ich einfach nur noch platt und da F. eh mit Fußball liebäugelte, beschloss ich das Feld zu räumen und mich nach oben zu verkrümeln.

Rex hatte ich dabei übersehen, ihm also nicht Bescheid gesagt, doch kaum lag ich in meinem Bett, sah ich den Bewegungsmelder an der Treppe anspringen, hörte tapp,tapp,tapp, dann stand er in der Tür und sah mich leicht vorwurfsvoll an, als wolle er sagen: "Du hast doch wohl nicht gedacht, dass du ohne mich ins Bett gehen kannst?"  😲

Hihi, da hatte ich unbeabsichtigt die übliche Reihenfolge umgedreht, denn normalerweise kündige ich ihm ja an, dass wir hochgehen, dann ist er vor mir oben, schaut mich erwartungsvoll an und bekommt dann ritualmäßig zu hören: 

"Ohhh, da ist mein Bübchen ja schon. Jaaaa, wir wollen jetzt gaaanz schööön schlafen."

Das Gleiche sagte ich jetzt natürlich auch, nur dass ich eben schon gemütlich lag, und er verstand es wie immer als Aufforderung, legte sich aufseufzend auf seine Decke und kuschelte sich zurecht.

Wie ich diese Nächte liebe - der Hund in der Nähe und ab und zu höre ich seine Schlafgeräusche, Behaglichkeit pur ist das für mich.  

Kann man so etwas als Nicht-Hundemensch überhaupt nachvollziehen?

Hm, doch, ich glaube schon, ich jedenfalls träumte oft, wenn ich als Kind Lassie sah, genau davon, von diesem intensiven Zusammengehörigkeitsgefühl, von der unerschütterlichen Liebe, die einem ein Hund entgegenbringen kann, aber ich wagte kaum zu hoffen, so etwas je selbst erleben zu können, überwog doch die von Muttern antrainierte Angst eigentlich alles.

Und nun erlebe ich es doch, aller Sozialisation zum Trotz - und kann es eigentlich kaum in Worte fassen, wie viel mir das tatsächlich gibt. 🥰

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

5 Kommentare:

  1. Ja, das waren noch Zeiten als Lassie und Fury in der Glotze zu bewundern waren. Damals noch in Farbe. Wenn ich noch zurück denke wie Rex es sich vor der unserer Wohnungstür bequem gemacht hat, dann kann ich dich verstehen. Oft kam er spät von seinen Ausflügen zurück, die er selbstständig unternommen hatte. Manchmal kam er verletzt nach Hause weil ihn irgend ein Zietgenosse geschlagen hatte. Er bekam am Morgen beim Aufstehen Probleme. Zu Beginn seiner Zeit hielt er sich oft im Keller auf.
    wenn ich mich noch recht erinnere war das Grollen und donnern bei Gewitter für ihn nicht angenehm. Ganz zu schweigen von der Schießerei zum Jahrewechsel. Tja, so war das damals.

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    1. Ja, fast alle Hunde, Tiere überhaupt haben Angst von Gewitter und erst recht vor Feuerwerk, aber immerhin fangen sie deshalb nicht wie wir Menschen an, sich Götter zu ersinnen, die sie davon beschützen sollen. ;-)

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  2. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Ob du wirklich mit dem Gedanken spielst den Gas-Anbieter zu wechseln? - Oder ob das nur ein Scherz war, habe ich noch nicht klar durchschaut.

    Wie lange schlafen eigentlich Hunde am Stück. Ich weiß, dass die durchaus ewig dösen können, doch schlafen? Schlafen die auch ihre 8 Stunden?

    Deine Bindung zu "Rex" ist etwas wunderbares. - Die wilden Zeiten, kenn ich vor allem aus deinen Rückschau-blogs, noch bei "Myblog" . - Das es jetzt auch schon über 2 Jahre nicht mehr gibt.

    Ich finde es als Leser schön, dass du so zwei Gegensetzliche Charaktere hattest mit "Püppi" und "Rex".
    Beide Hunde scheinen ja auch dir die selbe Liebe entgegenzubringen. - Wie ist eigentlich "F" Verhältnis zu "Rex" - tut sich da auch was, oder ist und bleibt das stets auf demselben Level?

    Das Bild von "Rex" strahlt was urig gemütliches aus.

    Bist du eigentlich die alte Tintenpatrone losgeworden?



    Liebe - tatsächlich Hundliebe - Grüße
    Vom lifeminder




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    1. Darüber nachgedacht habe ich schon vor längerer Zeit ernsthaft, lieber lifeminder, hatte sogar mal bei der Krankenkasse nachgefragt, wie es damals zu diesem Anbieter kam, denn den bekamen wir nach dem Krankenhaus ja einfach vorgesetzt.
      Ausschlaggebend, es nicht zu tun, ist im Moment aber noch meine tolle Ansprechpartnerin, auf die ich ungern verzichten würde.
      Hihi, ich habe keine Ahnung, wie viel von Rex' Dösezeit echter Schlaf ist, aber Fakt ist, sie ruhen schon beträchtliche Zeit, und nachts rührt er sich in der Regel nicht mehr vom Fleck, bis ich anfange mich zu regen.
      F. und Rex befinden sich nach wie vor auf einer Art Brüderchen-Level.
      F. ist einfach nicht konsequent, drückt sich nicht präzise aus. Er wuchs von Anfang an mit Hunden auf, liebt sie über alles, aber im Grunde versteht er nicht viel von ihnen. 😅
      Will sagen, sie suchen sich in der Regel denjenigen "im Rudel" aus, der die klarsten Ansagen macht, und das bin seit jeher ich. ;-)
      Und genau, dieses urig Gemütliche, er fühlt sich absolut sicher und geborgen, dass er sich so pränsentiert, und das finde ich auch nachts so schön, wenn ich die leisen Schlaferäusche von Rex höre, der sich so richtig wohlfühlt. :-)
      Das war übrigens keine Tintenpatrone, sondern eine Tonerkartusche für Laserdrucker. Ich habe sie annonciert, aber gerührt hat sich noch nix. Macht gar nichts, ich habe da eh immer etliche Teile drin und manchmal dauert es viele Monate, bis eines davon weggeht.

      Liebe Hundeliebe-ist-eine-der-intensivsten-überhaupt-Grüße zurück! :-))

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  3. Wie viel Hunde ruhen war mir nicht klar - obwohl ich das hätte Wissen können. - Ob ein Hund so was wie richtige Langweile verspürt? - Ob der nicht auch hin und wieder gerne seinen Platz verlassen würde, doch aus Verbundenheit nicht einfach liegenbleibt.

    Das mit dem Brüderchen-Effekt zwischen "Rex" und "F" ist sehr niedlich, wenn auch möglicherweise für Mensch und Tier nicht die Beste Lösung - aber wenn sie so miteinander auskommen, Prima.

    Das find ich schlau, alles was wegmuss ins Internet zu setzen, einfach darauf zu warten, dass möglicherweise sich jemand meldet und es haben möchte, darüber gilt es nachzudenken.

    Hast du denn diese Dinge - immer Griffbereit irgendwo liegen?


    Liebe - scheint mir auch so, das Hundeliebe mit großem Glück gleichzusetzen ist - Grüße
    Vom lifeminder

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